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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-04
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ll rl Xr. IS. uverturc ne ' von Gespräch on Weiß ütz" von > Ouver- Reckiing. gertzier da. ercorps !l Slabs- Eoncert» liemaiio. . Slavs» ordeer. r rompeter eer. »et. IN. 159. illltmi re DZ. Uhr. opstan. >1^. i Pf. Itusek. tsik. t»»L. >7«r. Mt «4. vrr orthodoxe und der katholische Panslawismus m Oesterreich. * Der eine stand dieser Tage in der Person de« wegen HochverrathS angeklagten vr. Zivny vor dem Staatsanwalt, der ankere in der Person veS kroatischen Bisckwjs l)r. Stroß mayer zu Diakovar erhält Ehreubiirgcrdiplome und Ancr- kenuungSzuschristen der hervorragendsten Vertreter der gegen wärtig herrschenven Richtung m Oesterrerch. Seitdem die Curie in Rom meint, sie könne mit Hilse oer österreichischen Slawen den Orient wiedergewinnen, hat rbre Wellpoliuk sich aui Oesterreich geworfen, da« als der Mehrheit »ach katho lischer Staat der wichtigste Stein im politischen Brette Roms geworden ist. Die Curie aber, scheint eS. unterschätzt die Deutschen und die Magyaren in Oesterreich. Sie hofft alles H.il von den österreichischen Slawen sowohl gegen Deutsch land als sür den katholischen PanslawiSmuS. Daker lieg sich Nom vor drei Jahren aus die durchaus unhistorischen Cyrill- und MalthiaS-Feiern ein, daher sucht der Papst die Slawe» nach Rom zu ziehe», wo LaS Kollegium germsnicuw »ul Czecheu besetzt ist. und darum versprach der Papst ein Kollegium dodemioum, dem zum Schlüsse ein Oollegiuw slnvicum solgen solle. Die Berczechunz des österreichischen KleruS wird daher auch von Rom auS unterstützt, wo überhaupt die Schimborn, Fürsten der., rc. ebenso für die slawische Sache in Oesterreich in Cid unk Pflicht genommen sind, wie sich die Stroßmayer derselben freiwillig widmen. Rom hat großen Einfluß aus die „Der- söhnungS-Aera" auSgeübt und sie vorbereitet. Mit der Herr schest über die Schule wird eine politische Machtstellung in Oesterreich beansprucht. Und dieser katholische PanslawiSmuS. wie er auch in der Berlänverung des Schulwesens im L>echten- stein'schen Antrag ersichtlich ist, wird gehätschelt und gefördert, seine Vertreter kommen zu Ehren und Würden. Der ortho doxe PanslawiSniuS dagegen wirb vorläufig noch nieder- gehalten. WaS ist literarischer, waS politischer PanslawiSmuS? Ei» Wiener Polizeicommissar fragte unlängst nach der Ver sammlung eines Verein«, welcher sayui'gSgemäß wirthschast- liche und nationale Zwecke verfolgt, verzweifelt: „WaS ist nun national, waS ist politisch?" Cr mußte nämlick eine nationale Rede eine« Abgeordneten anhören, die natürlich auch politische Streiflichter eulbiell, soweit sie die nationale Be wegung beleuchten. Die Verzweiflung diese- PolizeicomniiflarS ist erklärlich Auch eine Versammlung von Katholiken, die sich bloS mit Religion befassen wollte, wird in die Politik verfallen, wenn sic über die „consessionelle" Schule verhandelt. WaS soll cS also heißen, wenn ein Zivny sagt, er habe sich blo» mit den» literarischen und ..kulturellen" PanslawiSmuS besaßt? Dieser verhüll sich aber zum politischen PanslawiSmuS wie die Theorie zur Praxis; sie haben beide keine scharsen Grenzen. Ebenso ist es mit dem orthodoxen und dem katholischen PanslawiSniuS — beide sind und bleiben doch PanslawiSmuS, und Oesterreich wird bei künftigen heftigen Erschütterungen erfahren müssen, daß eS nicht zweierlei PanslawiSmuS gicbt, daß auch ein Zivuy und ein Stroßmayer cinS und dasselbe sind. vr. Zivny ist sreigespochen worden, der Freispruch aber der Wiener Geschworenen hat nichts bewiesen, alS: der Mann ist nicht strafwürdig, da die Zeilströmnng, die ihn hervor» brachte, nicht gefaßt werden kann. Vr. Zivny ist ein jugend licher Eiferer, ein VorwärtSstürmer, den die anderen, und da» sind Stützen der österreichischen Regierung, alS Sturm bock benutzten. Wollte man vr. Zivuy einsperren, so bälte man deu ganzen czechischen Club mit Ausnahme einiger Hoch- adliger vielleicht und den größten Thcil der czechoslawischen, wie kroatischen und slowenischen Zeitungsschreiber mit ein sperre» müssen. Sie alle schwören ans da« gleiche Evange lium, sie alle haben die eigenthümliche GcisteSrichtung de» größten Theilcs der österreichischen Slawen aus den Gewissen. Zivny mar »och ein herzlich unbedeutender Mensch, testen Verbrechen eS war. daß er sich dabei ertappen ließ, daß er mehrere hundert Rubel au« Rußland zur Unterstützung erhielt. Wenn die panslaw stische Piesse in Rußland über die Freisprechung Zivny's jubelt und meint, die slawische Einigung habe, wie der Proceß ergebe, die erste Stufe erreicht, so weiß sie wohl, nach welcher Seite sie den Köder wirst. Und Bischos Stroßmayer, der neueste Ehrenbürger de- goldenen slawischen Prags? In verschwenderischer Weise hält er Hof zu Diakovar, panslawistiscde Agitatoren gehe» bei ihm auS und ein, orthodoxe und katholische; seine Groß- mannSsucht wird unterstützt durch riesige Einkünste, und alle Bestrebungen, welche aus den römischen CultuS daS hussitisch slawische NeiS pfropfen wollen, finden in ihm de» freigebigsten und bcivährtcsten Förderer. Auch dieser römisch katholische Bischos waiidell im Grunde aus dem Wege dcS SchiSmaS, wenn er auch den herberen Inhalt durch die milde Bezeich. uung .Wiedereinführung des slawischen Ritus' beschönigt. Wo bleibt da die Grenze zwischen orthodoxem und katho lischcm PanslawiSmuS? Die ornilhologischen Leobachtlingsstationen im Löuiglcich Sachsen. * Wen» auch bei dem rege» Interesse, welches im Königreich Sachsen der einheimischen Bogelwelt überall entgegengebracht wird, zu eiwartrn war, daß die im Aufträge des unter dem Protektorate de« Kronprinzen Rudolf von Oesterreich stehenden permanente» internationalen orintlwlogücheii Lomitö- vo» de» Herren A. B. Meyer und F. Helm errichteten ornithotogifchen BeobachlungS- ltationen in Sachsen im Lause eine» Jahres sich vermehren würde», so wird doch gewiß Niemand vermuihel baden, daß die« in dem Maße geschehen werde, wie der un« vorliegende II. Jahresbericht* über diese Stationen — von deairlben Verfassern wie der erste be arbeitet — dar! Hut. Gegen 43 Beobachter 1885, wendeten im Jahre 1886 schon 6U Boqelkknner ihre Aasmerksamkcü unsere» einheimischen Bügeln zu, und. wie wir auS der Einleitung zu dem in Rede stehenden Deuchte ersehen, sind sür 1887, in Folge der unou-gesetzlcn Be mühungen der Herren Bcrsaster, bereu- über ISO »hätig. Hand in Hand mit der Zunadme der Beobachter ging natürlich auch eine Vermehrung der üoer die Vögel gemachten Beobachtungen. Während der I Bericht aus 82 Oc'avjeiten 180 Böget behandelt, ge schieht dieses im zweiten aus 220 Seilen mit über 19S einheimischen Arten. Und weiche Fülle von Beobachtungen tritt unS ans jeder Seite entgegen! Wir erhallen nicht nur genauen Ausschluß über Au- kunit und Abzug der Böget, tondera auch ihr Betrage», Brut« geichäst, Nutzen und Schade» wird i» einer Weise geschildert, welche Len ernsten Forscher in gleichem Maße wie den sinnigen Naturfreund intcrcssirrn wird. Die Anordnung de« von den Beob achtern gelieferten Material« ist im II. Bericht dieselbe wie im ersten. Ein Berzeichniß der Beobachter macht den Anfang, ihm folgt eine Auszählung der Beobachtung-stationen nebst Rot zen über ihre Lage u. bergt, den Schluß de« allgemeinen TheileS bildet dann eine nach den Berichte» des k. s. Meteorologischen Institute« zu Cbemifftz zmammengestellte Uebersicht der Witterung deS Jahre» 1886 und euie kurze Angabe der »» jedem Monat wichtigsten Er scheinungen in der Bogelwelt. Der specielle Thetl wird durch eine Uebersicht der 1886 beobachteten Böget «„geleitet; aus derselben ist ersichtlich, d>ß 14>m Jahre vorher aiigelrosfcne Arten 1886 nicht, htiigrgen 33 neu zur Beobachtung kamea. Daraus folgt der Haupllheil de- ganzen Berichte-, die Zusammenstellung der von 60 Beobachter» über circa *) 11. Jahresbericht (1886) der oruithologischeu Beobachtung«ftatio»eu im Königreich Sachsen, heran- gegeben von vr. A. B. Meyer, k. s. Hosrath und Direktor de« K. Zoologijchen und Anthropologisch-Elhnographischen Museum- in Drei den, Mitglied de« permanenten iaternattanalea oruithologischeu Eowitts und de« Au-schnste« für die veobochlungSftattonen in Deutsch lond, und von vr. F. Helm ,,« Arnold-grün. Mit einer Karte 220 Senen in Orinv. Dresden 1887. Sonntag den 4. März 1888. 200 Vögel geliesertea Notizen. Wie schon erwähnt, finden wir darin nicht nur Anqabca über da« Eintreffen und Abziehen der einzelnen Vögel, sondern auch deren Lebensweise rc. in au-iützr- licher Weise erörtert. E- würde za weit führen, wenn wir an dieser virlle aus die über die einzelnen Böget aagestellten Beobachtungen näher entgehen wollten, doch können wir »»« nicht »«sagen, w-ntgslen- einiger beionder« hochinteressanter Dballachca zu gedenken. An erster Stelle wird ohne Zweifel jedem Naturircund die Schilderung dei mit Ersolz begleiteten Einbürgeiuiig-uersuche der Nachtigallen in Dre-dea und Meißen sehr willkommen sein. Wir er>ehen darau», wie versaht«, werden muß. wem, die Mühen und Kalten, an» die Krone unterer einheimischen Singvögel an Olten heimlich zu machen, wo sie fehlt, nicht vergeblich sein sollen. Auch die auSiüdrlichen Mit- theilungen über die Lebensweise und da« Brutgeschäst zuerst im Lause diese- Jahrhundert- in Suchten eingewanderler Vögel, der Wacholderdrossel und de- Girlitz, sind von höchstem Interesse, da au- dem Berichte gleichzeitig zu ersehen ist, wie weit gegenwärtig diele Bügel in unserem engeren Vater, iande vorgedrungen sind. Ferner enthält der Bericht sebr werth- volle Beobachtungen über die in den ebenen Gegenden Sachten- vor« lommendc Großtrappe und die hauptsächlich in den Nadelwäldern sich ausholleudca Waldhühner. Eine kurze Uebeisicht de- von Sr. Majestät dem König Atdert von 1853—1887 in Sachten erlegten Auer- und Birkwalbe« verleiht diesem Lapitcl besondere Be deutung und gereicht überhaupt dem Berichte zur großen Zierde, weil sich darau» ersehen läßt, daß auch an höchster Stelle die Be- sirebungen der Verfasser gewürdigt werden. Aber nicht nur über gewöhnliche i» Sachsen sich aushaltende Böget giebt un« der Bericht Ausschluß, auch diejenigen, welche ia Deuiscdiand überhaupt selten sind und nur gelegentlich Sachse» besuchen, passieren unser Vaterland nicht ungesehen, da in Folge der sortwährenden Bemühungen der Herren Verfasser in alle» Gegenden tüchtige und gut geschulte Beobachter vorhanden sind (und noch ze ucht werde»). So wurden von einzelnen dieser Herren Bart meisen, Alpenlerchen, L e r ch e n - und Schaeesporn- ammern angetroffen. Ein ausführliche- Jnhaltsvcrzeichniß und eine von dem rühmlichst bekannten Gäbler'schen geographischen In stitut in Leipzig ongesertigte Karte, aus welcher sä »inlüche Beobach. Iliag-stalioncn angegeben sind, bilden deu Schluß de- Berichte«. Ferner liegt demselben eine ausführliche Instruction bei, welche die wichtigsten Gesicht-puncte. die jeder Beobachter zu berücksichtigen hat, enthält. In dieser Instruction erklären sich auch die Herren Hos- raih vr. A B. Meyer, MnieumSbesitzer und Eontervaloe Henke und vr. F. Helm bereit, den B tten vieler Beobachter nachzukommeu, und ein billig-- and gute« Handbuch der Vögel Sachsen- liejecung-. weise (circa 12 Lieferungen 4 2 Bogen Text m t je 1 Tafel Ab- bildungeu der wichtigsten Theile der Vögel, 4 1 ^ die Licserungj au-zuarbeiten and erscheinen zu lassen, wenn sich genug Sudsc«be»ien finden, so daß die Kosten dc« Unlcroehmen« gedeckt werden. W>e können nur wünschen, daß vieler Fall recht bald «»treten möge, denn ein gute« und. wa« noch mehr lagen will, verhält»,ß- mäßig billige« Handbuch über alle unsere einheimischen Vögel, w lche- eS auch dem in dieser Beziehung nicht w ff nicha'tlich Ge- bildeten mög ich macht, sich schnell über diesen oder jenen Boqel zu orientiren, seine Lel en-weise zu erfahren und ihn nach dem einen oder anderen Merkmale sicher zu bestimmen, ist ein schon längst viel seitig gesühtteS Bedürlniß. Tic Ngmeu der Männer, welche diesen Plan au«>«hkkn wollen, bietet vollgenügende Siche, heit, daß auch da- vorgestickie Ziel erreicht werde, und gewiß wird Jeder, der noch lür unsere einheimische Bogelwelt Interesse hat. den genannten Gelehrte» zu großem Danke verpflichtet sein, daß sie diese nicht zu unter schätzende Arbeit übernehmen wollen, lieber Haupt baden die Herren Ber- sussee der Jahre-berichie über die ornitkologische» Beobachlung-stationen im Königreich Sachsen wohl mit g>oß in Rechte Ansvruch aus den Dank aller Gebildeten, denn durch diese jährlichen Berichte wird die Kenntaiß unserer einheimischen Bogelwelt im Lause eine« Jahre- obne Zweifel viel mehr gesördert, als e« vordem während eine« IahrzehnieS möglich war. ES ist nur zu wünschen, daß noch recht viele Kenner unserer Bö ;el nach Lrältcn an diesen Beobachtungen thcilnrhmen, zumal, wie eS in der Justruct'on au-drücklich heißt, auch die kleinsten Beobachtungen willkommen sind uud benutzt werdcu. Generalversammlung -es „Leipziger Frölielvereins". ID Leipzig, 1. März. Am gestrigen Abend fand die General versammlung de- „Leipziger FrödelvereinS" statt, die wieder ein erfreuliches Biid von dem idealen Streben und Schaffen desselben entrollte und zugleich ein schöne- Zeugniß dasüe oblegte, daß wahrhalt edlen und humanen Zwecken in unserer Balerstadt immer eine sreundiiche Unterstützung gezollt wird. Die Bersami». lnng wurde durch Herrn Pros. Vr. Karl Biedermann, den der- zeitigen Boisitzendcn de« Berei»-, eröffnet, der zunächst Herrn vr. Heidepricm das Wort z»m Casjenbericht erihcilte. Der- selbe ergab ein sehr günstige- Resultat, denn die Zahlen bewiesen, daß da« Vermögen des Vereins trotz der vieliache» Pfl chlcn, die ihm zu erfüllen obliegen, sich in bedeutender Weise vermehrt bat. Namentlich die Einnahmen auS der letzten Soiröe und der mit ihr verbunden gew-senen Lotterie waren to beträchtliche, daß er dem Boistand möglich wurde, in dem vor 12 Jahren inS Leben ge- ruscncn Bolkskindergarten eine Einrichtung zu treffen, die sicherlich zum Besten sür die kleine Schaar wirken wird und ihr kü perlicheS Gedeihen sichtlich fördern dürste. Die Besucher des Kindergarten« erhalten nämlich täglich frische Milch und ein Biödchcn gratis verabreicht. Der LoikSkinderqarten de- FröbelvereinS ist der erste i» Leipzig, der diese anerkennen-w rthe Einrichtung getroffen hat. Der Eassenberichl war durch die Herren Scheller und Keilberg reviditt worden, welche Just fieatioii und Dccharge ertheilten. Ueber die erfreuliche Entwickelung unk rastlose Thäliqkeit dcS Verein- im verflossenen Jahre gab dann Frl. Angelika Hart man», die Milbegründeria und allzeit», belebende Kras, de-Frövel- v-rein-. einen a»-sübrliche» Bericht, verbunden mit «nein interessanten Rückblick aus die gesammle Vergangenheit de- Berem«. In demselben führte sie etwa Folgendes auS: Wie kein Hausstand sich ruhig und gedeihlich entwickeln könne, wie kein industrielle« Unternehmen Prosperire, wenn die i öthigeu Geldmittel nicht vorhanden seien, so bedürften auch die schönsten, hochherzigsten Ideen, um verwirklicht zu werden, um im praktischen Leben sich nutzbringend zu aestalien, einer materiellen Grundlage. Der „Fiöbelverein" habe sich diese Grundlage, abgesehen von milden Stillungen und danten-werthe» Unterstützungen, zu denen jährlich die vom Rathe der Stadt Leipzig gütigst gewährten 600 gehörten, hauptsächlich auch durch leine kleinen Feste und mehrmaligen großen Soiröe» geschaffen. Diele Soiive» hätten freilich einen sebr kleinen und bescheidenen Ansang gehabt und Niemand habe anfänglich wobt gedacht, daß au- ihnen sich einst so glänzende künstlerische Abeadunierhaltnngen, wie sie jetzt seien, gestatten wurden. Aber die Ihatkrättige opserireudiqe Unter stützung au- Künstlerkreisen Hab« den Soireen schnell eine hob- Be- Keulung im gesellschaftlichen Leben Leipzig- verschafft. Der V-rcin sei intbesondere Herrn Hermann Pilz, der ihm mehrere größere Dichtungen gewidmet habe, sowie auS der musikalischen undkunstlewschen Welt Leipzig«, den Herren BrodSky. Klengel, Scheloer, den Damen Frau Steinbach.Iabiis, Frau LewiaSky und vielen Anderen, die in so uneigennütziger Wesse und mit so aufopfernder Bereitwilligkeit seit Jahren die guten Genien des Verein- seien und ihm die otlremeine Lymvathie des Publicum- zugcsübrt hätten, zu größtem Tanke verpflichtet. Freilich gelle die viele Mühe, Sorge, Rusopserung auch einem herrlichen Ziele, dem Wöhle der Kinder, der armen Kleinen, die in ihrer gemeiuschastlichen ErziehungSnätle, dem Kindergarten für die Ulrich-gasse und Umgebung, dem Schutze und der Pflege de- Fröbclverein« unterstellt seien. E« sei ein göttliche- Schaffen, die Kleinen zu hegen und zu pflegen und da« Ziel, da- Ehriftu-, der größie Erzieher, in den Worten: „Werdet vollkommen rc." verzeichne, bei ihnen zu erreichen. Ia. zur möglichsten Vollkommenheit, d. h. zur Harmonie de« Leibe« and der Seele, sollten diele Kleinen gesülirt werben, uud so falle da« wahrhast christliche Princip der allgemeine» Menschenerziedung mit dem j.der erzieh- lichen THLtiakeit zusammen. Auch da» giöbel'iche Princip sei daher in da« christliche eiagesrnkt, und wenn wir im Kiudkigortrn wirkten und schafften im wahren Sinne Fröbel'S, d.h. Geist und Kö oer unserer Kleinen möglichst vielseitig au-bildeten, gesund und stark machten und so der «erdenden Menschheit die Wege zu ihrer Bervoll- kommnung öffneten, dann hätten wir göttliche- Werk getban. Der Kindergarten ist gleich einem Temvel, in dem die Gottheü-idee. zu der er hiasüdre, der belebende, erwärmende nnd begeisternde Hauch sei. Liese- wahrhost christliche, weit die Menschbeit veredelnde Werk wolle der Kinoergarte» de« FeSbelvrrrtn« fördern, und er sei in diesem Sinne und von diesem Standpunkte au« auch im verflossenen Jahre geführt und gebaudhabt worden. Die drei Anleitenden leien die GäNnetinnen im Wrtnberge de« Herrn, die Amber die Blumen, welche sich unter der Sonn» der sie umgebende» Liebe und treuen Pflege dem Lichte der Eckenntniß, der wahre» Sittlichkeit und deS- bald der Iugead zuaetgtea. Wie die besondere Ausgabe de« Kinder- aartens, die Entwickelung der Sinne, de- Evrachvermögen- und die Pflege einer stillen, die «röste de- Kinde- stärkenden Arbeit in dem Volk-kindergariea de- Verein« gelüst werde, darüber habe sie schon öjter« sich verbreitet und erwähnt, daß da- Spiel, Fröoel'- „Herz- blatt de« Kinde«", da« Zaubermtttel dazu sei, wenn nicht mechaniich. ländern lebensvoll, nicht systematisch und daher die sreie Juoivi- dualitit hemmend, sonder» die »inere Krast veräußerlichend, nichl die Klnde-natur elnengend und beschränkend, sonder» sie zu Froh- sinn und Lebendigkeit anregend, geiviel« werde. Manche vortheil- haste Einrichtungen seien nach dieser Seite hin gemach! worden, z. B. die Verbindung der Veschäsligungünlitttel unter einander, Iheil- weise auch durch die darzustcllenden Lebe,i«sormcu mit dem Be- wequng-iviel. eine Einrichtung, die wodl in keinem zweiten «inber- garten vertreten sein dürste. Der Bolkslindergarten de- „Leipziger Fiöbelverein«" vertrete überhaupt den Siandpanct, daß er sich nicht als Nothbehelf sür die Familie ansede und etwa nur eine negative Erziehung dort g-lten lassen wolle, sondern er halte sich sür eine Er- ziedungsslitte, tu der positive Einwirkungen aus da« Kind staust,Le» tolle», und tu der also auch, lo gut wie in jeder Schule, eine orga- Nische Einheit der Erziehungsmittel zo Grunde liegen muß. Allen neuen Anlchauungen aus dem Gebiet der Pädagogik müsse man sich daber anschließen und nicht etwa au »iasettigen Anschauungen de« Gründers sestdalten. Der Bericht schloß mit einer Anzahl Statistik über die Mit- gliederzakl, Frequenz der Anstalten und einem Blick aus die vom Verein 1878 gegründete Anstalt zar Au-bildung weiblicher Dienstboten. Herr Prof. vr. Biedermann dankte hieran? sür den vortress- licht» Jahr.-bericht, der den nichl anwesenden Vorstandsmitgliedern zur K>n>it»iß»avme übermittelt werden soll. Herr vr. Heide- priem hob noch hervor, daß die Mitgliederzahl die gleiche geblieben sei und znr Zeit die Zahl 100 revräjcniire. Bei der Borstandswahl wirde drr bisherige Vorstand durch Acclamatlon wiedergewählt. AIS Revisoren ernannte man die Herren Kaufmann Keilberg und Kiiusmann Engter, als Bor. standSmiiglied Herrn Hausmann Scheller. Der ucugkwä'ille Borsiand trat nach Schluß der Beisanimlung sofort zusammen und constituirte sich, wie solgt: Pros, vr Biedermann, erster Bor- sitzender, vr. Heideprtem. stellvertretender Vorsitzcudci: und Caj- sirer, Kausmana Rodert Klotzlch, Schujlsührer, Jur Arailkeilverftcheruilg. * lieber den Fortgang, welchen die Organisation der Kranken versicherung der A cbeiter im Jahre >886, dem zweiten vollen Jahre ihrer Wirksamkeit, im deutschen Reiche genommen bat, giebt eine Beröffentlichunq deS kaiserlichen Statistische» Amtes Au-kunst. Danach waren am Schluffe deS Jahre« 1836 vorhanden: Kasse» Mitglieder Memeird'-Kranken-Versicherung . ; ! 7170 629069 O>IS-«rankencaffen 3738 17»l 3t>ö Betrieb--Krank-»cassea L6lü 1314 216 Bru-Kraikencaffen Iltä 12 89? JnnungS-Krankencaffen 288 32 013 E »geschriebene Htlsscassen ..... 1813 7.3l 943 Lände-rechtliche HiljSeoffen 479 148 644 SSiNinIllche Cossen: 19838 4 570 087. Somit waren am Schluffe de- Jahre« 1886 schon mehr al- 4'l, Millionen Arbecker gegen die Folgen der durch Krankheit ent- siedenden ErwerbSunierbrechung versichert. Der sür die Zwccke dieser Organisation tm Jahre 1886 verausgabte Betrag war 58 048 092 Von diesem entfallen 90 Procent aus Ausgaben sür ärztliche Behandlung, Arznei und sonstige Heilmittel. Krankengeld, Unterstützung on Wöchnerinnen, Sterbegeld nnd Berpfl-gung-kosten an Krankenanstalten, also die eig-nilichen Krankhe tSkostrn, wahrend die restlichen tO Procent der H'upisacki. nach die B-rwaliung»kosten darstellen, die übrigen» bet der Gemeinde-Krankenversichrruna von der Gemeinde und bei den Beiriebskraukrncaff«, zum allirtröß'ste» Tkeil vom BckriebSunternehmer zu tragen sind. Aus ein Mitglied berechnen sich also (w-nn man die Mitqliederzabl am Schluß de- JadreS sür die mittlere M tqliederzadl gelten läßt) 12,9 Aus gaben üb rbaupt und N,6 sür Krankheit-kosien. Am Schli ß de« Jahre« t885 halte die M Igliederzabl der Kranken- casien 4294 173 betrogen; es war also b « zum Schluffe de-Jahres 1886 eine Vermehrung um 275 9l4 Versicherte etnq,treten. — In beiden Jadren sind die Mitglieder der KnappschastScassen außer Ansatz ge affen, die nach dein Krankenversich-ruiig-grsetz ebenw wie die Fabrik-Krankencassen, Innung-cassrn und sie anderen sogenannte» „freien" Hils-cnss-n >n die gesetzliche Organisation der Kranken, ve sicherung eingesügt sind, über welche aber die ReichSsiattstik keine Zahlen milthei». Die in ihnen Versicherten sind ungefähr 370000 Perionen. — Die hier constattrte Vermehrung oer bei» Lrrsich-rung-zivange Unterworsraen uni 6.43 Proc ist mit dadurch zu erklären, daß >m Jahre 1886 mehrere Arien von Betrieben, die b Sher noch nicht vci sicherung-pflichtig waren, dazu gemach« wurden. Ta- Ges tz über die Kranken»« slch-rung vom >5. Juni >883 ordnete nämlich dekannllich die Zwang-Versicherungen sür Personen, welche gegen G-Halt oder Lohn beschältigl sind: 1) in Bergwerken rc, 2) in Fabriken uud Hüttenwerken, 3) bei Bauten, 4) beim Eisen bahnbetrieb. 5) in der mit Danipflrast betriebenen Biiinrnschiffialirt »iid aus Wersten, 6) im Handwerk »nd in sonstigem stehenden Ge werbebetrieb, 7) in Betrieben mit Damvikesseln und anderer eh men- tarer Lrieokraft. auch wen» sie nicht zu den sechs ersten Kategorien gehören. Diese Orqanisaiion begann mit dem 1 December 1884 und war somit schon tm ganzen Jidre 1885 in Wirksamkeit. Vom l Oktober 1885 kamen dann hinzu: 8) die Betriebe der Post und Telegraphie, 9) die der Marine und Heeresverwaltungen, soweit sie nicht schon versicherung-pflichtig waren. Dann aber kam erst im Jahre 1886 noch eine Anzahl anderer Lerkehr-qewerbe Hinz», nämlich 10) der gesammte gewerbsmäßige Fuhrwerk,'betrieb, 1l) die Biunenschiffsahrt, auch wen» sie nicht mit Dainvskrott betrieben wird, und die veewandken Gewerbszweige, wir Flößerei. Baggeret rc., 12) der Speditionsbetrieb und dir verwandle» Gewerbe. Dir« er- klärt al>» die Vermehrung an Personen; oußerdrni kann noch von der im 8- 2 de« Gesetze« den Gemeinden ertheilten Bcinqniß, gewisse d m gesetzliche» Zwang nicht unierliegende Berufe slg'ularisch der Bein«»!»«Krankenversicherung einzuverleiben, wetterer Gebrauch ge macht worden sein. o:id dann mag sich auch die Arbcilerzahl an und sür sich vermehrt haben. Wenn man deu Vergleich der Mitgliederbestände für die beiden Jahre nach einzelnen Llaffenarte» anstcllt, so ergiebt sich Folgendes: x- »es d «- L ^ Zunahme sD ^ I? s> absolut Proc. Ende 1885 1886 Gemeinde - Krank vveri'ichtruug 4S4<-5 7.24 1366 13.76 Ori». Kronkencafl-n .... 166-17 1084 35 74 .37 23 Betrieb-- o. Bau-K>ankencaffen 53 798 4.23 29.65 29.04 Innung«-Krankeucaffen . . 7134 28.67 0.58 0.70 Eingeschriebene Hils-cassen . , Landr-rechlliche Hils-cassen . 1 22l 0.17 17,02 16.02 4 859 3.38 3.35 3.25. Danach haben den relativ stärksten Zuwachs an Versicherten die Jnnung-cassen, den relativ nnd absolut schwächsten die «ngeschriebrnrn Hils-cassen erhallen. Nächst diesen zeigen den schwächnen Zuwachs die aus lnndetrechtlichen Bestimmungen beruhenden, nach ff. 75 de» Krankenversicherung-gesetze» zugelaffenen Hils-cassen. linier ihnen befinden sich verhältnißmäßig viele schon ältere Casien m t betiüht- lichem Bei mögen, die vielleicht in der Ausnahme vo» neuen Mit gliedern etwa- wählerisv sind indem ihnen ebenso w e jener anderen Ari der „freien" Hils-caff-n da- Recht zust-t». den Eintritt an eine Altersgrenze nnd de» Nockiwei- der Gesundheit zu knüpfen. waS die sogenannten „Zwang-caffcn" nicht lücsen. vermischtes. — AuS einem der Lieder, welche» zum Baseler Carneval aus »er Straße gesungen wurde und in welchem di« «tle frei« schweizerische Poesie der Cretin« und Mikro- cepßalen ihren Unmut!, über die Existenz der Deutschen Lust macht, theitt di« „Augsburger Abendzeitung" tolgende Stellen 82. Jahrgangs mit, wobei zu bemerken ist. baß unter „Schwöb" der Reichs deutsche in schimpfender Weise verstanden wird: In Thina isch d'r qäli Fluß Dert ibcr d'llser g'lofsc Und zwei Million? sind derb! Elendiglich versöffe. Wie mainsch, wär'S «it e g'rächtt Sach', Wenn au in Dilschtans so ne Bach Mit sine Wass, rmaffe Versäusje thät di ganzi Rasse? S'isch bald jetz z'bunt, wie'- die dert machch Es gol nit lang, so mueß e- krache. Den» aber sakremänt Isch'« fertig mit däm Regimänt. D' Elsässer do im Nochberland, Die knächte si. es isch e Schand, Die Cercle», Club- und SocioiS- Die spränge si. »it kaiat meh. Und wa- sranzösisch floht am Hu-, Da- kratze d' Schwobe wuethig u«. Statt „Coiffeur" heißi'S jetz lut Beschluß: „Hauvthaar- und LäusepdystkuS". ,.Uem>>i»rt äea Allein»»«!»" wird au jetzt Als „Schwabenwall" dert übersetzt. Der Schnabels, dä Patriot, Enlqoht im Henker nur mit Nath. Si Sohn, mainaidlg curaschiert, Dä wird vor'- Strafg'richt hi citiert. Worum?.. . w ll dir Beide -' Vaterland ehr« Und sich an d' Schwobe nit groß kehre. Und mit der Gränzg'sch cht isch's ganz glich, Die Wächter in dem dusche Rich, D'r Kauffnia und Eoiiiorte, Die geh'» nur uS uss'S Morde« Die schi--ße ibere Gränzestai Trotz Völkerrecht, ganz einerlai. Isch da- Cuttur. wo da- floriert? Germania, du bisch blamiert! Wie könnt'- bim Aid an anderst st Ll- Schurkerei und Insamie, Wenn Pottchambre und andri Knote D' L't intrigiere iw de Note; Und sonigi Cousorte Die trage Ehceordek Es goht nur no e kürzt W!k, S' beucht jetze Wäger nimme viel, So iber,allst Halts S' Maß, Dann, Schwobe, git'S us'S Gsäß! Dann qoht'S us eure Kcste; War z'letzt lacht. lacht am beste. Literatur. Die Vtichlittl»,»,, in ihrem nanze» Umfange und ehre» mniintgsache» Forme». Von Wilhelm Röhrich. I. Die Buchhaltung iür Fabrlkgeschälte, dargestellt nach einfacher und doppelter Methode an einem zweimonatlichen G-ffchäst-gaoq« einer Möbelfabrik. Bon Wilhelm Röhrich, vormal- Direktor der höheren Handel-ichule zu Stuttgart. Geb. 2 50 -8!. G. A. Gloeckner, Leipzig. Ter Inhalt vorst-hendcn Werke- ergiebt sich am besten au- den Ueberschrisicn der 7 Abschnitte, in welche eS zerfällt: l) K-schättSeigcnthümer und Geschäft. 2) a. Da- erste Jnvenlar; d. AeschSsl-vorsälle zweier Monate. 3) Buchungen noch der ein fachen Buchhaltung (Lassal'uch. Memorial und Hauptbuch) 4) Neben- bücher. Dar 2. und 3. Inveniar. 5) Die doppelte Buchführung in ihrem Wesen »nd tm Vergleiche mit der «»lache». 6) Die Buchungen nach der doppelte» Buchhaltung. 7) Weitere Buch«»- richiungen sür beide B»ck>daliung-arlen — Da die Darstellung durch aus klar und vei stündlich uud die Ausstattung des Buche- tadelte« ist. dürscn wir dasselbe den betreffenden Kreisen angelegenilichft empsehlen. ll. Die Buchhaltung sür Gewerbireibeote, darqenelli nach einsachrr und dopoeller M- thode an «nrm eianional- lichen Gcichäst-iange einer Glaserei. Nebst einem Anhänge, Talen lattonen und Anschläge verschiedener G.wrrbr, sowie die gebräuch lichste» G-schäslssormulare enthaltend. Bearbeilei von D recior Gustav Wagner. 2. Aust. Geh. 120 geb. 1.80 G. A. Gloeckner, Leipzig. Di«eS letzt in 2. Auslage «rschienene Buch haben wir schon srüher besprochen und freuen uns. der 2 Auslage das gleiche Lab >v e der 1. erlbeilc» zu können. M l Genehmigung de- Herrn Röhrich ist diese-Werk a!« 2. H st dem obigen Sammelwerke, welche« nach und nach vervollstäudigl werden wird, einverleibt worden. -> » * Nr. 9 des 11. Jahrganges der Milttair-Zritiing. Organ sür die Reserve- und Landwehr-Ossiciere. Verlag von R. E >senschinidt ui Berlin IV, redigirt vo», Hauptmann a. D. Oettinger, Hai folgenden Inhalt: Die Heranziehung des Land stürme« znm Grenz- und Eisciidahnschiitz während der Mobil machung. (Schluß.) — Tie Tchießvorjchrist für die Cavallerie vom 13. Januar 1888. — Ei» Bcilrag zur Kenntnis) des französische» OsficicrcorpS. — Zur Militair-Orgaiiisation Englands. — AuS dem Armee-VerordniiiigS-Blatt. — Nachmessung der vom 1. October bis ultimo December 1887 zur osficielle» ttenntniß gekommenen Todes- säll« von Offiziere» und Beamten der königlich preußischen Armee. — Personal-Vrräiidi»ungc». — Büchekscliau. — Kleine mlli- tatlijche Mittheiluugcn. — Vermischtes. — Briefkasten. Verkehrswesen. —r. Aus der kleinen, aber verkehrsreichen rund 10 Icm langen Bahn Eiseuberq-Crosseii sind von dem Betriebsleiter Herrn Bauralh Meßner seit Anfang dieses JadreS versuchsweise Kilometer- bücher «ngesührt worden. Es ist dies der erste Versuch, die ans den ameiikanischen Eisenbahnen in den verschiedenilichstcn Formen eingesübrlen Kilomeierbillet- für dcuische Bahnen nutzbar z» machen. Da- Kilomeierbuch der Effenberg-Triffener Bahn enthält seetS persorirtc Blätter mit Fünskilom tertonpou-, und zwar 20 Stück aus jever Seite, in Summa 120 Stück sür 600 Icn, Fobrt. Der im Voraus zu bezahlende Preis ist sür die 2. Klasse mit 6 -H. sür die 3. Clusse mit 4 ^ sür ein Kilometer berechnet. (Der gewöhnliche Einzelpreis beträgt aus dieser Bahn sür 2. Eiasse 7 und sür 3. Classe 4'/, ^ pro Kilometer). Acht Tage nach Ablous der Gütig- kkilSdaucr ist dikjrs Fahrbuch mit den etwa noch darin befindlichen Kilrmeterabschiiitte» an die Betrieb-v.'rwaltung abzugeben, welche tetzierc sodann solgeude Rückvergütung von dein «ogezahlten Be troge gewährt: 1) sür die noch im Buche befindlichen nicht ob- getahrenen Kilometer der 2. Classe 6^. der 3. Classe 4^ sür 11cm. ferner 2) sür 150 bi« 300 abgetahrene Ktloinrter in 2. Elaste 5./!, i» 3. Elaste 4 sür 300 bis 450 hm in 2. Elaste 8 ^i, in 3. Classe 6 >!. iür 450 t»S 600 km in 2. Elaste 11 ^t>, ,n 3. Elaste 9 Die Fahrpreisermäßigung entspricht sonach bei 600 km Fahrt in 2. C affe 41 Procent, in 3 Cluffe 45 Procent de- Fahrpreises. (Die Retourbillcts der Eiseober z-Eloffener Bahn genießen nur eine Ermäßigung um 22 bezw. 23P oceu».) Die Kffometerdillets werden auch n»l gleichzeitiger Giltigkeit süc Frau uno K»idcr au-gestellt, doch wird in solchem Falle bei Fahrten von 150 bt« 400 km 1 bei Fahrten von 300 bi« 600 km 2 weniger Rabatt vergütet. —r. Seit 1. Februar d. I. ist von Seiten der Berwaltungen des Mitteln,««- wie de-Adriatischen Netze- der italienischen Eisen bahnen daS Betreten de« Jnurr» von Bahnhösen sür Privatpersonen, sofern sie sich nicht durch eine Fuhrkaite als Reisende au-weffc», von der Lösung besonderer Einttiliekaiten abhängig gemacht worden, welche bei Stationen mit bedeutenderem V rkehrc 20Cent, und bet den anderen 10 Teni. kosten. A S z» d.n erileren gehörig sind vorläufig 27 Bahn- döse brsitmmt worden, und zwar die BahnhSie in Alessandrta, Laserta, Last-llamare, Civilavecchia. Eomo S. Giovanni, Fra-cati, G- nua Piazza Principe, low e Piarza Brignole, Livorno S. Marco. Luviiio, Mailand Leutrulbalinhofl, sowie Porta Tinnefe, Neapel. Novara, Puma. Pisa Lenlralbahnhol. Rom Termini, Reggio Lalabr Lenttalbuiinhos, Salerno. Sampirr d'Arena. Savono, Siena. Spezia, Turin Porta Nnova. sowie Porta Susa, Bercelli und Verona. Die Karten, welche an den Billet'chaltcrn uud »u-nahm-weise auch in der Stadt und in de» Balinbos-restauraiit- z > erhalten sind, gelten iür die Stund« de« Eintritt« in die Bahndos-räume und die ganze folgende Stunde. Der Reinertrag au- diesen Karten fließt t» dt» Pension-- und Nnterftützung«casse der Bcamlea nnd Arbeiter.
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