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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-29
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1888
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VÜV8 Volkswirtschaftliches. »ll» für tief», r-ev bestimmte» Seudunge» sind »» richten an den verantwortliche» «edactenr desselben T. G. Ltt» tn Leiptzk, Sur Ehrenrettung -er deutschen Concursordnung. Von Joses Bauer. (Nachdruck verboten.) Es gehört zu den nun säst schon gewohnten Eigenthümlichkeiten der meisten Handelskammerberichte und kaufmännischen Petitionen, daß sic der Concursordnung „eins" auswischen, um dadurch die Resormbcdürftigkeit auch ihrerseits anzuerkcnnen. Zugegeben, daß es im Interesse der Gläubiger liegen würde, wenn der Schuldner bei einer Untcrbilanz sich denselben ossenbaren müßte und wenn der ConcurS auch bei fehlender Masse eröffnet würde, damit das An- fechtungSgeschäst wegen der in letzter Stunde vorgenommenen Rechts geschäfte rationell betrieben werden könnte, so hat die Concursordnung dennoch iin Uebrigen sehr vortheilhafte Seiten, die man entweder nicht kennt oder nicht gehörig würdigt. Erhält der Gläubiger die Anzeige über die seinen Schuldner be troffene Concursverhängung, so meldet er seine Forderung einfach an und überläßt dann das Weitere Gott und dem Concursverwalter. Lange Zeit hernach empfängt er den durch die Ausschüttung der Maste aus ihn entfallenden Betrag; ist diese Dividende recht mager ausgefallen, so rechtfertigt sich die mißliche Stimmung des Em psängers, der in seinen! Aerger den Gemeinschuldner, den Concurs Verwalter (diesen wegen mangelhafter Verwerthung der Masse) und die hohen Gerichts- und Anwaltskosten für den geringen Ausfall Verantwortlich macht. — Nebenbei sei bemerkt, daß die Gerichts und Anwallskosten bei einem Concurse etwa 8 Proc. der Masse erreichen. Ein anderer AuSgang ist der, daß der Schuldner die Beendigung des ConcurSverfahrens mittelst ZwangSvcrgleichs anstrebt und mit diesbezüglichen Vorschlägen an den Gläubiger herantritt. Der Letztere erhält solchenfalls in der Regel auch von einem Dritten ein Voll Machtsformular zugesandt mit dem Ersuchen, dasselbe vollzogen an ihn wieder cinzusenden, woraus er ihn (den Auftraggeber) an dem Berglcichstcrmine kostenlos vertreten werde. Dieser Dritte führt natürlich die Geschäfte des Gemeinschuldners und stimmt für de» Zwangsvergleich um jeden Preis. Viele Gläubiger reizt die an- getragcne kostenlose Vertretung und schicken die Vollmacht ein; andere sehen von der Bevollmächtigung einer ihnen unbekannten Person ab und die Folgen davon zeigen sich in doppelter Weise: Im elfteren Falle wird der Gläubiger im Bergleichstermin ver treten, aber dieser Act kommt in der Hauptsache dem Gemcinschuldner zu Gute, wenn der Vergleich durchgedrückt wird; im letzteren Falle bleibt der Gläubiger meist unverlreien und kennzeichnet damit seine vollständige Gleichgiltigkeit an dem Zustandekommen oder der Ab lehnung des Zwange Vergleichs. Gelangt nun, was bei dem herrschenden JndifferentismuS der Gläubiger nicht zu verwundern ist, der Geineinschuldner viel häufiger, als man erwarten möchte, zum billigen Accord, daun wälzt sich neuerdings die ganze Schuld aus das „schlechte" Concursgejetz, „bei dem so etwas möglich sei". Wie trefflich aber gerade in dieser Hinsicht unsere ConcurSord- uung ist und inwiefern nur das allzu große Sichgehenlassen der Gläubiger verhütbare Nachtheile herbeisührt, darüber einige Worte. Tic deutsche Concursordnung geht davon aus, daß die Gläu biger an der vorthcilhastcn Verwaltung und Realisirung der Masse nicht nur das größte Interesse haben, sondern sich dazu auch am besten eignen, und zwar ohne einer fortgesetzten vormund schaftlichen Leitung des Gerichtes zu bedürfen. Die Masse ist zur möglichst freien Verfügung der Gläubiger gestellt, während die Thätigkeit des Gerichtes sich im Wesentlichen aus die Anordnung der nöthigen Sichcrhcitsmaßregeln und der vorläufigen Verwaltung, sowie ans eine allgemeine Beaufsichtigung des Verwalters beschränkt. Um dieser Ausgabe gerecht zu werden, legt es das Gesetz in den freien Willen der Gläubiger, sich ein besonderes Vertrctungsorgan zu beschaffen, den Gläubigerausschuß, dessen Mitgliederzahl eine beliebige sein kann. Die allgemeinen Functionen des Gläubigerausschusses gewähr- leisten namentlich einen wirksamen Einstuß der Gläubiger aus die Berwerthung der Concursmasse, eine Thatsache, die trotz bereits neunjährigen Bestehens noch immer von einer großen Anzahl Gegner unserer Concursordnung in ihren Petitionen und Reformanirägeu „vermißt" und aus diesem Grunde erst angestrebt wird. Dieser Ausschuß steht nicht über, sondern neben dem ConcurS- verwaller, controlirt und unterstützt diesen aber fortwährend. Das LoncurSgesetz hat Sorge getragen, daß in keinem Stadium des Con- cnrsvcrfährcns dein Gläubigerausschuß die Gelegenheit zu einer er- sprießlichcn Thätigkeit fehlt. Als eine überwachende äußert sich dieselbe, außer der allgemeinen Befugniß, von dem Verwalter Be richterstattung zu erlangen, und der Verpflichtung, die Casse desselben Wasserstande von 112 cm iinter Null deS Dresdner ElbpegelS (—112) 32,5 Stunden, bei einem Wasserstande von —150 ew 40,2 Stunden braucht, um von der österreichischen bis nach der preußischen Landes- grenze <121 km) zu gelangen. Außer den GeschwindigkeitSmessungen werden zur Kennzeichnung der Ersolge der Stromverbesserungen Aufnahme» der Fluß sohle ausgesührt und zwar durch Oucrprofil- und Thalwegspcilungen (Tiefmessungcn). Zu elfteren wird ein besonderer Nivellirapparal verwendet („Civil- inaenieur" 1888, S. 511), zu letzteren ein vom Ingenieur Stecher erfundener und nach dessen Angabe» für die königl. preußische Elb- strombaudirection zu Magdeburg erbauter Apparat, der jelbstthälig beim Befahren des Strome- die Prosilslinie des Thalweges aus- zcichnet („Centralblatt der Bauverwaltung" 1885, S. 349) und er ermöglicht, den Thalweg der sächsischen Elbstromstrecke (121 km) in einem Tage, den der preußischen Elbstromstrecke bis zur Seeve- Mündung (480 km) in vier Tagen aufzunehmen. Diese mannigfaltigen Arbeiten liefern die Unterlagen, welche znr allseitigen Bcurtheilung der thatsächlich vorhandenen Stromverdält« nisse und zur Bestimmung der Normalprofile (Ccniralblatt 1886, S. 170) erforderlich sind. *—Güterverkehr auf dem hiesige» Dresdner Bahnhose im September e. I. Frachtgutempsang. u. Wagenladung-- guter: Steine 10 218 240 kp;, Kohlen 11267 400, Holz 1060510, Getreide und Mühlensabrikate 4 041550. Spiritus 32440, Sammel güter 1018 800, verschiedene Güter 2 659 356, zusammen 40198 296 k^ Wagenladungsgüter, d. Stückgüter: 4 374 340 kg. o. Der Be- sammltmpsang an Frachtgütern belief sich aus 44 572 636 kg. II. Frachtgutversandt, a. WagenladungSgüter: Getreide 903 000 kg. Mühlensabrikate 526 400, Häute und Felle 122 300, Düngemittel 218800, Sammelgüter 1874 900, verschiedene Güter 2 089 600, zusammen 5 735 000 kg; WagenladungSgüter. b. Stück güter: 5 271512 kg. e. Ter gcsammte Frachigutverjandt belief sich aus 11006512 kg. III. Gcsammte Frachtgutbewegung: Wageiiladuiigsgüter 45 933 296 kg, Stückgüter 9 645 852, zu sammen 55 570 148 kg;. Fm Auguste, betrug die Gesammt- biweguiig 45 605 440 kg WagenladungSgüter und 8615 757 kg; Stückgüter, zusammen 54 221 197 kg, demnach übertraj der Seplemberverb hr de» Auguslv rkchr um 327 856 kg; Wagenladungs- güler und 1 030 095 kg; Siückgüler, zusammen um 1357 951 kg-. Zur Bewältigung des Frachtgutvcrkehres waren erforderlich 1423 Gütcrzüge (841 Eingang und 582 Abgang) und 54 840 Gulcrwagc» (27 544 Eingang und 27 296 Abgang). IV. Eilgut- verkehr. a. Versandt: Im Binnenverkehre 258660 kg; und »n dircctcn Verkehre 65 970, zusammen 324 630 kg;. b. Enwiang: Im Binnenverkehre 669 208 kg; und im dicecten Verkehre 80 530, zu sammen 740 738 kg;, e. Im Ganzen belief sich der Eilgutverkehr aus 1074368 kg;. V. Reifegepäckversandt: Jur Binncn- verkehre 140169 kg; und im directen Verkehre 8809 kg;, zusammen 149068 Ke. -r- Clicuinitz, 27. October. Die mit einem Grundcapitale von 100000 Dollars gegründete Actiengesellschast „Syndicate Trading Compagny" in New-?)ork besitzt hier eine Filiale, welche sich meist mit dem Einkäufe der zur Ausfuhr nach den Ver einigten Staaten bestimmten Wirkwaarcn besaht. Diese Filiale hat ihre Rechte um fünf Jahre verlängern und dieselbe ins Handels register eintragcn lassen. — Während sich die Einfuhr englischer Maschinen in Folge der erfreuliche» Entwickelung der deutschen Maschinenbau-Industrie von Jahr zu Jahr vermindert (im Jahre 1887 sind noch sür 1511 878 L Maschinen von England nach Deutschland gekommen), ist die Einfuhr englischer Garne noch sehr bedeutend. Es wurden im vergangenen Jahre für 1704 433 L Baumwoll- und 1851219L Kammgarn aus England bezogen. Mit der weiteren Vervollkommnung der deutschen Spinnereien wird wohl auch diese Einfuhr allmälig geringer werden. Plauen, 26. October. Während unsere Stickereifabri kanten zur Zeit noch nicht voll beschäftigt sind, wird aus St. Gallen gemeldet, daß dort im Allgemeinen der Geschäftsgang recht zufriedenstellend ist. Ta nun der Versandt nach Amerika auch von der Schweiz aus nicht mehr so bedeutend ist wie früher, so hat die Schweizer Stickerei in Australien ein gutes Absatz gebiet gesunden, wohin in jeder Woche ganz bedeutende Mengen von Stickereien ausgesührt werden. Neue Anregung wird dadurch auch unserer sächsische» Stickerei-Industrie gegeben werden. *— In der C. Döhler'schen Fabrik zu Crimmitschau wurde am 25. d. das 100000. Stück Buckskin vollendet. Aus Anlaß dieses Gedenktages seiner Fabrik überwies die Firma dem Bürger hospital 500 »öl -r- Aus dem Erzgebirge. 27. October. :r. Die fortwährend gün- k>»i V»I- knmi» in Reiiionik l» Nein Anirnoe I ^ unserer Holzschlelf ereien beigetragen, bei der Rechnungslegung, sowie in der Bcsugniß zu dem Anträge auf Entlassung des Verwalters. Zu besonders wichtigen oder un gewöhnlichen Handlungen soll der Verwalter die Genehmigung des Gläubigcrancs "usscs einholcn, und eine sehr einflußreiche Stellung besint der Ausschuß in dem Berthcilungsverfahrcn und bei der Be Handlung von Zwangsverglcichsvorschlägen. Im letzteren Falle können cvcnt. schon die Acußerungcn des Ausschusses zur Ablehnung des Accordvorschlagcs führen. Die Bestellung des Ausschusses kann bereits in der erste» Gläu bigerversaiilmlung erfolgen, das Gesetz begünstigt auch die Schaffung eines derartigen Organes, cs zwingt die Berechtigten aber hierzu nicht. Ein diesbezüglicher Zwang gegen die Gläubiger läßt sich weder rechtfertigen, »och praktisch durchführen. Das Ge'ey kann zur Wahl nur aufmunlern und anspvrnen; machen die Gläu biger von dieser Befugniß keinen Gebrauch, so verzichten sie eben auf den Portheil einer besonderen Vertretung. (Uebrigens würde es zumal bei geringfügigen Massen und eiiisachen Verhältnissen eine Härte bilden, wollte man den Gläubigerausschuß allgemein vor schreiben). Was nützen Reformen, wenn die Gläubiger selbst nicht überall eifrig und nachhaltig eingreifcn und ihre eigenen Interessen zu wahren sich entschließen! Aber die Bestellung des Gläubigeraus schusses allein genügt noch nicht; es muß auch die richtige Auffassung der Pflichterfüllung seitens der Mitglieder desselben zum Ansdrucke gelangen. Die Fülle sind gar nicht selten, wo durch die mangelnde Umsicht und Sorgfalt und Unterlassung der gesetzlichen Obliegen heiten des Ausschusses die Gläubiger namhaften Schade» erlitten haben. Die Bestellung eines Gläubigerausschusscs dürfte sich stets bewähren in dem Falle, wo das Ende des Concurses in einem Ver gleiche gesucht wird. Hier erweist sich eine Vertrauensvcrtretung der Gläubiger behufs Wahrung der Interessen der Gesammthcit geradezu unentbehrlich. Der einzelne Gläubiger ist fernerhin häufig in Ver legenheit, wen er für den Bergleichstermin bevollmächtigen soll (zumal wenn er einen Geschäftsfreund am Orte des Concursver fahrenS nicht besitzt). Da die durch Bevollmächtigung eines An Walles erwachsenden Kosten von der Masse nicht zu liquidiren sind, würden sich die am Concursgericht wohnhaften Mitglieder zur Ver tretung auswärtiger Gläubiger im Accordversahren besonders eignen. Dermi sch te S. Leipzig, 28 October. L Die Zeitschriften: „Der Civilingcnieur, Organ des Sächsischen Ingenieur- und Architecten-Vereins" und das „Centralblatt der Bauverwaltung", herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin, haben schon mehrfach interessante Mitlheilungcn über die mit großer Sorgfalt betriebenen umsangrcichcn Melsungen an der sächsischen und preußischen Elbstromstrecke gebracht, denen wir Folgendes entnehmen: Seit dem Jahre 1886 werden in Sachsen aus Anordnung des königl. sächsischen Finanzministeriums bezw. der königl. sächsischen Wasserbau-Directivn von den Ingenieuren A. Ringel, M. Ringel und F. Lindig Wassergeschwindigkeitsmessungen bei ver- fchiedenen Wasserständen an drei ca. 55 km auseinander liegenden Messungsstellen zur Bestimmung der absließenden Wassermcngen aus gefthrt. Zu diesen Messungen werden hydrometrische Flügel ver- wendet, welche den vom Professor Harlacher in Prag eingeführten nachgebildct sind. Die bis jetzt ausgeführten 37 Messungen haben u. A. Folgendes ergeben: Bei dem niedrigsten Wasserstande von 156 cm unter dem Null punkte des Dresdner ElbpegelS (—156) fließen in der Secunde 77 «dm ab, bei einem Wasserstande von —100 cm fließen 165 cdm, bei — 50 cm 275 ekm, bei -ff 60 cm (d. i. 60 cm über dem Null- puuctk) 656 cdm in der Sekunde ab. Welch ungeheuere Wafsermassen bei Hochwässern, dir sich mehr als 6 m über dem genannten Pegelnullpunct erheben, abfließen, ist »och nicht genau bestimmt. Weiter, Messungen haben ergebe», daß da» Elbwasser bei einem denn die selben konnten fast ohne Unterbrechung arbeiten und dem Mangel an Holzstoff bei den Papierfabriken abhelsen. Selbst wenn wieder etwas Vorrath auskommen sollte, würde dafür in England rin gutes Absatzgebiet zu erwerben sein. Sind doch selbst im Vorjahre, wo der geringe Waßerstand die Erzeugung des Holzstoffes sehr hinderte, im Ganzen sür 546 958 L Papier und Pappe aus Deutschland nach England gegangen, ein Beweis dafür, daß dort noch weiterer Be darf zu decken ist. Schweden und Norwegen führen schon viel da von nach England aus. *— Radeberger Exportbierbrauerei. Nachdem die In haber von 28 Stück Stammactien ä 1000 »4! die ihnen gemäß den Beschlüssen der Generalversammlung vom 29. Januar 1887 in Um tausch gegen ihre Aktien zustehendcn Stück 14 Prioritätsaktien ä 1000 X nicht abgehoben haben, sind diese Prioritätsaktien durch einen vereideten Makler in Berlin verkauft worden. Der Erlös er gab abzüglich Spesen 4130 X gleich 20'i, Proc. pro Prioritätsaktie, welcher Betrag bei der Filiale der Gcracr Bank in Dresden den Besitzern pr» rata ihrer Antheile zur Verfügung steht ff" Trcsöc», 27. Oktober. Patentpapiersabrik zu Penig. Die heute, unter dem Vorsitz des Herrn Kaufmann Carl Schloß mann von hier, abgehaltciie 16. ordenilichc Generalversammlung der vorgenannten Actiengesellschast, an welcher sich 19 Actiona rc in Vertretung von 1530 Aclicn und Stimme» betheiligten, genehmigte einstimmig und obne alle Debatte die vorliegende Bilanz sür das Geschäftsjahr 1887/88, ingleichen die vorgeschlagene Beriheilung des Reingewinnes, sprach die Entlastung der Verwaltungsorgane aus und wählte das ausscheidende Mitglied Herrn Ferd. Flinsch aus Leipzig wieder in den Nufsichtsratb. Den Verwaltungsorganen warh sür deren bewährte und umsichtige Leitung des Unter nehmens ein Daiikcsvotum von der Versammlung ausgcbiacht Aus die Anfrage eines Actionairs bezüglich des jetzigen Ge schäftsganges der Fabrik, theilte Herr Direcloc Vogel aus Penig mit, daß die Fabrik nach wie vor gut beschäftigt, die Lage der Papierbranche m Folge der gedrückten Preise unh der großen Concurrenz aber noch immer eine schwierige sei. Indessen habe man alle Ursache, guten Muldes der Zukunst entgegenzuolicken und glaube er der zuversichtlichen Hoffnung aus eine bessere Zukunft Raum geben zu dürfen. — Die a»s 4'/, Proc. 14 X für jede Aktie festgesetzte Dividende kann vom nächste» Montag ab bei der Gesel lschas tscasse in Penig, sowie ferner bei dem Bankhause Becker L Co. in Leipzig, bei der Dresdner Bank in Dresden und Berlin unh der Sächsischen Bankgesell schast (Quellmalz ör Adler) in Dresden und Leipzig erhoben werden. *— Zur Richtigstellung. Die Glace-, Chromo- und Natur Carton-Fabrike» Gebr. Wohlsarth in Altenburg, S.-A., und Speise becher >L Co. in Falkenhorst hei Wollenstem in Sachsen sind nicht von einem Dresdner Hause, sondern von dem Bankhause Alber Kühnemann in Berlin in eine Actiengesellschast »mgcwandelt worden. Die Constiluirung findet in der nächsten Woche statt; das Actiencapital beträgt ca. 1100 000 -öl *—Dcutsche Grundcreditba nk zu Gotha. Jnderam27 d. M. abgehaitene Sitzung des Aussichtsralhs der Deutschen Grund- crcditbank zu Gotha wurhe seitens des Vorstandes Bericht über das lausende Geschäft eistattet und mit Befriedigung constatirl, daß die Sanirung der Bank den Erwartungen entsprechend weitere Fort- schritte gemacht hat. Die Bank hat in dem lausenden Jahre die erwerbende Thätigkeit wieder ausgenommen und circa 4 Millioncn Neubeleihiinge» bewilligt, in der Hauptsache auch verzählt. Im Lause deS Jahres sind 6 von der Bank beliehene ländli re Grundstücke zur Subhastaiion gekommen, bei zweien ist die Forderung der Bank von anderer Seite vollständig ousgeboten worden; in 4 Fällen blieb die Bank zwar Eisleberin, konnte aber in 3 Sachen ihre Rechte aus hem Zuschläge sofort cedirei», so daß sie thatsächlich de» Besitz der Güter nicht anzutrele» brauchte. Ein Gut wurde über nommen, bald daraus aber verkauft Die sür diese 4 Beleihungen srüher gestellte Reserve brauchte nicht voll in Ausproch genommen zu werhen. Zur Zeit steht noch die Subhastotion eines städtischen Grundstückes bei dem da- Bankinteresse vollständig gesichert er scheint, aus. Von der unter antichretiicher Verwaltung stehenden Grundstücke, t» Hannover ist in diesem Jahre dte Realisirung verschiedener TerraiuS und der Verkauf von 2 Grundstücken gelungen, weitere Verkaufsverhandlungen schweben noch. — Die Einnahmen aus der Verwaltung der Hannoverschen Grundstücke dürsten auch in diesem Jahre wieher etwas besser sein. DaS Conto der erworbenen Grundstücke hat mehrfache Veränderungen ersahren. DaS Rittergut Garden ist in Gemäßheit des in deu Jahresberichten pro 1886 und 1887 dargelegte» Geschäftes ausgelassen und aus- geschieden, ebenso ist dos Grundstück Schönbauser-Allee Berlin mit einem Nutzen gegen den Buchwerth verkauft worden. Tic Geschäfte, welche eine Realisirung aller übrigen im Bankbesitze befindlichen Grundstücke, mit Ausnahme heS Terrains am Bahnhof Bellevue in Berlin, in Aus sicht nehme», wurden abermals erörtert und besprochen, und fanden die Zustimmung des AussichtSratheS. Nach Realisirung der beregten Geschäfte wird die Bank, wie schon erwähnt, nur noch das Terrain am Bahnhof Bellevue besitzen, sür welches noch eine erhebliche Reserve besteht, da« aber eines den Buchwerth sehr wesentlich über steigenden Zeitwerih hat. —r. Meiningen, 27. October. Die Gewehr-Industrie in unserer preußischen Nachbarstadt Suhl hat wieder einen hübschen Austrag erhalten. Wie wir hören haben die dortigen Wasfensadriken von Ehr. Schilling, C. G. Hänel und Gebr. Simion eine Lieferung von 10000 Stück neuer completer Gewehre sür eine auswärtige Regierung übernommen. — Die hinsichtlich ihrer Geschästsverhält- nisse sich im steten Steigen befindliche Coburger Actien- brauerei zahlt den» Vernehmen nach für 1888 eine Dividende von 27 Proc. — Die Holzpreise sind zur Zeit im fortwährenden Steige» begriffen und nicht nur in unserem Herzogthum, sondern aus dem ganzen Thüringer Walde. Zum Theil sind die höheren Preise wohl auf die in deu letzten Jahren bedeutend vermehrten und verbesserten Verkehrsstraßen, insbesondere aus die zahlreichen neuen Eisenbahnen zurückzusübren. *— Zwei Mainschiffe voll „Märbel", eine Ladung in 300 Fässern und 150 Kisten verpackt, sind dieser Tage von Bamberg aus direct nach Antwerpen abgegangen. Diese Millionen des bekannten Kinderspielzeuges haben ein Gewicht von 22 OM Centnern und sind in den Thüringer Ortschaften, in und um Lauscha herum, an- gesertigt. Berlin, 27. October. Die Prolongationssätze stellten sich heute wie folgt: Oesterreichische Trediractien 0,40 Report. Franzosen 0,10—0,075—0,126 Report, Lombarden 0,10 Deport, Disconio Commandit-Antheile 0.75—0,70 Report, Deutsche Bank-Actien 0.50 Report, Bochumer 0,475 Report, Dortmunder Union 0,025 Deport, Laurabütte 0,275 Report, Italiener 0,075 Deport, Ungarn 0,05 bis 0 075 Revort, gemischte Russen glatt, 1884er Russen 0,20 Deport, 1880er Russen 0,05—0,025 Deport, Orieut-Anleihe 0,15 Deport, Russische Noten 0,55—0,85 Report. Alles mit Courtage. Berlin. 27. October. Die Actien der Pfälzischen Bank in Ludwigshafen und diejenigen der Oldenburgischeu Eisenhütte sollen demnächst hier Angeführt werden. Berlin, 27. October. Nach einer Verfügung des Ministers für j Handel und Gewerbe können die sogenannten automatischen Waagen, wie sie seit einiger Zeit in großer Zahl an öffentlichen Orten, namentlich in Gastwirtlisthaftcn und Vcrgnügungsanstalten, ausgestellt werde», an und für sich als aichpflichtia nicht gelten, da ie lediglich zur Feststellung des Gewichtes von Personen bestimmt ind, während die Vorschriften im Artikel 10 der Maß- und Ge- Wichtsordnung vom 17. August 1868 sich ausschließlich auf daS Zu incssen und Zuwägen von Waaren im öffentlichen Verkehr beziehen. Gleichwohl erscheint cS nicht ausgeschlossen, daß der Gebrauch oder der Besitz einer solchen Waage unter gewissen Umüänden als strafbar zu be trachten ist. Einerseits macht sich ein Gewerbetreibender, welcher eine ungeaichte automatische Waage zum Zuwägcn von Waaren im öffent lichen Verkehr thatsächlich verwendet, einer Zuwiderhandlung gegen die Maß- und Gewichtsordnung schuldig, andererseits fällt es unter die obenbezeichncte Strafandrohung, wenn bei einem Gewerbe treibenden, in dessen Geschäftsbetrieb Waaren im unmittelbaren Ver kehr mit dem Publicum zugewogen werden, eine solche Waage sich vorsindet. Hieraus ergicbt sich, daß die fraglichen Waagen seitens der Polizeibehörden, insbesondere bei den polizeilichen Maß- und Gewichtsrcvisionen nur dann zu beanstanden sind, wenn sie bei Gewerbetreibenden der zuletzt bezeichneten Art vorgefunden werden oder wenn im einzelnen Falle eine mißbräuchliche Verwendung der eiben zum Zuwägen von Waaren im öffentlichen Verkehr statt- gefunden hat. *— Bon der Berliner Börse schreibt der „Berl. >Act." unterm 27. d. M»S.: Nothgedrungen hat sich die Börse in dieser Woche mit der Ultimo-Liquidation eingehender beschäftigen müssen. Sie ist dabei abermals auf hohen Zinsfuß gestoßen, und Hot Sätze von 5—5'l, Proc. als dermalen üblich hmuebinen müssen. Ja, chwachen Händen ist es, da denn doch einiges Mißtrauen herrscht, theilweis wohl überhaupt unmöglich gemacht worden, ihre Engage ments zn verlängern. Sie haben sich gezwungen gesehen, dieselben auszulöjen, ihre Waare an de» Markt zu bringen, und dadurch sind jene Coursrückgänge entstanden, welche erneut bis in die letzten Tage zu bemerken waren. Die Contremine hat in gewohnter Weise den Rückgang zu verstärken gesucht. Immerhin macht sich auch diesmal jene freudige Zuversicht aus den nächsten Monai bemeikbar, die auch schon Ende September zur R'chtickmur des Handels sür viele Speku lanten geworden ist. Handel und Industrie prosperiren, der Friede ist gesichert, an den theueren Geldstand aewöhnt man sich — was soll also wohl, so sagt man sich, der Hausseströiuung im November 1888 entgegenlrcten? Ist doch inzwischen zum Ueberfluß auch noch die Aussicht aus die großen ungarischen Geschälte näher heranoerückt, von denen bis dahin kaum die Rede gewesen ist. Ein großer Theij der Berliner Börse tritt mit den größien Hoffnungen in den neuen Monat ein — unter dem Hausse-Banner der haut«-Lünnes denkt sie in demselben zu siegen. ID Adler-Brauerei in Berlin. Die Dividende des letzten Jahres beträgt 5 Proc. sür die Stamm-Actien und 7 Proc. sür die Prioritäts-Actien, bleibt also um 1'/, Proc. gegen die 6'/, reip. 8',, Proc. des Vorjahres zurück; der Cours, welcher noch vor einigen Wochen um 126 Proc. herum sich bewegte, ist sofort erheblich ge falle» und steht jetzt ca. 115 Proc. Natürlich sind die Besitzer in großer Unruhe und wissen nicht recht, ob sie behalten oder ver kaufen sollen. Handelte es sich lediglich um diesen einzelnen Fall, jo würden wir ihn kaum zur Besprechung gebracht haben, aller Ver muttiung nach werden sich indessen noch viele Erwartungen, welche aus Brauerei-Aktien gebaut wurden, getäuscht finden, wie denn bei spiel-weise die Weißbier-Brouerei Gericke nur 8 Proc., gegen 8,6 Proc. im Vorjahre. Landrö 10 Proc. gegen 10'/, Proc. verthcilt. ES ist daher em weit verbreitetes Interesse anzunchmcn, welches uns der Antwort näher zu treten veranlaßt. Die drei genannten Brauereien sind durchaus »ich, schlecht geleitet, ii» Gegentheil läßt sick gegen die Solidität, Fleiß und Sachkenntnis, der Direktionen nichis sagen Die Actionaire erwarteten eben dec-halb von ihnen steigende Renten und im letzten Jahre um so sicherer, weil die Preise sür Gerste, Weizen und Hopsen notorisch billig waren. Sie übersahen, daß der Ersolg nicht allein davon, fondern auch von verschiedenen anderen Ursachen abhäng«, so Witterung und Concurrenz. Die Witterung des verflossenen Sommers war aber bekanntlich sehr ungünstig, es regnete ungewöhnlich viel und war außerdem recht kalt. Der Mensch trink, bei solchem Wetter viel weniger als bei trockener Hitze, und Io erklärt sich bei vielen Brauereien der Minder- absatz, welcher bei „Adler" ca. 4M t betrug. Tie Concurrenz ist stärker geworden, weil die Münchener Brauereien sich in Berlin und Um gegend imnicr mehr eind, äugen, und weil auch die Berliner Brauereien selbst viclfich vergrößert wurden und dadurch zum Aussuchen »euer Kunden gezwungen sind. Um solche zu gewinnen, werden allerlei Opfer gebracht, großes Maß geliefert, Eis m, Sommer u» entgeltlich verabfolgt, Darlehen gewährt und dergleichen mehr. Ist dann das Jahr zu Ende, so stellt sich zwar heraus, daß der Absatz größer wurde, aber der Gewinn ist unverändert geblieben. DaS Publicum begeht außerdem den unverzeihlichen Fehler, sich wenig lisch dem inneren Wcrthe, sondern hanpiiächlich nach der Dividende des letzten Jahres zu richten, war diese höh-r, so steigen die Actien, war sie niedriger, so fallen dieselben. Die Rentabilität ist jedenfalls ein sehr wichtiger, aber doch nicht der allein maßgebende Factor, und namentlich darf man dabei nicht ei» einziges Jahr, sondern nur den mehrjährigen Durchschnitt berücknchügen. Dies ist schon hundert und tausendmal gesagt, wird als richtig anerkannt, aber beim nächsten Effecten-Ankäufe nicht berücksichtigt. Die Mode, die allgemeine Tendenz erweist sich dann r-gclmäßig stärker als die ruhige Prüfung und die vorsichtigen Grundsätze des Einzelne» Wir müssen sonach, wenn wir das Steigen oder Fallen gewisser Papiere im Voraus er kennen wollen, ganz besonders a»i diese allgemeine Dendenz achten. Diese ist sür Br auerei-A ctien zur Zeit nn günstig; das Publicum ist mit »euer, Gesellschaften, mit Cap>ia!serhöl»iuge» der allen förmlich über schüttet, Hot im Anfänge bereitwilligst Alles, was ihm ongeboten wurde, darunter viel Schuld ausgenommen und sich daran deu Mage» verdorben. Jetzt beginnt e« zu merken, daß zu viel geschehen sei, daß die Courfe oft übertriebe» wurden: es denkt an die Gründerzeit und fürchtet deu einbrecheuden Krach. Dieic Angst ist bei Brauereien besonder« stark, weil die Getreidepreise wesentlich «henrer w»rd«,. 1000 kr beste Braugerste wurde vor einem Jahre mit 175 X, jetzt 200 X, Weizen damals mit 150 X, jetzt IM X bezahlt, was einen Auf. schlag von 12'/, Proc. sür Gerste, von 25 Proc. sür Weizen be deutet. Bon 1000 kg oder 1 t Gerste werden etwas über 4 tü Bier gewonnen, so daß die „Adler-Brauerei", welche 1886/87 37 857 KI braute, dazu ungesähr 94M t Gerste verbrauchte. Sie wird diese in dem jetzt anqesanqencn »eneu Jahre um etwa 20—25 Xi,'in Summa um ca. 18 800—23 5M X theurer kaufen und der Gewinn sich vor aussichtlich um ebensoviel niedriger stellen. 1887 betrug er 129 185 X und wird aus ca. 109 OM X salle». Diele ca. 20 000 X bedeuten ober bei einem Actiencapitale von 1 548 000 X etwa 1 Proceut Minderdividende. Da, wie wir bereits oben betonten, die Getreide preise nur ein Gewinn-Factor sind, so ist eS möglich, daß dieser schädliche Einfluß durch die Gunst der übrigen Factoreu ausgeglichen werde, daß bei heißem uud trockenem Sommer der Absatz beveuleud steigt rc., ober diese Gunst liegt noch in der Zukunft Schoß ver- borgen, während die Ungunst sich klar allen Augen zeigt. Wir sind daher der Meinung, daß für Brauerei-Actien im Allemeineu die eingetretene Baisse Dauer, vielleicht gar Fortgang haben wird. *— Berliner Weißbierbrauerei (Hilseb ein). Der Aus. sichtSrath hat beschlossen, für das vergangene Geschäftsjahr, welches einen Bruttogewinn von ca. 148OM X ergeben hat, 7 Proc. Dividende in Vorschlag z» bringen. *— Berliner Brauereien. Ueber den Malzverbrauch der Berliner Bayerisch-Bier-Brauereien gehen der „Voss. Ztg." fol gende statistische Angaben zu; Berliner Brauerei-Gesellschaft „Tivoli" Berliner Unionsbrauerei Böhmisches Brauhaus Schultheiß' Brauerei Actien-Gesellschast Aclienbraucret „FriedrichShaia" . . . - „Moabit" Julius Bötzow , Acticnbrauerei „Psefferberg" .... Happold, Hascnhaide Norddeutsche Brauerei Actieu-Gejellschast Münchener Brauhaus Actien-Gesellschast Siernecker, Weißensee Victoria-Brauerei Actien-Gesellschast . Bürgerliche»! Brauhaus, Otto Müller . Bereinsbrauerei, R-xdors Nationalbrauerei, M. H. 1R6 81 1887 W Sir. Sir, 70 881 68106 36 405 39 OM 94 260 95 880 80 070 80 870 27 610 27 178 28 INO 27 368 43 420 47 410 41580 37 095 18 006 18178 20 340 21020 31 212 35 912 46 020 46 2M 27 164 28 OM 2!l 232 23 242 25 270 27 335 81 175 82 080 9 913 10 794 7 260 10 050 17 827 18 505 — 8 520 22061 23 386 40 477 416-2 3 427 4 547 29 216 30 024 - Deutsche Ueberseebank. Die Zeitung" schreibt Folgendes: Wie wir schon srüher mitgethcilt, hatte die hiesige deutsche Ueberseebank bei der Regierung das Gesuch ein- gereicht, sie unter die Emissionsbanken zu incarporireu. Diesem Gesuch ist nunmehr durch Decret des Herrn Präsidenten stattgegeben worden: die Bank ist mit ihrem realifirtcn Capital von 1300000- Gold unter die nationalen garantirtcn Banken incorporirt und er mächtigt worden, nach vorgängiger Deponirung der zur Deckung er forderlichen 1 Million tz in öffentlichen Schuldtitcln die Summe von 1 Million Z in Noten zu emittiren. Z Eines der ältesten und beliebtesten deutschen Kinder- spielzeuge, die Arche Noah, mit aus Holz gefertigten Figuren, welche in die als Schachtel dienende Arche verpackt sind, hat kürzlich dem Genie eines nordanierikanischcn Zollbeamten Gelegenheit zur Bethätigung seiner Findigkeit geboren. Er erhob von den Figuren einen Zoll in Höhe von 35 Proc. des Werthes und von der Arche einen Wcrttizoll von hundert ---- 100 Proc, weil er annahm, daß die Arche nicht zur V-rpackung der Figuren, sondern zu andern Zwecken bestimmt sei. Der Finanzininister hat nun entschieden, daß die Arche als Spielzeug zu verzollen sei. *— Zucker-RassinerieinHallea. S. Am letzten Sonnabend hat eine Sitzung des Aussichlsrathes der Zncker-Rasfinerie in Halle a. S. ftattgejunden, in welcher der Abschluß sür das Jahr 1887/88 zur Besprechung gelangte. Zu einer Beschlußfassung über die der General-Veriammlung zur Lertheilung vorzujchlagende Dividende ist cs noch nicht gekommen, doch dürste dieselbe voraussichtlich unter 10 Proc. betragen. *— Zur Lage der Paraffin- und Solaröl.Industrie. Von maßgebender Seite wird uns mitgelheilt, daß in der Lage der Paraffin- und Solaröl-Jndustrie ein sehr erfreulicher Umschwung zum Besseren eingetretcn ist. Sowohl für die Mineralöle als auch für Hartparasfi» macht sich schon seit einiger Zeit eine so überaus jebhafte Nachfrage geltend, daß bereits olle Vorräthe geräumt und nur noch aus Lieferung verkauft werden kann. D'e Preise bewegen sich sowohl sür Solarüle als auch sür Harlparasfin, letzteres wird um 1 X höher bezahlt, in steigender Richtung. — Hessische Ludwigsbahn. Gedrängt durch den Wagen- Mangel in Folge der massenhaften Hcrbsttransporte, besonders auch nach Belgien und Holland, ist die Verwaltung der Hessischen Ludwigs bahn einer Mainzer Mitlheilung des „Frkf. Journals" zufolge ge- nöthigt gewesen, nach dem Vorgang der Nachbarbahnen die straf- freie Entladefrist für Wagenladungen aus 8 Stunden herabzusetze». Frankfurt a. IN, 27. October. Nach der „Fr. Ztg." werden die 7proc. Scrips der Denver- und Rio-Bahn voraussichtlich demnächst cingelüst, *— Eschweiler Drahtsabrik. Die Dividende ist auf sechs Procent festgesetzt worden. Eisenhüttenwerk Thale. Der Aussichtsrath beantragt 9 Proc. Dividende für die Prioritätsaktien und 1 Proc. für die Stammactien. *— Baroper Maschinenbau-Gesellschaft. Der Aus. sichtsrath bcanlragt eine Dividende von 6 Proc. gegen 5 Proc. für 1886/87. Köln, 27. October. Der Aussichtsrath der vereinigten rheinisch-westfälischen Pulverfabriken beschloß sür l887,88 eine Dividende von 11 Proc. vorzufchlagen, bei statutarischen Ab schreibungen, Dolirung des Explosions- und des Arbeiterversicheiunqs- Cvntos. Dcr aus dem Verkauf der Nobel-Trustactien erzielte Ileber- schuß von 322 MO X ist nicht einbegriffen und mußte laut Verein- barung mit Rottweil-Hamburg einem außerordentlichen Reservcconto zugesührt werden. *— Die Rheinische Actienbrauerei Alteburg bei Köln schlägt 1 Proc. Dividende gegen 8 Proc. im Vorjahre vor. *— Infolge des Zollanschlusses Hamburgs ist, wie nicht anders zu erwähnen war, das vereinsländischc Hauptzollamt dortsclbst ausgehoben worden und die Verwaltung der Zoll- und gemeinjchastlichcn Verbrauchssteuern im Hamburgischen Staatsgebiet auf die freie und Hansastadt Hamburg übergegangen. Die der obersten Landcsfinanzbehörde zustetienden Befugnisse werden voni Senat ausgeübt. Zolldirectionbehörde ist die Generalzolldirection, der auch die Verwaltung des Reichsstempels von Spielkarten, welche in dem bisherigen Freihasengebict von der Deputatton für indirekte Stenern und Abgaben ausgeübt wurde, für das gcsammte Ham- burgische Gebiet übertragen worden ist. Unter der Generalzoll- dircction sind in Hamburg 5 Haupt-Zollämter in Wirksamkeit ge treten, für welche eine gemeinschaftliche Hauptcasse errichtet worden ist. *— Die Jnte-Spinnerei und Weberei Hamburg. Harburg vertbeilt 8 Pcocent Dividende. Breme». 27. Oktober. Man schreibt der „W.-Ztg.": In der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung dcr Braunschweiger Jutc- sabrik »st seitens der Direktion hervorgehobcn, daß diese Fabrik höhere Dividenden als alle anderen deutschen Fabriken gegeben habe: derselben ist aber entgangen, daß die Bremer Jutcfabrik (Hemelingen) seit ihrem Bestehen durchschnittlich 8,15 Proc., im Durchschnitt der letzten 10 Jahre 11,40 Proc. Dividende verthcilt bot. Dieses Resultat ist also gegen resp, 8 und 11 Proc. wesentlich besser als das der Braunschweiger Fabrik und dabei fallen die seit herigen Abschreibungen und der ictzige Buchwerth ebenfalls zu Gunsten der Bremer Fabrik aus; diese letztere Fabrik hat sich also besser als alle anderen deutschen Fabriken rentirt. Posen, 27, October. Die Generalversammlung der Actionaire der Spiritus - Rectifications- und Exp ortgesellscha st beickiloß die Vertheilung einer Dividende von 5'/, Proc., außerdem bedeutende Abschreibungen und Erhöhung dcr Reiervcsonds. Posen. 27. October, Heute Nack» brach auf dem Central« bahn Hof in der Hauptwerkstatt große« Feuer au«, dasselbe ver nichtete ei» GebLnd« fast gänzlich, ferner darin befindliche 50 Waggon« »nd viel Material. Der Schoden soll angeblich eine halb« Million Mark betragen und sollen 4M Arbeiter brodlo« geworden sei». V «»» »chlr«»t«.0olftet». 26. Oet^a. Unsere »r«hG
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