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Rufsland. 21 Umfätze derfelben belief fich im Jahre 1872 auf 200,437.290 Rubel in Ein nahme und auf 198,261.757 Rubel in Ausgabe. An Einlagen erhielten diefelben 83,380.033 Rubel. An Darlehen gegen Verfatz von rentenbringenden Papieren zahlten fie aus 10,016.987 Rubel, auf Waaren 389.755 Rubel, auf diverfe Gegen- ftände 443.295 Rubel und auf Immobilien 15,766.021 Rubel. Wechfel wurden von ihnen discontirt für 68,730.298 Rubel. Die Zahl der Leih- und Sparcaffen-Vereine, wie folche auf Grund des am 21. März 1869 Allerhöchft beftätigten Minifter-Comitebefchluffes genehmigt worden find, belief fich zum Jahre 1872 auf 62; im Laufe des Jahres 1872 wurden 101 folcher Vereine neu beftätigt. Im Jahre 1872 wurde die Genehmigung zur Gründung von 10 Adlien- Handelsbanken, 9 Bodenbanken, 16 Gefellfchaften gegenfeitigen Credites und einer Handels-Creditgefellfchaft ertheilt. Im Jahre 1873 waren in Thätigkeit 37 Adlien-Handelsbanken, 39 Gefellfchaften gegenfeitigen Credites 21 llädtifche Creditgefellfchaften und Bodenbanken und eine Handels-Creditgefellfchaft. Heerverhältniffe. In Rufsland beftehen, nachKolb,gegenwärtigl4Hauptterritorial-Commandos, undzwarzu St.Petersburg, Finnland, Riga,Wilna, Warfchau, Kiew, Odeffa, Charkow, Moskau, Kafan, Kaukafus, Orenburg, Weftfibirien und Oftfibirien. Die Divifion bildet die adminillrative und höhere tadlifche Einheit. Sie befteht, unter Befeiti- gung des früheren Brigadeverbandes, bei der Infanterie aus 4, bei der Cavallerie aus 6 Regimentern. Das Gardecorps umfafst 12 Infanterie-, 4 Cüraffier-, 2 Drago ner-, 2 Uhlanen- und 2 Hufzaren-, fowie 2 Kofakenregimenter, Gardeartillerie und 3 Gardefchützen-Bataillone, ferner mehrere Garnifon-, Müller-, Lehr- und Invaliden- Truppentheile. Die Infanterie umfafst 4 Grenadierdivifionen, jede zu 4 Regi mentern, gleich 16 Grenadierregimentern, 40 Infanteriedivifionen, ebenfalls zu 4 Regimentern, gleich 160 Linieninfanterie-Regimentern, 25 Jägerbataillone, 9 an gefiedelte finnländifche Schützenbataillone, 1 Garde-, 1 Grenadier, 9 Sapeur- bataillone, 3 Referve-Sapeurbataillone und 6 Pontonnier-Halbbataillone. Die Cavallerie umfafst 8 Divifionen, von denen 7 je 2 Dragoner-, 2 Uhlanen-und 2 Hufzarenregimenter haben. Die Artillerie umfafst 7 reitende und 42 Fufs-, fowie 8 Parkbrigaden. Linien-Grenzbataillone gibt es 37 kaukafifche, 9 orenburgifche, 7 well- und oftfibirifche, 8 Fellungsregimenter, 3 Feltungsbataillone, 53 Gouver nementsbataillone (die frühere innere Wache oder Garnifontruppen), fowie zwei zum erlten Male erfcheinende Bergwerks-Bataillone am Ural und am Altai. Die Fellungsartillerie ift in 36 Fellungen und Forts, die Ingenieure find in 19 derglei chen vertheilt. Unter den Kofakenheeren unterfcheidet man das donifche, kubani- fche, terekifche, neuruffifche, aftrachanifche, orenburgifche, uralifche, fibirifche, transbaikalifche und amurfche. Eine kaiferliche Entfchliefsung vom Auguft 1864 bellimmt in Kriegszeiten den Eft'ecHvlland jedes Infanteriebataillons zu 900, jedes Jägerbätaillons zu 780 Mann, das heifst alfo 180 Mann per Compagnie. In Frie denszeiten ift der Effedlivftand von drei verfchiedenen Arten: a) der verllärkte Friedenslland mit 680 Mann per Bataillon, b) der gewöhnliche Friedensftand mit 550 Mann und c) der befchränkte Cadreltand mit 320 Mann. Ueber die Stärke der Armee fehlen genaue Angaben. Hübner beziffert diefelbe mit 575 000 Mann im Frieden und 1.363.000 Mann auf Kriegsfufs. Das Journal de St. Petersbourg berech net die Effedlivftärke des Herres pro I. Januar 1870 auf 726.000 Mann*, wozu * Unter Katharina II. war das rufiifche Heer in folgender Weife zufammengefetzt: &) Haustruppen der Kaiferin: 4 Garderegimenter . . • j 1 Escadron Hufzaren f 10.000 1 „ Leibkofaken f Mann 1 ,, Rittergarde . ) 6) Linieninfanterie : 4 Regimenter Grenadiere ä 2100 Mann S.400 7 „ Füfiliere ,, 2039 » • 14.651