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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-15
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1888
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»66 Verladt: Herr Ernst Fischer, Fabrik- besitzer, mit Frl. Adele Henischel in Meißen. Herr Paul Gottwald, Kaufmann, mit Art. Hedwig Dürlich in Bautzen. Herr Alex. Ranitzich iu Chemnitz mit Fel. Lina Tiedel »» Geising. Herr Georg Layritz. Kaufmann, t- Z. in Berlin, mit Frl. Lina Jäckel in Hohenstein. Herr Ludwig Fischer aus Passau, »nit Frl. Julie Engrlniann in Aliendurg. Herr Arno Muenzing, Kaufmann, mit Frl Llotilde Hager in Plauen. Herr Ernst Bock von Wülfingen, Premierlieutenant im Schützen- regimen», mit Frl. Marie Scheller in Dresden. Herr Eduard Klobe in Hirschberg a. d. S. mit Frl. Hedwig Flehmig in Glauchau. Herr Richard Lorentz. Rittergutsbesitzer in Tiesen- dori. mit Frl. Anna Püschel in Altenburg. vermählt: Herr Carl Wohlleben in Alienburg mit Frl. Helene Schroeder dos. Herr vr. zur. Ernst Wähler in Chemnitz mit Frl. Thereie Orb das. Geboren: Herrn Chr. BSHringer, k. in Attenham b. Trrbseu, ein Sohn. Herrn Albert Ezold in Dresden eine Tochter. Herrn G. Enul Fischer in Dresden eine Tochter. Herrn Otto Teil in Dresden eine Tochter. Herrn C. Gütz in Dresden ein Cohn. Herrn Oskar Dickiiiann in Chemnitz ein Sohn. Herrn R. Ernst i»^ Zwickau ein Sohn. Herrn Arno Zschammer in Zwickau ein Sohn. Herrn O. Lüber, Pfarrer in Lichenberg, eine Locbter. Gestorben: Frau Sophie Tarlitz geb. Wrrneburg in Dresden. Herr Ioh. Gust. Eduard Hauswald, früher Lack:rer, jetzt PrivaluS in Dresden. Herr Robert Hermann, Friseur in Dresden. Frau Sidonie verw. Laux geb. Angelstei» in Pillnitz. Herr Ernst Emil Heydrich in Dresden. Herr August Einil Preitzlcr i» Boston, Mass. Herr Karl Geneusi. Schubmachermstr. in Dresden. Herr Ernst Lange, Gutsbesitzer in Goppeln. Herr Traug. Hosmaiin in Dresden. Herrn F. W. Paul's, Restaurateur in Dresden, Tüchterche» Helene. Herrn E. Bormann'S in Chemnitz Söhnchen Arno. Herrn Otto Feldmann'S in Kappel Tüchterche» Emmi. Herr Carl Thüiner, Schuhmachermeister in Chemnitz. Frau Emilie Pauline Soiiutag geb. Schenkel ln Wüftcnbraiid. Frau Marie Berger geb. Schulze in JahuSdors. Herrn Willielni May'S in Chemnitz Tochter Gretchen. Herrn Franz Weller'S in Zw'ckau Töchlerchcn Ella. Frau verw. Pastor Waldau geb. Stephan au« Fraurculh, im Zwickauer KreiSkrankenslift. Herr Gottfried Wunderlich in Altenburg. Herr Herrmanu Kahnt, Seilermstr. u. Destilla teur in Aliendurg. Frau Aloine Wiebeniaun geb. Hüsler tu Wrudischleuba. Herrn Adolf Wagner« in Lltenburg Töckterchen Emma. Herr Albert Schmid au« Auerswalde bei Cdemnitz, in London. Herrn Hugo ScdLI's in Altenburg Söhnchen Richard. Herr Karl Gottlob Fritzsche. GutSauSzüqler in Nieder bobritzsch. Herr Karl Moritz Walt. Berg arbeiter iu ErbiSdorf. Frau Concordia Christiane Schüpvert geb. Zimmermaun in BerthelSdors. Frau Groß in Plaucu. Frau Christiane verw. Heinert geb. Walther io Hinterreifiig. Herr» Glaß' i» Plauen Tochter Liddi. Frau Laura verw. Roitzsch geb. Riedel in Meiste». " Fr. Friederike Retzlass in Naumburg a. S. Frau Liiett« Pape in Naumburg a. S. Herr Gottfried Frenz,l in Hohudors. Herr vr. w«l. Albert Meyer in Kohren. Frau Christiane Hempcl geb. Hahoe- feld in Aeilbusch. Herr» Eduard Kolbe'« in Löthaiu Zwilling-söhnchcu Otto. Herr Ernst Richter in Annaberg. Frk. Selnia Alwine Sophie Schoerge in Frankeuberg. Herrn Schwarze'« in Raundos Tochter Martha. Herr Bernhard Heimbrrchi, Direktor der »er- einigten Zündersabriken in Meißen. Frl. Johanna Uudeulfch in Effenberg. Die Brerdigung de« Herrn findet Umstände halber Mittwoch Mittag, nicht 1 Uhr, sondern bereit» '/,1 Uhr vom Trauerhuile au« statt. Gohlis, 14. Februar. Die Hinterbliebenen. Vräbantv» Schminill-VHil ^ »ult vvIvvekIllllZ. Llnei»I»»li rin» virecte Vftr-ebahnverbindung nlrrrnnv SL. IS »4. ?fEiwlM>n-Bnistn 2ti' >nun«lörkel>«n t». Waiiiieubäder von trüb vis Abends 9 Uhr. Wael 8l»i iinid täglich geöffnet von früh 7 vis Abcubs S Uhr. 8eI>">n>oidn>i,Iu ÜttO Dame»: Dienst..Doni>er-i..So»»ab.'<,: - uock U eUenback üU . '-,11. Montag, Mittiooch, Freitag '/,2-L viLllL-vLck, C!adU»I*>adI>Id«b aD Temperalur üe» Ilslv Donien: Dienst.. Donnerst.. Sonnaci.' v- lWVHIlRlvIR»IM>UU 8edviw«d»>>iiln NU . >'.1l.Mon!ae.M:ttw..s;re'ion'i.2-bU. I Donnerstag: Milchreis in. Zucker ». Zinimet. D. v. Fiedler. iVPltflUItslUII AK. . Nudeln mit Kalösleiich. D. B. Kretickmar Neue Lelvrrg. Lver»eanst„ Zeixer Sir.43i4L. Mittwoch: Rindfl. m. Schoten u. Müyrc» vom Kronprinzen. * Ucber daS Befinden Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit de» Kronprinzen liegen die folgenden weiteren Meldungen vor: * San Rcmo, 13. Februar, 6 Uhr Abend«. („Nat.-Zlg") Der Kronprinz ist heute Mittag wieder ansgestanden und vier Stunden außer Bett geblieben. Der Wundverlaus ist anhaltend günstig, die Athinling ungestört; e» sollen sortan »ur einmal täglich Bulletin« erscheinen. Ucber Lirchow'ü letzte« Gutachten ist jetzt der Schleier gelüftet: dasselbe ist abermals in der Hauptsache negativ ausgefallen. Das zur Untersuchung übersandte Gewebsstückchen entstammt der linken Kehlkopshälfic, derselben Stelle, die »n November als Sitz des Krcbrlcidens bezeichnet wurde. Birchow fand ein Stück Muskel und an anderer Stelle elastische Fasern, welche vcrmulhen lassen, daß sie von dem linken Trimmdande selbst herrühren. Er hat nichts ge sunden, was keebsähnlich wäre. Der ganze Proccß vollziehe sich, soweit die Untersuchung urtheilea laste, in den oberflächlichen Schleim- häuten, aber in der Tiefe finde sich nichts von charakteristische» Zellen-Nestern. (Dieser Satz ist in dem Telegramm so undeutlich übermittelt, daß wir für seine richtige Wiedergabe nicht ein stehen können. Die Redaction der „National-Zeiiirng") Es ist der Beschluß gefaßt, Birckww'S Gutachten zu publiciren. Auch Mackenzie will demnächst ein Votum im „Reichs-Anzeiger" veröffentlichen, worin er sagt: er Hobe im November die Krebsdiagnose unterschreiben wüsten, weil üyniplome dafür vorhanden waren. In einem Separal- Gulachien aber habe er damals betont, daß er den Proceß zwar krebSalinlich finde, jedoch ohne mikroskopische Untersuchung nicht zu- geben könne, daß Krebs vorliege. Leider sei damals mikroskopische Untersuchung unmöglich gewesen. Jetzt sei Mackenzie mehr denn zuvor überzeugt, daß kein Krebs vorliege. Positiv könne er augen- Vlicklich nur sagen, daß eine tiefgehende Entzündung der Kehlkopt- sckhcimhaut, roinbinirt mit Knorpelhautentzündung vorhanden >ei. Mackenzie gedenkt in wenige» Tagen abzurciseu. Da er die Ver- öfstmllichung dieser Ansicht im „Rcichsanzeiger" ankündigi, habe ich für angemessen gehalten, sie Ihne» zu übermitteln, ohne ihr eine andere Bedeutung beizulegen, al« den bisherigen persönlichen Er- klärungen Mackenzie'«. vr. Bramanu bleibt aus unbestimmte Zeit hier. «SanRemo, 13. Februar. 6 Uhr 20 Minuten. („Bossische Zeitung".) Man sagt, Professor v. Bergmann werde einen Be richt über den allgemeine» Zustand de« Kronprinzen und über besten Keblkopslcideii an den Kaiser erstatten. Ich habe mehrere Aerztc gesprochen, welche großen Werth auf Bergmann'S Urthril in chirur gische» Dingen legen, die ihre Bedenken aber nicht verbergen, daß der Bericht über ein Keblkopsleiden nicht von einein Svecialislcn erstattet wird. Um mit dem kleine» Spiegel, der Alle« verschoben zeigt und mit Schnelligkeit gehandhobt werden muß, deutlich zu leben, bedarf es großer Uebunq und eines häufigen Gebrauches, welche dem Chirurgen w-niger al« dem Specialislen r»ö,lich sind. Wenn v. Bergmann erklärt habt» soll, nach der Tracheotomie sei eine Untersuchung erleichtert, so ist nach der Ansicht jactiversländiger Gewührsiiiänner das Gkgenlheil der Fall, denn der Kehlkopideckel hebe sich nicht mehr empor, wenn die Einakhmung durch die Kanüle geschehe. Die „Bossische Zeitung" bemerkt zu dieser ihrer Meldung: „Wir begeben un« in dieser technischen Meinungsverschieden heit. wenn sie bestehen sollte, selbstverständlich jeden UrlheilS »>ld nehmen von der obigen Miltkeilung lediglich im Inter esse der Berichterstattung Kenntnis;. Als denlschcr Spccialist für Kehlkopsleidc» bestndet sich, wie bekannt, Vr. Krause in der Umgebung de« Kronprinzen, der in den letzten Monaten die Behandlung desselben im Einvernehmen mit Vr. Mackenzie leitete." * Durch das Dolss'sche Bureau erhalten wir folgende Meldung: " Berlin. 14. Februar. Der „ReichSanzciger" ver öffentlicht folgendes Bulletin der Aerzte au» San Nemo vo» beule NackimttlagS 12 Ubr 20 Minute»: Da» Aussehen der Wunde de» Kronprinzen ist daS Beste. Der Schlaf war >n der letzten Nacht unterbrochen. Kein Fieber. Huste» und SchleiniauSwurj mäßig. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Wie au» Bukarest gemeldct wird, »st der griechisch« lHeschäslSlrägei, Herr Durutti. daselbst bereit» eingelrvsfen und hat die Loiluug der dortigen griechischen Gcsanvlschajt wieder übernommen. * Nach Mitlheilungen auS Kon staut in opel bat da» gespannte Bcrhällniß zwischen der türkischen Regierung und den Armeniern, ungeachtet der Conserenzcn de» Groß- Vezier» mit armenische» Notabel» und der Begegnungen zwischen Persönlichkeiten des Palastes und hervorragenden Armeniern eine Verschärfung erfahren, welche eine nahe Besserung nicht wahrscheinlich machl. AuS Armenien sind Meldungen von energischen Nachiorichungen der dortigen Be hörden und neue» Berbaslungcn von Armeniern eiiigelauscn, welche darthn», daß der Verdacht de» Sultan» bezüglich der Loyalität der Armenier durch die Versicherungen ihrer No tadeln nicht zerstreut wurde, vielmehr in letzter Zeit neue Nahrung erhalten zu haben scheint. Aus dem Reichstage. 88. Berlin, 14 Februar. Die Gewerbeordnung», co»,Mission de» Reichstag« trat heute zur Beroihung de» Antrages Lohren. betreffend die Einjüdrung vo» Brod- laxen rc., zusammen. Aus den Vorschlag des Bo,sitzenden v. Oerhen-Brun» einigte man sich zunächst darüber, die Frage in dreifacher Richtung zu erörtern. 1) Ob durch Ausbeutung dcS Volkes von Seiten der Bäcker in der Thai ei» Nolhstand vorlicgc, 2) Ob die Gewerbeordnung und daS Nahrungsmittelgesetz bei richtiger Handhabung nicht bereit» eine» genügenden Schutz gegen eine eventuelle Ausbeutung gewähre, und 3) Wenn die« nicht der Fall, welche von den Lohren'schcn Vorschlägen annehmbar wären. Abg. Metzner (Centrum) bestreitet, daß überhaupt eine Aus beutung des Volkes durch die Bäcker statlsindet, indem er daraus Hinweis», daß zalflreiche Bäckereien mit Verlust arbeiten und nicht bestehen können, n»a»ct>e Loniunivcreinsbückcrei existirc »ur weil sie den Verlust, welche die Bäckerei dringe, durch den Gewi»» an anderen Artikel» auSgleiche. Abg. Lohre» glaubt hie bestehende Ausbeutung zur Genüge in der Generaldebatte >m Plenum nach- gewiese» zu haben. Vielfach halte» die Bäcker einen Reingewinn vo» 100 Procent. das Roggenbrvd sei imiiier um 40—80 Procent iheurcr als daS Getreide, der 'Arbeiter in England erhalte für den selben Preis dreimal soviel B,od wie in Deutschland, und wenn der deutsche Arbeiter sich nicht satt effcn könne, io liege das a» dem übergroßen Gewinn der Bäcker. ES handle sich darum, einer wirk lichen Calamität abzuhelsen. Abg. Siruckina» » (nattoiiattiberal) bezeichnet Lohrcn.'S Berechnung al- sehr problematisch. Zunächst iei zu berücksichtigen, daß die MiethSpreise nicht nur m de» einzelne» Stadien DiutschlaudS, ionder» iogar i» den kinzeliiea Stadttheilen Berlins eine lehr verichiedene Höhe zeigen »nd daß je nachdem auch die Brodpreüc sich uniericheiden müssen. Daß die Brodprene nicht zu doch gingen, daiür sorge die Concurrenz, welche für die städtischen Bäcker durch die Landbäcker erwachse. In Hildesheim, einer Stadl »ul 30 000 Einwohnern existirten dis vor Kurz, m 40 Bäcker, davon tcien 16 Bäcker in den letzten Jahren gezwungen gewesen, ihr Gewerbe anszu- gebe». Das beimije doch wohl, daß vo» exorbitanten Gewinne» nicht die Rede sei» könne. Abg. Szmula (Lciurum) pflichtet der Al.ffaii'uiig Lohren'S bei, während Abg. Duvigneau (nalionatlib.) aus Gruuü 'einer besonders »> Magdeburg gewönne»«!» Erjahrungen und des Jahresberichts des Magdeburger CoiiiumvereiiiS das Vorhandensein eiiieS übermäßigen Gewinns der Bäcker bestreitet. Adg. Mer dach (RcichSpartci): Am Biode kann der Arbeiter yichi« sparen und nicht selten geräih er beim Bäcker in Folge der hohen Lrodprcisc in Schulden und kann deshalb von seinen« Liescraitlen nicht abgehen und anderwärts kaufen; er ist der Gnade der Bäcker ubcrliesert. In kleinere» und mittleren Städte» können sich auch die Bäcker sehr leicht zu Eoalittonen ve>ci»igcn, um sich hohe Preise zu sichern. Dieser Zh,snhr gegenüber enipsehle sich besonders die Aiiiiabme der Lohren'jchen Vorschläge. Abg. Broemel (sreis ): Die Ausiühruiigen des Vorredners seien durch nicht« erwiesen, und wenn derartiges vielleicht an einem Orte vorgekonimen sein mag, bürse man doch nicht gleich ein solches allgemein gütige« Gesetz machen. Tie Qualüäi de« Brod « sei bi« jetzt noch gar nicht in Betracht gezogen worden, wenn »,o» von dem großen Gewiiin der Bäcker geivroche» habe. In Wirklichkeit seien die G.wiime der Bäck.r »nd Müller sehr bescheiden; daS habe sich übsrall erwiest», wo genaue Erhebungen angestellt worden sticn. Abg.Haupt (uat.-lib.): E> habe früher in amtlicher Eigenichajl die Wirkungen der Brobiaxe» bcobachlcl. In der Stadt Wismar seien die Brodpreitc gegen die lchte Taxe vom Jahre I8ö2 nur sehr wenig gestiegen; und daß sie etwa« gestiegen, sei erklärlich durch die seitdem höher gewordenen Geschäftsunkosten. Dabei sei aber auch die Qualität des Brave« jetzt erheblich besser geworden infolge der bedcnienden Concurrenz im Läckepqcwekbe. Al« die Brodlaxe »och bestand, war i»an bereit« sehr geneigt, die Taxe aus Weißbrod auizuhebc»; er sei auch jetzt dafür, daß diese »undcstcuS aus dem Grütze sorldleibt, wcnn er auch gegen eine gewisse polizei liche Controle nicht« ciiizuwendcn habe. Abg. Metzner: Adg. Lobren befindet sich bei tcincn Ausiühruiigen in einem argen Jrr- ttiuine. Bo» 80 Proc. Verdienst könne gar keine Rebe sei». Wenn Abg. Lohre» Taxe» einsührcn und den Bäckeey nur 20 Proc. Zn- ichtag za den Gclreidcvrciscn gewähren wolle, würde er der popn- ISrste Mann der Bäcker werden. Abg. Gros (Centrum) kan» nach de» Erfahrungen, welche er in seiner Heimalh, in Hohe»- zollern, in Bayern und in Württemberg gesammelt, nicht anerkennen, daß irgend ein Nvlhsiand vorhanden sei. Abg. Lohren: Seme Berechn»',gen seien durch die Abgg. Broemel und Siruckinann nicht erschüttert worden, und stiue Zahlen haben targelhan. daß die jetzige» Bestimmungen der Gewerbeordnung nicht anSrcicheu, um die Bäcker zu zwmge», vreiSrunpreck'eiideS Brod zu Iiejcr». Abg. St ruck man» fragt, ob denn der Regierung aus de» Kreisen des Publicum« Klagen zugegaage» seien. Geh. Ralh Loh mann: Beim Reich-amt de« Innern seien keine Klagen üvcr Brobverldcuerung durch die Bäcker einqegaiigcn. — Die Fortsetzung brr Debatte wird daraus bis To»»er«lag vertagt. Landtag. 3»et»e Kam»««. s Dresden, 14. Februar. 47. vffenilich« Sitzung. Beginn Vormittags 10 Uhr. Ai» ReqierungSiiiche wohnten der Sitzung Vki die Herren CiaotS- ministcr Ist. v. Abeken, vr. v. Gerber und v. Kvnneritz. Zunächst stand aus der Tagrsordnnng die allgemeine Vorbernihung über daS königl. Deere! Nr. 30. eine nachträgliche Abände rung de« Cap 38, Tit. 4 de« Stoal«1>aurhalis-Elat« bei reffend. Tic Vorlage behandelt die Umwandlung einer Raik-stclle beim Justizministerium in die Stelle eine« zweiten AbtheilungSdirector« (Direktor der Abtbkilnng für die Angelegenheit d«r Strasrechttpflege einschließlich der GnadensacheiO, wodurch sich Ttscl 4 de« Eiat« vo» 60 000 ^l aus 62 700 >l erhöht. Oha» alle Debatte beschloß bst Kammer bi« Brrweisimg der Bor« läge an dst Finanzdepniation äc. Hieraus folgte die Schlußberathnug über de» Bericht der Rechen- schaitSdeputation, die Verwaltung und Vermehrung der königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1884 und 188b betreffend. Die Deputation, spricht sich mit Anerkennung über die Leitung der Sammlungen aus und empfiehlt der Kammer: „Dieselbe wolle sich durch den mittelst Allerhöchsten Decretö vom 9. November 1887 gegebenen Bericht über die Brr- mehrung der königl. Sammlungen für Knast und Wissen schaft für befriedigt erklären." Abg. von Potenz sprach die Erwartung an-, daß bei bevor stehender Bersügung über jreiwerdrnd« Räume für eine bessere Unterbringung de« minrralogischei» und prähistorischen Museum« Sorge getrogen werde und wünschte, daß der Erlaß von Bestim mungen zur Erbaliung der Denkmälcr vaterländischer Borzett »ns Auge gesoßt werden möge. Abg. Starke berührte die Kataloqsrage, indem er darauf hia- wieS, daß man in Berlin für den billigen Preis von bO einen „Führer durch die königl. Sammlungen in Berlin" eiagesühri habe, welcher alles Das enthalte, was für den Laie» wisjenSwerth sei und richlrle an die königl. StaatSregieruug die Anfrage: ob e« nicht möglich sei, auch in DreSven cinen derartigen Führer durch die könig!. Sammlungen hcrauSzugeben. CulluSminisier vr. von Gerber erklärte, man habe diese Frage bereits in Erwägung gezogen und gedenke einen Führer ganz in derselben Art durch alle Sammlungen bearbeiten zu lassen. Nach einer unverständlichen Bemerkung dr« Abg. Stolle beschloß die Kammer, wie von der Deputation beaatragt. Hiermit Schluß der Sitzung. Die nächste Sitzung wurde aus morgen Vormittag 10 Uhr anberaumt. Neues Theater. Leipzig, i3.Februc>r. Shakespeare'S Muse erscheint nickt allzu vst aus der Bühne unsere- Neuen Theater-; wir konnten also mit Reckt ei» KönigSdrama wie .Richard Hl." willkommen heiße». Obscko» in der dramatischen Fügung oft brüchig und in einzelne» Scenen craß und extravagant, in Bezug aus künstlerischen Ausbau zurücksichend hinter „Richard II.", hat eö doch durch die gewaltige Titelrolle, eine Ricsenausgabe für den Charakterdarsteller, allen andere» Historien den Rang abgelausen. I» der Tbat verschwinden die übrigen Rollen gänzlich neben der Hanvtrolle; die Darsteller derselben muffen auS de» beiden letzten Theileu von „Heinrich VI." die Farben für die Charakteristik dieser hier zu Episoden herabgesetzte» Partien schöpfen. So erscheint Clären« hier »ur al- todgeweihter Märtyrer; Herr Baxmann spielte ihn mit fester, edler Haltung, konnte aber einen gewiffen schwärmerische», in die Vergangenheit znrücklräumenden Zug mehr hervorbcben. Die Heldin der Tragödien .Heinrich VI ", die Furie Marga rethe, iu LicbeSsreveln und ollen Greueln de- RosciikriegS heimisch, tritt hier nur noch mit einer Verwünschung Richard'- hervor, welcher Frau LewinSky unhclmlichen Nachdruck gab. Auch die alte Herzogin von Zork, die Stammhalteri» dieser Linie, beschränkt sich aus Flüche, die sie dem eigenen Sohn mit aus den KriegSpfad giebt und welche Frl. Truhn nicht ohne wirkungsvolle Kraft auöspracb. König Eduard IV. ist hier nur noch ein Sterbender: Herr Bischer brachte seine körperliche Ohnmacht und seine innere Reue, sowie die ibn überfallenden TobeSschauer mit einer Wahrheit zum Aus druck, welche dicht an den Grenzen de- ästhetisch Zulässigen siaud. Die wichtigste Rolle auS der Hinlerlaffcnschafk der vvrauSgehcnden Geschichtsdramen ist die Königin Elisabeth, unler der wir uns jebcni'alls eine ebenso graziöse wie kluge Dame keiiken müsse». Frl. Pölitz brachte ihre» Widerspruch gegen Richard mit Energie, de» Jammer um den Gatten mit warmen Accenten zum Ausdruck. Vo» den Mitwirkenve». die keine Sbakespeare'sche Ver gangenheit haben oder wenigstens erst in Richard III. bedeu tender hervortreten, steht in erster Linie Buckingham, der treue, aber habsüchtige Genosse dcS Usurpators, den Herr Trcutler alö vielgewandlen Vermittler und zielbewußteu Streber darziistcllen wnßle, demnächst Lord HastingS, welchem .Herr Door die nölhiae BcrlrauenSseligkeit gab. Bon den Vertrauten Richard'S trat gestern der CateSbv deS Herrn Herbst am erste» hervor; doch auch der Ratcliff deS Herrn Berthold und der Norsolk dcS Herrn Langen- Han waren gut ausgeprägte Cbaraklerköpse, ebenso der doppelzüngige Lord Stanley deS Herrn Quincke, der Com» nicuivant Brackcnbury deS Herrn BoeSzoermeny und der Gras RiverS deS Herrn Mattl, ae». Vo» den Mördern, die bei Sbavspeare, besonder- in „Richard III." fast ei» aparte- Rollenfach in Anspruch nehmen, trat der Tyrrel deS Herrn Normann am schärfsten hervor; die Unterredung dcrMörver von Clären« war wohl meist lebhaft, doch nicht ganz von Stockungen frei. Bon den jungen Prinzen verdiente der kecke und gesäbrlich naseweise Richard deS Fräulein Schneider die erste Nummer. Ter junge König des Fräulein Sentis war ein anmulbiger mitleiterregender Prinz, und die Kinder von Clären«, Fräul. Leminsob» und Elise Sperling, plauderten ganz artig mit der Großmama. Tie Anna ist eine unserer Ansicht »ach unmögliche Rolle, und keine Schauspielerin wird u»S in glaubwürdiger Weise durch ihr Mieiieiispiel die wunderbare» Wandlungen in der kurze» Scene mit Richard genügend erläutern können. Fräul. Salbacü hielt sich so reservirt wie möglich und das ist auch hier vielleicht daü Beste. Herr Hart mann declamirte seinen Richmonv, der im Grunde damals nicht» war al- eine fleisch- und blutzewordcne Schmeichelei sür die jungfräuliche Königin, mit dem nölbigen Feuer. .Herr Borcbervt zeigte in der Titelrolle wieder, daß er ein ebenso begabter wie strebsamer Künstler ist. Soweit eS sich um de» gekrönten Tarluffc bandelt, war seine Leistung eine vortreffliche; namentlich die Scenen mit dem Lordmayor spielte er sehr wirksam, nur biSweilc» erschien unS seine Tar- tufferie zu Predigerbast. Unterslützt von seinen, kräftigen und unverwüstliche» Organ, brachte er auch den königlichen Nichard, den eiftriicn Fürsten und tapferen Soldaten zur Geltung, besonders auch de» undankbaren Usurpator, der seine früheren Freunde wie Buckingham rücksicdl-loS abschütlell. Auch die innere Gebrochenbeit, gegenüber dem Mörder Tyrrll und beim Erwachen »ach dem schreckhaften Traum fand entsprechenden Ausdruck. Nur in zwei Scenen. in denen unS al- unereich- bar Borumil Davison vorschweble. wünschten wir noch mehr Vertiefung: in derjenigen mit Anna, worin dem Ungeheuer ein unwiderstehlicher »nd dämonischerZauber auSströmen muß und in derjenigen mit HastingS, wo da» ans sein Opfer loSstürzende und es gewaltsam umkrallende Raublhier mit noch grauen» haslerer Energie gezeichnet werden muß. Tie Dingelstcdl'sche Bearbeitung lag der gestrigen Ausi sührung zu Grunde: sie giebt auch für die Regie Anwei sungen. die meist gewisienhast benutzt wurden. Die Ins« »irung war in Folge reffen sachgemäß und lebendig, die AnSstattung entsprach den Anforderungen einer grcßen Bühne. Nur in der Traumscene sab man von dem Zell Richard » in, Hintergründe ab. Die Schlackt bei BoSworth war kein die Kritik herauösordernder Bühnenspectakel, sondern sie ver setzte einigermaßen in die Slimmung, welche solche Schlacht- sceucn allein genießbar mache». Rubols von GoNschall. Musik. * Leipzig. 14. Februar. Stadttheater. Am kom nikiiden Sonntag sinket im Alte» Tbeatcr die Premivre einer neuen Operette statt, die seil Kurzem ihre SiegeS- Lausbahn über die deutschen Buhnen begonnen bat; e- ist Richard GenLe'S jüngste Operette »Die Dreizehn de vor wenigen Tagen in Berti» einen so enthusiastischen B'fall bei ihrer dortigen Premiäre fand, daß man den „Dreizehn" eine lange Reihe von Borsiellungea prognosticirt. Jnlerrffaat ist, wa- der Componist selbst über sein Werl an einen Berliner Freund schreibt: „Ich verhehle «ir scho» lauge nicht, die Schwierigkeiten, welche dari» bestehen» di« vielfach divergirenden Ansichten über daS lrichte musikalisch« Genre gleichzeitig zu befriedige». Ja de, „Dreizehn" hat« ich nun versucht, eine durchaus heitere Handlung in heiterer, leicht faßlicher musikalischer Illustration zu geben, ohne deswegen der musikalischen Charakteristik, der künstle rischen Form de- Humor- zu entsagrn." * Im letzten philharmonischen Concert in Hamborg, in welchem Herr Perron auS Leipzig milwirkte, kam da« tei.Fr. Kistner in Leipzig erschienene und von dem am Leipziger Conservatorium gebildeten Tonfetzer Herrn Arnold Krug componirte Werk „Sigurd" mit großem Er folg zur Ausführung. Die Hamburqer Kritiken lauten sehr günstig; z. B. schreibt Herr Emil Krause im „Hamburger Fremveablatl": „Die Philharmonische Gesellschaft und die Sing-Mademie hatten sich io dir Borsüdrung des LoncenwerkeS „Sigurd" von Arnold Krug eine ebenso dankbare wie verdienstliche Ausgabe gestelll, da diese- unifaugreichste GeifteSproduct de- in hiesiger Siadt wirkenden ToakünstlerS mit vollen« Recht nach den Erfolgen, welche dasselbe bereit« in maiichen Musikstädten de« In- und Auslandes verzeichnen durfte, ganz besonder« in der Vaterstadt de« Eomponisteu eine ernste Berücksichtigung jorderle. Fast vier Jahre sind seit dem 4. März 1884 verflossen, dem Tage, an welchem Krug'« „Sigurd" durch die redlich Irebende Altonaer Sing-Akademie unter des trefflichen I. Bö»'« Leitung aus der Taufe gehoben wurde. Diese unvergeßlich ge. bliebeiie Ausiührung, an deren tonkünstlerischem Lrgebniß der an- wesende Lompoiiist große Freude empfunden, batte dem Werke, welche« 1882—83 entstand, den Weg in die Oeffentlichkeit geebnet, denn e« solgte »och in demselben Jahre (Ende 1884) Königsberg mit der zweiten Vorführung unter Robert Schwalm. Im December 1886 brachte man „Sigurd" in Baltimore zur fünfzigjährigen Jubiläum-seier des deuiichen Liedcrkranze«, 1887 (December) in Winterthur zu Gehör; Petersburg und Odessa bereiten Aufführungen der Werke« vor. Di« Dichiung zum „Sigurd" lieferte Theodor Souchay »ach Geibel^l herrlichem EpoS „König Sigurd's Brautsahrt" und zwar in einer Weise, die in jedem Zuge von großem Geschick, dem Tousetzer sür seine Idee» einen geeigneten Borwors zu liefern, sprich». In drei Theile zeriällt die herrliche Mär von dem greisen Könige, der Alffoone, die Schwester von Alk Blondbart und Erck Harfenschall, sre,en will. Seine Werbung wird verschmäht, und es entbrennt darüber heißer Kainpf vor hoben Burgen. Die Brüder der Jung- srou. wie der größte Theil des Heere« fallen in der Schlacht, ihnen folgt Allsonne ireiwillig in de» Tod. Al« man die Leiche vor den greise» König bringt und er da« Antlitz der ihm versagte» Braut tbräneiivoll geküßt, wird er von Schmerz überwältigt. Er legt die Leiche ans« freie Deck a» de« Steuer« Bord in da« heimwärts be stimmte Schiff und giebt sich den Tod. „Fahrt wohl, ihr kühne» Helden, fahr' wodl die Welt so schön, mich rufen die ewigen Götter zu ihren lickten Höh n." „Und schwang die brennende Fackel mit lachendem Heldenmulh, bis in der seuchlen Tiefe Schiff und Gluth verging. Da war der Held bestattet! Da« ist da« Lied vo» Sigurd Ring." Der Dichter» von dem vor Kurzem ein neue« Werk »König Roiher", conipoiiirt von Joses Krug-Waldsee. veröffentlicht wurde, ha» »S dort wie im „Sigurd" verstanden, dem Componisten anord- ncnd in die Hände zu arbeiten. Souchay'S „Sigurd" ist textlich vortrefflich. Tie Beriheilunq der Dichtung iu Chöre »nd Solo gesänge. erste« zur Verbildlichung der Situationen, letztere zur Aus sprache der innerr» Gemüibezi,stände, ist eine musterhafte. Ihre reiche, ü« sich wahlberechtigte Abwechselung, wie die Compositione» Krpg'S, ruscn beim Hören Jnlereffe hervor, vieles kann nicht er- ladinen, da der Faden, an dem da« Ganze zusammenhängt, ei» wohlgesponnener ist. Der Recke Sigurd, da« Heldenihum charakte ristisch vertretend, ist textlich wie musikalisch vortrefflich gezeichnet. Im Gegensätze zu ihm rricheiut die liebliche Jungfrau Alssonne, umgebe» von ihren Gefährtinnen, in zarter, porsievoller Anmuih. Jede rincelne Scene ist ei» vortreffliches Slinimuiigsbild, da« den Hörer gelange» hält und ih» in den Jdeenkreis der nordischen Mär »zieht. Al« ei» eifriger Anhänger der modernen edlen Concerlmusik Hai der Componist überall die rechten Hcrzensiönc angeschlagen. Seine Musik, welche sich den besten Erzeugnisie» der neuesten RIchknng, dct von Gabe, Bruch und Anderen so reich gepflegten Concertstücke« sür Chor, Solo und Orchester in Bezug aus klanglichen Wohllaut anschließt, erwächst gewissermaßen als unerläßliche Folge auS der ihr zu Grunde gelegten Dichtung Stellenweise«, vornehmlich in der Titel- partie, neigt sich dieselbe wesentlich zur Lpcr, so daß man gerade hier der Ueberzeugung Ra:,», giebt, daß «rug'S Besähigung zum spcctfisch Dramatischen eine weitgehende ist. Bezüglich der Instrumentation gilt vom ganzen „Sigurd", wo immer man auch die Partitur aus- schlägt, auch hier, das so oft und fast eigentlich immer bei den neuesten Compositione» Ausgesprochene: sie ist geschickt, wirkungsvoll und effectreich, stcllenweis jedoch zu dick ausgetragen. Die motivische Gestaltung, wie die musikalische Ausarbeitung aller Theile des Werke- liescrn die vollgilligen Bewciie eines begabten wie künstlerisch fähigen Componisten, aus den die Musikwelt mit der größten Achiung zu blicken bat, und der voraussichtlich noch manche Tonwerke von Bedeutung zu ichoffcn im Stande sein dürste. Nach dem „Eigurv" erschienen bereits »och andere Werke Krug's, die jedoch säminllich kürzer als jenes gefaßt sind. Man erwartet somit recht bald einmal wieder etwas Größeres. Di« u»ier der bewährten Führung des Herrn Prof.v Bernuth skebiude Ausführung dcS esfettreichen, schwungvollen Werkes hat eine» Erfolg zu verzeichnen, der dein anweiendcn Comvonisie» die vollste Ueberzeugung von den reichen Sympathie,>, deren fick derselbe mit Recht i» seiner Vaterstadt erfreut, gegeben hat. Nach dem wi kunqS- vollen erste» Theil. wie am Schluß wurde Arnold Krug wiede. i vlr gerufen. Der targebrachte Beiiall wurde nicht nur aus local n Patriotismus, vielmehr auch auS Ueberzeugung geipendet. Wie iebr dies der Fell war. das bewies die Einstimmigkeit der Kundgebungen desselben. Wesentlich gehoben war die Stimmung der Zuhörer du-ch di« choristisch wie instrumental vorzügliche Leistung aller Ausfuhren- den. die sich mit der gleichen Liebe wie der Lener deS Ensemblc« iii ihre dankbare Ausgabe, dem Werke zu einem Lebensglück »» ver. Helsen, hiiigegeben batte». Der vollzählige Chor, das künstlerisch auf der absoluten Hübe stehende Orchester find Factoren, die jed'S Kunstwerk, mag eS nun zum Autor habe», wen rS wolle, im hellsten Lichte erglänze» lasten können, wenn ein Geist als leitende Trieb- seder sie beseelt. Für Concertwelke, wie Krug'« „Sigurd", ist ei« Dirigent von der Routine unseres v. Bernulb gewiß rin „Berusener", »ml»' so durfte der Tonsetzer, den man allerdings heule gern am Dirrciionspulle erblickt batte, vertrauensvoll sein ibm gebührende« Scrpler dem ständige» Leiter der Philharmonie anvertrauen, denn es war in den besten Händen. Es ist eine bekannte Tbaisach«, daß nicht gerade immer der Componist selbst der beste Interpret der eigenen Schöpfungen ist, obwobl mau bei Krug noch nicht dafür die Beweise erlebie. Der Chor, dem durch das üinzutreten vieler Mit glieder ans der Alionaer Singakademie noch eine sympothisch be rührende Mitwirkung zu Theil geworden war, excrlttrte in Allem, sowohl gesanglich wie musikalisch, ebenso da- Orchester, be sonder« in seinen selbstständigen Zwüchensätzen. Bei den Soli iiätte der volle To» der starke» Instrumentation noch etwa« obgedämpst werden wüsten. War c« nun au« diesem oder au« einem anderen ungünstigen Umstande — so viel steht fest, daß ynsere hochverdiente Künstlerin Frau Brondt-Goertz als Alssonne nicht in ollen Theile» über ihre gesanglichen Mittel diSponiren konnte» denn ihr To» klang recht oft gepreßt, anstatt sich frei zu ergehen. Noch weniger gelang e« Frau Hcinc-Schmidt, vielleicht au- Besangen, heit, mit ihren dankbar gebastene» Ali-Soli irgend eine Wirkung zu machen, wogegen Herr Wulff seine kleine Tenorpartie zufrieden stellend saug. Die beste Leistung dieser drei Solisten ruhte in dem weich klingenden Oes-Ior-Satze de« dritten Theile« „Fohr wohl". Vorzügliche« gab Herr Perron (Leipzig) al« „Sigurd". T,r noble Gesang des im 29. Lebensjahre stehenden Künstler« (seiner Zeit ein Schüler Slockdausen'S) ersreule durchaus. Die hohe Baryioa-, last Tenorlage de« Titelhelden fordert eine gesunde ausgiebige Stimme, der musikalische Theil de« „Sigurd" bedingt den aus« Beste ge läuterten Musiksinn — über Beide» gebietet Herr Perron, und so vermochte er die Barqion-Soli zur besten, ihrem Werthe earfprechendea Geltung zu bringen." Ucber Herrn Perron schreibt Herr SiUard im „Hgm- bürg'er Correspondeiit": .-Heer Perron ist eia vorzüglicher Sänger. Sein vortrefflich gesckuitte«, markige«, voluminöse« und doch w weiche« und lym» pakhiicheö Organ verbindet sich mit einem Vortrag, welcher sowohl vo, der künstlerischen Reife der Auffassung wie von dem bewußiea nud gemütkvollen Ersoffen de« poetisch - musikalischen Kern« der schweren Partie zeugte, die auch stimmlich die größten Anforderungen an den Säuger stellt." * Di« in Leipzig unter der vortrefflichen Redaktion deö Herr» KIpke erscheinende „Singerhall«", daö einzige »ssictrlle Organ de» allgemeine» Deutsche» Eingrrbnndrö, die ältest« und verbreitetste Gesa»gverrinözeituag, veröffrntlicht t» ihrer Nr. 6 eine in Lichtdruck hergestellre Abbildung de« schc Vrnnn- fchwrig bestimmten Franz-Abt-Denkmnl- von Hrafeß« r. «chtermrter. Diese Abbild»^ tß jedens-M» schr «idmgenr
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