Das Gohliser Schlößchen von Werner Starke Leipzigs Altstadt am nächsten liegen im Norden die Vorstädte Eutritzsch und Gohlis. Als Dörfer lagen sie weit vor den Toren der Stadt und rivalisierten um die Gunst der Erholung suchenden Leip ziger. Gohlis hatte die Lage an Wasser und Wald voraus. Den Charakter eines Vororts im Grünen hat es sich lange und zum Teil bis heute bewahrt. Im Vergleich mit anderen Vorstädten spricht der Volksmund gern vom freundlichen Gohlis. Nach Gohlis führen verschiedene Wege. Einer der schönsten ist Sommer wie Winter der durchs Rosental. Er schenkt das gleiche kleine Erlebnis, das schon vor zweihundert Jahren die Spazier gänger lockte. Eine der Schneisen öffnet die Sicht nach Norden, und das Auge genießt die reizvollste Überraschung, die der altbe rühmte Leipziger Stadtwald zu bieten hat. In der Ferne erscheint die zarte Kontur des Gohliser Schlößchens und mutet an wie ein kostbares kleines Gemälde (Abb. 1). Am Poetenweg steht der Wan derer entzückt vor dem zierlichen Haus (Abb. 2). Der Zugang liegt an der Menckestraße (Abb. Umschlag, Vorderseite). Sie ist die ur-