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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-08
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1888
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Dritte Beilage zm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 3^Z. Sonnabend den 8. December 1888. 82. Jahrgang. vEOsv»»»sz»G«»asaG0« d l'ritktl,«!»« uack «oUck« v«,ok«»tz« tsir Llockor aack Lrrruokioov. ^ 8 empLellt ILLeI»ttr«L W^iirelLL, 8wekli6l'-?a88ki§6. st»p«e1»1-v«--^1>KIt 5s»r b»tr«»npf tzVe»1I»»»rvi» Lüu»rS Sornsr Ai». S, i»«l»e>» ft«111«r» Llo5, empfiehlt zu billigsten Preisen Damen« und Kinder Ttrnmpfe, einfarbig und gemustert. Hervorragend« Nendrtte» ia reichster Autwabl Aerren-Locken aller Art. ^ Npiokk I-«A«rk LInrI»«, 8p««»»I. vch,od»nr d G ttsrmrnn llunxs, » 6T2>DTT2DGkTTVDDDOODD '"""7^'^ a,i„»avsir.- u->a r-,r8,.-i,,uu«. o»> onei->»»!-«<> »ns - U°-I>.i^.»- »»!>> 'v-> U-,»it.rUr»i>>U>.cl--,-»-»i>»-«» xti,«->u,ee««»^- ^,^r»!l«»le>-rd"r. „kl »->'-« pulr N«.»- VvMpl. rr« Fb ^ -. riiä»ed»tdo«» devwu Oevr» >. ,ekwteäe»rdair, LLi»r6» 6,« 6o«r»ed«n vo^mr ^ v7r^f7^n^7n!»^°ä »rm«r LLaäsr ^ U»rrvek»lr»». 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L^I III^II »DI U1.ÜU^> »H VIII, einen. Fabrikat, in reicher Auswahl u. iol rei» und os» Ar;«ltch enipsohle», iowie seine» Rheinwein, exci. Fl. 1.25 ^<l, beim Hausmann Reumartt Nr. 2. eigen. Fabrikat, in reicher Auswahl u. iolider AuSlührttng empficblt zu billigsten Preiienl Schirmrev. und Ueberzstie lchnell und gut. ^oguitu, vuu«r, 11 Untverfiiätsttr. 11. Die glück! che Geburt zweier strammen Jungen zeigen hocherfreut an GohliS, 7. December 1888. F. R. Röthig und Frau ged. Hedtl. Die glückliche Geburt einrS muaterrn Mädchens zeigen hierdurch o,i Lindenau, 6. December 1888. Theodor Rnchardt und Frau Marie geb. Tröher. Hierdurch »heile asten meinen Freunden, verwandten und B, kannten mit, daß den 6./12. dis MiS., AlendS 6'/, Uhr meine innlgstgeliebte Gattin unsere Müller Fron Atari« Eichhorn verw. gew. sieru ged. Oberländer, lm Aller von öS Jahren 7 Monaira und 28 Tagen nach lauge» schweren Leiden sanft euiichlaseo ist. Mit der Bitte um stilles vetleid Leipzig, dcu 8. December 1888. drr trauerndr Satte Unrl Ltedliorn nebst Familie. Die Beerdigung findet Sonntag '/,4 Ubr statt. Für dle vielen Zeichen herzlicher Theil. nähme, welche uns bei dem Ablebeu unserer lieben Schwiegermutter und Tante, Frau Marie Nokne verw. Gras grd. Schmidt geworben sind, sprechen wir hiermit auirrra iniitgsten Dank aus. Grv pich, de» 6. December 1888. Dir Hinierdlirbenrn. Heule Moraen taub meine Tochter Martha Erlösung von ihren schwere» Leiden. Tvetlnebnienden Bekannten und Freuuden nur hierdurch zur Nachricht. Gaschw p, am 7. Decrmber 1888. ^srilodr: Herr Richard Burkvardl IN Brohiühredors mit Frl. Nosalie Ham.sch in KSulgstetn. Hei .Jns.S err Bittor von Skolir-cki, Liruienanti.Ini-Reg. Ne. 129. in Jnowiazlaw. mit Fr!. Alma EliiabrIH Golf in Kölkr-Le pzig. Vermählt: Herr Robert Filchcr ,o Zwickau mit Frau Malhiid« verw. gcw. Steller geb. Müller auS lLhrmaitz. hilelwr,»: Herrn Pfarrer Woldemar L viidaibi in Blalewitz ei»« Tockiler. Herrn Paul Liebscher in Lbemnitz ela kodn. Herrn Balduin Freiherr von Elle, .Ebcrslem in Schlr'b Morunqen eine Tochter. Grstorbca: Frau lklara verw. Bäcker, meisicr Bäiicher geb. Ientzsch ia DreS en. Frau AgneS Marie Rieiiche! geb. L-'ischkr in Dresden. Herr JuliusR.elschrl, Restaurateur und Maurerpolier in «aitz. Frau Marie Prrifilrr geb. Sisrlt in Löbtau. Herr E. rl Goillieb Ütichler, Assistent a. D. in Nossen. Fel. Anna Janette Bielitz in Dresden. Frau Iohaune verw. Schmidt in Lolchwitz. Frau Adelheid verw. Kansmann Sribt geb. Ärah in Bautzen. Fra» Emilie ASmolSky geb. Lugenauer in Ehemnitz, Herr« Artbur Seim's in Ckemnitz Tochter L eSchen. Herr David LoniS Kellermonri, Schlosi rmstr. und Privatmann ln Edemn'tz. Herr Ltil!i-Im NoüS Schriftsetzer in Iw ckau. Heer Earl Heinrich O äbeit, Stkiiimetzinstr. in Z nick. i'. Herrn W L nnicke'S in Naumburg a. S. Tochter Martl>chen. Frau Eliiaveih G llert geb Zänker in Alienburg. Herr Julius Müller, Hnfgartrndiircior ln Alreuburg. Herr Carl Friedrich Pitzschler, Zrugmecher. nieister in Gera. Frau WilbelMine verrr. Kunze grb. Keahholt in Borna. Frau Anna Ludwig ged. DreiNiiietz >n Langenberg Herrn Flri'chrr Hrrmann Funke'« in Gera Töchierchrn Klara. Herr Friedrich Nenbrrt >a Anuabcrg. Die veerdiann» der Frau X,«»»« Väovalnckt findet Sonnabend, 8. Drcrmder, früh 8 Uhr vom Trauerhanse, E»pdtens«railt 52, II., ans statt. Dle Heerdt»»», von Frl. Lilrri«» M uunbr st„»et hrute Lonnabeud, vorm. 10 Ildr vom Trauerhause. Zriyer Ltrakie Nr. 2. aus statt. Martell-SLÄ, Schlvimm-Vassm 21?, Pserdebahnhallestelle. Eilenbahnsiraste 81. Htzuiiuvi»- a„«1 I»i»»vt»e»-stst«1vr vorzüglich. Pserdebahnverbindung olle 7V, Minuten Doni-Badez. Moni., DienSt^ DonnerSt. und Freit. S— l 1 Ubr, Miltw. u. Sonnab. 2—4 Uhr. Herrcn-Bndez.: siel« mitAuSn.» Dam.>Badrz. Jrdrrirtt Echwimm-Unterrick». »s » tu . srto^I, ont^erl,» >u FürHerreu N-n8.'/,1u.»-S Udr Damen». 1-4 Udrtüglich. Wanne«- n. Hau«bi»er z« >»der TagrSheir. 8vllVÜllM»8LSSlll2V ° Dinner« ° Sonnab v .9 Sopdlvu-SLä. 't.ll u. Montag, Miitw.. Frei«. o.'t,2-L vlitUkt-kuck, 1IlI^»IlI^Ilb«I»>«1, e,o- Uhr. 8el,n,muid»«ila Öllo Damrn: Dien«, ,Donarr-t.,Svnnav.'i,i'- nnck ll ellenknö . 't,11. Monlag Mittwoch. Freitag '/,2-L. Fs»unäÖr^ei»«a » ^ E" neu rrnovtrt. ^WW HV»NII«N- »»!»«> IsL«t«r vorzüglich von früh 7 bl» s Uhr Abends. 8e1»r»li»n»I>»,»>»»i>i» 20", während der Wiiitrrinonate Montag, Dienstag, Miiiwoch, DonnrrStag Schwimmnnterricht gratis 'MW gegen Lnirse an dee Taste tsiinder 20 Erwachsrnr 30 dnrch den bekannte» Schwimmleheer L. Ittttrivk. ä,r »ndnkNs« anck ck-r VNrne. A'nnoeo-Itllcker (llrxntnllltl veieke» IVnmar). 8»nä-I1Ucker oacd Ivü,trirx«r Xrtt. äloor» UUckor r 8cbwie,ied>>rx«r lloor bernextellt. ltu«. Ilnwpk- o. irv-eü-rümioed« Vliüor, uoMi« meälelvli'dbv Ulicker »ennn »nvli Ilrrtl. Voruekrltt. Vor^l. nnud Linriebtuur-. 11ltrixlll^lltttk Vostslraste I». r.igl.see'jsnetvonMorgkn«diSAbendS,Sonniag« ^nls»»ll^1l1^ltt111, bi- NÜitan-?. Rannencurbäder genau uach ärztlicher Vercrdnuna. Nene Lctp;. Tpciseanst.. Ze tzer Stt.43/«5. Sonnabend: Frische Kurst u. Kartoffelmus. Neueste Nachrichten. * Berlin, 7. December. (Fernsprechmeldung des „Leipziger Tageblattes".) Da« Weißbuch «der die ostasklkauischen Verhältnisse, welche- morgen dem Reichstag zugebe» wird, ist sehr umfangreich. Dasselbe ent- hall eine historische Entwickelung der Uebernahme de» (Je- biete« in deutschen NcichSbesitz und die Unterhandlungen mit dem Sultan von Zanzibar, sowie die Geschichte des Auf stande« und der mit dem englischen Auswärtigen Amte ge wechselten Depeschen und schließlich die Darstellung der Blockade. — Der .Kaiser wohnte beule der Generalprobe Von Rich. Wagner'« „ Rhein gold", welche- morgen im Op-rnhause zur Aussilbrung kommt, bei. — Vom Kaiser ist heute rin Schreiben beim Magistrat eingegangcn, worin die Genehmigung der Pseivebahnlinie in der Fncbrichstraße mit llebersührung Uber die Linden abgelebnl wird, da die projrclirte Breite für den dortigen Verkehr noch zu gering sei. E» würbe jedoch der Überführung der Pserbedabi, über die Linden an einer anderen Stelle vorauS- i'^llich Nichts im Wege stehen. — München. Der Prinz- Regent empfing !m Beisein de« Ministerpräsidenten d. Erailsheim und der obersten Hoschargen den neuen öster reich-ungarischen Gesandten Grasen Wrede in feierlicher Aune«^— Paris. Die Regierung bnt bi« jetzt noch keine Einladung zur afrikanischen Eonferenz erhallen. — Rom. Di? unerwartete Ablehnung der Struervor- lage der Regierung erregt große« Erstaunen, da sie fast «in. slimmig erfolgte. Die starke Opposition gegen den neuen Parl.imentkbau läßt Conflicle zwilchen der Regierung and dem Parlanienle varau«setze„. Die Regierung wird die Frage der Mahlsleuer der Kammer überlassen. Die Stellung dc- F„i.'.uzmii»sterr gilt al« erschüttert. Nachtrag ;um politischen Tagesbericht. * Die „Post" wird um Aufnahme folgender Erklärung ersucht: In der gesieigrn Sitzung de« Reichstages hat H-rr Hotpredlger Stöcker a qed'iiiet. dos, 1887 von drr Kahlvereiiiiqunq der Earlel» p-rieie» der Rückirtti H-rrn Eremer'S von der Candidakur im lü-iile» Reich. laaSw.ttökrriir als ttzearnle-Ünng gegen die Gewäbrung einer Beiiia- es len 10 000 UINI Wahlionds herbeigesuurl sel Indem ich voran's 1i cke, daß die Wuhloereiingung von einem Eoulee- val ven q lene! w >rdc. in idr-m Vorftande überwiegend Eoniervalive saßen »nd die ga ze MabllhLNnkell sich an die Organisalion der eonservaiiveii Pa.ie onichloß. bemerk» ich. daß, wie seiner Zeit be kannt qeninchi i i und Herr Hosprediqer Giöcker sich an» de,i, Eossen- bntt? seldst üderz ug-n wolle, w-der rin Beiiraq von 10000 noch überdnuri »IN iolkv-r von H»irn Pleichrüdre dem Kadlsonds der Larielorrerniganq zuz-na igr, ist. Ebenso wenig ist jenen- der Vahlkinignnq die Annai ne -rnerd e n-s Beitrages unter der be. zeichnrten SeL ngung erjolgl. Wen» Herr Iremer damals vv» der Cnndrdoiur zurückirat, so g-ichaii dies ledlalich, weil er d e lleb-r« zeuqnng gewonnen hotte, daß leine Tantzidoinr dem ftüe» Zn- s-mmenichlus, aller antlkortlchrtllll»,» Elemente nlch« fsrderlich war. Dies« pairiotrsch» Refi^ratwu ksnnten sich tznd,^ ,nm MB»« Berlin, s. Derembrr 1888. Freiherr v. Zedlitz. * Wie die „Politische Eorrespondenz" au- St. Peters burg meldet, ist der russische Botschafter am Berliner ^>ose, Gras Schuwalow, am 30. November in der rus- ischen Hauptstadt einqetrofsen. Nach einer längeren Be- Prechnng mit dem Minister de« Aeußern, Herrn Gier», >egab sich der Botschafter nach Galschina, wo er am 2. d. vom Kaiser Alexander in einer Privataudienz empfangen wurde. In unterrichteten Kreisen der russischen Haupt iadt wird die Reise de« Grasen Schuwalow von Berlin nach St. Petersburg in Verbindung niit der Opposition gebracht, welcher die bevorstehende Emission der russischen Anleihe in Berlin begegnet. * Man schreibt der ^Krenzzeitung' au« Pari« Vom 5. December: „Hier scheint man von Petersburg au« ein ordentliche« Hauptquartier einrichten zu wollen, denn kaum sind die Großfürsten Wladimir unvAlexi- von Ruß land, nachvem sie nicht unerhrbliche Verbindungen angeknüpst haben, abgereist, so sind an ihrer Stelle am 30. November schon wieder der Großfürst Peter und der Herzog Alexander von Oldenburg angrlangl. Während der Großfürst Peter sich nur dem Vergnügen zu widmen scheint, arbeite! unter dessen D-ckung desto eifriger sein prinzlicher Reisegefährte, der, kaum angekvmmen, sofort Fühlung mit den leitenden Kreisen nahm und schon am nächsten Tage die Besuche des Gouverneur« von Pari» und de« KriegSnnnister« rmpfing. Die« hat in den leitenden Kreisen um so mehr Aussehen erregt, al» der Gouverneur. General Saussier, bekanntlich al« der zukünfiige Fübrer der französischen Armee im Felde gilt, und als auch Herzog Alexander einen hohen Posten in der russischen Armee bekleidet. Derselbe ist nämlich: Generallieutenanl und Gencral-Akjukant Sr Mijesiär de« Kaiser- von Rußland und Commandeur de« russischen Gardecorps." Aus dem Reichstage. tztz. Berlin, 7. December. Die Vndqetcommisslon de« Reich« lag- erledigte in stirer heutigen Sitzung den Rich der ihr üderwsksenen Ttzell« de« Milttnie-Liais, nämlich die einmaligen Ausg.ben des ordentlichen Eia!« für Sochirn und Kürtt-mturg. lowie den gelammten außerorveuiiichrn Etat für Prenhrn. Sachsen und Württ'niberq. Die sämmtlichen Postilonen wnreen unverändert nach der Vorlage bew Nigi. Die Lommtision trat dann noch in die Veroihung E-tt» für die verwalt»«» drr ReichSkiicnbahnen ein. Die verdandlung kam jedoch über eine allgemeine D «cuision nicht hinan» und meßie wegen Veginn der Plenarsitzung nbgcbrotte» werdea. Nächste Sitzung Montag. HD Perlt», 7. December. Die GelchLslsordnungS- eomMission verbaide'te heui. wsederum längere Z-tt darüber, ob das Mandat des Adq. Frech v. La n d« ver a-S te, n » r»(Eeairum) erloschrn sei. Dersrlbe war bis zum Jahre 1875 La vraiu drs Landkreiles Münster. Nnchvem er ln jene» Jabre zur Dl-vosii on qest-Ni word-n. wurde er v»r zwei Manoien wieperuin zuin Land- raih dieses Kreises bernfen. Dsk Anfichien ln der Tommission giagen aaseinaader, so daß hrnie »och keine veeüändtgung über einen dem Plennm zu »aterbreitendea Antrag erreicht wnrde. Mustk. (Fortsetzung der Musik auS dem Hauptblatt.) Neuntes Gewandhanscoilrert. Leipzig, 7. December. Die Symphonie ist die höchste Kunstlhat der Instrumentalmusik; sie s-tzl zu gleichen Tdeile» slnderiscke» Genie, wie auSgereistesten künstlerischen Verstaub voraus. Da« Genie ist ihr Vater, der Verstand ihre Müller. Die meisten Sympbonien, welche die Neuzeit hervorgcbrachl hat. sind arme Waisen ohne Vater; sie haben blo« eine Mutter, den Verstand. Seit den Tagen de« großen Beethoven ist e« nur wenigen auserlesenen Eomponislen vergönnt ge wesen, da« geloble La»o der Symphonie dauernd zu erobern. Die Zeit schlug die meisten der Eroberer; sie ist der furcht bare Kritiker, der enkgillige Urtheile fallt. Vor diesem Tribunal wird auch da« neueWerkS. IadaSsohn'«, eineSymphome in Lmo», welch« Im neunten GewanbhanScoucert ihre erste Ausführung erlebte, aus seinen wahrsten inneren Werth gr« prüft werden. Soviel aber siebt jetzt schon fest, daß diesem Werke mehr der sichtende, ordnende und comb'nirence Ver stand eine« die strengsten Knnstformen beherrschenden Ton setzer«, al« die frische Unmittelbarkeit einer genialen Eifin- bung da« Dasein gegeben. Sehen wir von einigen ungerecht fertigten uno die Gesamt»twirkung beeinträchtigenden Weit läufigkeiten ab. so stehen wir vor einem Werke, da« bei achtcus- weriher Factnr einem unbesorgt zugreisenken Ekl<ctici»mu» hul digt. Mühelo« finden wir in den Violinpassagen mit dem alänzenbenGepräge, wie Weber sie liebte, seine Anzeichen, denen sich Erinnerungen an die sanfte Physiognomie eine« Mendelssohn'- scken Motiv,«, Anklänge an die schwärmerische holde Sprache Schumann'« zugesellen. Die Symphonie ist wie üblich vier- sätzig. Der erste Satz beginnt mit einer düsteren Einleitung; da« in seiner Triolenbewrgnng rast- und rnheloS ember- treibende Motiv de« ersten Allegro ist eigentlich zu karg, um die weitere Gevankenrnlwickelung bestreiten zu können. In der Durchsühruiig verrichtet der Componist z» Gunst-» einer Fug« aus da« so wirksame Element der thematischen Arbeit: «in Anschluß an ältere Muster, wa« für berechtigt oder nicht berrchligl zu Hallen, Geschmacksache ist. Eigenartig originell ist da« Scherw mit einer Pirapbrase de» bekannten Slu- dentrnlieoe» ..^n, ca, geschmanset, laßt un» nicht rappelköpfig sein" al« Trio. Ergötzlich (freilich hart an der Grenze lr« Trivialen siebend) wirken die lispelnden, stotternde» und schnatternden Holzbläser, zu deren orgelpunctarlig sestgehaltenen Triolen die Han» einen Eontrapunct ciuSsUbrl. Der drille Satz, ein ^ckenzio »skottuosn, leidet an übermäßiger Länge. Man wünschie hier den echten, aus Po!vpbon,e gegründeten Sympboniesl». da leider den monoton wirkenden, allzubäufig angewandten Marschebytbmen kein Gegengewicht geboten ist. Da- Finale (8u»teouto, ällegio ckeciso) ist mit dem Ada io stimmungSoerivandl; es wiekerbott das 8»,rennte, der Ein leitung notrngeteeu und stellt so ein« äußeilich Boziehung z»m ersten Satze her, der aber die innere Wabrdeit fehlt. Das folgend« >U«xra ckeei«, schließt frisch und fröhlich da« Werk ab AI« infirumenlale Eigentbümlichkeit sei der durch «sie Sätze festgel,allen« Gebrauch der Harfe erwähnt; ihre melodische Behandlung (z. B- Scherzo) iveist aus französische Muster zurück; B>zet, Masienet u. A. haben prachtvolle Effecte aus dieser Iustrumentirung zu gewinnen gewußt. Der Eoniponist, welcher seine Sympbonie seldst dirigirte, wird jekensall« in da« Lob, da- rückhaltlos dem herrlichen Orchester gezollt werden muß. freudig »>it einstimmen. Da« Pubucum nabm die Symphonie mit Achtung auf und zollte dem Eom» ponisten Beifall und Hervorruf. Die Neuerung, die Sym phonie an die Spitze des Programms zu stellen, hat sich sehr gut bewährt. ES wäre wünschenüwrrlh, daß man größeren Orcheslerwerken gegenüber, welche zum erste» Mal vor VaS Publicum treten und die gespannteste Aufmerksamkeit erfor dern, die Ausnahme zur Regel würde. Frl. Hermine EPi es, der beliebte Gast de« G-wand- haust-, sang mit wundervollem Ausdruck, der seldst die stillen- weise hcrvoitretende Müdigkeit des einst so herrlich blühenden Organ« vergessen ließ. e>» licfiimerliches, Weltschmerz,;,-sättigte« PhaiitasiestUck von Vvlkniann (mit Orchester) unv ein von F. Hitler instrumenlirte- Mailied von Gluck und festeste jedes Herz mit dem meisterbaflen Vortrag des HarsnerliedcS „Wer sich der Einsamkeit ergiebl" von Schubert, dem cnlzückenken Rccocolievchen „I'or Ia glori»" vo» Vuononc>ni; nickt minder vollendet sang dir mit stürmischem Bestall gefeierte Säi g-ein »och Lieder von Schumann. Al« Instrumental-Solist halte Herr Wilhelm Barge, der trrsilicke Flötenvirtuose de« GewandhauSorchesterS, einen vollen Erfolg, obwohl da« zum Vortrag gewählte Stück von Friedrich dem Grdßen dem heutigen Geschmack« als veraltet erscheinen muß. Herr Barge blie« da« Stück mit sehr zarter Tongebung und außeroi-dent- licher Reinheit. Seinen Abschluß fand da« Eoncritt mit der vo» Capell»leister Pros, lfi- Rei necke (welchem wir auch die ostgerlibmle, wundervolle kiederdegleitung verdanklen) gclei- lelen Ouvertüre zu „Gcncvesa" von Schumann. Di-se edle, liefe und schwermülhig-selige Musik siel wie HimmrISlhau in alle Herzen. Da« Orchester stand ganz auf der Höhe seiner Ausgabe. F. Psohl. * Leipzig, 8. Derember. Man schreibt un« ari dem Bureau des Stadttbeater«: Nachdem gestern die Generalprobe von S»pp6's komischer Operette „Donna Juanita" stallgesunden bat, kommt dieselbe heule Sonn abend Abend im Allen Etadktheater zur erste» Ausführung. Die Handlung spielt im Jahre 1796 während de« Kriege« Frankreich« unv Spaniens gegen Enaland; der Orl der Handlung ist der spanische befestigte Hasen San Sebastian am Meerbusen von BiScayi. Die Operette enthält eine Anzahl rei,enker Rollen, unter Venen die des Eadellcn Renö Tusaurc (Frl. An des) om glänzendsten i» de» Vordergrund tritt. Die Regie liegt in den Händen de» Herrn Profi, die Orchestellettung in denen des Herrn Musikdirektor Porst. * AuSsiellongSprelse. Tem Hanse vreilkops K Härtel i» Leipzig find bei den die-jätirinen Vlussiillungen glesckzritlq l» Italien, ispanien n >d Belgien die höchsten Auszeichnungen lür Leistungen aus dem iöebiete de- Miisikalienverlags zu Tbeil qe- worden. aus der Jnternniwnaicn Musikanöstellung in Bologna da« große Ehren dl ploin, ans der Wttlaussiellunq in Var relona d,e goldene Medaille «nd aus der Ausstellung d>. Internationalen Wettstreits in Brüssel da- LH cendi ploin.
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