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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-13
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1888
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' Erscheint täglich früh 6 V, Uhr. Nt-artion nnd Lrptditi«« Johannesgasse 8. Lprkchkunörn drr tiedaction: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. ff»' dt« NNO,«», ew,«1-->»»er INaoesMpt» ! «iducn»» m»t »avaLiich. d» I st» «»nah«, »er skr »te »ichMstl,«,»« Nummer bestimmte« Inserate a» Wochentagen bi« S Uhr Nachmittag«. a»r»u»- unb Sesttagea sriih bis'/.st Uhr. 3n drn Filialen für Zns.-Annahmr: Ltt» Riem«. Nmversttätsstraße 1. Lori» Lösche, Kathariurnstr. 23 Part. u. KSnigSpla» 7, nur bir'/,S Uhr. bWMr.TllgMaü Anzeiger. Organ für Politik, L-calgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Abonnement-prei» vierteljährlich 4>/, Mk. incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne 4lummer 20 P' Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Erlrabeilagen (in Tageblatt Format gesalzt) ohne Postbesörderung KO Mk. uilt Postbesörderung 70 Mk. Zolrratk 6gespaltme Petitzeile 20 P' Größere Schrrsten laut uns. Preisverzeichnis; TadÄlarischer u. Ziffrrnsatz nach böherm Tarst, ileclamrn auter dem Redactionsstrick! die «geipali geile bOPs.,vor denFamiliennachrichten die /-gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die ErpeSition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasnumvraaäo oder durch Post. Nachnahme. 44. Amtliche Theil. Delmmtmachnn-. Degen zweier Montag, den LS. dsS. MtS. in Nr. 2 und 4 An der 1. Bürgerschule stallfindenden Trauer- feierlichkeilen wird der an diese» Grundstücken vorüberführende Pferdebahnverkehr an diesem Tage aus die Zell von VH Uhr Dor«ittagS und I 4 Nachmittags aus die vom Petrrslhore bis zu den Bahnhöfen entlang der Promenade führenden Geleise verwiesen. Leipzig, am 11. Februar 1888. Der Rath der Stadt Leipzig I)r. Georgi. Hennig Montag dm 13. Februar 1888. 82. Jahrgang. Realschule mit progymnafium Reudnitz. Nachdem Sie Eröffnung der Sexta des Progymnafium» von «eilen der Beliörb- genehmigt worden ist, nimmt der Unterzeichnete Anmeldungen dazn jede» Zchiiliag von It—IS Uhr hi« zu« 1. MSr» b. A. entgegen. Die Knaben sind dem Unterzeichneten vorzustellev und haben Tauszeugniß (oder Geburtsschein), Impfschein und letzte MtchaeliSceusur mitzubriiigeu. Reuduitz, den 11. Februar 1888 ^vr. I. Henbner Höhcrr Schule ftr Nädcheu. Loanabcud den 18. Februar 9 Ut- Altf«ahtNt»r«slM» für die Elasi-r >X l. Leipzig» den 9. Februar 1888. vr. «. «öldrke. T;e Sparkasse der Gemeinde Möckern expedirt an jedem aus einen Wochentag fallenden lienstag »iiiv Freitag von Nachmittag S—S Uhr und verzinst die Einlage» »ach drei uad eia drittel Proceut. Möckern, am 11. Januar 1888. Her «emetuberath. Schubert. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig. 13. Februar 1888. * Heute, Montag, steht die zweite Lesung de» Social i sten, gesetzeS auf der Tagesordnung deS Ncich-tag«. Mit Gr ledigung dieses Gegenstandes sind dann die hochpolitischen Vorlagen abgelhan und eS bleibt dem Reichstag noch übrig, eine Reihe von Vorlagen zweiten Ranges und mehr technischen CkaraklerS, wie die Rechtsordnung in den Schutzgebieten, daS Weinsälschungs-, da» Bogelschutzgesetz, die Vorlage über die Oessenttichkeit der Gerichtsverhandlungen u. bergt, zu erledigen. Damit könnte der Reichstag in sehr kurzer Zeit fertig und die Session geschlossen werden. Indessen ist »och immer die Frage, wenn die AlterSvcrsicherungSvorlage zu erwarten und in wie weit auch diese »och in der gegenwärtigen Session zu erledigen ist, nicht recht zu übersehen. * Ter Beginn der Erdarbeiten für den Nord- ostsee-Canat steht für das Frühjahr in sicherer Aussicht, nachdem der Grunlerwerb günstige Fortschritte gemacht bat. Die Vorarbeiten schreiten rüstig vorwärts, daS vorläufige PtanscflslellungS-Dersahrcn »ach dem EuteignungSgesetz ist für di« ganze Canalliiiie beendet. Die Vorarbeiten für eine Bahn non Kiel nach der Ausmünvung deS Norbostsce-Canal- dei Holtenau haben begonnen. * Aus Posen, 10. Februar, wird uns geschrieben: „Der „Kuryer PvznanSki" lhettt ein neues Rundschreiben de» Erzbischofs Din der an die RefigionSlehrer an ven Gym« nasiea vom 23. v. M. mit, in welchem die Bücher bezeichnet werden, welche der Ertheilung deS deutschen Religionsunter richts zn Grund- gelegt werden sollen. DaS Rundschreiben bemerkt sodann: Den Schülern der mittleren und unteren Elast«» sei zu empfehlen, zu Hause den Diöcesan-KakechiSmu« ii> der Muttersprache zur Hand zu nehmen, da derselbe ihnen nicht nur zur Vorbereitung zu den Sacramenten der Beichte und deS Abendmahls nothwenig sei, sondern von ihnen auch zn Hause durchgelesen werden müsse, um sich die Abschnitte aus der Glaubens- und Sittenlehre, welche in der Schule deutsch gelehrt werde, bester anzueignen. Im klebrigen macht der Erzbischof daraus aufmerksam, dag der in der Mutter sprache zu ertheitenbe BorbereilungS-Unterricht zu ven ersten Sacramenten mit besonderer Sorgsalt behandelt werden »rüste und daß demselben ein zweijähriger EursuS zu widmen sei. Der „Kuryer" bemerkt, daß dieser Erlaß deS Erzbischofs zur Beruhigung der verzagten Gemülher wesentlich bettragen und den betrübten Herzen neuen Muth einflößcn werde". ». » » * Eine Volkskundgebung zu Gunsten de» Bündnisse» mit Deutschland ist aus Pest vom g. Februar zu melden: Der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich wurden bei ibrer Ankunft mit begeisterten Huldigungen empfangen; vom Babnhos bis zur Burg drängten sich dichte Masten. Unter ander» wurden auch die Rufe laut: „Hoch Deutschland! Hoch daS Bündnrß!" * lieber London meldet die „Bossische Zeitung" (in Uedereiustimmung mit der „Nationalzcrtung" und der „Köl- mschen Zeitung") auS St. Petersburg, IO. Februar: „Heute >a»d wiederum ein Militairrath beim Kaiser statt Wohlinsornurte Ossiciere behaupten, die Generale Richter Gurko, Kvüanda werden von weiteren Truppenverschiebungrn an drr Westgrenze entschieden abrathen. Der Zar soll geäußert baden: „BiSmarck hat Recht, ich wünsch keinen Krieg!" — Aus denselben Ton ist die Woche» betrachtung de« Brüsseler ..Nord" gestimmt. Da» russisch-osficiöse Organ bemerkt nach einer Brüsseler Depesche der „Frankfurter Zeitung": „Er (der „Nord") sehe in der Rede des Fürste» Bismarck einen friedlichen Lommeuiar zar Veröffentlichung de» de»l!ch- öfterreichiichen Allianz. Vertrage«. Die in derselben auSgedrücki« »agläubigkeit bezüglich eine» russischen Angriffs und das »bsiluie vertrauen aus da« Friedenswott -es Zaren seien ebensoviel« Zeug. Nisse bastle, daß der deuiiche Kanzler die Stiuatton genau kenne und richtig deurtbeile. Auch was er von der Eoncrnirirnnq der russischen Truppen gesagt habe, obgleich dir« der Eontronerse «»«qesetzt sei. bleib« de» der Wahrheit. insofern Bismarck die van Rußland in ieiuer Unabhängigkeit und als Großmacht ergriffe«» militärischen Maßregel» »icht ec,ec trügerischen Prarneditalian zuichrnbe. I, de» Augenblicke, da dir Organisation de« deutschen Heere« im tzin- blick ans die Sicherheit und Größe de» deutschen Reiches auf den äußersten Punkt der Stärke und Anspannung gebracht werde, konnte Bismarck nicht da« Recht und die Pflicht Rußland« verkennen, dieselben Interessen zu schützen und die gleichen Ziele durch die gleiche» Mittel u verfolgen. Diese Kaltblütigkeit und dieser Sinn für da» Wirkliche >ci dem berühmten deutschen Staatsmanue bilden sicherlich die positiven Bürgschaften, die in Petersburg, wo diese beiden vornehmste» Eigen- chasten weiser Politik herrsche», noch ihrem wahren Werlhe werden gewürdiat werden. Im klebrige» anerkennt der „Nord" de» ge- mäßtigteo Ton der Rede, wenn man dabei insbesondere die Natur der parlamentarische» Debatte, in die sie hineiusiel, in Betracht ziehe. DaS Schlußwort: „Deutschland hat Nichts zu fürchten als Gott!" werde io seinem martialisch hohen Ton (^rnnüllogunuo«) nicht über- trieben im Muude des Vertreters eiueS Reiches erscheinen, daS ohne Widerrede die grüßte Militoinnacht der Welt sein würde, wenn Rußland nlcht rristitte. Ein Petersburger Brief des „Nord" con- tatirt daS Bemühen der russischen Presse, den leidenichastlichen AuS- lequ»g-a der Veröffentlichung des deutsch.österreichischen Vertrage« im Publicum entqegeozuwirken. An der friedlichen Absicht, die diese Publikation eiagegebcn, sowie an einem lies beruhigenden Emsluste der Rede Bismarck'» will dieser Correspoudent nicht zweifeln. Der „Nord" glaubt bet der Besprechung der Aeußeruogen Salisbury'» und Gladstone's tu der Adreßdebatle heraus gesunden zu haben, daß die Absichten de» gegenwärtigen britischen Premier« von jenem seine» Vorgänger» bezüglich ver Stellung Eng. laads zu Rußland im Orient sich nicht eniseroea. Rußland, heißt es ferner gegenüber Salisbury'« Aeußcruug, eine unmittelbare russische Actio» sei nicht zu erwarten, werde eme aggresive Politik in nächster Zeit ebensowenig wie gegenwärtig verfolge»; eS werde ich verlheidigrn» wea» mau e« angreise; e« werde aber nicht selbst augreisea. In einem wetteren Artikel sogt der „Nord", der Enthusiasmus, mit welchem die Wiener Osftciöseu die Veröffentlichung des deutsch-österreichischen Vertrags ausgenommen hätten, sei schwer verständlich. Diese Pudlicatioa bedeute absolut nichts, eS sei denn, daß man sie als Herausforderung Rußlands betrachte» wolle, was ob«' nach den formellen Erklärungen des Kanzlers, der ihr jeden Charakter eine« Ultimatums absvreche, unzulätsig scheine. Welche Wirkung hätten die beiden Alliirten von der drohenden Notifikation ihrer Solidarität gegenüber Rußland erwarten können? Wo es sich um seine nationale Ehre oder um seine Leben», interesten handle, werde nicht die Zahl der Gegner Rußland zurückweiche» machen. Es sei klar, daß die Veröffentlichung deS Vertrage«, dessen Bestimmungen in Petersburg bekannt waren, Rußland »itdt hindern werde, di« Maßregeln zu ergreiten, die ihm nöthig erscheinen, um alle» im Gebiete der Ortenlpotilik drohenden Eventualitäten gewachsen zu sei», allein seine Haltung werde nach wie vor der Veröffentlichung de» Vertrages eine friedliche bleiben. Diese Publikation entbehre de« Ernstes; niemals habe man die D vlomaiie mit so viel Lörm eine offene Thüre einstoßen sehen. Die Red« Bismarck'» habe keinerlei neue Auiklärungen über dir Tregwcite des Vertrages und über die durch die deutsch-österreichische Eulente geschaffene Lage gebracht. Weichen Bortdett finden die Osficiöteo in Wien und Pest darin, daß die Welt wisse, wie lehr die Orientpolitik Tisza's und Kalnoky's der Sancrion entbehrt? Bismarck beharrt dabei,an den Balkanabenteuern Oesterreich-UngacnskeinJnkereffe z» nehmen, allein er sorgt dafür, daS Publicum wissen za taffen, daß diese« Reich Verpflichtungen übernommen habe, die ihm schwer gestatten, von der deutschen Vormundschaft sich zn befreien. Die Genugkhuung, die BiSmarck'- Rede errege, sei eine befohlene, der Optimismus der Wiener Ossiciöien kein ouscichliger. Wie es sich aber auch mit dieser moralischen Wirkung verhalten mSge, die Slawen Oesterreich- Ungarns werden nicht aufhören, gegen ein System zu proteftiren, da» Oesterreich zum Satelliten DeutichlandS mache, ohne ihm eine Garantie der Sicherheit zu geben, wie sie auS einer ausrichtigen Verständigung mit Rußland sich ergeben würde. Die österreichischen Slawen wollen nur den Frieden: die Wiener Regierung ihrerseits bekräftige osficiell ihre sriedtichen Absichten, allein zwischen den Worten und Handlungen Taaffe'S bestehe, wie die Verfolgung de» „Narodni Lisch" zeige, ein Widerspruch, und das sei von Wichtigkeit. * WaS für eine DiSeiplin in der belgische» Armee herrscht, da» beweist folgender Vorfall, der sich ganz kürzlich zur großen Belustigung de» Publicum» in Antwerpen zu getragen hat. An einen, mit vier Pferden bespannten Feld> geschützr, welches gegen 4 Uhr Nachmittags über den Gemeinde- Platz fuhr, rissen plötzlich die Stränge der beiden Dordcrpserke. Ta die Stangenpferde allein nicht' im Stande waren, daS Geschütz zu ziehen, so blieb der Stangenreiter mit dem Ge- schütze aus dem Platze halten, während der Vorberreiter, melcher daS Unglück überhaupt nicht gemerkt batte, ruhig weiter ritt. Der Mann war nämlich so bettunken, daß er kaum im Sattel sitzen konnte. waS ihn freilich nicht hinderte, einem Osficier, der ihn zur Umkehr zu vcranlaffen suchte, de» energischsten Widerstand entqegcnzusetzen und ihn öffentlich zu insulttren. E« mußten Schutzleute rcquirirt werde», welche den Betrunkenen nach der Wache schleppten und da« Weiler- fahren de» Geschütze» ermöglichten. Bei dieser Gelegenheit, wo wir ein Beispiel der MannSzucht in der belgischen Armee ansübren, dürste die Wiedergabe einer Veröffentlichung der militairischen Zeitschrift Lelxiquo militLiro" über die sür ven Fall einer Mobilmachung vorbandenen Bekleidungs stücke von Interesse sein. DaS Blatt schreibt nämlich: .Wir haben unS gefragt, ob dieser Ueberfluß von AuSrüstungS- gegensiändrn, der mit so viel Pomp angckilnvigt wurde, nicht eine tendenziös« Lüge sei, und neugierig, wie wir sind, haben wir unS an zuverlässiger Stelle erkundigt und mit ebenso viel Verdruß wie Ueberraschung erfahren, daß die Magazine in einem beklagenSwerthen Zustande sich befinden. Sie ent halten kaum da» Nöthige, um im Falle eine« Krieges sechs Jahrgänge der Miliz zu bekleiden, und auch von dieser müßten noch viele Leute mit alten Kleidungsstücken sich be gnügen, weiche keine vierzehn Tage in einem Feldzüge mit- machen würden. Wenn unsere Armee mobil gemacht werden müßte, mären nicht genug neue Schuhe vorhanden, um drei Elaffeu der Miliz damit auSzurüsten, und die Linicnregimenler wären genvth'gt, obne ein zweite« Paar Schube a»S zurück-»." Taß man in gewissen Kreisen Belgiens über diese Ent- büllungen de» in seinem Fache als Autorität geltenden Blatte« nicht sehr erbaut ist, läßt sich begreifen, irgendwelche» praktischen Erfolg aber werden jene Pubticaiionen kaum baden. Dafür bat ver in allen Tbeilen de« belgischen Staat-wesenS eingeriffene gcmüthlichc Schlendrian viel zu fest Wurzel gefaßt. * Daß der Haß der Franzosen gegen die Ita liener eine positiv: Thalsacbe ist, dafür liegen Beweise und Zeugnisse in hlnreichenver Zahl vor. AuS Haß allein erklärt man nun zwar in der Regel keinen Krieg, jo wenig wie Frieden»« und KreundschastSdündnisse in der hohen Politik an» blo» platonischen Sympathien geschloffen werden. Daher ist da» Verhältnis zwischen Frankreich und Italien auch äußerlich und amtlich ein durchaus correcte«, wa« aber die Politiker au der Sein« keinen Augenblick abhäll. »rin Grenz- nachbor südlich der Alpen, wo da» nur immer angrht, Nadel stiche zu versetzen Italien» Erpedition nach Maffanah ist den Franzosen von allem Anbeginn ein Tora im Auge gewesen, nomal wert sie dem colonialen Unlernehmung-gristr de« AppcninenkönigreichS -m ehrendes dann, weil sie in da« SYI" aebört. Die In- Parallcl-Action aus asnkan scheln ^en daS triaucn. welche da» französische ^'"^^„ttelt. ent- -nq lisch- Occi,p.tt>onSreg'M- u'>u,,ie brcch f d,,, springen derselben Quelle. alS d°s ^ "'«n, ^'^»^opde Agenten mit dem Negu» von Ach'»'^ " Raü Alula von Dogali konnte abessim ch- ^.'^ ' a n da« .,und°»k- möglich zu schildern, und v^äm-kl h ^ d LschUn^ . d« rwische» Itatten und den centralen Kaisermächten ge^ ZL7/zu^ solacnd auch die „Agenzia Stesanl" hat sich, angesichts s fortdauernden hetzerischen Treiben«, endlich bemüßigt gefunden zu erklären, daß die Rücksicht aus europäische Verwickelungen für dar Schicksal deS afrikanischen Unlernehmenö gar mckl „ Frage stehe, daß daS GroS deS Erp-dtt.onScorpS zuruck- kehren werde' sobald die Lösung der ,bm obliegenden be scheidene» Aufgabe bewerkstelligt sei. Der iranzo„,che Oroll wird sich darum doch nicht legen; er konnte nur burch Ne freiwillige oder erzwungene Demüthigung Italien- vor dem gallischen Dünkel besänftigt werden, und dazu ist de, der gegenwärtigen Lag- Europa« all-rdmg» kcm Schimmer von Aussicht vorhanden. * Der Bereinigten Staaten Senat hat die weitere Bcralhuna de- AuSlicfcrungSverlrageS mit Großbrilan- nie« bis zum December dieses IahreS verschoben. — Der Entwurf zu dem neuen Vertrage zwischen den Vereinigten Staaten und China ist dem chinesischen Gesandten m Washington bereits eingehändigt. Nach dein Vertrage soll diejenige Elaste Einwanderer, gegen welche die Bevölkerung der Staate» am Stillen Ocean Einwand erbebt, völlig von der Einwanderung ausgeschlossen werde». Zugleich wollen dia Vereinigten Staaten auch mit Großbritannien einen Ver trag adscklicßen. damit keine KuUS von Hongkong über Ban- couvcr nach den Vereinigten Staaten cingesührt werden können. - AuS Santiago in Chile wird untern, 8. dsS. ge meldet, daß die Cholera dort sowie in Valparaiso wesentlich nachgelassen habe. Die Seuche ist auch in de» meisten süd lichen Dlstriclen erloschen. Ergebnis des Impfgeschasts im deutschen Reiche im Jahre 1884. * AuS dem kürzlich erschienenen Band It, Heft 3—5 der „Arbeiten auS dem kaiserlichen Gesundheitsamt" theilt die „D. Gem.-Z." Folgendes mtt: Die Gesammtzahl der zur Erst impfung vorzustellenden Kinder betrug im Jahre 1881 1,469.799 oder 3.25» Proc. der ort-anwesende» Bevölkerung, l 1,783 oder 0 03 Proc weniger als im Vorjahre. Bon de» vorzustellenden Kindern waren 117,863 von der Impfung be freit; 107, weil sie die natürlichen Blattern überstanden hatten, 113,675, weil sie bereits im Vorjahre mit Erfolg geimpft waren. 3783, weil sie ebenfalls bereits im Vorjahre mtt Erfolg geimpft, wenn auch erst im Berichtsjahre zur Nackschau erschiene» waren. Von den hiernach impspsticblig geblicbcnenKiiidern wurden mit Erfolg geimpst 1,168,596 gleich 86.40 Proc. (gegen 87.03 im Vorjahre), ohne Erfolg 36,349 -- 2 69 Proc. (2 36). mit unbekanntem Erfolge, weil nicht zur Nachschau erschienen 5334 — 0.39 Proc. (0.40). Die günstigste» Resultate wiese» die bayerische» Regierungsbezirke Schwaben (97.00 Proc erfolgreiche Impfungen). Obersranken (96 63). Psal, (95.41). Niederbayern (95.11), ferner Schaiimbmg-Lippe (96.79). die ungünstigsten Bremen (66.73), der würliembergische Neckar- kreis (7236) und das olbenburgische Fürste,ilhum Lübeck (73.56) aus. Von je 100 wirklich geimpften Kindern (Erst- impflingen) wurden 96.56 Proc. mit Erfolg geimpst (96.93 im Vorzahre). Als Ursache oer geringen Abnakme gegen daS Vor jahr muß die häufigere Anwendung der Thierlympje angeseben werden, welche namentlich in der ersten Zeit häufiger crsolgtose Impfungen ergeben hat. Am günstigsten waren die Resultat ,n Schaumburg-Lippe (9S.8S Proc.). in sämmtlichen Regie rungsbezirken Bayerns mit Ausnabme von Untersrankc» (über 99 Proc.), im Regierungsbezirk Posen (99.08); am »n günstig,len in der bess,scheu Provinz Starkenburg (90 t6) im Regierungsbezirk Aachen (ÜI 00). ,n Schwarzbürg-Rubol- stadt (S,.t7) und in Berlin (91.72). tt„qe>,»p,t blieben 142,142 Kinder, von denen 102.161 (7 55 au, ,« l»0 Imp,Pflicht,ge gegen 7.28 im Vorjahre) aus Grund ärztlicher Zeugnisse zurückgeftellt wurden, 8056 (gegen 8705 im Vor auszusiiibei, oder zufällig orisabwelend waren 31,925 (2 36 Proc gegen 2 30 »» Borjabre) der I»>- P>u»g vorschriftswidrig entzogen wurde». Die »leiste» Kinder wurden in Bremen vorschriftswidrig der Imp,'»na ent- zogen, nämlich 28.29 Proc.. während in Sachsen-Meinmae» . '« Neg.-Bez Niederbayer.. 0 1 Proc. der impspflichliz,,, Kinder betrug Mit Menschenlymphe wurden 964.242 Kinder (78.86 Proc V°'i°brr) geimpst. mit Thierlymphe g'l,"' ,1.72). und zwar unmittelbar vom Thiere 25,523. mit Gl>>cerl».Tb>erlumphe 120 316 °u^cwahrter Thierlympbe 99.178. endlich „»l waren .7,9 ^'. ^ Wieder,.npsnng waren l.>l9,35t Schulkinder vorzustellen, von denen 629 wegen uberstandener natürlicher Blatter,.. I,.,9ü weatt, schon vollzogener erfolgreicher Wieberimpsung bk,re,t bl,eben Bon den hiernach der Wiederimpsung unterliegende,, Schul kindern wurden 942.205 -- 85 07 (aeaen « 555 E-i-c, ',,7.77'. . au, >» 100 Impsvflichttqe ohne Eriola 3KI-. »« Sn..,. u.g««v Kinder 3-78 (3.93) Proc., nämlich 14.300 aus Grund ärttlicker Zeugnisse vorläufig zarückgestellte, 9398 wegen AusdörcnS deS Besuche« einer die Impspflicht bedingenden Lein- anstatt, 3522, weil nicht anszufinbcn oder ortSabwesend, tl 633', weil vorschriftswidrig drr Impfung entzogen Tie Hahl der vorschriftswidrig der Iinpsmig entzogenen Kinder (im Berichtsjahre l.32 Proc. der impspflichligcn Schul kindei) ist seit >879 (1.99 Proc.) stetig geringer geworden. Bon den wicdcrgeimpften Schulkindern wurden 872,802 (8l.9l Proc. sämmtlicher Wiederinipflingc gegen 89.29 im Vorjahre) mit Menschenlymphc geimpst. 183,996 (17.7 > geae» 10 36) mit Tlnerlympbe, davon 19,217 »uinittelbar vom Thiere, 89,820 mit Glycerin - Thierlymphe, 79,92!« mit ander- aufbcwabrter Thierlymphe, endlich 3796 nin nicht näher bczeichncter Lymphe. DaS öffentliche Imps- geschäst wurde im Allgemeinen im Monat Mai begonnen und bis September bezw. October zu Ende geführt. Die zu den öffentlichen Jmpsuuge» erforderliche Lymphe wurde zum größten Theile aus den staatliche» Anstalten bezogen, und zwar sowohl in der Form von Menschen- wie von Thier- lymphe. Außer den StacttSanstalten beschäftigen sich auch viele Privatpersonen, Aerzte und Apotheker, mit dem Vertrieb von Lymphe, besonder« Thierlympbe. Die mit Thierlymphe erzielten Erfolge sind außerordentlich ungleich gewesen. Dem entsprechend lauten denn auck die llrthcile über die Durcb- ührbarkeit der allgemeinen Impfung mtt Thierlymphe in den Berichten sehr verschieden. Die Thierlymphe kam zur Ver- Wendung 1) direct vom Thier, 2) alS Glyecriiilympbe. i» flüssiger oder EniulsionSsorm, 3) alS sogenannte Jmpspasie, 4)al«Trocken- pulver oder an Stäbchen bezw. zwischen Glasplatten ciugetrocki.ct. Stärkere Entzündungen in der Umgcbnng der Impfpusteln sind nickt selten beobachtet worden, ohne daß dieselbe» inveß eine dauernde GesundheilSschäVigung oder gar einen lövtlichen Aus gang herbeigeführt hätten. Anschwellung und Entzündung der benachbarten Lymphdrüsen und Lymphgefäße sind „1 den meisten Staaten nur in geringer Zahl zur Beobachtung ge kommen, ebenso Entzündung und Eiterung dcü Unterhautzcll- gewebcS, welche übrigens nirgend« einen üblen Auögcurg ge nommen haben. Nothlaus hat 8 Todesfälle herbeigesührt, je 2 in Preußen und Baden, je 1 in Sachsen. Württemberg. Sachsen-Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt. Außerdem führte Verschwärung ober brandige Beschaffenheit der Impjpuslcln i» 6 Fälle» (2 i» Preußen, 3 »r Sachse». 1 in Hesse») zum Tode, Blutvergiftung 2 Mal (je 1 Mal in den Regierung« bezirken Magdeburg und Merseburg), acute und chronische Hautausschläge 1 Mal: eine Uebertragung von Syphilis durch die Impsnng wurde nirgend« beobachtet. Danach wird man beurlheilen können, waS e? mit der auch neuerdings von gewisser Seite betriebene» Agitation gegen daS Im'pfgesetz aus sich hat. Aus dem preußischen Landtage. * Berlin, 11. Februar. Das Abgeordnetenhaus beneid deute in zweiter Lesung den Antrag von B-ndn und Genossen aus Verlängerung derLegiSlnturperiotkn. Der hierzu eiirgebrachie.'iiitrag de, beuischsreisinnigen Partei (Bcrling) auf Einführung der geheimen Abstimmung ries eine lauge lebhafte GeschäftSordnungSdeballe hervor, indem der Präsident dem Hause die Enischcidung an hcimgab, ob der Zusatzantrag in dem gcschäflsordniings mäßigen Zusammenhang mit dem vorliegengen Gegenstand stehe. Er sür seine Person glaube einen wesentliche» Zn sammenhang verneinen zu müssen. Verschiedene Rcdner des Cen- trunis und der dentschsrcistnniaen Partei, Rcckcrt, Windtdorst. Rcichensperger, Meyer-BreSlau, suchten einen solche» Zusammenhang und somit die geschäftsordnung-mäßige Zulässigkeit dcS Antrag Verfing als Zusatzantrag znni Antrag Bcnda nachzuweisen und ein, moralische Veryflichliing der Majorität sestzilstellen, in zweifelhaften Fälle» die Geschäftsordnung zum Schutz der Minorität auszulegen. Die cvnservativen und natwnalliberalen Redner dagegen, die Abgg. Francke, v. Rauchhaupt, v. Zedlitz, v. Mninigtrove, v. Euny. Enneccerus, legten dar, daß et» wesentlicher Zusammenhang zwilchen den beiden Anträgen nicht vorhanden sei und daß die Gigchäsisvrdnung, die völlig objektiv, weder znm Schaden noch zu Gunsten der Minorität gehandhabt werden müsse, die gleichzeitige Behandlung des Antrags Verfing mit dem vorliegenden Gegenstand au-schfieße. In »amentlicher Abstimninng entschied das Han« »M 223 gegen 112 Stimmen 1» diesem Sinne. Die alsdann folgende Verhandlung über die Ver längerung der Legislaturperiode» komile bei der starken Erschöpftheit deS Gegenstandes neue Gesichtsvuncte nicht mehr z» Tage fördern. Die Verhandlung, an welcher sich die Abgg. von CzarlmSti. Hansen. Wlndthorst, von Rauchhauvt. Rickert. Tramm, Lieber, v. Zedlitz be- theiligten, erstreckte sich wieder vielfach uus gegenseitige Be'chn! dignng'n der Parteien über ihr Verhalten bei der WahlagNatwi. Die »am-nlliche Abstimmung ergav Annahme des 8- 1 mit 2 !7 gegen 126 Stimme». Mit derselben Mehrheit wurde der ganze Gc jetzentwurs angenommen. Montag: Dritte Berathung desselben An trag« und Fortsetzung der Etatsberathung. Keuter-ttccitalion von Erdmann. —r. Leipzig. 12. Februar llnser bekannter Reut Vorleser, Herr Er0»ia»n. hatte gestern Abend im Sa de« Mariengarle» eine zahlreiche Schaar von Freunden I Reuler'schcn Muse um sich versammelt, um ein theilw- ueuc» Programm a»ö de» Werken des große» Humor» zum Bortrag zu bringen. Herr Erdmann pflegt bei seinen, an dieser Stelle sch wiederholt lobend erwähnten Vorlesungen im ersten Tl gewöhnlich eine Neihe kleiner, humoristischer „Läusch und RiemelS" zum Besten zu gebe», um. wie ein gu Wirth, durch die kleinen, pikanten Lcckerbiffen Appetit aus k folgende Mahl zu erwirken So war es auch acslcrn Abc der Fall. Der Necitalor begann die Reihe seiner Borlr» mit der ergötzlichen „Pserdecur", die er höchst charaklerisfi tnierprclirte, und ließ dann die drastische Baucrngeschic „Treue und Glauben", „da» schmeckt aber auch danach" u öw oft gehörte, aber immer wieder mit Beifall ausgenvmim Burleske ,Jochen Pasel, wat bist sörn Aesel" folgen T ltkben-würdige Humor, mtt dem Herr Erbmann diese Kin der Reuter'schen Muse einkleibele, der dcrzliche, schlicvle I deS Vortrags versetzten die Zuhörerschaft bald m fröhfi Stimmung, „nd die Vorlesung trug die Signatur e» reirenten „Fainiiicn-AbendS". Der Schwerpunkt b selben lag natürlich im zweiten Theil, in welchem H Erdmann wieder ei» Capitel au» Ilt mine Etrcmii jenem herrlichsten Werke aus Neuter'S Feder, deffeu Schönt »»vergänglich bleibe» wird, vorlas. Ec batte sich dies» vir bezwingende Episode onSgewählt, wo Onkel Brasig Resormverein seine .Jungfernrede" hält, und sich als kerni, Parlamentarier entpupp! Herr Erdmann versteh! c- meiltrrfichkr Weise, den Helden d s Reuter scheu Humo Onkel Bräsig. zu charaktensiren. und auch allen iidric
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