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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-10
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1888
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Mente Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 162. Tormtag den 10. Juni 1888. 82. Jahrgang VolkswiühschaMlhes. UI, D» UHM äesti«»t„ Sendungen tzGlß M richtt» » de» vrrautwortllcheu «edactenr desselben T. G. e«I I» Lespzl» Lelegramme. G Sei««» 9. Iuai (Prtvat-Lelegramm.) I» der hente! hier stattgehabte» 16. ordentlichen Generalveriammluag der Actlouoire der Weimar-Geraer Bahn wäre» 1850 Stück Acttrv mit 370 Stimmen vertrete». Die Dividende für dte Stamm-Prioritüien für' 1887 wurde ans 3 Pro«, festgestellt vnd dte auSscheidendea Aus. sichiSralhtmttglstder, dte Herren Rittergut«befitzer Finaazrath Sg.! Lobt, Gera and Rentner Rich. Knmbruchin Kölen wiedergewählt. ! WPS. Danits» S. Inni. Dt« Generalversammlung der Marira - bnrg'Mlawkaer Eisenbahn-Gesellschast, in welcher 5900! Stimmen vertreten waren, genehmigte dir Bilanz und wühlte diri au-scheidenden Aussichtsre.idsinltalteder wieder. * Thrifttaata, 9. Juni. Er wurde eine Staattaaleih« in! Höh« von 55'/»Mtllto»ru znr Lonverttrnng van zwei ältere» StaatSanlethru mit dem Bankhause Hambr» Sohn abgeschlossen.! Dt« vedt»-u»-e» find vorltnfig nach geheim. Dermlschte*. K. Selchst,, S. Juni. Der hiesige» »ewerbekammer die MMHeilung zngegangr» daß im nüchsten Jahre tu Bei eine allgemeine deutsche Aulstellung sür UufaNvrr» Hütung stattfiaden soll. Diese Ausstellung soll nicht nur Schutzvorrichtungen an sich, so», deru auch vollständige Maschine» und Apparate mit Schutzvorrich- tungeu, so wie solche Maschine» umsasseu, die durch dte Art ihrer Lonstructtoa andere geführliche Apparate und Liurtchtuugeu »u er sehen tm Stande sind. Dte «osstellung wird daher auaührrnd de» Thorakter etner Jadustrie-Ausstellnng erhalte», nur mit dem Unterschiede, daß alle Ao«ftelluug«gege»stL»dr «tue Beziehung zur Uusall Verhütung haben müssen. Zugelaffea find ferner ave Gegenständ«, welche sich aus de, «rbeitrrschutz und dte Wohlsahrt der Arbeiter auch bezüglich der Sraakhetl-verhütung beziehen. Da« Reichsverstchernng-amt, dessen Prüfideat da« Lhren-Prüfidium der Au«stellu,g übernommen, hat dem sehr »eitgemäßen Unternehme, dte thatkristigste Forderung zugefichert. Bon dem auSsühriichtu Inhalt de« Programm« kann im Bureau der Gewerbrkammer innerhalb der gewöhnlichen Geschüfl-stuadea Einsicht genommen werden. *— Neue Kammgar».Spiaarret. Wie un« von zuver- lässiger Seite mltgerheilt wird, beabsichtigt die „Sächsische Wollgarn sabrik vorm. Ltttel L Krüger" etue neue Kammgaruspiuuerei in Plaawttz zu errichten. *—o'/,prorrottgr Let«atgerStadtauleihr. Im Verfolg unserer dte«bezügl!chen Mittheiluug vor einigen Tagen haben wir weiter »u melde», daß die Zeicbnuagcu aus die 3'/,vroceniige Lei«, ntger Siadlauieihe, welche bekauntlich bei der „Beretasbank zu Let«»tg" uud bet der Credit- uud Sparbauk" hier zu bewirken waren, in so umsauareicher bewirk« worden sind, daß die Supicriptton beute früh ge schlossen werde» mußte, E« wird eine ganz erheb, ltch« Reduktion der gezeichneten Beträge stattfinde» müssen. » ^ *— Zritzer Parasstu- uud Solaröl.Fabriken. Schon seit einigeu Tagen uud auch heute wieder standen dte Aktien der Zeitzer Paraffin- und Solaröl-Fabriken, wie überhaupt die Titre« derarttger Unteruehmnuge», sehr in Gunst. Fortwährend traten größere Kausordre« au den Markt, wobei der llour« b>« heute einen Ausschwnng von ziemlich 3 Procent genommen hat. Infolge dessen wachte sich au der Börse die Meinung geltend, daß sür da« am 31. März abgelauseae Betriedtjahr, nachdem pessimistische Gerücht« davon wissen wollte», daß der Abschluß sehr ungünstig auSsalleu werde, doch eine verhältnißmäßig befriedigende Dividende zur Ber- theilung gelangen werde. Diese Erwartung hat sich nicht nur erfüllt, sonderu ist sogar uoch übertrofie» worden, denn nach einer uu« zugehenden Miiiheilung hat der SusstchlSrath in seiner heute statt gefundenen Sitzung beschlossen, »ach hohen Abschreibungen (circa 190 000 >ll) eine Dividend« von 8 Proceut der am 5. Juli in Halle stauiindenden Generalversammlung zur Bertdrilung vorzn schlagen. ES ist die« ein recht erfreuliche» Resultat. Für da» Vorjahr ist bekanntlich eine Dividende nicht ertheilt worden. *— Wurzeuer Kunstmühleuwerke und Bircuitsa brikeu.vorm. F.Krietzsch. Der Aussichtsrath wird der die-jährige» Generalversammlung Vorschlägen, sür da» verflossene Geschäftsjahr eine Dividende nicht zu vertheilen, weil die Betrieb«Verluste und die AettiebSeinschränkung, welche dersBrand deSNeumühlen-Ltablistemenl« zur Folge gehabt hat, da« Reinerträgniß insoweit geschmälert habe», daß au» demselben nur angemessene Abschreibungen aus di« Anlage- werthe bestritten werden, während die Erweiterungsbauten und Neu einrichtungen, welche zum Ersatz der Reumühlenwerkc neuerdiug» im Stadtmühlen-Etablissemeut hergestellt wurden, erst im Lause de« neuen Geschäftsjahr« in Betrieb gekommen sind. G Zwickau, 8. Juni. Dte Königin Marirnhütte bei CainSdorf hat sich in de» letzten Jahren sowohl aus dem Gebiete der Brückenbauten. wie derRöhreagteßerei einen Ruf erworben. So hat sie die Lieferunge» für die Wasserleitungen in Marknen- lirchen, Adorf, Falkenstein rc besorgt «nd soll von Neuem bei dem Dau der Wasserleitung hier und in Kliugenthal den Zuschlag er- halte» haben. — Die Zahl der kleine» Kohlengruben verringert sich immer mehr und eS sind in Bockwa und Hohendorf schon viele Schächte außer Betrieb. Da in diesen Orten die Kohlen nur in ge. ringer Tiefe lagerten, so habe» sich grvße Senkungen in der Erde gebildet, die theilwetse eine ganz unheimliche Tiefe erreichten. Die Bockwaer Kohlenbah» hatte unter diesen Erdrutschungen sehr zu leiden uud mußte sehr viel Geld für den Ausgleich de« Grunde» und Boden« auSgeben. *— ErzgebtrgtschrrStetnkoblrabauverein in Zwickau, lieber die Ergebnisse der ersten 3 Monate in diesem Jahre gehe» un» aus Zwickau folgend« Mittheilungen zu. „Gesammtein nähme 1139179,08 gegen 989141,89 ^l tu der gleichen Periode de« vorhergehenden Jahre«. Tasseubestaud Ende März b12 814,84 Mark gegen 445994,94 ^l tm Iabre 1887. Außenstände End« Mär, 753 988,40 >l gegen 688096,30 iu 188? Arbeit» löhne bi« Ende April 1888 416 994,7b ^l gegen 401 882,15 ^l in gleicher Periode de« vorhergehende» Jahre« — ES hat dieser Ber ein eiue sehr große Zukunft vor sich Zwei Schächte (sogenannte L csbau-Schächtr, welche eine Liefe von 640 m Koben, find bi« zu obiger Lieft auSarmauert) und kommen diese insofern in Betracht, al» deren Kohlenftlder auf circa 800 Jahre vollständig ausreichen Außerdem Hai der Verein »och 4 Kohlenschächte, Ziegeleien und CoakSösen tm Betrieb." *— Abzahlungsgeschäft«. I» Sachen der Abzahlung»-« schäfte enthält dir „Sachs. LandeS-Zritung" folgeuden. derselben au« Annaberg zngekommeuen Beitrag: „Bor einiger Zeit kaufte ein hiesiger Arbeiter von einem fremde» Händler in einer Restauration eine Uhr für 24 ^l unter Anzahlung ro« 8 ^tz mit der Bedingung, den Rest in monatlichen Raten zu zahlen. Die Uhr envit« sich jedoch al» vadrauchbar und als der Händler nach 4 Woche» zur Empfang nahm« der ersten Ratenzahlung erschien, erhielt er die Uhr zurück, da er versprach, dieselbe zu repartre». Der Abzahlung-Händler ließ sich jedoch nicht wieder sehen, bt« er von dem Arbeiter gestern hier entdeckt und znr Wache slfiir» wnrde. Hier legtttmirte er sich al« Besitzer ein,« Abzahlungsgeschäfte« in Zwickau. Er gab an, dir Taschenuhr „vermiethet" zu habe» — nach tz ü6 der R -G.-O. ist der Verkauf von Taschenuhren im Umherzlehe» verboten —, vnd in der That batte der betreffend« Arbeiter eine» sogenannten „Mieth- vertrag" «»lerschriebe». Daß der Mtethverlrag nur die Nothslagge für de, verbotenen Lerkaus bildet, liegt aus der Hand. Nach der Bezahlung der „Miethe" von 24 ^l geht die Taschenuhr in den Besitz de« „Miether«" über, welcher bei dem Kause außer der An- zohluna 5 ^tz „Eautton" leisten mußl Die Bestimmungen de« „Mirttzvertrage«" find so rigorose, daß der, welcher daraus reinfällt, vollständig de» „Bermtether" in dte Hand gegeben ist. Dieser Bor- soll zeigt wieder einmal so recht die Gefährlichkeit der A. schatte, welch« mindrrwerthtge Waare» zu unverschämten Preisen liefern, i« grellsten Lichte" -e- A»« tze» Grzaebtrge, 8 Juni. Daß di« sächsische Reaie. ru»g »t« dem Ankansr der. Freiberger Stlbergrube» kein gute« Geschäft gemacht hat, ist Thatsache: aber e» bleibt nicht au», aeschlafie», daß doch einmal «in« bessere »»«beute z» erwarten steht. 5» Jahr» 1387 srrtitch war dteieib« »icht nea aeamoerth sich« Befitzer der Freiberger Stlbergrube» habe, i« vergangenen I unsere Berichtrrstattting über die Lage de« Hopsengeschäfte« Jahre 1 491 218 ^l ausgewende«, aber nur 199 835 ^ll eingenommen, ^ Stand der Hopsenproductton wieder ausnehmen, schicken wii gewiß eia betrübende« Ergebniß. Boa 18 gewerkschaftlichen Grube» haben 10 nicht eiumol Erz aeliesert. DreStze«, 8. Juni. Die Einzahlungen zur Köui glichen Alter-rentenbank in Dr««deu (Altstadt, Landhan»- und.KSnig Johanufiraße, tm Landhau«) im Monat Mai d. I. haben die Höhe von 135 760 ^l erreicht uud damit da« Ergebniß de« gleichen Monat« de« Vorjahre« am 81 608 .4l (ist mehr al- 80 Proc.) über- stieaeu. Zu dem erwähnten Betrage haben, nach Abzug von 80 301 an« nichnächsischen Orten stammenden Einlagen, die drei größten Städte de« Lande« zusammen 57 647 die amt-haupt- mannschaftlichen Berwaltung-bczirke dagegen aur 47 812 bei- getragen. Bei den bekannte» von der Alrersrentenbauk gebotenen «ortheil«» (dauernder, unbeschränkter Lapitalvordehalt, in beliebigen Zeiten »ad beliebigen Beträgen von 1 ^l au auswärt« ermöglichte Einlagen, völlige StaatSgarantie) erscheint die gering« Benutzung derselbe» fetten« der Provtnzialbevölkerung befremdend, umsomehr, al» durch ein über ganz Sachsen au-gebreitcteS Netz von nahezu 300 Agenturen die Einziehung jeder die Versicherung betreffenden Auskunft, sowie die Einzahlung von Einlagen den Bewohner» aller LandeStheile äußerst bequem gemacht worden ist. Dresdner Terraingesellschaft. Nachdem dte Aktien- aesellschast Dresdner Terraiu-Gescllschaft durch Bereinigung mit der Dresdner Ballgesellschaft aufgelöst worden ist, werden die Gläubiger der erster«» aufgefordert, sich bet der Dresdner Ballgesellschaft zu melden. *— Eisenbahn-La risverbäade. Di, kommerzielle» Leitungen der Eisenbahnen find derzeit stark durch die Abhaltung von Berband.Conferenzen in Anspruch genommen. In Dresden finden augenblicklich Beralhunge» der Eiseubahnverwaltungen zur Regulirung de« rumänisch-österreichischeu. rumänisch-deutschen und deutsch-galizisch-rnssischen Güierverbandverkehr» statt. Den Haupt zweck dieser Lonserenzen bilde« die Erstellung directer Tarifsätze für uud nach allen in den BrrbaudSbereich fallende» Ort«- und Güter- relotionen. Auch soll eine bindende Norm für die Iustradiruag». Vorschriften vereinbart werden. Die österreichischen Eisenbahnen streben die bündige Zu'age der deutschen Eisenbahuverwaltuugen an, den Verkehr Deutschland» mit Rumänien auch weiterhin durch Oesterreich transitire, zu lasten und die Beförderung nicht etwa ei» Rußland mit Vermeidung de» österreichischen Territorium« vor- zunehmen. Die deutschen Eisenbahnen wünsche» rin, Regnliruug de« deutsch-russischen Gcenzverkehr« durch die bestehende Normirong der galizischen Einbruchftattone». Dte Auftheilung de« österreichischen Transit-Verkehr« mit Rumänien wird ans verschiedenen, monatlich abwechselnden Routen erfolge». Die Lonserenzen in Dresden bürsten daher für die österreichischen Eisenbahnen bezüglich de« Durchgangsverkehr« «ine große Bedeutung erlange». Am 14. Juni wird in Preßburg die gewöhnlich« Lonserrnz der österreichisch- ungarischen Eiienbahadirectoreu abgehalten werden, und am 19. Juni nehmen in Allssee di« Beralhunge» de« süddratsch^sterreichischeu Eisenbahnverbandes ihren Anfang. Am 81. d. M. endlich trete» dte Verwaltungen de- deutsche» Eisenbahavereiae« in Baden- Bade» behus» Festsetzung der Wintersahrordnunge« zusammen. *— Leben«versicherung«bank sür Deutschlaud zu Gotha, versichert waren Anfang Juni 71010 Personen mit 539 300 000 ^tz Neu beantragt wurden tm vorigen Monat 474 Versicherungen über 3 7:9 400 und zum Abschluß gelaugten 431 Versicherungen über 3 287 300 ^l Die Zahl der angemeldeten Sterbe, fälle betrug, 133 mit 712 400 Versicherungssumme. Im Ganzen wurden seitBeginn diese» Jahre« 8b208crsicherungen über 18 577 400^4 Summe beantragt und 8115 neue Versicherungen über 15 344400^1 abgeschlossen, sowie 608 Gterbesälle mit 3 791800 ^l Versicherung«, summe angemeldet. Die seit dem Bestehen der Anstalt a» «ge zahlte» Versicherungssummen beziffern sich aus zusammen ca. 188 760 000 ^l Der Boukfoud« beträgt jetzt ca. 145800000^1 Dte Ueberschüste werden voll uud unverkürzt an die versicherten al« Dividende znrückgewährt. In diesem Jahre wird nach dem alten System eine Dividende von 41 Proc. der IahrcSprämie uud nach dem »eneu „gemischten" System eine Prämien- dioidende von 31 Proc. und eiue Reservedividend« von 2,5 Proc vertheilt. In Procent der JahreSprämte auSgedrückl, berechnet sich im lausenden Jahre nach dem letzteren System die Gesammtdivideude für dte jüngsten dtvidendenberech tigtrn Versicherungen aus 32 Proc., für die ältesten schon aus 128 Proc. k Berit», 8. Juui. Die Hauptsteuerämter waren bekanntlich angewiesen worden, iu allen Fälle», in welchen nicht besondere Gründe die-uathunlich erscheinen laste», die Abfindung von mehlige Stosse verarbeitenden Brennereien nicht aus eine bestimmte BerbrauchSabgabensumm«, sondern allgemein aus die Miudestmeng, de« zu ziehende» reinen Alkohol« zu richten. Dieser Anordnung ist in einzelnen Berwaltuug-bezirken eine zu strenge Auslegung gegeben worden, und der Finanzminifter hat sich de«ha>b in einer neuerdings an sämmtlich« Provinzialsteuerdirectoren gerichteten Verfügung ver anlaßt gesehen, daraus aufmerksam zu machen, daß iu alle« Fällen, in denen die Abfindung von mehlige Stoffe verarbeitenden Brennereien, insbesondere solcher kleineren Umfanges, aus die Mindestmeuge de« zu ziehenden reinen Alkohol» mit den vorhandenen Beamteukrästen nicht durchsührbar erscheint, oder für die SiaatScass« leinen Bortheil verspricht, oder eudlich sür den Brenoerei-Inhaber unverhältnißmäßige Auswendunge» bedingen würde, von dieser Art der Abfindung — vorausgesetzt, daß »icht etwa «in bezüglicher Antrag des Brennerei- Inhaber« vorliegt — abgesehen und di« Fixation der betreffenden BetriebSanstaltru aus eine bestimmte BerbrauchSabgabensumme auch künftig zngelasteu werd«» kann. *— Stein prlpfl icht. Die Provinzialsteuerdirectoren sind durch einen neueren Erlaß de« Finanzministcr« mit zwei Erkennt- nisten de« vierten Strafsenat« de» Reich-gericht« vom 23. Februar und 11. April d I. bekannt gemacht worden, wonach die an die Vorstände von Actieugesellschaften gerichteten Anträge aus Ueber tragung von Aktien tm Actienbuche al- stempelpflichtige LessionSinstrnmente »icht zu betrachten sind. Der Finanz,ninister Hot sich damit eiaverstanden erklärt, daß nach dieser von deni Reich- gericht gebilligten Auftastung auch von de» verwaltung-behörden versahrrn werde. *— Förderung wisseuschastlicher Untersuchungeu Der StaalSsecretair vr. v. Stephan hat dem „elektrotechnischen Verein zu Berlln" au« den Mitteln der Reich« Post- und Tele- gravhenverwaltuug für da« lausende Jahr die Summe von 4500 ^l übermiesen. Diese Summe soll nach Bestimmung de« Reichs-Postamt« verwendet »erden „zur Förderung der Arbeiten znr Erforschung de« Wesen« der Lrdströme, sowie zur Durchsührung von Beobachtungen über Blttzwttzlungea und Blitzableiter- etnrtchtuagen". — Der genannte Verein, der Sammelpunkt aller wistenschastltche» Autoritäten Deutschland« ans dem Gebiete der Elektrotechnik »c., hat schon mehrfache derartig« Zuwendungen vom ReichS-Postamt erhalte». *— verband der Puzzolan-Lement-Fabrike». Fü die Lieferungen zum Bau der MunitionS-Fabrikin Spandau, de« SOgi-runaSacbändeS in HildeSheim und de« Postgcbäude« in Gotha haben zum Verbände gehörige Fabriken den Zuichlag erhalten. k-«h. Obwohl bi« vor Kurzem dte Fabrikation von Aquarell-Farve» vorzug-weise in Eualand betrieben wurde, hat sich tu jüngster Zeit auch dte deutswe Farben-Jndustrt mit Herstellung derselben besaßt uud erfreuliche Ersolae erzielt Ein großer Theil de« Auslandes bezieht seine Aquarell - Farben au« Deutschland, weil dieselben in der Qualität de» englischen Erzrua- nisten nicht« »achgeben, im Preise dagegen billiger und in der Lol- lection reichhaltiger sind. Die Aquarellmalerei hat bei un« mehr und mehr an Umfang gewonnen und in gleichem Maße hoben di« Fortschritte der Farbensabrikation zugenommen Do wird au« Berlin berichtet, daß di« Firma Haase G Brandt, Wilhelmstraße 91. welche bereit« durch ihre Fabrikation vo» Oelfarben in Künstler- kreise» wohl renommirt ifl, neuerdings in bedeutendem Maßstob« Aquarell-Farben nach Italien crporttrt. Hieraus kann man um so mehr Gewicht legen, al« gerade Italien dasjenige Land ist. in welchem der künstlerische Geist zu Hau« und die Malerei in hoher vttlthe steht *— Hotzfenbau und Hopsenhandrl, In einem soeben an die Mitglieder de« Deutschen Hopsenbauvcreiu« versandten Bericht stellt her erste Präsideut de« geuauuicn Vereiuo«. Herr 0r Em l Pott, dte „iWniiiftllg, «ädmtto» wie folg« tz«: Lndem mir und den . ^ . . ._,„Wwir voraus, daß sich seit unseren! letzten Berichte wenig geändert hat Der Ver kehr mit Hopsen hat sich immer mehr verstaut E« ist dies eine natürliche Folge de- bestehenden Verhältnisse« zwischen Angebot und Nachfrage, nämlich de- Mangel- an besseren ond de« UeberstusteS an genügen Sorten. Bessere Sorten blieben nach wie vor gesucht, und die Producenten derselben können auch fernerhin aus sicheren und lohnenden Absatz rechnen, zumal wenn dieselben dem Bestreben hul- digen, idre Produktionskosten nach Möglichkeit zu verringern, und wenn sie der Erzeugung guter Qualitäten vermehrte Aufmerksamkeit widmen — Da baS Geschäft in Hopsen zur Zeit belanglos ist, con- centrirt sich naturgemäß da- Jnteresic gegenwärtig aus den Stand der Hopsenpflanze und aus die nächsten ErmeauSstchten. Läßt sich auch über die nächste Ernte zur Zeit kaum etwa- Sichere« sagen, so ist es doch von allgemeinem Interesse, zu wissen, daß die Hopfen pflanze säst überall, trotz de- anhaltenden und kalten Winter-, gut bestanden hat. Wie die gesammte übrige Vegetation, ist freilich da- WachSthum der Hopfenpflanze gegen sonst säst süberall etwa» «rück und haben viele, namentlich alle spät ausgemachten und pät geschnittenen Gärten durch Erdflöhe zu Inden. Feucht- warme Frühjahr- - Witterung kann aber diesen Uebelstand in wenigen Tagen beseitigen, so zwar, daß in dieser Beziehung über den Ausfall der nächsten Ernte keine Sorgen entstehen können. Wichtiger ist, daß nach den un- direct zngekommeuen Berichten und nach indirect ringczogcnen Informationen der Hopfenbau tm großen Ganzen wieder nicht in erheblicher Welse eingeschränkt, — ja sogar in einzelnen Gegenden vermehrt worden ist. Die Ursache der nied rigen Preise, nämlich die allgemeine Ueberproduction, dürfte daher auch in diesem Jahre bestehen bleiben, falls nicht durch unvorher gesehene elementare Ereignisse oder veränderie Culturversahren ge ringere Eriiteerträae oder Mißernten resultiren Kann man ei» Letztere- nicht wünschen, so muß man da- Fortbestehen der Ueber- iroduction nur im Interesse der Producenten selbst lebhaft bedauern Bir sind »war wie früher weit entfernt davon, zu entpfehlen, daß der Hopfenbau überall eingeschränkt werbe, müssen aber, indem wir iu erster Linie das Wohl der Producenten im Auge haben, immer und immer wieder ra ihr», den Hopfcnvau cin- j «stellen oder zu vermindern, wo nur gcringwerthige Sorten, welche die Loncurrenz nicht auShalten, pro- ducirt werden können. In Gegenden und Lagen der letzteren Art sind der Futtcrbau und vermehrte Viehhaltung viel ren tabler als der Hopsenbau, Außerdem verspricht die Einführung oder Erweiterung des Feldgemüsebaues daselbst viel bessere Erlolge, da an guten Gemüsen Mangel herrsch! und die letzteren Feldsrüchte nicht ohne sehr erhebliche Kosten weit versendet werden können. Eine merkliche Loncurrenz de» Auslandes, zumal überseeischer Länder, ist daher überhaupt nicht zu befürchten, eS müßten denn ganz ungeahnte Fortschritte auf dem Gebiete der Conservirung-verftihren gemacht werden. Durch die Anpflanzung von Gemüsen als Unter fr acht« in Hopsengirten läßt sich der Ilebcrgang zur Gcmüsecultur ohne große Mühe und Kosten allmälia bewirken. — Endlich möchten wir noch die Aufmerksamkeit aller Producenten in wenig begünstigten Lagen ausdteLultur von Beerensr lichten (Johannisbeeren, Stachelbeeren u. dgl.) lenken, da die Nachfrage nach den sogenannten Beerweinen in neuerer Zeit einen derartigen Aufschwung nimmt, daß sie bei Weitem nicht befriedigt werden kann. Die Beerwein- bereittmg ist eine äußerst einfache und erfordert nur geringe Anlage- kosten. Für rothe Weine cignen sich besonder» dte Versailler, rothe holländisch« und die Kirsch - Johannisbeere; für Weißwein die eng- tische weiße, dte große weiße holländische und weiße Champagner- Johannisbeere, Von den Stachelbeeren sind die Sorten mit kleinen und mittelgroßen behaarten Früchten am Besten geeignet — Dte Grundsätze aller Producenten. die mit Erfolg Hopfen culttviren wollen, müssen also nach wie vor lauten: Einschränkung der Production gcrlnger Sorten, möglichste Beförderung des Qualität-baue- und Verringerung der Produc- ttonSkostcn!" ManSselder Kupfer schief er bauende Gewerkschaft. Hür die Kuxe der ManSselder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft icigte sich auch an der heutigen Börse lebhafteres Interesse Der lourS stellte sich auf 600 .^l pro Kux, ohne daß jedoch Material abgegeben wurde. T Rohstoff-Genossenschaft der Schuhmacher, ein- fttragene Genossenschaft, zu Halber stabt. Die Genossenschaft chließt ihr 13. Geschäftsjahr (l. April 1887/88) mit einem kleine» Rein-Gewinn (134 Al) ab. Dte Bilanz weist aus als Aktiva: Debitoren 9158 ^!, Waaren-Lonto 8188,70 ^l, Lasta-Lonlo 3540 Mark, Utensilien ,c„ in Summa 21044,73 ^l, al- Passiva: Dar lehnScont« 9150 ^!, Gulhabcnconlo 6584 -4l, Reserveconto 2475 ^l, Cautlon-conio 2700 *— Rheinischer Actien-Berein sür Weinbau und Weinhandel Dubthey Sabl L Lo. Durch einstimmigen Be schluß der außerordenilichen Generalversammlung sind die Aclieu l-it. L raducirt und die Betten I-» X reducirt worden, so daß die bei der Gründung de- Verein« vorhandene, während der Dauer der selben um mehr al- 300 000 verminderte Unicrbilanz vollständig beseitigt ist. Die betreffende Buchung kau» jedoch erst »ach Ablauf de« Sperrjahres vorgenommen werden. — Esten, 8. Juni. Die hiesige» städliiLeu Behörden hoben die Begründung einer kommunalen AuSsteuersparcasse be schlossen, welche der ärmeren Bevölkerung in einem gewissen Grade die mehr sür Wohlhabende zugängliche Lebensversicherung ersetzen soll. Minder Bemittelte, welche durch eine Sparcasscneinlage ge zeigt haben, daß sie zunächst für sich selbst zu sorge» gewillt sind, erhalten die Berechtigung zur Theilnahme an den Borlheilcn der AuSstcuersparcaste, d. i. an den jährlichen Prämien und Zuschüssen jeder Art, wodurch e« möglich werden wird, «me Verzinsung bi» zu 10 Proc. der Eparcasieneinlage zu erreichen und so beim vollendeten 21. Jahre sür eingelegte 100 ^l bis zu 300vielleicht auch noch mehr auSgezahll zu erhallen. Die AuSsteuersparcasse will sür den Handwerker die Mittel zur Anschaffung der ersten BeschästSeinrich tung, zur weiteren Ausbildung, z. B. aus Reise» al« Geselle »c.. sür den jungen Mann und die Ellern die Lrleichlcrung de» Mllitair dienste«, für jeden minder Bemittelten dte Gelegenheit zur Bereit- haltong eine» größeren NoihpfennigS bieten. Um sür den Abschluß der Ehe die Beschaffung einer WirlhschastsauSstatlung zu erleichiern, will die AuSsteuersparcasse solchen Mädchen, welche sich durch Er werb eine« Sparcostenbuch- als sorglich und würdig darstellen, durch Prämien, Zinsenzuwachs, wohlthätige Zuwendungen ,c. die Spar eialage so vermehren, daß sie damit eine verhällnißmäßige Aussteuer sich ollmällg ansammeln können. Jedenfalls kann diese nachahmens wert he Einrichtung ein kräftiger Sporn sür junge Leute weiden schon bei Zeiten ernstlich und mit Erfolg für ihre Zukunft zu sorgen. *— Verband westdeutscher Blechwalzwerke. Iu der am 6. d. M. stattgehablen BerbandSversammlung wurde sestgestelll, daß die Werke fortgesetzt gut beschäftigt seien, daß sogar stellenweise die Aufträge sich nicht unbedeutend gemehrt haben. Aus Grund der Lage de- RohelsenmarfteS »nd nicht unwesentlich erhöhter Kohle» Preis« wurde eine Preiserhöhung von 3 Proc., also rund 5 -<1 sür 1000 ßg; beschlossen. In Folge dessen stellen sich Kestclbleche aui 170 und Behälterbleche aus 150 ^4l Die Preiserhöhung tritt mit dem 8. Juni in Kraft. H««tz«r«, 8. Juni. Kamernn-Tabak. Die sür Rechnung der Kamerun Land- und Plaatagen-Gesellschost hier an den Markt gebrachten kleinen Partien von Kamerun-Tabak, welche am 9. Juni per Einschreibung verkauft werden sollen, finden vo» sachverstülidiger Seite tnsosera eine günstige Beurtheiluiig. alt diese« Product den Eindruck macht, daß dasselbe bei richtiger Behandlung im Produc tionSlaude, bei guter Soriiruag und guter Verpackung eia Deckblatt Werden kann, da« möglicherweise noch einmal eine Rolle lvielen wird Ha«tzur«, 8. Juni. (H. B.-H ) Loalanleu-Eiafohr. von Westindier, wurden per Dampfer „Teutoala" zugeiührt: 1 Kiste Lontantrn für G. K. t L. F. vlohm. von der Westküste Süd- amerika« per Dampfer 1 Kiste Lonlaiten für M Gleisner. 1 Packen Gold iür P Schmidt und von New-Popk per Dampfer „Rugia": 5 Fässer Goldbarren für L Vehr,»« «. Löhne — Der Handel mit laadwirths chasllichen Erzeug- aisseu ist. so wird au« SchleSwig-Holftei» gemeldet, wenn auch ein Anfang znm Bester«» gemocht wnrde. noch immer nicht ln die richtigen Wege geleitet. So wird namentlich tür den Bullerhandel viel gelhai». um den directen Versandt nach England ei»»« schwunghaft z» betrriben und, da gegenwärtig ein eigner Lommtsssoaair dort angeftrllt ist. glaubt man anG datz e« al« eine zu große Aengstllchkelt bel den Meiereigenostenichaftei dte sich gegenwärtig bekanntlich onch bei un- immer mehr auc breiten, bezeichnet werden muß, wenn sie zögern, dlese» Weg zu betrete». Es giebt nur noch wenig Meiereien, die ihre voll IahreSprodnctton nach England lenden. Es ist zweisello«, bei englische Mark muß beschickt werden, die Einleitungen sind gui getroffen und e» ist nothwendlg, daß dementsprechend auch die Sendungen in reichlicherem Maße geschehen. * Breslan, 8. Inni. Der gestern eröffnete diesjährige Maschinenmarkt — der 25. — ist gegen frühere Jahre ziemlich zahlreich von Firmen der Feldbahndranche beichuki rycilweisc mag dazu da« 25jährige Jubiläum de« für dte Landwirthschaft in ganz Schlesien wichtigen Marktes die Veranlassung sein, in der Hauptsache schreiben wir dieselbe aber der zu gleicher Zeit hier tagenden Wanderausstellung der Deutschen Landwirth schaft«-Ges«llschast zu, die eine »ahlreichc Versammlung vo» Landwirlhen au« allen Gegenden Deutschland« nach Bre-lau gelockt hat. — Dte Anwendung vo« tran»porlablen Bohnen im landwirth schastltchen Betriebe kennt man erst sei« einigen Jahre»; wie fehl aber jeder praktisch«, aas rationelle Beiviridichaitung seine« Gutes Gewicht legende Landwirth bestrebt ist, die sogenannten Feldbahnen sich nutzbar zu machen, zeigt die immer größere Anwendung der- selben bei den verschiedensten Arbeiten, wie Kartoffel- und Rüben- tranSport, Sandtrantport, zur Verbesserung sumpfigen Boden». Holz- tranSport im Walde ,c. rc. Wir scheu aus den, diesjährigen Maschine», markte bekannte Firmen, aber auch verschiedene neue, darunter der Bochumer Be rein für Berg bau und Gußstahlfabrikatton, und Krupp. Diese scheinen auch am meisten in Bettacht zu kommen nicht allein, weil sie unsere» Wissen» von den Ausstellern von Feld bohnen diejenigen sind, welche allein sämmtlich« Rohmaterialien art eigenen Betrieben gewinnen und daran» die fertigen GletSrahmrn Weichen, Drehscheibe», Wagen ,c. Herstellen, sondern auch west sie in der That — nach unserer unmaßgeblichen Ansicht — durchaus lobenswerthe und praktische Consttiiettonen zu Stande gebracht haben — Bei Krupp ist man daran gewöhnt, an- znnehmen. daß er nur Brauchbare« liefert, und demgemäß machen aucli die ausgestellten Gleise-Wappen einen durchaus soliden Eindruck Garn besonders gut hat un» aber die reichhaltige Ausstellung des Bochumer Verein» sür Bergbau und Gußstablsabrikation, insbesondere aber die soso« in die Augen springende praktische Eonsttuction der Gleise gr fallen. Die Verbindung der Schienen mit den Schwellen geschiet», ohne der Soliditöt Eintrag zu thuu, aus die denkbar einsachfte Weise durch Schrauben aus der einen Seite des Schienenfußes, während die Schiene außen durch eine zapfensörmige Auspreisung au- der Schwelle gehalten wird. Diese Anordnung ermöglicht ein schnelleres und leichteres Zusammen- und Auseinanderichrauben der Schienen und Schwellen wie bei irgend einem anderen Systeme Ebenso praktisch scheint nn« die eigenartig geformte sogenannte Laschenverbtndung, das ist die Verbindung der Schienenrabmea untereinander, zu sein Es wurde un« von Sachverständigen, welche Materialien dieser Lonsttuetion längere Zeit rm praktischen Betriebe haben, versichert, daß in der That mit diesem System große Ei folge erzielt worden seien Auch über dte sonstigen, von dein ftochumer Verein ausgestklllen Gegenstände: Wagen. Weichen. Dreh cheiben rc ist, wie bei der Finna Krupp. Loven-wertheS zu de richten. *— Die Stadt Fretburg im Bret-gau emittirt 2'/, Mill ouen Mars 3'/,proc. Anleihe. Gebote aus vorläufig 1'/, Millionen sind bi« 21. Juni einzureichen. Z Der Jahresbericht der Handel«- und Gewerbe kammer zu Stuttgart weist auch daraus hin, daß die an d^ Getreidrzollerhöhüng geknüpften Hoffnungen ans die PreiSerböh»» der Halmfrüchte uuv der Liegeaschaste» sich nicht verwirklicht habe, und die finanzielle Lage der würltembergischen Landwirthschaft de der mangelhaften Ernte uoch mißlicher geworden ist. Der Handel in LandeSproducten ist gegen 1886 zurückgegangen, hanpisächlich » Folge der Unsicherheit, unter welcher der Handel ln Getreide und Mehl seit Jahren (ln Folge der agrarischen Bestrebungen) leidet Auch die Lage der Mühleniadustrie Hai sich 188? nicht gebesseri außer der durch Umwandlung der Loh», und Kundenmühle» ii Kunstmühlen bewirkten Ueberproduction, dem usancemäßige» Ans nvthigeu außergewöhnlicher ZahIungSbediugunge», Bomficalione» und Rabatte, sowie ungünstigen Zoll- und Eisenbohntarisen habe, die Getreidezvlle dte süddeutsche Mühlenindustrie schwer ge- schädigt. So lauge die Mühle» im Staude waren, ihr Roh produkt von allen Ländern der Welt zu beziehen, machte sich die Ueberproduction noch nicht fühlbar. Ei» vorsichtiger und geschickter Einkauf brachte immer »och einigen Nutzen. Abe> nachdem die ansgestapelten Vorrätbe fremden Getreide« ausge- brcructil waren, gestatteten die gedrückten Mehlpreijc nicht, die um den Zoll gesteigerten Preise sür fremden kleberreichen Weizen anzu- legen, und die Müller mußten sich aus den Einkauf einheimischei Frucht beschränken, und nur wenig russischer Weizen wurde mit der- mahlen, um dem Mehle einigermaßen Klebergehalt zu geben Unter diesen Umständen konnten die Mühlen im günstigste» Falle nur eine mäßige Verzinsung de» Anlagecapitals erlangen. Ihr frühere« Absatzgebiet am Rheine rc. ist ihnen durch die Ber- schiebung, welche in Folge der Zollerhöhuag im Frühjahr 1885 eingetreien ist, verschlossen, dagegen wird ihr eigenes Absatzgebiet mit norddeutschem billigeren Mekle überschwemm!. E n Mühlen- Industrieller schreibt der Handelskammer: „Die künstliche Ber tbeuerung unsere« Rohstoffe» um 5 ^l pr. 100 dp; (30—40 Proc. de« Werthe« bei Weizen, 50—60 Proc. bei Roggen) an unseren Grenze» macht da« Geschäft schwierig und riskant, je näher wir icdes Jahr der neuen Ernte kommen Schon verschiedene Jahre ist unser Aabrikatiousniitzen durch die übermächtige, häufig nicht calculirend Loncurrenz beinahe aus Nicht« hcrnntergedrückt worden; vo» nun an wird auch mit einer mach so vorsichtigen Specnlaiion Nichts mehr zu verdienen sein. Mit ber Zollerhöhung fing die aus- ländische Waare sofort an bei uns im Preise zu steige«. Eie wird es sein, welche die ganze Zollerhöhnng bekommen wird, sobal die Inlandswoore zusammcngegangen ist, was nicht m-hr lange an stehen wird. Do« Au«land zahlt die«mal den erhöhten Zoll nichts" Wien. 7. Inni Dir Reservefonds der Eisenbahnen Vor einiger Zeit fanden tm Handelsministerium Berathungen statt, welche die Verrechnung und Verwendung der Reservefonds der Eisenbahnen zum Gegenstände hatten Dte Prüfung der Bilanzrii des Jahre« 188«; ergab, daß die al« Reserven auSgewiescnen Be träge fast durchwegs nur rechnungsmäßige Posten sind, während nur in seltenen Fällen Effecten oder Baarbestände gegenübersteheu die den Reservefonds als eine verfügbare Rücklage kennzeichnen Wie die neuesten Rechnungsabschlüsse zeigen, Hai sich daran nichts geändert Dies lehrt dir folgende Zusammenstellung an- den Bilanzen der wichtigsten Bahnen: L>rdntt>ichlr Nejerixsc'nd« Aussig-Teplitzer Bahn Böhmische Nordbahn . Böhmische Wrftbahn . Buichtiehrader Balm: Unternehmen l-it > Unternehmen I,it. 8 Ferdinands - Nordbahn 10157 034 Karl Ludwig-Bahn . 2 784 470 Rklervr 806000 3 867 991 4 673 991 1300 000 514 222 1 814 222 232 360 1069 633 1301993 974 233 997 500 8 24!« 999 3 247 499 171752 648 084 819 836 10157 084 9 554 814 78084 2 862494 689487 StaatSeftenb-GeseVsch 2000000 5 »14 410 7 314 410 — Südbabn 5 957 346 661 784 6 619 131 — Slur bei zwei Bahnen, der FerdinandS-Nordbahn und der Böhmischen Westbahn. erschein« der Reserveiond« als ein wirklich zurückgelegte« Lapital, welche« einerseits fruchtbringend angelegt ist, andererseits auch für den Fall des Bedarf«« ohne Schwierigkeit herangezoaen werden kann Da« Gleiche gal« vor einigen Jahren auch von der Karl Ludwigbah». während jetzt nur »ehr etwa der vierte Theil des Reservefonds in Effecten vorhanden ist. Die Südbahn hatte in früherer Zeit den Reservefonds gleichfalls zum größten Theist in Effecten angelegt, verwendete diese aber später für verschiedene In vestitionen. Im Jahre 1884 gab die Verwaltung der Lüddahn die »Absicht kund die Reserven cillmäliq wieder effeetennräßig zu dotiren: I inwieweit diese Absicht verwirklicht wurde. ist aus der Bilanz nicht I zu ersehen. Bei allen anderen Bahnen sind die den Reserven z» ^ Invcfiitionen verwendet worden ^ind finden
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