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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-02
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1888
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7S47 »trrdttt. Dies»« SammrIMerk fl» Prachtband mit Goldschnitt 7 »fl bietet et»r mit liebcoaller Hand geordnete Auswahl o»s dem poelüchr» SMosfe» unserer besten Dichter, weiche- dem Zauber der Musik sei»« Hulk»-,«mg dargebracht. ES sei uomenilich als Geschenk sür Domen nach- örücklichft dervorgehoden. Keiler bemerkeowirindeinBerlaqSverjeiitiniv der g-nanate, äußerst thäligen Firma die komischen Opern ».Der Barbier von Bagdad" und „Die drei PinloS". Kcr bälie sich nicht erquickt au den blühenden Schönheiien der LoriieliuS'schen Musik, wer Höne nicht von den reizvollen Pintomelodien sich be stricken lasten? Ignaz Brüll, der üompomst der allbeliebie» Oper „Da- goldene Kreuz" ist in dem Verzeichnis mit seinem neuen, romantischen Bühnenwerke „DaS steinerne Herz" vertreten: ei» liebem würkige-, durch Auniuth der Erfindung und seine Eharoklerislik glänzende- Werk, da- in Kürze wohl aus den bedeuiendstea Bühnen de- In» und Ai-.SIandeS zur Darstellung kommen wird. Clavier- spieler seien aus da-„Rasj-A lbum" ausmerksam gemacht, w:e auch uui Ru binste in'S „Album sür Ptanosorte" (zu zwei und zu vier Hände»). Den vielen Freunden N. W. Bade'- wird ein Lieder- albuin sehr w llkvmmen jc,n, da- 21 Lieder enthält, darunter dir beliebten „Leb wohl, liebe« Brettchen", „Der Birkenbaum". „Die Selicbic" n. s. w. Pni» 2 .Si Für die Unterhaltung der Jugend sorgt da-I »gend-Tanz-Album, da- eine Menge gefälliger, leiwl spielbarer Tänze aujweist, die al- Bildner de« rhythmische» Gefühle- durchaus nicht gering anzuschlage» stad. d) e) Geffentl. Verhandlungen der Stadtverordneten (Aus Grund bet» Protokolle- bearbeitet und mttgetheilt.) a« 14.R»vemder 1888.*) Ja Anwesenheit von 47 Stadtverordneten, de« Herr» Ober bürgermeister- vr. Georgi, de- Herrn Polizeidirector» Bret- ichneider und der Herren Stadträtbe Hehler, Walter, Frieling und Mechler eröffne«« der Vorsitzende, Herr Borsteher Iunizrath vr. Schill, die heutige Plenarsitzung durch Vortrag jolgender Regtstrondeneingäage: a) Rathsschreiden, die Lermächtuiss« der Fra» Pauline Soitschalk geb. Jünger betr. Nathsjchrciben, deu Beitritt de- Rothe« zu dem Beschlüsse de- Collegium«, die Prasioatruag de« Feuerwehrmannes Mörlchuer betr. Mitiheilung de-Ralhe« bez. der Rechuaug de« Realgymnasiums aus da- Jahr 1887. Es bewendet dierbei. Weiler »Keg« der Herr Vorsitzende mit. daß der Rath de» Be- schlüssen und Anträgen de- Collegium- in der Angelegenheit, den Anschluß von Reudnitz und Anger-Lrollendorf betr., beigetreten ist, ebenso haben die bctieffeuden Genieinderäthe allenthalben zugestimmt. Der Rath hat nun die Orl-stalute über die Ausnahme dieser Gemeinde,> in d-n Stadtbezirk mit dem Ersuchen um Milvollziehung an da- Collegium gelangen lassen. Herr Bvriiehcr Iustizraib vr. Schill theilt mit, welche Aende« rungen der ursprüngliche Emwurs in Gemäßheit der Beschlüsse, bez. Aoirüqe de- Collegium- «Heils in materieller, theil» tu redaktioneller Beziehung eriahrrn hat. Da« Collegium ermächtigt de» Herr» Vorsitzende» rlasttmmsg zur Mitvollziehung de- LriSstatulS. Man tritt in die Tagesordnung rin und referirt Herr Direktor Schl-milch sür den Finanz- und Bersassmig-au-schuß über Errichtuug einer neuen Botenstelle mit dem etat mäßigen pension-berechtigten JahrrSgehalte von 1000 sür die Echulerpeditioa. Die Au-schüsss beantragen der Vorlage zuzustimmen. Die Ausschüsse konnten sich, wie der Herr Referent bemerkt, ansang- nicht dazu verstehen, Zustimmung zur Borlage zu bean- tragen, baden sich aber dann dafür entschieden, da anqestellte Er örterungen nochgewiesen haben, daß die für deu Rath-beschluß gel- tend gemachten Gründe zutreffe». Derselbe Herr Referent berichtet weiter für deu Bau-, Oekonomle- und Finanzan-schuß über die Abrechnungen über dir Arbeiten zur Regu- lirung de- Obstmarktes, de- König-Platze-, so wie über die WasserleituugSaulageu am Obst markte und Umgebung. Antrag der vereinigten Ausschüsse: die Borlage zu genehmigen, bez. die Abrechnungen richtig zu sprechen, sowie die bei den WafferleitungSarbeiteu vorge- kommen- Ueberschreituug von L141.14 >4 nachträglich gut- zuheißen. Herr Referent wacht nähere Mitthellooaeu über die Rech- nungen und bemerkt dabei insbesondere, daß sich aus Grund einer Berechnung der Tiesbauveiwaltung 73 9S1 44 ^ bezüglich der Ldiimarkt-Regulirung und 20.463 ^l 46 ^ bezüglich der KöniqS- Platzregulirung al- muibmaßliche Ersparn-ß Herausstellen. Die Gründe sür diese Ersparniß liegen darin, daß sehr billige Offerten von den Submittenten eingingen und unvorhergesehene erhebliche E »nahmen ro» der Pserdehahngesellschast zur Bersügunq gestanden haben. Die Gründe sür die Ueberschrcilung von 5141 14 bei den Wo-fferleitung-arbeiten haben die Ausschüsse al« richtig anzo- erkennen gehabt und schlagen daher die nachträgliche Genehmigung dieser llebenchreitung vor. Ausstellungen «cgen die Rrchnnngea waren nicht zu machen, und wird daher deren Richiigsvrrchuiig empfohlen. Die Ausschüsse glaubten aber die Prüsung und Nichtigsprcchung nicht weiter als bi- Ende 1886 ausdchncn zu können, da nur bi- dahin die Rechnungen als seststehende zu betrachten sind. Ferner ideilte der Herr Reserrnt an» den Rechnungen die bei einzelnen Posten vorgekommenen Ueberschreituageu unter Angabe ihrer Molivirung mii und Iheilt sodann den RalhSbrschluß mit, wonach die sür die Obsimarktrcgulirung sowohl au- dem Stamm vermögen, als auch nur dem Betrieb »och zu machenden Ausgaben aus die gemachten Ersparnisse angewiesen werden sollen. Herr Referent brinerkt dazu, daß die Ausschüsse unter ihrem Anträge ans Genehmigung der Borlage auch die Zustimmung zu jenem Beschlüsse mit inbegriffen wissen wollen. Herr Wagner findet die erzielten Ersparnisse zwar erfreulich, glaubt aber, daß mit Aufwendung einiger weiteren Tausend Mark die Regulirung des KönigSplatzeS noch bester hätte gestaltet werden können. Ain König-Platz sei »in Fußweg angelegt, der an sich zwar ganz schön sei, aber in Folge der hoben Lage de- Platze- und da Ab- wässeruiig schle, bei ichlcchtrm Wetter sehr feucht set. C- würde sich mit vrrhüllnißmäßig wenig Kosten eine Ab Wasserung durch ei» Schnittgerinne innerhalb der Banmreihen baden Herstellen lassen, was letzt allerdings thrurer wäre» da die Fußwege wieder ausgerisse» werden müßte». Der Ausschnßantrag und zwar in dem Sinne der vom Herrn Referenten vorstehend gegebenen Auslegung wird einstimmig an- geuommen. Herr Wagner berichtet für den Bauausschuß über Herstellung eines Schutzes gegen Blitzschlag an der Hochbehälteranlage der Wasserleitung bei Probstheida mit einem Kostenauswaade von circa 450 i» conto Slammvermögea der Stadt wasserkunst. Der AuSschußantrag aus Zustimmung zur Vorlage wird einstimmig angenommen. Derselbe Herr Reserent berichtet sür denselben Ausschuß über Miltheilungca des Rothe- bez. der vom Eol legium gewünschten Aufklärung über die an- gejetztc Summe von 2500 .-t sür Gardinenbreter, Rouleauxstäbe »nd die nöthigen Befestigung; eisen in Pos. 5 Titel „JaSgemetn" des Kosten anschlags über den Neubau de- PolizeigebäudeS- Der Ausschuß beaniragt: den Ralh um Au-kunst über den Zweck der eisernen Sicher heitSjalouste» in Pos. 8 des Anschlages zu ersuchen Der Ausschuß fand den Preis für die Borhangsiinrichtiingen zum Theil außerordentlich doch und wurde die Ansicht au-ge'prochen daß der Anichlag nachträglich der bezüglichen bewilligten Summe von 2500 ^ aagepoßt worben sei. Die Posiiion für eiserne Eicherheit-jolousten dürften in die'en Anschlag nicht gehören, man wnßte aber überhaupt auch nicht, w-lche, Zw'ck diese Jalousien habe» sollen, die man bei anderen derartigen Gesängnißeinrichtungeu nicht gesunden habe. Ls soll daher bei dem Rdlhe um Auskunft übrr de» Zweck diejrr Sicherheit-- lalousien angefragt werden. Herr Polizeidirektor Bretschnridcr theilt mit, daß die Iolovsi.n theil- zur größeren Sicherung, theil- zur Verhütung von »-blick und Verbindung nach außen boa Jayasttrteazellen au-, ebenso von den Fenstern de- IrcvvrnhonseS »ach der königl Besangenoustalt zu und von den Fenstern der zu Reinigung»- und Bauzwecken dienenden Räume hergeftellt werden sollen. Diese Jalousie» mästen solid und fest hergeftellt werde», daher -ach Gitter erhalte», während letztere allem nicht »nüge, würde, , in de» AuSbltck ouSzuschließen. *) Eingegaage» bei der Redaktion am 30. Rooember. Herr »esereut glaubt, daß die Bergitter»», »r»iasten« a» de» TrrppendanSkenstern nicht nötdig sei» dürste, da Gelange»« dark wohl nicht ohne Aussicht verkehren. Herr Polizeidirector Aretschneider erwidert, daß dort aller ding- auch Gefangene, »»-besondere die sogenannten HauSarbeiter, uuvrou'ffchiiqi vrrkrhrra müssen. Er sei entschieden dagegen, daß >n eincm Gefnaaenbauie irgend ein Fenster unvergittert bleibe, uno müßte iolcheasall- >cdt Beraulwortung adlehaen, wenn Gesungene austrechen. Er bitte driugrod um Berwilligoag der Sicherheltl- jalousicn. Herr vorsitzeuder macht daraus aufmerksam, daß dir ganz» Vos schon vcrwilligt ist. Der Au-ichußantrag wird mit großer Majorität abgelehnt. Herr Wagner erstattet Bericht — nachdem eine veränderte Reiheniolgc der BeralhungSgegenstände genehmigt worden — sür den Bau-, Oekonomie- und Finanzausschuß übrr Lcrkaas de- au der Sebastian Bachstraße ge legenen Biklenbau platze» Nr. 33deSParceIlirunat- planc- Nr. 440 von 1643,79 qm Jlächengehalt für 35 ^l pro Quadratmeter unter Beschränkung der allgemeinen BerkausSbediagungeu. Der aus Benebmigung der Borlage gerichtete Ausschubantrag wird einstimmig angeuommr». Herr Pommer berichtet sür den Lekonomieau-ichuß über Ausführung baulicher Herstellungen >m Herrea- hauie de- Rittergute» GraSdors mit einem Auf wand von 690 » oovto Betrieb de« diesjäh rigen Han-haltplane«. Der AuSjchvß beantragt Zustimmung zur Vorlage. Dieser Antrag finde« einstimmige Annahme. Derselbe Herr Reserent reserirt weiter für denselieu >»«- chuß über Nachverwilligung von 750 zu Louto 10 „Wohl- sahrtsvolizei" Ausgaben Pos. 84 „Etuebnea der össentllchen Schuttabladeplätze" dt« dirSjäh rigen HauShaltvlane«. Der AuSschußantrag aus Genehmigung der Vorlage ladet einstimmige Annahme. Derselbe Herr Reserent berichtet sür de» Oekouomlraurschuß über die Rath-vorlage, betreffend: Regulirung der Böschung de» Kickerllagsberge« und Herstellung einer Thonrohrschleuße mit einem Kostenauswaade von 3044 ^ 32 » oovto Betrieb. Der Ausschuß beantragt, die Vorlage abjvlelinen. Den Bedenken kcr Gartenbesitzer bezüglich der Staubcalamltät könne der Au-schuß ebenso wenig wie den Bedenken bezüglich der Sonnen hitze und der iutensiven Lichlwirkung beipslichten. Di» Sandanhüuiung insbesondere könne kaum eine Belästigung involviren, da z. B. in Berlin die Stadtverwaltung Sand zum Spielen sür die Kinder onsahren lasse. Würde überdies eine Bölckung berqestellt, so würde sic kaum im Siand erhalten werden können, da da» Wasser den Raien wieder abspülen würde und da- Million d>n Kickerlingsberg zu Hebungen mit benutze. Herr Stadtratv Mechler befürwortet die Vorlage, pflichtet den Bedenken wegen des Staube-, der Hitze und de- Bleuten- durch da- Sonnenlichi bei und glaubt, daß der Rasen durch da- Wasser nicht zerstört werden würde. Herr Vicevorsteher Herrmau» keuut die dortigen Verhältnisse genau, hat niemals Uebelstävde dort wahrgenommen und glaubt, daß an Herstellung der Löschung our die Garlendesitzer, nicht ober die Stadt interesiirt sei. Er würde überdies lebhaft bedauern, wenn der Jugend der Spielplatz enlzogcn würbe. Nachten» der Herr Reserent wiederholt hatte, daß nach Ansicht de- Ausschusses der Rasen ans der Böschung durch da» Wasser ab- gespült werben würde und daß mit ganz geringen Mitteln der jetzige instand etwa» verbessert werden könne, wird der AuSschuß-Antrag einstimmig angenommen. Hieraus berichiet Herr Wagner für den VauanSschuß übrr Mittheilong der Originalverträ ge mit den Herren Miethe, Scheele L Mark und Schreiber über Arbeiten für die Wasserleitung. Der Ausschuß beantrag« hierzu: bei dem Rothe zu beantragen, daß die Preise de« Mindest« fordernden sür die anderen MitauSsührenden maßgebend sein sollen, insoweit, al- e« nach deu bestehenden Verträgen zu lässig ist. Der Ausschuß blieb bei seiner Ansicht stehen, daß doch der Rath aus einen Preisausgleich hinznwirken gehabt hätte. Ter Mcistsorternte sei l7 Peocent thearer al- der Billigste der Submittenten. Der Gesamintbetrag der Arbeiten führe auch keinen PrrieauSgleich herbei. Man fand da- eingeschlogene Verfahren weder in tvirthschast- Ilcher noch moralischer Beziehung empsehlenswerth, und da nach ff. 1 der Verträge dem Rothe dreimonatliche Kündigung zustehe, so glaubte man bei dem früher gestellten Anträge, so weit eS nach den Ver« trägen zulässig ist, stehen bleiben zu sollen. Herr Oberbürgermeister vr. Georgs betont, daß dem Stadiverordneten-CoNegium eine Einflußnahme ans den Abschluß derartiger Verträge competenzmäßig nicht zustehe; er könne den ge- stellten Antrag daher nur unter dem Gesichtspunkte betrachten, daß die Stadtverordneten nach der Revidirtrn Llädle-Ordniinq Anträge zum allgemeine» Besten der Stadt überhaupt stellen können. Ob eS ober im Interesse der Stadt sein würde, die Verträge zu lösen, sei fraglich. Vielleicht müßte man bei aoderweiter Submission daun mehr sür die Arbeiten au-geben al- bisher. Daß die Arbeiten an mehrere Submittenten vergeben worden, sei Folge de- srüheren bezüglichen Antrag« beS Collegium». Selbftversiäiidlich war jeder Submittent nur a» sein Gebot ge bunden; eS konnten ihm nicht die von anderen Submittenten ge forderten Preise ausvctroyirt werden. Die ktadtwafferklinst hat nach Lage her Sache durch Anstellung einer Wahrscheinlichkeitsrechnung einen Ausgleich angestrebt, der bi- aus eine kleine Differenz im Ganzen auch erreicht erschienen sei. Gegen die Ansicht, daß da» eingeschlagene Bersahren eiwaS nicht Moralische- enthalte, müsse er sich verwahren. Er bitte, den Antrag namenllich in der vom Ausschuß vor- geschlagenrn Fassung nicht onzunehmen, da die beantragte Maß- nähme nach den Verträgen nicht zulässig sein würde. Herr Reserent erwidert in letzterer Beziehung, daß er lediglich referirt bade, was im AuS'chuß vorgetragen worden sei. Er miisse serner Namen- des Ausschusses dabei stehen bleiben, daß ein A»-gIe>ch zwischen den Preisdifferenzen der einzelnen Sub- miltcnten nicht vorliege. Der Ausschuß sei aber der Ansicht, daß der Rath allerdings daraus hätte hinwirkrn können, daß die Submittenten nach gleichen Einheitssätzen arbeiteten. Nach seiner persönliche» Ansicht würde eine dahin gebende Verhandlung auch Ersolg gehabt habe». Herr Wilhelmy erklärt, daß sorgfältige Prüfung ergeben habe, daß sich die Arbeiten und Preise nicht auSgleichen. Er erinnere daran, daß bei anderen Vergebungen der Rath ebensall» unter gleich leistuiigSsühigen Unternehmern de» Billigsten wähle. Um wie vielmehr dürste eS zu empfehlen sein» daß diese- Princ p bei wöchentlich sich wiederholenden Arbeiten beobachtet werde. Einen Vorwurf in moralischer Beziehung habe er dem Rathe keineswegs machen wollen; er habe nur gemeint, bet dem ei-geschlagenen Berfadren würde sich der billiger arbeitende Submittent in moralischer Be ziehung wohl nicht angenehm berührt fühlen, wenn ec erfahre, daß andere Unternehmer für dieselben Arbeiten mehr erhalten al- er. Wenn dos Collegium die Theilvergebong der Arbeiten seinerzeit beantragt habe» so sei die» doch wohl in der Absicht geschehen, daß eine PceiiauSgleichuug stattfinden solle. Er selbst habe den hier vorliegenden Au-ichußantrag nicht »»geregt und habe auch die An sicht d,S Herrn OderdörgernicistcrS getheilt, daß das Kollegium zu drm Antiage nicht c-mpeielit sei. Herr Vorsteher Justiziaih Vr. Schill bemerkt, das Lollegium bade allerdings seinerze» die Theilung der Arbeiten beantragt. An die Herbeiführung riue- PreiSau-gleichr» sei damals seine- ErinnernS nicht gedacht worden. Wenigsten- erinnere er sich keiner daraus bezüglichen Aeußerung. Er könne sich auch nicht vorstellen, wie man höher fordernde Submittenten doz» bringen wolle, die Preise teS Mmdcstbieteiiden onzunehmen; höchsten» könnte man im Verhandlungswege einen Miltelprei» zu erreiche» versuchen, dann würde ober b>e Submission als solche ihre Bedeutung ganz verlieren. Eine Preisdifferenz von 17 Proc. zwilchen den PreiSsorderungen der Ausiührend-n habe er nicht finden können. Nach der LLahricheialichkeitSberechuung de« Banaml« sei der Abstand 9300 zu 9700 bez. 10 300 ^l In drn Arien sei allerd ngS einmal von einer Differenz von 17 Proc. tie Rede, aber diese betreffe nicht die wirklich AnS- sührendea sondern andere Submittenten. Sr glaube auch, daß die LeistuaqSi'Lhigkei« der verschiedenen Submittenten in Betracht komme, und daß. wie da» Bauamt sage, Submittenten, die schon längere Zeit aus solche Arbeiten eingerichtet sind, billiger orbeilen können als andere. Er bitte aber auch hierüber den Keffer insormirtea Banauöschuß um Auskunft. Herr Nefrrrut e Mildert, in letzterer Bezieh»»« könne er kein, Auskunft geben, da die bezü-lich« Prüsung von dem Herr» Special- reserenien au-geführt wordra sei. Die Frage, wie mit den einzelnen Submittenten im Sinne de« AuSichußaniia-'e? verdanken werden soll-, h'be der Ausschuß nicht näher eiörteri, derselbe glaubte, daß die- nicht seine Lache sei, allerdings werde man eventuell eine, Mitlelprei- anzastreben Hal en Herr Wilhelmy bemeikt, daß alle drei Submittenten gleich leistungsfähig seien und alle mit gleich guten Materialien versehe». Die Preisdifferenz von 17 Pror. möge allerdings nicht genau zntreffen. SS erhalle aber der Theuerste der Aiissührenden für die einschellige Anbodrunq — Ivelche Arbeit die hauptiächllchste sei — 106 >l der billigste 90 Ans die Frage, welche« Verfahren gedacht werde, wen» per- schieden« Prri-sorderongru vorlieqen, könne er nur erwidern, daß dann der Mindestsordernte die Arbeit erhalten müsse, wenn die Uebrigea nicht aus besten Gebot eiagehen. Er glaube aber, daß der theuerste Submittent bei Verhandlung sein Gebot ermäßigt haben würde. Uebrigen« wiederhole er, daß der Antrag nicht auS keiner Initiative hervorgegangen sei. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi erwidert, daß dem Raihe die Vergebung der Arbeiten an einen Einzelnen da« Liebste gewesen wäre, derselbe aber hieran durch den Antrag de» Collegium» ans Thrilvergebung der Arbeite» an mehrere Submittenten behindert gewesen sei. Herr Wilhelmy, welcher mit Genehmigung dr» Eollcgium- zum dritten Male da- Wort ergre-ft. bemerkt, daß er zur Zeit der Stellung de» Antrag» aus Theitnnq der Arbeiten dem Collegium nicht angebürt habe. Jedenfalls glaube er aber, daß, wenn der Raih milgetdeilt hätte, daß die PreiSsorderungen der Submittenten io differiren, da» Collegium gewiß der ausschließlichen Vergebung an den Mindestserderiiden zugestimmt hätte. Herr Vorsitzender glaub», daß da» Collegium bei seinem srüheren Anträge aus Theilung der Arbeiten wohl kaum aus de» Einlritt der Preisgleichheit bei mehreren Submittenten gerechnet haben dürste, die ein großer Zufall sein würde. Nach Lage der Sache würde er eS daher für da» Richtigste balle», wenn der Vanau-schuß zunächst in Erwägung ziehe, ob der frühere Antrag wegen Theilung der Arbeiten wirklich noch jetzt ol- im Interesse der Stadt gelegen onznsehen und onsrcckit zu erhallen iei. Dann würde sich erst »eigen, ob man den jetzigen Antrag stellen käiine, besten AoSsühi barkeit davon abhänge, daß die Arbeit nöthigen- sall« auch einem Einzigen übertragen weiden könne, wo» jetzt gegen über dem von früher her noch in Kraft stehenden Anträge, die Arbeiten an Mehrere zu vergeben, untbunlich iei. Herr Brock bau- bemerkt, die Preisdifferenz dreier gleich leistiing-sähiger Unternehmer über dieselbe Arbeit sei jedenfalls aus- fällig. Der Rath könne übrigen- doch auch die Preise, z» denen er vergeben wolle, selbst bezeichnen. Man Hobe seiten- de- BauanS- schlisse» hauptsächliche» Gewicht daraus gelegt, baß die Sache hier im Plenum besprochen werde, wogegen er sich von der Zurückver- weisuiig der Sache an den Au-schuß keinen großen Ersolg ver spreche. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi hält eine Submission, bei der der Ralh den Preis seststelle. nicht iür möglich. HerrPonimer eiitg-qnct, daß derariige Submissioae», bei denen die Behörde Preise sesisetzt und dann abgeboten wirb, allerdings Vorkommen, und Herr Roßbach weilt au- eigene» Erfahrung mit. daß bei großen Submissionen die Arbeiten g.theilt an verschiedene Submittenten za gleichen, von dem Vergebenden festgesetzten Preisen vertheilt worden seien, und in diesem Sinne sei wohl auch der frühere Antrag de- Collegium» gemeint grwescn. Der AnSschuhanirag wird mit 25 gegen 22 Stimme» augeiommen und hieraus die öffentliche Sitzung geschloffen. Ämerikanerfest im Hotel de pruffe. 8 1VH. Leipzig, 1. Deeember. Durch Präsidentenboischaft all dem Wkißco Hause zu Washington war für alle Staaten der Union zum 29. v. M. da» allgemeine Danksest, „th»nßnpftvii>k tvstival", ausgeschrieben worden. Auch in Leipzig, wo wir eine Io starke jnngamerikanische Colonie auizuwrisea haben, wurde dem Ruse mit ollem Eifer Folge geleistet. Wieder waren die Räume de« Hotel de Pruste, welche so oft schon der hochelegante Schauplatz solcher nationaler und internatio naler Festivirälku gewesen, am Donnerstag Abend von einer gar fröhlichen, frohen, jugendlichen Menge erfüllt, die nahezu vierzig Staaten der Union dabei beinahe alle durch junge Damen und Herren vertreten, die meist der Wissensdurst und Bildung-lrieb über den Ocean hierhergesührt hat, nm an den Leipziger wissenschaftlichen und künstlerijchen Anstalten sich sür ihre künftige Bernssbahn vor ziidereiien. Mit ihnen waren zahlreiche Freunde o»S der neuen Heimath erschienen, ihre Lust zu »heilen. DaS Programm war einiach, wie grwühnlicki. aber der patriotische Ausjchw»»g, der diese Versammlungen ergriffen hält, machic sich auch diesmal wunderbar geltend und gab dem Feste höhere sinnige Weibe. D e Feier begann mit der „Adresse" de- Professor Thler von der Cornelliiniversilät. ES berührte die deulschcn Zuhörer in diesem Kreise »nt sympaihiichem Zauber, als Redner von dem durchlebten letzten herrlichen Kan'erlage in Leipzig in begeistertcr Weise sprach »nd Vergleiche ansiellt? zwischen deutschem Patriotismus und ameri konischer Vaterlandsliebe, einmal in ihrer Wahlverwandtschaft, dann auch verschiedene» Ausdruckssorm. Der anicrikanii'chc Nationalgeiang: „äl? eonotr^I 't in vk tke» — Svset lanil ok likert? — Ok tlics I sft>8" fiel hier rauschend ein, gesungen von allen Anwesenden, wohl dreihundert an d-r Zahl, mit innigster Begeisterung und Wärme. Nun erhielt die Kunst da- Wort. Miß May Brammer, die wohlbekannt strebende Schülerin unseres Brodsly, trug mit seltener Bravour Wieniaw-ki'- „b'aotaizis brillante" vor. Bei jedem neuen Auftreten machen sich fürwahr immer neue Fortschritte bei der zarten Künstlerin rühnilichst bemerkbar. Reicher Beisall lohnte sie denn auch dafür. Der nächste Hanvtefiect war eia humoristisch choreographischer, bestehend in einer Quadrille, getanzt in Costiii» von einer Anzahl Damen und Herren, der „älotker Oooss tzuailrillo". Man konnte sich nicht iatt sehen an diesen >» der traditionellen Tracht der „Mutier Ga»s".Kindersceneu einbergehenden und schwe benden jungen Leulen, welche sich unter lieblichem Gesang durch und gegen eii.onder bewegten. Am Piano begleitete letztere» Miß L ucas Die Tänzerinnen waren die Misse- Clauß, ColllnS, Fawceth Haiison, Hart, Natals, RiverS unb Ross-, ihre Partner die Messr». Brandon, Eager, Engel, Botting. Nach einer Erlrischungspause, welche eine Brigade reizender Damen unter Herrcnbeihilse an- der Gesellschaft al- fliegende Buffetbedienung liebenswürdig geschäftig dem Gros der Bersamm lung gegenüber genußbringend auszuiüllen bestrebt war, begann der Ball Mit seinen Herz und Sinne erfreuenden Rhythmen und ver lockenden Ueberralchungea und bol bald unter den von den Wänden sich neigenden imposant ernsten Bannern AnicrikaS, Großbritannien» und de» deutschen Reiches den Aagen die Weide eines ebenso bunten al» reich bewegten lebenlprühenden heitern Bildes. Kein Wunder fürwahr, daß alle Welt sich nachmals mit wahrem Vergnügen diese- in Krast's Hotel de Pruste so gelungen, so nett hergerichtrtcn Feste- dankbar erinnerte. Und da» von Recht» wegen. Der hiesige amerikanisch« Consul vr. Millar und der Geistliche Drosessor Workman nahmen an der Feier Theil, Letzterer wenigsten» b,S zum „Sociable". DaS Familiensest konnte nicht abgerundeter und harmonischer sein. Polytechnische Gesellschaft. O Leipzig, 1. December. Der gestrige, zahlreich besuchte Vortragsabend im Kaiscrsaale der LentralhaVe wurde durch Herrn Patentanwalt Otto Sack eröffnet, der, narb kuizer Begrüßung der Versammlung, Herrn Lehrer Kolb au- Gera da» Wort z» dem von ibm zuqesogten Vortrag über: „Die HandsertigkeitSbe strebungen der Gegenwart" ertheille. Redner führte im Eingang seiner Rede ans, daß er zwar in einer Gesellschaft Leipzigs, das ja bekanntlich der Mittelpunkt der Handseriigkeitsbestrebungen sef eigeiitlich nicht- Nene» bieten könne, daß eS sich aber doch inSbe sondere in Handwcrkerkreisen, die früher manche» Boruitheil gegen d>e Handferligkeilsbestrebunqen gehabt hätte», verlohne, einmal den gegenwärtigen Stand derselben näher zu betrachte». Er schilderte daraus da- Entstehen der Bestrebungen und die verschiedenen Aus soffungen, die man ansänglich von denselben hatte, und ging dann Ipeciell zu den Boruriheilen über, mit denen die Idee des Handlcrlig keilsunterrichles zu kämpfen halte. Von Seiten der Lehrer namen» lich seien vielfache Einwände erhoben warden. Man habe in Lehrerkreiscn daraus hingewirsen, daß der neue Haadscriigkeitsuntereicht die lieber dürdun« der Schüler mil Lrrnstoff vergrößere, daß die Schüler durch die Handfertigkeitständeleien von ihrem geistiqrii BildunqSstoss ab gelenkt würden, daß dir Schule sich nur mit der gcistigen Bildung zu besaßen habe, daß man den Lehrern nicht zumuihen könne, sich nach der Schulzeit noch mit Hobel und Kleister »u befassen, und da j vor allem dle Frage htnsichilich deSZirle» and der Methode noch g»r nicht zur Reife gediehen fci. Alle diesr Einwendungen wurden in fchaeser, sachlicher Weise vom Herr» Vortragenden w-derlrq». Insbelonvcre wie» er daraus dm dak der Hondsertiakeilönnterricht erst den Schul nnterelckt vollkommen mache, da so die Schule aus eine harmonische Eniwick'lnng d?r gristi il-n und leiblichen Kruste der Kinder sehen solle. Im Wettere» ginz er dann aui die Einwende, welche in Haudmeiliikiei'en gegen den Handscriigkeiisunierrich« ror- gebracht wor-e, sind, ein. Man bade in d eien Kreisen gesagt, die --»ule hale sich nicht u n das gewerbliche Lesen zu kümmern, und es könne durch Liejcn Unterricht leicht dazu kommen, daß da« Lehrlingsiveskii insoicrn leide, als dem Meister Lehrlinge zugeludrl würden, die technisch Falsche- in der Schule gelernt hätten. Ja Biele hätten sogar gemein», daß d - Schule dnrch diesen Unterricht dem Handwerke Eoncurrenz l ei-. Auch die'e Einwände widerlegte der Redner in geistvoller Wen». Er kam dann zuiiächst aus de» Stand der Bewegung IM Auslände zu spreche», und hob besonders die Berdicnste hervor, welch- sich Oesterreich, besonders Wien, um den Handscrligkettsiinterrichl erworben hat Weitere Blicke werden aus die Bewegung in der Schweiz, in Frankreich. Rußland, Belgien, England und Amerika geworsen. Ueberall zeigt sich, daß d>« Be denken, die man früher gegen den HanLscrligkciisunterricht batte, überwunden sind. In größter Blüthe siebt derselbe naturgemäß i» Schweden »nd Dänemark, wo >a eigentlich seine Wiege ist. Iu Deuischland sei es besonder- Sachsen, welches die Frage bedeutend gesürdert habe. Seien doch im Slaaisdaushaltplan hier 10000 zum Zwecke der Förderung de- HauLsrrligkcilsunterrichtS eingestellt worden. Auch Preußen habe sich tüchtig gerührt, und das Reichs» kanzleramt habe 5000 ^ jährlich sür diele Bewegung verwilligl. Ueberall zeige sich snsche» Leben »nd reges Interesse. Während ma» freilich früher geglaubt habe, daß der Handiertigkcilsnnierrich« das Ziel labe» wüste, den Hansfleiß zu Heden, nehme man jetzt lediglich den pädagogischen Standpunkt ein und beurthettc von ihm au» die Ziele des Unterricht-. Lehrer und Aerzte seien letzt aller Orlen sür den Handseriigkeitsunterricht. Nachdem Redner noch in prägnante» ügen die Art und Weile de» HandseNigkeilSunterrichte« geschildert, chloß er ni l d-m Wiinlche, daß derselbe in Zukunft immer mehr emporblühen möge. Reicher Beisall wurde ihm sür seine nlereisanie» AuSssthruagen gezollt. Eine Debatte schloß sich a» den Borirng nicht. Ausgestellt und erläutert werden folgende Gegenstände: DClektriich.pneumatische« Sicherheit«.Sprrrschloß Die vom Erfinder und Paleiit-Inhaber Paul Schwenke in Zerbst in Thäligkett vorgesührte Vorrichtung znm Oeffnea und Schließe» aller Art Thüren von jeder Stelle au» mittelst Elcktrtcilät oder Lusldiuck besieht au» der nöthigen Anzahl Leitungen und Sontacle in Verbindung »nt einem Lusldruckapparat und einer Controlvor- richtung. Die Anoidnung erwie» sich al» gleich gut durchdacht, als praci» wirkend und dürste sür Ha»S wie Geschäft, zur Bequemlichkeit wie Sicherbeit, nur z» empfedle» sein. 2iRotirendePun,pesürH»b und Druck (Rob. Krassest n Leipzig.) Die Pumpe ist insosern charakteristisch, al« dnrch einen herziörni'g gebildeie» Kern miltelst dem Letzteren angepaß'er Leitripp-n am iniieicn G-chäuseuinsang eine Schiedebeweguag erzielt wird, welche bei mminlalstkk Reibung mit Sicher heit erfolgt und außer lrichirnr Gang vorzüglich rine starke gleich mäßige Wasscrsürderuiig erzielt. Die Fabrikation dieser auch gut als Spritze verwcndbaren Pumve hat die Masch'nenbaueret von G. A. Jörß, Tlirnerstraße 9. Leipzig, übernommen. 3) Fahrräder von Paul FockeLCo., Leipzig. Dir auS- gesiellle Coll-euon von Fai rrädern eignen Fabrikat» bekundete durch ebciiio e-egaiite al» peatlischc AuS'uhrung einerseits die LeistrragS- säh'gkest genannter Firma im Besonderen, andererseits die immer mehr wachsende Ausdehnung del gesunden Sport- de» Radfahrers überhaupt. Nachtrag. 'Leipzig, 1. December. Die Besitzer von SchnEge- richen'S Garten, Frau verw. Advocat Dvring und Frau Gröppler, haben der Stadt Leipzig soeben den Betrag von 600 000.-« zu einer Stiftung Überwiesen. Ter Zweck derselben geht dahin, die Noth zu lindern, in welche gebildete, aber unbemittelte Familien in nicht elteiien Fällen dnrch den Tod de» Familienoberhaupte« vcrsctzt werden. Wir nehmen mit Freuden von diesem Act hochherziger Gesinnung Kennlniß und sind der festen lieber- zeugung, dnß auch die gesammte Einwohnerschaft von dieser Miltheilung freudig überrascht sein wird. * Leipzig, 1. December. Ihre Hobeiten der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Altenburg lrasen beute Bormiltag 10 Uhr 33 Minuten »il Gefolge und Dienerschaft miilelii der Bayerischen Bahn von Alienburg lner ei». Hochdieselben begaben sich nach ßem Magdeburger Babnhof, von wo Ihre Hoheit die Herzogin Bormitlag l l Uhr weiter nach Braunschweig reiste, während Se. Hcbeit der Herzog M Nag '/,l Ubr wieder nach Alienburg zurückkchrle. * Leipzig, I. December. Um Mißverständnissen vor» znbcngeit, machen wir daraus ausmerksa»,, daß zu der am Montag den 3. Tcccniber Abend» 6 Uhr in» Sladtverord- nclciisaale — alte Börse — statlsindendcn DistrictSvor» stclierversammlung die Herren Armen Pfleger aus di« ribüne Zutritt habe». * Leipzig, l. December. Von den Stadtverordneten wurde die Anregung geg-ben, das auS dem neuen Johanni«, sriekchose nach dem Windiniiblenwege führende Psvrlchen dauernd zu osjnen. Seitens des NatheS ist jedoch mit Rück sicht daraus, daß alSdann die Ausstellung eine» Wachtpostens daselbstnotlstveiikig werden würde,dir«aber qcgenüber dervorau«- sichtlich nicht erheblichen Benutzung de« Psörtchen« einen un- verhältnißmäßiacn Aufwand bedingen würde, davon abgesehen morden. Die Oesj>,»ng deö PsörtchcnS während de« IohanneS- tageS bleibt Vorbehalte». * Leipzig. 1. December. In den letzten Tagen de? verflossenen Monat« baben feiten« dcS Ratbe« Revisionen der Magazine der Gasanstalten, der GasanstaltS-Betrieb«- rasse und der Baucasse der Gasanstalt II, der Anvstellnng der Go«anstallen, der Schulcasten, der KrankenhauScasse», eine Stichrevision der Materialien daselbst »nv Revisionen der Lassen de« LeihbanseS. der Sparkasse, der Stabtwasser- kunst, sowie der Sladlcafle staltgesunden. * Leipzig, 1. December. Ein von Herrn Pastor em On. Huth der Stadt zu Verschönerung der Anlagen auS- gesetzte« und im Iabre 1882 zur AnSzahinng gelangtes Legat soll »ach dem Beschlüße de« Ralbe« zur Errichtung eine« Springbrunnen« ans dem Marienplatze Verwendung sinken. — Von dem kaiserlich deutsche» Eonsul in Mozambique, Herrn August Demcker, erbielt da» „Museum sür Völkerkunde" bier eine Anzahl estasrikanischer Gegenstände, darunter auch ein Boct der Saccalaven, Lacca genannt, von Maiutyrano, an der Westküste MadagaScarS gelegen. — Am >4. d. M. sindet im Saale der Theatergast- wirlhschajt die 6. Versammlung de« Leipziger Lehrerin- nenvereinS statt, in welcher Herr Director Schersig de» zweiten seiner Vorträge über Herbarl'S Pädagogik zu Hallen die Güte haben wird. Den Schluß bildet, da die Versamm lung die letzte de« Jahre« ist, ei» Rückblick aus die Tbätigkcil des Verein« im ersten Jahre seine« Bestehen« und der Rechc»- schastsbericht der Cassireri». — In der am Freiiag stattgesundenen Sitzung de« Well sprachvcrei»« kamen einige interessante Bücher zur Vor lage und Besprechung A»ch eine chinesische Dolapül Zeitung, welche al« ihren Leipziger Eorrcsponvcnten .Herrn Kiltes im Hause A. Glaser Nachfolger aussiibrt, wurde von Herin Schmalzriev auSgelegt. Sodann wurde da« erste wissen schaftliche Buch in Volapük, die Itr. MicS'schc Schädrllebrc, besprochen. Da da« Buch ein hervorragend interessante« ist, wurde testen unentgeltliche Ausstellung sür heute Sonntag von >/,ll bi« 3 Ubr im Eldorado beschloss»» — Man schreibt un« au« dem Bureau de« Stadt tHeater«: Am beuligen Sonntage gelangt im Alten -idealer ein« der beitersle» älteren Lustspiele G v Moser'«, "Der Hvvochonder", Auftnbriing. Eine zwecke Reu- rinstudirung aus dem Gebirle des Schauspiel« wirk un« ain Sonnabend geboten: ..Die Dänisch eis«". Schauspiel in 4 Acten von Pierre Rev-ky Da« seit langen Iabrei: bier nicht mr!>r gegebene Stück dürste sür Biel.' den vollen Reiz einer Novität nahen. Wie au« kein sür diese Woche aus« ocstellten Reperkoire-Enkwurk bervorqeht. finden außerdem
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