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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-27
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1888
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Aedartion und Expedition Johanne-gasje 8. Apttchkuildki» der Urdartion: BormNlags 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—ü Uhr. 8>tr du WUI«,d» ttnattandier Manolcri»!« m-cht sich du «et-ctiea nicht »«dindlich. A»«atz»e »er für die nSchftsolpende Nu««er »eftimiuten Inserate au <Sochr«ta>en bis 3 Uhr NachmtttaqS, anOa»- UN» -cfttapeu stütz b>«'/,« Uhr. Zn den Filialru ftir Ins.-Iinnahme: Otto Klem«. Untversilät-straße 1. Laut« Lösche, Kathartnnistr. 23 pari. und Küaigtplatz 7, unr bis '/,L Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Abonnementspreis vierteljährlich 4»,, Mk. incl. Brlngerlvhn b Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) oline Posibesörd-rung 60 Mk. mit Postbcsördrung 70 Mk. Inserate 6gespaltcne Petitzeile 20 Pf. G,Shere Schriften laut uns. Preieverzeichiiiß. Tabellarischer u Zifierolatz nach höherm Tarif. Neclamr» unter dem Redactionsstrich die ägeipalt. Zeile bO Pf., vor denFamiliennachrichlen die Ogespaltene Zeile 40 Pi. Inserate sind stets an die t«xpcvirio>l zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuuinran'lo oder durch Post- Nachnahme. 271. DoimerStag dm 27. September 1888. 82. Jahrgang. Bestellungen auf das vierte Quartal 1888 -es Leipziger Tageblattes wolle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, Johannesqasse Nr. 8, gelangen lasten. Außerdem werde» von sämmtlichen hiesigen Zeitungsspediteuren Bestellungen auf das Tageblatt angenommen und von denselben für eigene Rechnung ausgcführt. Auswärtige Abonnenten wollen sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abonnementspreis beträgt pro Quartal 't Mark S« Pfennige, inclusive Bringerlohn S Mark, durck die Post bezogen 6 Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbcfördernng «0 Mark, mit Postbeförderung incl. Post gebühren Mark Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Ein Hinweis auf die Extra-Beilage erfolgt im redactionellen Theile gratis und umfaßt 6 Zeilen. Wird derselbe von größerem Umfange gewünscht, sind für die weiteren Zeilen die gewöhnlichen Jnsertionsgebühren zu vergüten. Preis der Jnsertionsgebühren für die 6 gespaltene Petitzcile 20 Pfennige; für Ncclamen ans Petitschrift unter dem Redactionsslrich die 4 gespaltene Zeile 50 Pfennige, vor den Familiennachrichten die 6 gespaltene Zeile 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Nvrm, nach unserm Preisverzeichnis;, tabellarischer und Ziffer-Satz dagegen nach höherem Tarif berechnet. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xraoiiuMoranclo oder durch Pvstnachnahmc. Inserate wolle man nur an die Expedition (nicht Nedaction) adressircn. DM" Das Tageblatt wird früh 6V, Uhr ausgegcben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend eingelaufenen politischen und Börsen-Nachrichten in telegraphischen Original-Depeschen. Es giebt ein anschauliches Bild von allem Wissenswerthen ans den verschiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens und behandelt die Tagesfragen der innere» und äußeren Politik in populären Artikeln mit größter Ausführlichkeit. Das Tageblatt berichtet über die localen und sächsischen Angelegenheiten in eingehender Weise und referirt über Theater, Musik, Literatur, Kunst und Wissenschaft. Die Verhandlungen des Reichstages und des sächsischen Landtages erscheinen bereits am Morgen nach der Sitzung in ausführlichen Originalberichtcn. Mit seiner „Bolkswirthschaftlichen Beilage" bildet cs zugleich das größte Handels- und Börsen blatt Sachsens. Es bringt namentlich auch sämmtliche wichtige deutsche und überseeische Handels berichte. Außerdem erscheinen im Leipziger Tageblatt die vollständigen Gewinnlisten aller Elasten der Königlich Sächsischen Landes-Lotterie und die Nummer-Verzeichnisse der ausgeloosten Königlich Sächsischen Staatsschuldscheine, sowie die Nummern von Serien und Hauptgewinnen der verschiedenen Prämienloose. Leipzig, im September 1888. Amtlicher Thetl. Vekannlmachnng. Mit Montag, den I. Oktober dS. IS. soll die A-Phaltiru»g des NeumarkteS beginnen. In Folge dessen wird vom angegebenen Tage ab der von der Grimmaischen TtraHe biS zur Kreuzung mit dem Gewandgätzchen belegene Thetl deffelbeu für allen unbefugten Fährverkehr gesperrt. Während der Dauer dieser Sperrung ist der übrige Theil de- Neumarktes für den Verkehr völlig frei gemacht. UebrigenS können Metzgüter zu bez. von den an dem gesperrten Slraßentracte liegenden GescbäftSlocaliiiitrn auch aus den Trottoir? der gesperrten Strecke an« und abgerolit werden und haben wir die mit den ASphaltirungSarbeiten Beschäftigten angewiesen, hierbei hilfreiche Hand zu leisten. Leipzig, den 25. September 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Hennig. Veklmntmachuntz. Dem zeitberigen RatbSreserendar Herrn IVi». In». Fried rich Gotthold Maximilian Kretzsehmar haben wir, nachdem derselbe die zu Erlangung eines selbstständigen Richteramtes erforderliche StaatSprüsuo^bestanden hat, den Titel „RathSaffessor" verlieben. Leipzig, den 24. September 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. I». bSSl. vr. Georgi. Hentschel. Vekaimtmachlmg. Die Steuerpflichtigen unserer Gemeinde, welche noch mit Gc «neindrbeiträgen für da- lausende Jahr im Rückstände sind, werden hierdurch an die sofortige Einrichtung dieser Beiträge mit dem Be> merken eriuuert, dah gegen Diejenigen, welche bis spätestens den 30. Trptember d. I. die rückständigen Steuerbelräge nicht berichtigt haben, da- Zwang- vollstreckungSversabren eingeleitet werden wird. Leipzig, den 18 September 1888. Ter Vorstand »er Israelitischen Religion»,rmetnpe zu Lechzt,. Vekanntniachlmg. Innerhalb der nächsten 14 Tage wird zwei Mal behusS Uebung der freiwilligen Gemeinde-Feuerwehr, und zwar je eia Mal zur Dag««, und Naci tzett Feuer-Alarm flatifiadea. Die hiesige Einwohnerschaft erhält davon hiermit Kenutinß M»-»",««», am 25. September 1888. Ter Ge«ti«»k»orstaud. « .Sh.,. Dich. Bekanntmachung. In Folge vorgekommcner Unzuträglichkeiten bringen wir die Bestimmung, wonach das Fabren mit zweirädrigen DelocipedeS in den Straßen der inneren Stadt verboten ist, hiermit in Erinnerung, indem wir gleichzeitig bemerken, daß Ausnahmen von diesem Verbote, insbesondere auch bezüg lich solcher Belocipcdcs, welche angeblich gewerblichen oder industriellen Zwecken dienen, fortan nicht mehr gestattet werden. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden in Gemäßheit von tz. 866 Ziffer 10 deS RcichSstrafgeseybucheS mit Geldstrafe bis zu M» Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Leipzig, am 24. September 1888. Der Rath und das Polizeiamt der Stadt Leipzig. IX. 7181. I)r. Georgi. Hennig. Gesucht wird der am 12. Juli 1852 zu Meißen geborene Expedient Johann Joseph Paul Nemmert, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 24. September 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) U. VIII. Nr. 1887. Winter. N-umann. Lleutt-Znschlag )»r vriknng des Aufwandes der Handelskammer. Die Handelskammer bat beschlossen, zur Deckung ihre? Per Waltungs-Auswandes, einschließlich deS Aufwandes der Börse, von ihren Wahlberechtigten, d. >. von denjenigen Kausleuten und Fabrikanien in Leipzig und im Bezirke der Amtsbauptmannschait Leipzig, welche in Spalle 6 deS Einkoniinensteuer-kkatasterS sEinkomnien ans Handel, Gewerbe u. s. w.) mit Mildesten» 1000 .si cingeschätzt sind, süc dos lausende Jahr eme» Steuer - Zuschlag von vier Psriitiig auf jcvc Mark deSjenig-n Sie»eiiatzes, welcher nach der in ß. 12 des Einkommensteuergesetze- enthaltenen Scala aus das in Spalte cl des Einkommensteuer-Katasters eingestellte Einkommen jedes Beitragspflichtige» entfallen würde, mt dem auf de» 30. Leptember S. I. anstehenden Hebetermin erheben z» lassen, und es wird dieser Zuschlag hiermit ausgeschrieben. Leipzig, den 6. S-vtember 1888. Irr vorfttzriidc der Handelskammer. b>r. Mach Smuth. l)r. Gensel» S. Nichtamtlicher Theil. Osts Unternehmen zu Gunsten Emin Paschas. TaS von deutscher Seite geplante Unternehmen, »in Emin Pascha die ihm so dringend nothwentng-n VertbeirigungS mittel zu bringen, beginnt in Fluß zu kommen, die Boistanvs Werthvolle Grundlage für seine Zwecke in die Hand ge geben. A» der Treulosigkeit diese- ManneS ist nach den letzten Nachrichten nicht mehr zu zweifeln, ihm sind durch Stanley selbst Waffen in die Hände geliefert worben, mit welche» cr die Unterdrückung der miltclasrikainscheu Bevölkerung im Gegensatz zu den europäischen EivilcsalioiiSbestrebuiigen »iS Werk setzt. Ob Stanley noch am Leben ist, kam für daS deutsche Emin Pascha-Unternehmen nicht maßgebend scin. Ist cS der Fall, dann wird diesem berühmte» Bahnbrecher ür die Erschließung AequatoriatasrikaS nur eine sehr ivitl- st'iniueiie Unterstützung gewährt werden. Es wäre eine Schmach ür Deutschland, wenn Emin Pascha das Schicksal seines Auf traggebers Gordon theile» müßte, wenn schließlich olle von ihm anfgewendele Milbe und Arbeit nur dazu gedient hätte, um Leute» vom Schlage Tipp» Tip'S zu Gute zu kommen. Ter Dienst, welchen Deutschland Emin Pascha leistet, koinmt nicht nur diesem, sondern der Sache der Civitisatirn in E-ntral- nsrika und mittelbar auch der deutschen Eolonisativn zu Eule. Je umfassender die voraussichtlichen Folgen deS geplanten Unternehmens zu werden versprechen, »m >o wehr cmpjch cht ich dasselbe der allgemeinen Förderung und Unterstützung. Leipzig 27. September. * Dem deutschen Reichstage soll nach ofsiciöser Mit- iheilung der »Allgemeinen Zeitung" aus Berlin in der nächsten Session eine Forderung wegen Ncubcschassung von Schlachtschiffen zugehe». * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Verschiedene Zeitungen brachte» eine auch von uns repro- dueirtc Notiz, wonach daS Auswärtige Amt dem insolge einer Eonslictc mit der Royal Niger EomPa» v aus dem Gebiet der letzteren cmSgewiesenc» deutsche» Kanjinanir HoenigSberg amtlich eröffnet haben soll, daß seine Be- chwcrdc» gegen die Sperrung deS Niger als gerecb isert uzt von der englischen Regierung anerkaiinl worden seien und der Wiederaufnahme seiner Geschäfte von englischer Seite nichts mehr in den Weg gelegt werde. Wie wir von anto- risirter Seite hören, ist diese Nachricht ungenau. Herrn HoenigSberg ist lediglich niitzetheilt worden, daß die englische Regierung sich bereit erklärt habe, seine Rückkehr nach dem Gebiete der g^,(mitten Gesellschaft zu vermitteln, falls er seine Entschädigungsansprüche satten laste. Lstch- mind'- »n richtig ist die kürzlich durch die Presse gegangene Bebanpt>l„g. daß die kaiserliche Regierung in derselben Angelegenheit ein Ultimatum nach London gerichtet babe." *.A»S Brüssel, 21. September, wird der „Bvssiscben Zeitung" geschrieben: „Am .10. d. M„ am kommenden Sonn tag, tritt in Brüssel zum zweiten Male der internatio nale Eongreß sti r Handelsrecht, welcher ankAnregung der belgischen Negierung vor drei Jahre» in Antwerpen getagt bat, zusammen. Dem Eongreste liege» atö einzige BerathnngSgcgciiständc zwei sorgsam ansgearbeii'te, nir alle Länder bedeutsame Gesetzentwürfe vor: ein iitten'.ttionales, den Handelsverbältnisten aller Länder angepaßtes Wechsel- recht und ein internationales Sccrecht. Beite Gesetzentwürfe sind ans Grund der in Antwerpen ges r> :an Beschlüsse anSgcarbeitet worden, doch liegen auch dem Een- i ü IN -ine äreste zahlreiche juristische Gutachten vi I! be-.ch.'rra. !>'!iden verzweifelte'Lage gerathen." " ^ N'echtsverständigc» vor. Tie Rean-rnng orhosjt ta:-Z n-a.,.de- sitzung der deutschen Eolonialgesellschast in Wiesbaden am 1t. September und die Versammlung der Zwngabtbeitung ber Gesellschaft in Hannover, endlich ber von Elberfeld aus erlassene Ausruf z» Sammlungen sür daS Unternehmen lasten erkennen, daß die AuSsübrung beschlostenc Sache »nd nur noch eine Frage der Zeit ist. Auch ei» Führer ist in der Person deS PreniiertieuleiiaittS Wißmann gewonnen, und nach den Leistungen diese« kühnen Forscher? ist kiese Wahl unzweifelhaft eine glückliche zu nennen. Obgleich in neuester Zeit viel über Emi» Pascha und seine Bedeutung für die Eotonisatio» EentralasrikaS geschrieben worden ist, läßt sich doch mit Sicherheit behaupte», daß darüber in den weitesten Kreisen Völlige Unkenittiijß herrscht. ES liegen in dieser Beziehung zwei Briefe Emin Paschas an I»r. Schweinsurth vor, auS weiche» bervorgcbt, daß Emin Pascha schon im Jahre >881 de» ersten Ruf ui» Hilfe ergeben ließ Damals schrieb cr: „So wende ich mich denn an Sie, den bewäbrlc» Meister afrikanischer Forschung, den neidlosen Schützer wissensckastlichcn StrrbenS mit der ernsten und ausrichtigen Bitte, die gebotene Gelegen heit benutzen zu wollen, die von Ibnen gesandt, Mir will kommen sein wird. Lasten Sic deutscher Forschung die Ehre, diese- neue Feld zu erschließe«. WaS aber Nolb tb»t, ist Eile." Und im März 1885 schrieb cr an denselben Adressaten: .Hätte man nur >/,>>oc> der zu ankeren Expeditione» ver wandten Gelder zur AuSrüsiung einer kleine» Expedition ver wandt, freilich mir em liebsten au- Deutschen zusammenge setzten, und selbe binher gesandt, so hätte ich sie in daS noch »nvccupirte Land südlich vo» Makraka, ei» Paradies, vor geschoben, die Leute wären, nur einige Tage von uns ent sernt, in dauerndem Eontact mit der Welt, in gesundem Hochlande, ein Schutz und Seg-n sür die umwobnendcn Neger geworden, und die Bvrschiebiing kleiner Stationen bis zum Eongo in der bisher völlig unbekannten Strecke vom Westuser deS Albert-Nyanza nach Nyangwc oder aber ein Vorstoß zum Beatricegots und schließlich zum Tanganyika wäre in kurzer Zeit geschehen." Seit dem Jahre 1878 hat Emin Pascha die ihm vo» Gordon übertragene Stellung als Gouverneur von Hat-el Evista innc, welche er im Kampfe mit de» Mahditen bei Rimo siegreich behauptet hat. Seinen ursprünglichen Sitz in Lado mußte er freilich ausgcbcn und nach dein um 2 Grad südlicher gelegene Wadelai am oberen Nil, unter dem 3. Grad nördlicher Breite abziebcn, aber daS ihm anvcr- lrautr Gebiet hatte er noch im April 1887 in seiner Gewalt. Damals schrieb er auch: „Ich verlast« meine Leute keineswegs. Wir haben trübe und schwere Tage mit einander durchgomacht, und ich hielte eS für schmachvoll, gerade jetzt von meine,» Posten zu dcsertiren. Meine Leute sind trotz vieler Mängel brav und gut, wir kennen unS seit langen Jahren, und ich glaube nicht, daß cS meinem Nachfolger gelingen würde, sich ibr volles Vertrauen zu erwerben. AaS also ist außer Frage. England soll die Sachlage in Uganda aus eine feste Basis bringen, u»S freie und sichere Wege zur Küste verschaffen — da« ist eS, WaS wir wollen. Unsere Länder aiisgcben? Gewiß nicht!" Nach den letzten Nachrichten gebot Emin Pascha noch über 1400 Man», mit Frauen, Kindern und Troß beli-s sich die Kcpszabl auf 10 000. Sein letzter Nolhrui schließt mtt den Worten: „Wenn meine Feinde erst merken, daß meine Munition zu Ende ist, dann allerdings würde In dem vorstehend Mitgetheilten ist daS wichtigste Material zur Beiirtbeiluiig deS geplanten UnternebnicnS zu Gunsten Emi» Pascha? enthalten. Es ist zunächst eine Ehrenpsticttt Deutschlands, dem deutschen Forscher und Bahnbrecher der Civilisation in Ecntralasrika die von ihm sebnlichst begehrte Hilfe zu bringen und ihn in den Stand zu setzen, daß er die Früchte zehnjäbriger redlicher Arbeit und blutiger Kämpfe nicht an Tipp» Tip und beste» Schergen verlieren muß. Daß die deutsche Eolonisativn dann auch vanernde Portbeile a»S dem glücklich gelungenen Unternehmen zu ziehe» bestrebt sein Wird, ist selbstverständlich, »nd diese Aussicht kan» wahr lich nicht dazu dienen, daS Unternehmen i» der össenü licken Meinung herabzusetze». Stanley ist von den Engländern nicht auS reiner Menschenliebe zu Emin Pascha gesandt worden, sondern »in sich Ke» Besitz der von diesem so glücklich vertheidigten Gebiete »nd der von ihm sttbst Paradies ge nannte» Gegend zu sichern. In der Vorstandssitzung der deutschen Eolonialgesellschast von« t l September wnrde der allgemeine Nutzen des Unternehmens von Direktor Sachse in folgender Weise dargelegt: „Nachdem daS deutsch-ostasrika- nische Schutzgebiet Dank dem energischen Eingreifen der Reich? regiernng auch über die kort gelegenen Häsen gebietet, ist cs von selbst klar, welche Bedeutung die Erölsnnng einer ge sicherten Handelsstraße von der teiitsch-ostasrikanischen Küste biS zu dem Seengebiet am oberen Nil, dem Hanvlstapclplatz der nnttele.srikanischen Erzeugn-ste. in sich schließt. Ma» braucht mir daran zu denken, daß der Weg nilabwärtS voll ständig gesperrt ist. und daß der Eongoweg,' wenn man danach »rtheilt, wie viel Zeit eme Nachricht braucht, »n, n, unS zn gelangen, sür den Waarciilranöport bis jetzt nicht viel größere Vortbeilc darbielct." Auch 0r. Peters hak sich in Hannover in dieser Hinsicht ausgesprochen und die kaueinde Verbindung Emi» PaschaS mit der civilisirten Welt, die cndgilligc Lösung der mittel afrikanischen Frage durch eine dcineriidc Verb neung mit dem ober» Nil sür den Zweck der Erpevilion erklärt. Als un mittelbare Folge stellt l>r PklerS die Besitzergreifung oer zwischen den jetzigen Besitzungen ter deutsch-ostasnkanlschcn Gesellschaft und dem südlichen Sudan liegenden Gebiete dar »nd alS weitere Ergebnisse eine Steigerung des Hantel? in Ostascika und die Nnterdiückuiig deS Sclavenban.ctS. Ab gesehen von der Ehrenschuld, welche Toulschland scinon vcr diente» Sohne abzntragen hat. sind dos sicher Z ür, welche nur dazu dienen können, das allgemeine Inteccste an dem Unternehme» zu erhöhen. Die Anhänger deS Mabdi entfalten in der neuesten Zeit wieder eine scs>r beunrubigente Tbätigkcit. welche di- Eng länder zwingt, VerlbeidigungSmaßregetii zu tressen. Suakmi wird ernsllich bedrängt, nmn berichtet, daß est. Belagerung?« Heer von 10 000 Man» vor der Insel liegt Auch ani Nil finden Kainpse statt, in Folge deren die Garnisonen von Waky Hatsa und Astuon verstärkt werden mußte». DaS sind die Feinde nickt, welche Emin zu fürchten hat, ihm sind die arabischen Sclavcnbäntler hauptsächlich gefährlich, deren Opfer Major Barttclot und I.rni-son geworden sind. Tipp» Tip ist jetzt als der Hauptmachtlraber in Eenlralasrika zn betrachten. Stanley bat diese» Mann zum Gouverneur de» Gebieter der Slantcysälle ernannt uns ihm dadurch eine kommen beider Gesetze. Vierzehn Länder sind durch Ad- gksanvtc: ihrer Negierungen amtlich ans dem Brün'' r Eon- gresso vertreten und zwar Italien, Frankr ät, Rußland, Holland, die Vereinigten Staaten, Türkei, Schwei:. Portugal, Schwede», Spanien, Rumänien, Großherzoglüum L uviiiburg, Japan und Mexiko. Aus allen Länder», auch ans Deulsch- lauv,sind bervcrragcndeRechtSgclohrte.llniversil :s Pr s > >, u, Anwälte, Bankdirectoren. Vertreter von Handelekai.imec > und VcrsichcrnngS - Gesellscha'tc» augcincldet. Der Eongreß. zu dessen Vorstehern als Vertreter Deutschlands der G.l? :>ic Instizratl» Herr Dorn aus Leipzig gehört, tagt unter dein Vorsitze dcS StaatSministerS Baron von Lambreinonl". * I» der „Neuen Züricher Zeitung" ist z» lesen: Am Sonnlag wurde in der l!ire»sl'a»te in Ri-sücich cm großes Arbeiterfest gefeiert, das vom Central An Nmn ber chrülli- und Arbeiter-Berei ne im Bezirk Z» M, neri i alxt worden war. Es mochten etwa 2 bis 3000 Person-r sin em:r« suiidm habe»; der ganze Raum war bis auf de» letzt-1 'Platz be setzt. Die Production»» der Turner, namentlich dm a" ' grt:> Pn>a»'ide» und die Wettkämpfe im Ringen, sowie die iNscn, .vor, träte beiriedigten das anwesende Publicum im bolei "c,nde. I'.m 8 llkr Abends iollie »nch dem Programm ans dem grünten Tan-» platz der Stadt Zürich der Tanz beginnen. Da aber die Turner- proaucttonen mehr Zeit m Anwrnch genommen batten, als c wan-i wurde, konnte um 8 Uhr erst die Festrede ihren Ansnng »elmien, r oo W »IIschleg er in Basel, dem Redacior deS „Arbeit rsrcund", -pH >ii n wurde. Der Redner begann damit, daß er hervorhob, die g"n warilg i» der Schweiz domünrcnde Reaction und „Idnesi' l-g- keit" datire nicht erst seit der Ausweisung der vier Socialo-- ^k -- ' und der Cinsübrnng dw polnischen Polizei, sondern Hab.' in a nach der Cmfiibrung der Bundesverfassung im Jahre l !-> i > n Aniang genommen und sich sin Sl'Ilen immer mcor ans l '«I. Bon der am Ruder sitz-nden Bourieoisie dürfe „,an keine B si der jetzgei, Zustände ei warten, sonder» dir Hoffnung nur ei: t».'., re Ziiklinst beruhe -inziq n»s den, Proletarint; die Pro et ri-"-. . ' Lorialdrmokraten bilden den Hort der Freiheit unseres B tter:.- c . Diiii BundrSrnth Waide »nlcr Andcrm auch vor^worsin er i l . statt die Polizeispitzel zu packen, gerade diejenigen verjvlgt, die -n Cnibilllung des schändlichen Skandals belgciragen labe». Ter Bericht des Bundesratkes, den er bei Aalah der Ein''ibr»ng der politischen Polizei der Buiideeveriammlung l orli'g'c, w' de wiederbol» ein „schofles" Nciensiuck genaant (bei Anw i 11 von solchen und ähnliche» KraNcilisdrückc» erlüutc jl is e:u l :> Bravvluie», nn dem sich natürlich auch die zahlreich aow nac , r trttcr dcS deutschen Reiches, der Balkaiistaale» und di- uer i i Kolosses lehr lebliast betheiliglc»), durch weiche., die liii.cs- ue>i »nnlui'g elnsach niiae or-n worden sei, so dah sogar auli die Freuade ter Loc-aldemvkralen geiaaicht iv-iidkn. TaS Tchiocizer« Volk habe sich gegenüber dem ichvslen Äctensiück noch ziemlich gleichgiitiq verhalten; cs bedur'te einer stärkeren Doch' um bosselt, auszurulteln. Das Krrisschreiben des Buiic r:! cs an die cantoualeii Pol,zeibebür''en öffnete eidlich dem Pulke die Augen, so dah jetzt drei Aiertheilc deislie, hier unsere Bebörden empört ieie». objchon einzelne ossi. ö''e Blätter in ihrem „Osi'Uiikislil" die Snäie zu veriuichc i incl n ? . >> euer wälzte die ganze Berantwoltung sür das Aclcnuiick a i'd a .'uares- rath. der durch drn Erlaß desselben bewies» i . e >a Jnlclliqenz gcbnche. (Lebdaster Bcisall.) Der Rcdner sagte h eraus, er sei nie ei» Freund der Jesuiten gewesen, ale er wüi e blin- zutage lieber die Jeiuitcn in der lltaii ' n, den Baut-. .a! i ein- z'.'!'.'n tebk!'. wen.: eS gelnna'. t" F "»l'a . ! ' l zu lagen. (Jubelnder Bcisall.) Schließlich ward. » , i,e er örtert. weiche Haltung die Arbeiter nun rinziinelmie» haben, nach dem d,r Buadesralh d>, Brrsassulig und di, Gesetze verützi Hab».
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