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o Dr. Franz v. Vivenot. In diefer Beziehung ift es zunächft das vereinigte Königreich Grofs- britannien — fo weit es nicht die Colonien betrifft — welches nur fpärlich feine Montanprodudle zur Schau ftellte. Auch Belgien und Frankreich dann Brafilien hätten weit beffer vertreten fein können. In wirklich grofsartiger Weife aber, was fowohl Quantität als Qualität der ausgeftellten Objedle betrifft, hat fielt Oefterreich-Ungarn, Deutfchland und Schweden-Norwegen an der Ausftellung betheiligt, und find fchon die S.pecial- kataloge diefer Länder, wobei der von Schweden in erfte Reihe geftellt werden rnufs, von grofsem Werthe. Dem entfprechend foll auch bei der nachfolgenden Berichterftattung zuerft Oefterreich-Ungarn, dann Deutfchland und Schweden behandelt werden , woran fich weiter die übrigen europäifchen Länder, dann jene von Afien , Afrika und Amerika in alphabetifcher Reihenfolge anfchliefsen, während die Colonien bei ihren Mutterländern in Betracht kommen. Oefterreich-Ungarn. Ein wahrhaft unübertreffliches Bild bot der Pavillon des k. k. Ackerbau- Minifteriums, wofelbft nicht nur der Inhalt einen hohen Werth repräfentirte, fondern auch bezüglich der Anordnung der ausgeftellten Objetfte Treffliches geleiftet wurde. Zunächft foll die, gleichfalls in dem Pavillon des Ackerbau - Minifteriums ausgeftellte Colledlivausftellung der Staatsfalinen näher erörtert werden. In der öfterreichifch-ungarifchen Monarchie ift das Salz (Chlornatrium) ein Gegenftand des Staatsmonopols, und find gegenwärtig in Cisleithanien für den eigenen Bedarf und für jenen einiger angrenzenden Theile ungarifcher Länder, wie endlich für den Export in das Ausland t8 Staatsfalinen und 5 Salinen von Privaten in Thätigkeit, von welch’ letzeren das Salz um fixirte Preife per Centner von der k. k. Finanzverwaltung eingelöft wird. Das Salzmonopol hat in Cisleithanien in den letzten drei Monaten ein durchfchnittliches Reinerträgnifs von 16,000.000 fl. öfterr. Währung geliefert. Die gegenwärtig von der Finanzverwaltung in eigener Regie betriebenen Salinen find die folgenden: ^ . 1. Ebenfee, 2. Ifchl, 3. Hallftadt in Oberöfterreich, 4. Auffee in Steier mark, 5. Hallein in Salzburg, 6. Hall in Tirol, 7- Wieliczka, 8. Bochnia, 9. Lacko, 10. Stebnik, 11. Drohobycz, 12. Bolechow, 13. Dolina, 14. Delatyn , 15. Lanczyn. 16. Koffow in Galizien, 17. Kaczyka in der Bukowina und endlich 18. Stagno (Seefalinej in Dalmatien. Die Produdle fämmtlicher 18 Staatsfalinen waren in äufserft inftrudhver Weife aneinander gereiht und wurden diefelben als Formatftücke '), Naturalilücke a ), Bergkerne 3), Minutien 4) und Mahlfalze der öfterreichifchen Länder, Blank- 5) und Stöckelfalze “) aus den Alpen, Seefalz aus dem Küftenlande , Fabnks- und Dungfalze, Soolen, Mutterlaugen und Abfälle zur Anfchauung gebracht. Hieran fchlofsen fich Handftücke der Salzformation, von Polyhalit (Gyps mit Ivalifalzen), von Gyps, Breunerit, Anhydrit und endlich von jenen Gefteinen, welche die Salz-Lagerftätten begleiten. 1 ) Formatftücke find geformte Steinfalz-Bruchftücke. -) Naturalftücke find ungeformte Steinfalz-Bruchftücke. 3) Bergkerne find kleinere oder gröfsere Partien von reinem Salz aus d.m HalelgeDirge (MatTe des Salzlagers). 4 ) Kleine Steinfalz-Bruchftücke. 5 ) Lofes Sudfalz. 6 ) Geformtes Sudfalz.