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42 Franz Kupelwiefer. Societe des laminoirs, forges etfonderies de Jemmapes bei Mons ftellte Roheifen in allen Dimenfionen, fagonirtes Eifen für Eifenconftruc- tionen etc. aus. Als Specialität, Qualitätseifen zur Fabrication von Kabelketten, garantirt für eine Beladung von 45 Kilogramm per Quadratmillimeter. An Fagon eifen find befonders hervorzuheben: Winkeleifen von 13 bis 127 Millimeter Schenkelbreite, ungleichfchenklige Winkel bis zu 150 und 90 Millimeter, Schie nen, U- und T-Eifen etc. Hervorzuheben find noch Gufsftücke, welche current bis zu einem Gewichte von 300 Centnern roh oder bearbeitet geliefert werden. Was die Fortfehritte, welche Belgiens Eifeninduftrie in der letzten Zeit machte, anbelangt, fo ift nur verhältnifsmäfsig wenig zu verzeichnen. Man bemühte lieh überwiegend, die bereits vorhandenen Einrichtungen entfprechend auszu nützen und zu erweitern. Wenig gefchah in der Vergröfserung der Hohöfen, indem erft jetzt mehrere gröfsere Bauten in Angriff genommen wurden. Auffallen mufs es, dafs ungeachtet der guten Refultate, welche in Seraing beim Betriebe der Beffemerhütten erreicht wurden, diefe Hütte die einzige blieb und bei diefer auch erft in der neueften Zeit ein Neubau, eine Vergröfserung in Angriff genommen wurde. In neuefter Zeit foll auch in der Nähe von Seraing von einer anderen Gefellfchaft der Bau einer neuen Hütte begonnen worden fein. Auch die Einführung des Martinproceffes fchreitet nur fehr langfam vorwärts und wir fanden nur die Produifte eines Martinofens (Scleffin) ausgeftellt. Es ift daher Belgien in der Erzeugung von Stahl, foweit aus den ausgeftellten Gegenftänden gefchloffen werden kann und weitere erklärende Notizen meift nicht beigSgeben und felbft mit aller Mühe nicht zu erfragen waren, im Verhältnifs zu anderen Ländern mehr als zu erwarten war, zurückgeblieben. Bezüglich der Fabrication von Schwarzblechen hat Belgien feinen alten Ruf bewährt. Deutfchland. Nicht zu leugnen ift, dafs die Ausftellung der deutfehen Montaninduftrie nicht blofs fchöne Ausftellungsftücke enthielt, fondern vorzüglich fchon defshalb befonders erwähnenswerth ift, weil diefelbe fyftematifch zufammengeftellt und wenn gleich viele grofse Werke gar nicht ausgeftellt haben, dennoch ein richtiges Bild über die Gröfse der deutfehen Montaninduftrie gegeben war, weil alle Objeöte fo viel als möglich an einem Punkte vereint ausgeftellt waren. Gerade dadurch, dafs .liefe Einigung bezüglich der Aufftellung von Seite der deutfehen Regierung ange ftrebt wurde, war es möglich, ein impofantes Bild zu geben; es ift der Eindruck, den diefe Ausftellung hervorbrachte, ein mächtiger. Was die Produdlionsver- hältniffe anbelangt, fo mögen diefelben aus folgenden Tabellen entnommen werden, welche fo vollftändig als möglich zufammengeftellt wurden: An Roheifen wurde erzeugt in den Zollvereins-Staaten: im Jahre Zollcentn er in Preufsen 1871 24,144.263 Baiern 1870 959-151 „ Sachfen 1070 255.060 « Württemberg . 1871 201.421 ,, Thüringen .... 1870 25-933 „ Anhalt 1870 8.296 im Grofsherzogthum Heffen . 1870 244.886 in Oldenburg .... 1870 7.484 „ Braunfchweig . . . 1870 421.333 „ Luxemburg .... 1870 2,588.814 r Elfafs-Lothringen . L'. 00 4,441,401 Zufammen 33.296.042