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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-18
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1888
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in fieberhssier Spannuo» gebasten ward«, gedacht» dar Redner zunächst der Verdienst, de« boLselige, «alser« am die Rcorgavi- satlvii de« Heere« und die Einigung de» deutschen Volke» uud schilverte dann die hohe» und herrlichen Ldaraktereige». sch.:slci, desselben, besonder« sei» stark au««,prägte« Pflichtgefühl, welche« sich in ollen Lagen seine« ihotenreichen Leben« bekundete, seiue uncrschöpiliede Güte uud Milde gegen Hoch und Niedrig, sein unablässige« Bemühen, die Wodlsabn de« Volke« zu hebe», vor Allem da« Loo« der arbeitenden Classe zu verbessern. Nachdem der Redner noch die tiesernste Religiosität de« theure» Entschlafenen gewürdigt und in tleseinpsuudenem, zu Herzen gehendem Gebete Kaiser und Reich dem Schutze de« treuen Gotte« empsodleu hatte, schloß die erhebende Feier mn den L>edliiig«vcrsea de- verstorbenen Kaiser« au« dem Liede: ,,O Haupt voll Blut und Wunden". * In dem eigen« mit schwarzverbängtea Bildern de» verewigten Kaiser« Wilhelm zur Gedächtnißseier drapirten Saale de» Lehrerinnen, und Kindergärtnertnnen.Seminar« von A. Hartmann versammelten sich Freitag Morgen« S Uhr die Lehrerinnen und Schülerinnen de« Seminars und intonirtea gemeinsam da« Lied: „Meine Lebenszeit verstreicht". Sodann legte die Vorsteherin in einer kurzen Rede die Bedeutung dieser Trauecselerlichkei» dar, wie« aus die den grasten Helden und den edlen Menschensrenad zeigenden Eigenschasien de« hohen Ent schlafenen hin und knüpfte eine Ermahnung für die Schülerinnen an, seinen, Beispiele bei ihrer erziehlichen Thäilgkeit zu folgen. Tan» schlossen sich kurze wisseaschastlich«, poetische, wie entsprechend musikalische Vorträge an. Lnnst - Gewerbe - Museum. Sn» privatem Besitz ist heute ein schmiedeeiserner Leuchter sür süns Kerzen »»«gestellt, welcher au« der Werkstatt von Reinbold Kirsch in München hervorgeganqen ist. E« wird wohl Manchem erinnerlich sciu, dast der Badische Knnstgewerbeverein im vorigen Jahre eine in vieler Beziehung sehr gelungene Coacorrenzau-stellung deutscher Knnslichmieveacbcitea in Karlsruhe veranstaltete. Bon allen Seiten de« Reich« waren die besten Kräfte durch ihre Arbeiten vcr- treten und auch Leipzig fehlte nicht, wo e« gal« in den friedlichen Wettstreit einzutrelen und da« ausstcebende deutsche Kunsthandwerk zu lüi dern. Mit dem Resultate der Ausstellung dürste ein Jeder zufrieden sein. Von 56 Bewerbern wurden 23 prämiirt. Unter diesen erhielt Reinbold Kirsch sür frisch ersundcne und reizvoll ousgesührte Arbeiten der Kleinkunst den vierten Preis. Tor hier »nd vorher auch in Karls ruhe ausgestellte Leuchter gehört gleicksall« noch der Kleinkunst an. Die Formgebung ist eine rein realistiiche oder doch frei von ab sonderlicher Willkür. Am entsprechendsten scheint der untere nnd mittlere Theil de« Leuchter«, während unmittelbar unter den vier tilllentrageodca Armen einige Blätter und Ranken ziemlich unmotivirt au« dem Stamm herauswachsen. Vom Kunstgewerbe - Verein in Lhemnitz ist eine Preisbewerbung zur Erlangung von Entwürfen zu einem Ehrenmitglieder-Diplom de« völligen Handwerkerverein« au»geichriebcu. Ta« Programm nnd die Bedingungen dieser Bewerbung sind im Bureau de- hiesigen Kunstgewerbe-MiiseuinS täglich von 11—1 Uhr rinzusrhea. Sachsen. -»Leipzig. 18. März. Die neuerlich abgeänderten Dor schristen Uber Leichentransporte enthalten die danken»- werthe Erleichterung, daß LeichenlranSporte. welche nicht aus eine größere Entfernung als lvKilometer er folgen und weder miliclst der Eisenbahn geschehen, noch in da« Gebiet eine- anderen Staates gerichtet sind, von den Be stimmungen Uber LeichenlranSporte befreit sind. E» bedarf also in Zukunft in solchen Fällen weder eine- LcichenpasseS, noch besonderen ärztlichen und obrigkeitlichen ZciignisscS, noch besonderer Borkehrunge» sUr die Einfargung. Diese Verordnung vom 20. Februar d. I. tritt Anfang April in Kraft. — AuS Leipzig schreiben die „DreSdn. Nachr.": Wenn in dieser bewegten Zeit daS ganze deutsche Volk die Nach richten von seinem kranken Kaiser mit einer gewissen Spannung erwartet und auch der ärmste Mann die neuankommende Zeitung zuerst nach den Mittheilungen auS Berlin durchfliegt, so hat da» etwa» Erhebende» und Rührende». Wir haben in den letzten Tagen von manchem Arbeiter und mancher armen Frau Thränen um da» hart heimgcsuchte Kaiserhaus ver gießen sehen. In solcher Zeit ist die Presse von höchster Wichtigkeit, eine sittliche, da» patriotische Gefühl stärkende Macht, der man die Ausgabe möglichst leicht machen sollte. Deshalb erregt e» allgemeinen Unwillen, daß bei der Durch reise Sr. Majestät de» Kaiser» Friedrich aus dem Berliner Bahnhöfe hier die Vertreter der Presse ohne jede Rücksicht nahme und zu bureankratisch bcbantelt wurden. Die Per sonen, welche daran schuld sind, hinter» da» Volk, richlige Nachrichten vom Kaiser zu erhalten. * Lindenau. 16 März. Durch den Genuß von Carbol- säure hat sich am Mittwoch Abend eine hier in Stellung be findliche Wirthschasterin da» Leben genommen. DaS Mädchen, au» gnier Familie stammend, batte längere Zeit ein Lcrhältniß mit emün anSwärl» wohnenden Techniker unterhalten. ÄlS dieser sich nun kürzlich anderweitig verlobte, wurde da» Mädchen Uber die Untreue de» Geliebten so schwcr- mUthig, daß c» seinem Leben aus die bezeichnet« Weise ein Ende machte. LeiSnig. Die hiesige Superintendentur trat alb eine der zuerst eingerichlelcn bereit» im Jahre 1429 in»Leben, und 313 Jahre hal auch der Uinsang der Superintendentur sorlbcslanden; erst im Jahre 1812 wurde der AussichlSkreiS zur gegenwärtige» Ausdehnung erweitert. Die Bildnisse der Superinlendcnlcn sind seit dem Jahre 1606 in svrllausender Reihe erhallen und besinken sich in der Superintendcnlur. Ihnen ist jetzt auch da» Bilbniß de» kürzlich verstorbenen OberconsisioriatrathcS Vr Anacker, der von 1877 bis l88l Superinlcnvenk zu LeiSnig war, beigesiigt worden. * LeiSnig. 16 März. Gestern fand an hiesiger Real schule unter dem Bmsitze de- königl. EommissarS Herrn Prof. Dr. W Hansel au» Ebemnitz die Reifeprüfung statt. Säininlliclw zehn Examinanden konnten für reis erklärt werken. In den Sillen erhielten süns l. drei ld, je einer 11a, nnd ll; in den Leistungen zwei Ila, drei Ild. zwei lila und drei 111. Ocvcran, 14. März. Eine höchst seltene Erscheinung wurde gestern sriist bei Schneegestöber und 1 Grad Kälte beobachtet. Die Straße entlang nach LangenstnegiS zu fiel Leuten ein sich aus dieser Straße bewegender langer, dunkler Streifen auf. Bei näherer Besichtigung nahm man wahr, daß kerselbe an« Abertausende» von kleinen, weiß und braun gestieiilen Raupe» bestand und eine Länge von mehreren huiideN Schrillen einnahm Eine Wanderung von Raupen in seiche» Masse» zu dieser Jahreszeit dürste wohl selten beebachlet worden sein. Meißen, 16 März. DaS Hochwasser ist wobl aus den Straßen der Stadt, aber nick'l au» den Kellcru gewichen; da die größte Zahl derselben nicht mit einer Schleuste in Verbindung steht, kann sich daS Wasser nur durch Versickern verlieren, was ost Wochen lang andauert. An rin vollstän diges Emränmcn der Läden »n lleberschwcmmnngSgebicte wird hier nicht allgemein gedacht, weil man bei einem etwaigen baldige» Witterungswechsel eine weitere Hock'slnth befürchtet. Heule haben mehrere Schlepper den Winterhasen verlassen, nachdem sie sich schon seit einigen Tagen zur „Aus reise" gerüstet. Meiste», 16. März. In den Verbandlungen de» Meißner Verein» zur Fürsorge sür entlassene Strafgefangene, welche gestern unter dem Vorsitze des Herrn Suxerinlcntenten I>e. Ackermann slatlsanden. murvc »eben mancherlei trüben Erfahrungen doch auch von mehr fachen nicht ungünstigen Ersolgc» berichtet. Nur wurde be stätigt, dast vielfach die von den Anstalten angelneldrten Ent lassenen beim Vereine sich nicht melden, die meisten de» AnienthattSort schneit wechseln, uud andercrscils nicht selten Solche, die dem Verein nicht angemeldet ssnv. die Hilfe de» Verein» in Anspruch nehmen. Beklagt wurde, daß »S an einem Asyle mangle, in welchem Selche, dir anerkannt zu wenig sittliche Kraft besitze», «» sich auf ordentlichem Wege »» er halten. entweder freiwillig oder zwangsweise Unterkunft sinke» können, und dabei der Wunsch auSgtsprochen, daß alle Ge meinden genötbigt werben möchten, sich an der Unter haltung einer BezirkSarmeaanstalt zu betheilizeu. — Dir am Nachmittag abgeballene Generalversammlung de» Krei-vereilSsür innere Mission, welche von Pastor Hickmann in Cölln al» Vorsitzendem geleitet wurde, nabm mit Befriedigung den Bericht Uder da« kräftige Gedeihen der hiesigen Herberge zur H-imalh und de» Jüngling»» und Männerverein» entgegen. Für die nächste Zeit sollen die LereinSmittel, die allein jährlich mehr als 1306 »6 Muglieder- beiträge auszuwrisen baden, noch in erster Linie zur sinanzielleu Sicherstellung der genannten Herberge verwendet werden. Boa großem Interesse war ein Vortrag de» Herrn Pastor I-io. Winter von St. Afra, welcher die Pflege der Jüng- lingSvereine al» «me zeitgemäße und nolbwcndige. große Hingebung erfordernde, aber in hobem Grade dankbare Aus gabe schilderte. In der Thal lassen die hier gemachten zünftigen Erfahrungen nur wünschen, daß man ollerwärl» ich dieser dankbaren Ausgabe mit Ernst und Eifer wivmco möge. Leider waren beide erwähnte Versammlungen nur schwach besucht. — Die vor einiger Zeit von Gutsbesitzern der Meißner Gegend in Aussicht genommene Errichtung einer .Meißner Gea»ssenschast»molkerei" ist durch eine am vorigen Sonnabend unter Vorsitz deS RittergutS-Pachter- Hopffe adgehalteae Versammlung, die sich eine» zahlreichen Besuche» erfreute, al» gesichert zu betrachten. Da» vorläufig ent worfene Statut fand lebhafte Zustimmung und r» wurde beschlossen, die endgiltige Constituirung der Genossenschaft Sonnabend, den 17. März, im Meißner .Vurglellek* vor- zunehmen. — Eia recht «dies Geschenk wurde vor einigen Tagen der Stadtgemeinde Nadeberg zu Theil. Frau verw. Major Herold, geo. Rumpelt, in DreSten, deren im letzten Monat verstorbener Ebegalle in srübrren Jahren längere Zeit al» Ossicier in Nadeberg in Garnison lag. hat ihrem Bruder, dem langjährigen Herrn Bürge,meister Rumpelt in Raveberg, in Vollstreckung de« letzten W llcn» ihre» kürzlich verstorbenen Gatten 5600 Gulden in österr. Goldrcnle mit der Bestimmung übergeben, dieselben al- ein Skistung-capital zum Besten bedürftiger Einwohner RadebergS onzulegen. * Pirna, 16. März. Di: WasserSnolh ist glücklich vorüber, da der Elbstrom wieder in seine Bahn zurückkehrte; übnggeblieben sind aber die schlammigen Nachwehen, deren Beseitigung stet» rin harte» Stück Arbeit abgiebt. Um den bedaucrn-werthen Bewohnern der inundirten Wohnungen etwa» unter die Arme zu greisen und die vom sanitären Standpunkte au» dringend zu wünschende Austrocknung der Wohnräume zu beschleunigen, ist den Betreffende» wieder «ne namhafte Geldspende zur Beschaffung von Heizmaterial zugeaangen. E» ist diese Summe einem Fond» entnommen, der seinerzeit znm Besten der Wasser-Calamitosen durch eine von dem Stadtrath Ederlein unternommene Sammlung beschafft wurde. — E» soll jetzt da» Gutachten eine» Sach verständigen darüber eingeholt werden, ob die Quellen auf dem „Kohlberge" zur Gewinnung von Trinkwasser sür die Stadt nutzbar zu machen sind, bez. ob durch dieselben eine entsprechende Versorgung der neuen Behörde möglich werden könnte. — Herr vr. Wvlsert in Dresden hat unter Auf wendung ganz bedeutender Geldsummen ein nencS, mit einem Kpfervigen sehr leichten Motor versehenes Lustschiss fertig- gestellt. dessen Ballon, mit reinem WasserstvfsgaS innerhalb einer Stunde gefüllt, eine Tragkraft von 750 leg besitzt. Der selbe ist die» Mal au» festester, fast unzerreißbarer chinesischer Original-Seide angesertigt und hat eine Länge von 24. w. während sein Durchmesser 7 m beträgt. Dieser neue große Ballon „Saturn", vielleicht gegenwärtig der einzige, der au» so kostbarem Material hergestellt wurde, befindet sich zur Zeit mit seinem Kameraden, dem im vorigen Jabre vom Wald- scl'lößchen au» einige Male ausgestiegenen kleinen Ballon .Falke", in aufgeblasenem Zustande in DrcSven au-gkstellt. vermischtes. Da» Königreich Sachsen pflegt, wenn von kirchlichen Dingen dle Rede ist, von vielen Leuten als „die Wiege der Re- sormation" bezeichnet zu werden. Da« war allenfalls bi» zur Tbeiluag de» Königreich« Sachsen im Jahre 1815 richtig: nachdem aber in diesem Jahre u. a. auch der ehemalige „Kurkreis" nnt an Preußen abgetreten wurde, darf nur die jetzige Provinz Sachsen jene« Prädikat t» Anspruch nehmen; immerhin kann da» Königreich Sachsen verlangen, olSeinausschli,blich evnngelisch lutherische« Land an gesehen zu werden. Wiewir einer Abhandlung „Religion und Berus" von Ren-Rath l)r. Artbur von Studnttz im 33. Jahrgange der Zeitschrift de« k. sächs. statistische» Bureau« entnehmen, hatte da« Königreich Sachsen bei der lctzlen Volkszählung sam 3l. Dec 1885) dei einer Geiammtb völkerung von 3182li03 Einwohnern 3 064 564 (—96,31 Proc? Evangelisch L»«herische,86 952 (—2.73 Pioc.) Römisch-) kaiholische. 7755 (-0.24 Proc.) Israeliten. 22.526 (— 0,71 Proc. Anhänger sonstiger Bekenntnisse und 206 Personen ohne Religion«, anqabe. Ein Tabelle der angezcqcnen Schkis» zeigt für die Jahre 1858—1885 eine (nur wenig unterbrochene) proeentale Znuahme der Katholiken (von 1.82 Proc. aus 2,73 Proc.) und eine stetige Zu- nähme der Israeliten (von 0,07 Proe. ans 0,24 Pioc.). Beide Be kenntnisse befinden sich somit, wenn man von den Katholiken in der Obrrlausitz obsehen will, selbstverständlich noch immer in der D ospora. — Die aus der Berusszählung vom 5. Juni 1882 basirte Arbeit erklärt da- Boiwi gen bestimmter Conseisionen bei einzelnen Berulen. So ist da» relative Borwiegen der Katholiken in der Glasindustrie, im Hültenwelen und im Bekleidung«, »nd Bungewerbe aus die starke Einwanderung kalholischer Arbeiter dieser Branchen au« dem nachbarlichen Böhmen, sowie an- dem Rheinland und Italien zu erklären. Die verhällnißmäßig geringe An- zahl in der Landwirlhschist und den verwandten Gewerben beschälligter Katholiken erklärt sich au« dem Nmstande, daß last nur in den wendischen Distrikten deS Königreich« kaldoliiche Bauern Vorkommen. DaS verdältnis'mäßige Ueberwiegen der katholischen Coniesfion bei der die Kunstmaler und Bildhauer, sowie die Kunstaewerbirelbenden unisassenden Llasje sübr» Dr. von Studnitz mit Rech« auf da« Bestehen von künstlerlainilicii zurück, welche an« dem kalholischer, Ausland semerzeir nach Sachlen einivankerlcn. (Man denke an da« „Italieniiö»« Törtchen" in Dresden.) — Im HaadelSgewerbe überm,egen auch in Sachs » die Israel»'». Von hundert erweck «lhäliae» Sachsen gehören dem Handelest,„ide an bei den Katholiken 4,37 Procent, bei den Evingelilchen 5,14 Peocea». bei den Angehörigen anderer lloufelsionen 8,49 P.ocent und bei den Israeliten 51.46 Procen». Also »der die Hnlsie der im Königreiche Sachsen wohnenden erwcrbslhnligen Jsioelitea ist tu, Handele- gewerbe beschäftig». — Den Haliplerzciignisien Neuseeland«, die a»ö werthvollen Metallen, weltberühmter Wolle »nd guten Kohlen bestehen, bat sich seit dem Jahre 1880 der Tabak aiigeichlossc». Es war ein Deutscher, August Vollbracht au« Lennep, der um j ne (seit 'aus der Nord- Jniel. die vor den südlichen Inseln erhebliche klimatische Vorzüge hat. den Tabakbau begann. Dort finde« sich ein au» chocolab n- brauner und rulcanüchcr lchivaizcr Erde bestehender reicher Vobe». der an nianchen Stellen sür die ersten Jahre keine» Dünger« de« dars. Die ersten Ernten waicn überall» günstig. In dem brr Re st erung vorgelegt-n Nachweise wurde dargclhan. daß von 3 Acre 2 Tonnen oder 4280 Piund guten Tabaks erzeugt worden waren, der nach einem Durchschnittspreis von 6 Pence da« Pfund ein?« G lammlbetrog ron 107 Lstrl. lieferte. Selbst dei den Hoven Arb its- lödaen war diele« Ergebaiß leür günstig. Die Psta«.z-r begannen daher in den solgcndrn Jahrrn bereits va« Drei- und Vierfache te.« bi-derigei» anzubauen. E? ergab sich, daß die Bu os J.'lied d n besten Havanna«, Bit, os Pleni». Auck.and Diilrict vi.S Hawk « Bah »»»gezeichnete,, Eonneciiciil-, Poveriy Bat» nnd Baik-lo- Diftrict re. gesund » Virginia Tabak lies.rien. Auch die M ior « bcwirsea sich als gute Tabakvstnnzer; King« Conntev. der Hanpisitz der Eingeborenen, lieserte rech: erlrevliche Ergebnisse, llrberhonpt aber stauten die denftden Pflanzer obenan. Ja Hcwkes Ban wo nicat weniger als >800 P'i nd Tabak von ei:,ein Ar e gewannen wurden, war iogar der Vrijach e ner zweiten Eruie be.» ci':n Jahr» von einigem Erfolg begleitet. Durch vergleichende Unter suchungen überzeugte sich die Regi.runz vo: Neuseeland, bah der hi» erzeugte Blättertabak de» amerikanisch«, an Güte gkrlchftand, ja. daß einige Sorte» sogar besser wäre», -ine vo, der Regierung ernannte Commission sprach sich für die von Herr» vollbracht be- oniragke Herobietzung der Tabaksteuer ans den im Land« erzeugte» Tabak au«, und die Volksvertretung genehmigt« deu Antrag. Nuu wurde auch die Fabrikat'»» de» Tobak« in« Leben geruseo und dle erste von Herrn Vollbracht angelegte Fabrik am 27. Novembcr 1883 durch den Gauvcrueur der Colonie >m Beisein der Mitglieder der Haudeirr-niiner eröffnet. Die Iaht der Arbeiter betrug zu jener Zeit nur 40, uud zwar our deutsch« Cigarren- uud Tabakmacher. Mit großer Mühe mußten neue Arbriter unterwiesen werde». Bei ter steigenden AnSsuhr war inzwischen -ach di» Anzahl der Pflanzer gestiegen; 1884 aus beinahe 50 (davon üb-r '/« deutsche); im Mai 1887 erhöhte sich die Zahl lchon ans 168, die in-gesammt 1800 Acre- Land in Bearbeitung halten. Erlreul ch ist e». daß die deutschen Pflanzer den besten To^ak liefern und die Hanptbelheiligteo bei dem Unternehmen sind: sie ernten etwa 20 vrocen» mehr Tabak vo» einem Acker al» die englischen Pflanzer. Die Fabrikation ist ganz in den Händen deutlcher Tabak- und Cigarreumacher. Seit zwei Jahren find auch aus de» benachbarten Somoa-Jnseln erso'greiche Versuche gemacht worden, und auch hier sind e< Deutsche, welche di« Tabakpflanzungen in Besitz haben. März-Klage. Nein Mär», da» ist nicht schön von Dir, Diel Besj're» schienst Do erst zu künden! Und nun: Im Walde, aus der Flur Auch nicht rin grüner Halm zu finde». Der Fink hüpft traurig aus dem Ast Uud wird die Stimme sich erfriere»: Drum komme März, denn schrecklich wir'». Den FrühliugSsSirger zu verlieren. Wo bleibt de» Lenze» Sonnenstrahl, Der sonst im Märze» un» entzückte; Und wo der Veilchen holder Dust» Der früher unser» Sinn berückte; Statt dessen Blumen nur von Ei» An den gesrornen Fensterscheiben, Und ous dem öden Wiesenplan Welch rauhe« winterliche» Trecken! Sonst sandte man der Redaktion Um diese Zeit schon Schmetterlinge; Selbst Käfer, die sonst erst im Mai Erscheinen, und noch andre Dinge. Heut aber wagt noch nicht hervor Die Primel sich im öden Garten — Nur unterm Schnee vernehm ich'» keil: O März, wie lange soll ich warten? Schon stimmt der Dichterling aus'» Neue Die lange stummgewcs'ne Leier; DersuchsweiS legt Freund Lampe schon Die so beliebten Ostereier. Drum Mär», — Du warst doch sonst nicht ko? Laß dich auch diese» Mal bewegen: Thu's diesen Beiden denn z» lieb Und schick Mts endlich Deinen Segen Coarad Eruuert. Literatur. Tie -okgen tzeü Mauern». Llne Ekathamoretke voaJuliu» Litten. Leipzig. Verlag von Karl Reißner. Jeder Sport bat heutzutage seine Litcralnr, »nd erst jüngsthin hat »ich auch für die Radfahrer ein Specialnovellist gesunden, der die epische Mule ans de», Belocip-de einherjagea läßt und nicht bedenkt, daß diese Dame, wenn sie vom Pegasus aus da« Stahlroß gehoben wird, einen wenig ästhetischen Anblick gewährt. Seit den letzten glorreichen Skatcongressen hat auch unser Nationalspiel seine eigen« Literatur, und der Skat leidst wurde in einer Epopöe „8catua" in neun Gelängen von einem Skatbarden mit wabllöblichcr Emphase belangen. Novellen, Skizzen und Humoresken, alle Gattungen der Poesie werft die moderne Stat- l'terntur ans, and wer weiß, ob »lebt längst einer unserer „Realisten" an einem Drama „mitten out dem Leben", betitelt: „Die traurigen Folgen de» Lachssange»", arbeitet. Vorläufig Hot Joliu» Litten i» einem humoristische» Bedicht erst „Die Folgen de» Mauern»" besungen. DaS „Mauern" ist bei einem gewissen- hasten Skatspieler dle achte Todsünde uud größerer Verachtung preisgegebeu, al» da» „Mogeln", da» lchon gewieste Köpse voran«, setzt, wenn e» rcutabel sein lall. „Mogeln" ist erlaubt, man dars sich nur nicht erwischen lasten, „mauern" ist niemals erlaubt und zieht Gewitterwolken am Skattilche heraus. So ist e« anch in unierer harmlosen Humoretke, wo da» Mauern zu einer Privatklage führt, dle aber schließlich, al« der Herr Amt-rickiter mit am Orte der That erscheint und bebuk« unparteiischer UrthcilSsällung ein Skaiipiel arraaqirt, sich in Wohlgefallen auflöst und durch eia luftige» Festmahl gekrönt wird. Die im Jobsiadenstil gchaltenru Verse werden jeden Ckatsreund amüsirea. und die Lbarakleristik der einzelnen, aufkretenden Skatheldea ist eine ganz vortreffliche. Be- sonder» glücklich ist d-r Toast de» Reisenden an» Mainz aus die Damen, io dem e« heißt: „Ls deeh'n um sie sich frank und frei Die Herren der Natnr, Drum koste« sie im Skate drei Und zwei der Bube nur." Lothar Meggcndoricr, der Hogarth der „Fliegenden Blätter", hat eine Reihe drastischer Illustrationen zu dem geschmackvoll auS« gestatteten Bändchen geliefert. Hrrmana Pilz. Lrricht »br, »tr Frrgue», 1» «s»l «ür «idmlichu Thalstraßr Nr. 28. I» der Zeit »o» 10. Mär» bi» 17. Mär, 1888. Nacht vom Vorae- sprochea Ausge nommen Znrück- gewiesen 10. März zum 11. März 88 80 8 11. - » Ls. 71 69 2 12. - . 13. B » , . . . 108 80 28 13. . . 14. O 91 80 11 14. . . 15. G 103 80 23 1b. . . 16. O M , , , , . 88 80 8 16. . . 17. a »»»».. 108 80 LS 657 549 LOS Landwirthschafttiche-. «5 Der Anbau von Sorghum (Zuckerdirsr) ist tu Schlestr» aus belügende Empsehluugeu dieser gniierpflonze mehrfach verficht. Judeß habe» dir Versuch« im Großen wie ün Kleiaeu kei» günstige» Relultat ergebe». Sorghum bedarf «lue» erheblich wärmere» Klima», um za gedeihen, uud hält mit dem Mai» in Betress de« Nährwert-«» keinen Vergleich an». Die Zartheit de» Futter», da» Sorgdum gewährt, bietet keiueu ausrrichendea Ersatz für die gering« Quantität. Au» diesem Grand« ist der Bau der Sorghumpflanz« i» Oberschlestra wieder ousgegebr». Schach. Vutuub« Nr. 844. Voo Krlt» Hokmnno i» Mstuche». Nu» „101 Ansgewählte Schachaufgaben". Sodrrur». Weiß zieht a» und setzt 1» zwei Züge» matt. (1> > 7 — 19.) De» vorstehenden Zweizllglrr aas der reichhaltigen Sammlung (München, Universtiäts-Buchhaudlung; Brei» 1.50 ^i) de« treffliche» Münchener Cvmpo,liste» bezeichne» vir als ei» besoader» seine« Stückle». LSsu», »uu Nr. 842. 1. 844-kS: l>2-»1: 2. 747-645 7ck8-44: 3. 3t3-ei r. 2 0u1-44:j S. 8k3-e5r. 1 7ck8-ä7: 2. 8k3-e35 L«4-ä4 S. Sul-dZt . Gingeluufeue Liisunge»». Nr. 862 wurde gelöst von H. Waguer io volkmarldorf, I Metger, Paul Renner. Nr. 860 wurde ferner gelöst von H. Waguer i» Bolkurarsdors. Nr. 861 de-gleiche». Briefwechsel. ll. V. ia Bulkmarüdorf. Ihr dreizügiger Versuch ist »eben- lösig durch 1. 8n6. K. 4. II. Sie habe» wohl nicht richtig »ottrt? Sonst auch urbealösig durch 1. vgl, 2. Vc5:rc. 8ug der Schachweit. Sorben erschien rm Verlage von G. >. Gloecknee «n Leipzig (dem Verlag der „Kauimäanischen Blätter" m:t Schachrubrik) eine neue Anleitung zur Erlernung de« Schachspiel», nämlich: „Der klein« Schachkdoig" von Han« MiuckwH. Inhalt: 1. Zur Geschichte de» Schachspiel», 2. Dorkennmisse, Grund» und Spielregel«!, 3. Kurze Schachpartien al» Vorübung. 4. durch Anmerkungen erläuterte Musterrartien, 5. die Problemkunft mit 49 Ausgaben. 6. Anhang. (Tie Schachfohrt nach Ratzebüttel. Schochlied.) Der Umsang de» Merkchen» ist nur 10 Druckbogen Octav. der Preis ist «in böchst billiger, nämlich 1 ^tl ungeb. Die Ausstattung lobeuSwerth schön (Druck von Juliu» Klinkbartt). Wir glaube» diesem ansprechenden Büchlein einen guten Erfolg in der Schachwell verbürge» zu köoneu. Berichtigung. In dem Referat über die Prüfung im Seminar de» Frl. Hartman» hlericlbst muß e« in der drittletzten Zeile stat« „keine" Fortbildung „eineFortbiiduiig nach der Schulzeit wünschen "re. heißen. Briefkasten. 7 Berel« «ebst Gästen. Wir haben Ihre Zuschrift unserem Archiv, Avtheiluag sür Verrückte, einverleibt. Schachgesrlschaft „Auguste»". Versammlung»»!« East Mercur (nahe Trietichler'« Restaurant) Dien«tag uud Freitag Abrud. Arithmetische Aufgabe Nr. 348. Am 1. März 1870 waren 8 und 6 zusammen um t Jahre älter al» X. am 1. März 1882: 4 und 6 zusammen doppelt so a> al» 8, am 1. März 1888: X und 8 dreimal so alt al- 1). Wie oft war Jeder am 1. März 1870? Rösselsprung Nr. 367. (Mitgetheilt voa vor» Togolgenuug in Gohlis^ null tbera rer- «i» tenck ck« wo reu bläu- 8»- wein vvvs ach rvr- »pricdr N«l Kit- a «lock rar« rttk- de!- «eöUl erlo lröa- tallä dann wllck üie- bla- Urb- Uu» weio nickt tren- »enkrt rer- ker- «en »ock .. neu > llicdt rer- uw- ls 8»- kiecrl- wernä «i» Mjv ckie« v« men see- bol kein äer ver- o LUW diitw- IN ! apris- lo ckcr o Kl kt K'k» o lick scdiw- pLä ckei- ter v» > kol§" ei- exm- treu- gflitnrt gl« äua ekeu räd- ent- ner eit» k». »m n« iM Itü- nickt new nickt NN- El» klär- ^ ließt kcr- « an eil- mar- mein ler t»t rer »Q- scdul't r« üem der- M1S äer je- cken » ä«1- ater tdaa erio «ler äes dot au» veoä i!e» guel- «U dlittt- »ck lickt j LU8 MOV- le t'lückr , »vrckk! rnkt ei vo «eia (Li? Namen der Löser werde» veröffentlicht.) Lösung »es Aösselstzrn»,» «r. ,44. MeereSobeud. Sl: hat deu ganzen Lag getobt, Als wie ia Zorn uud Pein, Nun bettet sich, nun glättet sich Tie See und schlummert et». Uud d'rüber zilterl der Abrutwiud, Eia milde», beilige» Weh'», Do» ist der Alhem Gotte». Der schwebet ob den Eee'a. Es küß« der Herr auf» Lockenhaupt Die schlummernd« Ser geltnd. Und spricht mit ISnselndem Segen: Schlas ruhig, wilde« Kind! — (Moritz Gras Strachwitz.) Eingeluusenr Lösnugr» Rösselsprung Rr. 366 wurde gelöst »«» Turt Hauser, H W Hübner. Clara Kohk- manu. Auzuste Kohlmaaa, W. Liebman». Johanna Molwitz, Theres« Oelschlegel. Wilbelm Sturm, Marie Liede, Jenny Sturm. Nr. 365 ferner »», H. W. Hübner. Paul Renner. Briefwechsel. ATI Gelegentlich, sobald der reich- L 0. > liche Vorrat- sich z» lichte, v 8. j beginnt.
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