Die Heiz- und Sicherheits-Ausrüftung der Kettel. 97 Die Heiz- und Sicherheits-Ausrüftung der Kettel. Die eigentliche Ausrüftung für Bedienung und Sicherheit derKeffel, fovveit in der Ausheilung Neues und Bemerkenswerthes davon vorkam, zu befprechen, übernahm ein anderer Berichterftatter. Mir erübrigen alfo nur noch die zwifchen- ftehenden Vorkehrungen gegen die Keffelftein-Ablagerung, die Heizapparate und die Schornfteine. Die Vorkehrungen gegen die Keffelftein-Ablagerung. Mittel, welche mit der nöthigen praktifclien Einfachheit jede Ablagerung von Stein an den Keffelwänden verwehren, gibt es nicht. Alle drei Methoden aber welche diefes Uebel bekämpfen , nämlich Reinigung des Waffers vor der Verwendung. Keffelftein-Gegenmaffen und Schlamm- (und Schaum-) Fänger waren in der Ausftellung vertreten. Letztere erfcheinen bereits bei den einzelnen Keffeln erwähnt, bei welchen fie zur Anwendung kamen. Die Reinigung des Waffers vor feiner Verwendung war an den Meyn’fchen Keffeln der Carlshütte und bei den Sigl’fchen Keffeln (Patent ßerenger) vorgeführt. Die C ar 1 s hü 11 e begnügte ficli, doppelt kohlenfaueren Kalk und Ma- gnefia, welche die meiften Niederfchläge verurfachen dadurch wegzufchaffen, dafs fie das Speifewaffer in einem (des Wechfels halber) zweier grofser Blechkäften in zertheilter Maffe verweilen läfst, welche der Abdampf der Mafchine durchzieht. Das Waffer fällt nämlich oben in den Kaften und im Zickzackweg über zwanzig eingefchobeneTaffen, wobei es hoch erwärmt wird und die halbgebundene Kohlenfäure gröfstentlieils verliert. Dann fallen aber die einfach kohlenfauren Salze als unlöslich aus, und verbleiben auf den Taffen oder auf dem Coaksfilter welches den Boden deckt. Das Mittel wirkt, wie ich mich verfcliiedenen Orts überzeugte, beftimmt, aber doch nur theilweife, indem fämmtliclie Kohlenfäure nur durch anhaltendes Kochen ausgetrieben werden kann. Auch waren bei dem Meyn’fchen Keffel dennoch Schlammtaffen eingeftellt wie es bei deren Befchreibung oben erwähnt wurde; in diefen Taffen fanden fich ftets ganz beträchtliche Mengen von Niederfchlag. Der Berenger ’fche V o r g a ng zum Weichmachen des Waffers, welcher in einem eigenen Zubau bei Sigl’s Ausftellungskeffeln gepflogen wurde, ift gründ licher. aber etwas complicirter. Eine eigene kleine Dampfpumpe drückt nämlich klares Kalkwaffer (welches durch Abrühren von gelöfchtem Weifskalk mit dem hundertfachen Waffergewicht und Abfetzenlaffen erzeugt wird) rechtwinklig in das Zulaufrohr des Speifewaffers, worin fich beide mifchen und fämmtlicher doppelt kohlenfaurer Kalk in den unlöslichen einfach faueren verwandelt wird. Die fofort getrübte Flüffigkeit paffirt einen Windkeffel, worin fich die Ver mengung und flockenförmige Ausfcheidung vollendet, und kommt nun durch ein Filter gereinigt in das Weichwaffer-Refervoir. Das Filter befteht aus Coaks und Holzhobelfpänen, welche zwifchen zwei Weidengeflechten in einem niederen Blechkeffel eingebracht find. Sein Widerftand, fo wie das Auffteigen zum Refervoir mufs durch einen entfprechenden Ueberdruck des zulaufenden Waffers überwunden werden. Ob die Pumpe gerade die rechte Menge Kalkwaffers beibringt, kann durch zeitweilige (zweiftündige) Proben nachgefehen werden, welche einfach durch Ein 7*