Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-08
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7462 Reichstag. (Specialbcricht des „Leipziger Tageblatt»!".) 10. Sitzung vom 7. Decembrr, 11 lltr. Am D sche des BundeSratheS: v. BStttcher u. A. ^.e >r,'ie Beratbunq der Borlage, betr. die Alter!« und Jur liüiiälSversicherung. wird fortgesetzt Attr. Buhl (nat.-lib.) spricht den verbündeten Negierungen seiueu Dcink sur die srä'.izeitige Brröffenlltchvng der Vorlage au«. In l-.r Borlaqe sehe er keine politischen Fragen, denen gegenüber er einen principieüen Stnndpuncl eiunehme. Er und teine Freunde wür: i, >., Bezug aus diese Borlaqe jeoem BcrbesserungSantraqe zu g ig sei« und dieselben einer eingebenoen Prüfung unterziehen. Ter '."ag. Grillenberger Hab« keinen sicheren Srandpunct zu dem Entwurf- eingenommen, denn einmal habe er denselben de näht, während er gleich daraus dessen Ablehnung » liiuiua sorderte. (s-r sei als Landwirth bereit, das Wohl seiner Arbetier mö,i ichsi zu sbrdern, allein durch eine Herabsetzung von 70 aus 60 Jahre, w>e Grille»berger sie gesortert, würden rvesentluh« Unglrich- brii n zu läge gefördert, deren eingehende Prüfung Sache der Commi sioa sei,, würde. Tie Frage der vorübergehenden Erwerb«, an' . lle-t. die auch GrillerE-iger berührt habe, habe auch s'tne Fieuade lebhasl beschästiq«: eS würde den zu dieser Frage hervor- getr len n Bedenke» vielleicht durch eine E-alwckilung der Kranken» cassen enlqerengekret-n werden können. Diese Frage sowohl, wie der llmiang der Versicherung müssten in der Commission einer genauen Prüfung unterworse» werden. Dasselbe sei mit der Frage der Ruck ahlnng der Beitrüge der Fall Besonder- bet der B ijicheiung der weiblichen Arbeiter mühte die Frage ernst eiwugen werden, namenillch ob eS nicht anznratheo sei, dir von der Vorlage nbqelehnle Rückzahlung der Beitrüge sür die Frauen b'i deren Verheirakhung in da- Gesetz auszunehmra. Auch die F age. in welcher Weise die erwvrlenen Rechte am besten zu c nserv >.en seien, w-rd noch näher geprüft werden müssen; mi sch-.n: d-r dankbaiste Weg der zu sein, das, die freiwillige Bersiche» rui g wc-t-r auS-.ede!,nl wird, als der Entwurf Vorschlag«, und daher ist zn v ulen, in welcher Weise den einmal Versicherten da- dadurch er- >'lene Üicctt rrbalten werden kann. Ob das Beitrag-jahr mit 4< Woa. n richiig leügesctzt sei, wü'de die Ermmission zu ermitieln haben; eine BermindreUiig der Wochen,ahl, wie Grillenberger sie verlai g-, würde unbedingl zn e uer Erhöhung der Beitrüge der Arleiigeb-r siit-ren müssen. Die Behauvliing, daß es stch hier um eine rerd sseric 'irmenpsiege handele, müsse auch er znrückweisea und dabei zu., eich zur Ehre der deutsche» Arbeiter ronstalirra, das; die Arm »pflege bei ihnen nicht die Regel, sondern nur die Ausnahme illdet. Bk! Gelegenheit der Beraihung de- Uu'aliv.-i sia.eru« iS?''!--»- haben er «i>d ieine Freunde sich ganz ent schied a i .,cn d a ReichSzuschusi ausgesprochen, aber damals lagen die B<rl -iiu'-se ganz anbei«. Die Leistung'»! diese- Gesetzes können nc>t> c l ! g hm Mll dem UnsallvcisicherungSgeietz nicht »er- glich , w c. n, denn hier sei der Arbeitgeber gewissermaßen der Veipsl ü ! le. Arnienualerslütziinq sei eS Nlcht, die hier gegeben weil, I loü«. ab c ganz unbeslreubar sei e-, daß e- sich um eine Eil h a-g de. Niiii'iivsieqe baildele. Ansierordenilich wichtig halte er tae . .l'ung der Frage, ob und i» wie weit e« möglich sei» wei -. sur die IlebrrgangSzrii sicherere Bestimmungen zu tresicn, ol- dic Vorlage sic enthalte. Redner rrkiürt Wetter, dag er und seine Freunde für die Einsührung von Lohiicasse« seien und daß dabei zu erwägen set, ob der Rcich-zuichusi nicht für alle Arbeücrclisscn gleich zn normirea sei. Die Frage drr Organi« satio-i hi eine s»hr schwierige. Durch da- System, wie die verkündeten iiie.sieninge» eS ausgebaut haben, würden außer- vrdenil ch grosic Schwierigkeiten hervorgerusea werden; e! sei zu b.lürchlc», daß die Berechnung der verschiedenen Bersicherunq-. Anstal:en unlcr sich sabelhasie Verwirrungen Hervorrufen werde, mir durch ein Zniammenlaiisen deS ganzen Risiko- in der Reichs» > l-.sichc iinganslalt würden die Schwierigkeiten sich beseitigen lasse». Er glaube in der Commission Nachweisen zu können, daß eine Ver einfachung der Organisation möglich set, dazu gehöre auch die Frage, in wie weit diese Orgonisaiio» in Verbindung gebracht werde» könne im! den Krankencnssen. Dabei sei zugleich zu erwägen, in welcher Weste die Gemeinden, namentlich die kleinen, möglichst ent lastet werden können. Die Verbindung der Organisation mit den freie» HüsScassen, wie Grillenberger sie verlange, würden dle be» lürchtetrn Schwiirigkeilen noch vermehren. Darin sei er mit dein Abgeordnete» einverstanden, dnß die Tommission ernst zu prüfen haben werde, ob die Marke» durch rine aiidere Bestimmung zu rr» tctzkii seien. Von dem OuittungSbuch befürchte er keinen Unlng, sollte aber eine Lorrectnr dcS OuittungSbiicheS durch eine bester« Einrichtung berbelgesührt werdrn können, so würde er darin eine wesentliche Verbesserung deS Gesetze« erblicken. Lc »nd seine Freunde habe» die Hoffnung, daß es dem ReichSiage durch ernstes und ge» wttsenhasl Beniühen gelingen werde, diele- Gesev in einer solchen Weise zn fördern, dag es znr Sicherung des socialen Frieden» dienei weide. (Lebhasier Beisall.s Ab ,. Hitze jEenirum) spricht die Hoffnung an», daß da- Gesetz so geslalie, weroe. dnß e- dem Vnteelande zum Segen ge« reichen werde. Er weist alSdann die Behauplung Grillen- derg r'S von der verbesserten Armeiipstcge zurück und erörtert eingehend die F-n,e, ob *me Erhöhung der Rente, wie Gr ll lberg-r sie brsürworicl und wie auch er sie wünschte, möckich set. .stu bejürchten iet, dasi bei einer Erhöhnuq der Nenle auch eine Erhöhung d r Zl estrüge nölhig werden würde, klebrigen- bemerke er, das, d-r ReichSlng eS ninchc» könne, wie er wolle, den Herren Socialoemakiaten wurde er cs nie reckst machen. Der Gcsetzenlwiirf, nve d-e Regierung ihn vorgelegk, sei etwa- bureaukratisch zuge- jchninc». Ter Entwurf laste nur ganze und dauernde Invalidiiüt zu. es müsiien aber Haupiinvaliden und zeiiweise Invaliden zu« gelassen inerten. I e Frage, ob die BeriisSgknossenschasten, die einmal vorhanden seien, znm Fnndamenl der neue» Organisation gemrct t ode. ganz l» i Seile geschoben werden sollten, set von durch, schgge i r V. e >»,ig. E» seien dieselben Fragen, dieselbe Thütig- ken, die! lFüiloige wie bei der Unsallveisicherung, e- seien di.scll-en Fun.ionen, die Festsetzung der Beitrüge rc., und da set e. doch sehr z» überlege», ob e- nun richtig tvüre, hier rine ganz >> ne Organisation z» schaffen. Wen» man behaupte, die V ii g iiosicnichasten wollten selbst nicht berangezogen werden, so komme >S roch darans an, sie erst darüber zu bejragen. Halle man : e "i ihincnng mit den Bkrussgenosse.ilchastkn srst, so würde e« auch l nd' möglich sein, da- oniinöie OutttungSbuch zn beiei» tme». d dn'Ü!. das, der Arbeitgeber dem Arbeiter an» Schlosse d«S Ja .' cmen Schrin über die gezahlten Beitrüge ausstclle, der al dann in rtn BeilragSbnch eingetragen würde, welche- alsdann I i den Gemeindebehörden nikdergelegt werden könnte. Red» i I >i!i rine Ilieünabnie der Arbeiter an drr Festsetzung der Aiishniche sür sehr wilnschenSwerth, damit nicht so häufig die .-cd e »richie in Ansprnt, genommen zn werden braucht«». rden die !' «»'Sgenossknschasten fördernd wirken. »II d ! i» Zw ck>- d!k Herstellung von drei ,'!- -I ! liilch; Industrie, Landwiithschait und da- Hand» ,-cik. i ; e Hind-'s werde. ES handele sich hier doch nicht > un . ch ;> d iriim, die Sache so emsach, wie möglch zu > > cd n. >.-i,dei„ i, gut, wie möglich. Den Retch-denrag de» ,-iie cr a.IS einen lehr grsührlichen Plinct. und zwar in dem ünsive, wie er hier geplant te>. Tie Lasten müßten doch h i ii«ig ansgebrachi werde» »nd die ReichSstcuern beruhen - . , : -k -i eien ct«iiern, die von der Mast! de- Volks aiis- >hi >nlu ». Er wurde de» Reichsdeiirag acceptiren insofern, -r ,i- er >i: Ein-ichiung dienen soll, aber einen ständigen Zu» »;, in >i ni ir-'chen Umsanie, wie vorgeschlagen, wo da- Be- düi'»-s> i ock, , iü'i einmal erw-ese» sei, könne er nlcht billigen. F i --. ov Vc rlaae, rb Beitrüge, erörtert Redner eingehend. Er i Nr A,sticht, dis, bei drr Eih'bung von Beitrügen eine Riick- 'chn, I cieio n et'treten mäste in bestimmten Fällen, wenn z. B. > "> rb i r Vorzeit' , stirbt, wenn eine Arbeiter», sich vrrhriratb't b i,l. m. Vorlage entlsttlt nach dieser Richtung bin >.-a I -. ' c!1>e luan nicht bestehen lasten könne. Auch , .nd iein- Ficunde würden mt aller Wärme bet dem e> - sein n d , i der Commissi"» Mitarbeiten, sie wüssten ii !I ,>! ., »»-> di» 'Bldentnng de« 7i) rke- zn würdiqen und möt-ten gern c zu >»,a en, daß d>i,i Ard-»er die Sorge sür die Zukunft g. - ui -,r > - n d- »nd daß die Vorlage zur Förderung de- iocialen Fr> de.,« grieich . sBeiiall.t > Heil okij scons.) erörtert zu Aniang seiner Rede die Frag' ,,l,>,,u„g der Listen zwilchen Arbcilgedern und Aid i > . » ui d glaubt, das, d e Vorlage >»> Grosten und itzanzcn tu- g.t osi» bibe. Die Einwendungen dcS Vvrrrdnrr« gegen en R ch-zi ickust. > amenil ch der Hinweis desselben, daß dicie! ,! d„s, d, ch die Steuern auigebracht weiden müsse, weist Red 'er l da.ch die Bet luvlung, daß dicke Einlveiidungen ans c ii' -c w !ii i n Veioailnissc lcrube und erhebt gISd ,-.g da-über, das; die Redarkto > Lei Vortag» t , ,, ii- itwr vcinändtich und nicht über- ii , da» ivlche Gcietzc nicht blos ! ici >. aa , imid.rii auch d austen im Lande grle'ei, und verilinden w- d!> >. Er doi'si, > i» dieie Bewegung «ich» ohne Beachtung d wcnd! 1, a;a>onn zu einzelnen Punkten der 1.: ?i. -lauge, welches -d lehr An» i.i-l, dag dirjiS Lvstem «I« killt t'> i-fr'i sur d, .s iNcl tz za belrachtcn sei. Lbnr da« Mnrkeii- jv-icm komme m n n»t dcc Vorlage gar nicht zu End« vad man solle stch doch auch die Schwierigkeit», diese! System! »tcht allz»gr°t vvrkelleu. Na! da! Anlage» »nd da! Deckuag-versadrra »»lange, so halte er da« letztere für da« wichtigere «nd meint, daß dir Ein. Wendungen gegen dastelb« übertriebe, seien. Da« Aalageversahre» würde t» verhäitnißmüßtg kurzer Zeit eine Steigerung der Bettrüge herbeiführen, wie sie gar nicht ersorderllch sei. Bezüglich der Or ganisation hült Redner ei für dringend nolhivendtg, die Berwaltnng so großer ongesammelter Capttalien »u decenlraltsiren und dieser Grund spreche gegen ein Retch-versicherung-amt. Die Berus-» qenostenlchalteu erachtet Redner nicht als lebenSsütitge Organe sür da- beabsichtigte Werk. Die Ausgabe, die dem Haus» gestellt sei, sei eine gewaltige, so daß sie olle Parteien zur praktischen Lösung zusammeusühren müsse. E« fehle nicht an solchen, auch io seiner Pariet, welche meinen, daß da- Bedürsniß für diese Vorlage noch nicht nachgewiesen sei Eine Beschrüntuag der Borlage ans einzelne Industriezweige sei schon im Inlercste der ländlichen Arbeiter nicht G äijig und deshalb set ein Opfer der Gegner zn erwarten. Beifall recht-.) Abq. Schräder (deutichsc) bemängelt zunächst die Ausdehnung der Vorlage, welch« an dem Uebelstande leid», daß die Grenzen dieser Ausdehnung nicht sicher gezogen sind. Der AnSweg des BerbteibenS bei der Versicherung werde durch die Last der Zahlung eine« dreiiachen Beitrage», wie Vorlage sie Vorschläge fast illusorisch gemacht. Unmöglich sei e« übrigen- nicht, daß d e Berechnungen auch de- Vorsichtigsten sich täuschen, denn ongendlickiich rechne man war mit günstigen Verhältnissen. eS liegen die Zecken, wo die ffrrhülluiste ungünstiger waren ober noch nicht sehr weit zurück und würde man den Arbeitern damol- mit solchen Ansorde,ungen ge» kommen sein, man Hütte sehen sollen, welch« Antwort man bekommen hätte. Redner bekämpft altdann die Beibehaltung der Ort-casten, gesteht aber za. daß er augenblicklich einen besseren Vorschlag nicht zu mache» wisse, wie er denn auch zagestrde» muffe, dag hier die Kritik leichter set, al« dal Bessermachen. WaS die Höhe der Reale anlange, so glaube er, daß die Vorlage die Beruh gung. die man von ihr erwarte, wenigsten- in der ersten Zeit nicht Hervorrufen werde, vielmehr werde sie eine große Enttäuschung herbeiiahren. Der Arbeitgeber, der bisher au- Rücksicht«» de, Humanität einen alten Arbeiter noch lange behalten hätte, würde nach dem Erlaß diese- Gesetze« den Arbeiter, der nicht mehr so recht arbeit-fähig ist, viel eher entlasten, al- sonst und doder werde e« kommen, daß eine große Anzahl von Arbeitern viel früher invalide wird, ol« eS sonst der Fall gewesen wäre, und diese würden sich alsdann mit einer Rrnle von 72 ^ begnüge» müssen. Tie zu leistende« Bei» träge würden sehr bald dcn Charakter von Sieuein annehmen und die Unterstützung sei und bleibe eine Unterstützung nur öffentlichen Mitteln, klm den RkichSjulckiuß zu deck-n, würde man sehr bald genöthigl sein, die Steuer» zu erhöhen. Er und seine Freunde seien gegen de» Entwurf, weil er geei inet sei, die ans dem Arbeiter ruhende» Lasten erheblich zu erhöhen. Eine E> Höhung der Rente würde unbedingt eine Erhöhung der Beiträge zur Folge haben wüsten und da der Arbeitgeber unzweifelhast in diesem Falle der Stärkere sei, so werde er auch bei verschiedenen Gelegenheiten ver suchen, seine Beitrag-last aus den Arbeiter abznwälzen. Wer gebe denn nun auch die Versicherung, daß diejenigen Sätze der Rente, die beute al- ausreichend erachtet werden, auch in Zukunst an-reichend sind. Da« QnitliingSbuch sei sür ihn und seine Parteigenossen unannehmbar. Die Arbeiter und nicht die social- demokralischen Arbeiter allem stehen dieser Vorlage mit Mißtrauen gegenüber und noch in keiner Arbeitcrversammlung sei e>n? Resolution zu Gunsten des Gesetze- beschlossen Sei auch der Mißbrauch mit dem Quittungsbuch gesetzlich verbitten, so könne doch Jeder au- dem Buche ersehen, bei welchem Meister drr Arbeiter biSh r in Arbeit gestanden habe. Mit emem G> letze, welche» da« Vertrauen der Arbeiter erwecken soll, sollte man sich bülcn, derartige Bestimmungen in- Leben zu rusea. Ganz ähnlich siebe eS mit der Organisation. Ter Umstand, daß man die Beruf'genossi-n'chajten hier auSschlicß-, könne sehr leicht dabin sühren. daß die Be ussgenossenslaften allmäiig ganz verschwinden. Er sei allerdings der Ansicht, «aß eS nicht zweckmäßig erscheine, die Berus-genrstciischasten in diele-Gcietz ausziinet,men,einmal wegen ihrer Organisation und seiner, weil sie selbst nicht die Re gung haben, dir neuen Arbeiten zu übernehmen. Die von der Regierung vorgrichlagenr Organisation hat wenig Freunde im Hnuse gesunden. Dcr Reich-gedanke ist erst später so recht lebendig geworden und e« ist deshalb natürlich, daß da- Reich, wenn e- sinauziell erheblich engogiN ist, auch einen maßgebenden Einstuß haben muß und da würden sich verschiedene Friktionen ergeben und man würde dadurch einen neuen socialen Staat tm Staate geschaffen haben. Alle diese Bedenken würden zurstckgestellt werden muffen, wenn nun wirklich der große Erfolg elnlreten würde, dcn man sich davon »er» spricht. Da- ist aber nicht der Fall und e« wü'de somit nur die Unzufriedenheit erbeblich vermehrt werden und man wii d sehr bald mit immer neuen Forderungen kommen. Ans dem betretenen Wege weiter zu gehen wird sehr schwer sein und sür Diejenige», weiche die Gesetzgebung bi- hierher geführt haben, wird es sehr unangenehm sein, immer weiter gehende Forderungen zurückzuweis-n. Der Arbeiter muß sich besten bewußt sein, dns, er nur vorwärts kommen kann au- eigner Kraft. Au-diesem Bewußtsein ist es zu crtläcen, daß in England z, B. die socialoemokratücheu Beßre! ringen so wenig Boden finden, weil die Arbeiterinvö kcrung daielbst der absolute Gegner der Soc>aldci»okra:ie ist. Nichts ist falscher, als au> socialpolttischeni Geb cle Alle- mit einem einzigen Mittel Helsen zu wollen. Gehen Sie einmal andere Wege, die Ihnen schon oft i»,gekniet sind, und Sie werden uns in und außer drm Hause an Ihrer Seite finde». (Brisall link«.) Abg. L euschner-Ei-leben sReichSp ): E' könne nicht seine Ans. gäbe sein, in die Detail- dieser Vorlage emzuqehen, ec «volle nur dir HauplgesichlSpuiicl« kurz beleuchte». ES sei gefordert worden, daß die Berus-geni'sten zum Träger der Anstalt gewacht werden sollen; dem gegenüber halte er die Bestimmungen der Vorlage sür eine» wesentlichen Fortschritt und er sei auch de-. Meinung, daß die Einrichtung eines NRch-versicherunganiteS das Richtige sei. Die Bedingungen der Feststellung der Renten müssen klar sein; wegen drr llebergangspeilode aber könne unmöglich die ganze dauernde Bersicheruug in Frage gestellt werben. Die zur Lrmirole der Marken anaeordneten Mastregeln müßten io lange beibehalten werde», b,S bessere gesunden seien; ob die« möglich sei, sei zweifelhaft. Bei Fest, setz,mg der Renten mäste mit der allergrößten Vorsicht verfahren werde», da sonst allerlei llnziiträglichkciic» herbeigesührt würden Im Großen und Ganzen seien er und seine Freunde »nt der Vor, lag» der Regierung einverstanden. Die Veribrilung der Beiträge zwischen Arbeitgeber »nd Arbeitnehmer Im Entwürfe, beruhe seiner Meinung nach aus richtiger Schätzung; ohne de» ReichSzuichuß aber würde dir Vorlage sür ihn und seine Freunde unannehmbar sein. Dir Fortsetzung der Beraihung wird sodann aus Montag 12 Uhr vertagt. , Lrgedniß -er Stadtveror-nktenwahl. * Leipzig. 7. Drcemder. Die dic-jcihrige Sladtver« ordnctenwahl war sehr lebhaft; eS belhciligten sich daran 5232 Bürger. Im Jahre >887 betb.-iligten sich 3372. im Iabre 188« S868, 1885 878«. 1884 503l. I8>,3 5592. 1882 4537. Auch diesmal machte sich kaS Vorhandensein nur eine- Wahllocale! sür die in den entfernteren Vorstädten Wohnenden al! sehr hinderlich gellend, immcrhin aber er scheint dessen ungeachtet die Beibringung al» eine recht er freuliche. Diese Lebhaftigkeit ist ohne Zweifel dem Vor handensein von drei Listen zuzuschreiben, denn obgleich da! allgemeine Wahlcomilt mit seiner Liste sehr spät aus dem Plane erschien, haben doch die anderen Liste», von denen sür ^ie Handwerkerliste säst gar nicht öffentlich agitirt worden war, deträchlliche Minderheiten ausznweisen. Von den ab gegebenen 5232 Stimmzetteln waren 4554 glatte, und zwar sie'en davon: 2495 ans di« Liste de- Allgemeinen WablcomiiL-, >247 « - - drr Handwerker, 8l2 « « Oncrliste: verRnderl (gestrichen und zugeschricben) wurden abgegeben 5>il Zettel drr Liste oeS Allg. WablconiittS, 89 « » Ouerliste. t>0 » « Handwerkerliste und ferner 14 sog, Wilde und 14 unqillige. Das Zäblgesct'tist nimmt angesichts kieier Zersplitterung eine so lange Z it in Anspruch, das; e« beute » cht berudick werten konnte; die Zahl der Stimmen, welche aus jesc» <1 iiiridatcn siele», können wir daher beule nicht a,ig be i. AuS der obigen Ausstellung gebt aber hervor, daß die Liste deS Allgemeinen WahlconiilvS. deren Naineu sa zum giößlc» Theil auch aus de» andere» Liste» standen, als diilchgegaiiae.i zn lxckrachlcn tsi, und demnach die folgende» Herren alS gewählt an gesehen werden könne»; X. AuS der (slastc der angesessenen Bürger: Backhaus, Sckto Wilibald Ferdinant, Maurermeister. B>elesetd. Eugen, Kaufmann. FäbndriL, Ludwig Wilhelm. Kaufmann. Heinrich. Ebuarv Gustav, Tischlermeister. Herrmann. Johann Tarl Gustav, Kaufmann. Mayer, Friedrich Alerander, Kaufmann. Oehler, David August, Schlossermeister und Vorsitzender der Gewerbekammer. Roßbach, Mar A-wed, Maurermeister und Architekt. Schulze, Earl Theodor. Fuhrwerksbesitzer. Schwabe, Georg Th ovor Otto. Kaufmann. Zenker, Iuliu« Oskar, I)r. sur. und Rechtsanwalt. Rcservemäaaer: M-isel, Elia» Gustav, Kaufmann. Schäfser, Earl Felix, Kaufmann. Tuch. Wilh'lm Robert August, Klempnermeister und Wasser- Techniker. N Aus der Elaste der «naagesessen«» Vürgerr Dvdel, Heinrich Ludwig. Kaufmann. Frank, Selmar, Kaufmann. Gebhardt, Johann Friedrich Adalbert, vr. pbll., Profestor und Oberlehrer. Kaiser, Franz. Lehrer am Taubstummen-Institut. LeSkien, Johann August Heinrich, Or nbll und Profestor. Moldenhauer. Wilhelm E. Friedr. Beruh.» vr. w«ck. und Peivatdocent. Seysanh, Julius, Murermrister. Süß. Earl Friedrich Iuliu«, Kaufmann. Vogel, Wilhelm August, Kaufmann. Völker, Georg Christian Wilhelm, Kaufmann und ttniglich rumänischer Eonsul. Reservemänner: Abel, Ambrosi»« Johanne-, Buchhändler. Tebc», Ernst Wilhelm Ferdinand, Inhaber einer geographi schen Anstalt und Steinvruckerci. Krcmer, Franz Adolf, Echuhmachermeistrr. Literatur. Folgende für da» bevorstehend« Weihnacht-fest km Berlage von Meißner S1 Buch s» Letvzig erschienene» Bücher sind an I»! alt und Ausstattung prächtige Erzeugniste und so re<^ angetha», Herz und Auge jede« Buchersreondr« zn bestricken. Wort« stk! Herzens. Eine Blüthcnlese aus deulichrn Dichtern. Mit Illustrationen von Marie von Acckendoiff u. A. Dieses Buch bietet Blatt um Blatt cnij starkem, weißem Tartonpapier, mit Gotoichaitt versehen «nd verziert mit meistcrhast auSgesübrirn farbigen Blumen und reizenden LandschaitSbildern, eine Reihe der geist- und gemüihvollsten Aussprüche unserrr auserlesenste» Dichter und Dichterinnen, wie Schiller, Goethe, Bavenstedt, Jean Paul. v. Feuchter-l de», RooueNe, Gcibel Barn- Hagen, Gaudy, Eichcndorff, Spitia, Humboldt, DüiingSseld, Möricke, Scheffel u. s. s. — Haideroscn. Ei» Gang durch Wald und Flirr. Dies Buch, reich illustrirt, in zartem Gewände, führt den Leser an der Hand deutscher Dichtung hinaus in die Welt, dmch Flur und Hain, über Berge und durch Dhüler, hin an de» träumenden See; an der blühenden goldenen Zeit, aus den Tagen der Rosen durch Gewitter bis zum Herbstgesühl; durch die Tage-zeil, vom Morgen- gebet big zum Lllendlied hinein in die Träume der Nacht. — Sterne !er Heimckty. Bild und Reim au- de- Kinde- Tal,ein,. Illustrirt von A. H. Plinke, mit Gedichten von Frida Schanz. Eine Augenweide sür die Kinder, Knaben wie Mädchen, sind die in vollendeter Weise au-gesührten Bilder diese! Buches, welche- noch durch die sinnigen Gedichte von Frida Schanz, wie „Die Himmelsleiter" — „Ehiistkindlein komm" — „Grüß Gott, me n Kind" — „Daß Lied, da! meine Mutter saug" — „Beschnifter- liede" — „Drr Engel hilft" — „Habt Mitleid" u. s. f., eine »»schätz bare Brreicher»ng erfährt. — Jngriidlnst von Fritz Reiß, mit Reimen von Friedrich Erck. Ein reizende! Bilderbuch, welche! das L den fröhlicher Kinder in HauS und Hos, in der Familie, wie aus dem Spiriplatz und in drr Schule zu lebendiger Anfchouung bring», au-gestanet mit Versen, die aus jede- junge Menschenkind den besten Einstuß auSüben müssen, i,t diese« wie auch die übrigen hier erwähnten Bücher ein» herrliche Festgabe sür unsere Jugend, erster« beiden vorzüglich sür erwachsenere Mädchen. —ck. Ein alter guter Bekannter ist wieder* ans dem WeibnacktSbüchrr. markic erschienen: Franz Hostmaun's Rener Deutscher 2««e«st- krruild in dem alirenommirienJugendschrisien-Brrlage von Schmidt « Spring in Stuttgart Sein Alter bürgt für seine Güte, denn er kehrt jetzt zum 43. Male wieder und ist in sehr vielen Familien ein regelmäßig einkehrender liedgewonnener Gast, welcher zu», WcihnachiSiesle schnsüchiig eiwartn wird. Ec ist dcn Eltern au- ihrer Jugendzeit noch ein lieber Bekannter, er ist mit ihnen alt geworren und doch jung geblieben, lo daß er auch wieder zum unenlbchrlichen Freunde der Kinder grworten ist, die ja schon im Voraus wissen, daß er ihnen nur Gute- und Sch-ne- bringen wird. Und darin haben sie sich auch diesmal nicht getauscht, denn der »alte Bekannte" bleibt seinen GrundiLtz-u Iren, er bringt wieder von dem Gliicn da- Beste. Es ist unnölhig, aus den gediegenen Inhalt bei ilniiangi eichen Buche-. da- in ce'chmackvollem Fesikleide, reich illustrirt »nt guien Stahlstichen, Farbenbildern und Holzschnitte», vor uns liegt, näher einzugehcn. aber eine rechte Weihnacht-srende sür Knaben und Mädchen wird eS sein, den „Jugendfreund", welcher an Erzählungen, Naturbeschreibungen, Schilderungen au- dem M »schenleben, Ernste« und Heiteres, Gedichte, Räthsel, überhaupt de- Belehrenden und Unterhaltenden eine so große Menge bietet, am Wcihnacht-abeude wieder unter dem Tanncabaume zn finden. —ck. » * « Einen alten liebgewordenen Freund unserer Jugend legt dir köiiigl. Hofbuchhandlung von C C. Meinhold L Söhne s» Dresden aus den Weihnachtstisch in Gestalt de- soeben in sarben- präcküigcr 'Ausstattung erschienenen 26. Bande» der „Ktndrrlauße", welche mit Neujahr in ihren 27. Jahrgang «ritt. Di- „Kmderlaube" eignet sich ganz besonder- als schStzenSwerihe WeilmachtSgabr für alle Glieder de» Familienkreise-, da sie in ihren Erzählungen, Sogen, Märchen, Tedichlen, in dem ans der Geschichte, Geographie, Ethnographie und Naturkunde Gebotenen, sowie überhaupt durch ihrrn vielseitigen Inhalt einem Jeden etwas bringt. Reicher Bilder- schmuck im Text und 12 Bilder in Farbendruck, höchst sauber au»- gesührt, belrbrn vortheilhasl da» 352 Seiten starke und elegant ge bundene Buch, dessen Preis von 6 ^l ein sehr geringer zu nennen ist. Die . Kinderlaube" ist durch alle Buchhandlungen de- Ja- und Auslände- auch ia MoaatShesteu zum Preis von 40 ^ für jede« Hes« zu beziehe». ll. * * » L. Riedel: I« Gsptch. Erzählungen und Gedicht« in vagt« ländischer Mundart. Planen i.V, Verlag von F. E. Renpert. Kl. 8*. 117 S. L. Riedel wird den Lesern diese« Blatte! schon aus früheren Jahren her bekannt sein, e« wurde aus ihn uachdrück lich von meiner Wenigkert im „Leipziger Tageblatt»" aufmerksam gemacht, rr wurde vrionter! den Freunde» kernige» Bolt-th»«- und naturwüchfigen Humor« warm empfohlen. Ich maße mir nicht an, zu behaupten, al- hätte ich etwa« dazu beigetrogrn, daß »er Mann im Lande «nd darüber hinan- bekannt wurde. Hentr aber gehört L. Riedel schon zu de« gelesene«» unserer «chriffsleller, ein größere« Pndlicu« hat Geschmack aa seiner gesunden und kräftige» Ko» gesunden; deaa seine beiden ersten Büchlein habe» sch,, je vier Auslage» erlebt, bi« axdereu je zwei. Im Vagtiaadr wir» »! selten ein Hau« gebe», wo man Riedel nicht lese. Aach di« dies jährige Gabe Riedel'! wird ihre» Weg staden, ohne daß ma» »och nölliig hätte, derselbe« mit einem Begleitschreiben durch die Nelt »a beiten Wir grw-hnlich enthält der auch äußerlich grschmockyoll ausgest-ttkie Baud launig« und ernste Sachen, Pros» und Borste, unter letzterer ouch einen sleiven Schwank, der ,n« am wrntgsien gesallkii ho». Di« dramatische Ader ist nun einmal nicht dt« starke Sette Riedet'S. denn die liegt aus dem erzählenden Gebiete, sei r! aus dem der Novelle »der aus dem der Schnaken «nd Schnarre», und aus dem lyrischen theilwe se. »nd wenn wir ihm «inen Rail geben dürfen, so ist k« der alte klassische: n« »ator ulte» oropläaw Einigt Getegenheilsgedichte sind — Gelegenbensgedlchle, and wen» de, solchen Gelegenheiten noch etwa» he>au«kommt so zeigt da! ebr» von de» „Gaden" de! Dichter«, der auch de« stereotypen Slistnng«. feste irgend welchen Verein- noch eine gute Seite abgugewinne» we ß Einige drr neuen Erzählungen erinnern an frühere, I» de- jonderS „Averglaam" und „der alt Hausadel vergißt nix"; na» seine „Leibgerichitr" sind eine Variation des vrrübmten plattdealiche» ' Läu'chen: „na seqg man dloi noch Spickaall" llebrigens würken i diese, n ich unserer Meinung, noch gewinne», wenn tie am Schlaß ai gehäi.gie „Moral von der Geiwichte" sedlen würde. L. R«dk1 verzeche diese wenigen Ausstellungen, sie sind im besten Stau« ge rn »l. denn zu jeder richtige» Kimt gehört nun einmal „ch et» Löffel Seal. , W illi am Fisch«». Paul Moser'! Natizkatettder als Schreibunterlage sür Ist Verlag de» Berliner lilv. Institut! (Int. Moier), Berti» Ak„ Poisdamer Straß« NOz Die V riagshandlang war voa jeher bestrott, diese» Ratizkaleuder z, verbessern »ad denseldru für de» Gchrech» tisch immer »»entbehrlicher z» mache». Dt» Ansgab« für ßns Iah» enthält „n rin» Monge neuer Beigabe», »etch» fg» Hrr«»WW von Wichtigkeit sin», «ch gta»ben wrr bestimmt, daß eo »ngahrtttr« Interesse i» olle» Bern!!- and Geschäftskreise» erwecken wird, schon deshalb, weil er ein wiikl'ch prokltsche», elegantes und badet wohl feiles Schreibtisch-Rronistt ist. — In dem gleichen Vertage erschien Paul Moser'« Hau«hal»»«g»buch sür den Schreibtisch deutschro H«n!sraur« für 18o9. Diese» Haushalt»ugsüuch <>u eleganter Glanzleiawandmappe mir grünem Tuchpapier ünerzogen oder in eleganter schwarzer Wrch-tnchiiiappe zu gleichem Preis) ist rtn durchaut praktische« W itdi-vasi-buch, und zwar in jeder B-- lebung. wie eS wohl kaum ein zweires geben dm sie, und o.,S zede c ouSlrau. auch als WelhaachlSz,cscheuk ein« aichi unwillkommeue estgobe sein dürste. Trntschrr Eolontalkalendrr für I88V. Herau-gegeben von Gustav Mein ecke. Benin. Verlag sür Sprach- und Handels» wtffenschosi (vr P Laugeii'cheidt). Dieser Taichenkalender, weicher vom Verfasser Sr. Durchlauchl dem Fürsten Hermann zu Hodenlohc. Langeaburg ehrsurchlsvoll gewidmet ist, enthält außer den Bildnissen drr Asritareisenden Hermann Rißmann und ttr. Karl Peter! eia Kalendarium mit wichtigen, sich aus die coloniale Bewegung de- ziehenden Notizen, eia Diarium. Außerdem finden wir darin eine Rundschau über die Lerh-ltnisie in den deuiichen üoioaien und Echutzaebieie» au! der Zeit vom Oktober 1887 bi« 1888, ein Ver- eickwiß der deutschen Eotonien noch tdrer Lage mit Angabe de- slächeiiinhalte« und der vorzügüchstea Bodenerzeu^niste, sowie eive iluszeichnung der Reiiti-deamle» m de» deutschen Schutzgebieten und noch viele! Andere, da! für alle Die, welch« sich tür die deuiich n Loionisatioa-bestrebnnge» in nicht-deuischea Läuderu intrressire», von Wichtigkeit ist. —<1. -ß Dresden, 7. Decembrr. Heute vormittag ist der Steuermann eine! am große» Ostragehege vor Anker liegenden Schleppkähne- bei dem Heranzieden der Kette über Bord gefallen und ungeachtet sofort vorgenommener Rettungs versuche ertrunken. Telegraphische Depeschen. * Berlin, 7. November. Der BundeSrath ertbeilte in der am S. d. M. unlcr dem Vorsitz de- Vic Präsidenten de- StaatSministeriumS, StaatSsecrekairS keö Innern v. Boetticher abgehaltenen Pleliarsiyunq den Entwürfen von AuSsührUiig-bt-stimmnnqe» und Dienstvorschriften zu dem Gesetz, die Slätistik de- Wciarenveikehr» de- bemschen Zoll gebiet» mit dem Autlanke betreffend, von« 20 Juli l879 mil den von den Ausschüssen sür Zoll- und Etcuerwesen, ür Handel und Verkehr und sür Eisenbahnen, Post und Telegraphen vorgescblagenen Abänterungen die Zustimmung. Außerdem wurde auf die Eingabe einer Handelssirma über die Zolldehanblung einer Waarensendung B schlriß gesoßt. * Pari». 8. Dccemder. In dem beule zwischen den Depulirten Snsini und BaSly stallgebabten Zwischenfall ist durch die Zeugen unter Vermittlung des Kammerpräsidenleir und de- al- Schiedsrichter zugezogenen Depulirten Oberst Plazanet ein All-gleich erfolgt. * Eharleroi, 7. December. Der Präsident de- in Cbatelct abgehallenen Sccialisten-Congresics, Laloi, und Mignon, Mitglied de» GeneralratheS der socialistisch-rrpubli- kamschen Partei, sind in Ciialelineau, verhaftet werden. Ein anderer Führer der Socialisten Dcsuisscaux wurde in Brüstet verbastet und hierher gebracht. * Madrid. 7. Decembrr. Ter Krieg-minister Cafsola sat seine Entlastung ^riommen. Der „Epoca" znsolge dürste rine Umbildung dcö Ministerium» unter Sagasta al» Prä- Ident mit Hinzuziehung Gamazo'S erfolgen. * Rom, 6. December. Senat. Der Gesetzentwnrs über die Reform der Lommuncil- und Provinzialverwallung wurde in eheimcc Abstimmung mit 7l gegen 48 Stimmen m genommen. Uns die Interpellation Eorte'S über die Bbsichien der Negierung im Rothen Meere erklärte drr Ministerpräsident CriSpt, >r sei gegen dir Okkupation voa Mastauah und Astab gewesen. Die Behauplung von Mostanah sei Wege» Asfcib'S notbwendig geworden. Iialien wolle sich jedoch nicht hierdurch in eine Situation bringen, in weicher beim Hinziiirttt europäiicher Complicaiionen se ne kireit- kräste vermindert werden könnten. E« handele sich jetzt darum, die localen Kräfte zu organisiren, die Regierung wolle keine Eroi-ernngeu in Abessinien machen. Ter Minister glaubt nicht an die Wahlschein» lichkeit eine« nahen Krieges, obwohl die Lage Europa- immerhin eine ernste sei. Die Beziehungen mit Frankreich jc-.en schwierig gewesen, doch seien die Schwierigkeiten jetzt überwunden, er könne versichern, daß in dieKm Augenblick die Beziehungen zwischen beiden Ländern normale und correcte seien. Der Minister stimmt mit Sorte darin üderein, daß ein Krieg mit Frankreich ein großes Un» glück lein würde, sicherlich werde die italienische Regierung in dirsrc Richlnng nie herausfordernd austrcten, ihr ganzes Bestreben sei daraus gerichtet, einen solchen Krieg zu vermeiden R dner weist aus die immer mehr wachsenden Rüstungen hin und hebt bervor, Italien könne koch nicht müßig dastchen, wenn eS sich um sein In terest«, um ctngegangene Verpflichtungen und um mögliche Gefahren handele. Die beständigen Bemühungen der Regierung seien aus Erhaltung dr« Frieden» gerichtet. Da- asrikangche llnternebmen dürfe nicht dahin sühren, daß man die Pflicht, sür alle Eventuali täten bereit zn sein, an- den Augen verliere. EriSpi glaubt nicht, j man die afrikanischen Besitzunoea ausgeben könne, Italien übe in Afrika eine civilisaiorischr Mission an- und könne von der» selben nicht zurückireten. Corte erklärt sich von den Ausführungen de« Ministerpräsidenten nicht zusriedengestcllt, bringt jedoch keinen Antrag ein. * Petersburg, 7. December. Durch einen heute der- vffentlichteu Befehl deS Kaiser- ist die Tbiitigkeit der so genannten Pahlen'schen Commission zur Revision der Äudrngrsetzr geschlossen worden. Rach Schluß der Redaction eingegangea. * Wien, 7. December. Da» Abgeordnetenhaus begann die Wehrg-setz Debatte. Plener erklärte, die Linke werde trotz Widerspruchs ver inneren und äußeren Politik sür da- W hr Gesetz stimmen, um eine Zwcidrittcl-Majorität zu ermöglichen, sie bewillige da» Gesetz aber nick t diesim Ministerium, sondern nur der Armee und der Machtstellung des Reich Ricger cr- klärte, da« Bündmß mit Denlichland sei ans den Inlercste»'beidcc Reichehrrvorgrgangenund cuirerGleichbercchiiguiighccd rTl'-ile müsse sestgehalle», jeder Gedanke an ein staaiSrechilich'S D.-r- häliniß aber abgelehnt werden. Panslawismus sei bei den Westslawen nicht verbanden. Das böhmische Volk wolle weder russisch noch deutsch werden und trete darum mit allen Kräften sür Oesterreich und besten Dynastie ein. (Beifall recht».) Minister WelsrrShcimb bemerkte Plener gegenüber, nach dem Dillen de« obersten Kriegsherren solle die deutsche Sprache da» Mittel drr Verständigung in der Armee, nicht da» Mittel der Parteiung sein. Für die Armee existtre keine Cprachcn- frage. Die Regierung gehe nicht von einem cinseilig nationalen, sondern von einem allgemein österreichischen Stand punkte au». Die Vorlage entspreche nicht einem einzelnen nationalen Interesse, sondern einem gedielerttchcn Intereste de! GesammtvalerlandeS. (Beifall. ) Grear (Junge,ecke): Da» böhmische Volk hege kein Vertrau d e Zukunft; wa» nütze der Friede, der scklicßlich dcn E der Staaken und den Ruin der Völker herbktsübren >u ouiiien werde aber für jede» Bunbiijß sein, da» den Ir edcn, tie Unab hängigkeit und die Givße OesterrcichS sichere E» bewillige daher da» Wehrgejetz. aber nur dem Kaiser von Oesterreich, dem Könige von Böhmen und dem ösierreichilckir» Staate, sonst Niemandem. Der Schluß der Generaldebatte wird mit 103 gegen 97 Stimmen angenommen. Nächste Sitzung Die»«taq. * Pari». 7. Tec mber. Tie Kammer lehnte bei Be- ratbuiig de» Budget» der Ebrrnlegion eine» Antrag, die den Ausläneern gewährte» Dekorationen im .Journal osfieiel" in drrSfsentl'ch-n. ab. — Der C as sation »b os verwarf bi« Berniniig Prado'». * Rom 7. Decembrr. Der Papst empfing beute die Prinzessin Friedrich Karl mit Gefolge, welchem der tculsche Gesandte v. Sch vzer sich ai geschlossen batte. * Zanzibar, 8. December. Da- keltische Blockade arschwader brachte gestern einen arabischen Dhau mit 87 Sklaven aus. wobei eine Anzahl Araber gefangen wurde. » NLULLI-'.!!'. tz.'L l.".-......
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder