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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186004245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-24
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1860
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts «ad des Raths der Stadt Leipzig. M 115. Dienstag den 24. April. 1860. Bekanntmachung. Nachdem wir in dem hiesigen E-mmmtgebäude Reichsstraße Nr. 52, den ehemaligen Fleischbänken, zwei große neue BerkaufSgewölbe haben einrichten lassen, sollen dieselben auf drei Jahre, von Ablauf der Ostermeffe 1860 an, an den Meistbietenden vermiethet werden. Mietblusiige werden veranlaßt. Freitag de» BV. April LAGO Vormittags LR Uhr in der Rathsstube hier zu erscheinen. chre Gebote zu thun und sich weiterer Resolution zu gewärtigen. Die Auswahl unter den Bietern so wie jede sonstige Verfügung bleibt.Vorbehalten. Die Bedingungen können vom 16. April d. I. an bei unS eingesehen werden. Leipzig, am 5. April 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Bekanntmachung. Donnerstag den LS. April werden von früh O Nhr an auf dem Gehau des Burgauer Reviers in der Nähe der Försterwohnung LOO Lang- und Abraumhaufen unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 23. April l860. DeS Raths Forstdeputation. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Locale bleiben Dienstags den 24. April d. I. die Verrichtungen deS Leihhauses und der Spar kasse au-gesetzt. Die Deputation des Leihhauses und der Sparkasse allhier. Ein Votum für rasche Einführung der Eewerbesreiheit in Deutschland. Von einem Deutschen in Amerika (Baltimore). Mit Freuden sind so manche Deutsche in der neuen Heimath des amerikanischen Festlandes den Gewerbefreiheitsbeftrebungen ge folgt, welche drüben im deutschen Vaterlande jetzt lauter und offener als je auftreten nach dem Niedergehen eines gedrückten Reactions- jahrzehnts. Möge man nur die ganze Freiheit ins Leben einführen und nicht in grundloser Scheu vor dieser hehren, vielgeschmähten Göttin sich an UebergangSgewerbeordnungen anklammern, die Niemanden befriedigen und den doch unvermeidlichen Schritt zur vollen Gewerbefreiheit schließlich nur erschweren werden! In Län dern, wo längst die Freiheit der Arbeit als ein unter allen Ver hältnissen des Lebens, unter allen Wandlungen der Geschichte un- entreißoareS Gut fest und sicher steht, kann man es nicht be greifen, daß überhaupt noch über Freiheit oder Gewerbebeschränkung Meinungsverschiedenheit bestehen kann, sieht doch'ein Jeder in der Praxis, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich bei der ungeschmälerten Freiheit am besten stehen, daß, wenn überhaupt nur streng nach Sittlichkeit und gewerblicher Befähigung gefragt wird (und nur das Publicum kann diese Frage endgiltig entscheiden), die Wähl fahrt «Aller besser gedeiht, als wenn, obgleich mit den wohl meinendsten Absichten, auf Kosten der Gerechtighit Schranke« ge zogen werden. Und auch wir Deutsche, die wir bekanntlich nicht von Jugend auf gelernt, uns in der stärkenden Lust der Freiheit zu bewegen, noch'politisch oder wirthschaftlich als Nation uns einer besonderen Reife des UrtbeilS erfreue«, wir empfinden hier zu Lande sehr rasch, welch' großer Segen in der Freiheit der Arbeit liegt, wie nur diese die Möglichkeit gesunder wirthschaftlicher Ent wickelung gledt. Lausende von rüstigen, talentvolle», aber capital- und privilegbeniosen Deutschen, welche dem Baterlande verloren gegangen, haben auf dem freien Boden der neuen Welt den Be weis geliefert, daß der Deutsche keine Ursache hat, die freie Con- currenl zu scheuen; Tausende unserer tüchtigen Landsleute, welchen dahelm die ehrsame Avnft Leben und Arbeit verkümmerte, hadert sich hier eine befriedigende Existenz durch freie Arme, durch ihre Kraft und Fähigkeit geschaffen. Wir haben «ehr als einmal Gelegenheit gehabt, alle die wohl meinenden Männer 1« alten Vaterlande, welche dem allmällgen Uebergang zur Gewerbefreiheit das Wort reden, zu uns zu wün schen , um ihnen zu zeigen, wie erfreulich der deutsche Handwerker, welcher aus der Bevormundung in feiner Heimath hier „ohne Uebergang" das Reich der Freiheit betritt, in diesem Lande fortkommt. Fragt man bei Amerikanern nach, so hört man als bald, daß in allen Gewerben, wo es außer unermüdlichem Fleiß auf eine aewisse Intelligenz ankommt, die deutschen Arbeiter am liebsten gesehen werden. Beispielsweise nur wollen wir aus unserer unmittelbaren Nähe erwähnen, daß die Besitzer der sehr ansehn lichen Möbellager in dieser Stadt fast ausschließlich deutsche Arbeiter beschäftigen; die hiesige Pianofortefabrikation hat sich unter der Leitung von Deutschen zu einer Vollendung empor gearbeitet, die sie befähigt, mit anderen Fabriken unserer Nachbacftädte erfolg reich den Mitbewerb zu bestehen; die Tabak- und Cigarrenfabri kation, welche während der letzten Jahre eine große Ausdehnung in Baltimore erhallen hat, beschäftigt Hunderte von deutschen Arbeitern und steht fast ausschließlich unter deutscher Leitung; Arbeiten in Gold und Silber werden hier von Deutschen in vor züglicher Güte angefertigt und haben sich auch über die Grenzen «nfers Staates hinaus einen gewissen Ruf errungen. Und wollen wir von den Artikeln absehen, welche der Fabrikation im Großen angehören, und unS den kleinen Gewerben zuwenden, wo neben dem Meister nur Gesell und Lehrling einen bescheidenen Platz einnehmen, so machen wir auch hier die erfreuliche Wahrnehmung, baß der Deutsche durch seine Anstelligkeit, sein sparsames Haus halten und feinen sinnigen Fleiß in der Regel sich, nicht zu scheuen braucht vor dem Vergleiche seiner Lage mit derjenigen Anderer, feien es Eingeborene oder Fremde. Mancher deutsche Schuhmacher har es hier so well gebracht, daß er im Stande ist, seinen Söhnen eine Erziehung zu geben, die sie befähigt, als Kaufleute ihr Glück zu versuchen» mancher deutsche Schneider ist unS bekannt, der es « einem Wohlstände gebracht, um den ihn viele Kaufleute in »er alvm Heimath beneiden würden. Erfreulich nannten wir ein« solche Wahrnehmung; auch weh mütige Empfindungen erweckt dleftlbe, wenn wir bedenken, welch' einen Verlust von Arbeitskraft unser Vaterland durch diese Aus wanderung erleidet. Und wodurch vornehmlich kann man weiterem Verlust Vorbeugen? Die Antwort lautet: durch rasche Einführung der vollen Grwerbeftelhett!
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