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Spritzen und Pumpen. 19 Die Dampffpritze von Merryweather and Comp. Die von Mesrs Merryweather and Comp, ausgeftellten Dampf Feuer- fpritzen (zwei in der Mafchinenhalle und eine im englifchen Tranfept des Induftriepalaftes) hatten eine von den übrigen Dampffpritzen vollftändig abwei- übende Einrichtung. Die Mafchine, welche hier befonders befprochen werden foll, der Conque- ror, ift zweicylindrig, und die beiden Cylinder find horizontal zwifchen den Rah men der Mafchinen angebracht. In derfelben Achfe liegen die Pumpencylinder, welche mit den Dampfcylindern durch ftarke fchmiedeeiferne Zugftangen verbun den find. Die Mafchinen hatten keine rotirende Bewegung, welche den Hub des Dampfkolbens begrenzen würde;'es war defshalb eine andere von Mr. Field conflruirte Einrichtung angewendet , welche bei Yerfuchen die zufrieden- ftellendften Refultate gegeben haben foll. Die leitenden Gedanken mögen unge fähr folgende gewefen fein : Jede Mafchine ift mit einem Mufchelfchieber verfehen, welcher aber eigentlich ein kleiner Cylinder ift. Die Bewegung desfelben erfolgt von einer etwa um 90 Grad verdrehten flachen Stahlftange, die von einem an der Kolbenltange feften Auge umfafst wird, und alfo während des ganzen Kolbenhubes continuirlich eine Drehung um weniger als 90 Grad machen mufs. Der Mufchelfchieber ift alfo durch Hebel und Stange von diefer Stahl- ftange aus bewegt, welche durch den Kolbenhub eingeleitet wird; jeder der beiden Mufchelfchieber ift alfo in Rapport mit feiner Mafchine und hat noch einen kleinen Kolben, welcher von der Drehftange der anderen Mafchine in Bewegung gefetzt wird. Die Kolbenftange diefes kleinen Kolbens ift in der halben Länge hohl und hat zwei eingebohrte Löcher, welche dem Dampf erlauben, zu jedem Ende des cylindrifchen Schiebers zu gelangen, um den Hub desfelben zu vervollftändigen. Der Dampfzutritt zu dem kleinen letztbefpro- chenen Kolben ift durch einen dritten Schieber regulirt, welcher von derfelben Drehftange bewegt wird. Die Oeffnungen in der hohlen Kolbenftange find fo angebracht, dafs die Communication zwifchen dem dritten Schieber und der hohlen Kolbenftange her- geftellt ift, noch bevor jeder der Kolben der Mafchinen die Mitte des Hubes erreicht hat. Nun beginnt alfo die rechte Mafchine den linken Schieber auf zuziehen zu dem Zwecke, um den linken Kolben in dem Augenblicke des Kolbenwechfels aufzuhalten, noch ehe der rechte Kolben die Mitte feines Weges erreicht hat, fo dafs zur Zeit, wo die rechte Mafchine in der Mitte des Hubes angekommen ift, der Schieber von der linken Mafchine fclion wieder lang- fam aufgezogen wird und der Kolben gerade wechfelt. Die linke Mafchine beein- flufst die rechte Mafchine auf ganz diefelbe Weife. Durch diefe wirklich finnreiche Einrichtung ift der Kolbenwechfel ohne irgend welchen Zeitaufwand ermöglicht und die Mafchine kann eine beliebige Anzahl von Hüben per Minute machen. Diefe Einrichtung foll nach den Angaben der Conftrudteure fowohl die Leiftungsfähigkeit, als auch die effektive Leiftung im Vergleiche zu den alten Mafchinen derfelben Firma bedeutend erhöht haben. Ein weiterer Vortheil ift in der Möglichkeit zu finden, dafs man jeden der beiden Cylinder für fich arbeiten laffen kann, wenn der andere vielleicht betriebs unfähig fein follte. Man ftellt dann den Kolben des nicht arbeitenden Cylinders auf Mitte Hub und fixirt feinen Schieber durch einen Stahlzapfen. Diefer Vortheil ift von nicht unbeträchtlichem Werthe und kann unter Umftänden für die Mafchine den Ausfchlag geben. Die übrige Mafchine hat ungefähr folgende Anordnung : Der Keffel, ein Field’fcher Patentkeffel, ruht auf der Hinterachfe, welcher um denfelben vorne herumgebogen ift. Der Wafferkaften ift über den beiden Dampf cylindern an derVerkleidung des Keffels beteiligt. Die Säugöffnungen der Pumpen