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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-22
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1888
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besckkleßt die Ueterlosf»»» zu dem Preise »o» 10 ^ Pr, vnodrnt» Nieter. Za Poact S. 10 ,»d IS iss dt« Zustimmung der ktadtvrrord- »ete» etnSllhole». v,« I«. April 1888. vorsi-rsder: Herr Obcedürgermeiftee vr. Georg 1) Die Siadweroid.eteo haben o,e Vorlage wegr» Vestltlgna- dee jetziqen Dampfte,selaalage und Erclckiuog eines neuen Dampf kesseldause« mit siohlenichuppea im IohanniSbo-PUale, sowie löliasttiung des Hose» desselben mit Lchl-ckea steinen, »»gleiche,, Be s lasfung von zwei neue» Dampfkessel», insgesammt mit eiuem Auf wand« vo» 6ü 139 ^l » conto Johanni-Hospital abgelehnt, dogege» die Beschaffung neuer Kessel und Unterbringung derselben in einem : uai ttelbor neben dem jetzigen Kesselhaose und der Maschinenstnbe, ledoch außerhalb de« Slcbändet neu zu errichtenden Kesselhanse em- vsohlen. gleichzeitig aber an den Rath da« Ersuchen gerichtet, Erhebungen tarüber anznstelle», ob die jetzige Anlage der Abort» grübe, tez. die Behandlung der Absallfiosse und Fäcalie» tiue aus rer Höhe heutiger Hygieine und Technik stehend« und ob der Betrieb der Bäder nicht rationeller zu bewirke» sei» al- es jetzt t» rer That geschehe. Man verweist di« Sach« an dt« J,ha»»i-ho--tt«k- nnd vau- tepulalion. ?) Von den Rectoren der Thomas» und RIcolaischnl« ist angeregt oorden, die Schülerverzeichnisse in Zukunft bet Beginn det Schul» ,al>reS zu vervieiiSllige» »ad unentgeltlich an dir Schüler zu der» , ieile», die Kosten der Vervielfältigung ober aaS den Einnahmen ge die Schülerbibliolkekea zu eatnehmen. Aus Antrag der Deputation sür die höhere» Schule» wird die- eschlosseu und ist den Stadtverordnete» hiervon Mittheiluag z» ..ich'». 3) Der Rath war «ege» der Bemessung der dem Straßenmetster Sperling zu gewährenden Pension mit de» Stadtverordnete» t» vernehmen getreten. In Folge de- Ableben de- ge»a»ute» Be- luilcn ist die betreffend« Vorlage zurückzuzirhea. 4) Aus Antrag der Iohanai6lii>sv»aldeputott»n beschließt ma», ciue Wittwe, welche da- übliche Ausnahmegeld nicht z» erlegen ver» mag, ans Kosten der Barlhrl'schea Stistuog in da- Johannishaspital 5 uszunehmen. b) Aus de» Bauplatz Rr. b a, der Kroupriuzstraße ist rin a»drr« w'iie« Kausgebot geihan worden. Man lehnt auch diese- ab und beschlicht nur bei Erhöhung desselben ans 35 ^l pro Ouodralmeter, vorbeaälliich der Zustimmung drr Stadtverordnete», de» Zuschlag »u crtheilen. 6) Sin Gebot aus dl« villenpkätze Rr. S and 10 a» der Carl rouchmtzslroße wird eben'all- abgelehni. Man beschließt den ver laus nur bet ErdSbung des Gebote- aus 40 ^l pro Quadratmeter und unter der Bedingung, daß die Abkäofer sich mit der Anlage eine- provisorischen LtraßentheilS läng- de- Platze- Nr. S und riue- Theil» längt de- Platze» Nr. 10 biS zu der Zeit begnügen, zu der die Durchführung der Carl Lauchnltzstraße tu der ganze» Länge und Breite bewirkt werden kan». Eventuell >st die Zustimmung drr Stadtverordneten hierzu einzuholeo. 7) Es ist die Verpachtung der RestauratlonSlocolltäten aus dem neuen Schlachthole ausgeschrieben worden. Man beschließt, der Actienbierbrauerei zu KohliS den Zuschlag za ertheilea. 8) Die Stadtverordneten hatten der Anschaffung von Stolt'schen ckaSreguIatoren sür Nicolai» und Realschule zugestimmt, und mit Rücksicht daraus, dasi einige solche Regulatoren gegen Mtelh: in Schalen ausgestellt sind, deren definitive Anschaffung auniiplokilen. Aus Antrag de- Herrn Depulirte» sür da» Realgymnasium bewilligt man mit Rücksicht aus die nach den angesielllcu Beobachtungen mit diesen Regulatoren erzielte nicht unwe entliche Gatersparniß zu An schaffung von 3 Stück sür gedachte Schule biS ^i Und ist Zustim- mnna der Stadtverordnete» hierzu riazuholeu. 5) Ans Antrag de» gemischte» GaSautschusse» wird sür zwei »ach lauglährigrr Dienstzeit arbeil-u,fähig gewordene Latrruentoartn Ruh,geholt vo» 7,b0 pro Woche bewilligt. Aach hierzu ist die Zustimmung der Sladiverordne'e» «tnzuhole». 10) Da- evaugelisch-Iutherische Lande-cousistorimn hatte aal den vo» der Kircheulnspection za Leipzig au dasselbe betreff» der vo» dem Airchenvorstande St. Thomä tu Aussicht geuowmeneu Be- seittgang de» alteu Altar» in der Lhoma-kirche erstattete» vericht auempsohl«», vor eudgiltigrr Entscheidung in der Sache noch vo» a»der»r Seit« et»« kunst» »,d lachverstäudige Leuß.ruvg herbei» »vziehe». De, Kirchtnvorstand hat daraus Herrn Professor Johaune« Otze» i» verlt» mit Prüsnng der Augelegenheit beauftragt uud hat drrsrlbe gutachtlich dadla sich -»-gesprochen, daß n. die Beseitigung det alt«» Altar« gl , baue« der Kirche »ich» «llri» wüa botea erscheine» Gestalte» der stehend«, ..Lelprlg" uud derzu ihrm Füßen sitzenden „Wien" und „Frankfurt a M": das kinke Feld zeigt da« mit der Kaiserkrone geschmückte „Berlin" mrhr im Hintergründe die portraitühnlicüen Gestalten der Duckbäutler Fleischer und Kröner; da- rechte Feld die Gestalt ccr „Stuttgart" und drei weitere hervorragende Buchhändler. Die Prebelle trügt Wappen und Inschristen, da» Oberlicht den Reichsadler. Luch die übrigen Fenster sollen später noch mit Glasmalereien geschmückt werden. Da- unten herum laufende braune Hohpaneel verkleidet zugleich die von der Eeotralheizuog grspristen Beheizungskörper. In den Daudstreifen zwischen dem Paneel und vem reichen AbschlußgesimS de- Untergeschosse- werden die jetzt schon im alten Buchhändlerdörsensaaie befindlich gewesenen Bildnisse der Stifter und sonst verdienter Mitglieder de- Dörsenvereins eiugesügt. Alle diese farbigen Elemente kommen in dem sonst nur ia Weiß und Gold gehaltenen Raum auf das Reizvollste zur Geltung. Erhöht wird diese Wirkung «och durch die drei runden, von Max Koch in Berlin mit allegorischen Malereien geschmückten Deckenfelder, welche in ihrer Schönheit und vor Allem auch in drr Art und Weife ihrer Autführung an die berühmten Tiepolosscheu Fre-ken in der Würzburger Residenz gemahnen. Auf dem mittleren Felde erblickt man eine von Genien umzebrae. aus der Erdkugel thronende Lipsia; da- eine der beiden anderen zeigt eine« von seinem Wolkensitze auS Bücher an eine ungeduldig harrende Menge vertheiienden Merkur, da» dritte endlich einen ebenfalls in Gewölk thronen» den Sänger, dessen begeisterten RuhmeSlieder» rastende Krieger lausche». Die beiden mächtigen, in echter Bronze gehaltenen GaSkronen, welche zwischen diesen gemalten Deckenschilven von den erwähnten Gewölbegurten herabhänge«, sind dem Charakter de» Raume- geschmackvoll angepaßte, ja »hm zu erhöhtem Au-drucke verhelfende Meisterleistongen de- deutschen Kunstgewerbe-, in denen sich da» aufbauende Element mit entzückender Folge richtigkeit. gleichsam wie von selbst »u den prüchtigsten Schmuck- sormen gestaltet. Sie wurde» ebenso wie die in gleichem Stilcharakter gehaltenen Waadarme de- Saale- und wie die nicht minder praktisch wie schön außgestalteten Beleuchtung», körper aller übrigen Räume de- neuen Buchhündlerhausc- von der Wurzener Broncewaareufabrik K. A. Seifert her- gestellt. Diese hat damit ihre» alten, bei den meisten «eueren Hauptbauten Leipzig» erworbenen Ruf auf- Neue bewährt, und ist übrigen» unserer Stadt jüngst auch dadurch näher getreten, daß sie. wie schon neulich berichtet wurde, in den letzten Tagen ein reiche- Lager ihrer LuxuSbeleuchtung-körper hier am Augustu-vlatz eröffnet«. Wie tadetlo- im vor liegenden Falle die Beleuchtung-frage gelöst, wie besonder» auch vom Architekten die Schmückung de» großen Festsaale- mit richtigstem Gefühl sür die Entfaltung voller Wirkung im Glanze Heller Ga»lichtstrvme berechnet ist, erwies eine am Freitag Abend in den Sälen de» Buchhünblerhause» statt- gehabtc DelcuchtungSprobe. In ähnlicher Weise wie der Hauptsaak, jedoch der geringeren Bedeutung entsprechend einfacher, sind auch die schon früher erwähnten, au ihn stoßenden Nebensäle, die Eintrittshallen de» Gebäude» und der Sitzungssaal de» Centralburrau» gehalten. Gemeinsam sind allen diesen Räumen wohlthuende Verhältnisse und gediegene Durcharbeitung in ihre, Einfachheit uud Wahrheit ganz herzkerückend Der Graf vcu Lebenau de- Herrn Perroa versieht e», mit dem Herzen seiner Marie auch die Herzen der Hörer im Sturme zu erobern, gestern wehke noch ein besonder» frischer Zuz durch die schön« Dürftet lnnz, die dadurch einen neuen eigenartigen Reiz gewann. Herr Grengg behauptet trotz der Bortrrffl'chkeit tiefer Partner seinen Ehrenplatz im Mittelpunkt de» Stücke-, nur in einem sollte sich der Küustler zu auverer Ansicht bekehren, bezüglich feiner MaSke. Einem Künstler, der die van Beti unnachahmlich darstellt, dürste e- nicht schwer fallen, dem Stadinger ein zutreffende- Leußere zu verleihen. Herr Grengg wählt jetzt die Ma«ke de» Pogner. de- edlen ritterlichen Meister» au- Wagner'» „Meistersinger", Vas dürste sür de» eingebildeten beschränkten Stadinger nicht da» richtige Gesicht fein! Gesanglich erregte Herr Greagg wieder stürmischen Beifall unv mußte sich zur Zugabe einer Stropbe feine populären Liede» entschließen. An Herrn Marion'» Georg hat Jeder sein« Freude, der ungesuchte und fei» angelegte Komik liebt, Frl. Riegle, spielte al- Irmentraut sehr ergötzlich und ließ in weiser Srlbsterkenntaiß ihr Lied „Welt, du kannst» mir nicht gefallen" dem Blaustift anheim fallen. Zn höchst t wirkungsvoller Weise schwäbelte Herr Köhler, der beste )iitter Aoelhof der» mau sehen kann. Herr Hoßseldt ent- allere seinen guten Humor erfolgreich ia der kleinen Nolle de» Brenner. Dem Ballet für die famos« „Komische Polka" ein besondere- Bravo, ebenso dem gut auaucirt und rein mgrnoen Chore. Herr Eapellmeister Mahler gab sich redliche Mühe der Muse Lortzing's die gebührende Anerkennung za schaffen. An reichem Beifall ließ es da< Publicum nicht fehlen. M. Krause. gestern gesungeneu erwähne« wir nur noch dir brillant, Quadrille „Hmüber.hcrüber" von Fahrbach. ,n welcher eu rem anmuthigen Tanze sein Recht wird. Alle» in Allem, der Besuch der Eoncerle im Stadtgorten ist zu empfehlen mW zwar auch Familien; denn alle Gesänge uud La- Auftreten der jungen Wienerinnen sind durchaus veceut. * Leipzig. 22. heutigen Ausführung „ auftreten: Frl. Alexandra in Halle, welche die „Pamiaa April. (Stadttheater.) der „Zauberflvte" wird Mi In der ein Gast tfchinvr vo» Stadttheater singt. Lnnft-Verelrr. * Im BortragSsaale sind ausgestellt: ein Genrebild ,,Kam»er» Herr» beim Modle plaudernd" von Karl Setter in Münchnr. «in» Mariae" vo» C Rogg. in Köln, sowie fünf Aquarelle». eia Sit» an» London von P. Sala, „Am Lande" und ein Bild an- Venedig vo» demselbr», eine zweite Ansicht au» Venedig von Tetar »«» Eleven, «ad «in Mädchenbildniß von Levorati. Ferner: et, männliche» und ei» weibliche» vildaiß vo» Brodlet» in London; „Pape" von Ferdi,a»d Keller in Karlsruhe, „AbschtebSknß", Genrebild von Alma Tademo in London, »Hio-k aus der Intel Pbilä" von H. Lorrodi in Rom, „Flamingo- und Pelikane" w, Wilhelm Gen- in Berlin, „Teenvel von Knraa" von v. Fiedler iu Triest» „Hafen von Dortrecht" von Gustav Schöuleder ß» Karlsruhe, „Cratanreupärchen" vo» Arnold Böcklin t» Zürich, „Eine Klippe im Meer" von F. L. Welsch; „Piazza Garibaldi in Bergamo" und ein S-arrbild: „Italienische Kinder Karte spielend" von Minna Bartel« in Hanau; „Ein Morgen am Achensee" von Christian Malt in München. Im Hintere» Ecksaale bleiben ausgestellt: zwei Paflellkknde» bilduisse, sowie eine Landschaft (Oelgemälde) vo» Erich Kabierschktz in Leipzig, von Plastischen Werke» bleibt ausgestellt: Seiblich«- Bildniv (Medaillon) von Alexandra Kiaderman» t» SetwP. Im Oberkichtsaak» befindet sich di« Ausstellung drr uw, gräßerea Theile au-gesührte» architektonische» und dekorative, Eni» würfe und eine Reihe von Aquarelle» von dem Leipziger Architekt» Karl Weichardt, sowie der nachgelassene» Skizze», Arichna nnd Aquarelle» de< verstorbenen Leipziger Zeichner» und siecher» Adolf Reumann. em I Einzelheiten mit geschmackvoller, gewissermaßen die Hand. I I schrist de» Meister» bildender Verwendung von Barockmotiden. I * Leipzig. 22. Sprit. Frl. Constanze Donita ist in Leiprig eingetroffen, die schöne und interessante Sängerin de» Kölner Stadttheater». Am Montag beginnt die Künstlerin mit ..Mignon" ihr leider nur zwei Abende umfassende» j Gastspiel, da» am Donuerstag mit „Carmen" schließt. Zu den luustliebenden Kreisen unserer Stadt hat daS so nahe bevorstehenve Gastspiel de» Frl. Donita große» Jaterrff^ wachgerufen. LH Leipzig, 21. April. Zur Feier de- Geburtstage» Sr.! Ma,eslät de- König» Albert wird der „Deutsche Krieger» verein sür Reudnitz und Umgegend" am 2S. April Abend» im Saale der Drei Lilien in Reudnitz eine musikalische Fest»! sei er obwalten, deren Programm eine Reihe künstlerischer § rairiotischer Borträge in Aussicht stellt. Unter den Mitloirkenden wird der Gesangverein „SängerkreiS" und da» bekannte, immer! gern gehörte Quartett der Herren Degen, Reimer», Franke und Tschur» vom Leipztrer Stadttheater in erster Linie genannt. Die Gesänge werden g, ößteniheil» einen patriotischen Charakter tragen. AIS „allgemeine Lieder" sind die Sachsen- und Preußea- hvmnr, „Deutschland über Alle»" und ,.T»e Wacht am Rhein" au«- gewählt. Die Festrede aus Ee. Majestät onsern König Albert hat Herr Nesereadar Hermann Pilz übernommen. Da» Fest wird aus- Neue beweisen, welcher echt vaterländische Geist in den Reihen j >» sür Deutschen Krirgerverein» sür Reudnitz und Umgegend" herrscht. gelegentlich be» ltaschea-werth, Um» sonder» ge» l». Iu der linken EintriNöhalle imponirt besonder- der Blick in da» Trepprnhau- durch die von zwei polirten schwedischen ^ GranitsLulen getragene Oogenstellung, ia der rcchtSseiligen ^ da» schöne schmiedeeiserne Geländer der geschwungenen, frei- ragenden Treppe. Im ersten Stock liegen Über den beiden Neoensälen. und ebenfalls wie dies« an den Hauptsaal stoßend, link« die Bücherei, reckt» da- graphische Museum, lieber dem an der Ecke der Platostraße und Ho»pitalstraße im Erd» geschoß gelegenen Au»schußzimmer liegt im ersten Stock der gedachte Sitzungssaal de« Eentralbureau» in nächster Ber» bindnng mit den zugehörigen Geschäftsräumen im Flügel an der Platostraße. Während da- Gebäude sonst ein stöckig ist, empfahl e» sich, de» Flügel an der Plato- ^",^tu«ehmen, welcke sei» I zweistöckig, aber mit geringeren Geschoßhöhe» anzu» niedriger sei, daß er bei der Frage gar keim Rolle spiele, vo» dem Kirchenvorstaude ist hieraas beschlossen worden, von der Mederausstellnng de» abgebrochenen Altar» an der jetzigen Stelle ganz, an einer anderen Stelle aber mit Rücksicht aas die nicht an» kkbeblichra Kosten sür die gegenwärtige und allernächste Zeit ab» zasehen. Ebenso hat der Kirchenvorstand hinsichtlich drr alten Kanzel mit Rüglicht daraus, daß bei deren geringem Werlhe die Ausweabuug der W edcrausstcllung-kosren nicht za rechtfertigen seien und daß überdies die Kanzel mit ihrer Treppe eine empfindliche Schmälerung des Kirchcaraume» h-rbeisühreu würde, beschlossen, eine neue Kanzel herzuficllru. Diese Beschlüsse de» Kirchenvorstaude», welche von dem geist» llcheu Herrn Lvi.'sprclor befürwortet worben find, warben ge» aehmlgt. Vas neue deutsche vuchhandlerhaus in Leipzig. u. Seitdem im ersten Berichte die Hauptsronl de» Hause» geschitbert wurde, hat dieselbe neck einen weiteren wirksamen und zwar plastischen Schmuck erhalten. Di« reich rompo- nieten Veredelungen der schcn erwähnten beiden Seiten» portale sind nämlich mit den den Professor M. zur Straßen modcllirlen Büsten Gntenberg'S und Albrecht Dürer'» bekrönt worden. E» sind diese Büsten mit ihrer nach allen Standpuncten hin schneidig gesübrten Silhouette und ihrer markigen Cbaraltcrisirung wieder einmal ein neuer Beleg von der Bcdeniung Liese» Meister» aus dem Gebiete der Portrailplastik. Mit drr schon erwähnten, an» der Nische de» Mittelgiebels herobschauenden, ebcnsall» von M. zur Straßen geschaffenen schönen Allegorie de» Buchhandel» bilden sie eine efscctvolle Schwuckvreiheit sür die Hauptsronl de» neuen Buchhändlrrhause». Den Kern de- Hauplbaue» bildet der auch äußerlich in der Gestattung de» Bauwerke» entsprechend zürn Anbdruck gebrachte große Börsensaal. E» ist dem Erbauer vortrefflich ge» luiigen, hier nickt sowohl einen modernen Ballsaal, al» vrel» mehr einen stattlichen .Gildenraum'' zu schassen. Aus die Ausstattung diese» Raume» ist daher auck mit Reckt da» Hauvt» augenmerk gerichtet worden. Die Langen» und Breiten» abnrcssungen desselben betragen 2V rirrd'l? m. Die Deck« bilvet rin von Stichkapven über den je drei Fenstern der Lang, wände rlngeschnrttenc« Tonnengewölbe, dessen Scheitel l6>/, m ubcr dem Fußboden de» Saale» liegt. Die Hauptgliederung der Langlvtrnbe geschickt durch je zwei krä>lige, reich ent wickelte, zwischen den Fenstern liegende Pscilersysteme. welche sich oben durch aus ilmen liegende, connruclrv und kecorativ entsprechend gestaltete kräftig» Gewölbe gurt« schließen. Dadurch sind zwei Tragshstcme geschaffen, wohlgreignrl sür die aus ibnen tastende Eonstrrrction de» hochragenden Dachreiter«. Die erwähnten dre'ten Pfeiler zeigen »m Erdgeschoß prächtige Marmorstuckselver mit Eon- jolen, welche die Büsten Kaiser Wilbetnr », König Albcrt'S, BirnraKk» uad Mottle'» tragen, im Obergeschoß Nischen sür zukünstige Sculpiurrn zwischen Hatbsäuten mit korinthischen Bronzecaprläte«. Eine dreier Scnlpturen, eme rerzer.de. von Ervmann Encke geschaffene Marmorallegorie der Poesie, »st schon ausgestellt. Auch die die Tbüren ssankirrndrn. reiche» Giedclwerk tragenden Säulen sind in Marmorstuck gehalten, ebenso die Wanbselder ans den Schmalseiten den Saate neben den dort sich befindenden Galerien, deren Brüstung»» batustraden mit ibrem leuchtenden grünen Bronzeton ungemein stattlich wirken. Von den sechs großen, durch steinerne Pfosten gethkilten Nuirdbogrnsenstern ist da» dem Haupteingang« gegenüberliegende Mittelsenster in Folge einer Slrjtunä mit prächtigen, wirkungsvollen, in der Werkstättr von C. A. Schulze hier nach dem Carlen von Drake in Hannover au-gesührtru Glasmalereien geschmückt. Ta» Mittelfeld zeigt »ns architcktdnischem Hintergründe die allegorischen wrrbuchrn angewandte bedeutende Geschoßhöhe zwecklos war. Die Ge sammthöhe diese« Flügel» bi» zur Oberkante de» Hauptgrsimsc» bleibt jedoch dieselbe wie beim anschließenden Then« de» Haupt- baue». Der nach vem Gerichtswege zu liegende Seitenflügel ist Ausstellungsräumen und der Ausnahme einer Druckerei gewidmet. Da die Benutzung de» Vörsensaakes und der umliegenden Räume auch sür Bälle, Festessen und dergl. iu Aussicht ae» nommrn worden war, erschien e» wünschenswert-, im Sockel geschoß darunter eine Restauration und ausgedehnte Küchen» anlagra vorzusehen. Diese Räumlichkeiten sind übrigen» unter der Benennung . Gutenbregkeller" schon seit einiger Zeit Vem öffentlichen Verkehre übergeben worden. Die bauliche Ausstattung und Ausschmückung dieser Räume ist von schöner, zu frohem, sorzenbrechcndem Lebensgenuss« aussorderndrr Gediegenheit. Ganz besonder» wirksam sind in dieser Hinsicht die von dem bewährten Leipziger Meister R. Schultz entworfenen und auSgesührten tecorativen Wandmalereien. Rein Ornamentale», unter dem die prächtig auSgesührten srciherrl. v. Tucher'schen undSveck v. Sternbura'» schcn Wappen besonder» herausleuchten, wechselt mit in sein be rechnet dekorativer Wirkung gehaltenen Erinnerungen an da» .alte Leipzig" und Anderem. Kurz, in dem neuen Hause verbinden sich da» Nützliche und »a» Schöne in allen Räumen, und «» kann uach menschlicher Voraussicht durchau« nicht fehlen, daß der deutsche Buchhandel hier wohl di» aus fern« Zeiten hinaus einen Gedeihen fördernden Vereinigung»' und Millelpunct findet. Jedenfalls ist in diesem unter der um» sichtigen Leitung de» Herrn Architekt Di-scher dan GaaS» beer auSgesührten Kaqser und von Großheim'schen Bau unserer Stadt eine Zierd« erstanden, um die sie weithin beneidet werden mag. Adolf Weiüke. Neudultz, 21. April. Dem „Famlltea-Llub", elue bald im zehnten Lebensjahre stehende Berelalaung von OrtSangehörlgeu au» Veomtenkceiscn, welche mehr iu bescheidener Zurückgezogenheit die Geselligkeit pflegt, wurde durch die Acquisitiou und den Besuch mehrerer Herren, welche dem Leipziger Coaservatvrium ougehören, am gestrigen Untrrhaltung-abeud im „Kohlgarten" (Saal) ein danken», weriher musikalischer Grnuß zu Lhril. Wir hebe» au» dem Pro» gramm hervor: Streichquartett (Lnckurs'far 2 Bioliurn, Viola und Vision reit von Mendelssohn-Bartboidy, Adagio au» drmConrrrt sür Cello (llwoN) von Goltermaan, Solo für Harfe: „Elsentanz" von Oberthür, Solostücke für Piaaolorte: „Die Rose". „Das letzte Bild", „Steh' ich allein im Mondeaschein", drei Li.-dersürBaryton: „Die Post im Walde", Lroiiipetea-Solo, »Piratru-Marsch" sür Harfe» rin Trio sür Piano» B.olin« und Cello und Kaiser- Quartett. sür 2 Bioliurn, Viola uad Cello, von Haqdn. Dir jungen Künstler, die Herren Schäfer, Schmitt» Meyer, Weber, Bester. Zlmmermann und Wendling, bekundeten in ihren Solo- uno Enscinble-Vorträaea künstlerische Kraft und Feinheit. Die Beisallsspenden der lauschenden Zuhörer bei jeder einzelnen Nummer, sowie die aoimirte Stimmung aller Anwesenden, welche nach den Vorträgen im geselligen Kreise mit den Künstlern bis zur frühen Morgenstunde anhiclt, gaben Zeugniß vou der An erkennung und Dankbarkeit de- Familien-Club-, dir wir auch au dieser Stelle wiederholt zum Ausdruck brmzra. Wünschen wir, daß r» uns vergönnt sein möge, dir liebenswürdigen Küustler bald wieder einmal iu unserem Kreise bewillkommnen zu dürfe«. * Da» „Rhekagokd" ist. wie da» Berliner Tageblatt" berichtet, im königlichen Oprrnhanse in Berlin tu zwar «icht vollendeter, aber al» trefflich zu bezeichnender Äu-sübroug gegeben worden. Die Künstler tbatea ihr Beste» und wirkten vortrefflich zusammen. Da» Orchester war ausgezeichnet. Herr Deppe dirigirte mit Sicherheit, manchmal im schleppenden Tempo sür Die, wclche die vayrruthrr Aufführung und die vom Wagurr-Thcater unter Seidl gehört haben; doch war auch seine Leistung eine anerkennenswcrtbe. Da» Theater war von der elegante s.rn Hörerschaft gefüllt, die sich sehr angeregt rrwie» und noch der Borstelluug (die durch keine Pause unterbrochen ward) olle Miiwirkeudra uud den Herrn Dirigenten stürmisch ries. ' * Eine» der tuteressaaielten Feste der Saison wurb« vo» der Großfürstin Kalharioa im Palaste Michael i» Petersburg gegeben Musik. Neves Theater. Leipzig. 21. April. Die mehrfachen Veränderungen de» Wockenrepertoire» baden zur Freude Vieler di« treuherzigste von Lortzing's trefflichen Opern, den .Waffenschmied" wieder einmal an» Licht gebracht. Nnd diese Oper braucht da» Licht wahrlich nicht zu scheuen — die ungeschminkte, dramatisch wirksame Art de» Componisten bat heute, zweinndvierzig Jahre nach drr Eutsichung de» „Waffenschmied!" kaum etwa» von ihrer Wirkuug verloren, und dieser Thatsache gegenüber darf man getrost den Worten unser?» vortrefflichen Siadingcr Glauben scheute,,, daß Lortzing's Name auch ,n den fernste», Zeiten unvergessen sein wird. Trotzdem daß sich Lortzing im Waffenschmied leinen Schritt vcn der hergebrachten Opern» schabloue rntsernt. hastet doch den Figuren der Oper ein merkwürdig glücklicher Zng von Lebenskraft und Lebens- Wahrheit an; fehlt Lortzmg auch d,e Vertiefung anderer Meister, so hat er es dock ebenso wie die Besten ver- , standen, einen gelungenen Griff in» volle Menschenleben zu thnn. Die» rein Menschlich« der Lortzing'fchen Ge statten, sei «S die Emnigteit der lieblichen Marie, sei es d,e feurige, zu sedem Opfer bereite Liede de» Ritter». sei e» die Treuherzigleit Georg'» oder die unfreiwillige Könnt de» riiigebildeten und roch gutherzigen Stadinger. diese rein menschlicher, Züge berühren un» fympaihifch und werden Zeit uud die Veränderungen dcä Gefchmacke» überdauern. Plan bat r» nicht nöthig mit dem Waffenschmied in» alte Hau» zu flüchten, da» Publicum de» neuen Hause» heißt d-n Wohl bekannten nicht niiudrr herzlich willkommen, namentlich wenn rr in so vortrefflicher Aufführung sich einsührt wie gestern. Der überau» anmutb.genMarie — Frl. AndeS — wurden schon früher Lokerliede, gesungen; dies« Marie ist noch rwword LS waren, wie dir „Bürfeazeitung" reproducirt, sieben Tableaüx in den gewöhnlich sür then,ralffchr Darstellungen bestimmten Gemächern, und Grotziürstinneu spielten die Hauptrolle». Der Zar. die Kaiserin und die kaiserliche Familie waren zugegen nnd gegen Jedermann sehr leutselig. Da» Programm drr Musik und der Tableavx war so'.gende»: 1) „Perl" und 2) „Astarte" vo» Schumann; 3) „verwirk ichter Traum", Volkslied; 4) „Sommernacht" von Mendelssohn; b) ,.Alra" von Rubinstrin; 8) „Sibyllen" von tstounod nnd 7) ^lolnt ä» l» Kuenie" von Lreaba. Die Groß, sürftin Elisabeth war reizend als Peri; die Prinzessin Helene, Tochter ^ der Großfürstin kaiharino. welche im ersten Theil de» siebenten Tableaus, dem „Ruhm Rußland»", austrat, rrpräserstirte ia be wunderungswürdiger Weise kaiserliche Würde und Glanz. Tie Prinzessin Helene, welche eine so tüchtige Sängerin ist aü irgend eine moderne Künstlerin, führte die weiblichen Chöre und sang während der Taudleaux die erste M>zzosovra»Rollr. Beethoven'- nrunir Symphonie wurde so vortrestuch auSgesnhrt» daß sie den herzlichen B. stall Arstsu Rubiustein'S gewann. Kunstausstellung. vo« der Larl Welch er t»«u«ftelkana mSge» -»Alchft «och dt» übrigen italienisch?» Aqoarellstidien tu» Auge gefaßt «erde». Aus einem Blatt« mit der Bezeichnung „Rom" windet sich der leuchte»d« Spiegel der Liber dnrch grüne flache Triste», die de» Blicke freie» Leus gestalteten bi« z» den lernen Hühenzüge», welche t, de» »«der. vollen Himmel mit ihrem duftigen Blau einschneide». Bo» dem» selben Reize ist ei, Blick auf die „Bia Appta" über die Eam-agua di» zu drr am fernen Horizonte austaucheade», dnrch die Küppel vor Sanrt Peter charaktrrisirte» Silhouette der ewige» Stadt. I» „Olevauo blickt mau etwa vou Casa Baldt a»S über eine, Theil de» schon im Dämmerlicht« liege,den Stäbchens tm Vordergrund« über die von einzelnen grellen Sichlern durchschnittene Ebene bt« zu Häder» zügen iu der nach Palestrina zu, ans denen ela hellleuchtrnder hcril ch gestimmter Abcndhimmel liegt. Auf zwei Blättern mit Motive, «ms den» alte» griechische» Theater zu „Taormiua" kommt der geniale Arckiteklurmaler neben dem Landschaster za voller Geltung. Mae weiß nicht, soll man dem Blatte mit vem unheimlich drohende», düster» Feiswanvhiatergrund« de» Vorzug geben oder dem andern, aus dem sich dicht vor dem Blick de» Beschauer» die stolzen Säuleutrümmer erhcben. Berückend schön ist auch da» Blatt, wo sich ans hoher Brüstung-Mauer dicht im Vordergrund« hochragend« Trümmer des Palazzo Liompolt in Taormiua mit dankten Pinten-Kroae» wetteifernd ln den blauen Himmel erheben. Eine Architekturftudu von vollendeter malerischer Wirkung ist et» Blick aus den gewaltige» „Coostantmsboaen" in Rom. Herrlich ist auch ein Stück „Cam» pagna" mit eruer an Zwergauer'S Abrndstinimung erinnerude» Lust, ober den geaanntcu Meister ia der Schönheit der Rcslexlichtrr der sumpfigen Wasserspiegel noch überbietead. Da» Architekiouiiche tritt wieder neben dem rein Londschastlichen entschieden und Brisall erzwingend ia den Vordergrund iu zwei Motiven von Girgemi. Auf dem einen steigen mit leuchteuder Gluth übergosse» die vier ge- waliigcn dorischen Säulen de» DioScureutnmpel» io dea blauende» Ac:her. aus dem anderen blickt von zerrissenen» Gcwö'.k umspielt vo» steiler Hügelkaate die hochmakcrische Säuleoxrvppe de» Tempel» der Here-Lacinm herab. Den Beschluß diese« Aquorelleucyclu» bildet rin Blatt, aus welchem daS wcißleuchtende ».Mentone" mit seine» schlanken Thürinea sich mit fast märchrnha'trr Schöiheit aus de« duftig blaue» Berghinlergrunde zeichnet. Adolf WriSke. MH Del vccchio's Lunstausstellung. Ein entzückendes Moudichetnbildcheu hat Louis Douzette aus gestellt. Ohne daß die Mondicheite selbst sichtbar würde, bricht au» einem mit Lämmergewölk brdeckiea Himmel ihr Helle» Licht durch und fuukelt in tausend silbernen Ncfl-xcn aus einem breiten Flußspiegcl. AuS den Fenstern einer jensiil» sich hinziehenden Dorsschajt dringt der ro:de Schein abendlichen Lampenlichts. OttoRauth malt seine Freilicht» studien rüstig weiter, okpie dc.ß freilich Alle» iu gleichem Maß? zu sessel, im Stand« wäre; am wenigsten wohl da- aus einem weißen Studie mit in den Schooß gelegten Händen und bald abgewandtem Gesichte sitzende Mädchen. Fertiger ist schon die Alte, welche da» Kätzchen mit dem rothen Garnkuaul spielen läßt; prächtig gelungen ist der „Trinker", der mit Grauen eine Spinn« oder wer weiß wa» aus dem Boden seine» zinnernen B erkruge» entdeckt zu haben scheint. Von Philippin« Wolsf-Arndt ist et» reizvoll ousgesaßics „Kindcrköpschen" ausgestellt, wa» schoa früher bei seiner Ausstellung im Kunstvercine eingehend gewürdigt worden ist. Ter greise vra- banter, aber schoa seit Langem ia Wien lebende Maler Reini von Haaneu, ist jetzt durch eine bei aller Schlichtheit de» Motiv» recht poetisch empfundene und frisch gemalte Landschaft vertreten. Be sonder» duftig erscheint da» leichte flockige» röthlick-violette Abeod- gewü>k, sowie die Rcslexe de- Himmel« ia dem Wasserspiegel de; Vordergründe», an dessen schilfigen User sich ein verlassener Kahn schaukelt. Das andere, als leichte Hügelwclle sich vou link» herum ziehende grüne User verdeckt den Horizont. Reckt beachteuSwerth ist ein« mit frischem Auge geschaute und ziemlich flott vorgetrogene Abendstimmang Gustav Majer», eine» hier »och nicht vertreten gewesenen Malers. L. von Mathe» i» München, der dagegen schon wiederholt gern Gesehene» sendete, schildert einen eckten deutschen „Frühling" mit allen seinen Reizen und Eigenheiten. Fritz Rabending versetzt den Beschauer aus seinem ia ziemlich großem Format gehaltenen „Abend im Hochgebirge" iu wilde, öde HochqebirgS-insamkeit. Der steile, oben völlig kahle, unten nnt spärlicher Vegetation bedeckte Felsenhang zur Linken wird nur noch oben von dem warmlönigm Lichte der scheidenden Sonne bestrahlt, ebenso dir ferneren G psrl im Hintergründe. Um eine Dasserpsütze zwischen dem Sieingeröll de- Vordergrundes flattert Raubzeug. —^ Adolf WriSke. Die Wiener Sängerinnen. * Leipzig, 2l. April. Herr Director Gclhov Grüneke hat sür «ine reiche Abwechselung ia Len Pro grammen gesorgt, uud diese Reichhaltigkeit ist auck» neben een Leistungen selbst die Ursache, daß die Coucerle im Stadtgarten so außervidentlich gut besucht sind. Wahrend in der ersten Zeit de- diesigen Auftreten» in besonderer Weis« die Chor» u.lmrnrrn Überwege», treten jetzt die Solistinnen mehr in den Vordergrund. Sologesänge, denen allerdings niemals der Cbor der munteren und feschen Lesterrcichcrinnen als Refrain fehlt. Auch einige ganz brlondere Neuheiten sind dem Re- perlcire r.ngcsngt worden. Len diesen nennen wir al» eine ganz ausgezeichnete da» Scherzlied vsn Grüneke „Wa» liegt da unL dran". Hier hat der Direktor sich auch al» ein tress» lichrr Con.psuist gezeigt, und die Eractheit Ver Ausführung »nacht ihm zugleich al» Cap'^-.ncisicr all« Ehre. Tie Solistinnen Fräulein Alscher, Bauer, Noh» uud Gerhard waren fesch, und di« Marschevolutioneu kann man sich bei einem preußischen Gardrregimrnt nicht korrekter auSgrsührt denken. Kein Wunder, daß da» Pudlicum Sängerinnen, Com- pvnisten und Capelliuristrr mit Beifall überschüttete. Aber auch in der „Agathe-Polka" von Strauß, einer äußerst schwierigen Nummer, zeigt sich so recht die glänzend« Melkor« de» Einstudirrn» im besten Licht«, sowohl wa» Gesang, at« die Gleichmäßigkeit der Bewegung andetrifft. Auch neue Evflüme nnd illr verschiedene nen« Stück» anae'ck! seiner, noch anmnth^rr geworden wie früher und Wirkt» sind für verschieden« neue Stück« angelchasst worden; von den', zn,e--en. «vroo<b-» sofort »ach Borna tetegraphü» wurde, du» Königliches Landgericht. LH. Strafkammer. I. Ter Handarbeiter Karl Rodert Eduard Lipsiu» au» Ldcr» hauSdors ,n Schl., zuletzt Kutscher und Krankenpfleger in Zittau, war beschuldigt und im Wesentlichen geständig, einen Geldbetrag von 89 ^l, den er vom Kausmann T. zur Bezahlung von Miethzin» an der» Hau-besitzer S. «rbalten hatte, nicht an Letzteren odqclirfrrt. sondern sür sich behalten und in seinem Nutzen verwendet, somit eine Unterschlagung begangen zu haben. Der Angeklagte, welcher al» Grund seiner Handlungsweise Geldverlegenheiten ansühite, wurde zu b Monaten Grsänguißsirasr und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. II. Der in einem hiesigen kaufmännischen Geschäft al» Expedient verwendete Kurt Rrntzsch au- Waldenburg stand unter der Anklage, au» den idm zngängigen Lagerräumen re. seine- Principal- z» ver» schieden»«, Malen größere Partien Metallwaaren. als Zangen. Zirkel. Rägel u. s.«., rechtswidrig sich angeciqnr» und an» dem Verkante sich Geldmittel verschafft zu haben. Indre Untersuchung war drr üomm»»Larl Emil Etzold aus Waldenburg wegen Hehlerei mit verwickelt, indem derselbe die von Rentzsch entwendeten Waaren ober einen größere» Theil derselben an Gewerbireibende. welche derarttge Sachen ge- brauchen konnten, aus Ersuchen Rentzsch' veräußert uud dafür e^ae crtsprecheudc Entschädigung au» dem Erlöse erhalte» hatte. Ter Ang>klagte Rcutzsch wurde zu 9 Monaten Geiänqniß und 1 Jahr Verlust der Ehrenrechte, der Mitanrettagte Etzoid. weicher von der.» unrechimäßigrn Erwerb drr Waarr.r nichts giwvß: Hobe» will, aus Grund de» Ergebnisse» der BeweiSausnahme w gen Hehlerrr zu 3 Monaten Grsäugnißstrase veruriherit. Au> de» Erst« rrwäknten Angeklagten Strafe wurden L Mona.r der Unlerinch .az»' Haft in Anrrchaung gebrach». Ikl Einen e>ge»'.hümlichrn, in den Grenzen de) Ver ocks ge bliebenen Velruq Volte der Eirarrkuarbriier Friedrich Wilhelm Nagel a..2 Gnandstein »a Scene gesetzt. Aus den» Bad> a«ie «u» zwar im Wart iaal karrte erueS Tages ein Fiäuic.a der A de» Leipziger Zlrr». nur m»t «r.ch Froäburg zn fahre-.', nu^ auch d.-r Angeklagte war rm Wartez n m r auwe'eud. Tie Dame v-rl: h letzteres, als der Zue, vnhie. rergatz ober, ein cui dem T-.'cke liegende» -rracasicubnch iibrr eine bedenlendr E.llage m>- znarhmen; sie bemerkte den Verlust erst nachdem der Zug aäge'adre» war, nnd r-ihm ans drr nächsten Station Geleg-nbei», >hie« Bert»» sei»« w- »der. »o bl -vf b-.-r- i! da» Bo «dliese v der Eig« d-.n aber t-eißst Der »" Äootsa 3° Friedrü oeu Ans genomo vrnch Lngell« sein o» die In sirmmti zweiten Satten Mühe mit Hi «hebe , de» m rs. F Ltoat« »eehnl setze» Leine handln morde, brr b -eklagl als er daß de meliaö dt.Be Di l». F drucks Ltaoti Bei L zn: ^ Ichwor b««»er Loale rrrklo, Z»sa Haft «inqeb Absich habe i lasten! aintsr ans B Land; »dem länget ? W« prech ieckig «ine! ls«
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