Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-11
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
<Wrsch-t«1 täglich früh SV. Uhr. Le»«ti>» und Lr,kLi1in> Joham>e««asie 8. -prechü»i>dr« trr Urst«rti«»: vormittag« 1V—12 Uhr. Nachmittag« b—-k Uhr. », tt« „»«k<«nrirr Momiicri»«, ^ tu «ikd-cü», ,«»»»»4. U«»t«e »er für »ie uächftkolge«»« jjmower »rstt««»en Inserate a» «»chrntagrn »i« S Nhr Nachmittags, «iS.««- aast Festtage« früh bt«'/,VU»r. z, drn Filialen für 3as.-Innah»e: ktto Alle»«, Universitätsftraß« 1. Louis Lösche, stithariurustr. 23 pan. u. Lönigsplatz 7, »ur bi«'/.» Uhr. eipMer. UGMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Adonn»m»«tspre1« vierteljährlich 4>/, Mk iacl. Bringerlohn 5 Mk., durch dir bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer Belegexemplar 10 Pi ' , sür tt Gebühren Extrabeilagen ti» Tageblatt-Formal gl »hnr PoslbnSrderung 60 wit Postdesörderung 70 Mk. Inserate Sgespaltene Petitzeile R) Pf. Größere Schriste» lau» »ns. Preisverzeichmß. Tabellarischer ». Ziffernsatz »ach höherm lari' Leelamen «trr dem Nedackt»»«strich di« «grspalt. Zeile 50 Ps., vor denFa milien Nachrichten die 6gespaltenr Zeile 40 Pf. Inserate sind stet« an die Expe-itton zn seude». — Rabatt wird nichl gegeben. Zahlung pr»«»uw«r»n<io oder durch Post- »achnahm». 132. Freitag den lt. M-i 1888. 82. Jahrgang Amtlicher Theil. Vekanntmachung. Unsere. do< Führen der Hunte a» der Leine tin Rosen» thalr verfügende Bekanntmachunq vorn 14. März d. I. wird hierdurch bi« aus Weitere« wieder aufgehoben. Leipzig, den 8. Mai 1888. Der Stath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. Vckanntmachung. Die luSsübrung der Erd- und Maurerarbeiten für de« Kohlenschuppen bei dem Erneuerungsbau der 1. Gasaustolt soll an ernen Unternehmer in Accord verdungen werden. Dir Z-icdnungen und Bedingungen für diese Arbeiten liegen im Bureau der Ga-a»stat1 II in Counew-tz au« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerte» sink versiegelt und mit der Aufschrift: „Kohleuschupprn — Erd» und Maurerarbeiten für die I. Gasanstalt" versehen in der Nuntiatur de- Käthe«, Ralhhau«, 1. Etage, imd zwar bi» »m» Mittwoch den SV. Mat d. I., Nachmittags S Uhr, ewzurelchen. Der Rath behält sich jede Entschließung und ia-besondere da« Recht vor, sämnitlichr Offerten adzulehnen. Leipzig, am v. Mai 1888. DeS RatbS der Stadt Leipzig Deputation zu den Gasanstalten. für Vtliamitnilichuiig. Die UuSsühruuz der Steinmetzarbeite» den Kohlenschuppen I. G saust.! bei dem Erneuerungshau derl. GSaustait soll an einen Unter« nehmer in Bcrorv verdungen werden. Die Zeichnungen und Bedingungen für diese Arbeiten liegen im Bureau der Gasanstalt II in Connewitz au« und können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerte» sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Kohlcnschnpvkn — Steinmetzarbeite« für die I. Gasanstalt" versehen in der Nuntiatur de« RathcS. Rathhau«, 1. Etage, und zwar bi« zum Mittwoch, den SV. Mai d. A, Nachmittags S Uhr «inzureichen. Der Rath behält sich jede Entschließung und insbesondere da« Reckt vor, sänimtlicke Offerten abzulehnen. Leipzig, am 9. Mai 1888. DeS NathS der Stadt Leipzig Deputation zu den Gasanstalten. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 11. Mai >888. * Zur auswärtigen Lage schreiben die ofsieitzsen „Berliner Politischen Nachrichten": Auch sür di« Beurtheilung der politischen Gesummt- lagt sällt ein polemischer Arlikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" schwer in.» Gewicht. Au« dem Schlußsätze de« betreffenden Artikel« geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß seit dem 6. Februar die auswärtige Tonstellatto» keine wesentliche Aenderung ersahren Hot, daß vielmehr die Ansichten, welche der Reichskanzler Fürs» Bi«marck in seiner zu sogroherunk verdienter Berühmtheit gelangten ParlamentSrede jenes Tages aussprach, auch heute »och ihre volle Giltigkeit besitzen. Line Necavilulauon des damalige» Gedanken» ga»qe« unsere« leitenden Staotsmanne - wurde daher den Beweis liefern, dah da« inzwischen verffi'ffcn.'B'erikljahraiisden charaklerlsti'chen Grund, zügen des Bilde» der tuiopäiichcn Politik durchaus keine Veränderung hat zu Wege bringen können W r dürfe» aus eine solche Recapi- tulation um so mehr verzichten, als di, Worte, welche Fürst Bilmarck in der denkwürdigen deulschen ReichStugssitzung vom 6. Februar b I. sprach, sich tief in die Herzen der Zeitgenossen eingegraben haben; Tbatsache ist e« demnach, daß innerh.ilb diese« B-erteliahres die Entwickelung der Dinge stationär geblieben. Der schon domal« Vorhanden gewesene LonfliclSstoff bat vielliicht keine Bermedrung. jedensoll« aber auch keine Herabmiadrunq ersahren. D e bj-h-rige rrsolgrrich« Brrtdeidiguna de« Völkersriedens ist ein Verdienst der deutschen Politik, bei dessen gebührender Schätzung die ungemein er schwerenden Umstände, unter denen e« errungen wurde, resp. de. hauptet wird, nicht außer Ansatz bleiben sollte». Ls ist nicht zuviel gesagt, wenn wir behaupten, daß nur mittelst Anspannung der letzten Kräfte den Frieden-Mächte» die Er füllung ihrer Mission überhaupt noch möglich wird. Ist dem so. dann kann der Ausblick in die Zukunst gerade keine übermäßigen Hoffnungen erwecken. Denn jedes, auch da- größte Krästereservoir kommt, soll« es Nicht eben unerschöpslich ist, über kurz oder lang am End, seiner Leistungssähigkeit an. wenn nicht vorder di« «ründe, ou- denen es in Anspruch genommen wird, in Wegsall gelange». Die Gründe, «elche die Friedensmächt« da« Schwert in der Scheid« lockern heißen, hat Fürst Bismarck am «. Februar deutlich genug gekennzeichnet. S>e nennen sich: Panslawismus und Lhauv-nismu«, und beide baden seitdem an Stichhaltigkeit nickt nur nichts eingedüßt, sondern noch gewonnen. Mi» der wachsenden Intensiv»«! der deutschfeindlichen Bestrebungen im Westen und Onen wächst aber folgerichtig auch di» Spannung der politischen Atmosphäre überhaupt Der „Stillstand", welcher das politische Leben Europa« charakierisirt ist dader mehr »,n oberflächlicher, der nicht hindert, daß in der L>«se di« zersetzende» Kräfte ihr bedrohliche« Werk ununterbrochen sortsüdren. Hiernach wird man verstehen, wa« e« z» bedeuten hat. wenn di» „Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" di« de« Neich«kanzler von einem Frankfurter Blatte in den Mund gelegte« verschiedene« Aeußerungen über die poliiiich« Lage als vollständig ou« der Lust gegriffen bezeichnet. De»» jene Aeußerungen trugen eine« au«qe- prägten Ov»mi«mu« »ur Schau, für welchen sich in der tbaliächlich gegebene» internationalen Eonjnnrtnr heut» sa »ent, Stützpunkte finde», »l« »or drei Monaten. * Vki» ganz ungewöhnlichem Eifer treibt di« „Ter- maala" ihre Gesianuagsgenossen im Wahlkreise Iser- lohn »«.beider Stichwahl für de» doutschsrrisiunigon Eandidate, ei»,«treten. Jeder Snthotik, der f»r «i« Mit» loser Mensch und derrathr seine Kirche u. s. w. Die Maß losigkeit dieser Sprache beweist, daß die ultramonlanen Agitatoren die Tisciplin unter ihren Parteigenossen mit de» tärkstc» Mitteln Herstellen z» muffen glaube», weil sie sonst nicht mehr aus allgemeine» Gehorsam rechnen können. Das >at sich auch schon im erste» Mahlgang gezeigt. E« wird uns glaubwürdig berichtet, daß bei vielen konservativ veranlagle» Centrumswählern, namentlich in den ländliche» Kreisen, wachsender Widerspruch gegen die Parole erhoben wird, dem ödesten Berliner Deniokratenrad>cali«muü zum Sieg zu verhelfen. » Der Prinz«Regent von Bayern hat a« die Wittwe de» General« Frhro. v. Pranckh solgrndeü Handschreiben gerichtet: „Freifrau von Pr.inck'äl M t den Geiahte» des ausrichliastea und innigsten Bedauein» habe Ich die Nachricht von dem Hin- scheiden Ihre« Gemahls de« General« der Insomerie und G-neral- capitam« der Leivgard- der Harischiere Sigmund yrhrn.». Praucka erhalte». Sckwer empfind« ich den 8 rlust « ne« Manne«, der seinem Känigshause nr>! unwandelbarer A-häualichket und bin. gebender Treue siel« ergeben war, eine« Mannes, testen Name durch die hervorragenden Verdienste. w iche er unier den schmier gften Verhältnisse» während seiner Armeeicirung sich erworben dal, mit leuchtender Schrift allezeit aus den Edreutaleln der Armee bleiben wird. In lebenbiiki Erinnerung an di« vortrefflichen E genichasten, welche den Verewigten zierten, hege Ich das vollste und wärmste Beileid an dem tiefen Schmerze, der Ihnen durch diese« unersetz lichen BeUust «userlegt ist, und säume nicht, diese« Gesühl durch gegenwärtige Zeilen zum Ansdruck zu bringen, an deren Kundgabe Ich zugleich gern dir Versicherungen huldvollster Gesinnungen reihe, mit denen Ich verdleioe — München, den 8. Mai 1888 — Ihr wohlgeneigter (gez.) Luitpold." * Die großen Militairchef« versammelten ilten sich kürzlich in Petersburg, um die militairische Lage in Rußland zur Beralhung zu ziehen. Sie erklärten einstimmig, daß da» Land sür lange Zeit nicht in der Lage sein würde, irgend eine europäische Macht anzugreisen. Selbst Rußlanb« VertheibigungSkrast erachteten sie als zu schwach, hauptsächlich wegen Mangel» an hinreichenden Eisenbahnen. E« ist nunmehr beschlossen worden, unverzüglich drei neue strategische Eisen bahnen nach der österreichischen Grenze zu mit einem Kosten aufwand« von IS Millionen Rubel zu bauen. * Au« Amsterdam meldet die .Bossische Zeitung", daß dir während der letzten Tage in Umlauf befindlichen schlimmen Nachrichten über den Gesundheit«zuNlmd de^ König« Wil helm übertrieben sind. Zwar ist der König recht krank ge wesen, und auch noch lange nichl vollständig genesen, aber eine unmittelbare schlimme Wendung ist nicht zu besorgen Sein Leiden, eine Niere»« und Blasenkrankheit. gestattete ihm lange Zeit nicht, sei» Palm» zu verlassen, allein gegenwärtig bars man schon wieder an eine Veränderung de« Aufenthalt« denken, und die Aerzte baden einaewilligt, daß der König am 17. d M nach dem Lustschlosse Het Loo in der Provinz Gelderlanv reise. Er darf aber Niemand empfangen, lebt mäßig und bewegt sich so wenig wie möglich. Daher kan» in diesem Jahre an einen Besuch de« Bade« Wildungen, da« ihm sonst so wohl gelhan, nicht gedacht werden. * Die belgische Arbeiterpartei hat beschlossen, für die legislativen Wahlen am 12. Juni eigene Eandidaten auf- zustellen. I» den Motiven zu diesem Beschlüsse heißt eS, die Wahlcampagne müsse zur Verbreiterung der socialistttchen Ideen und zur Berthcidigung de« Programm« der Partei benutzt werde»; Allianzen mit irgend weicher anderen politischen Gruppe werken zurückgewiesen. Die Feststellung der Candidatenliste soll in einer aus morgen anderaumtcn Versammlung in Brüssel erfolgen. *In Australien wächst die Bewegung gegen die Ehinesenrinwanderung. Mehreren Schissen, welche mit chinesischen Paffagieren angekommen sind, wurde die Landung der Immigranten verboten. In Brisbane wurden Demonstrationen gegen die Chinesen veranstaltet und ver schiedene Chinesen gehörende Läden vom Pobel gestürmt und geplündert. Die ^icusceländische Regierung wird bebus« Ver hinderung der Euiivankerung von Chinesen in die Colonie wahrscheinlich die chinesischen Häsen als angesieckt proclamire». Auch die taSinaittsche Regierung stimmt mit den Anschauung--» der übrigen australischen Calvinen, betreffs der Zweckmäßigkeit der Verhinderung einer weiteren Einwanderung chinesischer Arbrit«kräste überein. * Wie der „Time»" von der japanischen Gesandlschast mitgetheilt wird, hat der japanische Premierminister Gras Jto sein Amt nicht wegen irgend welcher Zwistig keiten mit seine» College» niedergelrgk, sondern um de» Vorsitz des neu gebildeten Eumitsu-Tu zu übernehmen, trr etwa dem englischen Geheimen Ralhc entspricht und kessen wichtigste Functionen darin bestehen, dem Kaiser in Ver fassung«- und Staal«sragen Rath zu erthcilen. ,N«b drr „ti»nallt»«r«l, Aus dem Ltllldesralhe. * Dem Bunveürath« ist der Entwurf einer Ver ordnung, betreffend die An-sührnng der am g. September 1888 zu Bern abgeschlossenen Uebereinkunfl wegen Bildung eine« internationalen BerbandeS z»m Schutze von Werken der Literatur und Kunst zu gegangen. Der Entwurf umfaßt drei Paragraphen nnd lautet: , S. 1. Die zittolge de« Arlikel« 14 der vorbezeichneten Ueber- einkunsi in Denlschtand eintitiende Anwendung derselbe» aus olle aus de« übrigen VerbandslSi dcrii herrübcenden, beim Intra!»-cie» der lieber,inkunst in il rein Ursprungslande noch nickt G m iuqut gewordenen Werke unterliegt, soweit »icht noch Nummer 4 Absatz 2 des Schlußprvlokoll« bestehende Verträge Platz greisen, den nah- stehenden Enttckräiikunqen: der Druck der Ezemplare, deren Her» stellung bei dem Jnkrailtreten der UebrreiiikuiM erlaubter Weise !M Gonge war, dars vollendet werde». D-ese Exemplare. sowie die jenigen, welche zu dem gedachien Zeiipunri erlou ter Weise her- gestellt waren, dürse» verbreite« und verkauf» werben. Ebenso dürfen dir zu dem gedachte» Zeitpunkt» vorbaudenen va-richt-mgen, w-e Stereotypen. Holzsiücke nnd gestochene Platte» aller A-t. sowie liihogrnph-iche Steine bi« »uni 81. Teeember 1891 benutzt werden. Werke, welche vor dem Inkrafttreten der Uebereinkunst in einem der übrigen Verdaursländer veröffentlicht find, genießen de» im Arlikel b trr Uebereinkunst vorgesehene« Schutz des ousschliißlich-n Uebersetzungsrecht« nicht gegenüber solchen Uedersetzungen, welche zu dem gedockten Zesipunet in Denlschtand erlaubter Weise bereit« ganz »der »heilwets« veröffentlicht waren. Dramatisch« »der dramatilch-mnsitnliiche Werk», welch« t» einem der übrige, VerdandSlünber veröffentlicht »der ansgefüdr« nnd vor de« Inkrafttreten dar üebereinknnit im Orminal aber in U-ber- — ... . , , >ff»n»tich anigeiübn st-d. llimmt. sei ein charaklrr- I iqi«», in »rnckchlaad »Banbeer Weis, genieße» den Schutz gegen »nrrlanbte Infsührung im Original oder in einer Uebersetzung nicht. tz. S. Diese Verordnung tritt mit dem Tage drr Verkündigung in Krast. Die Bestimmungen derselben gellen anch für die seit dem Inkrasitreten der Uebereinkunst verfloff ne Zeit. Nack der Verkitt-, oiqung dieser Verordnung unterliegt indessen die im ß. 1 gewährte Befug,iiß zum Verkauf und zur Verbre-iung von Exemplare», sowie zur Benutzung von Vorrichtungen der Bedingung, daß die Exemplaie und Vvrrichlnngeu mit einem besondere» Stemvei versehen sind. Dir Adfteiupeiuug muß spätesten« dis 1ö. August 1888 erfolgen. Die näheren Anordnungen in Betreff der Abstempelung sowie n. Betreff der Inveuloristrung der abgeslempetlrn Exemplare und Vorrichtungen wrrben vom Reichskanzler erlassen. 8 8. Im Fall de« venrin« anderer Länder aus Grund des Artikel« 18 der Uebereinkunst finden dir Bestimmungen in KZ 1 nnd 2 sinngemäße Anwendung Insoweit nach denleldea da« In- trasllrelen der Uebere »Iu»it alS g iipuuct enischeid«»x»>ft statt dessen da« de« Veitliti« maßgebend. Bon letzterem Zeitpunkt an gereckiikt ist die Benutzung der Borrichlunge» wer Jahre laug gestatte! und die Abstempelung Wune» 3 Monate» zu bewirken." Der LerordnungSentwurs bezweckt, wie die Motive auS- sührcn, die Feststellung der Einschränkungen, welche in Betreff der grundsätzlichen Aiiwenbung der Uebereinkunst aus die de, ihrem Iiikrajtlrrten deren« vorhandene» Werke sür Deutsch land gedolen erscheinen, insoweit herbeizusübren, ol« sie zur Zeit zum Schutze deutscher Interessen >m Allgemeinen und abgesehen von den etwa einzelnen Bcrdand-ländern gegenüber »och in Frage kommenden besonderen Magnabmen sür er forderlich zu erachten ist. Er geht davon aus, daß mit dem Inkrasitreten der Berner Ueberrinkunsl die Vorschriften der selben gemäß ihre« Arlikel« 14 in Deutschland ohne Weitere«, vorbehältlich der vorgesehenen Einschränkungen, auf alle au« den übrigen VerbanvSländern herrührenden. bis dahin in Deuischland nicht geschützten Werke Anwendung zu finden haben, welche in ihrem ttrsprung«iande zu dem gedachten Zeit punkt noch nicht Gemeingut geworden waren. Da nach den Bestimmungen de« Sckliißvrotokoll« zur Uebereinkunst die Feststellung der fragliche» Einschränkungen nur insoweit der innern Gesetzgebung zusällt. al« »icht bestehende Verträge Platz greifen, so wird sich die Wirksamkeit der Verordnung »ur erstrecken aus Werke auü denjenigen Verba»v«länvcrn, mit welche», wie z. B. Spamen, da« deutsch, Reick in einem bezüglichen Ber- tragSverhältniß üderbaupt nicht stand, dergleichen aus Werke au« denjenigen GebietSlhellen von Verbandöländern, welche in die bestehenden Verträge, wie z. B. die englischen und französischen Colonie«, nicht inbegrifsen waren, ferner aus solche Werke, m-Iche trotz eine« mit dem Ursprungsland« schon vorher bestehenden Vertrage« erst durch die Berner Ueberei»- kunft einen Schutz erlangten, den sie vorher im deutschen Reich, beziehungsweise in einzelnen Bunde«staalrn nichl bc- noffen. Letztere« kann insbesondere gegenüber Großbritannien rer Fall sein, da die zwischen diesem Slaat und den^Deutschen Reiche geschloffene Uebereinkunst vom 2. Juni 1886 eine Rück wirkung aus bereit» vorhandene Werke nicht vorsab und außerdem den Schutz von der Erfüllung gewisser Förmlich keiten abhängig machte. Die Berner Uebereinkunst ist be kanntlich bereu» im December 1887 in Krast getreten Ans die in die Zwischenzeit nach dem Inkrafttreten der Uebercin- kunst bi« znm Erlaß der Verordnung fallenden Handlungen ist die Rückwirkung der Vorschriften der Verordnung im ß. 2 gesichert. Aus dem preußischen Landtage. I4IXZ. Berlin. S. Mai. Eine Angelegenheit, welche in der jetzt zu Ende gehenden Legillaturperioae des Landtag» ke-n-n Schritt vorwirt« gethan hat, ist die Reform der virecten Steuern in Preußen. Nachd ni der F»i0"zm>»ifter von Scholz vor Jahren einmal einen ersoigloie» Anlaus aus diesem Gebiet unternommen, ist er aus den Gegenstand nickt wieder zurücksiekommen. Und doch hätte gerade di« in Folge drr B riiiehrung der Reichsnn- iiahiiien eingclreiene Besserung der einzelnaallichen Finanzen einen günstige» Zeitpunkt abgegeben, um auch an eine vlanmäßige und durä greifende preußische Stenerrrsorm Hand anzulege». Manche planlose und wenig wirksam« Sicuererlrichlerunge», zu wrlchen die gänstiger» Gestaltung der Finanzlage in den letzten Jahren Anlaß gab, wären zweckmäßiger im Rahmen einer allgemeinen Steuerresorni vorgenommen worden. Da« Ge- lauiiiilergebniß einer gegenwärtig vorgenommene» preußischen Steuerresorni braucht keineswegs ,-ne Berinrhrnnq der Einnahmen zu lein, wohl aber ist eine gerechiere und billigere Berthrilnng der Lasten, eine stärkere Heranziehung der großen und su-idirten, rin« geringere der klc nen und uaiundirien Emkoiiime» nothwendig. Di» starke Erhöhung d-r vorzugsweise die »Nieren Glaube belnst-nten indireeien Sieuasn im Rcich hat in dieser Hinsicht allerdings eine Verpflichtung aujerl gl, welch» in der nichften Legislaturperiode eingelüsl werden muß. Die »ationallibrrale Par-ei Hai d-ese Verpflchiung nie geleugnet. Nach bei d»> deuischsreisiiinige» Reichseiakouimeusieueranirag hat sie den U'bergonq zur Tagesordnung mit der Begründung beantragt, daß d e beabsichtigte slä.kere Heranziehung der größeren Einkommen neben der Au-bildung und Erhöhung der indirecie» Belastung an sich b l -chtigi ist, die Erreichung dieses Ziele« indessen weit »insacher und leichter in den Einzelftaaie» alt im Reich geschehen kann. Gerade bei so umsasseiiden und tief in die materiellen Interessen ringreiseiiden ges.tzqeberiscken Arbeite» wird sich die Verlängerung der Leg slatur Perioden sehr nützlich erweisen. Sie gewährt Zeit und Muße, so schwierig« Resorme« erfolgreich in Angriff z» »elimen, ohne daß fort- wahrend die Speculalion aus di« Wahlen, die Erwägungen der Parielagitatio» und Frariionstarttk die ruhige sachliche Aibrii er- schweren. Di« Kürze drr Legitzlolurverioden war zum großen Tbeil daea» schuld, daß aus so manchem Gebiet große „orgaittlche" Nesormen kein» rechten Fortschritte machen wollen. * Verl ln. S. Mai. DI» vielsach verbreitete Annahme, alt ob es sür den Fall, daß da« Herrenhaus an der vom Abg»> ordnrtrnhau« in der definitiven Abstimmung beschlossenen Fassung dc« Bolksschulgesetze« noch Abänderungen vormmiiit, einer aber, malige« Wiederdolung der Procedur mit der dreiwöchentliche» Al>. siiuiNiunqssrift bedürfe, ist nickt zutreffend. Die nach Ansicht der Mehrheit de« Abgeordnetenhauses varhondene Betfaffungsänderuni war in dem ktaatsjuickuß enihalte», welcher zur Unterhaliun, der Volk-schulen gewährt wird, ohne daß ein Unvermögen der Gemeinden nachgrwiesen wird. Dieses Berfass-iN»-bedenken wird durch die SchlußabstimmuiigkN der beiden Häuser bel ii-g, sein und wenn sich daun noch Meiuungsverschirdknheilcn zwischen denselben ergeben so «erden sie in den gewöhnlichen GeschLitssormen z» erledigen sei» Im Abgeardnetenhani« tagte deute »och die Eommission zur Ber thung de« »,n der drullch-sreisninlaen Partei einaebrachlen Wildschabe n gesetze«. Es wurde beschlossen, au« der B-lt-mmung, wonach Schwarz-, Reih, und Damwild nur in geschloffenen oder vergitterlen Revierr» »nterbalten »erden dars, dag Noch» und Dam- w ld »» streichen, dir Schntzdesttmmung also aas das Schwarzwild za beschränke». Lltlitairisches. * Rach längerem L»id», Ist am Di»»« «« d«» >. b. M., der künlgklch pr»»ßtschi GeneraMkntenant z D Wilhelm G«»rg Alpst»,« Dir,», ». «an»» ttn 7V. »«»«nsfastre au« dem L«be, geschieden. Ja dem Verewigten betrauert dir >rmr« — so schreibt die . Norddeuische Allgemeine Zeilung" t» »inem Nachrnse — e nen höheren Führer, dessen begeisterte Hingabe an seinen Bergs, desj, glänzende Leistungen in K-ieg und Frieden, nnd dessen rtltcrttcke« Wese» deüselbeu zu einer Zierde de« vaterländischen Heere« machten. Ein hervorleuchtendlS Beispiel persönlicher Tapserkeit in den zahl reichen Kämpsen, an denen der Heimgegangene Theil genoniincn, wußte er ebenso durch Herzensgüte und kameradschastlichen Sinn sich di« Liebe und das Vertraue» seiner Untergebenen zu erwerb u, die in ihm stets ein Vorbild echt soldatischen Wrseas schätzten — Im Iihre 1835 au» dem Eadettracorps in da« Garde-Sch-P bata-Uon als PorlepSesähnrich eingelreten nnd 1837 zum Olsi:.-r in demielden desördert, nahm er 1848 an drm Straßenkamps ui Berlin und dann später an dem Feldzug in Schleswig-Holstein Theil und erwarb sich gleich bei seinem ersten Waffengange einen KriegSorden und die Beiörberung zum Premierlieutenant. Ikon 1852 bis 1859 iem Garde JLgerbaiaillon als Hauptmann und Eonipagnieches ang - hörend, ward er bei der Mobilmachung von 1859, nnter Ernennung z i» Major, mit der Führung des 3. Iägerbalaillons beaosiragi und 1860 zum Lommaiideur diese« Bataillons ernannt. Im Jahre 186- crhielt Major v. Gaudi das Lommando des Füsilterbataillons L b- Gicnadierregimeui- und führte dasselbe 1864 in dem Feldzug gegen Dänemark vor den Feind. Nachdem er mit demselben an den Ge leckten vor Düppel am 13. und 14. März Iheilgenommen, erhielt er bet dem sür den 18. April angesetzlen Sturm aus die Düprel- Ichanzen die Führung einer Siurmcolonnc zugelheilt. Die groß-», zu dem Gelinge» de« Angriffs aus die feindlich- Position wesentlich beitragenden Erfolge, welche die von ihm getestete Lolonne errang, machien diesen Tag zu einem leuchtenden Ehrentage in seinem »n!i> tairischea Leben. In Anerkennung der von >dm bewiesenen Umsicki und Tapserkeit erhielt der Eaiichlasene den Orden pour Ie wölitc, sowie die K-irgsdecorattoa des k. k. österreichischen Orden» der eisernen Krone und da« grodheezoglich mecklenburgische Mil-lair- Brrdieiisttteuj. Kurz daraus enolgte die Besürderung »um Oberst, lieutenant. Auch im Feldzuge von 1866 führte Gaudi seine Füsiliere tn das Feuer und trug durch sein Eingreisen wesentlich zu dem Siege bei Gilschin am 29. Juni 1866 bei, welchen Ort er al« Führer der Avantgarde der 5. Division in einen, Nachtgefechi mit stürmender Hand nahm. — Nach Beendigung des Krieges er hielt er da« Lommando de« Leib-Greliadierregiinents, a» dessen Spitze er bis zum Iabre 1870 verblieb. Die Mobilmachung de« Jahres 1870 ries ihn alsdann aus den Reihen de« ihm so lieb ge- wordenen Regiments. Durch Allerhöchste Eabineisordre vom 18. Juli 1870 wurde er mit Fübrung der I. Garde-Landwehrbrigade beaus- tragt und nahm mit derselben erst an der Belagerung von Straß- bürg, dann an der Ecrnirung von Paris Thcil. Vor Paris wohnte er mit einzelnen Bataillonen seiner Brigade dem Aussallgeseckt bei Malmaison am 21. September 1870 und der Schlacht am Mo»I- BalSrt.n am IS. Januar 18?l bei. Nach dem Fettzug wurde ihm da« Lommando der neu errichleten 62. Jnsanteiicbrigade >» Siroß- burg übertragen: am 18. August 1881 erfolgte die Beförderung zun, Generalmajor. Diese Slellung verlauichle er indes, schon I87S »nt dem Lommando der 20. Jnsantenebrigade i» Polen. Wegen Kränklichkeit entschloß er sich dann im Jahre 1875 daz», den Ab schied zu nehmen, der ihm, nachdem noch die Decorirung mit dem Rothen Adlerorde» 2. Llasse mit Eichenlaub und Schwerter» um Ringe vorangegangen war, unter Stellung zur Disposition als Generallieutenant beivilligl wurde. — In unvergänglicher Weis-- bleibt der Name de« Berewigten mit den Ereignisse» einer der denk würdigsten Periode» nnscrer vaterländischen Geschichte verknüpst. Hohe Ehre sei seinem Andenken! * Mit dem am vergangenen Sonntag in München ver- schiedenrn Generallieutenant a. D. Baptist v. Steinl« ist der älteste OsficierSvelera» der bayerischen Armee aus dem Leben gegangen. Er war geboren am 30. April 1797 zu Nrumarki in der Obe-psalz und trat am 10. August 1813 als Junker in du- Armee, und zwar in da- 10. Insanterie-Rrg m nt. Er machtr dann die Feldzüge gegen Frankreich mit, wurde 1815 zum Unter lieutenant besördert und am 8. Mürz 1832 als Oderlieuienant un? Aussichtsosficier in da» k. EadettciicorpS commandirt. Aber schon im November desselben Jahres rückte Steinle mit seinem Regiment mit König Otto nach Griechenland, und erst am 24. Februar 1835 rnarlchille er wieder in seine Garnison Amberg ein. J»> Jahre 183«! w» de er »um Jnsanterie-L tt-R.giment versetz! und gleichzeitig als Aussichliosficicr in das Lndeitencorps commaudüt, wo er bis zu se-ncr im Jahre 1837 ersolgtc» Besürderung zum Haupimann verblieb. Ii» Jahre 1839 ersolgle seine Beisetzung zur» Jnsanlerie- Regiment Albert Papp.nhcii» uns dann im Jahre 1843 d-e V - sörveiuiig zui» Haupimann erster Llasse im 8. Infanterie-Regime-.-. Nachdem er 1850 Richtungsmajor im k. Iiiianterie-Rcgiincnt u»- 1852 Major im 3. Insanterie-Regimevt geworden war. wurde >e 1855 zum O erstlieutenant im 3. und 1858 zum Leerste» im 12. InsanIkrie-R-g-ment desördert Am 1. August 136t wurte i m als Generalmajor und Brigadier da« Conimanvo der 3. Jnsanicr:!- Brigade übertragen, und am 25 Mai 1866 erhielt er das Er!» mando der 1. Armee.Divisio» im Feldzug Hegen Preuß. u. ch ,ed leistete er uach 1866 als Vorstand der Panbseuerwasfeu V.r commissi»», und es ist bauptiächlich sein Verdienst, zur E usüd>u.i. des vorzüglichen Werder-Gewehre« beigetrage» zu habe». I:» J.r 1869 nuiidr er zum Generallieuleuant und Adlatus beim Gcn>r commrudo München desördert, und am 16. Februar 1872 zu - , ih» sein hohcS 'Alter, um den ivohlverdienten Ruhestand »ach.r, suche». Still und zusriedcn lebte dann drr Greis ansangS - - München, dann in Sendling, und wer ihn kann!« wird ihm gen. g eili srcuudlichcs Andenken bewahren. Socialpolitisches. * Wie osficiö» verlautet, hat das Reich-versick>>- rungsamt vo» der iliin »ach 8-88 de« Unfallversicherung, gesetze« vom 6. Juli 1844 zustehende» Befugniß, jeterzei! r e P r üs u ng der Ge schäjlSjührung der Berus« genossen schaslcn vorzunchiiic» und sich seiten« der Vorstandsmitgliedr r und Beamte» der Letztere» Bücher. Beläge, Correspondeuzr.. sowie die aus die Festsetzung der Entschädigungen und Jahre: beiträ^e bezügliche» Schriftstücke vorlegen z» lassen, in ictzl Zeit einen bäufigen u»d umfaffenven Gebrauch gemacht. Neues Theater. Leipzig, 10. Mai. .Die Schulreiterin" von Einil Pohl ist einer der beliebtesten Einacter. Die C>- findung ist glücklich, wenn auch die Voraussetzungen der Handlung etwas gewagt sind; doch gegenüber den Salon- causeri,ii namhasler sranzösischcr Muster, in denen oft eine innere Wändlung de« Heide» ober der Heldin über« Knie ge- broche» wird, Vars man dem Pohi'schen Stücke nachrühiiieu. daß hier die Eniwickeluiig wohl motivirt und sehr begreiflich ist. Die Rolle der Lucie wird jeder Eo,ivcrsatio»«schau- spielerin wiilkomme» sein und Frl. Marie Barkany zeigle. daß sie auch aus diesem Gebiete heimisch ist. Sie spielte die junge Salonvame mit Anmuth und Humor und brachte auch das DeclamakionSslück, womit dir Rolle au«gestattel ist, durch ihren rspritvoilen Vortrag zur Geltung. Sie erntete reiche» Beifall zugleich mit den anderen Haupidarstellern, von denen besonder« Herr Hänsele» in der Rolle de« Herrn von MemingSbausrn durch seine burschikose Frische sehr rrhrileratz wirkt«. Auch Her, Gtraßmunn al« Baron Cälor W«»»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite