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Korkwaaren. '29 i /* G der Kork feine einfache aberbeftimmte Verwendung -in dem Bedarfe der Welt findet, fo werden auch die Korkabfälle ausgiebig ausgenützt. Der fchlech- tefte, porofe und zerklüftete Kork wird für die Netzfifcherei als Schwimmkork verwendet und dazu verarbeitet; die kleinften Abfälle werden gebranntund geben eine intenfiv fchwarze Farbe. KORBFLECHTER W AAREN. (Gruppe VIII, Section 5.) Bericht von Carl K o h n , Civilingenieur in IVien. Die Korbflechterei ift ein uraltes Gewerbe und reicht in die Anfänge der menfchlichen Gefchichte zurück. Palmblätter, Schilf, Ruthen, verfchiedenartige Pflanzenfafern und gefpaltene Hölzer dienten der Arbeit, um Korbe und andere Behälter daraus zu erzeugen. Das erfte Buch Mofes fpricht fchon von Körben, worin gebackenes Brod und fonftige Nahrungsmittel aufbewahrt wurden. Auch heute find die Produdle der Korbflechterei, zumeift Körbe, fowohl in der bürger lichen Haushaltung als im Gewerbe und Handel in einer fo'vielfeitigen und reichen Verwendung, dafs das gefammte Korbflechter-Gewerbe einen keineswegs zu unter fchätzenden Fadlor in der Volkswirthfchaft aller Staaten und Völker bildet. Material findet fich an allen Orten dafür, die Werkzeuge dazu find von geringer Zahl und grofser Einfachheit und kann defshalb gerade die Erzeugung von Korb- flechtwaaren allenthalben als Hausinduftrie betrieben und ärmeren Gegenden ebenfo wie fchwächeren Arbeitskräften immer eine Quelle des Einkommens werden. Je mehr die grofse Induftrie und das Mafcliinenwefen die Menfchen und ihre Arbeit beherrfchen, defto forgfältiger müffen diefe Zweige der Arbeit und des menfchlichen Bedarfes gepflegt werden, denn es wird immer Kreife und Arbeits kräfte geben, welche die grofse Induftrie und Mafchine nicht gewinnen kann. Defshalb wird es auch hierwie in allen anderen Zweigen derHausinduflrie nöthig, dafs der Staat oder befiel* die Gemeinden und Vereine fich der Pflege derfelben durch Gründung von Arbeitsfchulen oder anderen Lehr- und Erziehungs behelfen annehme. Auch liegt in der Korbflechterei ein grofses Kunftmoment und ift die Ausbildung des P'ormenfinnes und Gefchmackes von ganz beftimmter Wichtigkeit. Die Kunft, das P'lechtmaterial zu färben, zu beizen und zu lackiren, macht wieder ein gewiffes Mafs von ch emifchem Wiffen dem Arbeiter nöthig. Es war daher von hohem Intereffe, fowohl die Erzeugniffe des Korbflecht-Gewerbes unferer Tage , wie fie in der Gruppe XXI., „Produkte der Hausinduftrie“ zu fehen waren , ebenfo wie Arbeiten aus früheren Jahrhunderten in den additioneilen Ausftellungen zu fehen. Man konnte da die verfchiedenften Arbeitsarten , die verfchiedenartigften Formen für die verfchiedenartigften BedürfnilTe finden, bei denen allenthalben die aufserordentlichfte Nutzbarkeit und vielfeitigfte Ver wendbarkeit herortrat. Die Form hat fich dabei, nur nach dem Zweck des Geflechtes verfchieden, faft allenthalben gleich erhalten. Das Material ift je nach der Gegend, in denen die Geflechte erzeugt werden, wohl fehr ver fchieden, aber je in einer Gegend durch lange Zeit immer dasfelbe. Dagegen aber wechfelt fowohl die Zweckmäfsigkeit der Arbeit als die Kunft der Behänd-