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58 Franz Kupelwiefer. Oefterreich-Ungarn. Die Eifeninduftrie Oefterreich-Ungarns war auf der Ausftellung nichts weniger als vollfländig vertreten und litt diefelbe vorzüglich dadurch, dafs die Montaninduftrie nicht fo, wie in den Ausheilungen anderer Länder an einem Orte vereint, fondern auf vielen Punkten zerftreut aufgeftellt war. Es würden die einzelnen, oft recht fchönen Ausftellungsobjekle weit mehr gewonnen haben, wenn man fie nicht zwifchen ganz heterogene Ausftellungsobjekle eingereiht hätte. An ein überfichtliches Bild über die gefammte Montaninduftrie war bei einer derartigen Zerftücklung der einzelnen Ausftellungsobjekle nicht zu denken, und es mufste fich uns zunächft die Frage aufdrängen, auf welche Weife es denn möglich werden konnte, dafs gerade die Ausftellung der Montaninduftrie Oefterreich- Ungarns das Bild einer folchen Zerftücklung bot, während die Ausftellungen der übrigen Gruppen weitaus geregelter und geordneter erfcheinen. Der Grund ift wohl ein mannigfaltiger, und follen hier die wichtigften Momente hervorgehoben werden. Bei dem Mangel an Platz, der fich bei der Vertheilung desfelben fühlbar machte, konnte am leichteften dadurch abgeholfen werden, dafs man den Sonder- gelüften einzelner Corporationen entgegenkam und diefelben zum Baue von feparaten Pavillons aufforderte. Auf diefe Weife entftand allerdings eine Reihe von recht fchönen Pavillons, eine Anzahl von recht intereffanten Localausftellungen, aber die Ueberficht über die Gefammt-Leiftungsfähigkeit der Montaninduftrie Oefterreichs ging verloren. Damit war aber dem Mangel an Raum noch nicht voll kommen abgeholfen und man mufste fich entfchliefsen, noch ein Gebäude unter dem Namen „Oefterreichifcher Eifenhof“ zu erbauen, der aber nichts weniger als das war, was man fich in einer internationalen Ausftellung unter einem Eifenhof vorftellen würde. Die Produkte der Eifen-Raffinirwerke, ja felbft Erze und Roh- eifen, waren neben Klempnerwaaren, Vogelbauern, Kaffen und dergl. zu treffen, .vährend in der Quergallerie 10 a Montanprodukle ganz friedlich zwifchen Seife und Toiletteartikel u. f. w. eingetheilt waren. Es liegt ein anderer Grund wohl noch in der urfprünglich unrichtig getroffenen Eintheilung, welcher zufolge die Produdle der Eifen-Raffinirwerke von der Urproduktion, der Roheifen-Erzeugung getrennt ausgeftellt werden follten. Beinahe keines der ausftellenden Länder hielt fich an diefe vorgefchriebene Zerftücklung, nur die Ausfteller Oefterreichs, welche nicht in einem feparaten Pavillon einen Platz fanden, waren gezwungen, mit einem ihnen angewiefenen Platze zwifchen den oft heterogenften Objecten vorlieb zu nehmen. Auf diefe Weife kam es, dafs die öfterreichifche Montaninduftrie an nicht weniger als zwölf Orten vertheilt erfchien. Was die ftatiftifchen officiellen Daten über die Eifeninduftrie anbelangt, fo find diefelben nichts weniger als vollfländig, weil nur die Urproduktion unter dem Ackerbau-Minifterium fleht, und nur diefes ziemlich verläfsliche Daten mit Hilfe der Berghauptmannfchaften zufammenftellte. Aehnlich wie in Oefterreich fcheint es fich auch in Ungarn zu verhalten. Nach diefen Daten ftellt fich die Produktion wie folgt: ' Im Jahre 1871 wurden erzeugt in Oefterreich Ungarn Summe ZoIIcentner an Braunkohlen ,, Steinkohlen 84,457-147 \ 87.053835 < 29,998.652 201,509.634 Zufammen . . 171,510.982 29,998.65 2 201,509.634 Die Erzeugung betrug an Roheifen 5,005.471 ) „ Gufswaaren aus erfter Schmel 2,658.028 8,492.1 22 zung 828.623 \ Gefammterzeugung von Roheifen . 5,834 094 2,6 58.02 8 8,492.1 22