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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-29
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1888
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14 15 04 >6 16 >8 >8 i5 14 15 >6 16 15 17 15 15 18 15 17 16 15 14 15 15 12 IS en o- e» -n eu >r- ch. !k- kck ä. so eu 5« 14 14 12 16 17 16 1b .1° 242. Vierte Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 82. Jahrgang. Mittwoch den 29. August 1888. RL. Die heut« nach kchlutz der Redaktion eingegangenen Trlegra«»e definden sich oor den tolegraptzischrn LourSberichtrn. Telegramme. <5 vreslau» 28. August. (Privat. Telegramm.) Nach der „DreSl. Z,g." sind die Nachrichten über das häufige Austreten der Kartosjeikrankheit aus Ausstreuungen der Reisenden von den „Hamburger ReiSschälmühlen" zurückzusühren. Zissermiißige varfteUnng der Ernte im Jahre 1888 zulammengestellt nach den am sechzehnten Internationalen Betreibe, und Saaienmarkte in Wien erstattete» Berichten von den Herren Jos. I. van den Wyngaert, Isidor Landauer und Fritz Kreglinger. (Die Zahl 100 als Mittel-Ernte angenommen.) g Wclien biozgm Dinkel (Spelt) Gerste Haler r Oesterreich 107 92 96 103 n Ungarn 110 85 — 84 85 n Preußen 90 74 — 94 96 S i Sachsen 95 82 — 90 M Bayern, Franken u. Schwaben 88 79 — 97 107 „ Ober- und Nieder- . 102 80 IM 120 „ Pfalz und Wetlerau . 75 65 — IM 105 Baden 85 60 85 85 110 n n ZNLST.- 76 95 70 75 IM IM n Mecklenburg 98 80 — IM IM n Dänemark . 60 90 — 130 125 >. Norwegen und Schweden . . 95 M — 95 90 Jialien 75 — — — 65 h Schweiz 78 78 — — IM Holland 82 72 — 87 107 Belgien . 82 — — M — ll Frankreich 80 85 — 85 IM Großbritannien und Irland . 78 — — 99 IM Rußland, Pobolien .... 80 60 — — IM „ Bessarabiea . . . 125 75 — IM 50-75 r », Polen 87 72 — 82 92 „ Mittel- „ Cherson und Jckatcri- 85 80 75 90 noslov: g Winteiweizen 1 Sommerweizen / 120 120 — 120 120 r „ Kurland u. Litiaue» 95 85 — 90 90 o „ Estdland . . . . 92 82 — 82 72 n Rumänien, Moldau .... IM 130 — 125 — „ kleine Walachei. . IM 80 — 80 80 120 IM — 95 M Serbien ........ 120 90 — 90 70 Egypten 110 — —- 75 — Indien hatte im vorigen Jahre 6390000 t Weizen, in diesem Jahre 7255000 t Weizen. (Eine normale Durchschniils-Erute wird mit 7197 000 t angenommen.) Amerika batte im vorigen Jahre 456 Millionen Bushel Weizen, in diesem Jahre 420 Millionen Welzen; im vorigen Jahre 1426 Millionen Bushel Mais, in diesem Jahre 2025 Mill. Bushel MaiS. Vermischtes. Berlin^ 26. August. Eonscctionsbericht der „Wochen, schrift sür Spinnerei und Weberei" von Ernst Heitmann in Leipzig. Hinter uns liegt eine sehr lebhafte Geschäslswoche und wir sind IN die Hochsaison cingctreten. UnS besuchte eine grobe Anzahl Ein- käuser, worunter solche von Süddeutschland und vom Rhein am meisten vertreten waren. Aber auch aus der Schweiz. Italien, Spanien, Holland sahen wir viele Kunden hier. In allen Geschälte» herrscht grobe Lcbbastigkeit, wie solche übrigens um diese Zeit zu erwarten war. Zu dem regen Platzgejchäfl gesellen sich noch zahl- reiche von englischen Häusern eingehende Aufträge; von dorther werde» namentlich Tricotjaquets und Doublejaqnets in loser Form verlangt. Die süddeutschen Einkäufer criheilte» Austräge aus leichte Genres aus Hellen Somuierstossen, aus Kaschmir- und Filzstofsen. Der deutsche Geschmack wendet sich vornehmlich JaqnetS aus Trikot- ftofsen und farbigen Doubles zu; dann werden anschliebeude Paletots aus Soleilstoffen, au.'- Tricotstvffen, Bis nk iinmgarnstreisen, Schatten, stoffen, Wolljuttcrpluschcn und MattelassücS gekauft. AuS denselben Stoffen verlangt man auch lange TolmanS, auch werden wattirtc Tuchdolmans gern genommen. Als Beiatz herrschen Pelz und Federn, Passementri.n (Schnüre, Galons und Ornaments) vor. Sehr großes Geschäft fand in Negeniiiänteln statt, die in Dolman, Paletot-, russischer Radiorm mit Ticssen, Gehängen und Schnur- Verzierungen gern gekauft werden. — Das G schüft in der Stoss- bran che war sclstverständlich lebhaft, gesucht bleiben SoleilS und StockinetteS; bevorzugte Artikel bilde» Wolliutterplüsche und Matte- lasses; sehr beliebt sind Aachener Doubles und Esk mos; die anderen bisher sehr begehrten Stoffe: Berliner Satindvublks, Bisenstreisen, sind nicht mehr kuopv. Seidenp ü ch nimmt nicht die bevor, zugte Stellung ein, welche zu Aiftang der Saison diesem Stoffe zugedacht war. Grobe' Umsätze fanden wieder in Regenmäntel, stoffen statt; die Nenmünster Waare ist kaum zu haben, weshalb Cprcmbcrger, Kettwiger, Gladbacher Regenmäntelstoffe guten Absatz finden. Viel gebraucht wird auch (sür Kindercon- section) Sealskin. — Dre Tricotbranche Profit»! eben, falls von der Anwesenheit der vstlen Einkäuser, welche fast sänimil ch auch Tricoltaillcu kaufen. In allen Geschäften ist es lebhaft. Die Stoffsabrikanten werden sörmlich »in Waare bestürmt, und davon gehen ausschlieblich einfarbige und sein gestreifte Stoffe. Im Monat Oktober, wen» d e HerbstordreS erledigt sind, werde» unsere Taillen- sabrikanten, besonders die sür Export arbeitende», sich bereits mit der Frühjahrssaison beschäftigen, weshalb die Fabrikanten — trotz ihrer jetzigen anstrengende» Beschäftigung, — neue Muster nicht auber Acht lassen dürfen. Wenn es nicht gelingen sollte, neue Stoffe zu finden, so werden wieder die g atten Farben dominiren, und es wird dem Taillenfabrikanten dann die Ausgabe zusallen, den Mangel an Neuheiten in Stoffen, durch Neuheiten m Fa;ons und Garn rungen zu ersetzen. ES floht fest, daß seidene Tricoislosse in giößere Auf. nähme kommen werden, man mache sie nur fest und dicht, und zwar in cinsarbiqen und seingestreisten Dessins, vielleicht auch in Changeant. Was in Kammgarntrieotstoffen Neues gefertigt werden könnte, weiß noch Niemand. Von Streifen existirt vollkommen genug. Changeant in Wolle ist kaum zu M ichen. UebrigenS hat Paris einen neuen chemischen Fürbungsproceb für Changeant erfunden. Wahrscheinlich werden kleine abgesetztc Muster ausgenommen werde». Für Ingenieure wäre die Erfindung neuer Vorrichtungen zur Schaffung neuer Bor- lagen eine daukenewerthe Ausgabe. *— Aus Plauen i. B, 25. August, wird derselben Zeitschrift geschrieben: I» den letzten 3 Wochen hat hier in säuimtlichen Stickereiges chästen ziemliche Stille geherrscht, und die Nachfrage nach Sp tzen, Volants und selbst nach Luftstickereien ganz bedeutend nachgelassen, und weil jetzt Niemand mehr Lust verspürt, gröbere Posten »ns Lager zu arbeiten, so mußten in den letzten Wochen viele Maschine», besonders Schiffchenmalchinen, seiern. In Cambricsllckereie» sind dagegen wieder neue Aufträge eingelausen. weshalb der größte Tbeil der Landmaschinen in Thätig. keil sich befindet. Eine besondere Veranlagung zu der leider eiu- getretencn Ruhe liegt eigentlich nicht vor, eS herrscht alljährlich um diese Jahreszeit wenig Nachfrage, da die meisten Firmen noch Uiigew b sind, welche Richtung die Mode in nächster Saiion nehmen wird. Es w rd daher auch allseitig erwartet, daß sich das Geschält in kurzer Zeit wieder belebt. Mit Freuden ist es zu begrüßen, daß die Fabrikanten vorzithe», die Maschinen einige Wochen leer stehen zu lassen, als daß sie größere Posten aus Lager ansertigen. Durch diesen früher oft begangenen Fehler sind die Preise so herunter gedrückt worden, daß kein Fabrikant etwas verdienen konnte. Ueber da- hiesige LousectionSgeschäst kan» ich beute auch nicht viel Neues berichten, da ebenfalls erst in nächster Zeit gröbere Ordre erwartet werden. Im Gardinen-Geschäft entwickelt sich wieder etwa- mehr Leben und hofft man, daß in einiger Zeit wieder sämmt- liche Fabriken volle Beschäftigung haben werden, dagegen hat die Nachfrage nach Futter - Stoffen bedeutend nachgelassen, so daß die Webereien -enüthtgt find zum Tdeil auf Lager zu arbeiten. Di» Färbereien und Apprrtnraastalten habe» daher auch nicht voll zu thun. VolksunrWastliches. Ille für diese« Theil bestimmten Sendungen find za richtnr an den verantwortlichen Redactenr desselben 8. G. La»« l« Leipzig. *— Die Gewerbekammer zu Leipzig hat beschlossen, zur theilweisen Deckung ihres BerwaltungsauswandeS für da» lausende Jahr aus jede Mark de- sür das Einkommen in Spalte ck des Einkommensteuer - CatasterS (Einkommen au« Handel und Gewerbe) entfallenden Steuerbetraqs einen Zuschlag von 2 Pfennigen erbeben zu lassen. — Dieser Zuschlag, welcher mit dem auf den 30. September d. I. fallenden Hebetermin der staatlichrn Ein- kommensteuer erhoben werde» soll, ist von den zur Gewerbekammer wahlberechtigten Gcwerbtreibenden deS Kammerbezirk- (Leipzig, Zwenkau, Tauchau, Markranstädt und die zue königl. Amt-Haupt- Mannschaft Leipzig gehörenden Landgemeinden), deren bezügliche- Einkommen 600 ^l übersteigt, zu entrichten. *— Vom Geldmärkte. Wenn am Schluß der vergangenen Woche sich gewisse Besorgnisse über die Gestaltung der Geldverhält- Nisse gellend machten, namentlich mit Bezug aus die jetzt im Bange befindliche Ultimo-Liquidation, so hat der Verlaus der letzten acht Tage die völlige Gegenstandslosigkeit solcher Besorgnisse evident er. wiesen. Man glaubte sich aus eine Bertheucrung bis aus 5 Proc. gefaßt machen zu müssen und ganz im Gegentheil dazu ging der Satz sür Ultimo: Geld an der Berliner Börse von 4'/, auf 2'i, Procent herab. Zu letzterem Zins blieben zuletzt noch große Summen angebotrn. Ter Privatdisconl sür feinste Briese beträgt in Berlin 1'/, Proc. Es ist nicht ausgeschlossen, daß manche Geldgeber sehr gern eine Verstauung des Gilde- gesehen hätten, wenngleich gerade auf dieser Seite auch die größten und unstreitig viel schwerer in- Gewicht fallenden Hauffr-Intereffcn existiren sollen. Angesicht« der letzten Bankausweise ist eS aber unmöglich geworden, dem Geld- niarkte höhere Sätze zu dictiren. Die Staffage für Gold-Export bat sich an allen Plätz n vcrmindert. Am offenen Geldmarkt blieb der D scontosatz in London aus 2'/«—2*/,—2ft. stehen, auch in Paris wird unverändert zu etwa 2',, Proc. discontir». Von beiden Plätze,-, in London wie in Pari- dürsten die Ansprüche per Ultimo in Anbetracht de- dort ziemlich brach liegenden BSisengelchästeS sehr gering bleiben. Giößerem Geldbedarf sieht mau indessen sowohl in England als in Frankreich sür das reguläre Herbstgesmäst entgegen, auch wird bereits in Oesterreich Ungarn die Frage lebhaft diScutirt, ob nicht die dortige Staatsbank ihren Disconiolatz wegen der großen Ansprüche, die der Getrridehandel wie die Börse z. Zt. an sie stellen, erhöhen dürste. *— 4ft, proc. Ungarische JnvestitionSanleihe. An der heutigen Börse wurde die 4'/, proc. Ungarische Investition-- Anleihe zum Course von 96,70 Proc. gehandelt. *— Patentpapieriabrik zu Penig. Der Jahresabschluß per 30. Juni d. I. ergiebt, wie uns geschrieben wird, einen Rein- gewinn von ca. 409 000 gegen 383 000 ^l im Jahre vorher. Im Laufe deS Monat- September findet eine Ausfichlsralhssitzunq statt, in welcher die diesjährige Dividende sestgestellt wird. Im vorigen Jahr betrug die Dividende 4'/, Proc. X AuS den» oberen Bagtlande. 27. August. Da da-Mehl in Böhmen sehr billig ist und das Herüberbringeu von 6 Pfund zollfrei geschehen kann, so kommt eS vor, daß ganze Gesellschaften sich zusammenthun, ihre Mehlrinkäuse in Böhmen besorgen und dann mit ihren Mehlsäckchcn, von denen jedes 6 Psund saßt, den Heimweg wieder antreten. Die bayerischen Zollbehörden haben de-- halb zu Ende deS vorigen Jahres die Bestimmung veröffentlicht, daß nur den Grenzbewohnern diese zollfreie Mehleinsuhr gestattet ist. Au» diesem Grunde wurden gestern bei Regnitzlosan 11 Frauen und ein Mann, die mit gestillten Mehlsäckchen auS Roßbach kamen, angebalten und nach Hos tran-porrirt. Am Abende wurde 20 anderen Personen dasselbe Schicksal bereitet. Dort hat mau denjenigen Mehlnägern. die nicht Grenzbewohner sind, ihre Mehlsäckchcn mit Inhalt abgenommen; aber strafbar ist die durch dos G letz erlaubte Handlung nicht. ß Plauen, 27. August. Deni gegenwärtigen Geldmarkt ent- svrechend, haben der diesige Sparcassenau-schuß und gesammtc Rath beschlossen, von Neujahr 1889 ab den Zinsfuß für Svarcossen- gelder von 3'/« Procent aus 3 Procent und demenifvrechend auch den Zinssuß sür von der Sparkasse geborgte Gelder von 4'/« Proc. auf 4 Procent herabzuletzen Der Stadtgemeinderath dürfte diesem Beschlüsse unzweiselhast beitreten. N Zwickau, 27. August. Bezüglich der hiesigen städtischen Vermögensverhältnisse ist dem soeben sür daS vergangene Jahr vom Stadtrathe erstatteten auslührlichen Berichte Folgendes z» entnehmen: Das Stammvermögen der Stadt reprälentirt die stattliche Summe von 9 244 261 .st, wobei der Cavitalwerth der stävtiichen Grundstücke an rund 636 k» mit 3 866 563 ^t, die außen- stehenden Forderungen mit 1 738977 >l, und der Tapitnlwerth der Gerechtsame mit 2 526 966 .st (darunter derjenige des Steinkohlen- zehnten-Besugnisses — d. i. der lOsache Betrag des jährlichen Durch. schnittSerirageS an Zehnten in den letztvergangenen zehn Jahren — mit 974 894 und die übrigen Gerechtlame nach dem 25sachcn Betrage des jährlichen DurchschnittSertrages ebenfalls auf letzlver- gangene zehn Jahre mit 1552 072 ^l), angegeben ist. Nicht ge- rechnet ist bei oben bemeiklein Hauptbetrage der Capitalwerth des MobiliarS und Inventars (376 374 >t), die Eassendestände bei den städtischen Lassen Ende 1887 (246 280 >l) und ein Vorschuß de- BetriebsvermöienS der Stadtcosse an das Stammvermögen in Höhe von 201 850 >t Unablegliche Schulden sind nicht vorhanden; die zu tilgenden Schulden betragen 3176280 Die Jahre«, einnahme beziffert sich aus 2023867 >l, die gesammte Aus- gäbe auf 1877086 ^!, an Cassenreftea verblieben am Jahres schlüsse nur 467 >4l : Lchneebrrg, 27. August. Bei der Versteigerung der in Lon. curS verfallenen Buntpapiersabrik Oberschlema gab Herr Fabrikbesitzer Toelle in Nied-rjchlema daS Höchstgebot (85000^l> ab. Da sich bis zum 25. August andere Käufer nicht gefunden haben, so ist genannte» Etablissement nunmehr definitiv in den Besitz des Herrn Toelle übergegaagen. Heute ersolgtc die Versteigerung der Vorrätbe der Fabrik. I-, Areiberg i.S., 27. August. Die WalterSdorser Aktien- Ziegelei, welche 1872 mit einem Grundcapital von 165000 ^l gegründet wurde, war im Vorjahre in der Lage, sür da- Geschäfts jahr 1885/86 eine Divivende von 5'/, Proc. zu vertheilen. DaS Geschäftsjahr 1886/87 erwie- sich, wie auf der am 22. d. M. hier abgehaltenen Generalversammlung sestgestellt wurde, wesentlich un günstiger. Trotzdem allein auS der Z-egelei ein G wmn von 8969.12 ^l erzielt worden ist, blieb nach Abzug der Zinsen, der Abschreibungen und einer Ueberweisunq von 9950 ^l an den Til gungsfonds nur ein Reingewinn von 356,69 >k, so daß die-mal von der Bertheilung irgend einer Dividende abgesehen werden mußte und der betreffende Dividentenschein für werthloS erklärt wurde. — Trotzdem die Fachschule Jür Berber schon im Avril 1889 er- öffnet werden soll und die Ausschreibung der Lehrerftellen schon im Laase de- nächsten Monat« erfolge» w rd, da- königl. Ministerium de- Jnnern auch durch eiue» Jahresbeitrag vo» 2500 da- Bestehen der Anstalt gesichert hat, ist die Domicilsroge noch immer unent schieden und soll sich darüber da» Euratorium erst in einigen Woche« schlüssig machen. Die Stadt Freiberg, deren zahlreiche und be deutende Gerbereien die praktische Belehrung sördern und durch die Nähe der Tharandter Forstakademie auch die theoretische Belehrung sehr begünstig«, hat ihrerseits den besten Willen gezeigt, die Berber- sachfchule bei sich aufzunehmen und durch günstige Bedingungen und Leistungen zu unterstütz-». Die jungen Leute würden hier manche Bortheile finden, die ihnen anderswo nicht geboten werden können, wo daS Gerberach minder in Blüthe steht als hier und bei günstiger Unterkunft Gelegenheit zur Fortbildung in reichem Maße vor- Händen ist. *— Rositzer Braunkohleawerk. In der vorgestrigen Sitzung de« Aussichtsrathes wurde — dem Vorschläge de- Vorstände- gemäß — beschlossen, der sür den 20 Oclober nach Alienburg zu berufenden Generalversammlung eine Dividende von 4 Procent vor- zuschlagen. Der Gewinn beträgt ca. 130 OM», wovon ca. 58000 Mark sür Abschreibungen Verwendung finden würden, während ca. 72000 sür die Dividende, Tanti-men, den Unterstützung-sond- und den Reservefonds erforderlich sind. —r. Meiningen. 27. August. Der eben erschienene Bericht der andel-- undBewerbekonimer zu Hildburghansen sagt in seinem oiwort in maßvoller und sachlicher Beurtheilung der Dinge, wie sie einmal vorliegen, u. A.: Im gegenwärtigen Jahrhundert war eS das sorrwährende Bestreben aller Staaten, sich durch Finanzzölle Einnahmen, durch Schutzzölle dem Industrie, und Hanbelsstande den eigenen Markt zu sichern und dadurch mittelbar auch den Ab atz nach d-m Ausland» »« fördern. In neuester Zeit sind auch allen ualbe» Vod-nerzeugntffr mit erhebliche» Iingaug-zölleu belastet worden. Jeder Staat will möglichst viel an den anderen verkaufen, (möglichst wenig dagegen eintauschen. Diese» im Princiv lobenswerthe Be- streben, den Wohlstand deS eigenen Staate- durch eine Beherrschung des inneren Markte- zu heben, hat nach und »ach zu einem wahren Zollkampf geführt, der — wenn dieser Weg weiter verfolgt wird — sür olle gleich nachtheilig eine schädliche Rückwirkung nicht verfehlen wird. Nur ein Staat, so fährt der Bericht fort, England, habe sich davon frei gehalten, e« habe seine früheren hoben Zölle aus In- dnstrir- und Bodenerzeugnisse abgeschafft und habe, unterstützt durch seine Insellage, seine großen Eolonien und seine mächtige Handelsflotte Eng. land zu einem Freihasen für die ganze Well gemacht, in Folge besten sich dort ein riesiger Transit- und Zwischenhandel entsaftet habe. Aber seit einem Jahrzehnt betrachte man in England mit mißgünstigen Augen den Aufschwung der Industrie des Lontinents, die Entfaltung seiner Handelsflotten, besonders der deutschen, wie die eine und die anderen sich mehr und mehr von der englischen Vormundschaft besreie» und auch an den entferntesten Punkten der- jenigen Englands ebenbürtig zur Seite stehen. Zwar sei man zu den früheren Schutzzöllen, obwohl sie öfter- geplant, noch nicht zorückgekehrt, man habe aber in anderer Weise angesangen, dem deutschen Export nach England und durch dessen Häsen Schwierig, leiten zu bereite» durch den mit 1888 in- Leben getretene» so genannten Merchgadise Mark- Act von 1887. Durch diesen wurde bei Strafe der Lonfiscation die Einfuhr von Maaren «ach Groß- britannien und bereu Durchfuhr verboten, fall- solche andere als deutsche Aufschriften, Etiquetten oder Erklärungen tragen, es sei den«, daß deutlich und hervorragend aus derselben Etiquette »c. die Worte ,,w»<i« in Oenuav/" (angesertigt in Deutschland) beigefügt find. Der Bericht weist die enorme Schädlichkeit dieser Bestimmung sür den deutschen Handel nach und empfiehlt als wirksamstes Mittel, um die Schädigung der englischen Maßregel abzuschwächen, die Ge- wöhnung aller Länder, wohin wir Handelsverbindungen haben, und auch de- deutschen Publicum» an Ausschristen in deutscher Sprache, die Wahl deutscher Namen für deutsche» Erzeugniß Der Bericht empfiehlt ferner, keinen Hasen Englands zum Transit zu beuntzen, sotern direkte Schifffahrt von heimischen Häsen aus statifindet; er schließt seine Rathschläge mit den beherzigen-werthen Worten: „Die wahrhaft patriotische Einrichtung der subventionirten Dampserlinien wird nun wohl all- seitige Anerkennung finden." Berlin. 26. August. Der BundeSrath hat in der Sitzung vom 5. d. Mts. (A. 413 der Protokolle beschlossen: 1) Die von deutschen Handlung-rcisenden auf Musterpaß au-geführten Taschen- uhren sind beim Wiedereingang nur dann zollfrei einzulasscn, wenn die Ausfuhr der Uhren aus dem Musterpaffc zollamtlich bescheinigt ist. 2) Den Inhabern von Eingang-Pässen sür ausländische laichen, uhren darf die vorübergehende Verbringung der Uhren in das Aus land unter dem Vorbehalt der Wiedereinbringung während der Giltigkeit-dauer de- Paffe- sowie unter Aufrechterhaltung des An spruch- auf spätere Zurückerstattung deS bei der Postaussertigung hinterlegten EinganqSzoll nur mit der Maßgabe gestattet werden, daß die Uhren in Gemäßheit de» 8 111 de- Bereinszollgesetzes dem Ausgang-- bezw. dem Wiedereingangsamt behuss Bescheinigung deS Ausgangs bezw. Wiedercingangs auf dem Passe gestellt werden. k. 8. K. Berlin, 27. August. In der letzten Legislaturperiode deS Landtage- sind nicht weniger als rund 457 Millionen neben den im Etat ausgeworseuen Mitteln zur Förderung des National- Wohlstände» bereitgestellt worden. Von diefer Summe entfällt der größere Theil mit rund 247 Millionen Mark auf die Erweite- rung. Vervollkommnung und bessere Ausrüstung des Stantsbohn- lystem-. In der Summe sind diejenigen 40 Millionen Mark nicht mit inbegriffen, welche sür den Ankauf einer Reihe von Privat- bahnen erforderlich waren. Die nächste Stelle nehmen die Wasser- bauten mit rund 175 Millionen Mark ein; diese Bauten, Canäle. Lanali'ationen, Häfen rc. sind zum großen Theil vom Staate selbst ausgesührt, zum kleineren Theil, wie der Nordostseecanal, die Zoll- anschlußbrücke in Altona, von ihm durch Zeichnung eines feste» ulchusscS gefördert worden. Der Rest mit 34,7 Millionen isi zur Zeitigung bezw. Linderung der wirtdschastlichen Nachtheile, welche die Hochwasser in den Jahren 1886 und in-bejondere 1868 herbei- geführt haben, bestimmt. *— Nach einer Mitlheilung deS französischen Botschafters zu Berlin an den königl. preußische» Herrn Minister sür Handel und Gewerbe wird am 25. September d. I. zu Paris eine inter- nationale Preisbewerbung sür Apparate und Be- arbeitungsmetdoden zum Entrinden der Ramiepslanze eröffnet werden. Die Anmeldefrist für Au-stellung-gegenstände läuft mit Schluß d. M, ab. Anmeldungen sind zu richten: ,,^u äliniatärs <is l'agriculturs (1 er durenu äe !» virsction äs i'aLricuiture) rus äs Vareune, Ao. 80, ?»rle." *— Der Deutsch.ostafrikanischeu Gesellschaft ist, wie die „M. Z." mittheilt, sür Ostasrika auch da» Recht der Ausgabe von Banknoten verliehen worden. *—* Wie außerordentlich die Bedeutung des Bierhandels im AuSlande wächst, davon giebt die Thatsache einen neuen Beleg, daß die Einfuhr von deutschem Bier im letzivergangenen Jahre 927 KI in Fässern, 36 906 Stück Flaschenbier allein in Genua be- trug. — DaS österreichische (Pilsener) Bier macht jedoch, wie be- richtet wird, dem deutschen (Münchner) bedeutende Concurrenz, da Oesterreich im letzten Jahre 1427 dl in Fässern und 61 830 Flaschen lieferte; auch Großbritannien und die N-ederlande sühren neuerdings Bier in Genua ein. Do» deutsche Bier wird im Ganzen von den Fremden, Durchreisenden, daS österreichische von Jtälienern vor- gezogen. *— Vom Kalimarkte. Wie au» Staßiurt mitgetheilt wird, betragen bis Ende Juli die Verkäufe de» Sali-Syndicats pro 1888 2 346 290 Lentner Ehlorkalium. e» sind somit bereits in den ersten 7 Monaten d. I. rund 400000 Ltr. mehr verkauft als der Absatz im ganzen vorigen Jahre betrug. *— Kasseler Jute-Spinnerei und Weberei. Obwohl die Sitzung de» Aussicht-rathe- der Kasseler Jute-Svianerei und Weberei, in welcher sich derselbe über die Höhe de: Dividende für da- am 20. Juni o. abgelaufcne Betriebsjahr schlüssig zu machen hat, bisher noch nicht abgehalten worden ist, so glaubt man doch in unterrichteten Kreisen annehmen zu dürfen, daß die der General- Versammlung vorzuschlagende Dividende, bei gleich hohen Ab- schreibungen, al» bisher stattgesunden haben, nicht unter 9 Proc. aussallen dürfte. Für daS Vorjahr wurde bekanntlich eine Dividende von 5'/-Proc. an die Actionaire vertheilt. — L«n der Rtz-N, 27. August. Die Bahn Fulda-GerS. seid, deren Eröffnung nach dem Eisenbahnetat bereit» sür de» 1. April in Aussicht gestellt war. nunmehr aber baldigst zu erwarten steht, wird dem Bezirk der Direktion Frankfurt zugetheilt und in jeder Richtung mit täglich 3 Zügen befahren werden, welche die 27,4 km lange Strecke auswärts in 72 M«n., abwärts in 70 Min. zurücklegrn. Da dieselbe vielfach zu Ausflügen »och dem bi«her schwer zugänglichen Rhöngebirge benutzt werden wird, so soll im Sommer »och Sonntags ein Vergnügungszug verkehren. An der neuen Bahn liegen außer den beiden Endstationen noch folgende Verkebr-stelle»: Bconzell. Eichenzell, Welker-, Lütter, Schmalnau und Hettenheim. Dvrtmnud. 26. August. (Köln VolkSztg.) Die Haltung de- Eisenmarkte« ist ,m Weientlichen seit voriger Wofte wenig verändert. Eisen-Erze haben bei lebhafter Nachfrage »oct, immer zu den bisherigen Preise» guten Absatz, und da keinerlei Borräihe aus den Gruben vorhanden sind, stehen dieselben noch immer in flotter Förderung. Wo» da» RoheisenZKeschäft anbeiangt, so ist eine weitere Vermehrung der Lagervorräthe zu verzeichnen, wa- namentlich von Puddcl-Rcheisen und Bessemer-Eisen gilt. Letztere- wird in jüngster Zeit durch Thoma-Ztzijen immer mehr vom Markte ver- dringt, und die Zeit ist wohl nicht mehr sehr ftrn, wo Bessemer- Eiien feine früher Io große Bedeutung für die E sen-Industrie ganz etngebüßt haben wird, um so eher, al« das rhoma«-Versahren immer mehr vervollkommnet wird. In Gießerei-Roheise», sowie in Puddel-Roheilen lst der Absatz ungenügend, und die Preise würden längst einen wesentlichen Rückgang erlitten haben, wen» der rheinisch- westfälisch« Roheisen-Verband dieselben nicht künstlich aufrecht er. halten hätte. In der Stadeisen-Branche Hot die Marktlage wesentliche Veränderungen nicht erfahren; die Nachfrage aus dem Inland« scheint stellenweise etwa» lebhafter geworden zu sein, während die erwartete Be lebung de- au-ländifchen Markte- nicht eingetreten ist, da die englische Concurrenz noch immer zu mächtig ist. In Folge der Bemühungen de» Rhetntsch-Vest älilchen ValzwerkS-Verbande- sind die Preise a»s der bi«herige, Höhe erhalten worden. Große Lebhaftigkeit entwickelt sich in FagonZtzise», namentlich in Banträgrrn, in wrlche» stellenweise der Consum die Production übersteigt. Größere Stille wird natu» gemäß mit Ende der Bausailon auch hierin eintreten. Da« Geschäft in Band-Eisen bleibt ziemlich befriedigend. In Grobblechen hält der flotte Berkehr an. weshalb viele Walzwerke sich vornehmlich dieser Branche zuwenden und dadurch eine nachtheilige Concurrenz vorz». bereiten droben, wenn nicht da» Syndikat rechtzeitig eingreift. Auch das Feinblech-Geschäst hat sich in Folge der unmittelbar bevorftehen- den Errichtung gemeinschaftlicher Verkaufsstellen in Dortmund und Siegen gehoben. Die Versuche, den Export in Feinblechen zu be- leben, scheinen mit Erfolg gekrönt zu werden, da in der vorigen Woche nicht unbedeutende Bestellungen au» Südamerika eingegangen sind. Da- Geschäft in Walzdraht leidet unter einer Uebcrprvduction, und da eine Erweiterung de- Absatzgebiete- bi- jetzt nicht zu erzielen war. ist die Gesammtlage noch immer eine ungünstige. Die in unserm vorigen Berichte gemeldete Belebung in der Drahtstiften- Branche hat sich erfreulicherweise erhalten; auch sind neuerdings wieder Versuche gemocht worden, da- vor Kurzem aufgelöste Syndicat durch ein neues zu ersetzen. Die Stahlwalzwerke sind in Eisenbahn- und Gruben-Schienen flott beschäftigt, und zwar »u Preisen, die Gewinn abwerscn. Die Maschinenfabriken, Kesselschmieden, Lon- struciionSwerkstätten und Eisengießereien sind gleichfalls gut mit Aufträgen versehen; jedoch befriedigen die Preise nicht ganz. Ein Gesammt-Ueberblick ergiebt, daß die rheinifch-westsälische L»en.In. dustrie schon seit Wochen nicht mehr unter den früheren günstigen Verhältnissen und Aussichten arbeitet. Da indeß der eiugetretene Rückgang in letzter Zeit einen Stillstand erfahren hat, auch hier und da Zeichen neuer Belebung austreten, so sind allzu pessimistische An sichten kaum berechtigt. — Aus dem Kohlenmarkte ist die Lage gegen die Vorwoche unverändert. Bei gutem Absatz ging der Ver- sankt unter normalen Verhältnissen glatt von statten, zumal der leidige Waggonmangel nicht mehr zu beklagen ist; auch die Preise behaupten ihre bisherige Höhe, obwohl von Seiten der Eisen-Industrie bittere Klage darüber geführt wird, daß dieselben bei der wenig günstigen Lage des Eisenmarkte» viel zu hoch seien. *— Bandeisen. Man schreibt der „Köln. Ztg.": Neueren Nachrichten zufolge sind die Preise für Bandeisen letzt thatsächlich srei ge geben worden; da» Vertrag-verhältniß zum Verbände ist ab» gelöst, nachdem die außenstehenden Werke diese Preise de- Der- bandeS unterboten hatten. Wie wir bereit- bemerkten, bieten, wie der vorliegende Fall wieder beweist, bloße Preisvereinbarungen ein zu lose» Gefüge, um von Dauer sein zu können, »ud e« wäre deS- halb sür die Bandeisenwerke angezeigt gewesen, dem Verbände sich ganz anzuschließe». Bermuthlich geht jetzt die Prcisschleuderei wieder lo», und die Werke, die sich an die vereinbarten Preise nicht ge- halten oder sich einem Anschlüsse von vornherein ablehnend gegen- über verhalten, tragen die Schuld daran. Der Bestand de- Walz- werksverbandeS wird durch diesen Fall selbstverständlich nicht ge- sährdet. - Aachener DI-contv-Gesellschaft. Der Verwaltung-- rath beruft eine außerordentliche Generalversammlung auf den 26. September ein. Die Veranlassung hierzu liegt lediglich in der Absicht, dem Wunsche vieler Actionaire Rechnung zu tragen und nähere Mitt eilungen über die Cohen'schen Unterschlagungen zu machen. *— Elsässische Mafchiuenbau-Gesellschaft inGrafeu- stade-Belsort. Der Aussichtsrath beschloß, von dem im besten Betriebsjahr erzielten Reingewinn in Höhe von 451 200 ^l an die Actionaire eine Dividende von 3'/» Proc. gleich 288000 ^l z, ver theilen. ^ *— Die Hamburg.amerikanische IPacketsahrt-Aetien- Gesellschas« beruft zum 12. September eine außerordentliche Generalversammlung der Actionaire ein, um über den aus der Tages- ordnung stehenben Antrag deS Aussicht-rathe- und de- Vorstandes aus Erhöhung de- Grundcapital- aus 25 000 OM Mark Beschluß zu lassen. — Es wurde kürzlich mitgetheilt, daß die Packetsahrt-Gesell- schatt 3 Frachtdampfer der Moravia-Class« bauen lassen wird; diese Vermehrung der Flotte ist wohl al» der Grund der beabsichtigten Capilalerhöhung zu betrachte». Ferner macht der Vorstand bekannt, daß er mit Rücksicht auf den Art. 215» de- Actiengesetze- die Rest zahlung aus die durch Beschluß der Generalversammlung vom 6. Oclober v. I. creirten 5000 neuen Aktien der Gesellschaft Nr. 15001 bis 20000 mit 50 Proc. per 1. Oktober d. I. einberust. X. Wiederum hat der „Norddeutsche Lloyd" einen Sieg über die Concurrenz davongetragen I Der Lloyddampfer „EmS" und der Jnmaiidampser „City os New-Aork", welch letzterer al» das schnellste Schiff der Welt ausposaunt, bereits aber auf seiner ersten Reise von dem Lloyddampser „Aller" geschlagen wurde, verließen am 18. August gleichzeitig Ncw-Aork. Dampfer ,,Em«" passirte nun am 27. August srüh 10'/, Uhr Lizard (englische Küste), während Dampfer „City of New-Uork" 6'/, Uhr Lrow Head er reichte. Die „Ems" schlug mithin die „City of New-Aork" um volle 10 Stunden. *— Emder HeringSsischerei, Actiengesellschast. Das Jahr 1867/88 schließt mit einem Verlust von 32 532 >l ab, so daß sich die Unterbilanz aus 89 348 erhöht. Dem gegenüber steht allerdings der außergewöhnliche Reservefonds von 62 000 ^l, welchem nach Schluß der Rechnung noch eine Ausrüstung-Prämie von 34 000 >ll hinzuaetreten ist; m>t dieser Summe von zusammen 96 OM./l ist der Verlustsaldo gedeckt. Der Verlust ist aus ver- schieden« Faktoren zurückzujuhren. Zunächst ist sür den Gesamml- fang von 11416°/» t nur ei» Ertrag von 292 923 ^!, also von durchschnittlich 25,66 .ät pro Tonne erzielt worden. Dann sind auf Fisch reigerätde 83 234 abgeschrieben, ebenso aus Böttcherei 57 581 ^ Dagegen ist aus dem Equipageconto (Verdienst der Loggermannschasten) gegen das Vorjahr eine Ersparniß von ca. 17 000 und aus dem allgemeinen Betriebsunkostenconto eben falls eine Ersparniß vo» 16 000 ,/l eingctreten. Bon de» Aktiv posten sind hervorzuheben: 316 936 >! für 17 Logger, 174 421 für Fischereigcräthe, 123 896 sür Tonne» aus See, Tonnen, so wie Material an Land, 94 583 sür Immobilien. Tie Passiva bestehen aus 429 300 .St Actirncapital, 150 OM >l Slaatsdarlehen. 62 OM außergewöhnliche Reserve, 210940 ^l diverse LredftoreS. ' Kiel, 27. August. Zu der bereits gemeldeten Umwandlung der Brauerei „zur Eiche", Schweiften L FehrS, in eine Actiengesellschast ist noch zu erwähnen, daß die Umwandlung unter Mitwirkung von klein L Heimann in Frankfurt a. M. und Gebr. Arnhold in Dresden geschehen ist. DaS Actiencapital ist aus 1400 OM >1 sestgeictzt und daneben wird eine Prioritäts- anleihe von 7MM0 »t ausgenommen. *— Ueber de» Verfall des einst lebhaften Getreide handels Thorns klagt in ihrem Jahresberichte die Handels- kammerzu Thor». „Ttiorn", bemerkt sie, „hat seine Stellung al- BermittelungSplatz sür Getreide zwilchen dem produ- cirenden Osten und dem für den Consum hauptsächlich maßgebendcn Westen nahezu eingebüßt mit Einführung der Getreide- zölle. So lange diese now die relativ bescheidene Höhe von 10 ^l pro Tonne sür Weizen und Roggen hatten, war die früher recht lebhaste Verbindung mit Rußland noch nicht völlig vernichtet. Die vor 2'/. Jahren um da- Dreisache erhöhten Zölle gestatteten, wa- daS Geschäft Mit ausländischem Grtreioe betrifft, hier nur noch den Tronsithandel, der zeitweilig allerdings nach Böhmen ziemlich großen Umfang annahm. M t Einführung hoher Getreidezölle in Oesterreich Kat der Absatz dorthin vollständig ausgehört. Mit diese» einleitenden Bemerkungen ist die allgemeine Lage de- hiesigen Ge- treidegeichästs chorakierisirt, das, jetzt hauptsächlich auf den Umsitz iniäiidisch r Produkte angewiesen, auch nicht mehr enlserut mit dem slüheren lebhaften Verkehr verglichen w rdcn kann." G Bus Bayern, 27. August. Nachdem der große deutsche Spiritu-ring gescheitert war, hatten eS einige Brennereibesitzer Bayern- versucht, eine Actiengesellschast sür SpirituS- verwerthung zu gründen. Ein großes Bankinstitut hatte seine Mitwirkung zugesichert. Da nun die großen Brennereibesitzer der Münchner Gegend der Gesellschaft nicht beigetreten sind, so kommt auch diese nicht z» Stande Hoffentlich lassen die Agrarier von weiteren ähnlichen Versuchen nunmehr ob. — Unter Mitwirkung der bayerischen Handelsbank ist die Spinnereiactiengcsellschast Forchbei m mit einem Grundkapital von V, Million Mark nun mehr ins Leben getreten. — Der Hopsen in Mittelsranken be- ginnt zu reisen und verspricht eine gute Mittelernte. *— Der Fichtelgebirgs-Preiselbeeren-Versandt in Oberrösla« (Bayern) «heilt unS bei Beginn der Preiselbeeren- Ernte Folgende- m «: Die sonnigen Tage de- August haben vor- trefflich gewirkt. Die Beere ist gegen da- Vorjahr groß und lait- reich, dabei tm Geschmack vortrefflich, doch scheint di« Ernte nicht s.
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