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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-25
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1888
- Autor
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Erscheint tL-ttch ß früh «'/. Uhr. Urs«ti«i» »ad LrprdUi»« IshanneSgaffc 8. Aprechfluff-rn drr Ürdirtton: Vormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« S—6 Uhr. W» btt Ata»»»k kt»«t,nd«kr V>-n»icri»»k «icht sich me »ichl »«rtmsuch. >««tz«e »er s»r tzte «5chfts«l,ende Ruurmrr tzesttmmteu GUkrrat» «u V»che«t^e« »t« L Uhr Rachuiittag«. «««n,.nutz Fefttuge«fr»» tzt«'Uhr. A» sr» Fiiiilrn str Zns.-^nnahme: vtt« Glt«». Uinv^rsilLttstrahe 1. . Lauts Lösche. G»th«tue,str. 33 pari, unv KS,«g«pl,» 7. bis >/.S Uhr. NWMr.TUMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtr, Handels- «nd GeschLstSverkehr. Nbonnementtprel» vierteljährlich 4V, Mk. tncl. Bringerloki» b Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer W P' Belcgereinplar 10 Ps. Gebühren für Ertrabeilagen (in Tageblatt.Format gefalzt, ahne Postbesörderung 60 Mk. »tt PostbrsSrderuag 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. GrSbere Schriften laut uns Preisverzeichniß Tabellarischer u. Ziffenisatz nach höhenn Tarit. Reklamen »ater dem Nedactlon«strich die sqespait. Zeile bOPs„ vordeaFamiltenaachrichie» die Kgespaliene Zeile <0 Ps. Inserate sind stet« an die Expedition zu sende». — Rabat! wird nicht gegeben. Zahlung prueuumeraulio oder durch Post-- »achnahme. Z6v. Dienstag daz 2V. Deeember 1888. 82. Jahrgang. Zm gefilligen Veachllmg. Unsere Expedition ist morgen Mittwoch, den 2V. Deeember, Bormittag» nrrr bi- «S Ubr geöffnet. LxpviUtlvn üe» I^elprlxer l'.ixedlLttes. An.kltcher Theil. Reujahrs-Briefverkebr. Zur Förderung und Erleichterung des Neujahrs- VriefverkehrS ist es gestattet, Briese, Postkarten und Drucksachen, bereu Bestellung tu Leipzig «nd t« de« Vororten von Leipzig durch die V»st a« L Januar künftige« Jahre» früh gewünscht wird, bereit» vom S«. Deeember «b znr Einlieferung »« bringen. Der Adseuder hat derartige Briese re., welche einzeln durch Vostwerthreichen frantlrt sei» «üffe«, iu eioeu Briefumschlag zu legen, diese« zu verschließen «nd mit der Aufschrift z« versehen: hierin k>»nlLlr1« d)eujahr»bries« für den Ort. Au da- Kaiserliche Postamt 1 in Leipzig." -olche Umschläge Gackele) mit Neujahrsbriesen rr lönneu bi- einschließlich deu 30. Deeember entweder an Leu Postschaltcrn abgegeben, oder, soweit es der Umfang gestattet, in die Vriettaste« gelegt werde«. Am 8t. Drcemder ist fedvch die «bgade ailsfchließ Uch «n de« Postschaltern zu bewirken. Die stmmtticheu, deu Umschlägen entnommenen vrttfe u. s. w. erhalten seitens des Postamt- 1 in Leipzig den Stempel vom 31.December6—7Nachm. Ausdrücklich wird bemerkt, daß die Einrichtung sich lediglich auf die in Leipzig verbleiben» de« oder nach den Vororten von Leipzig bestimmte« Briefe re. erstreckt. Es wird ersucht, von dieser Einrichtung, welche der störenden Masieneiulieferung von Stadtbriesen am Gylvesterabend zu steuern bezweckt und der ordnungsmäßigen Abwickelung des gesteigerte» Brief Verkehrs beim Jahreswechsel überhaupt zu gut kommt, einen möglichst ausgedehnten Gebrauch zu machen. Leipzig, IS. Deeember 1888. Der Kaiserliche Ober-Postdirector. Walter. vctinnimich««!. VN tzr« hiesigen Postämter« »er»«» a« erst«» «ettz- »acht»fNert«,e tzte Packet» 4cw»»»Itz«,toI1«i» »t, an Voche«»a,ea geöffnet sein. LNZit» he« L». Deeember 1888. Der Gatserl t^ Vtzer-Posthirector. kalter. Holzanctio«. , gMaataa, de» 7. Januar 1880, sollen von vor Mittag« 8 Uhr an ans dem MtttetWGlvschlaGe >» Lbth. 19» de« Burgauer Forstrevier«, ,si> sogenannten ventzfchrr Holze, dicht am Leutzsch-Wahrener Fahr »eg« in der Nähe de« Bahnhof« Leutzsch, ca. 80 Rmtr. Eichen.-kutzscheite t. und N. El.. » 805 . Eichen-Brennscheite, o 24 » Buchen» - o 14 » Rüstern» » o 18 » Linden» » vnter de« i« Termin« öffentlich au«bänq«ndeu Vodingung« »nd d«r üblichen Lozahluag an den Melstbietrude» »erlansi «erden. A»sa»««»tnnft aus obigem Schlage. Leipzig, am 2t. Deeember 1888. De» Nath» Forstdevntatto». Vekannlmachmq. Dnrch den unterfertigten S adiraib sind beute die Herren Grüner Friedrich Wilhelm Emil Kraft, Hohe Straße 30. S.-G. r., t. Obergeschoß, und Zitzlograpb Grdman« Emtl Hanl Brach, 8>do»ie>>straß 4i. III.. «W gewerbmSßiqe Trichinenschaner für den Stadtbezirk seipzig in Pflicht genommc» ivoidc», wa» hiermit zur öffent lichen Genuin,ß gebracht wird Leipzig, am 21. Deeember 1888. Der Siath her Ltadt Leipzig. vr. Kripp VM. 2400. 2bls. vr. Georgi. tppendorff vcrkaussar«-the. tS-Grunsslüeke Uuipersttäts Sm MstversttstS-GrunSsiückk U»i»ersitüt«Gr«tz»Kr. 1U«ieb Um«»» de« Parterre« i» zerigeiaäße vrrtans«>»e»l« Mobfichtigt. Grschts-tahaber, welch, aus dies. Laeale «pch». »altzthanlichft mte dem «WM» m tnteu. am »4. Leamdrr 18 rcklerti,,,. »erdeu Neatamtr i» Her» Vtettslfls -VrllaunMLchUlG. sümmh miNti» mit wT. , -chqedmck^ eine hilrmn, chmma >" we tha i ßaMa». »rftodie, wurde, la»t hier rrdattetrr »n»eiar: I) »» Etück P»M»e«, „gekleidet, »«eschiedeurr Eriche, llch t, Papd-Iartou« verpacki, vom 14. bi« 18. d. M., «i,brmb«: S) «in paar Lam«n»-tlzs»nh. brau,, mit Adsütze» Leders,hl„, sowie r paar k-lblederue Promenade»?»»- Gummieinlatz, am 17. d. M. «dend«: ^ 5) »tue kleine Holzkiste, sign,et: „8. 1^ G 6o. btSI. lall»*, darin ei» Dtzd. Hahleise», Dtzd. Ltechürntel. 80 Gramm volirrer pnndftahl, '/, Dyd. Prih-Ahlen. SV« Dtzd. a»eri»nWch» NetaRbohrrr in v verschied. Nummern, am 17. d M Nachmittag«; 4) e,u Deckbett Mil bell- und dunkeirothaestreiste« AckM Mb weiß, und rvihrarrirtem Ueberzug, am 18. d. M. Äbeud«; b) ein Winterüberzieher von schwarz, und graumelirtem» m» riestem Sioss mit Sammelkragea, »iaer Reche LteinuuUnms«, chwarz-, rotd- und -elbrarrtriem, wollenem Futter und Stoffbeutel, am 18 d. M.: 6) rtn packet >n Packpapier, uiit der Ndresse „Ouetar Staoümr, Lokliekeraul, korormtr^«", darin 4 Uuitermüatel» M» Ich irgend, vo» schwarzem, theil« glattem, tdettl geftreistem^Goff, the,l« mit Pelz., theil« mit Grtmmerbrsatz und theils zu« kavplen, am 18. d. M.; 7) eine silberne Ctztiudernhr mit becnnde. ohne t»nen „^ngrwt kreii" «ingetritzelt, mit anda»qeus«r, korzrr, goldeter Gelte an« lönglichen Gliedern mit anhangrndem drten psedatlla», am 18. d. M; 5) et» schwa,»leder„« GelbiösÄche« mit aus 3 GuSpsche» tzo- Üehendem Verschluß, darin 18 Mark »nd et, Leitzb«N«htztiN über S lür 4 versetzte -iaderkleider, am 18. d. M v) < leinene granenschürzen, bla», »nd »eis Gcharze »an hnntgeNreistem G-nuu, t GinbersD blau» «nd rothqeftreiftem, die and.« von blau» und G-ttun, et« Paar Srauenbasru «ud et« Paar GtnberPastn von granem Barchent, et» Franentlrid von dnnkelbia, gedrucktem Kalt«, mit Falbel und Taille, 8 LaWschükj neu. blau- u»d wrißg,druckt, »?." ge»., « Grauens« Hellem Gattu» und eine Vlonse von dnntelbranuem, g, Kattun mü Koller, am 18. d. M.; 10) ein vnch in gra»bro»nem Einband mit Goldschnitt, ÜGtvkti ^ttttar, ckar Loabweuä", ein ungebundeae« Buch, de titelt r ,jad>,. «»4 Litmiü'-, sowie etu »eraickelter PhotagraPtzwOggE» Aatzmen, am 10. ». M.: II) 1«—15 Etück P-rtemannair«. «bell» schwarz peil« braunlederu, 5—10 Etück Radelbüchsen in Form einer Dnnm mit dem Namen ..Hermann kieuw'-ieler", gefüllt mH NÜH» «nd Stecknadeln. 4—8 Etück Ratzrltzücher u»tz Ratzel-PPM ohue Kapsel, am 19. d. W.; 18) ,t» paar branue niade Li,spünnee« Hügel mit 4 ««. llbernen mit Lilbrr platttrten Schnallca, vom 19. bi» 90. d. M.s 14) ein türkische« Ltzamituch uud «ine Eaptzatzeck« da» grau» wollenem Stoff mit eingewirkteit schwarzen Figuren, am 1>. d. M.; 1b) et« Kaffer» mittelgroß, grauleineu. „X. 6," gez., darin et« Klrttz, sas» neu. schwarzwollcn, mit schwarzem Plüsch, Spitzen- und Perlena»«putz, eln Rerzmnff mit brannseibeun» Futter «ad Tchieisen, e,n« Nerz-Boa. » weihe Grauenhemdr«, „dl. oder „0. V7.- ge,.. 4-5 wrttze Daschentüchrr. 1 grüne und schwarze viützen. ein Paar Grancustiesrl mit Gummi,ng. eine schwarze Wasatkbrosche. rin volischräutchrn, Nein, schwarz, ein kleiner Spiegel, rin Handtajchchrn »m N ck'llchkoß, ein Etanbwedrl von bunten Federn und rin Hnudschuhküftche» mit braunem Plülchüberzug, am 20 d. M.; 16) eine silberne Etzliiitzcruhr mit Goldrand und Ternnde und de» eingravirten Buchstaben „O. 8,", am S1. d. M.; 17) rin dunkelbrauner Winterütztrzieher mit grotzea Aus. schlügen, blau» und rotbgrsteeistem Futter, 9 Nethen schwarzen HornknSvsen vad Getlcheudenkel, ein weicher brauner getragener Hilzhnt uud eia Paar graue Wildleder»- Hantzschntze, sowie et» Paar rothbranne GlarShandschuhe, am 22. d. M.; 18) 4—5 Meter Vleirahr» 24 mm stark, a» einem Code mit Mundstück, vom 2l. b!S 22. d. M.; 19) rtn Vinter ützerztrHrr» ziemlich neu, von brauarm, glattem Etoff, mit «deal. Sammtkragen, boataestreistem Futter, einer Reib« KaSpse mit verdeckter Botten«, rtn Paar »ene branue Glacehand schuh« Mit Pateniveelchluß und eine Ichwarzledern, prirftnsche mit einem Garnntteschein und mehreren villgltedSkarten. aus „Lorwaua 8p«n»«r" lauteud» am 28. d. M. »twatge Wahrnehmuageu über de» verblieb »er gestählt»«» Gegeaftüud« »der de» Thiter siad ungesäumt bei mserer trimiaai» »dibrtlauq zur Anzeige zu briune». Leipzig, am 24. Drcember 1888. Dn« Pali^iamt »er Etatzt Lei«»i, den Holr-Auction. 5lm UainrrsitütS-tzolzr bei Liebertwolkwitz solle» Mittwoch» P. Lannar küustt^n gabr«», von vormitiog« IstUtzran, S fichiene Stämme von 13—1b «a Mittenstürke u. 10—12 m Lange, 87 eichen« Kldtz« » 10—71 . » « 9—8 » » IS nboru.a.birk.Kiötz«» 10-49 - « » A—S » » 7b stchr. Derbstangea » 10—Ib - llat»rftürk« - 7—19 - » 9 Noummeter «ichene Nntzlchelt«, 18 » . Brrnnschkite, 97 « kirs«r»t dergleichru, 101 » » Vr«a,ik»üpv«i. 91 99ell«uh»udert kirscrue» Br«»nrrisig »utz 911 Langhaus«» barte« Lchtag- and Abraumreistg anciion-weis« verkausl w.rden. stauslusti .e werdea ersucht, zu der augegebeaea Zeit ans dem «ittelwaldschlage hinter dem giorfttzanse der U-iversirais. Waldung sich emzustndru. Die geordaetea Anzahlung'» sind sosort »ach dem Zuschläge zu bewirken. Leipzig, am 98. Deeember 1888. AntperGtitS-pentamt. Gcbhardl. illlitluug und Sank. Anstatt der Zusendung vo» Neujahrskarten haben an den Din- e»»ti»«-Ver«sa hi«r eingczahlt: Herr Loasul de L>agre . 8 ^ - Beruardo Sala ....... S » » Reichsg«richt<raih Forcad« d« Ltaiz 3 - » Kansmaun G. Luciut S » » Gap. Psr I. Juhr S . - Lapin» I. kchii'ittma»» , . . . S « v » Gchmitz «»..,.8» » Buchhändler Fr. Pflngmacher . . S . V. 7. Nichtamtlicher Theil. kischuetdrr. Vekanntmachung für die Hrrre« Vormünder. Die b'i dem Unterzeichneten KSniglichen Amtsgericht tu Pflicht stehenden Herren Vormünder werden hiermit veranlaßt, die weg«» ihrer Pfleg'besohlruen zu erstattende» ErzikhungSbertchte bis »NM 8t. Sannar 188» auher «inzureiche». Formulare z« diese, Berichten sind vo» den Herren V«r» «üntzern, welche nntzrrtzattz der Etadt Leipzig wstznen, vo, dem Herrn Ort-richter ihre« iwohnoriS, von de» übrige» Herr», Vormünder» aber, wie früher, in dem AmtSgerichtOgetznUde, Zimmer Ne. 78, 85, 84 and 187, zu erhallen. Bei der Au«süll»,g der gedachten Erz ehungSbertchte ist »eben vOÜstüadiger Vramwortuig der vorgedruckien Frage» »och weiter, «id »war: ») bei ehelich geborene» Pslegebesohlenru der voll« Name, S«a»d, letzter Wohnort ,»d da« Todesjahr de« verstor» d«^> Vater« onzagebea, b) det „ehelrch Geboreue» pad die Worte tzeizusüge» »»»ehelich gebore»". Auch w»It» di« Herr.» Vorniündrr etwa eiatrete»he Vohaiugl verü»drr»,,«n hier zur Anzeige bri,ge». Leipzig, de» 18. Deeembcr 1888. Güntgltchrs «mtSgertch», Atzttzetinng 7. M»n»1ield. Bl. U-«itliches Skjvinasu«. Anmeltznngrn für die Oitrransuatzme werde» «ntgeqe, a,«mm«, PPM 18. tzt« mit >8. 2»«»»r 11—1 >8«. prrISn llch» v»rstrll»»g de« A»z»«»id«»d«a >ß „cht erforderlich, «r», a»ch «wüascht. I-de,t,ll« wir» »d«»,, d»S letzt« Sch»Ize»g»Iß (die Mtchartt««»s»r) mitzabrinm». Hptzig. am 2i. Deeember 188». Vr. «»chartz »»cht„. Airrlii-GhAAiß»«. 7. Anmeld»»gen znr Ost»r«»sm»tz«, Word« i» dm NS 19. S»«mr l8« Gglich »«, 11—1 Uh» Gchetm wird di« VorlWnn« de« letzt», Derrmtzm 1W8. Ätalieuische ZustLnde. Die DrribundSpartei hat am Sonnabend Über die stranzosrnsreunde und Irredentisten in der italienischen Kammer einen wichtigen Sieg errungen. TriSpl verlangte Angesicht« der heftigen Angriffe, welche dir Regierung >n de» letzten Tagen »u erdulden hatte, ein vorbrbaliiosrS Ber- >»»«tum, welche« die Zustimmung zur auswärtigen und iktfchmr Potitil der Regierung »««spricht. Diese« Votum wurde bei »»WMtffcher Abstimmung -mit 284 lösten 4b Stimmen ertheilt. Zehn Depatirle enthielten sich der Abstimmung, vorher war das Verlangen Bantaeo's von der iiußersten Linken, die Bündnijverträge mit Deuischlauv und Oesterreich-Ungarn vorzulegen, um darau« zu ersehen, ob sie den nationalen Interessen entsprächen, mit großer Mehrheit abgrlehnt worden. Tie Regierung hat in Italien gegenwärtig einen schweren Stand, sie hat mit Einflüssen zu kämpfen, welche die zroßc Menge für sich »» gewinnen suchen, und es deshalb nicht verschmähen, aus die Straße hinabzusteigen, um ikren Zweck zu erreichen. Woraus die Feind« der Re zierung hinauSwollrn, zeigt rin Aufruf der römischen ^riedenSliga, welcher den Dreibund den Urquell alles vcialen Unbehagen« und ein« stete Drohung gegen den Friede» nennt und dafür dt« Aussöhnung mit Frankreich verlangt. Mit dieser sogenannten FriedenSliga geben die Irrebentisten Hand in Hanv, welche in Rom am 20. Deeember unter Führung von Abgeordneten in großem Zuge zum Hauje Obervank« gingen, um seinen Manen Huldigungen darzu bringen und zugleich gegen CriSpi und seine Politik Kund »ebungen jzu veranstalten. Bei diesem Anlaß schritt die Polizei kräftig ein. die Fahne der Irredentisten wurde zer brochen. viele der letzteren verwundet und schließlich die Ruhe wieder bergestellt. Unter dem Eindruck dieses revolutionairen Unfuges hielt am folgenden Tage der Abgeordnete Graf Arco eine heftige Rede gegen die Miiitairvorlage, beklagte sich über die Aussaugung des Volke«, über die GroßmachlSpolitik der Regierung, welche unerschwingliche Lasten mr da« Volk na<i> sich zieh« und erklärte schließlich, daß die Geduld de« Volke« in keinem andere» Land« so lange währen würde, als Italien. Der KriegSministrr suchte die augenscheinliche Wir kung dieser Red« auf viele Abgeordnete dadurch ab,»schwächen daß er die Nothwendigkeit der Anschaffungen für Militair »wecke au« der allgemeinen Weltlage bewies. Wenn ganz Europa rüste, könne Italien nicht zurückbleiben. es sei lächer lich, diese absolut unerläßlichen Vorbereitungen alS den Ve» weis einer kriegerischen Politik darzustelle». Am folgenden Lage nahm Eavallolti dir Bemühungen des Grasen Arco, die öffentliche Meinung gegen die Regie rungtpolilik auszureizen, wieder aus. hatte aber damit nu, genügen Erfolg. De Renzi und Rieotera trat« für die Regierung ein. besonder» der lerere, welcher Frankreich für da« gespannte verhällniß zu Italien verantwortlich machte, da alle Herausforderungen von dieser Macht allein au« rgen. Nach solcher Einleitung wurde r< EriSpi nicht wer. die ganze Hohlheit und Richtigkeit der Angriffe gegen di« Regierung darzuthun und die RrgierungSpolitik al« noth- wendig und nützlich zu erweisen. Uber dre ungewöhnliche Wärme de« Tone«, mit welcher EriSpi seine Politik der» kheidigte. zeigte doch, daß nicht mehr alle« so sei wie zur Zeit, al» rr die Führung de» Ministeriums übernahm. Er mußte die Eriuneruna an Victor Emanurl, an Eavour und Gari bald! wachrusen, um die Hörer mit sich fortzureißen und ihnen klar zu machen, wir wenig patriotisch da« Tebahren derer sei. welch« Italien zu einer Macht zweite» oder drillen Range« hinabzudrücken suchten. E« war ja etu« stattliche Zahl von Abgeordneten, weiche dem Ministerium ihr vertrauen kund- aadrn, ober die Meng« der ander« denkenden Abgeordneten ist nicht zu unterschätzen. 4b offene Penner und lO versteckte bedeute» in einem Lande, in welchem Lndeuscdast uud auqen dlicklich« Stimmung über vesonneuheit »nd Vernonstgrünve oft genug die Oberhand gewinne«, eine Macht, welch« von der Regierung nicht geriua geachtet »erde» Vars. Es ist kav« zu verstehen, daß «och den viele» Grenz» flreiligkeiten, welche von Frankreich so leichtsinnig herbei »tjühel und später oberflächlich behandelt wurden, nach de» Feindselig teile» gegen italienisch« Artzeit«, noch der geradezu vom Zaune gebrochene« Herausforderung wegen der E tulatiouea iu Maffauah. sich noch so viele und innige Fr« Graukeichs in Italir» fiudeu, wie t ha »sächlich der Fall. Mau ^L/LlLlZs«"^ Lt^«iL^^nu^^ »WW»e voerWecaneu ru crrau»u errrareu, me nun einmal va> Bedürfaitz empfinden, ihm Un>usrl»V«»hvr »U »ru ni Verhältnissen, dir sie nicht derstehea, in irgend einer weis« kunvzugeben. Am schroffsten tritt diese« Bestreben in dem Aufruf der römischen FriedenSliga hervor, welcher den Zweck de« Dreibundes so vollständig verkennt, daß er denselben als die Ursache alle« socialen Unbehagen« und al« eine stete lZedrobung de« Friedens bezeichnet. Versöhnung mit Frank reich, welche die FriedenSliga verlaogt, bedeutet nicht« Andere« als die Unterwerfung Italien» unter diese Macht, Verzicht aus cd« selbstständige Entwickelung und schließlich Theilnahmc an eurem Kriege gegen Deutschland. Dieselben Lente, welche angeblich aus dir Erhaltung de? Frieden« so großen Werth legen, daß sie jede Rüstung und Vorbereitung aus einen nothwendigen und ausgedrungeiicn Kamps al« Herausforderung Frankreich« auSgeben. scheue» nicht davor zurück, die Vereinigung Triests und de« Trentiiics mit Italien al« etwa» SelbstverstäiidlicheS und Unerläßliche« durch Etraßenunruhen der öffentlichen Meinung zu empfehlen. Also Italien mit Oesterreich unv Deutschland zu entzweien, dünkt den Irredentisten als rin verdiensl.iche«, patriotische- und dem Frieden dienliche« Werk, aber Frankreich zu Füßen ,u fallen und die Peitsche zu küssen» die sie züchtigt, will diele Sorte italienischer vaterlandSsreunde al« da« beste Motel nr Erhaltung de« Frieden« und der gesunden Entwickelung Italien« anpreisen. Man kann e« wohl verstehen, daß Stammverwandtschasl derarlige Regungen hervorzurufrn vermag, aber sie dürste keinen Einfluß aus Kreise gewinnen, welche durch Erfahrung und Bildung naturgemäß zu einem unbefangenen und richtigen Urtheil der Sachlage gelangen müßten. Unter solchen um- länven kann man e« nicht hoch genug schätzen, daß ein Mann wie Erirpi an der Spitze der Regierung steht, welcher mit den Regungen der italienischen Volksseele hinreichende Fühlung bat. um ihre Ursachen zu verstehen und die zweckmäßige» Mittel aus,»finden, welche geeignet sind, sie aus den rechten Weg zurück,»führen. Die Stimmung war in den letzten Tagen in Italic» vielfach sehr drcibundSseindlich, und ein weniger geschickter Minister wie EriSpi hätte solchen Knndgebunne» gegenüber, wie sie die Tage vom 20. bi« zum 22. Decemvcr gebracht baben, wohl stutzig und verdrießlich werden und an der Möglichkeit verzweifeln können, seine Landsleute, so weil ie seine Widersacher sind, zu überzeugen. Glücklicherweise ist >!n«pi ein kluger und stet« kampfbereiter Mann, zwei Eigen chaste», welch« der Leiter der italienischen Regierung unbe dingt baden muß, wen» er nicht den feindlichen Einflüssen nachgebrn soll. * Leipzig, 25. Decuvber. * Der Toast Sr. Majestät de« Kaiser» bei de« in Stettin vom Ossiciercorp« de«Künia«»Regimenl« Sr.Majestäl gegebenen Diner hatte nach der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" folgende» Wortlaut: Al» Wir im vorigen Herbst zusammen vor Seiner Majestät, Meinem verewigten Großvater, Kalserrrvne batten, haben Wir nieinal« gedacht, daß sobald sich die Zeit ändern könnte. IM babe beschlossen, den Truppentheilen, die Ich durch Alle:- böchüe Labineteordre zu Lebzeiten Meine« Herrn Großvater« ge führt habe, die Fahneabänder zum Andenken an die Zeit zu verleihen. Diese« Regiment gen-ce zu Meiner großen Freude auch dazu. Sei« dem Jahre 1869 gehören Wir zusammen, und da« letzte Mal, wo Wir zuiammen Gelegenheit hatten, lln« vor Sr. Majestät dem Kaiser zu zeigen, war ein denkwürdiger Lag. Die Zeit hat sich geändert und der innige Zusammenhang, der zwischea dem Regiment uud Mir möglich ivar durch Meine damalige Charge, ist nun leider dahin; nicht so der innere Zuiaminenhaag de« Herzen« Zur Erinnerung an die Zeit habe Ich dem Regiment die Fahne» bänder verliehen. Da» Regiment ist da« letzte gewesen, der letztt Truppentheil. den Ich mit dem Degea tu der Hand Meinem Groß vatrr vorgesührt habe. Da« hiesige Eorp« ist da« letzte gewesen, ans dem Seine kriegerprobtrn Augen ruhten, und daß eS sich der Allerhöchsten vollkommensten Zulriedrnbeit erfreute, da« wissen die Herren Alle, die damals die Endkritik Seiner Majestät angehör» haben. So möge denn uun diese Erinnerungsgabe Meinerseits ein neue« Bond sei», welche« Uni mit einander verknüpst; mSge er zu gleicher Zeit die Erinnerung sein für die damals im kameradschostlichen Greise zusammen verlebten Lage; möge e« zu gleicher Zeit «in Sporn sei» für Sie, den damals a»»ge>vrsche»ea Worten Meine- Großvater« entsprechend, Eich zu vervollkommnen und weiter an«zub>lden; mögen wir Alle mit ein ander stet« vor Angeu haben, daß, wa« auch kommen möge iu Krieg und Frieden, Wir unserer Pflicht stet« genügen und nie »er- Neffen mögen, daß die Angen, die damals unter Ua« aus Unserer Arbeit weilten, von Oben herab aus Unser Tbun herniederschaucu, ob Wir so auch weiter arbeite». Daß da« Regiment >u diese,» Sinne weiter leben und wirken wird, ist Meine seste lleberzeugung So sordere Ich Sie denn auf, mit Mir aus da- Wohl des GrenadieoRcgimeni« Kön g Friedrich Wilhelm 17. zu trinken. Ee. leb« hoch! — hoch! — hoch! * Die Hochwassergefahren, von denen da« soeben abgelausene Jahr so beklagen«werthe Beispiele geliefert hat. treten insofern verschieden auf, al« sie an den größeren Strömen in der Reste! mit dem Eisgang zusammenbängeu, im Gebirge dagegen im Hochsommer au« Anlaß vo» Wolkcn- brüchen und Perioden heftigen Regen« Vorkommen. Dies bestätigen auch die Erfahrungen de« letzten Jahre«; die Be>- hecrungen an der Weichsel, der Eibe und anderen größeren Flüssen traten mit dem ausgehenden Eise, dagegen ,m schlesischen Gebirge im August ein. Wenn r« gilt (w wird ofslciö» au« Berlin gemeldet), die bei diesen dc- tlaqenSwerthen Ereignissen gemachten Wahrnehmungen zur künstige» Vorbeugung ober Bekämpfung derartiger Gefahren nutzbar zu mochen. so wird für die größeren Ströme zunächst darauf Bedacht zu nrhmn, sein, daß d,e al» nothwenvig c> kannten Besserungen, soweit khunlich, bald genug durchgesühi t werden, um bei dem nächsten Eisgang schon wirksam »u sein. Insoweit die Mitwirkung der kandeSvertreluug. sei «« für die Gesetzgebung. s„ c« für dir ElatrseststeUung in Frage kommt, würde die Inkraftsetzung bezüglicher Maßregeln zu dem bezeichneken Termine allerding« au«- gesäloffen sein. Um so mcbr war es geboten, diejenigen Maßregeln sicher zu steilen, zu denen die Regierung ohne oie Mitwirkung der Lanbervertretung kompetent ist. Dabei kommt bezüglich der größten, Hochwasser- und EiSgefabeeii am meisten ausgesetzten Ströme vor Allem die Beseitigung der Duplicität in Betracht, welche seit Enisühruna besonderer Strombauverwallungen zwischen diesen mit den nvthigcn tech nischen Krästrn und Hilfsmitteln ausgestattrten und den mit der Beseitigung solcher Gefahren betraute», aber der erforder lichen A»«r<Istung entbehrenden LandeSpolizeibehörden bestelt, und zwar in drr Richtung, daß die Verantwortung für lie Leitung der Maßregeln zur Vorbeugung und wirksamen ve- bämpsuiig dieser Gefahren einheitlich d,r Strombauverw«ltung Rtzertrsge» und drrfrldr» da« entsprechend« Maß von Befug»
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