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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-07
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1888
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«7. Vierte Beilage M Leimiger Tageblatt und Anzeiger. Mittwoch den 7. März 1888. 82. Jahrgang. Vom Kronprinzen. »>! il, B'sikr NiNii, Ülilkt- Sol'il. ^ Svdii. Tob», a k!, Allieb e' m Acvrz Kiitt. »nutz. »cd. I ibvra. sssem- stilil. ?vu >e Julie Sec», '-den. simve pl'ier ?äi er liier lists »tcN kink so ll ter- * Im Lause de- Tien-tag Nachmittag sind un- noch dir folgenden telegraphischen Melkungen über da- Befinden Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit de-Krvnpr»uzen zugegangen: * San Remo, 5. März, Abend- 10 Uhr 30 Minute». §e. kaiserliche und königliche Hoheit der Kronprinz ver weilte im Lause de« Tage- mehrere Male einige Zeit aus teil Balkon, der Huste» hat nachgelassen, da- Allgemein befinden und der Appetit waren gut. * San Remo, 6 März, Vormittag- 10 Uhr 5 Min. Se. kaiserliche und königliche Hoheit der Kronprinz ver brachte eine recht gute Nacht und fühlt sich beute Morgen sehr erfrischt. Husten und AuSwurs find geringer. Da- Wetter ist prächtig. * Berlin. 6. März.*) Ter „Reich-anzeiger" veröffentlicht solgenteö Bulletin an- San Remo von heute Vormittag lt Ubr: Gegenüber den in der Presse verbreiteten Gerüchten von Meinung-Verschiedenheiten unter den behandelnden Aerztcn erklären die Unterzeichneten, daß hinsichtlich der Natur und der Beurtheilung der Krankheit eine solche unter ihnen nicht besteht, ebensowenig ist von ihnen die Nähe einer gefährlichen Wendung de- Leidens behauptet worden. Die einheitliche und verantwortliche Leitung der Behandlung befindet sich wie vor der Operation in den Händen Mackenzie'-. An die Zeitungen deS In- und Auslandes richten die Aerzte noch einmal im Interesse des hohen Kranken und der Völker, die ihn hochachten, lieben und verehren, die Bitte, sich jeder Discussion über die Krankheit desselben oder über Sie bei der Behandlung angewandten Methode und Instrumente zu ent halten. Die örtlichen Störungen in und am Kehlkopfe des Kronprinzen haben sich wesentlich nicht verändert, die Wunde ist geheilt, die Kanülen liegen gut, die Lungen sind gesund, der Husten und Auswurs sind geringer. Der Krästezustand ist ein befriedigender, der Appetil ist im Zunehmen. Ver dauungsstörungen sind nicht vorhanden, ebensowenig Schmerzen beim Schlucken oder Kopsweh. Der Schlaf hält ununter brochen Stunden lang an. Da die Mission von Berg» mann'S beendet ist, wird er demnächst abreisen. Mackenzie. Schräder. Krause. Hovell. Bergmann. Bramann. *) Wir haben dieses erfreuliche, um 6 Uhr Nachmittags in unsere Hände gelangte Telegramm noch am Abend als Extrablatt m einer größeren Anzahl vo» Exemplaren in hiesigen össentlichen Localen zur Bertheilung bringen lasse». Tie Redaction. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Die „Nationalzeitung" berichtet, daß dem Prinzen Wilhelm sür die mililairischen Vorträge ein General bei- georbuel worbe». Es ist die- Generalmajor von Wittich, bisher Commandeur der 12. Insa»ter>e-Brigade zu Branden burg a. H. Er war vor dem Jahre 1870 als Lehrer der Tactik an der Kriegsakademie tbälig. Im Feldzug 1870/71 war er der erste Ossicier des Generalstabs des IV. Armee- corpS; später erhielt er ein RcgimenlS-Gommando, kam dann als AbtheilungS-Director in da- KriegSinimsteriuin »iid aus dieser Stellung in seine jetzige als Brigade-Commandeur. General vo» Wittich gilt als einer unserer fähigsten Mili- lairs. — Was die Wahl Rudolf Gneist's sür die staats rechtlichen und politischen Vorträge betrifft, so kört die „Nationalzeilung", daß die Initiative dazu von dem Fürsten Bismarck ausgegangen, dessen Vorschlag alsbald die Ge nehmigung de- Kaisers, sowie die Zustimmung des Kron prinzen — bei welchem in früherer Zeit der jetzige Justiz- minister vr. Frievberg eine ähnliche Stellung inne hatte — und de« Prinzen Wilhelm erhielt. Auch im Staat-ministe rium ist die Angelegenheit zum Vortrag gekommen. Wie ver lautet, hat Professor Gneist die Steilung übrigens alv eine durchaus freie übernommen, auch den Bezug einer Besoldung abgelehnt. — RegierungSrath v. Branden stein, ein noch junger Beamter, ist, wie eS heißt, für die ihm zugedachte CabinctSstcllung vo» dem Prinzen Wilhelm selbst auSgewählt worden. Die Annahme einzelner Blätter, daß irgend einer der drei Herren bei einer etwaigen Function des Prinzen Wilhelm in Vertretung deS Kaisers die Unterschrift deS erster,, zu „beglaubigen" oder „gegenzuzeichnen" hätte, ist un begründet. * Wie a»S Konstantinopel gemeldet wird, hat der bisherige Minister-Resident Deutschlands in Marokko, Baron Gart Testa, auf diesen seine» Posten resignirl und ist neuerdings zum erste» Dragoman bei der deutschen Bot- schast in der türkischen Hauptstadt ernannt worden, welche Stellung derselbe früber lange Jahre bekleidet hatte. Der Nachfolger Baron Testa'S »m Dragomanate, Herr vr. Schröder, gehl als General-Consul des deutsche-, Reiches nach Beirut. * Nach einer Melkung der .Politischen Eorrespondenz auS Konstantin opel von autoritativer türkischer Seite entbehrt die von einigen Journalen gebrachte Meldung vom Abschlüsse eines AllianzveilrageS zwischen der Türkei und England, krasl dessen letztere Macht das Recht der Be setzung der Darbai,cllen-Festungen «hatten haben sollte, jedes positiven HinlergruiibcS. Eine weitere ebendorther au» gleicher Quelle Dem genannten Blatte zugehende Meldung bezeichnet daS Gerücht, daß die Rückberusung de» Secrrtairs bes Sultans, Oberst Achmed Bey. au» dem Ex-le und resse» Wiedereinsetzung i» seine frühere Stellung mit einer im PalaiS deS SuttanS entdeckten Verschwörung i,n Zu sammenhang siche, al» vollständig auS der Lust gegriAen. Von einem derartige» Coiiiplot sei absolut nichts bekannt und die Rückberut'ung Achmed B y'S lediglich deshalb erfolgt, weil derselbe die über ihn verhängte Ti-ciplinarstrase bereit» adgebüßl habe. Landtag. «rfte Kummer. u Dresden, 6. März. Präsident von Zehmen erSffaete die 37. össtMliche Sitzung nach 12 Uhr. Der Sitzung wohnten am Rrgierungslische bei^die königliche» Commissarc Geh. Ralh von Thümmel und Finanzrath von Kircdbach. Aus der Tagesordnung stand Bericht der zweiten Deputation uüer dos Tapüel 16 de- StaaiShauSlialts-Eiats sür 1888/89, ent haltend den E>at der Staatseisenbadneo. Den Bericht erstattcte Sammerherr von der Planitz; derselbe bemerkte in leinen AuSsührungen. daß die DeoiilationSanirLge mit den in Zweiter Kammer am 22. Februar gefaßten Beschlüssen sich decken. Der Referent beantragte demgemäß, die Genehmigungen »all» der Borlaae von: 22 613 000 Einnahme au» dem Persvaeuverkehr, 45 940 500 4t detgleicben au» dem Güterverkehr, d e Erledigungserkläruug bezüglich der Peiition de» Vereins sür Währung der Iuicresse» de« Liehhaodels (um Frachtermäßigung). Ohne Debatte uahm die Kammer diese Anträge an. Desgleichen wurde beschloss«»: c>n Pension Junqhahoel's und Genossen um Ge Währung von FreijahtliN „aus sich beruhen zu lassen". Die griamnuen Einnahmen fanden iouach i» ihren sämmilichen Litrl» nach der Vorlage mit 72147000 Genehmigung. vier Petitionen au- de» Kreise» der Bahnwärter, Weiche». Wärter, Oberschassner und Schaffner um Ausbesserung der BrioldiiagSverliälliiisse beschloß die Kammer ohne Debatte, „aus sich beruhen zu lassen", eine Petition von Stationsvorftänbe» 1. Elass« um Verleihung der StiiatSviknereigeiischasi deichloß man, „der Staat», regierung zur Krnnlnißnavme zu übergeben". Beschlossen wuroe sodann: „die Staal-regierung zu ermächtigen, die durch zeitweise Nichtdesetzunq einzelner etatmäßiger Zielten etwa zu erzielenden Ersparnisse zur Remuneration vo» wichen disponibel werdenden Baubeamtea zu verwenden» welche nicht sofort in etat mäßigen oder doch in niedriger dotirteu Stellen uulcrgedracht werden kölinen". Die Ausgaben wurden in ihren sämmilichen einzelnen Titeln, Positionen und Unterposiiione» »ach der Vorlage mit 44 134 282 ^l, darunter 569160 -Nt iransiiorisch. genehmigt. In gleicher Weile fanden Genehmigung die Einnahmen und Ausgaben nach der Vorlage mit 9 472 100 ^l, darunter bei den Ausgaben 78 202 transilvrisch. » Schluß der Sitzung erfolgte halb 1 Ubr. Rächsie Sitzung finpct statt morgen Mittag 12 Uhr. zweite Kammer. s Dresden, 6. März. Die 60. öffentliche Sitzung uahm Mittag- 12 Uhr ihren Ansang. Am RegierungSlssche wäre» anwesend die Herren Staat-minister Nostitz.Wallwitz, vr. v. Gerber, v. Könncritz, Geh. Räthe v. Lharpentier, Böttcher, v. Thümmel und Iäppelt, Geh. RegierungSrath Bodcl, Geh. Finonrräihe vr. Rltlerstübt und v. Kirchbach, sow e Srirg-raih Meyer. Die Kammer trat In die allgemeine Borberathung über da» königliche Dekret Nr. 33. die Erbauung zweier Lecundair- iscnbahnen in der nördlichen Lausitz, sowie den Ausbau er Station Gera-Psorten und Herstellung eines weite» Gleises von da nach Bahnhof Gera betr. Abq. Weigang bedauerte, daß durch da« vorliegende Decret viele Wünsche der Lausitzer Bevölkerung nicht «füllt worden find, Ipiach aber seine Genngthuung darüber auS, daß die Regierung für die projecttrten zwei Lausitzer Bahnen wenigsten» die Normalspnr und nicht die Schmaltpur vocgcschlageu habe, und bitte er die Depu- tation, hieran festzuhalteii. Die Abgg. Kockel und Strauch sprachen verschiedene Wünsche betreffs der Linien Kamcnz-Elstra und Bautzen-König-wariha auS. Die Kammer beschloß die Verweisung der Vorlage an die Finanz- depntation 8. DaS königl. Decret Rr. 34, einen Nachtrag zum ordentlichen StaalShauSbaliS - Etat auf die Jahre 1888/89 beir., verwies die Kammer ohne alle Debatte an die Finan drpuiation A. Weiler erledigte die Kammer in Schlußberatüung den Bericht der Rechenschaltsdeputalion, den RechenschastSbericht aus die Jahre 1884/85 und zwar Cap 22 bis mit III des Etats der Zu schüsse und die Uebersichle» 6, k und 0 betr. (Bcrichlerstaiter: die Abgg. Müller - Colditz, Matthe-, Richter, Zeidler, Seydel und — für den erkrankten Abg. vr. Heine — Uhl- ma » n-Stollberq.) Zu Cap. 92, königl. Polytechnikum zu Dresden, ergriff Abq. ariholomüus da» Wort, um dem Herr» Cnltusininisler vr. v. Gerber zu danken für bas Wohlwollen, welches verleide in der j iiseiligc» Kammer bei Beraihung des Etats der Universiiäl Leipzig und des Polytechnikum- zu Dresden gegenüber der letztgenannten Hochschule zum Ausdruck gebracht hat. Zn sämmilichen übrigen Laviteln begehrte Niemand daS Wort. Die «aiiimec beschloß einstimmig: „Der königlichen SiaalSregierung betreffs der mittelst Aller höchste» Decret» vom 9. November 1887 abgelegten Rechen- fchaii über den StoalShauShaü innerhalb der Fiuauzpenode 1884 85 Dccharge zu ertheilen." Nächste Sitzung morgen Mittag- 12 Uhr. origineller Haltung) und D Popper (dem bekannten, mehr durch sabel- haste Schwierigkeiten al- durch musikalischen Feingehalt ausgezeichneten .Elienrcigen"). Herr Schelper ersrenie un« durch mehrere Lieder, von denen jene» von Gabe („Leb' wohl, lieber Gleichen") und da» prächilge Tionipeterlied vo» Bruclier („Al« ich zum ersten Mal Dich sah") am meisten gefielen; Letztere» mußte der beliebte und geleierte Künstler, der seine Größe als dramatischer Sänger auch in den Loncerlsaal mitbriagt, wiederholen, durch stürmischen Beifall ge- nöthigi. Al- sehr respeciabler, vielversprechender Harsenvirtuose zeigte sich mit einer sehr schwierigen Phantasie von Tbon-.aS Herr R. Pester, ein Schüler des Gewandhaus-Harsenisten Herr» Schuöcker. Herr Pester verfügt über eine bravourös ausgcdildete Technik und einen nnaiicirungSsähigen Anschlag und wußte sein Instrument, da» selbst de, der »icisterhastesten Behandlung nie eine Schn lick (Julie Jeanrenaud, Schwester von Mendelssohn'» Gattin) ganz geschwinde on; denn morgen schreibe ich ihr und gebe ihr unumschränkte Vollmacht, sür mich zu mielhen, wa« sie sür gut findet. Eine Wohnung und einen Operntexi! daS ist jetzt mein Feldgeschrei. Jin Noiljsall logire ich in Althen, oder wie heißt da» Nest, und sohre eiscnbahnig hinein. Aber eioeu Text! Du, ich muß schließen, nud mit den Mcinigen „um die Thore spazieren", wo Flieder und alle möglichen Blüthen in Menge blühen. Dich und Deine Frau grüß' ich und meine Frau von ganzem Herzen. Lebewohl. Schreibe bald Deinem Felix." Da haben wir de« ganzen liebenswürdigen Menschen, den herzigen Künstler! den Freund Leipzig- und der Leipziger. Meiidelsiohn's Wahlverwandlschaii mit David aber gewiffe Sprödigkeit de» Tone» verliert, vorzüglich zu beben scheu. I spricht sich »irgend- schön« aus, al- in dem Briese aus Berlin vom Dem jungen Künstler blühte reicher Beifall. Die Elavierbcgleiluiig I 30. Juli 1838. Nach einem herzlichen Dank für Lavid's auSjührlichc besorgte in der ott gerühmle», seinsühlige» Weie Herr Lap, »meist« I Nachrichten an- Leipzig heißt es darin: Nikisch. Noch sind die Minnerchöre der „Leipziger Liedertafel" unter der Direktion de» hochverdienten Herrn R Müller rühmend zu erwähnen, mit denen da- Eoacert «»geleitet und beschlossen ward. DaS bekannte Chorlied vo» Drcqert .Rothhaarig ist mem Schätzelein" ,sl aus den Cborvorträgen al» sehr gut gelungen be sonders hervorzuhcben. Die komisch« Wirkung der Po.sie erhöht ... Ich habe inirs die Zeit über liier auSgedacht, daß cs doch iigenllich gar zu schön ist, daß wir Beide zu'ai»m«igekoi»ilie» sind, und nicht der Eine hier, der Andcrc dort sein Wissen treiben müssen, ohne von einander viel zu eriakrcn, wie e-S gewiß manche» gule» Kerls in unserem lieben und eiwaS abicheuliche» Valeriaiide geht. A!S ich aber weiter dachte, sank ich heraus, daß es doch nicht sich hier noch durch den Fehlgriff de» Componistcn, auS dem Lied, I viel solche Musiker giebt, wie Du einer bist und daß ich mir am da» offenbar nur sür eine Summe gedacht ist, eia Ehorlied zu machen. Oder sollte wirklich der Fall deutbar sein, daß 50 und mehr Herren rvthhaarige Schätze haben? F. Psohl. Brirswrchscl zwischen Ferdinand Tavid und Mendelssohn. n. H Mendelssohn Halle im Frühjahr 1837 endlich einen Bund deS Herzen« sür das Lebe» geschlossen, Cöcile Jeanrenaud als Gatlin Heinigesühit. Drei Monate früher war David'- Hochzeit ,»>l Sophie v. Liphart gefeiert worden. Im September 1836 Halle sich Mendelssohn verlobt gehabt. Ende Januar desselben Jahres war seine Mutier, die geistreiche, merkwürdig irische Lea, »och in Sorgen gewesen, d.ß ihr Felix gar Nicki ans Heiralhcn zu denken scheine. Die Pi attische Frau schrieb an David: „Finden Sie, mein geschissdler und vernünftiger Jüngling, denn unter den iür Fel>x so wohlgesinnten Dame» dort gar keine, von der man wünschen möchte, daß sie ihm naher angehürte? Von Mutter Elandia »st cS kein Wunder, wenn ihr nicht leicht ein Mäd chen gut genug verkommt, seine Frau zu werden. Aber, waS meinen Sie? Wer hätte Übrigens gedacht, daß er, der zu vierzehn Jahre» i» lssetzcn's Geliebte und später aus eigne Hand i» Schöne mehrerer Völker verliebt war, jetzt nicht einmal Divss zum Eour machen in sich findet I Als er zuletzt hier war, entzückte und amnsirie ihn unser kleiner Waller (Dirichict, daS Sölmchen von Mendelssohn'» Schwester Rebecka) dermaßen, baß ich hoffte, der Zukunil willen wurde er der Gegenwart EiwaS Nachsehen und der Nachkommen Ende doch keinen zweiten auSdenken könnte, mt dem ich so einig wäre in der Kunst, der solch einen breiten graben Weg so ilnauihaiisam sorischreiiet, an dessen Thun und Treiben ich solch innige Freude baden könnte, wie an dem Deinigen. Mündlich wird so EiwaS »>e gesagt, d'rum laß mich'S schreiben, wie mich in den letzten Jahren Deine schnelle und wohllhuende Eniwickclung überrascht und er freu« bat. Plan möchte zuweilen mißmuthig werden, wenn man die Mäj-g- schlechten Talente mit dem lehr edlen Streben und die sehr viele» guten mit dem sehr gemeine» sieht, und da ist dann ein rechtes Talent mit dem rechten Willen doppelt erquicklich. Von der ersten Art icheiul es hier zu wlniiiieln. Fast alle jungen Musiker, die mich hier besucht haben, müßte ich, mit wenig Ausnahmen dazu rechnen. Sie loben und lieben Gluck und Händel und alles Gute und sprechen immer davon, und waS sie selbst mache», ist so gründ lich veisehtt und so sehr langweilig. Von der zweiten Art sind die Beispiele überall. 28 e geiagt, dabei ist mir der bloße Gedanke an Dein W sen er freuend, und per Himmel lasse eS uns gelinge», »iin>«mehr untere Wünsche und unser Innere« auSzusprechcn und DaS, waS uns heilig und lieb in der Kunst ist. seslzuhailc» und nicht untergelM zu lasse»." ES ist begreiflich, welche furchtbare unaussüllbare Lücke der frühe Tod eine« laichen gleichgestimmte» Freundes in das Leben David'» reißen, wie er in deS Lctzlcren eigene Eniwickelung wie lahmend cin- greisen mußle. Leipzig. 7. März. Der Gesangverein „Hoffnung" in schass weg«' m.i'«',,«' F,äii'voüwl>"nehme». 'ilun.'Hssi's I N">d»,tz wird heute, Mmivoch, im Saale der „Drei Lilien" daselbst MuliL. ---Leipzig, 7. März. Unsere Leipziger Primadonna ssrau Pelagie Sthamer-A»oriessen ist soeben von einem kurzen Gastspiele in Köln heimgckehrt, reich beladen mit Ehren, nnt prachtvollsten Blumenspende» und kostbaren Schmuck- gegenstäiide». welche bcqeisterte Kuilstsreunve der alten 6c>Ici»iu der ausgezeichneten Sängerin atS sichtbares Zeichen ihrer hohen Verehrung zu Füßen hegten. Frau Slhameri Andricssen sang in Köln an drei Abenden die „Elsa". „Senta" und den .Fidel io" und zwar jede» Abend vor völlig aiiSv«kaufte», Hause. Jedesmal bereitete das be geisterte Publicum ihr glänzende Ovationen und überschüttete die sympathische Künstlerin mit Blume» Der dringende Wunsch der Kölner Kunstfreunde, das Gastspiel der Frau Slhanier noch verlängert zu sehe», mußte uncrsUllt bleibe», da sür daS Repertoire unseres Leipziger Stadttheaters be reits die Dispositionen getroffen waren. Wohlthätiqkeitsroiicert im Kryslall-Palaste. Leipzig, 6. März, lieber dem gestrigen WohlihängkeitSconcert im Krystoll-Palaste leuchtete ein Siebengestirn vortrefflicher Künstler; nur wenige »nbejetzle Sitze de» groß n ThealeriaaleS erinnerten daran, daß wir in jenem Theile der Saison un« befinden, als dessen charakteristische Fatalität die concertirenven Virtuosen den Iwrror vneui empfinde». Die Veranlassung zu dem Concerie ist ivlgende einem jungen Harsenvirtuose», dem die Musen zwar ein hochjchätzens werlheS Talent, nicht aber eine Pedalharse in die Wiege gelegt habe» soll geholfen iverden und ist geholfen worden, wie man aus der lebendigen Antheilnahme deS Publikums Mit Recht schließen darf. Pedalharse» sind sehr theure Instrumente; Erard in Pari» liescrt sie sür Loncertjwrcke kaum unter 2000 ./t Der junge Künstler bc- sand sich in der glücklichen Lage, eine Slrinbach-JahnS. einen Schelper, Brodsky, Friedheim. Kleuqel, eine» Nikisch als Anwälle zu haben; die LlebenSwürdigkrit, mit der sich Frau Steinbach-Iahn« immer und immer wieder in den Dienst idealer Menichensreunvlichkeit stellt, ist gar nicht laut genug zu rühmen; das Publicum begrüßte denn auch die gefeierte sängerm mit leb- hastest« Sympathie und folgte ihren Vorträgen, allerliebste» Schelmen lieber» von Weber („Frage mich immer, fragest uniionst"), Loewe (Kleiner HauSball) und dem als Zugave gefpendeien „Wildfang" von Tauber» mit hioaebunasvollem Interesse; in der Thal ließ die voll, endete Bortragskunst der ausgezeichneten Künstlerin die Lieder be deutender erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind; em buntes Märchen leben entblüdte in der köstlich«, Nruichofsung dem Hort die Grenze deS Banale» streifenden Loewe'jchen Liede; die Kleinnialerei war von bestrickender Feinheit, voll lächeln»« Grazie. AuS seinem reichen Repertoire spendete Herr Arthur Friedheim, der sich eine« vor- trefflichen, durch markigen Ton ausgezeichneten ConcertflügelS von Vogel SS Sohn in Plauen i. V. (au- dem Magazin des Herrn G. Schlemüller in Leipzig) bediente, die kwoll-Tonate von Beethoven, niedrere, da- feinste Salonparsüm aihmende Stücke vo» Liszt und dieses Meister» seltener gehörte 9. ungarische Rdapiodie, d e mit ihren Geschwister» zwar nicht die elekirisirende Unmittelbar keit einer blendenden Erfindung, doch aber da« Feuer einer exaltirten Rhythmik gemein hat. Mit der Appassioiiata stellte Herr Fried!,«», eine Meisterlcistung hin, deren unbestreitbare Eigenart im zweiten Satze am deutlichsten zu Tage trat. Die bi- in de» höchste Pathos gefteiqcrte Empfindung de» ersten Satze» glättet sich hier in klassische Ruhe; Friedheim gab diesem Saß den Ehorakler stolzer Resignation. D,c großart ge Technik dieses genialen ElavierspielerS und die Herbheit seiner Toniproche vrrhalse» dem teogilch «nsten Beethoven'schen Seclengemälde zu einer liefinnrrlichen Wirkung. Wie sehr Friedheim in seinem ureigensten Elemente sich sühlt, sobald er Liszt Interpreti-t, ist bekannt Be- wunderntwertbes bot Herr Prof. Brodsky mit dem Bo trag einer noch immer, und gut wahlra wird er ja auch schon. In der Jugend kann inan uns Frauen wohl entbehren, aber »n Alter kuüpien uns blos Kinder und Enkel an da- stets einsamere Leben, dem ein Blatt, eine Blüihe nach der andern abgeftrcijt wird; — wo nur Früchte uns ernähren und daS durstige Dasein jrisleir können. Freilich, wo andere Hagestolze sich mit SchoßhüuLchen de Helsen, bleibt ilim die Muse und die habe ich leiber nicht die Ehre pecssünlich zu kennen und zu beurlheilen, wie lange und wie weit ihre Gunst ausreicht. — Schließlich schaue» Sie unter den Töchtern des Landes umher und vcrsehlcn Sie nicht, ihn ausmerksaul zu mach, » . . Ende Juli schreibt die Mutter: „Ich glaube, unser Schmetter. li»g Felix hat sich die Flüglein abermals versengl; machte er nur «»mal Ernst und hciralhclc! Ich kenne keine dieser Vlumenkinder, um die er flattert, und uiöchie ihn doch vor dem Schicksal der Keils .Vrrönu" warne», „gut » Lui pur öpousor un — clmr bonurer. . Und Mendelssohn mochte Ernst, wählte rasch, wählte gul Seine Flitterwochen machten ihn zum glücklichste» der Slcrbliche» natürlich. Höien wir ihn selbst: Er schreibt an David au« Frankfurt a, M, vom 2. Juni 1837: „Lieber Principe! Hab' vielen Dank sür Deinen lieben Brief, den Ich bei meiner Rückkunft hier vorsand und der mich sehr «ssreut hat — hör' mal, wen» Dir zn Mulhe ist, wie mir (und ich glaube cs sehr), so war der klügste Streich, de» wir in u issrin ganzen Leben gemacht haben, daß wir den heiligen Orden des Junggesellen an den Nagel gedüngt haben. Ich weiß wenigstens gewiß, daß ich diese letzten zwei Monate »ul keinem Jahre meines vorigen Lebens um keinen Preis verlauichcn möchte; mir ist ost, als könnte ich erst letzt milspicchen, wenn vom Lebe» die Rede ist. Aber wenn sich jo All s m Einem und um Einen verändert, da kommt eS mir »miicr vor, als müsse sich auch die ganze Welt mit verändern, und ich dachte zuweilen, wie lang imr die Zeit erschiene», seit ich von Leipzig weg bin und wie eS dort wohl aussehen möchte. D'rum hat »uch'S doppelt gefreut, wieder von Dir zu köre» und zu wissen, daß eS ganz noch so ist, wie ich'« kenne und gerne habe, und ich bitte Dich, schreibe mir recht bald wieder, wen» auch nur einige Zeile», damit ich „au courant," Eure- Treibens bleibe und Nicht ganz auSländiich m, Herbst hinein ichneie. Jetzt wird wohl mit der wärmere» Lust auch rubigere Zeit iür Dich eingrircten sein; aber benutzest Du sie auch, wie eS einem wahren Ralhrkunstgeiger zukommt, und schreibst D r ein neues Eoncrrt sür Dein Instrument? Ich stecke jetzt in einem sür daS inemige und fluche daraus: — es geht mir gar nicht leicht von der Hand, während ich einen neuen ziemlich langen Piillm, der mir bis j tzl ganz ab sonderlich qesällt. in sehr kurzer Zeit hl»g«chriebcn hnbe. De n« Phantasie über ru'sische Volkslieder geht aus bssuioll, sollte ich denke» — ist ober auch Orchester dabei? (Du siehst, ich habe die Abonne- ment-Conceriwulh nach wie vo,) und sind'« w>ede> so schöne TbemaS, wie die Rassen meisten- babe» (zeig'S Deiner Frau!), und lönniest Du »ich! am Ende der Phanlasie in einer Bratsche od r i»> zweiten Fagott die Melodie: „Noch ist Polen nicht v«Ior«>" anbriiigen? Die Censur merkt es dann nicht, und ich bin musikalisch und politisch befriedigt (zeig' daS Deiner Frau nicht). Aber Du zeigst ihr gewiß Alles und stellst Io unter dem Pantoffel — wie ich auch Weiß! Du aber wohl, daß ich mich nach Deiner Geige zuweilen eiwaS sihne (d. h. Deinen Fingern daraus) und nach dem ganzen Leipziger Orcheüer, wenn ich hier «„mol >»« Theater komme und zuiöre. Ich denke dann, wir Habens doch besser bei uns zu Hause. Wenns nur so bleibt . . (Folgt nun eine allerliebste Stelle über einige Leipziger Orchester Mitglieder:) „Die biäst Pfau? Schießt D. noch so viele Böcke? Bleibt In len? Verschwör! sich Uhlricb von Hutten (aber nicht der klein miltbige)? WaS mach! Klengel? Und Queisser, unser moderner Händel? Und hat Dem ml er (Temmler) immer noch das Straf buch? Und stehst Du nie darin?— Und Grenscr? — Schreib vo» olle dem sehr Vieles! (Karl Gustav Pfau war seit März 1837 on Steglich'S Stelle erster Hornist geworben. ,,D " scheint sich aus den zweiten Hoboisten und späteren zweiten Clorinettisten zu beziehen. Karl Wilhelm von Inte» blikS daS erste Fagott als Nachfolger Schneitbach's Der treffliche Geiger Karl Wilhelm Uhlr-cti war im Concert seit dem Winter 1830,3>. rr wurde später fürstlich schwarzburgischcr Hos concerlimister der Sondershäuser Capelle. Klengel sen. ipiklle neben Matthäi, seinem Lehrer, viele Jahre am ersten Pulte Violine. Der alle Geiger erlebte «n seltenes Jubiläum. Oucisser war erster Biolaiptcler und berühmter Posaunist, Temmler erster Contra bassift und Fiscal von 1836 bis 1846. Der Grenser gab e« drei tm Orchester. Hier ist der brave, gediegen', aber originelle Flötist, Secretair, Archivar und Historiograph gemeint.) Mendelssohn säbrt svrt: „Schleinitz läßt kein Sterbens wörtchen von sich bören; ich hoffe doch, er hat meinen Bries aus Spei« «halten Und eine Wolinung ist noch nicht da und Du elegilch-n Legend« sür Violine von WieniawSki und eine» ipaniichea ^ .. , Tanze« von Sarasate; dort ein Gesang voll ergreifender Wchmulh, meinst, ich würde sie mir bei meiner Durchreise nach Berlin selbst hier ein pikante« Scherzen; dort da« zögernde Bibriren einer schmerz» » aice' ^.-,. O Lu lieber Goit. da ists ich rckii bestellt — denn ich sich lüge» Empfindung, hier der tolle Lakagiiettenjubel ausqeiaffene, M art-sem Sommer gar nicht nach Berlin, so leid eS »>>r Leidenschaft; bei Wieniawski ^»ie Verklärung de« Tones, bei Sarasaie^k u> seines die M-inigen >o gern geieben l ätte; ,ch geh- von hier grellbiltzende Technik. Herr Brodsky spielte wunderbar; daß er es dem spanische» Virtuosen gleichthn« in der bloßen Technik, ist sicher, es ist aber auch sicher, daß Sarasaie in dieser wundervollen Ton gebung sich mit Brodsky nicht messen kann. Gleiche Bewunderung wie Herr BrodSkh verdient Herr Klengel, drr aus dem Erllo das ist, waS Brodsky aus der Geige- Die Größe seines Tones, die Eindringlichkeit l-iner Snntilene und die auf drr Stuke höchster Voll- endung siebend« Technik zeigte Here Klengel na Stucken von Mozart (einem breiten, wohllautqeiäitigte» Larghetto). A. Pest« «einem reizenden Ständchen voll Heimlichkeiten, lnteersianter Harmonik und aiH- gleich nach England. Wan»? daS ist noch rinbcsliin,»', und ich glaube säst, daß ich meine Schwester» ein wenig erzürnt habe, weil ich so wenig Bestimmte- schreib«, konnte; rs ging aber nicht an. Ich muß in Bilmingbam übrigen» ziv imal Orgcl spiele» (öffentlich), alsa beklage Dich über De.»« Viul.z ck'umuur nicht mehr, außerdem auch noch einmal Klavier und einmal Taclstock (Mendelssohn dirigirte den „Paulus". Anmerkung de» Heraus gebers.) lind de» 23. September kaun ich abreisen. und Le» 1.Oktober ist da« erste Toncert «o Leipzig. Wird über Hals und Kopf gehe». Ls»» Du cme Wohauug findest, so zeig» der Frau s.incn Mitgliedern und Gasten eine» Liederabend darbielcn, dessen Programm Chorliedcr, Sologesänge und Jnstruiiientalvorlräge enthält. NuSzeickmung Leipziger LonservatoriumSsckiüler in Norwegen. Wir lesen in der auch i»Leipzig öffentlich ausliegenden uorweqiichcn Zeitung „Morgeubladet", das zu Ebriuiania »» 70. Jahr- nang erscheint, i» der Abendnummrr vom 29. Februar: Neue Cvmposition. In dem unlängst zu Berge» stattgesundeiici, 4. C -ncert der „Harmonie" unter Leitung deS Herr» Wiuge wurde ei» Präludium für Streichorchester von einem jungen Landsmanne, Olas Paulus Olsen, der drciJahrc >u Leipzig unter Prys. Pool (Pa uNMusik studirl bat vorgelragcii. Von seinen Cv,»poj»i0iie» ist «n Hest Gelänge in Hosi»usilalienh.,ndlerS Karl Warmnih'S Mnsikalien- verlaq herauSgekvmmeii. wie er dem Chriftiania'er Publicum bekannt sein wird durch sein Wiegenlied: „LandiiiannS«Leben". DaS Prä ludium wird i» „Bcrgen'S tzl stc» bla det" als eine talentvolle Arbeit mit gutem organischen Zusammenhang, kräitige» und originalen Themen gerühmt, während cS ans der ander» Seite als etwas ausgedehnt in der Behandlungsart und etwas künstlich haiinonisirl geschildert wird. * Würze», 3. Mürz. Gestern Mittag trafen die VvrstaudS- milgliedcr de» Leipziger Gausängcrbuiide« hier rin, um mit den Bertctern der drei den, Bunde a«gehörenden Gesangvereine Liedeltasel, Mannergesangverein und Orpheus wegen Abhaltung de- diesjährigen Söngersestcs in Wurzen eine Conserenz ob- zubalirn. Wie das „Wurzen« Tageblatt" hört, „toll daS Fest Sonnabend mit Sängeriag und SüngereommerS und Sonntag mit geistlichem und w lilichem Eonceit gefeiert werden. Zunächst hat man de» 14. und 15. Juli in» Auge geiasst; sollte» aber an diesen Tage» die Schulferien schon beginne», so wird das Fest acht Tage srüi er abgehalte» werden. In nächster Zen wird sich das Local- Festcomilc'! mit seine» vcrschi denen Ausschüsse» bilde». Als zu bc- ruscndc Präsident«, des CviMlc; wurden unS Namen von nutein Klang genannt. Angesichts der allseitig«! Lyinpaldien, welche die hiesige Eiiiwohnerschast trm geplante» Feste ciitgcgenbringl, ist z» Vossen, daß dasselbe gut gelingen und sich dem vorigen Wurzencr Lüngcrfcst würdig au die Seite stellen werde." -Nienburg, 4. März. Gestern bot sich im 2. Abonnc- ment-Cvncert, das die hiesige Singakademie :>» Saale der „Eoncordia" veransialiete, Gelegenheit, Herr» KammerviriuvS Alwin Schröder aus Leipzig und Frl. Eimlic von Hartman», Hos- opernsnngcrin ans Hannover, kenne» und ihre Leistungen schätzen zu lernen. Herr KainuiervuluoS Schröder halte sich Reinecke'S Concert sür Violoncello als eiste AnilritiSiiumnicr gewählt und hatte damit eine sehr guie Wahl getroffen, weil cS zur Beurtheilung der Fertigkeit und deS Können» eines Spieler- vortreff,ich gecignrt ist. Spüler spielte Herr Schröder »och drei kleinere Composil onen: u. Largo von Händcl, Ilomc-iit nmnicul von Schubert, o. Spiiin- lied vo» Papp'r. Der Beijoll ward »ach jeder Nummer r>» größerer, auch bei der letzten, die ja von gceingercin »insilalischcn Wcrtlle ist, aber durch cssrclvolle Anlage zur B wunderung hin- rc ßt, wenn nur der Spieler der Compvsilion gewachsen ist, und das ist bei Herrn Kammervirtuos Schröder vollkommen der Fall. Wir w>ss i, unS nicht zu entsinne», man» wir hier einmal einen Violoncellisten gehör! Halle», der solch ei» Meister im Spiele ist wie Herr Schröder. Sellen aber wird auch wohl cui Viiluvs »l seiner Kunst so auigeden wie dieser. — Frl. v. Horlwonn, eine Schüler», vo» Professor Götze in Leipzig, besitzt ein schönes Talent und ein Organ vo» ungewöhnlicher Fülle. Mit der Arie ,,.4I> p' rliilo" von Bcetl oven und de» Liedern am TIavier: „Es blinki der Thau" »vn Rubinstem, b. „Widmung" von R Schumann, v. „Junge Lieder" (Nr. 1) von Brahms gewann auch sie d e Smn- pa.kie dc» givß-n ZnhürerkreijeS, welchen sie sich schließlich noch durch die Zugabe von Grceg'S „Tu »>ei» Gedanke, Du m,'»i Weeden" z» besonderem Danke vcrpstichlcte. Ti« herzogliche Hv>- eap lle war selbstnändig thätig in der Symphonie „Lenore" von Raff und in der Oaverlnre zu „König Lear" von Berlivz. Mit ihrem Dirigenten. Herrn Hvjcapellmeisier 1>r. Stade, a» der Sv tzc erntete sie reichen 'Beifall. Vr. Slade'S Clavierbegleiluiig möge noch besonders anerkennend erwähnt se.n. * Jni Concrrtverein Zeitz wurde am 2. März „Der Barbier von Sevilla", komische Oper in 3 Acic» von Ä. Rossini, von solgend«, Mitgliedern tcS Lladltheaiers in Leipzig auSgesührl: Gins Almaviv,,: Herr Hedniondk; Docior Bartolo: Herr GolLbrrg; Rosine, seine Mündel: Fra» 'Baumann; Basilio, Singmeister: Herr Grengq; Bertlia, Rosine»'- Vertrante: Frl. Rieglcr; Figaro. 'Bar bier: Herr Schelper: Fivrillo, gräflicher Kammerdiener: Herr Wack; ein Olsicier: Herr Degen: ei» Nniar: Herr Leugner; Manuel, Bnrlolo's Dicmr: Herr Nieter. Der „Z'itzrr Anzeiger" schr ibl über diese Aufführung: „Kann mau auch der Ueberschreiluiig des eigentlich!,, Gebiete- eines EoncertvereinS durch Icenische Boi- stillungen »n Allgemeine» nicht daS Wort reden, so muffen doch in einer overnlosen Stadt der Darbietung einer Oper als besondere Zugabe mildcrndc Umstände zugebilligt werde», ja man erihcilt wohl dem Voistand völlige Absolution, wenn tieselbe Io glanzvoll über die — leider nicht sehr geräumigen — Breiter geht, wie der „Barbier vo» Sevilla", die übermüidiqe Meister- und Muster-Posse*) in Tüue». Em bis ins Kleinste auSqearbcüeteS, weil feit Jahren mit einander wirkende-, Ensemble de- Stadt- iheaters z» Leipzig, die Damen 21 a uni an» und Riegler, die Herren He dm „not. Oberregisseur Goldberg. Grcugg und Lchrlper, mit bcstenS geschalte»! Nebenpersonen, getragen durch das musterhast bcglciunde Kiesige Orchester mit unserem Musikdirecior Herrn Fr, tickt als Pr maciiei In n un» uni'r der auSgczcichneleii Dreclion des Thcaler.Capei:>u..st.»o Herrn Pulst *) Natürlich nicht im Sinne von heule zu verstehcn.
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