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9 Moriz Brunner. Geniewefen. Feftungen und die Armee im Felde die Genie* oder Fortificationschefs (Diretfloren) liefert. Die Genietruppe, in Preufsen Pionniertruppe, in Rufsland Sapeur- truppe genannt, übernimmt entweder alle die obgenannten Verrichtungen im Felde als: Feld-Befeftigungsbau, Commimicationsdienft, Mineur- und Sapeur- dienfl, Feflungskrieg etc., oder fie gibt einen Theil derfelb&i, nämlich die Her- ftellung von Kriegsbrücken, den P o nt o ni e r dienft, einer fpeciellen, mit ihr nicht weiter im Zufammenhange flehenden Branche ab, wie z. B. in Rufsland und Frank reich an die P o n t o n i e r e , in Oeflerreich an die P i o n n i e r e , welch’ letztere aber auch beflimmt find, die Genietruppe in den Feldarbeiten zu unterftützen. In Oeflerreich begreift man unter Pionnierdienfl den gefammten Commu nicationsdienft, den Lager- und Wafferbau. Das fp e c i e 11 e Officierscorps wird in Rufsland, England und Preufsen Ingenieurcorps oder Ingenieurofficiere ; in Frankreich, Italien und Oeflerreich Ge nie fl ab genannt. Was die in das Gebiet des Geniewefens fallenden Ausftellungsobjedle betrifft, fo war deren Zahl eine äufserfl geringe; wir finden die Gruppe Fortifi- cation in einzelnen Modellen, dasMilitär-Bauwefen fall nicht, beffer das Pontonier- wefen und hauptfächlich durch Ausflellungen Privater, das Minenwefen und fpeciell die Sprengtechnik vertreten. Dem entfprechend hat die Berichterflattung auch nur diefe beiden Gebiete, die Sprengtechnik und das Pionnierwefen, befonders zu beachten. SPRENGTECHNIK. Bericht von Johann Lauer, k. k. Hauptmann im Geniefta.be. Wenn überhaupt das Heereswefen auf der Weltausftellung nicht in jener Weife Vertretung fand, wie diefs fowohl im Intereffe jedes Militärs, als auch in jenem eines fehr grofsen Theiles der Civiltechniker gelegen war, fo gefchah diefs insbefondere beim „Minenwefen“, jenem Theile der Kriegstechnik, welcher den unterirdifchen Kampf, den Minenkrieg, behandelt, und weiters lehrt, Brücken, Tunnels, Häufet 1 etc. mit Sicherheit zu zerftören. Die Verbefferungen im Minenwefen, welche man in der Abficht, beim unterirdifchen Kriege vorkommende Arbeiten und Geräthe zu vervollkommnen, anftrebte, beziehen fich hauptfächlich auf die Erzielung eines rafcheren Vortriebes der Minengänge (Stollen), auf eine ausgiebigere Ventilation und Beleuchtung der Minenanlagen und auf die Herftellung von Erd-Bohrlöchern, welche, an ihren Enden mit Ladungen verfehen, das zeitraubende Vortreiben von Gängen erfparen follen. Bezüglich der im Kriege durchzuführenden Demolirungen (Sprengungen) mufsten hauptfächlich die Spreng- und Zündmittel verbeffert, refpedtive durch kräftigere Präparate und verläfslichere Feuerleitungen erfetzt und ergänzt werden. Aber nicht allein das Kriegswefen hat ein Intereffe an der Minirkunft; in neuerer Zeit macht auch die Civiltechnik ausgedehnten Gebrauch von derfelben; was der Kriegsmineur erfindet und vervollkommnet, das bringt auch dem Eifenbahn-