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30 I-)r. Emanucl Hannak. Kür die erde Stufe dienen die Lehrbücher ungarifcher Gefchichte von Finkei. Horwäth, Környai, Laddnyi, Szdfs 11. A., doch zeigt Ladänyi’s Welt gefchichte für Untergymnafien und Füfsy’s Ueberfetzung der Welter'fchen Welt- gefchichte, dafs nicht überall auf der Unterftufe nur ungarifche Gefchichte gelehrt wird, fondern der frühere Brauch noch hie und da herrfchend ift. Da in Obergymnafien in gleicher Weife, wie in den Lyceen allgemeine Gefchichte gelehrt wird, fo läfst fich aus den blofsen Titeln der Werke nicht erfehen, welche Lehrbücher für diefe oder für jene Stufe beftimmt find. J. Hunfalvy, Laddnyi. Somofi, Vincze haben jeder in drei Theilen allgemeine Gefchichte des Alter thums, Mittelalters und derNeuzeitherausgegeben, überdiefs ift das in Oefterreich weit verbreitete Lehrbuch der Geographie und Gefchichte von W. Pütz ins Ungarifche überfetzt und mehrere Verfaffer, wie Szilagyi und Kifs haben das Alterthum, andere wie Ribdry das Alterthum und Mittelalter behandelt und werden wahrfcheinlich das noch Fehlende ergänzen. Von Werken, die ihrer ganzen Anlage nach nur für Lyceen beftimmt fein können, find nur R ib ary’s pragmatifche Gefchichte Ungarns für höhere Claflen der Mittelfchulen und Sz ab o’s Rom und die Gefchichte des römifchen Reiches (in zwei Theilenl anzuführen. Im Allgemeinen ift aus den citirten Wer ken erfichtlich, dafs die Ertheilung des Gefchichtsunterrichts auf zwei Stufen, wie fie vor dem Jahre 1867 üblich war, fichnoch erhalten hat, dafs trotz der reichen Pro dudtion an Lehrbüchern diefe noch nicht der neuen Ordnung accommodirt wurden. Neben den eigentlichen Lehrbüchern glauben wir in Horfetzky’s welt- gefchichtlichem periodifchen Leitfaden (!) und in Vamofsy’s allgemeinem gefchichtlichen, periodifchen Leitfaden (!) eine Art Zeittafeln, fomit ein H i 1 f s m i t- t e 1 f ü r d e n gefchichtlichenUnterrichtzu erkennen, fowie Kemet h’s gefchichtliches Tafchen-Wörterbuch, ein gewifs nach franzöfifchem Mufter gearbeitetes Au s ku n ft sm i 11 e I für folche , die keine Gefchichte ken nen und doch fich mit deren Kenntnifs brüften wollen, ift. Von anderweitigen Lehrbehelfen zur Gefchichte lag nicht viel vor. Unter den Jugendfchriften können einzelne zur Belebung des hiftorifchen Studiums dienen, wie die mit Bildern ausgeftattete Gefchichte der Griechen von B e d ö oder die Ueberfetzung von Grimm’s Märchen aus der griechifchenund römifchen \orzeit. — Unter den Kartenwerken, welche fehr forgfältig angeführt erfcheinen. fuchen wir vergeblich nach hiftorifchen Karten. Wenn folche über haupt verwendet werden, fo find es aller Walirfcheinlichkeit nach die in Deutfch- land und Deutfch-Oefterreich üblichen. Portugal. Diefes Land hat an dem Modelle eines Schulhaufes uns ein Bild feines Volks- Schulwefens zu entwerfen verfucht. Die Gefchichte hat in der portugiefifchen \ olksfchule keinen Platz gefunden. Selbft in den Lefebüchern fuchen wir ver geblich nach hiftorifchen Erzählnngen. Mit Vorliebe werden nur die Endeckungs- reifen der Portugiefen behandelt, was wir "freilich diefem Volke zu Gute halten müflen, da ja diefe Periode die Glanzperiode feiner Vergangenheit 'ft. Ueberdiefs erblickten wir ein mnemotechnifches Hilfsmittel zur Erlernung der Gefchichte, das uns die Ueberzeugung verfchaffte, dafs der Gefchichtsunterricht in Portugal noch auf keine, auch nur annähernd feiner Bedeutung entfprechende Stellung Anfpruch erheben darf. Es ift die Methodo Zabapara o eftudo da Hi storiaUniverfal com map pe chronologico 1872. Der Verfafler theilt feine Tabellen in Quadrate ein, deren jedes ein Jahr bedeutet. In diefe Quadrate werden fymbolifche Figuren hineingemalt, deren Bedeutung das Kind fich zu erst einprägen mufs, um überhaupt fich auf der Tabelle zu orientiren. Der gleichen Tabellen find für uns nichts Neues. Ein Pole -Stanislaus Zaranski ver- fafste eine ähnliche fmnbildlich chronologische und geographische Geschichts-