Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-13
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«V22 lvttnlvritt«h«flttr «n »>—so Vr«e. der vs^kche» Sinter mtt- richten soll. *— Berit,», Weißbieetzraneret (Gericke). I, 1887 bi« 1888 ist der Birrabsatz mft LS 159 dt um L062 dl hinter dem de» Vorjahre» zurückgrdlirbea. Der Ge>chäst«dericht schreibt dir» der ungünstigen Witterung de» letzten Sommer» »u. «ns Pr«»», «rmäßiguagra Hude dte verwalt»»- sich aicht eingelaffea, dagegra muhte sie HSHer« Lrebite gewähre». Die dadurch rniftandeuea Aussälle tonale» au» dem Detcrrdrre^Lonto gedeckt werde». Der Berr,eb4gewm» war mit 104 SSL ^4 »m 9914 ^4 »iedriger al« im Vorjahre, »bgeichrirdea wurde» 11680 ^4. de» verjchirdeara Reiervea übrrwielra »»lamme» 6891 ^4 Die Dividende beträgt 8 Proc. (1886—87 86 Proc.) *— U»»»». Baugesellschnst nas «ctlra. Dir Ber. waltnng wird i» der am 28. d. M. stattfiadeade» anßrrordrutlichra <Se»eralverlamml»»g dt« Lrhüh»»g de» Nttirnrapital» um 360 000 >4 beantrage», um in die Lage zu komme», bei dem erweiterte» Ge- lchajtSbrtriebe. aicht »Sr bi»her größeren Vaatiercredit i» Nuspruch nehme» zu wüflra. *— Hassernder Maschinenpapier-FaLetr. Die Nette, dirler Grsellichast« welche b«ta»»tlich di« Fabrik «ad da« Geschält ber Firma Berger ch Mrhb«rg i» Hassrrodr a. Harz über» nomine» hat, jokle» vo» dem Dresdner Baukderei» ta de» »Lchfte» Tagen a» der Drr<d»rr Vvrte eiagelühr» roerdra. Wir komme» »ach Erscheine, de« Prolprctr« »och daro»t zurück »ad erwähne» heule airr, dah da» Nctiraeapital »»r 404 000 ^4 beträgt »ad eia groher Theil davo» bereit» in teste tzä»d« übergegongr» »st. l-. Mootaaindastrie im Bezirke de« kvuigl. Ober, bergamtr» Holle pro Hl. Ouattal 1888. I» de» Hanvtzissrrn zeigen stld folgende Ergebnisse rrtv. Abwrichaagen: Steinkohle», Förderung 6729 t, Absatz (zn 9.1b ^l Durchschnitttprei») 6445 t (gegen 188? -i- 99 t) im Werthe vo» 59 133 ^l, Bestand am viertel. jatnSschlusie 1470 t (gegen 1933 t za Beginn de» Quartal«); Br an», lobten. Fürder»»« 3 014 L99 t. Ndtatz (Durchtchaittlprei» 2,38 ^4) 2 70? 036 t (gegen 188? -s. 132 055 t) «m Werthe vo» 6 591923 ^4). Bestand 211 490t(gegen 264 790t »»Beginn); Steialalz: Förde» rung 42 660 t (gegen 1887 — 10023 t), Ndtatz 44 080 t (gegen 1887 — 27 600 t); Kalis alz: Fördern»« L36023 t (gegen 1887 -l-44l73t), Ndtatz 236 752 t (gegen 1887 -l-44 940t); Siede- salz: Pr»duktio» 24 873» (gegen 1887 — 611 t). Absatz 25139 t (gegen 1887 -s-1190 t); Vieh-nnd Gewerbrsalz: Production 2830 t (gegen 1887 206 t). «blotz 2820 t (gegen 1887 Z- 185 t). 8—8 Mainzer Braaerei Schütterhot-Dreikönigshot (vorm. Conrad Rösch). I» der am Sonnabend stattarhabtra Aus- sichtSrathS^sitzung wurde betchloste». vo» dem »ach Abzug der Abjchreib»»ge» verbleibende» Reingewinn von 134 630 ^4 6731 dem geletzlichea Retervrfond», 2500 ^4 dem Delcrrdere- toadS. 2500 ^ dem ArbeiterunlerftützungSfondS, towie 12969 -4 dem Reservefonds II zu vergüte», 5300 » zu um 1 ^4 pro Hekto liter »»edrigerer Jnventarisirnng der Bierbeständr und 14 791 zu auherordentlichen Abschreibungen auf TranSportgesähe-, Fuhrpark- und Geschirr-, Pferde-, BrauerneinttchtnugS-, RestaurationSinventar- und Modilar-Lonto z» verwendr», wodurch dtefe durch Neuanschas. tung im Laufe de» Jahre» erhöhten Tonten auf je 1 wieder sämmtlich reductrt werden, endlich 66000 ^4 al» 12 Procent Divi dende auf da« dtvideadenberechtigtr Aktienkapital zu vertheilen» 15 884 zu Tantiemen für Direetio», Aussichlsraih und Beamte und de» verbleibende» Rest vo» 8594 ^ auf» aeue Geschäftsjahr vorzutrage». Dir Sesammtrrserven werden »ach Genehmigung diesr» Berthei>uua«pla»e» fetten» der auf de» 15. Decrmber anberaumte» Generalverfammlung inSgefammt 184 210 und inclusive der dann gemachten außerordentliche» Abschreibungen von 45819^4 230029^4 oder mehr al» 27 Proc. de» erhöhten Aktienkapital» vo» 850 000 ^4 betrage». Der GeschüftSgaug ist a»dourr»d günstig. *— Margartae-Fodrikvo» W. BornheimökEchauzleh ln Nül».Ehrenfeld. Im vergangrar» September tvurdr diese Fabrik bei Gelegenheft der 61. Versammlung Deutscher Raturlorscher und Nerzte zu Köln vo» einer größere» Anzahl der Naturforscher und Nerzte besucht. Wie wir der „Köln. HaodelSztg." eutuehmea. gab Herr Bornheim »ach Begrüßung der Gäste eine» kurze» Heber» blick über Margarine und die Fabrikation und hob hervor, daß durch da» verbot der Mischung von Margarine mit Noturdutter der Landwirthschaft nicht allein nicht geholfen worden fei. sonder» daß die seinen Sorte» Raturbattrr sogar im Preise gelitten hätte», weil die große» Entnahme» der Margarine-Fabriken selbstredend a»fgrdür« habe». Bei dem Ruadgaage durch dir große» Lager- und Fabrik- räume konnte ma» sich zur Genüge vo» der überall gehand- bablen peinlichste» Sauberkeit und den vorzüglichen Lüftung», vorrtchtunae» überzeuge»; der Abstand ta dieser Beziehuag gege» kleinere Bauernwirthschofte», welche „reine- Raturbukter liefern, ist z» augenfällig. Die Fabrikation hat folgraden Gong; Da« in Tücher geschlagene durch Erwärmung in breiartigen Zu stand gebrachte Rinderfrtt wird zwischen verzinnte» Platte» in hydraulische Presse» gelegt. Durch de» Druck scheidet sich da» Rindersett tu Oleo-Margariu» welche« a«» der Presse ia soubere verzinnte Vlrchkaften fließt und in Preßtalg, der in den Tüchern zoruckvleibt und seme Verwendung in Steariasabrikea findet. Da» gewonnene Oleo-Margoriu wird mit Sahne und frischer Milch ia großen Rührbotttcheu verdattert, ähnlich wie die Raturbutter- Erzeuguag. Nach dem Ausfluß wird die Margarine durch Au», waschen ia große» Bassin» au« Bucheuholz vo» der überschüssige» Milch befrei» and nach der Erhärtung durch gerippte Holzwalzen mehrere Male geknetet. Hieraus wird die Margarine ,n Blöcken aus Tische» gelagert, um nach einer Ruhepause zur Salzung und nochmaligen Au»kne»uug durch die Walzen zu wandern. Die letzte Ausarbeitung geschieht aus einem teverartigen Tische, über welchen gerippte Holzwalzen lausen, «in äußerst praktischer und sauberer Apparat. Eine Ausstellung verschiedener Margorill« überraschte die Besucher durch idr Aroma und ihren Wohlgeschmack. — Wie wir werter erfahren, hat d,e genannte Firma ihre Fabrik bedeutend er weitert, indem sie die Absicht hegt, eine neue bisher noch nicht her» gestellte Waarr, die sie umer der Bezeichnung „Monopol" ia den Handel bringe» wird, die der Raturbutter nicht »achstehe» soll, zu fa brizirea. *— Hagener Gußstahlwerke. Dir Generalversammlung beschloß die Vertheilang einer Dividende von 4 Procra«, während 10000 dem Rciervesoud». sowie 1000 dem Arbeiter-Uuter« stützung-sondS überwieien und 1304,89 aus neue Rechnung vor. gerrogen werden. Der Vorsitzende wie» darauf hin. daß ia de» ietziveislossenen 8 Geschäftsjahren iaSgesainmt 293 315,53 abgr- schrieben und 182 500 ^4 in Reserve gestellt worben sind, von diesen zusammen 475 815.50 ^l, also mehr al» die Hälfte de» Aktien kapitals. im Betriebe verdienten, jedoch nicht zur Vertheiluag ge- langien Geldern sind 104 000 X Gruadjchalben zurückgezablt, ferner 49 469 29 für ucuerworbene hypothekenfreie Grundstücke. 82552.99 M ,rk für Gebäude. 148 265.33 ^4 für Mosch,ne» und 14 420 27 >4 für O enaalagea re. verwendet, während übrige etwa 77 000 >4 ia Wenhpapierea angelegt wurden und überhaupt die Betriebsmittel verstärkten. Ja der gleichen Zeit wurden 375000 >1 oder40Proc. dcS Aktienkapital» al» Dividende an die Acnouaire ou»gezahlt. ES sei onzuaehmea. daß den Actioaairen für da« lausende Jahr wiederum eine höhere Dividende auSgezahft werden kann, weil sich! bisher der Betrieb durchaus weiter günstig entwickelt habe, indem I der Umsatz ia den abgelaufeueu 4 ersten Monaten um medr al- dte Hälfte größer gewesen ist al» in der gleichen Zeit de» Vorjahre». . *— Gußstahlwerk Witten. Die vorgestern obgehalteae Generalversammlung de» Gußstahlwerke« Witten war diesmal von einer größeren Anzahl Nctioaaire besucht, welche für sich und >a Vollmachten 1518 Aktien verträte». Diejenige» Artiooaire, welche das Werk ia de» letzteren Jahren aicht besucht hatte», »ahme» mit Interesse von der Vergrößerung eiazriner Abtheilnage» und de» i« den letzte» Jahre» auSgesühne» Neuda»te» (Fayon-Gußhalle. sowie Grobwalzwerk) Einsicht. Liese Neuaalageu, >cwie auch die elektrische BcleuchtungS-Aalage saadeu allseitig günstige venrtheiluug; e« ,ft auch nicht zu ve, kennen, daß ohne diese Nruanlagea eine Gesammt- provuct'oa von 3 692 461,20^1 nicht würde erreicht worden sein; e» siebt diese Gcsommtproductt»«»»» dem Aetieacapital von 2 370 000 ^4. sowie zu den in Grunvstückrn, Gebäuden »ad Maschinen immobili- sirten Betrögen von 197l 630.97 ^4 ia einem sehr günstigen Ber» dältniß, w>e e» wenig Hüttenwerke anszuweile» haben. Da» erste Quartal de» neuen Ge>chäslSjahre». umsossead die Monate Juli, August and September, bat ein wesentlich günstigere« Ergebniß ge- li»>er. wie dasselbe Quartal de» verflossenen Jahre». — Die günstige Eniwick» vug des Wftteaer Gußstahl-Werke» wirkt selbstoerständlich zuiuck aus oen Cour« der Actte» de» A. Schaaffbausea'schea Bank- verein« IN Köln und de» Bremer Bankverein» ia Breme», welche beide Institute bei Begründung der Gesellschaft je 500 000 ^4 Nette» übernommen batten und diese Actte» seither uoter Pari t» ihre» Bilanzen anslührtea. *— Rottweil.Hamburger Pulverfabrik. Der Aufsicht»- ratd beschloß, eior Dividend« voa 18'/, Proc. (1866,87 16 Proc.) ru Vorschlag zu bringen. *— Die Auswanderung über Bremen betrug nach den Miltheilungen des dortigen statistischen Bureaus im Oktober: 10311 Personen gegen 8379 ta 1887 und gegen 8639 ta 1886; von Januar bis Oktober: 86 916 Personen gegen 89819 ia 1887 und gegen 66 103 in 1886. N>chr weniger ok» huadert Firme» im Bezirk de« Grüa- berger AmtsgerichtSbezirk werde» ia „»er Beka»»tmachuag de« Am««- gerichi« zu Grünberg als erloschen und auf Grund de» Reichs- gesetzt« vom 30. März 1883 gelöscht erklärt. Diese große Zahl erloschener Firmen, btt denen di. Lösch»»» nnttrlafsr» war. beweist am beste» die Noibwrudigkei» brr von de» Ha»d»l«k°mm'r» lr>, rin«, Reih« vo» Jahre» gesoedertea Revision »ad Berichtig»»» der Haaoeltkrgister. M»nchn>. 10. November. Da» Brauhau« Würzburg er- zielte einen Bruttoübrrschuß von 394 726 >1 (1886 87 398 619 X), die folgende Verwendung finden: 25000 >1 erhält da» Delcredere- Lonto. 121 837 (1886/87 127 219 >l) Abschrridungrn, 18 544 ^4 Reserve-Lontl, 20000 ^4 Tantiemen. 182000 gleich 6'^, Proc. (wie 1886/87) Dividende. 27 344 ^4 (1886,87 32 393 ^4) Vortrag. *— Nahezu «tue Mitliva uuerhodeue LapitaUe»; Lau» der jüugsten Psauddries-vertoosuug-ltste der „Baherischeu Hypotheken- a»d Wechsrlbank" sind außer der großen Zahl der durch dir letzt« (48.) verloosung zur Heim zahlyug bestimmten Pfandbriefe noch immer eine bedeutende Summe i» Psaudbriesru o»S dea früheren verioosuagea ua» erhoben. Die „Münchner N. N." verzeichne» a» 4 proceuligea Pfandbriefe»: 29 Stück z» 2000 ^4 . . . 195 90 376 343 1000 500 200 100 58.000^4 195.000 . 45.000 . 75,200 . 34.!i00 - 407.500^1 :eniik 33« iea Pfandbriefen: Stück zu 2000 . 66 000^» 106 ch » 1000 » K » » H 106,000 O 38 . . 500 . . . 19.000 96 . . 200 . . . 19.200 . 73 « » 100 . , . 7.200 . 217.400 >4 Dazu komme» «och an» de» gekündigte» Serie» I—VIII „erhöbe, 143 200 Im Ganze» also 763100 ^4 uurrhodrae nur z» 1 Proc. verzinsliche Lovftalteal *— Die Fockendorser Papierfabrik schließt mft riuem Nettogewinn vo» 31250 ^ (1886.87 31115 Ü4). Die General Versammlung setzte die Dioideude aus 25 per Aktie (1886,87 20 >i) lest. *— vom vüerreichische» Zuckermarkte. Zu Anfang der verflosirnen Woche bat eine sesterr Haltung platzgegriffea. dir damit begründet wird, daß in Böhmen, noch mehr aber in Deutschland, die Rüben aus dem Felde vom Frostwetter überrascht nab geschädigt wurden. Die Preirbcsserung machte jedoch nur sehr langsame und keine stetigen Fortschritte. E» trat vielmehr gegen Mitte der Woche eine mäßige Abschwächung eia, der aber in den letzten Tagen wieder eine Erholung folgte. Ja rasfinirter Waare haben sich die Ab'atz» Verhältnisse insowrft gebessert, al» der Eonsum etwa» mehr Kauflust und Bedarf zeigt. Der Export aber läßt noch viel zu wünschen übrig, lieber die Ergebnisse der abgelaufenen Zucker-Lampagne liegen nun die vollständigen Daten vor. Im Betriebe waren 20? Fabriken, und zwar in Oesterreich 196 und ia Ungarn 11 Etablisse» menlS. Mit dem Diffus,ons,Verfahren arbeiteten m Oesterreich 190, in Ungarn 6. und mit Pressen in Oesterreich 6 und in Ungarn 5 Fabriken. Zur Versteuerung wurden 35,2 Millionen Metercrntner Rüben angemeldei. Ausgrführt wurden: Rohzucker 502 349 Meter ceutner, Rasfinade 1243 419 Metercrntner. Im vergleiche zum Vorjahre ist der Export in Rohzucker um 507 500 Metercentuer, ta Raffinade um 454 400 Metercrntner zurückg-bliebeu. *— Galizrsche Carl Ludwigbaha. I» «wer vor riuigr» Loge» in Warichou stattgesuudraen Loaserenz zwischen de» golizische» uad russischen Babneu wurden die Grundpriucipiea für «ia zwischen der Carl Ludwigbaha und der Jwaagorod-Dombraro-Bahn obzuichließ-adr» Lartel vereinbart. *— Lrmberg-Tzeruowitzer Eiseabaha. Einer Wiener Meldung zufolge gilt e» ia dea dortigen finanziellen Kreisen al« an-gemacht, daß die österreichische Regierung die aui österreichischem Gebiete gelegene Strecke der Lmibrrg-Czernowitzer Eisenbahn vom 1. Juli nächsten Jahres ftqiiestrlrea werke. WIB. Bern, 12. Nov.mber. Da» schweizerische HaadelSamt» blatt erklärt osfic,ell. daß der Inhalt der mit De nt schlaud ab grschlosseaen schweizerischen Tarisübereiakuns» (Handel» vertrag) erst nach dem Abschluß der mit Oesterreich»Ungarn noch schwebende» Unterhandlungen und nach Unterzeichnung de» mit diesem Lande odzuschließenden Vertrage» bekannt gegeben wird. *— Russische Anleihe. Die russische Anleihe ist noch den vorliegende» übereinstimmenden Nachrichten eine Lhalsache geworden. Der Abichluß der Anleihe ersolgte jedoch nicht, wie allgemein er- warte» wurde, mit dea Häusern Rothschild, DiScomo^lteseüschaft »nd Blrichrödrr, sondern ol» Lontrahentea werdea genannt die Banque de Pari«, da» Comptoir d'EScompte, die Banque Ottomane, der Trädit Lyonaoi» und die Häuser Hambro, HoMnger, Mailet. Bon den«scheu Firmen gehört nur da- Hau» MeuoelSsodu mit seineo Assi liirtea der Gruppe au. Die Tdeilaadme de» HauieS Baring Bracher» in London wird noch nicht mit Bestimmtheit gemeldet. Der Nominal betrog der Anleihe soll sich aus 500 Mill. Franc» stellen. Man ver- muthet. daß e« sich um die Berwerlduag >ener Reateatitel handelt, die sich im Besitze der Russischen Reichsbank b-fiadea. Durch ei» Decret de» ehemaligen russischen Finanzminifter» Adaia ist nämlich verfügt worden, daß die russische Regierung jährlich 50 Millionen Rudel an die Bank bezahle, welche zur Einlösung ber im Kriege mit der Türkei au-gegedeueu temporären Rubel-Emilstou zu dienen haben. Die russi'che Regierung har die Zahlung jedoch nur einmal geleistet und in den späteren Jahren statt de» baren Golde» sünsoroc>ui>gcn Gold-Obligationen, die nicht einmal mit einem Coupoubogen ver sehen waren, in dir Bank hiaterleat. Nach dem letzten Ausweise de» Nolen-Jnstitut» besitzt dasselbe sür 221 Millionen Rubel solche Titres. Dieselben sollen jetzt veräußert uud gleichzeitig in vier- proceotige Titre« urngcwaadelt werden. D-e Gruppe bat vorläufig einen Theil dieser Titre», welche dem Betrage von 500 Millionen Franc» entsprechen, übernommen. Bei der Zusammensetzung deS Corsortium» ist auzunehmea, daß der Schwerpunkt der Aktion in Pari» liegen wird. *— Die ueue russische Anleihe. Der russisch« Finanz minister Hot in den letzten Jadren mit seiner Sammelbüchse bereu» an vielen Psorlen finanzieller Bureau» aageklopst und rin ganze» Register von Anledasortheiligtea liegt schon vor. Doch alle die an geblichen Coatrohentea haben sich mit der Sammelbüchse de» russi scheu Schotzkanzler« wohl zu schaffen gemacht, aber dir Millionen, die sie hiueingelegt daben tollen, exiftircn nicht. Dagegen sollen nunmehr dir vornehmsten Mitglieder der europäiichea Finauzgesrll schaff der Wyschuigradski'schen Anlehn-werbuag Folge leisten, ohne daß sie sich in den Vordergrund drängen. Sie möchten ihre „finan ziellen Wohlthaien" am Liebsten im Siillea üben, wen» der Abschluß eine» Anledea« da» Jacoqniio der Loatrahrnten zuliebe. Ab r k,iae finanzielle Operation ist w lein gesponnen, daß sie nicht kommt u» die Sonnen. Und so wird denn endlich auch vom russischen An lehnSg-heimnisse der Schleier wegaezogen werden müssen, vorläufig werden knnterdunt französische Baoleu. sowie holländisch', enqlijche und deuische Bankiers al» diejenigen genannt, welche die russische Anleihe im angeblichen Betrage von 20 Millionen Pfund Sterling in 4procen tigen BoldtitreS abgeschlossen haben sollen; doch wie oft hat man die Namen der angeblichen Lontrahentea bereit» colportirt, um sie schließlich wieder zu demeuliren? S cher ist diesmal blos, daß eine große russische Anleihe zu Stande kommt uad eben so sicher ist, daß dieielb« nar von allerersten Fiuanzkräiten übernommen wird. Es scheint, daß man Ursache ba». die Namen der Lomraheaten einst weilen noch geheim zu halten, vermutdlich weil der formelle Ab schluß noch nicht erfolgt sein dürfte. Bedarf e» eine« wiederholten Hlnw'ise« daraus, daß die bloße Tyatiache, daß die maßgebend« europäische Finanz»«!« keinen Anstand mehr nimmt, sich abermals mit Rußland zu liirea, ei» starke» FriedeoSsymprom bedeutet? Es ist zweifellos ei» solches. *— Die russische Valuta, schreibt die Wieuer „N Fr. Pr." ia ihrem jüngsten Börsea-Wochenbericht, erinnert an die loulru Schwelten bei Vorki. denn si, muß durch ihre rapiden Beränleronqen. die rasch wie Doniierichlöge auseinander folgen. daS Land verwüsten. Wer die Börse nicht besucht, kann sich schw-r eine Vorstellung von der Spannung machen, welch« die Gemülher be derrscht. Jetzt kommt eine Nachricht, Berlm befinde sich »> voller Deroute; Jndusti irwerthe, Monton.Actien stürzen; gleird daraus er» scheint ganz unvermuthet ein andere» Bild, rosige Hoffnungen und düstere Resignation wewseln ab. und kein Spekulant hat dea Math einer entschiedenen, dauernden Meinung. Wer heute kaust, rmrit morgen die Lff-cien weg. ol« wären sie gleich dem Hemde de» Helkule« mit Gift bestriche». Tie Berliner Börse südrt einen des» tigen Kamps gege» die Honte Finance. sie will da» Publicum nöihi» gen, die Spielwuth rinzodämmen. sie will die emporgeslbraudlea Preise hrrabdrücken and da» ganze Niveau der Lonrse ermäßigen. Die Lontremiae arbeitet m» Heroismus, uud sie wird durch di« Er eignisse mochtig »airrstützt. Der Erfolg entspricht aber nicht den > tranSatlantigue Anstrengungen, denn die Eourse schnellen ebenso rasch empor, als sie jäd gesunken sind, »ad der Sieg ist noch zweiseldoft. Die Lage der W ener Börse ist durch diesen Zwiespalt ia Berlin gcrodeza al« e» sich »» de» ökonomische» Krieg gegen Nvßlaud haodefte. Der Patriot hatte nämlich viele Millionen Rubel, dir er nicht belaß, ver laust. uud dadurch, wie e» eine», guten Deutschen geziemt, d>e Aktion der Regierung gefördert. Zufällig lasen wir jüngst die FremdeuUst« ia rmrm Petersburger Blatte, und wir trauten kaum unseren Augen, als wir dort den Namen de» drcor Neu Rubelvertäuier» entbeckten. Jetzt bemühte er sich um dea Abschluß der rulsiichen Anleihe, und r» ist möglich, daß er zu dea wenigen deuiichen Bankier» zählt, welche die französische Grnvpe ia ihrem Schoße Lulbei. So schwanken i» Berlin die Auschauuugen, uad die Wiener Börse muß willenlos diesem ewigen Wechsel folgen, ohue da» eigen« Unheil frftholten uad die eigene Meinung behaupten zu können. - Der Kamps de» russischen mit dem amerikaui- scheu Petroleum ist sür da- entere voa stetig wachsendem Er- solae begleitet, denn t» sind während der ersten 9 Monate deS lautenden Jabrr» au» den omrrikaaiicheu Verschiffungshäfen 33037 026 Gallonen Petroleum weniger verladen worden als gleich, zeitig im vorigen Jahre. Diese Tvatsache hat jeajeil» deS OreauS dran auch gewaitige Ansregung hervorgerusen, zumal da mau sich vollständig klar darüber ist. daß der glücklichere Gegner nur im russischen Erdöle gesucht und griuadeu werdea lann. Sodann hat man sich davon überzeugt, daß da» russische Product dem amer,ka- aiichen Erzeugnisse aus allen denjenigen Märkten immer medr Ab bruch »hur, die seither gewissermaßen als neutral zu bezrichneu waren. Zu coustatiren bleibt auch, daß weder der Gesammtconsum von Petroleum sich verringert hat, »och daß die ia der ganzen Weit vorhandenen Borräthe von amerikanischem Erdöl irgendwelche besonder» demerlenSwerthe Ansammlung erfahren daben, r» ist viel mehr der Loasum rm durchaus regelmäßiger grwesea. nur hat der AatheU Nordamerika» uud Rußland- an der Deckung derselben eine durchgreifende Veränderung erfahren. Die ia Amerika sr«t etwa Jahresfrist behus« Erzielung höherer Preise ria- grtretrar Beschränkung der Production wird daher auch den er hofften Erfolg voraussichtlich aicht haben, da die künstlich geschaffene Lucke in der Beriorgung medr al» an»reichend durch das russilide Product au»gesüllt wird. Diese Erkeamuiß ist die Uriache tics- grhrnder Beunruhigung ia den Kreisen der amerikanischen Petroleum« probucenten geworden, weil man sich sagt, daß ein einmal verlorne» Terraia nur ganz außerordentlich schwer zurückeroberl werden kann. Mi» sieberhoster Spannung folgt man deSdotd der Staiistik, wrlche üoer die Derrolenmorrladongen au» sämmtlichen Verschiffung-Haien zur Veröffentlichung gelangt. Man hofft nämlich in dem noch übrigen R.st de- Jahres den Exoort einen plötzlichen Ausschwung nehmen zu sehen, so daß dadurch der während der ersten 9 Monate erlittene Ausfall wieder eingeholi wird; blS jetzt sind aber die AuS- sichtru ans die Erfüllung dieser Eiivartung nur außerordentlich ge ring und man wird mit dem russiichea Produkte als ebenoünigea Rivale» zu rechnen sich gewöhnen müssen. *— kionstailtiuopel. 10. November. (Reuter-Meldvng,) Die Lerhandluagen zwiswen dea deutschen und ottomanischen Delegirteu behui- Abschlusses eines neuen Handelsvertrages sind beendig». Der ueue» vom Mlnisterrathe genehmigte HaudelSvertrags-Eiilwucs wurde beute der Sanktion de» Sultans unterbreitet. *— Eaglil che Nachahmungen fee in der Haadeltmarken. Während die Engländer bekannllich großes Geschrei über die Nach ahmung englischer 'Marten durch festländische Fabrikanten machen und «in verkehr-erschwcrendeS Markciischuygesey erlassen baden, um alle nach oder über England gehenden nicht englischen Erzeugnisse mit englischen, UriprungSzeichen beschlagnahmen »n können, scheuen sich englische Fabrikamen gar nicht, ihrerseits fest» ländische Marken zu benutzen. Die- versichert neuerdings ein Neuseeländer Berichterstatter des „Australasian IroiimongerS". eines Ablegers de» chauvinistischen Londoner „JconmongerS". Dieser Berichterstatter, weicher ia einer Anmerkung der Redaktion als ihr wohlbekannt bezeichnet wird, meldet, daß man bei australischen Häusern zwei Arten von Preislisten mit Abbildungen über dieselben Gegenstände ou» der gleichen Druckerei anireffen kann, van denen die eine ursprünglich offenbar fremd Lndischer (deutscher) Herkunft, die andere (englischer) aber in der Art »achgeahmt ist, daß an S.clle deS Namen» de» wirklichen Fabrilaaien derjenige des englischen Verkäufers sied». Wenn, meint der Berichterstatter, solch? un- ehrenhaste Gewohnheiten im englischen Handel lThessield) bestehen, so baden englische Fabrikanten wenig Ursache zu Klagen über ihre Nachbarn. 1VTL. Washiiigtrn, 10. November. Das Ergebniß der die», jährigen Maisernte wird nach dem Berich« des landwirthschaft- lichen BureauS aus nahezu 2000 Millionen Bnshels geschätzt. DaS durchschnittliche Ergebuih beträgt etwas weniger als 27 Bufhcl» per Morgen. IVTö. Re»-York, 10. November. Der Werth der in der vergangenen Woche ouSgeführten Woareu betrug 7133422tz, davon für Stoffe 1 729 868 tz. Der Werth der Einsndr in der Vorwoche betrug 8 768 401 Z, davon sür Stoffe 1733115 §. *— Zur Präfidenten-Wahl in Amerika. Der Wechsel io der Präsidentschalt der Nordamerikanifcheu Republik bat etwas mehr zu bedeuten, als einen einsachen Personenwechsel. Benjamin Harrisoo, der neue Präsident, ist von seiner Partei gewählt worden, um, wie wir schon ongedeutet haben, die Schutzzollpoliiik aufrecht zu erkalten. Die Republikaner, die Industrielle» und Fabrikanten deS Nordens, sind SchuvMiier, die iübstaatlichen Demokraten da- gegen, die Baumwollen-Protucenten. sind Freihändler und ihr Tan- didat. der bisherige Piäsivent Cleveland, hatte denn auch eine Zall- reform uad «ine Zollreouctioa geplant. Damit ist rS nun vichis, die hohen Schutzzölle werven nicht verringert werden, die amerika «rischen Industriellen brauchen die überse-ische Concurrenz nicht zu ürchtea, ihr Reichthum wird steigen und die Mouopolisiruug ge- w'ffer Geschäftszweige wird sorldamr». Ein gesunder Z:s!and kanu ich daraus unmöglich entwickeln und es fragt sich sehr, ob die Arbeiter, die man jur den republilanischea Canbidatea mit der Be hauptung gewonnen zu haben scheint, eine Herabsetzung der Schutz zölle werbe eine Schmälerung der Löhne zur Folge »oben, bei der jetzigen Wendung der Di 'ge rhre ReLtserligung finden werden. Wahr ist eS ja. daß die Schutzzölle die amerikanischen Staatskassen mit Geld gelullt batten, bei dieiem Ueberflusse war aber kein Segen, denn die im BuadeSichotze todt ausgehäusle Geldcasse. welche sich vor einiger Zeit aus 600 big 700 Millionen Dollars belief, war dem Handel und der Industrie entzogen, somit würde nach der Anschau ung deS Piäsidenten Llcveland Arbeit und Wohlstand verkümmern müiken. *— Werthvolle Makulatur. Man soll die Makulatur, die einst brssere Tage gesehen, nicht gering ichätzc», kenn man kann nicht wissen, welches Loos ihr noch beichieden ist. Nach dem groß Kroch vom Jahre 1873 war es eine Zeit lang Mode, die Wände gewisser intimer Räume mit w rtbloS gewordenen Aktien zu tape zieren. DaS Gros dieser schönen Erzeugnisse der lithographischen Kunst raoglrie allerdings in die Kategorie der NonvaleurS, aber die Regel Halle auch hier ihre Ausnahmen. denn rS ist vorgekommeu, daß irgend ein für vollständig wertdlos gehaltenes und höchstens zum Luriosilätenpreir verkouibareö Papier mit der Zeit doch wieder ausledle uud neuerdings einen Werth erlangt. In Amerika giebt c» jetzt eine beträchtliche Menge oller Makulatur, die man nach und nach aus der Rumpelkammer bervorholt, weil sie wie der Handelsartikel wird. Wir sprechen von den „Oooleäe rnteck 8tut«» Löricks". Das sind nämlich jene BondS der amerikanischen Südstaaten. welche nach der Besiegung der selben durch die NorLstaoten nicht eiagelöst wurden. Die ronsöbe ritten Staaleu habe, diese BondS sür Kriegszwecke auSqegeben und die Sieger halten selbstverständlich keine Lust, die Schulden ihrer besiegten Feind« zu bezadlen. Seither ist säst ein Vierteljahr hundert verflossen, und die Alles keilende Zeit hat auch die amerika uiichen Sieger und Besiegten wieder ausgesöhnt. Zwilchen Nord nahm« »m»» Nroeent ^«e r». 100000 »er«» emlstatttt. tza« »da ferner d»r Saison bi» zu jener Zeit nicht durchweg» günstig für di« Ecute war. Seitdem Urse» weitere Berichte über di» A»»sichte» und den Stand der Ernte «in. woran» hrrvorgeht. da» erster« nicht so günstig sind, ai» im Juli gemeldet werde» konnte. Die Ernte ist ia vielen Distrikten durch dir Dürre im Juni uad de» ge ringen Regeasall im Juli arg mitgenommen morde». Lo» de» havpkiächiichstr» Jmr-Distttcte» erwartet Pnbaa tt»e Ernte über dea Durchschnitt, während man ia Mymensingh. Daeea. Rang pore uad T'vperah eine 12-Aaoa-Eruie ai» wahrscheinlich „nimmt. In den 4 Distrretea. wo wrnlgrr al» 100000 uad mehr all bOVOO Acre» mit Jute bevflaazt sind, erwartet man ebenfalls durchschaw- l,ch e>ue 12-Aaaa-Ernle. In den Distrikten, wo weniger all 50000 Acre» mit Jute bebaut sind, dürste daS Ergebniß 12 Anna« über schreiten. Zieht man die große Ausdehnung der Lnltur und dt« günstigen Aussichten, welche sich m Folge de» letzten Regen» für da« Einweichen eröffne», ia Betracht, so darf man aanehmeu. dah der Ertrag isür 1888 aicht viel geringer sei» wird, ol« t» früheren Saison». Tetbniscde-^ ^ *— Al» ttnr große Belästigung «lrd k» alle» größeren Städten da» beständig« Aosrrißea de» Straßenpslaster» zum verlegen von Rohr- und Drahtleitunge» empfunden. Und da» Schlimmste ist, daß dte Scheererrica und Verkehrsstockungen, welch« mit dieser fortwährenden »Buddel ei" verknüpft sind, mft jedem Jahre wachsen müssen; denn zu dea CanaliiattonS., Ga»- a»d Wasserröhren kommen in der letzten Zeit Telegraphen-, Telephon- und Lichtkabel und ganz neuerdina» Röhren für Dampf oder Warm. Wasser zu Heizzwecken, sowie Preßluft- und Druckwasserleitnugru für Kraftübertragung. Ja Amerika, wo zu diese» Leitungen noch einige andere kommen, ist daher der Vorschlag, unterirdische Tunnel zur Ausnahme aller Leitungsröhren anzulegen, ernstlich in» Auge gefaßt worden Man hat wenigsten» sür kurze St ecken in der Umgebung der KreuzungSpunctr einer Hauptstraße solche Tunnel in Gestalt voa riesigen gemauerten Röhren gebaut und dieselbe» haben bisher ollen Erwartungen entsprochen. Eure all- gemeine Elnsührnng dürfte indessen an den allerding» sehr hohe» Kosten dieser gemauerten Leitungstunncl scheitern. Nun habe» wir in Europa, so schreibt »nS da» Patent- und technische Bureau vo» Richard LüderS in Görlitz, ein LonstructioaSmaterial zu ähnliche» Zwecken benutzt, welches sich hierbei ganz außerordentlich bewährt hat, daS bekannte .Monier-System* (Eisengerivpe mit Lrmrnt- Umhüllung). Die Hauptftollen und Röhren bis zu einer Höhe voa 4,5 w der neuen Wiener Tiesquellenleitungrn bestehen au» diesem ausgezeichneten Material. Ein solcher Stollen ist bei einem Ver suche mft 180000 ill? pr. lsd. Meter belastet worden, ohne auch nur die geringste Veränderung zu zeigen. Heber Monier-Rühre», welche sich unter Straßendämmen befinden, könnten also dte schwerste» Lastzuglocomotiven hinwegqehc», ohne auch nur die geringste Wir kung aus dieselben auSzuüben, Moni er-Tunnel würden sich ungefähr um daS Sechsfache billiger stellen als gemauerte und wäre» dabei absoiut unempfindlich gegen die schädlichen Einflüsse des Grund- Wassers. Für unsere größeren Städte, weiche ihre Röhren- »ad Kabelnetze stetig erweitern, dürste gewiß die Errichtung solcher Riesen-Monier-Röhren, wenigstens in den Hauptverkehrsstraßen, z« empsehle» sein, schon um ihren jährlichen Straßenbau-Etat herunter- zudrückea, da. je defler und dichter ein Straßenpslaster ist, um so medr «osten durch daS Ausreißen und die übrigens nie wieder gleichmäßig werdende Wiederherstellung desselben verursacht werden. Der Ingenieur A. Giloert hat aus der Highiand-Eiseabah» ein elektriicheS NachahmungSsigual zur Anwendung gebracht, um in dem Wärterbänschea, von welchem aus «in Signalflügel ge- stellt wird. Auskunft ücer die j-weilige Stellung deS Signal» zu erhalten. Dasselbe besteht au» zwei Iheileu, voa denen der eine a» dem Maste des SigualflügelS, dessen Stellung nachgeahmt werde» soll, angebracht ist, während der andere >m Wärterdän-chea aus- gestellt ist. An dem Signalmaste ist ein Umschalter mit zwei Armen beseitigt, die sich über einer Scheibe bewegen, m welcher zwei elel- trische Coatacle eingesetzt sind. An dem zweiten End« der Achse, welche die beiden Arme de» Umschalters trägt, ist noch eia qeichlitzter Hebel befestigt, der durch einen Stift mit dem Signalflügel vre- bunden ist. so daß beide sich stet» mit einander bewegen müsse». Steht der Flügel aus „Halt", so schließt der eine Umjchaltearm eine Leitung nach dem Apparate i» dem Wärterdause, steht er aus „Frei", so schließt der zweite Arm eine andere Leitung. Steht der Flügel in keiner der beiden Stellungen, so sind beide Leit»»«»»» nineibrachen. Der Apparat im Wärterhaut'e enthält zwei Stob- Elrktromagnete und zwi'chca beiden einen Anker, der von beiden oa- gezogen werden kann; mft ihm ist eia kleiner Arm verbunden, der da- Flügelsignal uachatnnt. Ist eine der beiden Leitungen ge- schlossen, so zieht der eine oder andere der beiden Eleltrowagnete den Anker an und sein Arm steht entweder aus „Halt" oder „Frei". Ist keine der beiden Leitungen geschlossen, so steht der Arm in einer Zwi'cheastellung („Unordnung") uud mahnt den Signalwächter zur Prüsung uad Instandsetzung de» Signal». o » und Süd herrscht jetzt Freundschaft, und um diese zu besiegeln, ist die Idee ausgctaucht. die alten Bonds der Ooukeckernteck 8tntks einzulösen. Bon dieser Anregung bis zur Einlösung ist zwar noch ein sehr weiter Wea. allein sie genügte, um die sür vollkommen wertbloS gedalienea BondS wieder in dea Verlchr zu bringen. D Bonds, welche biSber um ei» halbes Procent ihre» NominolwertheS kihililich waren, werden bereits Mit zive, Pror-Nt qebandelt. D. Statistisches über amerikanische Dampferfahrten. Tie amerikanische Postverwallung hat eine Statistik herauSgegcben : über die Reisen, welche die mit Ueberbringmig dor amerikanitchen Post betrauten Dampfer von acht verichiedenen Dampsjchiffsliiiien über den Ocean von Ncw-?)ork »ach London bczw. Paris gemacht haben, und zwar im letzten Jahre 1887 88. Interessant sind die Angaben über die Dauer der Reisen. Den schnellsten Dampfer besitzt ! di« Lunard-Liuie in der „Elruria", welche die Post in 179'/, Stun- I den, d. t. 7 Togen 11'/, Stunden, von New-?)ork nach London be förderte. Ferner lies durchschnittlich in 12 Reisen die „Aller" vom Bremer Lloyd 186,2 Stundrn, die „Bourgogne" von der General 186 Stunden, die „Lahn" vom Bremer Lloyd 191,7 Stundrn. die „Traue" 199.1 Stunden, die „Aurania" von der Lunard-Llnie 208,5 Stunden, die „Umliria" vom Bremer Lloyd 186,2 Stunden, die „Servis" von der Luaard-Liate 213,8 Stunden. peinlich geworden. Wie raich die Anschauungen ia der deuiichen > — Die übrigen Schifft der in Frage kommenden Linien liefen Hauptstadt wechseln, geht schon ou» dem solgeodea kleinen Beitrag »nr Zeitgeschichte hervor, (km Bankier, welcher zu dea Epigonen der finanzielle» Kunst gehört, oder stet» im dichtesten Komps- gewühle steh», ist jüngst durch eine» preußischen Orden „«gezeichnet worden. Die Neugierigen forschten noch den Motiven dtrier Ver leihung o»l> e» stellte sich heraus, daß dieser Mann mit der größt » Vaterlandsliebe di« Politik de« Fürste, BlSmarck „ursta-t hatte, sämmtlich viel länger. Der Norddcutiche Lloyd concurrirt also er- solgreich mit der ihm noch theilweise überlrgenen Lunard-Linie. *— Dir Iule-Ernte in Bengal. Dos indische Revenue- und Agricultural-Departement berichiet über die Iuie-Ern:e der gegenwärtigen Saison folgendermaßen: In unserem Vorberielit über die '.888er Jute-Ernte. welcher sich bi» Mille Juni erstreckte und am 10. Juli zur Aa-gabe kam. wurde in der Cultwiruag eine Zn- LandwirthschaftlicheS. Meißen, 11. November. W.e wir bereit- vor Kurzem ge meldet haben, ist Anfang letzter Woche die Genosseaschastt- Molkerei hierselbst — eine der ersten aus sächsischem Boden — in das Leben getreieu. Die Gcnosjenschaster baden die Milch in 20'/, Liter fassenden Kannen zu lieieru und siod die ganzen technischen Eiarichiungen, die beiden Centrisuge», welche 7000 Umdrehungen in der Minute ouMhrea, sowie die sonstigen zur Erzeugung v„ Molkcreiproductea dienenden Einrichtungen sehr zweckmäßig. — Zum Verriebe der Molkerei ist eine achtplerdige Damps» Maschine io Thätigkeit; die Fochmaschinen wurden von der Firma Lehleid und Lentsch ia Swömugen (Brauaschwrig) gelieseri. Die Molkerei lieiert, w>e mitgetheut wird. Vollmilch, entrahmte Milch. Sahne, Butler, käse verschiedener Art >c. Im Winter wird schon vor 5 Uhr Morgen» kochend heiß« Milch zum Verkaufe lammen. weit die Möllere, sür die Beihnligtea sich nutzbringend er- weilen wird, kann selbstverständlich erst nach längerem Bestehen der Beaosseiischait genau ermittelt werden. — Au» Lothringen. Die schnellere Bermantsirnng Lothringens durch Ankauf größerer Güter seiten- deuischer Laad- wirlhe befürworte» ieit längerer Zeit ich»» der frühere Central- LaavschastSdirector A. L. Sombart-Erm-leben, der aus dem Ge biete der „murren Coloiniatioa" als Auloutät gilt. Nach seme» Ermittelungen giebt eS in Deutich-Loihrmgen, wo ein starker Groß grundbesitz erhoben ist, zur Zeir 1070 Guter voa 50—100 d» und 331 von mehr a>« 100 kn Flächeninhalt, welche mit ihrem Lulturlaud« etwa den achten Theil der bekamen Fläche «iunehmr». Bei sämmt- liihen größeren Gütern besteht ein erheblicher Theit in Wald. Boa diesen 331 Gütern befinden sich zur Zeit nocv 199 im Besitz voa Fronzoien und sind aus Giund der politischen Verhältnisse durchweg zu billigen Bedingungen verkaujlich. D?r 5odeo geböi t. abgejellen voa den hiimnSreilhen Getänden in den Thäleru der Mosel, der Rüd und der Tülle, zu», giößerrn Thcile dea schweren nud ftreugen Thonböüen an. DaS Verhältniß ber Wiesen zum Ackerland ist 1:L, der Weinbau nicht bedeute, d (1 Proc. der Geiammifläche). Der Mangel an Dienstboten uud Tagelöhnern wird theuweise dadurch ersetzt, daß seitens der Militairverwaliung deutschen Ansiedlern zur Ernlezei» bereitwilligst Soldaten überlassen werden. Der landwirlhschaftliche Betrieb ist sehr zurückgeblieben. Durch bessere Zubereiinug det AckerS. durchgreifende Entwässerung, Kalkdüngung, Vermehrung „d Verbesserung de» HornvikhsloadeS, Hebung der Wiesen, Steigerung de» FutterbaueS. Anwendung der neuere» Maschinen, namentlich de» in Lothringen unbekannten Dampipflug» läßt sich der Ertrag reichlich heben. Der Staat wurde seinerseits sür eine bessere Ver anlagung der Grundsteuern, eine Neuregelung der Gemeinoefieuern, Ermäßigung der Eintragung-.» Anwalt-- und sonftigea Kaas- gebühreu, Einiübiung eines gesicherten GruadbuchrcchtS zu sorgen haben. Der ortsübliche logeloh» beträgt 1,80—2.50 sür Männer und 1,20—1.80 X sür Frauen. Da die Franzosen «ater alle» Um ständen ihre Besitzungen verlausen wollen, so beträgt der Dnrch- sld»itt-preis sür daS Hektar nur 1000 (ohne Ernte und Inventar), während in Mittel-, West- und Suddeutsch aad eia ähnlicher Bode» durchweg die Hälfte mehr koste«. Sombori schlägt zwei Wege vor, Mulchen LanvSleuIen die Ansiedelung in Lothringen za erleichtern. Für diejenigen, die dea Obst- und Weinbau verstehen, giebt e» »amrntlich in der Umgrgead von M?d eine größere Anzahl kleinerer Anweien, in denen zur jranzösischen Zeit Obst- und Wemvaa — rin guter Rothwein — mit Eriolg betricora wurde. Ardettsame Leut« würden bie e jetzt billigen Grundstücke bald wieder ertragreich mache». Der andere Weg ist, daß deutsche Lapitalistea Güter tu Lothriuaea aakausen und an strebsame, tüchtige Laadwirthe verpachten. Rach der Ansicht Sombart'S sollte namentlich die Regierung der Neich»- laud« selbst die bedeutenden Uederschüffe de« Laade-dnnShallS zn» Ankauf solcher Güter verwenden, um aus diese Weise nicht böherr Erträge al» bisher au» den Lothringer Windschatten z» zielen, sondern auch die eingesessenen Bauern zur Nachahmung ermuuteru und politisch einen Umschwung herbei za führen. > er- Post- und Telegraphemoefe«. *— Die 10000. Telegrapdruftatioa in Dentschlaad Am S. November waren i» deuische, Reichspoßgebiet 9999 Tel» grapheaämier im Betriebe. Am 10. ersolgte di« Etnrichtnn« tt«A
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder