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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-18
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1888
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Sechste Beilage sum Leidiger Tageblatt and Anzeiger. Ar 78. Sonntag ven 18. März 1888. 82. Jahrgang. T Wo Mcks verkauf von Ncßcn «n» Roben Knappen ZIaa8868 Nug. polivk, Grschäfishaus flr vamen-Mo-en. Bistern Nachmittag b'/, Uhr verschied nach langen schweren Leiden mein guter Mann, der Rillera»i-u»Lirr Huzo MolhcS in Ctöttcrih. Das zeigl nui hierdurch, zugleich ,m Name» ihrer sünt Linder, schmeijeriulll au Tiötteritz. 17. Mäiz 1888 die »eitrauernde Wiiiwr Helene Msthr» g« >. Lchtrblrr Heuie Änenv '/.ll Udr ualnn Gott nach seinem Rath unlere deißgellevte Gattin, Muler und Tochter, Frau Saratj Mariane Rröhuc geb. Nottre IM Mer von 40 Jahre» nach schweren Leiben zu sich. Psarrhaut Re'nSdors bet Zwickau, den 44 Mürz lwG. D e Inmitten Krüdne und Ruthe. Zorückgetehrt dom Grab« meiner liebe» Ara», sage ich Alle, sllr di« liebevolle Tdeil- nahme während ihrer schwere» Krankheit, sowie beim Begräbaiß in«»»«» herzliche» Taut vwttlwl» kirilw, 1»>l«tch iw Namen »er H»»tertzl»rtze«rn. Füe die Beweis» herzlicher Theilaodme bei dem Tode der Frau 8«Ule »erw. Gchipsi 8peM-6v8cIlLll lüi' 8ti-iilllp1- uvä >Vollsva»rell. Lünarä Vöravr Re1olt88lra88v >o. 3, nvdon 8v11ter's llok ew, äedlt Irievl-^ükketz skr llevren ullgeureur leleicknam, »n»ge/«-,aüuel «rrenck, Zecker Ooorulr »ich »iisxu^eock, pnckrriscll, k>r 8lr»E0 anck Hau!» Xuau«, »atkitlllr bllll»i leicklepe tzualität 8etnve«-v Oualilst ?pims tMNel-yuLlllLl »8.4«». » l2««». »iss«. tzödel große Auswahl i» soliderer AuSsührnng z« mäßigem Preis. — Anfertigung von campt. AlisstattlilliM, GcschästS- ulld Comptoir-Cinrichtungkn rc. ia jeder Preislage. Nvivrivk vLiier, Domviiüci'lerei, «kolonnavrnitrane 14. Lmävr Wassu veridL KerdLrä ärttwr Voi^t Lelpmltz Verlobt«. Im Llür» 1888. von cken eivi'io d^ien bi» r. ck. lroeirteiir-itell. lleociiwnckvoUs Xeulieileii. Nsrmsiw I-Loz«, L«leli«e>tri»>>i>e 14, pari, unck 1. litnir«. k»!-riL!m-»-r von L .4. Xnetiiei' i» Xeitr. Stal« beianSrrcr Anzeige. 8l«eLl>1«»1 I »leltdr» Verlobte. Leipzig, im März 1888. WIII^ 8ek»n,»ckt IdSutrch« »4vt»n»t«It ^eb. I-lppert. Ver» Lu t». 1^lprIx-I,lackenuu, ckon 17. Allrr 188S. I'm»! 81«»«»« cheir»« dit«»l»« ged. Lckiraeb Bermävite. Leipzig. 17. März 1888. Die glückliche Gebart eiue- strammen Jungen zeigen hocherfreut an Franz Lteberninnn und Frau geb. Hübner. Durch die glückliche Geburt eine- munteren Mädchen- wurden hocherfreut Leipzig, 16 März >888 Nuvols Herrmann und Fron ged. Hassers. Die heute Vormittag erfolgte glückliche Geburt eine- munteren Mädchen- beehren sich nur hirrvnrch auzu eige» Waldenburg, den 16. Mär, 1888. Apoih. Otto tnnrler und Frau geb Tllpelmnn». Durch die glückliche Geburt eine- munlerea lächterchrnS wurden hoch erfreut Leipzig. 17. Mär, l8-<8. Ocork kreutrderxer uni» Frau. Heute Voimiitag 11 Uhr eniichlies saust nach länger,» Leiden meine liebe Frau, oasere gute Mutter, Tchwesier und Tante Frau Inh «shr. Freyberg verw. gcw. Lchittdier geb. Klrpilg. Tiesbetrü'ot zeigen die- hierin» a» Reudnitz, Gemeindrstr. 4, den 16. März 1888 Friede. Frehbrrg, Buna und M»rl»a Lcdindler. Freitag Mittag 1 Uhr starb unser liebe» Kind «sa»it»»;e im Aiirr von 8'/, Monat Die» zeigt treib,trübt an Neustadt b. Leipzig. 17 März 1888. Emil RcisciS und Frau geb. Bcchtliold. Zurückgekehrt von drm tztrabr meiner lieben Fra», kann ich es nicht »ntrr- lassen, s»r dir viele» Beweise »»iigrr rhetiiiahiiie, welche »ilr von allen Leite» eiitgegengcdracht wardcn sind, a» Vieser stelle mrliien hrrzlichstr» Laak aiiSuisprechen Leipzig, vcn 16. Mär; 1888. Kurl brlickrleü Kant« Am 1b. März Nachmittag» starb nach kurzem, aber ickwer>m K'ankiein uuser lieber Collcge, der Maikibelscr Herr LoniS Mirns. Sein bledrrer Cvarakier, sowie sein freundlich, S, collegialijches Wesen machten ihn stell zu einem geschätzte» und angenrbmen Mitarbeiter, weshalb auch sein Andenken über da» Grad hinaus bei un» svrliedea wird. Leichi lei ibm die Erde! Tie Marliheiscr der Leipziger «6»»,,», ii6aare>i-F,it>l,k. daukcu verbrudlichst tzi« HtMrritfirne« 1r- rli». Vrrtab«: Herr Richard Hrmmier Hotelier, mit Frl. AgueS Preß!« t» Veri Grborru: Herr» Prirtch in Dresden eine Tochter. Herrn R-chiSaawalt u. Nolar von Mangold! in Lüneburg »tu Lohn. Herr» Adolf Bergmann i, LreSde» »in Sohn, errn Gustav Wiedemonn tu Dresden eine ochier. Herru Fron, HSnger in Dresden ein Sohn. Herrn Osear Striegle» in Dresden eine Tochier. Herrn Fritz Meiahold in Sirieien eine Tochier. Herrn M»z Schoben in Lb'mnitz eine Tächter. Herr» Apoih. Otto Lanzler in Waldenburg rin» Tochter. Herrn RatbSrrgiftraior Lmil Nesi io Fretderg eine Tochter. Herrn Max I»uadanS i» Frribrrg ein Sohn, Herru Bruno Jäh» tu Penig eine Tochier. Gestorbcn: Herr Carl Gustav Kutzscher, UbrqehLuSniacher in Dresden. Herr Fodann Repvhau in Dresden. Herr O Machholz in Dresden. Herr Eduard Loch, Seraeanihoruist in Dresden. Frau Anna B,ck>-r gev. Zieichang in Bautzen. Frau Amalie Fischer ged. Hilbert in Bautzen. H:rr Julius Stegmund Freytag. Boistrher der Brüdergemeiue ia Kleinwella. Frau Antonie verw Meyer geh. Trübeodach in Annnbeeg. Herr Gustav Ferdinand Estrl in kleinrückerswald«. Frau Loulie verw. Gericbt»d>re,tor Groß geb. Voumaun ia Jähstadt. Herr Heinrich Beruhardl Hammer im JvbaoneSdad zu Zwickau. Herr» Goliiob Tärchmger'S in Pausa Sobu Paul. Herr Narl Eduard Puschmann, Schaffarr I. El der Lgl. Lichs SiaaiSeisenbohnen in Zwickau Herru Lausch'S in Zwickau Sohu Waltker Verrn Polizeilrcretair Sachse'S ia Zwickau Söbucheu Philipp Martin. Herr Emil Richard RSber in Rrlchenbrand. Soldat Friedrich Hermann Schaarschmidt Im Garni lonlazoreth zu Dresden. Frau Wilhrlmiur Rolalie veiw. De. Fischer in Ehrmnitz Frl Clara Forkel in Chemnitz. Herr Franz Edmund Fleischer in Chemnitz. Frau Hedwig Beridoid geb. Weidnuer in NIederrobrnslein. Herr Friedrich Wilhelm Lern, Zimmermann in Chemnitz. Herr Heinrich Hugo Bärnrr in Chemnitz. Herr Carl Gottlob Reiche in Grimma. Frau Veriha verw. Tdierarzt GrieShammer a»b. Graser iu Altenburg. Herr Johann Robrr« Lehman«, Hausbesitzer in Attenham. Herr Ld. Emil Pauli Glauchau. Danksagung. Für die überaus zahlreichen und herzlichen Beweise der Liebe nnd Theil- »ahnie bei dem Tahinicheiden unsere- uno rgehl che» Gatten und BalerS. deS Loiierie-Collecteur» 1>. U«rvt»L, sagcu wir uur an dieser Stelle unseren innigsten, ticigesühliesten Tank. Reudnitz, den 16. März 1883. Lie trauernden Htnterlaffene«. kllr ckis eo »heraus r.liireiche unck derLiieke Tkeiluahwe beim llioacbeickeo unsere-' tkeuern, unverLessliolien 6i>ii<u uuck Vaters, ckvs kisrrn LrLuerejbe8jtrer8 Ferdinand Rüld sa^en «ur /llleu cken inniusteu Oanll. Valitiuuisckork, üu älair 1888 1»iv «t«T1pt»„«ei»«1eii IHi»t«rI»»»«n«w. l Die Vrerdlgnng des oo geiiern vernoiernen 8 AittergutSvachters II »u«» 5>«,tU«, un« Stötteritz «z finde« Montag, deu iS Marz. Nachiiitllag« 8 Uhr voa der Capelle deS Johannis- W Frieddos» auS statt. ^ M Verein elirenvol! verndzekieveler 5I!llt«Lir8. Zu der beute Nachmittag S Udr vom Trauerdouse, Kleine Fteilchergasse Nr. i6, ans iatifiadendrn Beerdigung de- verstorbene» Lamcrade» verntzartz Viiru» wird zu recht adtretcher Betdelttgung etngeladea. 1>«r Vorst»„ck. Dt» Bestattung des rntschlascnen Herr» V»«-I 4>«»««-t tz'«eNti,»i»,I »«1»«»Itw» fliibe» «« Mautag, den Iv. »«eseS. Bormittags 1«'/» Uhr vom laoie Ggelstratze Rr. 8 aus nach dem Jahanulssrtedtzas statt. tu N« trrthümlichen Meinungen zu begegne««, mache ich hierdurch «a-«al» detannt. Vak ich schon seit M««»r Der,«der vartgen Jahres nicht mehr die Brerdtg»»gsa»s«alt »ertrrtk, sanderu seit 1. Januar d. I bei der neuen Beerdigungsanstalt Al.k1Uor 32 Neukirehhof 32, »ethetligt »in. Geehrte Herrschaften, »eiche »et »arkommende, rranersöllea mich «tt ihren Nufirägrn beehren wollen, «erden daher gebeten. Nicht mehr im Comptoir der Pietät na» «ir »„ »rage«, sandrr« fich rntwrder in das Eomptatr der Beerdigungs anstalt Al. NlttBi', Neukirchhof 32, «der tu «eine tüohnung Groste Fleifckergassse 13 ,1, brmüde«. Lrvsl LitrldolomLii», ^rn^er Conductführcr der Beerdigungsanstalt Pietät. Veerdignngsanflatt NM Neukirchhof 28 vormals: AU. UlttSi' empfiehlt fich zvr AuSsührung von Beerdigungen und sämmtliche» Trauerseierllch. keiteu, sowie Urbersührung Verslorbeiier im Ja- und AuSlaade, unter Zusicherung solider Preise. Bezugnebmend aus die Annonce unsere- srührren LonduciiübrerS Lartdo- lamllus in Nr. 66 dirseS BlatirS, bitten wir de, vorkommcnden Fällen ei» »er. edrlichrS Publicum genau aus unlere Firma F>«»iNtr«:tit»»I' SV zu achte», damit keine Verwechselung m» einer ähnlich lautenden Firma vorkommt. Insbesondere siweru wir unter der jetzigen Leitung uulere« Geschältes eiue der Trauerseler rntiprechrnde würdroolle AuSiührung zu und steheu dafür ein, daß Ungehärigkeiten. wie fie unter der Führung de- srüherea LovductsührerS vorgekommrn siud, durchaus vermieden weiden. IVn» U>lre«tarLi>i>». L. Hupt«!«!. ackhI»lHlg»U>lNr> -D Temyei-ulur Ne, iitio Dome»: Dieu-I..Diuuersi.. Souua» ',,b- ^VIILgK»1ö«lIhTKU 8ehWim«b»snia , 'i.ll.Moniao. Mitnv . Freit»»'/.,'-ÜU. 8e>>««in>mhit>-s>o vnck Nelleiidack viLnr-LLck, Oslo Damen: Dienst.. DoanerSi.. Sonnad.',,r» llU . 'i,ll. Monlag, Miitwocki. Freitag '/,2-ü Walsertem. Lamrn-Vadezeit: peratur Mont., Dien«!., Donner-t. u. Größtes Schwimmba'sii, mit elektr. Veieuchtuug. Freitag ö—11 Uhr Borm. u. Rtnschänesrld, Mittwoch u. Sonnabend 2 bis Eiseubadustraße 3l Sopdienstrnße 13/14. V » 4 u,,r Nachmittag-. Geöfsnet van 7 Uhr Morgens bi» v Uhr Bbrnds. ^^"""""'dasiin 20' Faancktzrkekea ». L.ia»iieiibäver von irüh bts Abends st Udr. lZail ^etersdi'unn. Wlmncnbädcr v. früh bis Mhr Abcndö. Poststriiste l.',. Togl n'össnctvon MorgenSbiSÄdend»,Sonntag« cTU^U81U2Ut1U^^s^M^ttoqs^Mini^n>giders^^nn«nniy^z^ttiwer^Veroednn^ 4. Mvutag: Gelbe Erd!,» III» Lülzrowurit. D^ B. Schuiie-Frtlche. v^s)1lIlttl1slN1t Itz. . Weiße Bo.men mit Swüvlensl. T. B. Hohlseid. jeur Le,pz. Lvkiteanit.. Ze>»er Liioße 4.64b. Sonntag: Suppe u. LlopSbr. m. Saijkurt- Lattfmäilnischec Verein. * Leipzig, 17 März. Am gestrigen Abend fand der letzte der drei Vorträge des Herrn Peos'ssor l>r. W. Onckeii» Gieße» über das Thema „AuS den Kamvse-jahren de« Kaisers Wilhelm" statt u»v eS sprach der Herr Redner hierbei im Besonderen über den .Vorabend de» SnegeS 1870". E- war im Juni 1871, als der Pariser NntersuchungS- Ausschich in Versailles die Unfälle des Kriege« zu ermitteln und zu prüfen batte, die ein so grausiges NationalungUick hervorgerusc» halten. ES erschien der Herzog von Gramoiit. un, sich wegen dies S Kriege«, der mit einer kopsiosigkeit, mit rinem Leichittii» herbeigesührl worden sei. wie ihn die Ge sät chie nicht gesehen habe, zu verantworten. .Ich bin Franzose", sagte er. „folglich glaubte ich, unsere Waffen kSunlen nicht geschlagen werden!" — Tagegr» lieh sich nicht« erwidern Die Ai klage bezog sich aus die Tbalsache, bah Napoleon keinen einzigen Veibündclen gehabt, baß die kaiser liche D plomalie ihre Schuldigkeit nicht gelhan, ihr Handwerk nicht verilanden habe. Auch hier verantwortete sich Gramont mit dem Hinweis, die« sei nicht begründet, aber er könne den Schleier nicht lüsten, weil er furchte Cabinelte bloSzustellc», aus die Frankreich früher oder später rechnen könnte. Der Kaiser Napoleon hatte allerdings Verbündete, aber ehe sie eingrcisen konnte», lag da« Ka serlhum bereit» in Trümmern. l873 starb Napoleon zu Llnsleburst in Folge einer Operation, deren er sich zu politischen ^jweck n unter« zogen batte; der Staatsstreich war vorbereitet; 12 Standen hätte demnach der Kaiser zu Pierde zu sitzen. Durch die Operation crl ossle er dies z» ei reichen. Statt der Heilung brachte sie ihm den Tov. Dieser öffnete Mauchen den Mund, der bisher gebnute» war. C- wurde damals der Wortlaut eines Brieses verbreitet, den Gramont an Beust geschrieben Halle und der eine iruibülluiig allererste» RanaeS und Tbat- sache» höchst überraschender Natur ruthiett. Daraus wuröe ersichtlich, dah der Kaiser der Franzosen allerdings einen wichtigen Verbündeten. Len Kaiser Franz Zvseph vo» Oesterreich balle. DieS halte kein Mensch ver- mutbet; der Beitrag bestand; allerdings war da« Bündnih in einer ungewöhnlichen, aber dennoch bindenden Foim ge schlossen worden durch einen Auslauich der Briese der Sou veräne. Dieser B 1 swechjel hat >»> Jabre >869 statlgesunden Al« rer dritte >-» Bunde wurde oer König von Jialicn an» gesehen, als Mitglied d:S Dleimächtebuiide» gegen Preußen behandelt. Seil wir diese Dinge wissen, entstand ein B>td an dem Hintergrund der Bünne der europäische» Politik Fcirvtich war indessen oie Gesammlslimmiing. so friedtich, daß am 20. October t86S oer Abaeoronete Bir.chow im preuß lchen Abaeordnetenb «ule den A ttraa ttellle, die preußische Negierung möchte aus diplomatischem Weg« eine -illge-n.in, Gnlwatsi un^ ueril'Ue». 1t l., e> I, vee Adrütiung ist im Januar und Februar l880 zivischen de» Kabinetten von Pari« und Lonkvn sehr ernstlich verhandelt worden. Zn einem Gutachten über die Frage ist auch der Baron Oberst von E lostet aufm fordert wvrkr». Er sagte, über die poli tische Seile der Angelegenheit sich z» äußern, sei nickt seines Amtes, waS die niililairilche Seite anbelaiige, erklättc er, alS Mann von Fach, Preuße» könne gar nicht enlwass»en. eS müsse denn seine allgemeine Wehrpflicht auibebcn. Der Glaube an die unbcbingle Friedlichkeit der Lage dauerte soil und war gestärkt worden durch de» Mmisterwechset IN Frank reich, namentlich war Emil Ol'vier ciu Minister des Frieden«. Er betrachtete Deutschland alS eine Einheit. die durch daü Schicksal bestimmt sei, BiSmorck an dein Werke zu hindern, wäre uiiauSsührbar. selbst ei» zweites Jena wü-de basi-ckbe nickt aushallen. Olivier bekämpfte auch das System N el aus Sckrilt und Tritt; er war der einzige, welcher daraus aulmerksam machte, daß die benlschc Landwehr a»S lauter gebienten Leuten bestünde. Er sagte der Versammlung inS Gesicht, sie treibe Kriegspolitik, sie hejchli'ße und volire de» Krieg. Er gab eine scharfe Leckm» und kein Abgeordneter hat jemals ähnlich dem gesetzgebenden Körper inS Gewissen geredet. All LaSker angesichts der friedlichen Lage den Antrag z» einem Eintritt Badens in den norddeutschen Bund si.cktte, dielt BiSniacck im Februar 1870 mit seine» Ansichten zurück Erzherzog Albreebl, das Haupt der österreichischen Kriegs- Partei, befand sich in Paris und berirlh den Plan ivegrn eines Feldzüge- im Sommer 1870. welchen die drei Mächte gegen den norddeutschen Bund niiternehmen wollten. Bon Viesen Verhandlungen bat böchstwabrscheinlich außer Napoleon selbst und der Herzog vo» Gramont. niemand elivaS erfahren. Der Plan wurde ans solgcnber Grundlage enlworsc». In Frankreich sollte in 14 Tagen die Einziehung der Reserven biS zum Ausmarsch erfolgt sein; Oesterreich und Italien erklärten, sie brauchie» sechs Wecken. Tie sranzösiiche Armee sollte in der Stärke von 30N.VO0 Mann auimarlckiren, einen Vorstoß gegen Mai»; unternehmen, kann mit der eine» Hälfte derselben nach Baken nnr Württemberg ziehen, sich zum Schirmherr» der Süddeutsche» gegen die Nord deutschen auiwersen, wenn nicht, doch derer Rüstungen durch kreuzen und dann aus bayeulchem Boden, ungefähr bei Memmingen, mit den Italienern und Oriterreichern zusainineri- trefsen. Ein Theil der österreichische» Armee sollte in Schlesien einfallen. Die preußische Anne« dachte nian sich als eine unbewegliche Schachfigur — aber ernst war der Plan gemeint und die Friste» 1» der politische» Aktion sind »ine gebasten worden. Da tauchte am 5 Juli 1870 dir Eanbikatur de» Prinzen vo» Hohenzcllern für den spanischen Königsthron aus. Am Abend dieses TaqeS versammelte» sich die Minister in St Eloud unter rem Kaiser. Sie haben, b'S aus Gramont von ven g he men Zeitetungen. Lrieg«vlänen und den, Lieimächl, blind Nicht« . eko- »I Die Stimmung war eine friedliche; in diesem Sinne ge halten wurde eine Erklärung entworfen. AlS aber am 6. Juli Morgens die Minister nach St. Eloud zurückkehrten, um über den Text der Erklärung endgültig zu beschließen, forderte Napoleon, der am Abend schweigsam gewesen war, erregt, ge reizt eine schärfere Fassung der Erklärung, vcllaiigte Zusätze, »nv machte die Sache zu einer Streitfrage zwischen Frank reich und Preußen. Die Minister wären Sckwachköpse ge wesen. die ihr Handwerk nicht verstanden, hätten sie eS nicht gemerkt, daß dieser Schritt über den Graben zum Kriege lührte. Die Minister unterwarfen sich und der Herzog vo» Gramont verlas die Erklärung Im gesetzgebenden Körper. In Frankreich war nur eine Stimme: „O'ost Ir xuvrrs". Wir Deutsche haben eS kaum glaublich gesunden, daß mit dieser Eiklärung schon der Krieg selbst gemeint worden sei. Der Umschwung in dem Verhalten Kaiser Napoleon-, der jählings an- einem Mann veS Frieden- in einen Mann des Krieg« verwandelt worden ist, ist aus eine stürmische Unterredung ziirückzusülire», die er mit der Kaiserin und deren Beichtvater — dem Haupte der Krieg-Partei, der klerikalen Partei hatte. Ter Schein eine- solch plötzlichen Umschwünge» entstand dadurch, daß die Minister nicht aus die Geheimniste der Vor bereitung eii'geweilil waren, die wir jetzt kennen. Wir wissen auch, daß der Herzog von Gramont vom Austaucben der sranzösischen Kriegöirage an Alle« zur Herbcisührung de« Krieges getban hat. Nicht nach Spanien wandte sich die sranzösische Negierung, sondern nach Berlin und forderte Ausklärung über die Eanvidakur des Prinzen von Hoben- zoller», aber die preußische Negierung balle und wollte nichts mH der Sacke zu schassen haben. Ehe noch König Wilhelm eine Silbe gegönnt war. wurde schon die Frage der Unter werfung Deutschlands und Preußen« unter Napoleon oder Krieg von Frankreich erörtert. Bald daraus erschien Gras Benedetti in Ein- vor dem König Wilhelm, um den König auszusordern. de» Erbprinzen von Hohenzcller» von der Eandiralur in Spanien abzuhalten und besnedigenve Er klärungen zu geben. Wir baden Eile, beißt eS in ei»er Depelch» an Äenedelti, damit wir ln 14 Tagen in« Feld marlchirea. Das sind die l4 Tage de- geheimen Plan-, den ivir kennen. Der König Wilhelm war aus« Tiefste emvört; da» ihm zngeschricbene Eingreifen einer fremden Macht al» eine grundlose Verdächtigung bezeichnend. Al» König hatte er nicht- mit der Frage zu lhu», nur al- Familienoberhaupt war er betheitigt und halte dem Erb prinzen gerolbe» aus die Eandibaiur zu verzichten, — König Wilhelm wollke keinen Krieg um dieser Sache willen. Bni >2. Juli erschien der Verzicht de» Fürsten von Hohenzostern im Namen seine« Sodne-z die Würde VeS Hauses Hohen- zollern, de« König» Wilhelm und die Würbe Deutschland» ,st dadurch tadellos gemährt worden. E- droht« also dem e.iropa ich,« Gleichgewichte kein» (Aesobr Da» Ganze war nur ein Vorwand für Frankreich, d« eigentliche Zweck war etwa- Andere«. Selbst al« in An wesenheit de« preußischen Botschafters, de« Freiherrn von Werder, der spanische Gesandte bei Gramont erschien und ihm die Ablehnung de» Erbprinzen osficiell mclvelc, änderte sich an der Sacke gar nickt«. Man wollte nur die Demütliigung de» König« von Preußen. Der preußische Bot schafter hatte kein Wort der Einsprache, der Entrüstung, der Empörung für diese Erklärung Gramonl'S, er erstattete einen genauen Bericht i»il der Wiedergabe aller der Unverschämtheiten Gramonts. Dies ries einen riesen Eindruck aus König Wilhelm hervor, der nicht zu Gunsten VeS Bolschasleiö ge wesen kein kan» und auch dein Faß den Bode» ausschiug. Der 13. Juli wurde ein weltgeschichtlicher Tag. Am Morgen diese- TageS begegnete Bencdctti Kaiser Wilhelm auf einem Brunnenspaziergang in EmS, er trat aus- Neue >»tt ganz unerwarteten Verlangen aus, die Thronbesteigung deS Prinzen vo» Hohenzollcrn zu verhindern. Ter König lehnte ab. Bcnebetli wiederholte sein Verlangen, und al» Bcncdctli nochmal» Erklärungen sorderl, da ließ KLaig Wilhelm il>» »litlhcilcn, er habe ihm Nickt» mehr zu sagen. A » Lehierer von EmS absnhr und Benedetli sich aus de», Bahn- Hofe einsan», wars ihm der König noch einen AbschiedS- gruß zu. ES bat Nicht» staltgesunden, wa» eine» be leidigenden Eharallcr getragen. Benedctti behauptete, »S habe in EinS weder eine» Beleidigten, noch einen Beleidiger egeben. Aber die Alles entscheidende Thalsacbc war vor« aiiken, daß man um jede» Preis in Pari» den Krieg wollle. Vor Einbußen an Ebre und Ansehen hat König Wilhelm de» Spiegel de« EhrenschilbeS seines Hauses zu bewahren gewußt. Die Lüge im sranzösischen Parla ment, Benedelli sei in EmS beleidigt worben, wurde vom gesetzgebende» Körper ohne Piüsung geglaubt, blindlings stürzte er sich i» de» Krieg, der in ein paar Wochen das ganze zweite Ka serthum in Trümmer schlug. Die ganze bcuische Nation stand aus wir ein einziger Mensch mit einer einzigen Seele, erfüllt mit einer einzigen üdermächligen Ei»psi»eu»g. an einem Tage alle» begrabend, wa« die Nalio» seil Jahrhunderten zertheikt hatte; Süd deutsche schlossen sich de» Norddeutschen an. AlS »un König Wilhelm mit der Fahne der nationalen Monarchie auszog, wie war e» ankers als 1813, wo er mit der schlesischen Armee auSgezoge» war. In den Jtillage» >870 ist ein Bündniß geschlossen worben» da« wir in Ehren halten wolle» al« Grundlage unserer Größe, al« Bürgschaft unserer Zukunft, da« Bündiuß der nationalen Monarchie mit der monarchischen Nation, es bat die Blutläuse erhalten aus dem Felde de» großartigsten und ruhinvollsten der Kriege. Halten wir e« in Ehren, e« ist rin heilige« Vermächtnis;, da« Vermächiniß de» Kaiser« Wckhelm, der -in echter König, der erst, Beamte de« Reick», der edelste Mensch — nehmt Alle« nur in Allem — «,» Mann gewesen ist.
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