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Militär-Kartographie 23 Wurde das Anpaffen des Abzuges auf den Steinen genügend forgfältig aus* geführt, fo decken die fchwarzen und blauen Linien und Zeichen genau diejenigen, welche beim erften Abzug in Biftre gedruckt wurden, und das Terrain allein zeigt diefe Färbung. Sticht man auf einem vierten Steine die 20metrigen Schichtenlinien, fo erzielt man durch einen combinirten Druck diefes mit Steinen für Schwarz und Blau, die zur vorhergehenden Operation dienten, einen ftatigraphifchen Druck derfelben Karte. Neben den erften geftellt, erlaubt diefer Abdruck die beiden zur Darftellung des Terrains angewandten Verfahren zu vergleichen und die Vor- und Nachtheile beider Syfteme zu erkennen. Durch die unter 4 und 5 erwähnten Methoden wurden endlich die unter 6 exponirten Blätter erzeugt. Der erfte Druck ift der eines Blattes der Karte von Algerien (Medeah) im Mafse 1:80.000 (Terrain inSchichten). Die zwei anderen Blätter, Modane und Bardonneche, die zufammen die Karte des grofsen Tunnels vom Mont Cenis darftellen, wurden nach der eben unter 5 erwähnten Methode abgedruckt. Durch Abtonung der Farben konnte man es dahin bringen, die Waldungen dunkelgrün (eine Mifchung von Blau und Biftre) anzulegen, ohne die Anzahl der Steine, die aus drei: fchwarz, blau und biftre befteht, zu vermehren. Als letztes. Blatt fahen wir eine reichlich cotirte Nivellirungskarte von Frankreich 1:80.000 in ioometrige Schichten gelegt. Zur leichteren Ueberficht ift hiebei jede vierte Schichtenlinie ftärker ausgezogen. Es ift diefs eine Wand karte, welche die Reliefbildung Frankreichs recht gut veranfchaulicht. Die Zeichnung wurde auf photolithographifchem Wege in zwei Farben, blau und fchwarz, auf Stein übertragen. Die ganze Karte, aus 6 Blättern beftehend, ift um den geringen Preis von 3 Francs zu beziehen. Die Ausfteller wurden von der internationalen Jury mit dem Ehren diplome ausgezeichnet. Niederlande. Haben wir fchon bei allen bisher erwähnten Ländern einen erfreulichen und entfchiedenen Fortgang conftatiren miiffen, fo ift diefs. bei den exponirten niederländifchen Kartenwerken des topographifchen Bureaus noch mehr unfere Pflicht. Hier treffen wir auf wahrhaft vorzügliche Leiftungen, was befonders von den durch Farbendruck erzeugten Blättern gilt. Als Verjüngungsverhält niffe, die für officielle Karten angewendet werden, fanden wir hier folgende Mafse : i: 25.000 für die feit 1834 begonnenen Originalaufnahmen. 1:50.000 für die fopographifche Karte des Landes, fowie i: 200.000 für den topographifchen Atlas der Niederlande. Was die im Mafsftabe 1:25.000 angefertigten Kartenwerke betrifft, fo waren fie auf der Ausftellung durch zwei Blätter vertreten, von denen das eine „Balaclava“ als Photolithographie, das zweite die topographifche Karte von „S.Gravenhage en Omitrecken“ als Chromolithographie auftrat. In beiden Blättern erfcheint das Terrain in Schraffen nach dem Wafferlaufe. Das letztere Blatt von dreiSteinen nach der Procedur „E c k ft e i n“ erzeugt und mit typo-autographifcher Befchreibung verfehen. — In der Verjüngung 1:50.000 finden wir die unter 2 erwähnte „Topograph, en militar. Kaart van het Koningrijk der Nederlanden“-, die, aus 62 Blättern beftehend, fchon im Jahre 1864 vollendet war und feit jener Zeit fortwährend ergänzt und berichtigt wird. Diefe Karten geben wohl das möglichft vollftändige Bild, das topogra phifche Karten überhaupt bieten können. Sie enthalten fämmtliche Ortfchaften, die Städte en detail, die Culturen, alle Communicationen, Meerestiefen etc.; das