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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-10
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1888
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Erfckk-tnt täglich früh «'/, Uhr. KkdLkli» und Lkpe-Uun I,dan»k«,,ffe 8. S,rrchlt»adr> der Rrditts«: vormittag« 10—1» Uhr. Nachmittag« 3—6 Uhr. »" -- - «»««HM 8»r »sr st« nschstk-Igentze Nummer setttmmten A»k«,,te «» wochrat«»«» st« 8 Uhr Nach»»««««, ,n r«»»- u»d Festtage» früh hi«Uhr. In N> FiUaltu fiir 3«s.-Aonah«e: VN« Klemm, Untverst,»t«straße 1. LantS Lsschr, Katharlnenftr. 33 hart, nnc> KS,lg«platz 7, »»r bi« Uhr. Mipriger Taaclilaii ^ 345. Montag de« ly. December 1888. Amtlicher Thetl. Vekauvlmachun-. Di« Einlösung rer am ss. L»ee»brr 1888 fälligen Zin«conponS unv Scheiue der Leipziger Stadtanle,hen ersolgt berntö dom 1» dieses M»»«ts , ^ ab bei unserer Ttadlcasse in den Stunden von 8—12 Uhr Vormittag« und 2—4 Uhr Nachmittag«. Leipzig, den 5. December 1888. Der Nath der Stadt Leipzig. 1. Schi. Or. Georgl. bulze. Vekauutmachuug. Schnee und Gts ist in diesem Winter auf folgenden Plätzen avzuwersen: 1) aus der a« Aahrvege nach de« Berliner Güterbahahofe gelegenen Parzelle Nr. 2786 der Sladlstur, 2) aus der a« Wi»d«üdl,«»e<,e gelegenen, »um Gut» Thonberg verpachteten Parzelle Nr. 67 der Flur Thonberg, 3) aus den Abtbrilunqrn t. 2. 3. 4. 5 und 6 de« Eilen burger Robelande«, zu beiden Seite« des Weges von der heiligen Brücke «ach der ehemalige» RatbSztegelet befind! cd. 4) aus Äbtheilnng rt t» der -kanUüidter Vieh weide, rechts von» «eutzscher Wege gelegen. Die vorgedachlen Piätze sind durch Piacatlasetn be zeichnet. Da« Abwersen von Schnee und Ei« au« den Grundstücken aus Straßen und öffentliche Plätze ist ebenso wie die Ablage rung desselben aus direct an den öffentlichen verlehr»raum angrenzende- Privatareal bei 13 Strafe für jede Zu widerhandlung verboten. Leipzig, den 21. November 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 8763. ttr. Georg«. Hennig. Veliarnitmachnng. Bon dem Unterzeichneten Armenamte solle» t« Stadt Hause allhie, Donnerstag, de« 18. Deoemder ». Vormittags von 8 Uhr a«, eine Partie Aetragene KieidnngSstücke, MSdel, HauS. «nd Kuchengeräthe, Betten, »ine Schneider- Nahmaschine und vergleichen mehr meistbietend versteigert Werden. Leipzig, den 7. December 1888 DaS Armenamt. Ludwig-Wolf. Iungbähnel. Vtkaimlmachlln-. Der Preiö für de» m der zweiten Gasanstalt der Stadt Leipzig erzeugt»» Koks beträgt loco Gasanstalt II: slir den Hektoliter Steuikohlen-GroßkokS . . 1 » « « » -Kleinkok- . . —- » 90 » - » « zrrkleinerte» Steinkohlenkok» sogenannten Meivinger-Kok- 1 » — » » - * Braunkohlen-KokS . . — « 30 - - « . Steiiikohlen-Kok-gruS . . — - 23 » Preis bei Abnahme größerer Posten noch Vereinbarung. Die Marke» zur Koks- und Grus-Entnahme sind gegen Baarzahlung. so weit d,e Dorräthc an Kok- re. reichen, im Bureau der zweiten Gasanstalt zu erhalten. Zur größeren Bequemlichkeit des Publicum« liefert die zweite Gasanstalt de» Kok« auch frei in« Haus Leipzig. Die Kosten hiersUr betragen bei jeder Sorte 13 sür den Hekto liter. Di» Lieferung geschieht dann in plombirten Säcken. Etwaige Bestellungen wolle man entweder mündlich oder durch die Post im Bureau der zweiten Ga«anstall, oder in der Rechnung«» „nd Cassenverwaltung der Gasanstalte», Ritternraße 6. machen. Ferner haben wir bei ?errn Ar. Rohr, Sidonienstraße 3. )erren Bernh. Ar»n, ch Eo„ Südplatz 8. Zerr» 2. G. Steinbor», Zeitzer Straß« t7» Herrn A. Damm, Peler«stel»weg 2l. Hern, Ar. «nuther, Strrnwartenstraße 71. Herrn Earl Hävpel, in Firma E. G. Wade^ W,N, Ranstädter Steinweg 23. Herrn W. Helbig, Davidstraße ». ein Lager der odenbezeichnete» KokSsorlen erricht« lasten und kann bi« Entnahme zu den oben dezeichneten Pmisen auch an diesen Stellen geschehen, an welchrn der Kok« ebensall« in plombirten Säcken gehalten wird. Leipzig, am 6 December 1888. De« Raths Devntatto» z» de» Gasanstalte». Vekanntmachllnz. Um der Kok«feuerung hierorts menr trmgqng zu verschaffen, baden wir Kok-öse» zur Zimmerdnzung in verschiedenen G'ößen unv Eonstructionen, sowie KokSkorbe zum Heizen und AuSlrocknen von feuchten, unbewohnte» Räumen. Neubauten u. s. w. beschaffen lasten und geben dieselben in unserer Aus stellung der Gasanstalt am Ricolaikirchhose käuflich oder miethweis» ab. Daselbst kann auch wäbrend der üblichen GeschäsiSstunden die Besichtigung der Oese» erfolgen und wird jedwede bezügliche Auskunft gern ertheilt werden. Leipzig, den 6 Drcimder 1888. Des Raths der Stadt Leipzig Depntatio« 1» de» Gasanstalte». Schlllbiillke-Lieleriing hetr. Kür di« diesige kante werde, », Oster, lS8» ls Stück neue Schulbänke von Nr. III ,«d IV rer Tabelle zur Verordnung vom 3 >pri> 1874 gebrmch» und soll die »nseritgou, der Vinke im Wege der Submilfion »Her Borbeholt der >,«w»ht »nier den ttoneurrente, irrgeb«, »erd«». Diejenigen, welch, qesoom, find, Md Sirsermig z» abernehme», wolle» -,«s»bkliche Offerten, »e, sch loste», „M ber Bezetchnong „SchnldSnkr Nonnhof" bi« ». Kannar 1888 hier einrriche». Nonnhos, «» 6. Dere»,der 1888 AaschauerbUbnen, die mit Blamen gefüllt waren, trotz de« Einspruchs der wallonischen Abgeordneten eine Rede in Vlilmi scher Sprache zu halten. Her weitere verlaus der Debatte, welche den sranzösirten Liberalen Belgiens diese un- enehme Ucberrasch»i»g brachte, führte zur Annahme der rHUfrsiimmung, daß die SlaatSanwätte ln den vläm»schen Pro- nzen sich in de» Anklage-Aclen ebenso wie die Vertheidiger _nc Angeklagten der vlämisch.'n Sprache »u bedienen haben. E> bestätigte sich damit die aus die clencale Mehrheit de« Parlament« gesetzte Erwartung der Llamen. * Die französische Press« stellt sich sehr erstaunt über di« Miltheilung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", daß in den letzten zwei Monaten 13 französische Osficiere wegen Spionieren- auS Deulschlanv auSgewiescn worben sind. Die „Frankfurter Zeitung" erhält auS Pari« folgende ttebersicbt Uber diese Preß'iimmen: Die meisten begnügen sich mit dem Abdruck de» Artikels der Dt« Stelle eine« Bezirk-thierarzte« im Loadrath««» Frantenhausea ist demnächst onverwrit, jedoch »oriäufig « miffarisch, zu besetze». Da« jährlich» Gebast ist aus 900 gesetzt. Geetaneie Bewerber wollen sich unter Vorlegung «pprobationascheine demaächst bei der »nieejeichnete» Behörde Krankenhaus«», den 3. December 1888. »«rstllch echwarz» Land A. «livlch. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 10. December. * Der Reich-tag wird bereit« Ende dieser Woche sein« Ferien ankreten. E» soll u. A. vorher noch da« Genossen- schastSgesetz in erster Lesung und der Handelsvertrag mit he» j»,Hungen Schweiz vollständig eiledigt werden. Ob der Sklaverei» ^Norddeutschen Allgenieine» Zeitung" und fügen hinzu, daß Antrag de- EeutrumS vor der Vertagung noch zur ^erhavd» si, demselben nicht d>c Ehre erweisen werden, ihn zu d>Scut>re». lung kommt, st.hl noch dah.n. Be, dem engen Zusa»«».. Der „Rappel" sagt, daß die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bang ^lejeS Antrag» »nt den Eolonialsragen müßte «io» Wichngstc verqeffe» habe, nämlich den Beweis, baß die dieser B-ralhung m.t besonderem Zl.tereffe enlgegeusehen. Etz gu-gewi,scncn Ossiclere Spione aewrsen seien. Der „Mal,ri schem» aber säst al« ob eben weae» ,enes Zusammenhan,-« „innert an die Geschichte de« Major« v.llaume im Proceß ver E'ser de« CentrumS sür diese Sacke bereit« etwas «,- pnian und Andere (?) und behauptet, daß die französische» kältet wäre. Die Eommission sür röe AllerSversicheriMA-» Vorlage wird ihre Arbeite» erst nach Neujahr beginn«». * ES berührt eigenthumlich, daß bei der kritischen Ve» lrackiuag de-Entwurfs eine« Bürgerlichen Gesetzbuchs die nationale Bedeutung des großen Werke« s» vielfach nicht zu ihrer reckten Würdigung gelangt. Van scheint vielfach nickt einzusehe». daß man selbst einzelne Assiciere, wenn ber Nachweis der Spionage möglich gewesen, nicht wären auSgewirse», sondern verbaslel worden. DaS ,^XIX. Sitcle" sührt als Antwort eine Liste von 20 deutschen Spionen auf, die vom Seplemder bi« zum December auS 'Frankreich ausg wiesen wurden. Da» „Pclit Journal" enb- tich publ cirt ein Telegramm auS Perpigna», wonach kürzlich ein deutscher Reserveossicier, Namen- Ehauvi» (?), der Mängel unk Unvollkomnirnde,te» getrost übersehen darf »i»d Ssionage verdächtig, durch «ine Photographie wiedercrkaunt muß mit Rücksicht auf den unschätzbaren Werth, welchen dte »>»1 in der Polizeipräseclur selbst verhaftet wurde, al- er Schaffung ver Rechtseinheil sür die Befestigung de« deutsche» ^s^hst unter dem Vorwände, Federn zu verkaufen, ein. Nationalstaates besitzt. Der begeisterte Freunds deutsch« ^rerunsten war. RecktSeinheit kann sich nicht eines schmerzlichen Gesühls er» ,. webren, wenn er wahrnimmt, wie sehr man sich auf einzelne Bestimmungen steift und darüber den «roßen »atioaaletl G sichlSpunrt au« dem Auge verliert. Diejenigen, welch« « Liebe zum Bessern da« Gute kurzsichtig bekämpfen, er unsrrm Volke keine Wobllhat. wenn durch ihr« die Freude ob des Zustandekommens des langersehnten ^ verblaßt und sich adsckwächt. E« ist im Hinblick auf die sestigung der inneren Bande, welche die elsaß-lothringische H«, völkerung an da« Reich knüpfen, von der allergrößte« Bich keit, daß IN den Reickslandrii sobald wie mönlzch )as" bürgerliche Reckt gitt wie im übrigen Reich«, es O rmz« Haft, daß die fortdauernde Geltung ber französischen Gesetz gebung daselbst dem BerdeutschungSproceß Hindernisse nicht zu unterschätzender Art bereitet und daß ein Tbeil der dor tigen Bevölkerung in dem Fortbestehen res fremden Reckte» einen Beweis gegen die Unwiverruslichkeil der Vereinigung mit Allbeutschlanb erblickt. Weu» aber der nationale Gesichtspunkt bei einem Gesetze so in Betracht kommt, dann sollte man doch sür die Mängel im einzelnen. die ja späterhin verbessert und beseitigt werken können, ein nach- iichtiaerr« Auge haben, al« e« vielfach der Fall zu sein scheint. E« >N unbeareiflich, wie Männer, welche doch sonst sür den nationalen Werlb unserer Errungenschaften doller Verstäudniß besitzen, bei der Kritik de» Entwurf« die nalionale Bedeutung desselben so zu unterschätzen vermögen, daß sie ihn sür durch aus unbrauchbar erklären, obscdo» zweifellos ist, daß, wenn er nickt die Grundlage deS künftigen Gesetzbuches bildet, letztere- sür absebbare Zeiten ein frommer Wunsch bleibt. * Au- Düsseldorf schreibt man un«: Am Freitag Abend iand hier eine Sußi-rft zahlreich besuchte von dem RealeruagSpräsideniea voa Berlepsch geleitete öffentliche Bersammluna zur Besprechung der jetzt un Rhe > a 1 and aus der Tagesordnung siedenden Frage der Handdildung statt. 1er Redner, Abq. von Schenckeridoris, emwickeltc in etwa a»derihalb- ständigen AnSsüdrungen den Grundgedanken, daß die Hanobildnng ibren Platz neben der Kops- und Lharakterdildnng bade» muffe, und eiläaterte dann eingehend den Gedanken, baß die öffentliche lkrz, hung nur dann diese Frage in den Bereich ihrer Erwägungen ziehen könne, wenn zweierlei nachqewiesea sei: daß die Handdildung einen erzieh lichen Einfluß auSiibe, und daß das öffentliche Interesse dir allgemeine Nniührnng bedinge. Der Beweis hierfür ist dem Revner aus dat Glänzendste gelungen, lnsdesonbere führte er den Nachwe S, in wieweit die Handdilbnna ei» Glied in der Keile der w rih chaii. lchen und socialen Maßnahmen unserer Zeit bildet. Tie Ber- sai»mlung lohule dem Redner mit ollieitigem Beifall. D e daraus erSffnete Debatte ergab vollständige Zustimmung zu den Ideen de« Rcdnrr«. b>« nickt »nr zeitgemäß seien, londern auch eine Eultur« frage in fick scklSssea. So Hot man hier sich überzeugt, daß diese Bestrebungen in der Dbal die weitgehendste Uuierftntzung vtldiene» und daß sie umsomehr olle Aussicht «ui Erfolg habe», als Redner eine Entwickelung aus dem Wege der Fieilvilligkeil empfahl. AIS Resultat der Versammlung ergab sich, daß da« au- den spitzen der Behlrden für diesen Vortrag bereu» gebildete LamiiS beauilragi wurde, sich durch Looptotton an« allen Ständen tu erweitern und diese Krage zur praktische» Durchführung in die Hand zu nihmcn. » « * Die von dem St. Petersburger Gewährsmann der Wiener „Politischen Eorrrspontzenz" verbreitete Nachricht, derzosolqr Gras Schuwalosf, »er rulsiiche Botschafter am Berliner Hofr, am 3V November in St. Petersburg rmgetroffen und nach einer Besprechung mit Herrn v. Gier« am 2. d. M. vom Kaiser empfangen sei, um ,n Sacken der russischen Anleihe vorstellig zu werben, wird in einer Eorrrspontzenz. dir von der russischen Botschaft d,«weile» Nachrichten erkält, al« vollständig au« der Lust gegriffen bc- zeichnrt. Gras Schuwaloff habe Berlin seit seiner Ende October erfolgten Rückkehr noch keinen einzigen Tag verlassen. * Die Wahl des neu«« schweizer Bundespräsi den ke» steht demnächst bevor. E« wird au« Bern, 8 December gemeldet: „Die radieal-demokratische Bereinigung beschloß, Hammer «IS Bundespräsiventen, Buchonnet al« Vicepräsideuten auszustellen. Als neue« Bund^ratdSmitgkieb an Herieustein's Stelle mir» »ahrfcheinlich der Ständerath Hauser von Zürich gewählt werden" * Die vlämische Bewegung in Belgien, welche in neuerer Zeis di« öffentliche Ausmerksamkril mehr al» irüber in Anspruch nimmt, hat einen neuen in dir Augen fallenden Erfolg zu verzeichnen. Obgleich gesetzlich die Gleichberechtigung ber vlämischen und der französischen Sprache längst besteht, war doch der Fall bisher nicht «ingetre en. daß in dem belgischen Parlammt eine vUimische R«tze gehqtten Word » wäre Der Bann ist jetzt ß«hrochen, indem der Deputirt« für Antwerpen. Eoreman«, d»e Verhandlungen Über den Ge brauch der vlämisch«» Sprach« bei Sprafproresfrn als Gelegenheit be»utzi«. um »nter dem stürmische» Beifall der * Dank der energischen Bemühungen des deutschen Bot fters v. Radowitz ist jetzt von Coastasitinopel ber fehl ergangen, alle von Deutschen in Palästina er- rbenrn Ländereien sofort sür ibre neuen Besitzer einzu- v«n. Hiermit Hot die deutsche Regierung einen nicht zu «»trrschätzenden Erfolg errungen und man kann sich jetzt der Hoffnung hingebrn, daß neben Russen, Franzosen. Ilalieneru, Engländern u. s. w. auch di« Deutschen festen Fuß im mgr« Land« fassen werden. >ls di« «rsten ausführlichen Meldungen über die >ste» Üvrnhtz» auf Samoa emaegnngen »are», zeigte R sich, daß «er gegen Damosese ausaettetenr ^rnwnig> A Mataafa feine Erfolge däuptsäcklich dKt Dnterstkttzung und ^ a Ermutd.gung von amerikanischer Seite verdankte. Insbesondere """" halten der Commanbant de« dort stationirte» amerikanischen Kriegsschiffe« .AvainS" und der amerikanische Consulal«- verwkser ganz offen die Allsständigen, Mit denen sie soft täq> l ch verkehrten, gefördert und zur Fortsetzung der Ke,ndselig> keilen, ja sogar zum Angriffe aus Apia und Muliuu aus gereizt. Auch batte brr amerikanische Capitain unter einem ganz nichtigen Vorwände Tamasese znm Verlassen von Mulinu zwingen wollen. — Wie der .Hamburger Eorrespondent" jetzt melkel, bat die deutsche Regierung in Folge dieser Parteinahme amerikanischer Bramlen gegen den deuisckerseil« als Herrscher von Samoa anerkannten Tamasese Beschwerde ,» Washington erhoben. SlaatSsecretair Bayarv, weicher über ta» Bei Hallen der genannten Amerikaner erstaunt ge wesen ist, hat dasselbe durchaus gemißb.lligt und al« un- vereinbar mit den gegebenen Instructionen bezeichnet, — Der .Hamburger Eorrelpondent" sieht in diesem Vorfall einen Beweis dafür, welch bedauerlicher Mangel an TiSciplin in der amerikanischen Beamtenschasl u»b Marine vorhanden ist. ES sei zu hoffe», daß der durch die Wahl deS Präsidenten Harris»» inau nirirle Regierungswechsel darin Wandel schaffen unv daß in-besoiiberc in Zukunft dem vorgebeugt wird, daß anierikarttich" Cousuln und Osffciere mit besreundeten Mächten willkürlich Händel suchen. Das Weißbuch über Ostafrika. * Dem Reichstage ist heute die angekündigie Sammlung von Aclei,stücken, betreffend den Ausstand in Ost- asrika» seiten« de« Reichskanzlers zugegangen. Die Mit lHeilungen beginnen mil dem Vertrage zwischen der Deutsch Ostasriranische» Gesellschaft und dem Sultan von Zanzibar, vom 23. April, schildern dann in Berichten de« Genrral- ConsulS MicdabelleS die Vorgänge, die sich an die Ausführung jene« Vertrage«, an die Uebcrnabme der Verwaltung in den Klist-,»Plätzen knüpfe», unv leiten schließlich aus daS Gebiet ver diplomatischen Unterhandlungen mit den europäische» Regierungen über. Ueder die En lstehung-gcsch ich te de« AusstandeS hat bereit- im October der .Reichsanzeiger- da« Benierkrnswertbrste mitgetheilt. Jene Veröffentlichungen bezogen sich auf die Berichte vom 24. September ab. AuS den noch weiter zurückdatirendeu Actenstücken iateressirt vor Allem ein die Lage — noch vor dem Ausbruch der eigent lichen Unruhen — beleuchtender E r l a ß de«Rrich«kauzlers an een Gcncral-Eonsul vom s. October, au« dem da« Fol gende mirgetheilt wird: FrledrlchSrvh, den 6. October 1888. Euer Hockwohlgeboren Berichte vom Ende August d. I., br- «reffend die Uebern hme der Verwaltung in dem dee Deulsch-Osi» ofrika-illchen Gesellschaft verpachteten Küstengebiete deS Sultanat« von Zanzibar, sind mir zugegangen. WnS die darin erwähnten Vorgänge in Dagamoyo und Panganl betr sfi, so bestärken n»ch die j-tzt vorliegenden aussührlichei, Mit- theilungen t» der Auffassung, daß da« Hissen der GeirllschaftSpaggc ln den Kiiftenbäseu überhaupi weder geboten noch ratdsam war. und daß der darüber entstandene Sneit hätte ver-n eden werden kSnne». w na die Gesellichasi-ogeaiea mit der vorsichngea Beschränkung aus da« praktisch Noihweadige verfahren wäre», welch« die B»e. dedingang de« Gelinge»« gewagter Uateruehmunge» aus »»brkaaniem Gebiet bildet. Nach Artikel 1 de« Vertrage« zwischen dem Sultan »nd der Deut ch-Oftasrikauiichen Gesellschaft vom 38. April ». I. soll die Berwalruug de« Kufteugedieie« im Name» und unter der Flagg« de« »ultan« mn Wahrung der TvuverawetätSrechte Seiner Hoheit geführt werde». Diesem maßgebende, Grundsätze dal da» Aiistrate, der Gesellschaft i, der Frage der Klaggenhiss»ng nicht tmspioch-N. Der s»sia» blieb auch ,«ch de« Vertrage her La»de«l>err i» den Knkeigebietr». S«„e »utprüä» o»«i,ad«» und den E,n- gehöre»«» gegenüber sür hi« Zwecke der »»»»scheu Verwalt»,« u»tz- dar zu «ach«,, war hi« Ausgabe »er Gesellschaft, welche an sich »nd ohne Heu Sultan weder he, aas Gemeinsamkeit »er Abstammung aa» de« Glaubens brrahead», Eiastuß de« Saliau« üder da« mächtig« arabisch« Clement dejat, noch «ber du i» da« Funere de« A b onnementsprels vterleljährlick 4>/, Mk. incl. Briagerlohn ö Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer AI Pi. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren sür Sxtrabeilageu (>n Tageblatt-Format gesalzt) »hu« PostbesSrderuag 60 Mk. «tt PaftbesSrberuug 70 Mk. Inskratr 6gespaltme Petitzeile 10 Pf. GrSßere Schristen laut uns Prel-verzeichulß. Tabellarischer ».Zifferajatz noch HSHerm Toris. Uttlamrn uuter dem Redact>on«strich die ügrlpalt. Zeile bOPi., vor den Faniilieuuachrichteu die Kgespaliene Zeile 40 Ps. Inserate sind siet- an die Erprtztttau j« senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueuuwenwcko oder durch Post nachnahme. 82. Jahrgang. Lande« reichende» Machtmittel de« Sultan« verfügte, durch welche Letzierer di-hrr seiaeu Auordauagea Gehorsam zu verschaffen ge wußt halte. Noch bedenklicher und in seinen Folgen gesäbrllcher war da« Versahren, welche« gleichzeiffg mit dem Hissen der neuen Flagge in Bagamovo gegen die dort wehende SulianSslagge brobachlel wurde. Wenn auch wirkliche Gewalllhäligkeilen nicht vorgekommen sind, so hätte doch die Mitwirkung der Matrosen unsere- Krirg-schiffe- beim tzerunternehmen der Flaggt und de« Flaggenslock-, wodurch die ersten unwahren Berichle an dt» Sulla» über Verletzung der Flagge und seiner Hoheit-rechte veranlaßt wurden, unterbleidcu sollen. Die Frage, ob der Wall mit seiner Weigerung, die bisherige Flagge aus dem Haule de« Sultan« eiuzuziehen, formell im Rechte war oder nicht, ist dabei nicht entscheidend. Ter RechlSpuact däiie seiten« ber B-sellschast überhaupt nicht in den Vordergrund gestellt werden sollen, londern Rngesichl- der schwachen Stellung der deutschen Verwaltung mußie dieselbe nnler Schonung aller naiionalen Vor- urtheile der Vrvölkerung durch geschickte Behandlung deS Sultan- und seiner WaliS gerade Liese ihren Zwecken dienstbar zu machen suche». Da« Versahren ist. wie mir scheint, mehr energisch al- um sichtig gewesen, und die Energie i» diesem Gebiete außerhalb der Tragweite unserer Schiff-geschütze uur mit unverhältaißmäßigea Opjern durchzusühreii. gez. von Bismarck. Sr. Hochwohlgeboren dem Kaiser!. Geueralcousnl Herrn I)r. Michahclle«. Zanzibar. Nachdem der Ausstand auSgebrochen und von dem General« consul in einer Reibe von Berichten in seinem Zusammen hänge mit te» Agtlalionrn der arabischen Sklavenhändler de« leucbtel worden, erfordert der Reichskanzler unler dem 3t. October telegraphisch Bericht Uber Zahl und Einfluß der Inder und Araber aus den Inseln und dem Fest lande de- SultanaiS. Darauf ersolgt seilen- de« General« consul- unter dem 3. November die nachstehende Darstellung, die am 26. November in Berlin eingegangen ist. Zanzibar, den 3. November 1888. Eingegangen in Berlin den 36. November 1888. Aus den telegraphiichen Erlaß vom 31. v. MS. beehre ich mich Euerer Durchlaucht Folgende- gedorsamst zu berichte«: Tot zahl reichste Element der buiitgemischten BevSIkerung im Sultanat Zanzibar bilden tue Suaheli, welche da« Küstengebiet OftasrikaS zwischen dem Rovuma und dem Somalilande bewohnen und in viel» einzelne Stämme zerfallen. Sie sind eigentlich eine Milchraffe, hervor- qegange» au» der ursprünglichen Bevölkerung und durchsetzt mit Somali«, Galla«, Lomorensern. Arabern und den Völkerschaften de- >uneren Afrika. Nomsuell bekennen sich dte meisten Suaheli, be sonder« in den Elädirn, zum Islam, e« genügt ihuen aber, etuig« «rabisch« GebrtSsormelu au-wendig z» »isieu, sie find «elften« indvlent in religiöser Beziehung und ahme» den Araber» einig« Beußerlichteite» nach, »eil sür sie der Araber einmal al« de» vor- espoct box dem Araber ist noch beute »>,».» « i.W,.»rr ist diel angesehener, als bee Europäer, nnd wird seine geistige Ucderlegenheit ohne Weitere« oneikanat. Wie viel Araber gegenwärtig »m Sultanat ansässig sei» mSgen, wird sehr verschieden geschätzt, ich mScht« die mir von einem wohl- unlerrichieten hiesigen Kantmanu gewachte Annahme al« »»treffend annehiuen, nach der aus der Intel Zaazidar etwa 3 bl« 3000, >m ganzen Sultanat eltva 10000 Araber leben. Die meisten stammen aus Ma-lat und dem übrigen südlichen Arabien, alle sind Muhame- baner und gelegentlich eine- religiösen ganali-ma- sähig, ob- wobt sie im gewöhnlichen Leben iolerant uud eher gleichglllig z» sein scheinen. Aus den Inseln de« Sultanat- ist der meiste cs.undbesitz in ihrem Elgentimm, ebensall- wird an manchen Küsten- gegenden wie bei Pangani und Bagamoyo von ihnen Londdau be- Iricbe», daneben liegt der bedeutende Kärawanenbaudel wesentlich in ihren Händen, und sie betreiben die Küstenschistjahrt. Ihr Wohl- stand sängt an zurückzugeheo, seitdem da« indische Slemeut in diese Gegenden eingeorungea ist und durch Vorschüsse di» arabischen Häiidlcr in Abhängigkeit gebracht hat. Immerhin giebt e« noch vielleicht wenige reiche, aber viele wohlhabende Araber, sowohl aus den Inieln wie aus den Eaniinenl, deren Anzahl cnlzieht sich indeß jeder Schätzung. Ihre Handelsbeziehungen reichen bis über die Region der großen Seen in da« Flußgebiet de« Lango hinein, und a» mehreren Gegenden haben sie bedeutende Ansiedelungen, so in Tabor», ferner an der östlichen Seile de» Nyaffa-Tee-. Im Innern gellen die Araber noch allgemein als die herrschende Elasse. An der Küste gab e« vor dem Emporkomme» de» Seyyid von Zanzibar eine Reihe kleiner arabischer Tynasien, so in Kasi, Kilo». Sudi, und manche von ihnen haben die Herrschaft be- hiesigen Sultan» uiemal» anerkennen wollen. Es sinken sich gerade an den kleineren Küstenplätzeu arabische Elemente genug, welche sich unS anschließco würden, wenn sie sehen, daß unsererseits eine dauernde Festsetzung beabsichtigt wird, sie also wegen de« Ucbertritt« nicht später der Rache de- Seyyid anhe,In sulten. Denn wie der Neger den Araber, so erkennt der Araber den Europäer al« ihm überlegen an. Diese Küsien-Araber sind vielfach derartig mit der NegcrdevSlkciung verwachsen, daß sie nicht mehr al- reine Araber angesehen werden können: sic sind an der Küste sowohl wie weit bi« in das Eentrum AsrikaS hinein zerstreut vor- zufindca. Neben dem Araberthum und znm Theil ans Kosten desselben wächst mit jedem Jahre der Einfluß der Inder, die meist au» der Halbinsel Kachh stammend, theil- M»l»amedaner, theil- Feueranbeter, lheilt lkuhverehrer sind. Durch Reichlhum sind vorn hmlich die Bauiane, und Kodjah au-gezetchnet. chneattst die araduche Ka„s- mannschaft verschuldet, und durch ihre geschäftliche Gewandtheit verftehr« sie den größlen Theil de« Gewinnes am ganzen Handel an der Ostküste an sich zu ziehen. Die Gioßcapitalisten lebe» hier in Zanztbar oder Indien, sie haben ihre Filialen an den Küftrn- vlitzen und überall ist im Handel und Verkehr die Mittel-Perlon der geschmeidige und geschäftskundig« Inder. Ihre Anzahl wird aus rttva 7 i», 80l« Köpft geschätzl. Im Allgemeinen hat sich da« ludtsch« Element den deutschen EoloniiatioSbcstrebnngen gegenüber freundlich gestellt, weil eben jede Verbesserung in Verwaltung und Justiz ihrem Bortheil entiprtcht: aber ihre Interessen sind ans ihre geschäftliche Thätiqkeil beschränkt. Außer den British Indern ist spectell tn der Stadt Zanzibar die Eolome poriugofischer Inder, der sogenannten Goaneie», nicht un bedeutend, sie stütz al- Kleinhändler, Wäscher, SlewardS, Köche recht nützlich, spielen indeß keine Rolle. gez, Michahclle«. Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Bismarck. Unter demsrlben Datum wird über die Besserung der Verhältnisse »n Baczamoyo und über die Beschießung von Wind, berichtet, von wo au« den Aufständischen Waffen und Munition zuczesühkl wurden. Damit verläßt daS Weißbuch die ostasrikanischen Vorgänge selbst und wendet sich den diplomatischen Unterhand lungen zu. Dieser Th«>l der Ackenstücke greift bi« aus den I. August zurück, und zwar trill hier zuerst der Cardinal Lavigeri« in den Vordergrund. Unter dem genannten Datum berichtet Gras Hatzseldt über einen Vortrag, den der Cardinal in Prince'S Hall zu Gunsten einer inter nationalen Conserenz in Ver Angrleaenheil de» SclavenhandelS arbalten. Ueber einen ähnliche» Vortrag berichtet der Ge sandte in Brüssel. Durch den letztere» richtet der Cardinal unler dem 24. August eine Eingabe an den Reichs kanzler. in der e» in Bezug aus den Sclavenbandel im Osten Afrika« heißt:
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