KURZ W AAREN. (Gruppe X.) ARBEITEN AUS MEERSCHAUM, SCHILDPATT u. f. w., STÖCKE UND PEITSCHEN. (Gruppe X, Seetion 1—4 und 6 ) Bericht von Ludwig Hartmann, D recks ler in IVie n. Bei aufmerkfamer Betrachtung der ausgeftellten Meerfchaum- und Bernftein -Waaren kam man bald zur Ueberzeugung, dafs in der Fabri- cation und Behandlung der Rohprodukte feit der Parifer Ausflellung 1867 ein wefentlicher Fortfehritt ftattgefunden hat. Nicht nur die Formen der gangbarflen Artikel find viel fchöner als früher, fondern auch die Ausführung in allen Theilen ifl viel exakter geworden, wodurch befonders die Exportfähigkeit derfelben wefentlich erhöht wird. Insbefonders in der Bearbeitung des Bernfteines ift man inWien zu einer Vollkommenheit gelangt, welche die ausländifchen Concurrenten in Staunen verfetzte. — Objekte von Bern- ilein, wie iie die Wiener Fabrikanten zur Anfchauung brachten, find nie vorher erzeugt worden; und wenn folche auch mehr als Kunftgegenflände, denn als Handelsartikel betrachtet werden müffen, fo übten fie doch auf das grofse Publi kum einen fo mächtigen Eindruck, dafs die wenigen analogen Ausftellungen von fremden Staaten fall unbeachtet blieben. Die Handelswelt aber erkennt ganz wohl, dafs befondere Fabrikseinrich tungen und Arbeitskräfte vorhanden fein müffen, um aus diefem empfindlichen Materiale derlei Formen zu erzeugen, und dafs Wien, als die Wiege diefer Indu- ftrie, hierin den erflen Rang behauptet und den Weltmarkt beherrfcht- Der Fortfehritt in der Behandlung des Meerfchaumes fowohl in glatten als gefchnitzten Formen liefs fich am auffallendften bei einem eingehenden Vergleiche mit den diefsfälligen Ausftellungsobjeclen anderer Staaten wahrnehmen. Obfchon Paris im Jahre 1867 recht gut gearbeitete Meerfchaum-Waaren exponirte und befonders in gefchnitzten Formen die Wiener zu überflügeln drohte, fo fleht es doch heute weit zurück. Nur in Bernflein-Cigarrenfpitzen waren Stücke I *