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Türkei. 5 e u r o p ä ifc h e m, tlieils auf afiatifchem Boden liegt der unter unmittelbarer Verwaltung des Polizeiminifteriums flehende Centralbezirk von Conllantinopel und ebenfo das Vilayet des Archipelagus („der Infein des weifsen, d. i. des ägäifchen Meeres“). Die rein euro p äifchen Vi 1 ay e ts find : Edrneh (Adria nopel), Tu na (Donaubulgarien) Bosna (Bofnien mit der Herzogovina), Skodra (Scuttari d’Albania), Prifrend, Janja (Janina). S e 1 an i k (Salonik), und K i r i t (Kreta oder Kandia) ;die afiatifchen:Chudawendikjar (Bruffa), Aidin (Smyrna), Konja, Angora, Kaftamuny, Siwas, Trabufun (Trape- zunt), Erferum, Diabekir, Haleb (Aleppo), Adana, Soria (Syrien) Bagdad, Hedfchas und Yemen nebft dem felbftfländigenSandfchakKibris (Cypern) ; dann die afrikanifchen Vilayets : T a r a b e 1 ii ff - i-Garb (Tripoli di Bar- baria) und Bengafi. Diefe Eintheilung ift jedoch nicht (labil, indem namentlich die beiden letzten Vilayets, ebenfo wie Cypern und der Archipelagus bisweilen vereinigt, und Mofful von Bagdad, Wan von Eferum u. f. w. zeitweilig als eigene Vilayets abgefondert werden, und jedenfalls die Abgrenzung der einzelnen Provinzen •faft alljährlich Veränderungen erfährt. Allgemeine ethnographifche Ueberficht. * Die Bevölkerung des tiirkifchen Reiches, welche erft in neuerer Zeit und noch niemals genau gezählt wurde, wird mit Ausfchlufs der Vafallenftaaten auf 27 bis 30 Millionen (mit Hinzurechnung derfelben auf 37 bis 40 Millionen) Seelen gefchätzt, wovon 10 bis 12 Millionen auf die europäifchen, 16 bis 17 Millionen auf die afiatifchen, und 7—Sooooo auf die afrikanifchen Provinzen kommen. Die Bewölkerungsdichte ift durchschnittlich fehr gering, nämlich 550 Seelen per Quadratmeile oder ungefähr 9 per Quadratkilometer und zwar in der europäifchen Türkei 35, in der afiatifchen 10, in der afrikanifchen 2 per Quadratkilometer. Die Südlichen und örtlichen Provinzen der europäifchen Türkei, und die weltlichen Kleinafiens find am dichteften bevölkert, am dtinnrten in Europa des bosnifch- herzegovinifche Bergland und in Arten die Hochländer Armenien und Kurdiftan, fowie die Würtengebiete in Arabien, Syrien und Mefopotamien — ebenfo dünn faft das ganze unmittelbare Pfortengebiet in Afrika. Diefe Bevölkerung ift Sowohl nach Abdämmung und Sprache, als nach der Religion fehr mannigfaltig. Bei den wenigen Volkszählungen wurde faft niemals die Nationalität, wohl aber die R e 1 igi o n s v e rfchi e d e n h e i t beriickftchtigt. Man gibt die Zahl der Mohammedaner auf 19 bis 20 Millionen, jene der Chriften auf 10 Millionen, jene der übrigen Seelen auf kaum 1 Million an. Die Mohamedaner, welche in der afiatifchen und afrikanifchen Türkei die Majorität bilden, in der europäifchen aber an Kopfzahl weit hinter den Chriften Zurück bleiben, find der Nationalität nach Türken, Tataren, Araber, Slaven, Arnauten, Kurden, Tfcherkeffen, auch Zigeuner und dergl. (und gehören faft ausnahmslos der funnitifchen Seöle an; nur die wenigen Metualis in Syrien find Schiiten.); die Chriften find Griechen, Slaven, Armenier, Walachen, Syrier etc. und zerfallen in die griechifch-ortliodoxe, bulgarifch-orthodoxe, armenifch-orthodoxe oder gregorianifche, die unirte griechifch-katholifche, die unirte armenifch-katholifche, die maronitifcli-katholifche, die römifch-katholifche oder lateinifche, die unirte chaldäifche und die evangelifch-proteftantifche Kirche, nebft den Seelen der Neftorianer und der Jacobiten. Unter allen diefen Chriften find die griechifch-orthodoxen die zahlreichften. Zu den übrigen Religionen und Seelen gehören die Ifraeliten (ungefähr eine halbe Million), über 200.000 heidnifche Zigeuner (zerftreut). Faft 150.000 Anfairöi (Nofairifc) und Ismaliö (in Nordfyrien) etwa 40.000 Drufen (in Libanon) und etwa 7* bis 8000 Jefidy und Schemfy (in Kurdiftan und Mefopotamien). Auch gibt es in