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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188202130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-13
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1882
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Erschein täglich früh «'/. Uhr Prtzuki» »tz ErUhUlH> J,tza»»e«gasie SS. Lprechätzütze» »er NetzarN«»: Virmittigt 10—12 Uhr. Nachmittag« —6 Uhr. 8« »t» «Wlgad' <»»e1«l>»««r »m ft, »k «»»-kl,»» ,u»i -ch-ümü» A»,-H»r »er »Sr tzi»^ »-«ftfMftentz« Nummer defttmmm« -»«er»«, « Ift tzk» /ilialra siir 2»s..^»«,h»r: Vit« Ktem«. Unlverst«»t«straße N, Louis Lischt, Itatharinenstraße 18» p. «ur üi« '/»tz Uhr. npIger.TaMblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- «nd Geschäftsverkehr. ^loinlrmrniiftrri« viertel,. 4'/, W»., tuet. Vrinaerlodn ü Mt.. tz»»ch die Po,t bezöge» S MI, Md grd« «»»eine Nummer 2» Hs. Brtrgexempiar 10 Ps. Gebühren tür Lrtrabetlag«» «h»« PostbesSrderung 3S Mt. mtt Postdesörderung 48 Mt. Inserate Sgespaltene Petitzoile MV Pf. Größer« Echnften laut unserem Preis» vrrzeichnitz. Labellorischer Sah »ach höhere« Lortf. Rectaml unter den ttedarttS«Dr1ch die Svaltzeile 50 Pf. I»stra»e find fteis an die GrpetzMo» M sende». — Rabatt wird nicht gegeM». 8»hl»ng pnmnutiu-rnugo oder »«ritz ^ Nachnahme. ^-44. Vkontckg den 13. Fcbmar 1882. Amtlicher Theil. dekimntmiche»«. Der osficirNe «»fang der tzteütckhrt«»» lvftrmmeffe fallt aus den 84. April und endigt dieselbe mit dem »Rat. Während dieser drei Wochen können alle t«e und «»»- lckndische« Handelsleute. Fabrikanten und Gewerbetreibende ihre Maaren Hier öffentlich feilbieten. Doch kann der Großhandel in der bisher »blichen Weis« bereit« in der zun, AuSpacken bestimmten Vorwoche, vom 17. April an, betrieben werden. Da« Auüpacke« der Maaren ist den Inhabern der Meßlocale in den Häusern ebenso wie den in Buden und aus Ständen feilhaltenden Verkäufern tu der Woche vor der Bvttchrrwocbe gestattet. Zum Vinpacken ist da« Offenhalten der Meßlocale i» de» Höiufern auch in der Woche nach dir Zahlwoch« erlaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jede« längere Offenhalten eines solche» BerkausSlocaleS. ebenso da« »vezeittge Aus» sacke» an von Stände» und in de» Buden wird außer der sofortigen Schließung iedeSmal. selbst bei der ersten Zuwider handlung. mit einer Geldstrafe vi« zu 78 WU«ftk oder ent» sprechender Haft geahndet werdrn. AuSwärttgen Spediteuren ist von ver hauptzollamtlichen Lösung de« Waarcnverschluffe« an bi« mit Ende der Woche nach der Zahlwoche da« Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 10. Februar 1882. Der Math der Gtadt vetpltg. vr Georgi. Harnvitz. vekamitniaihim». Die Lieferung der für die Schleußendauten in de« Jahren > 882 und > 883 erforderlichen Steine ist verarben und werden die unberücksichtigt gebliebenrn Herren Submittenten hiervon in Kenntniß gesetzt. Leipzig, am 4. Februar 1882. Der -I«th der Stadt Leipzig Cickv Dr. Georgi. lchoriu«. Vekaunlmchu«- Die Vorschriften Uber den Verkehr «ms Trottotrü »»d Außtvege» werden nicht gehörig befolgt, obwohl gegen Zuwiderhandlungen fortwährend strafend eingeschritten wird. Wir bringen daher diese Borschriften, und zwar mit einigen zur Sicherung der Paffanten gegen Beschmutzung oder Be- schädiguna nöthigen Zusätzen, zu strengster Nachachtung hier durch w Erinnerung. «»f Trvttotrü ««d M»ßw«ge» Ist »«rvote» 1) da» Reite«, da« unbefugte Fahre» mit Karren und Wagen jeder Art, insbesondere mit Ktadrrwaaea oder Rollstühlen; 2) da« Trage« vo« u«sa«greichen Sege»stL»de», wie Trag- und Marklkörben. Koffern. Kisten, Tragen, Ballen, Fleischermulden und dergleichen, sowie von solchen Sachen, durch welche Vorübergehend« beschmutzt ober beschädigt w«rbe» rbnae», wie Farbentvpfe, spiee oder schneidende Werkzeuge, GlaStaseln und dergleichen; ») d«» Gehe» in Kleider«, wod«rch Vorüber» gehende befchmntzt werden ki»««ea; «) da« Steheabletbe», wenn dadurch der Verkehr g«. stört wird. Zuwiderhandelnde werden um Gelb bis zn GV Vkark oder mit Haft bis Zn 14 Tage» bestraft werden. Leipzig, am 18. Januar 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trvndliu. Hennig, Realschule l. Srdnun-. GsuuerSta,. de« 1«. Februar, Vormittags 8 vtzr, ^«rmnl»»«penronU. Li« Prüflinge haben Papier und Federn mitzubringen. Leipzig, am 10. Februar >888. Giesel. Sttttltche rorlbiliMllgsschulr flr M-cheu. Anmeldungen nener Schülerinnen nimm» der Unterzeichnete Dienstag de« 14. und Mittwoch den 1k. Februar. Vormittag vo, IO—18 Uhr und Nachmittag von 8—4 Uhr im Directorialzimmer der 1. vürgerschnl« für Knaben entgegen. Bei der Anmeldung ist da« letzt, Tchulzeugntß (die Michaeli«, crnsnr) »orznlegen. AuMhrliche Prospekte stehe« jederzeit p, Ltrustrn. Zu weiterer ÄuZknnst ist stet« bereit Leipzig, den 10. Februar 1882. T. Netwer, Dir. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 13. Fehn,« 1882. lieber die Auffassung der allgemeinen Weltlage in den Berliner maßgebenden Kreisen bringt die „Nat.-Ztg." folgend« Information: „Gegenüber den vielfach verbreiteten alarmistischen Nachrichten erklärt man sich hier in maß gebenden Kreisen mit vollkommenem vertrauen auf die Klar beit des politischen Horizontes. Nicht nur das Verhältniß zwischen Deutschland und Rußland wird al« vollständig un. getrübt erklärt, sondern auch da» verhältniß zwischen Rußland und Oesterreich. Au« Wien sind Nachrichten hierher gekom men, inhaltlich deren auf österreichischer Seite anerkanni wird daß in der Bewegung aus der Balkanhalhinset die Thätigkeit russischer Emissäre oder da« Eingreifen russischen Gelbe« nicht nachgewiesen werden konnte." Die kirchenpolitisch« Commission de« preußi schen Abgeordnetenhauses trat am Sonnabend zu ihrer ersten Sitzung zusammen; von Seiten der Regierung erschienen CultuSmiaistet v Soßler und die Geb RSth« Lucanu« und Bartsch. Ta« Eentrum bat bereit« eine ganz« Reihe von AbänderungSankrägen gestellt; der Eid der BiStbum-verweser soll nicht mehr dir Verpflichtung zur Befolgung der Staat«» aefetzc enthalten; eine commissarlsche vermkgenSverwaltunc soll nicht mehr stattfinden, und wo sie noch besteht, ausgebobeii werde»; da? Sperrgesetz soll ganz cnißrr Kraft treten. Ferner soll das „Culturcramen" beseitigt werden. Enbtich ist ein Antrag dazu bestimmt, das Institut der sogenannte« Staat«- starrer zu beseitigen. All« Anträge geben auch diesmal, wie 1880, unter dem Namen de« Abg. 0r. Brüel. Mil den ausgezählten Anträgen ist aber die ganz« Serie noch nicht abgeschloffen. Der EommissionSsitzung wohnten außer den EommissionSmitalirdern noch nahezu hundert Ab geordnete bei. Die vom Abg. Windtborst in der Grneral- di»««ssion gesellten Fragen: 1) ob zur Zeit di« Re gierung mit der Curie Uber die Revision der Maigesetz« unterhandele, und 2) ob dir Regierung bestimmt in Aussicht nehme, in kürzester Frist eine Vorlage über eine gründliche Revision der Maigesetze dem Landtage zu macken, beant wortete der CultuSminister dabin, daß Herr v. Scklözer be auftragt sei, über dir jetzig« Vorlage zu unterhandeln und, wie er glaube, auch wetterarhende Vollmachten babe. Hoff nungen aus eine weitere Revision seien nicht au«geschlosscn. wenn auch im jetzigen Augenblick di« Regierung kaum in der Lage sein dürfte, aus einen anderen Boden als den der dis- cretionärcn Gewalten zu trete». Gegen den Versuch, a»S dieser einer Acußerung zu constatiren, daß die Negierung nicht oe- absicbtige, in kürzester Frist organisch zu revidiren, legt er Ver wahrung ein und weist aus die Vorlage, welche organische Veränderungen schon enthält, hin al« Antwort aus die fernere Frage, ob die Regierung nack wie vor aus dem Standpunct lebe, daß die Grenzen zwischen Staat und Kirche durch die Maigesetzgebung unverrückbar sestgclegt seien. Damit ist die GeneraldiSeussion beendet. In der SpecialdiScussion erklärten v. Bennigsen und v. Hainmerslein. daß die Abstimmungen ihrer ^reundc nur eventuelle seien. Zelle erklärte sich Namens der ortschrittSpartei gegen die diScrcteit Vollmachten; v. Hammcr- ein hält dieselben für zulässig, aber mit knappster Frislde- stimmung; La« sei eine Vorbereitung zur definitiven Revision der Maigesrtze. v. Bennigsen und v. Zedlitz meinen, daß eine organische Revision nur nach Iiisorrnasicirrn in Rom von der Regierung angebahllt werden könne. Winvlhorst verlangte von der Re gierung zu wiederholten Malen eine bindende Erklärung, daß eine organische Revision demnächst eintrcten werde. Minister v. Goßler gab ein« bestimmte Erklärung hierüber nicht ab. von Seite» de« Abg. Brüel war bezüglich des Eike« der BiSkhumsverweser beantragt, daß derselbe nicht mehr die Befolgung der Staat-gesetz« verlangen solle; di« Redner er« Eentrum« erklärten sich generell gegen all« promissorischen Eid«. Zelle meinte, diese Frage könne bei dieser Gelegenheit nicht gelöst werdkn. Gegen die Aufhebung de« Sperrgesrtze« und gegen die gänzliche Beseitigung eommissanscher Ver mögensverwaltungen erhob der CultuSminister Protest. Dir DiScussion kam nicht zu Lud«, sonvern wurde aus Moutag vertagt. Am Montag wird auch die Abstimmung stattfinden. Der bairische llltramontanilmu« erwirbt sich von Zeit zu Zeit da« Verdienst, die llnnatürlichkrit und Wider sinnigreit einer ReichSpvtitik darzulbun, d,e sich aus da« Eentrum stützen und mit Vieser Hilfe große Pläne zur Be festigung und zum Ausbau drr RrickSeinheit rurchsühren zu können glaubt. Soeben wird wieeer von einer hochpolitischen Sitzung der bairischen Abgeordnetenkammer berichtet, die viel zu denken aiebt. Nicht nur daß die bairisch« Kam mer aus klerikale Anregung ein imposante« Votum gegen da« Tabak-monvpol abgab, die ultri»»onta»e Partei ergriff auch die Gelegenheit in particularistifcben Orgien wahrhaft zu schwel gen. Nach den maßlosen Vorwürfe» der klerikalen Redner cristirt kein Gebiet de« StaatSlebcn«, in welchem die bairische Regierung nicht die bairische StaatOhobeit schmachvoll preikgegeben hätte: Justiz-, FinanzMünz-, Militairhoheit, Gesandtschaft-recht u. s. w. feien ausgeopsrrt, da« ganz« föderativ« Princip um- gestoßen, die Refervatrechtr BaiernS mißachtet worden; dir Haltung der Regierung gegenüber dem llnsallgesetz, die Zu- stiminuna »um VolkSwirtdfchastSrath. die Annahme der Steuer reform selbst mit der Fra>,cke»strin'schcn Clausct gaben den ultramontanen Rednern Stofs zu leidenschaftlichen Ausfällen aeaen di« reich-freundliche Regierung. Da» Eentrum im R«ch«tag besteht zu einem vollen Drittel auS bairischen Mitgliedern. Man braucht an diese Thatsache und di« jüngsten Reden im Münchener Abgeordnetenhaus nur zu erinnern, um dey großen und verhängnißvollen Irrthum an schaulich zu mache», der dem Eentrum die Stelle in der ReichSvolitik anwie«, welche e« heilte einnimmt. Uever di« am Sonnabend stattgefundrne Sitzung de« österreichischen Abgeordnetenhaus«» wird un« tele graphisch au» Wien gemeldet: In Beantwortung der Inter pellation wegen der im veraangenen Jahre in Prag statt gehakte» Ercrffe erNärte der Ministerpräsident Graf Taasfe, di« Theilnehmrr an jenen Ercesien seien polizeilich und straf« aerichllich zur Verantwortung gezogen worden. Gegenwärlia herrsche Ruhe und Ordnung, die Reaierung habe demnach keine Veranlassung, außerordentliche Maßregeln zu ergreifen. Sollten wider Erwarten neu« Ausschreitungen Vorkommen, so werde die Regierung die Strenge de» Gesetze« wallen lasten. — Im weiteren verlause der Sitzung begründete Friedmann seinen Antrag aus Gchutz der Staatsbürger gegen Verunglimpfungen durch di« Journale. Der Redner hob hervor, daß m Frankreich d«r Schutz der Regierung ein sehr ausgiebiger und der Gchutz der Bürger ein sehr bedeutender sei. Die große Mehrzahl der österreichische» Staatsangehörigen hätte dagegen nicht d» Möglichkeit, der kaum faßbaren Diffamation mit einer nur tbalsäcblichen Berichtigung wirksam zu begegnen. Es bliebe kaum ein ordentlicher Mensch mehr übrig, der nicht durch ein Journal beschimpft worden sei, derart, vaß -sich Jeder mann darüber freue, daß rr nicht allein beschimpf» worden sei. So sei in drr Bevölkerung ein Gefühl der Mißgunst und Schadenfreude entstanden. Di« Holge davon sei, daß die Regierung, mag sie liberal, klerikal, conservativ oder feudal sein, da« naturgemäße Objret de« Haffe« seiten« drr Bevölkerung werv«» rcsv. da» unmittelbare Object der Freude, w«nn sie durch die Journalistik verunglimpft «rrd«. So sei e« dem Ministerium LuerSperg, so d«m Bürgermini sterium ergangen und so werde e« jedem Ministerium ergehen. Seitdem in Oesterreich da« gegenwärtig« Bencknerstatterwksen bestcbc, hätten sich di« vtstrn von d«« Berthcidigerstand« zurückgezogen. Die gezahlten Summ««, dainit der Name des vertheidiger« nicht in die Blätter komm«, die von unglücklichen Familien gezahlten Summe», welche ihren Namen nicht in di« Zeitungen gebracht haben wollten, seien so bedenkliche HandelSobjecte. daß man si« unter dem Schutz diese« Preßgesetze« nicht mehr sollte vervielfachen lasten. Nach einer Entgegnung Kopv'« wurde der Antrag Fried- mann mit Ibl gegen KL Stimmen dem Strasgesrtzautschns Überwiesen. Vom Insurrer tionssch »«platz« melden die Wiener Blätter vom Sonnabend: «u« Mostar vom lO d.: Eine Compagnie Jäger stieß am S. d au, dem Wege nach Vratkovic aus 50 Insurgenten von der Bande des Eovacevie und trieb dieselben über die Grenze. Die Insurgenten ver loren 2 Tobte. Die österreichischen Truppen halten einen verwundeten. — «u« Sattaro vom lü. d : Die bauernde Besetzung und theilweise Befestigung von Lekemce. Greben, lbalac und Orobovac ist angeordnet. Die Besetzung dieser Orte ist gestern von 3 Bataillonen mit einer halben Gedira-battert« unter Uederwindung sehr bedeutender Terrainschwicrigkeiten mit Energie und anerkennenS- wertber Ausdauer durchgeführt worden. Die im Hasen liegenden Kriegsschiffe unterstützten da« Ausste,gen der Truppen wirksam ourch Geschützfeuer. Der Verlust der Truppen betrug 2 Todtc und 2 Osficiere und 14 Mann ver- wundet. Bakoci Repaj ist gestern ohne Kampf besetzt ivorden. — AuS Scrajewo vom lo. d. MlS: Die aus Foca mt- endeten RccognoScirungS-Eolonncn, bestehend auS 2 Ba- tLliUonen mit 2 Aeschüben und einem Bütcullon mit 2 Geschützen, trascn elftere bei SuSjcSno und letztere >ei Soja Han aus Insurgententrupps von je 2N0 Mann und Vertrieben dieselbe» nach halbstündigem Kampse. — Die..Pvlit. Eorr." meldet in einem Schreiben au« Mostar vom «». d.: Die hier einlausenden Berichte der Behörden con- katiren, daß der montenegrinische Grenzcordon >ii»,incl>r öe- i0ll»c» habe, eine corrrcte wirksame Thätigkeit zu ci't;altc». Die vo» der montenegrinische» Regierung erlassene Insirnctio» Ur den Eordon regele auf da» Genaueste die Eontrolc der Grenzpassage und bestrafe ,eve Eonnivenz mit den ansständi che» Erivoeciancrn und Herzegowinern, naiiicntlich die Zu züge von Freiwilligen, die Zusicllung von Waffe», Mniittio» und Lebensmitteln unk die Ausnahme Flüchtiger. Ein »>on- tenegrinischer Eommantant. welcher die erlassenen Weisungen verletzt habe, sei mit Gelb und Gefängniß bestraft worden. Der russische „Regierungöbote" u»v da» „Journal de St. Petersburg" veröffentlichen fvlgenke osficiösc Note: Das Gerücht, daß eine tiialische Interccssion zu Gunsten der russischen Juden «n Vorbereitung sei. ist so wenig mit den guten Beziehungen de« Eabinct« verträglich, daß eS eigentlich kein Dementi verdient. Da aber diese Gerückte einen neuen Beleg sür die Spannung der Beziehungen zwischen ven Israeliten und der Masse der Bevölkerung yerdeiführen könnten, so aeben wir eine Darlegung von dem wahren Stande dcr^Dinge. Die jüdische Frage ge hört zu den inneren Angelegenheiten, in welche kein Staat jemals weder die Einmischung noch Rathschlägc Fremder zulaffen wird, in »vclcher Fern, dieselben auch austreten mögen. Eine Verletzung der internationalen Gebräuche wäre diesmal um so weniger zuzulaffcn, als jede Inlercrssion Mißvergnügen und Erbitterung rer Massen er zeugen und der Lage der Juden, welche al« russische Unter »Hanen den Schutz der Regierung genießen, scharen würde. Die gegen die Unordnungen ergriffenen Maßregeln sind keine«- weg» schwache. E« sind im Süven 3075 Personen verhaftet und davon 235V bestraft worden. In Warschau sind 3>5l Personen verhaftet und sollen 2302 gerichtlich verfolgt werken. Die Regierung sucht nach Mitteln, um die Möglichkeit einer Erneuerung derartiger Unordnungen definitiv zu beseitigen. Die Frage ist Gegenstand der Erörterungen eines besonderen EomitoS; »ven» aber die Resultate gut sein sollen, kommt es vor Allem darauf an. daß die Frage nicht durch auswärtige Einflüsse und falsche Gerüchte vergiftet werde. Au« Athen kommen beunruhigende Nachrichten. Die Mißstimmung gegen den König Georg wird al? im Wachsen begriffen aeschildert; die Deputaten der Opposition tragen ganz vsien «vre Abneigung gegen den König und da» Königthum zur Swau. Die Tyronrede bei Eröffnung der Kammern, vom König in Person verlesen, wurve mit eisiger Kälte ausgenommen und selbst da« Übliche Lebehoch aus den Basileu« unterblieb. Man will unter dieser Mißachtung der königlichen Würde das Streben nach Begründung eine, hellenischen Republik erkennen — und knüvst daran mancherlei für den Bestand de« griechischen Königreich» wenig verheißungsvolle Betrachtungen. Daß e« in Athen nicht an republikanisch gesinnten Phantasten fehlt, weiß alle Welt, daß dieselben jedoch jetzt, wo Griechenland ohne Schwertstreich durch die Gunst der Mächte zwei herrliche Provinzen zu gefallen, in der Lag« sein sollten, da« KVnigthum stürzen zu können, erscheint wenia wahrscheinlich. Al« die Mächte für Hella« Ep ru« und Thessalien de, Türkei abvreßten. unter- zogen sie sich diesrr jahrelangen Mühe, weil sie sich versichert hielten, bannt da« Königthum in Griechenland zu befestigen. Da« internationale Republikanerthum scheint die Balkamiisel zu einem Versuchsfeld «»«ersehen zu habe». Wir wollen übrigen« hoffen, daß es der griechischen Volksvertretung ge fallen wolle, der Uebereinkunst über die Au«stthrung de« Olympia.vertrage« mit Deutschland ihre Zustimmung zu ertheilen, damit diese Angelegenheit endlich zum Abschluß gchmgt. Der belgische Krieg«minister General deGratrv erklärte am Mittwoch in der Deputirtenkammer. er halte die Anlegung einer neuen vertheidigungslime an der Maas weder sür nothwendig noch sür nützlich; die Plätze Lüttich und Namur brauchten nur in ihrem dermaligen Stande erhalten zu werden; dann könnten sie auch den Dienst leisten, den ihnen der 1859 frstgestrllte vertheidigung«plan zuweise. Da« da» Buch de« General« Vrialmvnt anlange, da- von der Befestigung der Maa«linie handelt, so dürften die belgischen Ofsieirre schreiben und drucken lassen, wa« sie wollten: sie bedursten dazu keiner höheren Srlaubniß. aber verar.iwortlich blieben Ne persönlich doch und könnten nach der veröflent lichung ihrer Schriften entweder bestrast oder gerügt werden, General Vrialmvnt Hab« eine amtlich« Rüge erhalten, weit e, versaflung«widrig« Ansichten öffentlich au«gesprochen. — lieber die ,n Luxemburg abgehaltenen Manöver er- stattete der belgische Kritg«m»nister ausführlichen Bericht und hatte dabei die Artigkeit, der Presse für deren Berichterstattung besonder« zu danke«. AuS Rom schreibt der Lmerespvndent der Wiener „N. 8r- Pr ", baß sich Her, ». Schlözer fünf Stunden nach seiner Ankunft zu« Eardtnal-Staa»«s«retair Jacob in begab «nd sich bei demselben, »i» man versichert, al« Ge sandten de« König« von Preußen anmelden ließ. Di, Unter r«>»ua drehte sich zunächst um die Gesetzentwürfe Über die di«cwt>on«rrn Vollmacht««, und Eardiaal Iacobini sprach dm dringenden Wunsch d« Euri« au«, die preußisch« R, gierung möchte de« Vorschläge« und Amendement« de« Een trum« die möglichste Berücksichtigung angedeiben lassen. Tic Curie ,st zur Einsicht gelangt, daß von der preußischen Re- 76. Jahrgang. gierung die Abschaffung der Maigesetzc nicht zu erlangen sei. und sie ist nur bestrebt, eine möglichst sickere Bürgschaft sür den Bestand der gegenwärtigen freundlichen Dieposittonen < ZreußcnS zu erhalten. Sie möcklc diesbezüglich im Besitz« ündiacr Versicherungen sein, und Hern, v Schlözer sind chon vei seinem ersten Besuche sehr deutliche Winke Uber di« Erwartungen der Curie gegeben worden. Vas neue Lhemnitzer Adreßbuch snr IM. Leipzig, >2. Februar. Das Berliner Adreßbuch ür 1882 ist vor vier Wochen in diele», Blatte kurz angezeigt worden. Noch näher liegt uns die Erwähnung de« neuen „Adreßbuches der Fabrik- und Handelsstadt Chemnitz für da» Iabr 1882" (Cbemnitz, Druck von Pickcnbabn L Sohn). Der heurige Jahrgang diese» unentbeürlicken statistischen äantbuckcS hat eine ganz besondere Beachtung zu bean- prucken. stellt er sich doch als eine Art Iubelband, al« die 2 5. Ausgabe de» Buche« vor. AuS Anlaß diese« seine» 25 jährigen Jubiläum« »c. hat im Austrage dt« Vorstände« des „Vereins sür Cbemnitz«, Geschichte" C. Emmricd, Lehrer der ersten B«irk«schula daselbst, einen kurzen Aussatz unter dem Titel „Grundzü-e einer Geschichte der Stadt Chemnitz nebst Bemerkungen über dir Lage der Stadt" vorauSgcschickt (etwa« über drr» Octav- Seiten). Um e« gleich hier zu erwähnen, zeichnet sich das Chemnitzer Adreßbuch Lurch zwei recht zeitgemäß« Bei träge au», die unsrem Leipziger Adreßbuche seht«: -ine Zusammenstellung von Anordnungen de« Ratbs u»tz Polizeiamk«. ort«stalutarischer Bestimmungen und sonGtß« Einncktungrn der Stadt, endlich ein ganz »eue« Berzetichmtz der Ende 1881 bestehenden Stiftungen (8 Rubriken) der Stadt Cbemnitz (darunter di« 19 Universitäts-Stipendien» dt« tt Tlistungen für die Königliche Höhere Gewerb- und Bau- gcwerkenschule re., die l3 Stiftungen sllr da« Königlich« Stz» »asm», :c.). . ! Die eben angeführten Rath«- und Polizei-Anordnung« sind in nahezu 20<» Paragrapben getheilt und füllen 87 aoppel- paltige Octav-Seiten. Rr. l8l U enthält z. B. da« Wp graphig« Regulativ für die Chemnitzer Pserdeeisrnbatz» 24. Mai 1880. Dies« Bekanntmachungen müssen sich fürwahr nur nützlich erweisen und erheben da« Adreßbuch geradezu Per Bedeutung eine« städtischen Localgesetzbuche» Da« Häuser-Verzeichnis nach Straßen entspricht unaeftlhr dem ähnlichen uns««« Leipziger Adreßbuche«. Wir stütz«» unter den Straß« aauz bekannte Namen. Leipzig hat noch keine Chemnitzer Straße, wohl aber weist Chemnitz etm Leipziger Straße (tl? Brock« tücke) aus. Auch Cbemnitz hat seine» Brühl, seine Hain-, Katharina»» Reich«-. Nicolai- und Ritterstraße. Ebenso finden »Ir rück PeterSstraße, rin« Lesstna», Goethe- und eine Tchillerstraß^ Parkstraße, Fürsten«, Hoy« Strafte. Insel«. Jacob-, Hospital«, Zöllner-, Sophien-. Schloß-. Rudolph-, Albert-, Aatau-, Emilien-, Elisen-, Marienstraße u. s. w. Fürst BiSmark ist auch Cbemnitz' Ehrenbürger. Much dort hat er «ine nach ihm benannte Straße. Wenn un« auch der Name de« zufällig nabe der Herr«»- gasse belegen«» „Zuckeraäßchen" etwas ansilßrlt, so gefällt «ck desto mehr die Bezeichnung Lutherstraße, an'verrührt m>« auch noch fehlt. Bei allen Straßennamen, die an rische Persönlichkeiten anknüpsen, sind Erklärungen b« war gewiß sehr praktisch ist. Bei der Zvklr ist da z. B. augrgeden, daß sie nach unserem Lew»iß«r lichcn Lietercompoaistrn benannt ist und man also nicht a» Pbarisäer und Eonsorlen zu denken hat. Bei „Bachaaffe" ist kein Hinweis hinznaesügt. Hier haben wir also nicht et»« an Johann Sebastian zu denken. >Hera»«geberin ist. wie beim Dresdner Adreßbuch«, di« Polizeibehörde drr Stadt, die Zuverlässigkeit erscheint damit möasichst verbürgt. Der Umfang des Bande« sind 080 numerirte und 20 un gezählt« Seiten. Ein Plan (l: lo.ooo) der Stadl Chemnitz siegt !m Buntdruck (Lithographie mit einen, erklärenden »md orientirrnden Rand in Lvpendruck) bei. Da« Alle« kostet de« Subskribenten schlicht aebundrn 4 de», übrigen Publicum 4 .6 50 und da« «st nicht lheuer. da da» Papier gut ist. Lnlschei-uugen -es Reichsgerichts. (Abdruck ohu« Augade drr Quelle wirb gerichtlich vrrsol-tI Der Colporteur Friedrich P au« R. war wegen ver- anstaltung einer öffentlichen Lotterie ohne obrig» keitliche Erlaubniß au» tz. 280 Tlr-G B. angcklagt, jedmtz vom Landgericht sreigesprochen, weil dasselbe angenommen hat. daß der Angeklagte bei Veranstaltung der von ihm unternommenen öffentlichen Ausspielung den Tbatumstand. daß letztere ein« ovrigkdittiche Erlaubniß erfordere, nicht ge kannt haben möge, wenn auch in Folge einer mißverstandenen Belehrung de« zuständigen Beamten und daß Angeklagter bei Begehung der gegen den tz. 280 Str.-G.-B. verstoßenden Handlung da« Vorhandensein von Tbatninsiänden nickt ge kannt habe, welch« »um gesetzlichen Tbalbrstande gehöre«, (tz. 50 Ttr.-G.-B.) Da« Landgericht hat sonach für zwetset- hast erklärt, ob der Angeklagte wußte, daß er ovn- obrigkeitliche Erlaubniß die Ausspielung nickt veranstalte« dürfe. In Folge der Revision de« Staatsanwalt» hat da III. Strafsenat de« R.-G. am lsi. Teecmbcr v. I. da« frei« sprechende Unheil aufgehoben, weil die im tz. 288 Gtr -G.-B. enthaltene Strafandrohung in dem Sinne eine selbstständig« ist. baß ste nicht da« Vorhandensein eines anderweitcn, nameüß» sich eine« landesgesetzlichen verbot« der obrigkeitlich nicht ge nehmigten Veranstaltung von Lotterien oder Ausspielung«« vorou-setzt «nd nicht dlo« zur Verstärkung eine« derartige« antcrweiten verbot» dienen soll, also unanwrndbar wäre, wenn e« ein selche« in einem bestimmten Staate nicht gietzt. E« ist au« §. 288 Str.-B.-V. strafbar, wer die Lotterie oder Au«spielung ohne polizeiliche Erlaubftttz veranstaltet, gleichgiltig, ob schon in einer andere« Vor schrift die Einholung drr posizrilicken Erlaubniß gefordert war Ta« Gtr.-B.-B. will durch seine eigene selbstständige Vorschrift eia« Gewäbr gegen die Bedrohung tzetz Wohlstandes durch die genannten Unternehmungen getzmi. Wer sich darüber, daß er solche Veranstaltung nicht vtzü, polizeiliche Erlaubniß vornehmen dürfe, im Irrlbu», bestntzet, irrt über das Strafgesetz und kann den Schutz des H. tztz
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