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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-20
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1888
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. ArdartUm und Lrprditio» Johauuelgasie 8. Aprechkanden der Nedacttou: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» b—6 Uhr. Fttr vi» NtiSgab« nn,tt»nd«»r vl-nulcrwt» »acht sich di« Nedaclio, »ich« ««»uidttO. A««atzme »er für »t« nächstssl»»«»« Ru««er besti«mtrn Inserate aa Wochentagen bi« S Uhr Rachmittaq», «a Loun- und Festtagen früh hl» ',,v Uhr. 2« den Filialen fiir Zns.-Ännahme: Ltt» Nie««. Universiiät-ftraße 1. Laut» Lüsche» Aathartueustr. 28 Part. UN ' König-Platz 7» «ur bi« '/,S Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Locaigeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnementsyvei» vlertrlzaoriich 4>,a Mk. >«cl. Bringerloh» ö Mk., durch die Bost bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ahne Postbe'üroerung 60 Mk. Mit Poslbesürderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schrillen laut uns. PreiSverzeichniß. Tabellarischer ».Ziffer»sah nach l)SHerrn Toris. Ueciamrn unter dem Redaclion» strich die 4gelpalt. Zeile bOPl., vor den Familiennachrichten die 6gespallene Zette 40 Ps. Inserate sind stet» an die Vxprditto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnsuumenmäo oder durch Post» Nachnahme. 294. Sonnabend den 20. Ociober l888. 82. JühMNg. Amtlicher Theil. Wie bereits zur Kenntnis unserer Einwohnerschaft gekommen ist» wird unserer Stadt am 31. dieses Monats, dem Tage der Grundsteinlegung zum Reichsgerichtsgebäude, die hohe Ehre zu Theil werden» Ee. Majestät den deutschen Kaiser Wilhelm und Se. Majestät den König -Albert in ihren Mauern begrüßen zu dürfen. Der für unsere Stadt und ihre Entwickelung so bedeutungsvolle Vorgang, durch welchen die Stätte einer der hervorragendsten und wichtigsten Einrichtungen des Reiches unserem Boden dauernd eingefügt werden soll, erhält durch diese Theilnahme des deutschen Kaisers und unseres Königs, durch die Mitwirkung von Vertretern der verbündeten Negierungen und freien Städte, der höchsten Neichsämter und des Reichstags eine ganz besondere Weihe, und es wird unseren Mitbürgern, welche Zeuge dieser Feier sein dürfen. Bcdürfniß sein, daß ihrem Danke und ihrer Freude auch durch äußeren Schmuck unserer Stadt Ausdruck verliehen werde. Aufgabe der städtischen Vertretung wird es sein, dafür zu sorgen, daß durch von ihr ausgehende Schmückung unserer Straßen. Plätze und öffentlichen Gebäude diesem gewiß allgemeinen Wunsche unserer Bürgerschaft entsprochen werde, aber wir richten auch an diese die Bitte, uns hierbei durch die Schmückung ihrer Häuser zu unterstützen. Insbesondere dürfen wir wohl die Erwartung anssprechen, daß dies in erster Linie bezüglich der an den Feststraßcn liegenden Gebäude geschehen werde. Wir fügen deshalb hinzu, daß die Ankunft der Majestäten auf dem Dresdner Dahnhofe erfolgen wird und Allerhöchstdicselben durch die Bahnhof-Strasse, die über den Angustusplatz führende Straße, die Grimmaische Straße, die den Markt um fehli-ßenden Straßen, die PeterSstraße, über den KönigSplatz, durch den Peterssteinweg und die Kleine Burggaffe nach dem Festplatze Sich begeben werden, von wo die Rückfahrt durch die Albert«Straße nach dem Bayerischen Bahnhofe stattfinden wird. Da cs wünschenswerth ist, daß die Schmückung der Gebäude an diesen Straßen und Plätzen möglichst einheitlich erfolge, so geben wir den Anwohnern an denselben anheim, hierzu gemein schaftlich Vorkehrungen zu treffen. Leipzig, den IS. October 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hentschel. Gewölbe-vcruiitlhung. Da» im Erdgeschosse de» Grundstück« Salzgäßchen Nr. 4 zunächst des Nachbarhaus?« Salzgäßchen Nr. 2 befinviiche DerkaufSgewölbe soll vom i. Avril künftigen I». an gegen etnhalbjährliche Kündigung Donnerstag, den 24. October dss. I-., Vormittag- II Uhr auf dem Rathbause, 1. Etage. Zimmer Nr. 1k, an den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Ebendaselbst aus dem großen Saale liegen die Ver- miethung». und Bersteigerung-bedingungrn. sowie da» 2»? ventarium de» zu vcrmieihendrn Gewölbe» schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig» den 8. October 1888. Der Nath der Stadt Leipzig. I». K22S. Vr. Georgi? «»PM. Gewölbe-vermiethung. Da» z. Zt. an Frau Epp>sch Zimmer vermietbete, im Erdgeschoß de» der Stadtgenieinde Leipzig aebörige» HauS- grunvstücks ThoniaSgäßcheu Nr. kl befindliche Der- iknufSqewölbe » du einer zugehörigen Niederlage und einer OeUerabtdeilung soll vom t. April t. IS. an gegen einhalbjahrltche Kündigung Montag, den 22. dS. Monat-, Vormittag- IL Uhr ans dem Ratbbause. l. Etage. Zimmer Nr. 16, an den Meist bietenden anderweit vermiethet werden. Ebendaselbst aus dem großen Vorsaale liegen die Der- steigerungS- und Vermietbungsbedingungen nebst Inventarium de» zu vermiethenden Gewölbe» schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 5. October 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Heßier. Aiumoiegel. Pckaimtluachimg. Segen Reinigung sämmtlicher «irtze0ttian«-RL>me de» Nsthhauses bleibe» am Donnerstag, den 25. vetober 1888, Die in der 2. Etage befindliche» strvedtttanrn, al«: da» Aruieiiamt. da« Bo«lstrcck»»äsamt. da« vauantt und die Polizei-Registratur mir Lporleleasse und den Abthrilungen für MUitatr- uad Mobtlta»berstchernn»»- sachcu, -» Sreltag. den 2S. vetaber d». I».. die in der 1. Etage bcstiiblicheu Expeditione«, gl»: die Registratur mit Adttzeilung litt Vausachen und da» KSntgltche Staube»««» mit Adttzeilung sür Impf- und Schulsachen. ii» Sounabenb, den 27. vetober 1888, die i« Parterre befindlichen Erprbltioneu, als: die Gemeinde- und Lchnlcofir, die Ltrner- uad Lchnl» grlder-Einnahmr, iow-e da« Meldeamt für de« gewöhnlichen GeschästSvrrkctzr g«n«ii!»»»««. Da- Königliche Standesamt expeStit am -reitag, de» 26. vetober 1888, vormittag» bau 10-11 Uhr »nausschiebdare Geschöfte. Nrndnttz, den 1ü. Ociober 1888 Der Grmeindrdorftgnb. Grüßet. Zitchtamtlicher Theil. Die Aufgaben der Ankunft. Die »ach menschlichem Ermessen jetzt fllr längere Znt erreichte Sicherung de» Wellsrieden» stellt un« vor neue Aus gaben. Die nächste Sorge während der Dauer der Krieg», b-sürchtuagen war der unausgesetzten Bereithaltuna aller zur Abwehr eine« feindlichen Angriffe» geeigneten Mittel ge widmet. und de«ba>b waren die militatrischen Vorbereitungen zu Lande und zur See und die Pflege freundschaftlicher Be ziehungen zu unseren Bundesgenossen die Hauptaufgaben der Reichsregierung. Auch die Zukunst kann sich von der Er füllung Vieser Ausgaben nicht loSsagrn. die Abrüstung wird vora»»fichllich noch lange Ze,t ein frommer Wunsch bleibe», aber die Krieg-Vorbereitungen werden ferner nicht die Krast der deutschen Nation in gleichem Maß» in Anspruch nehmen, wie da« seit einer Reih« von Jahren unerläßlich war. die innere Entwickelung wird wieder ihr Recht finden unter dem Schutze de« Frieden». Sri« Beendigung de» russisch-türkilchen strieze» der Jahre 1877 und 1878 ist Europa von keinem Krieg» heimqrsuLt worden: dir Kriege. an weichen England, Frankreich un» RaPan» bettzeiUgt waren, habe» sich i» Aste, nnd Usrila abgespielt, nach Europa ist nur die Kunde der dort geschehenen Ereignisse gedrungen, wenn e» auch nicht an gegründeten Be sorgnissen gesehll bat. daß auch unser Erklheil von der Brandfackel de» Kiiegc» in Flammen gesetzt werden könne. Die Unsicherheit, ob der Friede bewahrt bleiben werde, war e» baupisächttch. unter welcher Europa seit Beendigung de» deutlch«französischen Kriege» geseufzt bat. und diese Un sicherheit ist jetzt allem Anschein nach glücklich überwunden. E» ist da» ein gigantischer Erfolg, denn, um ihn zu erreichen, war e» notbwendig, die gelammte europäische Politik aus neue seste G>unblagen zu stellen, die B Ziehungen der Groß mächte zu einander in neue Bahnen zu lenken, sie von Grund au» umzugestalten. Zuerst handelie e» sich darum, Kriegs gefahren von Fall z» Fall zu beseitigen, dann ihre Ursachen u erkennen und unschädlich zu macken. Die „Norddeutsche lügemeiae Zeitung" hat neulich aus den Gegensatz in dki:^ volitisch n Grundanschauungen der staiser Wilhelm l. und friedlich III. hingeiviesen, sie hat die Thatsacke frstgcstellt, )aß Wilhelm l. mit seinen Sympathien auf russischer Seite fand, während Friedrich III. die pfl-ge guter Beziehungen tt> England al» da» erste Ersorderniß der autirärtigen Politik Deutschlands ansah. Daraus läßt sich entnehmen, welche Käinpse auSgesockle» werden mußte», bevor der gegen wärtige Zustand erreicht werden konnte. Es kann kein Zweifel darüber obwalten, daß die Haupt- gefahren sür den europäischen Friede» von russilcher »nd von französischer Seite drohten. Wenn diese beiden Mächte die Bedingungen eine« Bündnisse« fanden und sich über die Ziele eine» solchen klar wurden, dann war der europäische Fr ede veinichlel, und ein Wettkrieg von einer Furchtbarkeit brach aus. daß die Kriege der Vergangenheit dagegen nur al« Kinder spiel erschienen wären. Die deutsche Politik hat den Sieg über diese verderblichen Bestrebungen davon getragen, Rußland bat die Unmvglichkeit erkannt, >m Bunde mit Frankreich seine EroberungSpläne auSzusiihren und Oesterreich-Ungarn gleich Italien haben ringesebei'. daß ihre Interesten am Äeste» gewahrt sind, wenn sie ii» Bunde mit Deuljckland die Aus- rechlhallung de» europäischen Frieden« verbürgen. Unter diese» Umständen bleibt auch Frankreich nickt« übrig, al- seine Racheptäne auf eine gelegenere Zeit zu vertagen, jedensall» gegenwärtig aus ihre Ausführung zu verzichten. Ein» scblle bisher immer noch, um die Wirksamkeit der Friedenspolitik über jede« Bedenken hinwegzuheben, ünd da» tvar da» Vertrauen in die Dauer und Festigkeit de» bestehenden Zustandes. Diese« Vertrauen ist durch die Rund reise Kaiser Wilhelm'» an den europäischen Hvsen, welche mit Dculschlanv in nahen Beziehungen stehen, gewonnen und befestigt worden, und damit sind wir in eine neue Aera, in die Periode der ruhigen friedlichen Entwickelung Europa» eingetrelcn. Diese Periode stellt un« vor neue Ausgabe», und al« die wichtigste derselben erscheint die Lösung der socialen Frage. Schon seit zehn Jahren ist da» deutsche Reich mit der Lösung dieser Frage beschäftigt, aber e» ist etwa« Andere», ob da- im Zusammenhang mit anderen Bestrebungen ge schieht, oder ob die Zeitverhättniste gestatten, der Lösung Vieser Ausgabe die beste Kraft zu widmen und sie der aller anderen Ausgaben voranzustellen. Die Botschaft vom 17. November 1881. mit welcher Kaiser Wilhelm vor nun mehr sieben Jahren den deutschen Reichstag rröfsnete, bat den Weg angegeben, aus welchem die soriale Frage ihrer Lösung entgegrngesührt werden kann, und dieser Weg ist seitdem mil Erkolg betreten und verfolgt worden. Daß damit »ur ein vielversprechender Anfang gemacht worden ist und daß da» Ziel noch in weiter Entfernung vor un» liegt, ist in der Schwierigkeit der Ausgabe begründet, aber die Ueberzeugung ist überall zum Durchbruch gekommen, daß der in jener Bot schaft angedeutete Weg der richtige ist. und deshalb dürfen wir der bevorstehende» Reich-tag-sessio», welche sich mit der Frage der Alter»- undInvalidenversorgUi g der Arbeiter beichäsl gen wirb, mil freudigen Hoffnungen entgegen sehen. Die Eisvlge der Kranken- und Unfall-Versicherung liegen bereit« vor un« und gestatten einen Schluß aus b>« weitere Eiilivickelung dieser legenSreichen Bestrebungen. Daß sie rrmuthigend sind, be weist die Nachahmung, welche die deutschen B-strebungen im übrigen Europa gesunden haben, daß sic der Vervollkommnung fähig und bedürftig sind, kann nickt in Abrede gestellt werden. Die zweite Hauptaufgabe der Zukunst, welche mit der Lösung der socialen Frage im Zusammenhang steht, ist die Eolomsiruag fremder Erdiheile. Die Zuiiahnie der Bevölte- rung Europa-, die Erschwerung der Beeingunae» de» Dasein» weisen un» mit zwingender Nothivend^keil daraus hin, Bb- zugScanäle sür den Ueberschuß der in der H-,i»alh ernähr- baren Bevölkerung zu eröffnen und ibr neue Eriven-quellen zu schissen. Die Au»wa»derung nach Amer ka hat lange Zeit zur Au«hilse dienen wüsten, mit ihr sind oder der Heu» ,ih viele dort noch wohl verwendbare Kräfte entzogen worden, und diese Auswanderung bat deshalb theilweise schädlich ge wirkt. statt Nutzen zu scdcff n Die Ausgabe, ein-» M ttelweg zu finden, welcher dem uoch Übersee,s.i en Ländern au»- »aaberudeii Tde'l tz«r heimische» Vevtzlttrmtg da« Mittel gewährt, ihre Kraft z» bethätigen und demnach den Zusammen hang mit der Heimath ausrecht zu halten, ist vlSber für Deutschland noch nicht gefunden, weil die deutschen Eolome» sür Deutsch» meist wegen de» mörderischen Klima» für dir Dauer nicht bewohnbar find. Die Möglichkeit einer Aenderung zum Besseren ist auch in dieser Beziehung gegeben, theil» da durch. daß die höher gelegenen Gegenden, welche dem Klima Deutschland» näher stehe», colouisirt werden, und daß durch rwrckir.äßige Leben-weise da» Klima in seinen schädlichen Wir kungen überwunden wird. Wenn wir unsere Blicke aus Holland und England richten und un» verzegenwärtiaen, wa» dl» Bevölkerung dieser Länder aus Jawa und in Ostindien erreicht hat» dann werden wir die Hoffnung nicht aufzugeben brauchen, daß die deutschen Eoloinen in Afrika und in Australien verrinfi zu einer Blürhe gelang« werden, welche a,w deutschen Mutterland« zur Kräftigung und zur will kommenen Leizwerthung ihre» Uederschuffe» an Menichenzahl dienen wird. He»te ist e» di« Wiedergewinnung der ver» l-reuen Stellung an der Küste Von Zanzibar und die Unter stützung En,in PatchiS, welche unsere öffentliche Aufmerksam« keik in colonialer Beziehung hervorragend in Anspruch nimmt, und wir zweifeln nicht, daß e» der deutschen Thalkrafk ge linge» wird, die gegenwärtigen Schwierigkeiten, welche sich dein Wcike der Colomsirung Ostasnka» in de» Weg stellen, bald zu überwinden. * Leipzig, 20. Oktober. * Se. Majestät der Kaiser hat mit folgendem Schreiben da« Proteelorat de» Deutschen Flscherri-Berein» angenommen: Ans die Vorst-llung vom 8. d. M. will Ich >n Bkthätigunq tu-« lebbasien Jnler.ste«, welche« Ich sür die gemeinnützigen, aus die Hebung der valerlänbiichen Fächere, gerichteten Bestrebungen de« „Deutschen Fischerei Verein«" hege, da« von Meinem in Gott ruhenden Herrn Vater seit der Gründung diele« Verein« im Jahre 1870 peiührte Pioieclorat hiermit übernehmen. H.>Ou. Müncheberg, den 17. September 1888. Wilhelm L. An da« Präsidium de» Deutschen Fischerei-Verein«. * E« ist berichtet worden, daß in der letzten Sitzung der Berliner Stadtverordneten-Versammlung (in geheimer Sitzung) sich Uber die Begrüßung Kaiser Wilhelm'« bei seiner Rückkehr und die Darbrinaung eine« Hnldigung»- geschenk» eine lebhafte DiSciiisio» entspann. Nach der „National-Zeitung" beschränkte sich die „lebhafte DiScussion" darauf, daß da» au» seinem ungeheuerlichen Benehmen sattsam bekannte jüngste socialdemokratlsche Mitglied der Slablderordneten-Versammlung. Kunert. abermals in seiner provocatorischen Weise Protest erhob. Die einzige Antwort der Versammlung bestand darin, daß sie sofort zur Abstimmung schritt und die Vorlage mit allen gegen die Summen der beiden svcialdemokratischcn Mitglieder annahm. * Wie die „Berliner Politischen Nachrichten" hören, nahmen die Verhandlungen, welche im ReickSamt de» Innern unter Vorsitz de» Staatsminister» von Bötticher wegen Errichtung eine» Denkmal« sür Kaiser Wilhelm I. statlsanven, einen so glatten Verlaus, daß sie am Donnerstag zum Abicbluß gebracht werden konnten. E» ist wahrscheinlich, daß der Vorschlag gemacht werden wird, eine allgemeine Eoncurrenz in Deutschland auSzuscbrriben und zunächst die Wahl de» Drnkmalplatze» offen zu lassen. * Am Freitag Nachmittag sollte der Bunde»rath zu einer Plenarsitzung zusammentreten. Nus der Tages ordnung derselben standen die Neubildung der AuSschüsie und Berichterstattung Uber einige Eingaben. Da e» in der Absicht der verbündeten Regierungen liegt, dem Reich-tagr bei seinem Zusammentritt außer dem Etat auch noch den Gesetzentwurf, betreffend die Alter»- und Invalidenversicherung, vorzulegen, so dürsten die Plenarberatbungrn de» BundcSralh» über diese Vorlage in nächster Zeit ihren Anfang nehmen. * Unter dem Vorsitz de» Viceprüsidenten de« Staat»- Ministerium». StaatSmniister» von Bötticher, fand am Donnerttag Nachmittag» 3 Uhr eine Sitzung de» preußischen Slaateministerium» statt. * Zu der in Extranummern ihrer Presse kürzlich erfolgten Betbätigung monarchischer Gesinnung unserer Demokratie mag hier eine RemiuiScenz au» allrrjüngster Zeit Platz finden, welche Herr v. Zedlitz-Neuk>rch in «einer am Dienstag Abend im Bürgerverein sür die Königstadl in Berlin gehaltenen Rede vorbrachte. Herr von Zedlitz sagte: ..Scho» am 19. Januar 1884. zur Zelt, alt die Fiisia« ia der öusl schwebie und der Fortschritt nch mit de» größten Hoff, «iuugm trug, dal Herr Hänel e« öffentlich von der Tribüne de« Adgiortiiiktenbouie« derab verkünde!, die sreisinnige Partei werde so viel wie möglich aut wes-ntlich« Veränderung»» der preußilchen w e deutich,» Veit ffnng hinwirken. Daß eine solch« Veränderung n cht in der Nichinng ver Siörknng der Krone liegen sollt«, dedars wohl keiner weitere» Erörterung. >l« et 8ch m d>«>e« Sommer dornm üaudrU«. dt« Theoured« zu do- ontworten, war tn den Entwurf der Adresse de« Abqeordneten- hause« ein Satz ausgenommen, welcher, correspondirend mit der Erklärung de« König«, die Versicherung auSiprechen sollle, daß auch dir Landeeveriretung die Rechte der Krone intaci erhalten wolle. Dieser Satz mußte gestrichen werde» auf veranlasiung der freisinnigen Vertreter, weil sie nicht ein Engagement eingehen wollten» die Kroarechte nicht zu beschränken." Die „Berliner Politischen Nachrichten" fügen hinru, taß der Antrag aus Streichung diese« Satze» von Herrn Eugen Richter au-ging. * Die Revactrure von fünf Zeitungen verschiedener Partci- tellung in Elberfeld sind von der dortigen Strafkammer wegen vorzeitigen ErösfnungSbeschlufleü im vorjährigen Proceß gegen Pfarrer Thümmel zu je 30 verurtheill worden. * Nack längerem Leiden ist, wie gemeldet, am Donnerstag « Baden-Baden die Herzogin von Hamilton, ge borene Prinzessin Marie von Ba den, gestorben. Bold nach der Anwesenheit d^ Kaiser« in Mainau wurde gemeldet, daß der Großherzog und die Großherzogin von Baven in Folge der schweren Erkrankung der Herzogin Ma>nau verlassen und ich nach Baden-Baden begeben hält»». Die Herzogin halte emen Schlagansall erlitte», von welchem sie sich, trotz zeit weise» Bessert» sinben», nicht wieder erholt hat. Die ver ewigte Prinzessin war am tl. October 18l7 geboren; am 23. Februar 1813 vermählte sie sich mit dem Herzog von Haniillon, welcher am 15. Juli 1863 starb. Die Prinzessin war die Tochter de« >8l8 verstorbenen Großherzog» Earl und der Großherzogin Stephanie, der Adoptivtochter Napoleon'« I. * Professor vr. v. Esmarch au« Kiel, der eine Reise nach Amerika unternommen hat, ist inNew-?)vrk, wie ciuc Kabelmeldung vo» dort besagt, schwer erkrankt. Am Montag wurde sein Zustand als äußerst bedenklich erackttel; am DirnSlag Halle sich da» Befinden etwa« gebessert. Nach einer eingetrofsenen Drahtmelvung aus Kiel wird Pros. v. ESmarch seine Rückreise au« New-Uork am 24. d. M. antrelen. * Die „Weserzeitunq" hört, daß betreff« de« vor mehreren Jahren seilen« einer Anzahl Amerikaner gegen den Bremischen Staat angestrengten Proces se« wegen Rück gabe angeblich zu Unrecht erhobener Sceschiffsahrisabgabcn nunmehr entschieden worben sei, den Anspruch ver Ameri kaner abzuiveise». Aus Vorschlag der Vereinigte» Slaalcn und Bremen« sei da« Echiettrichteramt dem Fürsten v. AiSmarck übertragen, welcher seinerseits das Reichsgericht in Leipzig mit der Entscheidung beauslragt habe. « » » * Ein Ukav de» Fürsten von Bulgarien setzt die Er- vfsnung der Sobranjc aus den 27. Decembcr fest. * Die Inilialivcommission der französischen Depu- tirtenkam wer hat es abgetchnt, den Antrag deö Depu- tirte» Duguö de la Fauconnerie, nach welchem vor der Revision der Verfassung da» Land befragt werden sollte, in Erwägung zu ziehen. * Der römische Berichterstatter de« „Schwäbischen Merkur" schreibt: „Hallen Sic unverbrüchlich an der Tbalsache fest, daß der Papst, vom Cardinal Rampolla beeinflußl, dreimal versuchte, den Kaiser in eine Erörterung der römischen Frage hineinzuziehen. „Ich habe ihm jede Illusion ge nommen". so schloß der Kaiser seine Mittheilung hierüber au den König Humbert." "Graf Robilant war schon seit seiner Ankunft i» England im vorigen August von Fieber heimgesucht. Er übergab zwar der Königin in O Sborne sein Beglaubigung«, schreiben, mußte aber sonst da« Bett hüten »nv blieb ten> gesellschaftlichen und politischen Leben fern. Er starb daher in England al« ein Unbekannter. * Nach einem Telegramm de« „Neuter'schen Bureaus" au« Simla vom 18. b. hat der Befehlshaber der Expevilioii in da» Schwarze Gebirge angezcigl, baß er, da eine Gesankl schasl der Akazais bi« zu dem von ihm festgesetzten Zeitpunkte nicht eingetrosfen sei, die Feindseligkeiten wieder ansiichme * Tie nach der Westküste Neupommern» auSgesandte Expedition ist dem neuen Hest der .Nachrichten über Kaiser Wilhelmsland und den Bismarck-Archipel" zufolge zurück- gekehrt, ohne daß e« ihr gelungen ist, eine weitere Spur der vermißten Herren Hunstei» und von Be low zu siuveu. Danach kann e« wohl kaum »och einem Zweifel unterliegen, daß die Genannten durch eine Verkeilung von unglücklichen Umständen da« Opfer der Flulhwellcn vom 13. März ge worden sind. Aus Gcsterreich-Ungarn. * Der österreichische ReichSrath ist für den 24 d. M. einberufen. Der Schluß der Landtag»session steht un mittelbar bevor. — Die Veränderung im österreichischen Ministerium kündigt sich >m Gebühren der Ezecbeu jetzt schon an. Di« Iungrzrchn» haben sich sür» Erste beruhigt; «»
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