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Dresdner Journal : 04.04.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186604048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-04
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- Dresdner Journal : 04.04.1866
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LdMk«t«mü»Urrts«: Nbttlob: «"rill, — "rr lu s-b-^ s»fitbrl.:t „ tö » „ „ Noa»tli«I> iv U-MOäM» 15 MtQxl»« ltilMwvr»: 1 ttgr. Im L^I—s» tritt?»«t ooä 8to»p«l- ,ll»vbl»U btiu». ruser«tt«Prrlle: k»» 6,o «»um «io«r »»ip«It«o«o L«ll«. 1 Kss» v»t»r „Alvg»««oa1" ät» L«U«: > kixr Urschet««: 1AUit«L, mit 4»,n»bm« ä«r Nona vuä koiort«^», 4b««l» kür ä»a kolx»v6«» Mittwoch, »tti 4. April. 1866. - ' ' r»ler«trnLmulh«u «u«tlr1«r LotxaiG: b'». L»L»oir»rr»M, OviawinloaLr 6»» vroxioor 6oara»I>; ,d«aäx> ! S L»ol.»»> L L»»diuU-LIt»»»r lluiii»»»»!» t Voar.»»; lortla: Oaorivi'ioko 8ueb- t»»a6I, L»r»»»r»»'i vor«»»; «r,»«»- L 8o«i.ori-»z >r»«I»»: l.ov« 8^»»o»; Kr»»z^vrt ». N.; ^L»a»»'»vb« Luvkd i HU»: ^vvi.» 81»««»! k»rt» v. r-ÜM»»»»!.» (LS, ra» ck«»doa»«ak»ai); er»E: k'-.L»»!.!«»'» Suobd.; V1«a: vowptoir 6 k->Vi,o«r 2«itaax, 8t«k»»»p1 847. chrrausgedrr: LLal^I Ae^oäiUoii ä«« vr«,6a«r ^oar»»I», I)r»»< L1»ri«a»tr»«» öi«. 7. DresdnerImmal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. nrt ist. —v—. >n Gesangverein für gemischten Chor besitzt; dennoch wur den Intonation und die Einsätze rein und präcis aus- gesührt. Von den Solisten sind die Damen Fräulein AlvSleben und Frau Krebs-Michalesi beso«derS her»orzuheben, die sich im Charakter der Händel'schen Musik am meisten heimisch zeigten und dem entsprechend auch gesanglich schön auSsührten. Herr Richard sang die Lavatine (Nr. 23), wenn auch etwas zu theatralisch, dennoch mit vielem Au-druck; ebenso entledigten sich die Herren Freny und Jäger ihrer kleinen Partien in zufriedenstellender Weise. Eine zahlreiche Zuhörerschaft au» de» Umgegend und au» Dresden schieden erbaut durch die markige und kernige Musik au» den herrlichen Räumen des Dome», dessen ehrwürdiger Baustil für Aufführungen derartiger Tonwerke vorzüglich geeig- u Un- fische« md in !s lei- hieria :de sie kie als n ein- Bor- DreSde«, 3. April. Die heutige „Leipziger Zeitung" enthält einen Aufsatz über den Bundesfrieden, in dem erörtert wird, daß das Festhalten des nicht-großmächtlichen Deutsch lands an der Bundesverfassung die wesentlichsten Dienste sür Erhaltung des BundeSfriedens wie für die Schlich tung der zwischen den deutschen Großmächten bestehen den Differenz leisten werde. Wir können dieser Aus führung nur vollständig beistimmen. Eine zu dem be merkten Artikel von der Redaktion der „Leipz. Ztg." gemachte Note scheint indeß den in demselben entwickel ten bundesrechtlichen Anschauungen Abbruch thun zu können, und wir fühlen uns deshalb veranlaßt, mit einigen Worten darauf einzugrhen. In jener Note wird die Ansicht ausgesprochen, daß ein Krieg, der zwischen den beiden deutschen Großmächten ohne Berührung de» Gebiet» anderer Bundesgenossen geführt würde, den Bund zunächst nicht tangirte, wobei die Erwartung hinzugefügt ten ;i n- ist, di« beiden Mächte würden sich, um ihrem Streite keine größern Dimensionen zu geben, vor einer Gefährdung de» Gebiet» der übrigen Bundesstaaten hüten; der Kriegsschauplatz würde daher nicht Sachsen, wie furcht same Gemüther besorgten, sein, sondern Schlesien, „in welchem Oesterreich sich ein Pfand für seinen Mitbesitz in den Elbherzogthümern zu sichern bemüht sein dürste". Abgesehen davon, daß die zuletzt ausgesprochene Ver- muthung allen Erklärungen widerspricht, welche Oester reich in Bezug auf seine nicht-aggressiven Tendenzen abgegeben hat, erscheint es un» auch bundesrechtlich nicht gestattet, anzunehmrn, daß ein Krieg zwischen Oester reich und Preußen mit Umgehung des Gebiets der übrigen Bundesstaaten geführt, den Bund nicht in Mitleiden schaft ziehe. Den Bundesfrieden aufrecht zu erhalten, ist eine der obersten Pflichten der Bundesgenossen, und wir suchen umsonst in den Bundesgrundgesetzen danach, daß in dieser Beziehung ein Unterschied zwischen den zum Bunde gehörigen Territorien der Großmächte und den übrigen Bundesländern ausgestellt worden wäre. Aber selbst wenn man annehmen wollte, daß der Bund politisch wohl daran thäte, bei einem zwischen Preußen und Oesterreich auSbrechenden Kriege sich auf die Sicherung des übrigen Bundesgebiete» zu beschränken und die beiden Großmächte die Folgen der Nichtachtung ihrer bundeS- rechtlichen Pflicht tragen zu lassen, so würde doch die Sache eine ganz andere Gestalt bekommen, wenn nur eine der Großmächte dem Bundesgrundgesetze zuwider die Störung des BundeSfriedens unternähme, während die andere ihrer bundesgesetzlichen Pflicht treu bleiben zu wollen erklärte und die Thätigkeit des Bundes für Aufrechterhaltung deSBundeSfriedenS in Anspruch nähme. ES dürste nicht dem leisesten Zweifel unterliegen, daß in diesem Falle der Bund so berechtigt, wie verpflichtet wäre, mit seiner ganzen Macht dem bedrohten Bundes genossen zur Seite zu treten. tr hiesige« akademisch reicher den ateinifchen e in Rea ler Stelle rin- g verbnn» ilfache er- ilich oder Zeugnisse in Lo«. em Cou- geneigt n enau- m, Vor. machen, le kanf» -führen. >en bei id »1. § Lhr«nitz, 30. März. Die seit Begründung de» OrchtsterpensiousfondS für denselben alljährlich am Sonn tag Palmarum stattfindende größere Musikauffüh rung wurde unter der Direktion de» StadtmufikdirectorS MannSfeldt diesmal im Stadttheater abgehalten und bot folgendes Programm-.Ouvertüre zu „Rienzi" von R. Wagner; Arie aus dem Oratorium „Jephtha und seine Tochter" von Reinthaler, gesungen von der Opernsän gerin Frau Denemy-Ney hier; zwei Lieder gesungen vom Aöllnerquartett; die „Klocke" von Schiller mit Musikbegleitung von Lindpaintner, wobei da» Gedicht von den hiesigen Bühnenmitgliedrrn Frau Flüggen- Wulff und Herrn ve. Köth gesprochen wurde; „Orean", Symphonie von A. «»binstekn. Die Aufführung war eine recht gelungene, und da» Theater sehr gut besucht, wodurch da» Fond diesmal erfreulicherweise ein reich licher Ertrag zu,»flossen sei« wird. — Unser diesjähri ge« CharsreitagSoratorium »ar ,Israel in Aegypten" von Händel. Bei dieser Aufführung, welche ebenfalls recht eindrucksvoll von statten ging, wirkten unter Lei tung de» Kirchenmusikdirectors Schneider die Singaka demie, der Männergesangverein, die drei Kirchenchöre und das gesammte Stadtorchester. 31. März. Am Charfreitage wurde unS durch Ausführung von Mozart's „Requiem" in hiesiger Marienkirche ein hoher musikalischer Genuß zu Theil. Die Soli waren durch Frau Greenberg (So pran) und Herrn Uttner (Baß) vom Stadttheater zu Ehemnitz, Frl. Martini (Alt) aus Leipzig und Herrn Rebling (Tenor) vom dastgcn Stadttheater sehr gut besetzt und die Chöre und Orchester vortrefflich ein- ftudirt, so daß das herrliche Werk zur vollen Geltung gelangte. Möge der Erfolg Herrn Musikdirektor vr. Klitzsch zeigen, wie dankbar sein Streben anerkannt wird, unS auf dem Gebiete der klassischen Musik das Wür digste vorzuführen. X Freiberg, 29. März. Vorgestern fand im hiesigen Theaterlocale eine größere Musikaufführung statt. Mendelssohn'» „Athalia" unter Direktion de» hiesigen Domcantor» und Musikdirektor» Herrn Eckhardt, sowie unter Mitwirkung de» k. Hosschauspielrr» Hrn. Winger und de» Fräul. Elvira Kleinjung au» Dresden zu Ge hör. Die Chöre waren durch den Gymnasialchor, die Damensingakademie und einzelne Dilettanten vertreten. Die Ausführung konnte im Allgemeinen als eine recht zufriedenstellende bezeichnet werden. Von den 3 Da men, in deren Händen die Soli waren, zeichnete sich neben Fräul. Kleinjung, besonder» Fräul Ulbricht von hier au». Die Wiedergabe der Chöre zeugte von fleißigem Studium. Vor Allem zündend war die treffliche De klamation Herrn Winger'», welcher den verbindenden Tert sprach. Gein von einem würdevoll tönenden Or- Tagesgeschichte. Dre-den, 1. April. Ee. Majestät der König haben dem Staats- und Justizminister vr. v. Behr heute, al» am 50. Jahrestage seines ersten Eintritt» in den Staatsdienst, den HauSorden der Rautenkrone zu ver leihen geruht. Wien, 31. März. (W. Z.) Fürst Kusa hat sich ein paar Tage in Triest aufgehalten und ist am 30. nach Venedig weitergereist. — Dir „Wiener Abendpost" vom 31. März nimmt Act von den Nachrichten der preußischen Blät ter wegen der in Preußen vor sich gehenden Rüstu n- g en und sagt darüber: Endlich verlautet mit Bestimmt heit, daß die Mobilisirungsordre an mehrere preußische Armeecorps bereits ergangen sei. (In preußischen Blättern wird dies freilich noch bestritten.) Die ,,W. A." fährt fort: „Dagegen stellt sich immer deutlicher heraus, daß die, sämmtliche österrrichischcTruppen- bewegungen betreffenden Nachrichten in den preu ßischen Blättern vollständig erfunden sind. Wenn beziehungsweise behauptet wird, daß cs auf allen Bahn stationen von Beurlaubten wimmelt, die zu ihren Trup penkörpern zurückkehren, so ist dies einfach eine Ent stellung des Sachverhalts. ES findet nichts als die ge wöhnliche Einberufung der Recruten statt, und gerade die ältere Mannschaft wird zum Theil beurlaubt. Schon daraus geht hervor, daß eine Verstärkung des Standet nirgends erfolgt ist, und die Behauptung der „Kreuz- Zeitg.", daß die Bataillone auf 600 Mann verstärkt seien, steht völlig auf einer Linie mit den Angaben über die imposante Ausstellung von 54 Bataillonen in Böh men und 20,000 Mann in Mähren. Nach Troppau soll eine Division, nach Teschen und Oderberg je eine Brigade dislocirt sein, in Wirklichkeit befinden sich an der Grenze gar keine Truppen, in Troppau aber ein, sage «ein Bataillon von Kruger-Infanterie. Nur bei läufig endlich wollen wir noch erwähnen, daß auch die von Beuthen ausgegangene Nachricht, bei Ehrzanoff in Galizien, wo zwei Ulanenregimenter angesagt sein sol len, werde ein Lager ausgesteckt, gänzlich uizhrgründet gane unterstützter Dortrag war, was sich bei einer sol chen Größe wohl von selbst »ersteht, nicht nur echt künst lerisch, sondern athmetc auch tiesinnerliche Begeisterung. Die Ouvertüre und der Priestrrmarsch wurden von unserm Orchester unter Vortritt unser-neuenStadtmusikdirectorS Hrn. Heinemann recht wacker gespielt. Das Publicum dankte am Schluffe durch laute Beifallsbezeigungen. f Periodische Literatur. Wiederholt machen wir aus das humoristische Sonntagsblatt aufmerksam, wel ches unter dem Titel „Seifenblasen" im Verlage von Karl Gärtner in Dresden erscheint. Bei den nicht zu unterschätzenden Schwierigkeiten, mit welchen ein der artiges Unternehmen in den ersten Tagen seines Be stehens zu kämpfen hat, zeigt das genannte Blatt eine Ausdauer, welche es einer wärmern Thrilnahme des Publikums Werth macht. Die Hauptschwierigkeit erwächst dem jungen Unternehmen in der Concurrenz mit alten eingebürgerten Blättern, die einen großen Kreis Mit arbeiter im Publicum selbst hinter sich haben. Diese regere Theilnahmc des Publicum», welche sich nicht auf das Halten und Lesen des Blatte» beschränkt, sondern daran auch mitarbeitet, fehlt den „Seifenblasen" noch. Die Lunge eine» kleinen Kreises ständiger seifenblasen- der Mitarbeiter reicht auf die Dauer nicht zu; womit übrigens den bisherigen Arbeitern an dem Blatte kein Borwurf gemacht sein soll, unter denen sich treffliche humoristische Kräfte befinden. Wir nennen nur Herbert König, dessen komisch gedachte und hübsch gezeichnete Bilder dem Blatte zur Zierde gereichen. Bei der pa triotischen Farbe de» Unternehmens, da- besonder» auch für die Rechte unser» enger« Vaterlandes in die Schran ken tritt, sei dasselbe um so angelegentlicher al» Stim- mungSregulator und erheiternder Sorgenbrecher em pfohlen. Telegraphische Nachrichten. Wie«, Die«»t«g, 3. April. Die heutige ««tliche „Wiener Zeit«««" »eriiffe«tlicht de« Wortlaut einer »m» k. k. ifferrüchischen Gesandten, Grafe« Karolhi, in Berlin am 81. März an den Grafen d. viSmarck überreichten Note. Dieselbe lautet: ,,E» ist zur Kenntntß de» Kaiserlich österreichischen Cabinet» gekommen, daß die Regierung Sr. Maj. de» Königs von Preußen, um die Verantwortlichkeit für die entstandenen Besorgnisse einer Gefährdung deS Frie den» von sich abzulrhnen, dem Kaiserlichen Hofe feind selige Absichten beigemessen, ja sogar auf die Eventua lität einer Bedrohung der preußischen Monarchie durch eine Offensive Oesterreichs hingewiesen habe. „Wiewohl die Grundlosigkeit einer solchen Unter stellung in Europa notorisch ist, muß die Kaiser!. Re gierung demungeachtrt Werth darauf legen, gegenüber dem Königl. Cabinete sich ausdrücklich gegen eine mit der Evidenz der Thatsachen so vollkommen unverein bare Beschuldigung zu verwahren. Der Unterzeichnete hat demgemäß den Auftrag erhalten, Hemm Grafen v. BiSmarck-Schönhausen in aller Form zu erklären, daß den Absichten Sr. Maj. deS Kaisers Nichts ferner liege, als ein offensive» Auftreten gegen Preußen. Nicht nur die so vielfach durch Wort und That erwiesenen freundschaftlichen Gesinnungen des Kaisers für die Per son Sr. Majestät des Königs, wie für den preußischen Staat schließen jede solche Absicht entschieden aus, son dern der Kaiser erinnert sich auch der Pflichten, welche Oesterreich sowohl als Preußen feierlich durch den deutschen Bundesvertrag übernommen haben. Se. Maj. der Kaiser ist fest entschlossen, seinerseits sich nicht in Widerspruch mit den Bestimmungen de» Art. 11. der Bundesacte zu setzen, welche es den Mitgliedern des Bunde- verbieten, ihre Streitigkeiten mit Gewalt zu verfolgen. „Indem der Unterzeichnet« den Königl. Herrn Mi nisterpräsidenten ersucht, dem König«, seinem erhabenen Herrn, die gegenwärtige Note zu unterlegen, hat er den Ausdruck der Hoffnung hinzuzufügen, da» königl. Cabinet werde sich bewogen finden, ebenso bestimmt und unzweideutig, wie er solches namens seiner aller höchsten Regierung gethan, deren Verdacht eine» beab sichtigten FriedenSbruche» zurückzuweisen und dadurch jene» allgemeine Vertrauen auf die Erhaltung de- in- nern Frieden» Deutschland», welche- niemals sollte ge stört werden können, wiederherzustellen." Die he«tige« Rorgendlatter erklären die Nach richt, d«ß der Herz«- Ernst v»a Sachsen-Koburg- Gotha >1» Vermittler zwischen den deutschen Gr»ß- »iichlen «nftrrte« und zu diese« Zwecke in Wien ei«- treffen werde, für unbegründet. München, Dienstag, 3. April. An diebahersche Eadalerie und Artillerie soll die Ordre ergangen sei«, ein« größere Anzahl Pferde auzutnufLn. Mu, versichert, ein bahrrscheS Armeekorps werde eventuell bei Würzburg und bei Aschaffenburg sich roneentriren, und die Einleitungen hierzu würden bereit» getroffen. Hamburg, Dienstag, 3. April. An» Kiel geht den „ Hamb. Nachr." die Meldung zu, daß der Gou verneur von Schleswig, Frhr. v. Manteuffel, nächsten Donnerstag daselbst zum Besuche bei« Statthalter Frhrn. v. Gablenz erwartet werde. E« heißt, die Küstenschifffahrt-frage sei in günstigster Weife gere gelt worden. Feuilleton. Meiste«. Wie schon seit einer Reihe von Jahren, brachte Herr Musikdirektor Hartmann auch am ver gangenen Charfreitage im Dome zu Meißen mit Unterstützung mehrer Mitglieder der k. musikal. Kapelle und dr» HoftheaterS zu Dresden ein größere- kirchliche» Tonwrrk zur Aufführung. E» war die Wahl dies mal auf das Oratorium „Jephta" von Händel ge fallen, welche» bi» jetzt nur in der Uebersetzung und Bearbeitung von Mosel bekannt geworden ist. In der selben finden sich nicht weniger als 5.Nummern auS dem fast zwanzig Jahre früher componirten Oratorium „Deborah" von Händel, rin Gebühren, welches nur dadurch erklärbar wird, daß noch vor weniAlJahrzrhn- den in Deutschland rin hochgebildeter Grlrhrtrr und Verrhrrr kirchlicher Tonkunst (Thibaut) Händel'» Ora torien mit einer Schachtel vergleichen konnte, in welcher Edelsteine in Baumwolle eingewickelt zu finden seien, — zugleich aber seine Bewunderung Denen zollte, der«« Pflichttreue eS ermöglichte, ein derartige» Werk ganz zu Gehör zu bringen, al» wenn damit etwa» recht Wun dersame» zu Stande gebracht wäre. Heutzutage ist man anderer Ansicht; man mißbilligt mit Recht Bearbeitun gen, wie die Mosel'», obgleich dieselben zu ihrer Zeit verdienstlich zu nennen waren und Viele» zur Verbrei tung Händel'schrr Werk« brigetragen haben. Wenn die deutsche HändelauSgabe de» Meister» Werke im Origi nal gebracht haben wird, werden die in Rede stehenden Bearbiitungen hoffentlich ganz verschwinden. Die Auf führung d«» „Jephta" bekundete von Neuem da» Di- rection»talent de» Herrn Musikdirektor» Hartmann. Die Sicherheit her Ehbr« bezeugte, daß ein tüchtige» ist. Wir können alle diese Beispiele eben nur aufs Ge- rathewohl herausgreifen, halten sie aber für völlig aus reichend zur Beurtheilung der Wahrheitsliebe und Ge wissenhaftigkeit, welche sich die ministeriellen preußischen Blätter bei ihren Mittheilungen zur Richtschnur genom men haben." Wien, 2. April. Anknüpfend an die von der „Wiener Abendpost" gebrachte Widerlegung der Nachrichten, welche die „Nordd. Allg. Ztg." über österreichische Rüstungen mitgetheilt hatte, bemerkt die „Const. Oesterr. Ztg.", in der gesammten, noch auf dem Friedensstande befind lichen österreichischen Armee betrage die gegenwärtige Stärke eines Feldbataillons nicht 600, sondern nur 380 Mann. AuS Galizien, 27. März. (A. A.) Eine Noth, wie sie seit langer Zeit nicht dagewesen, herrscht in die sem Jahr in unserm Land, insbesondere aber an den Karpathen hin. Sie würde jedoch noch größer gewor den sein, wenn die Vorsehung nicht durch den so mil den Winter sie gemindert hätte. Zwar sorgt die Re gierung durch Darlehen und Zufuhr von Getreide von außen; wenn das nun gleich hilft, so kann eS dir Noth doch nicht ganz heben. Den drückenden Mangel hat theils die Mißernte des vorigen Jahres, theils der po litische Zustand herbeigeführt. Noch immer ist derselbe sehr gespannt, daß Mißtrauen zwischen'den Grundher ren und den Bauern groß, und Beide beobachten sich mit scharfen Augen. Ein kleiner Anstoß könnte schnell einen Aufstand veranlassen, der in seinen Folgen ge fährlicher werden würde, als der von 1846, zumal deS Zündstoffs genug vorhanden, auch daS nahe Polen Auf ständische in Menge liefern würde. Die Regierung kennt das und richtet ein wachsames Auge darauf. Von ganz besonderer Wichtigkeit ist ihr dabei die Festung Krakau, als starker Stützpunkt, von wo aus sie ihre Operationen leiten kann. (So würden sich also die mi litärischen Vorbereitungen dort, woraus in den preußi schen Blättern hingewiesen war, erklären lassen.) Agram, 31. März. (W. Bl.) Gerüchtweise verlau tet, daß sich die Mitglieder der Regnicolardeputa- tion längstens bi» 15. April in Pesth versammeln sol len, und daß, da die beiderseitigen Deputationen ihr Operat schwerlich bis 1. Mai beendigen werden, der Wiederbeginn der kroatischen Landtagssitzungen um ei nige Tage später, al» e» im Landtage festgesetzt wurde, stattfinden dürfte. Berli«, 1. April. Die Circulardepesche, welche die preußische Regierung an sämmtliche Gesandtschaf ten bei den deutschen Höfen gerichtet hat, lautet nach einer der „Nat.-Ztg." zugehendcn Abschrift, sür deren Zuverlässigkeit sie die Bürgschaft übernehmen zu können glaubt, wörtlich wie folgt: Berlin, 24. März 1866. Als im August v. I. die Gasteincr Uebercinkunft geschloffen worden war, dursten wir hoffen, eine Basis gewonnen zu ha ben, auf welcher die Lösung der schleswig-holsteinscheu Frage ohne Nachtheil für das freundschaftliche Einvernehmen beider Möchte abgewartct werden könne. Aber schon bis zum Januar d. I waren durch das Verhalten Oesterreichs in Holstein die Dinge so weit gediehen, daß wir uns in Depeschen an den k. Gesandten, welche das Datum des 20. u. 26. Januar trugen, mit ernsten Beschwerden an die kais. österreichische Regierung wenden mußten. Wir hatten uns darüber zu beklagen, daß Oesterreich fort- fuhr, sich in direktem Widerspruch zu setzen mit den Basen, aus welchen der Wiener Frieden und demnächst die Gasteiner Convention beruhten. Denn während Oesterreich in diesem Frieden die Abtretung der Herzoathümer vom König Christian >L., welcher auf Grund der im Jahre >85» eingeführtru und von Oesterreich anerkannten Thronfolge im Besitz derselben war, mit uns gemeinschaftlich angenommen hatte, war jctzt di« Thä- tigkeit der österrnchischen Verwaltung in Holstein darauf ge richtet. dieses dem Könige, unserm allergnädiasten Herrn, m Gemeinschaft mit Sr. Maj. dem Kaiser von Oesterreich gehö rige Land ohne Preußens Einwilligung dem Prinzen von Augn- stenburg thatsächlich zu überantworten, welcher kein Recht auf dasselbe hat und dessen Ansprüche srüher von Oesterreich selbst entschieden bestritten worden waren. Wir trugen bleie Be schwerden der kaiserl. Regierung in einer ebenso sreandschaft- lichen als klaren Sprache vor und baten sie im Interesse unsrer intimen Beziehungen um Abstellung derselben und um ungefährdete Erhaltung des in Wien und Gastein stipulirten quo. Wir fügten hinzu, daß, wenn unsre Bitte erfolg los bleibe, wir darm mit Bedauern ein Symptom der Gesin- Amtlicher Theil. DreSßtl», 2. April. Seine Majestät der König haben dem Staat-minister, Minister der Justiz, vr. Johann Heinrich August von Behr, Allerhöchstihren Haus orden der Rautenkrone zu verleihen geruhet. DreSde«, 20. März. Se. Majestät der König haben allrrtznädigst geruht, dem Bureauvorstand« bei dem Polizeiamt« der Stadt Leipzig Karl Friedrich Bert hold, in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienstleistung im Polizeidienste da- Ehrenkreuz de» Berdienstorden» zu verleihen. DrrSden, 27. März. Se. Königliche Majestät haben allrrgnädigst geruht, dem BrandversicherungS-Oberin- spechor Kato in Chemnitz das Ehrenkreuz vom Ver dienstorden zu verleihen. DreSde«, 27. März. Se. Majestät der König haben allerzjnädigst geruht, dem Oberforstrath Carl Edmund Heinrich von Berg zu Tharandt vom 1. April dieses Jahres an die nachgesuchte Entlassung als Director an der Academie für Forst- und Landwirthe zu Tharandt unter allerhöchster Anerkennung seiner langjährigen verditnstvollen Wirksamkeit zu bewilligen und an dessen Stelle von derselben Zeit an den zeitherigen k. k. Forst- rath und Direktor der Forstlchranstalt zu W-i^ ffer in Böhmen, Johann Friedrich Judei^.^.«. äer- forstrath, sowie zum Direktor und ersten Lehl.k der Forstwissenschaft an der genannten Akademie zu er nennen. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Drlt-r«yhische Nachrichten. it»*ß»sch««. (Leipziger Zeitung.) l-tS-efchichle. Dresden: Ordensverleihung an Staatsministcr v. Behr. — Wien: Fürst Kusa. „Wiener Abendpost" und „Const. Oesterr. Z." über die Rüstungen. — Aus Galizien: Der Nothstand. — Agram: Die Rrgnicolardeputation. — Berlin: Circulardep«sche an die deutschen Höfe. Militärische Maßregeln. Die ststirte Ausgabe der „Prov.-Corr." Das Gerücht einer preußisch-italienischen Allianz. - Kob lenz: Festungsangelegenheit. — München: Antwort auf di« prcuß. Circulardepesche. Recruttneinberufupa. Hannover: MMtärtfchr Verabschiedungen eingestellt. — Dessau: Landtagsschluß.Weimar: Die Auf nahme der preußischen Circulardepesche. — Alten burg: Aufhebung der Landesregierung und deS Fi- nanzcollegiumS. — Frankfurt: Stellung des Se nats zum preußischen Cabinet.— Paris: EnquLte- commission bezüglich deS Ackerbaues. Der Proceß Montmorency-Talleyrand. Die deutschen Angelegen heiten. — Florenz: Militärische Maßregeln. Prinz Napoleon. Finanzielles. — Lissabon: Telegraphische Verbindung mit Südamerika. Brasilianische Post. — London: Reformbillmeetings. DaS ostindische Bud get. — Bukarest: Vermischte». — Mexico: Der Abzug der Franzosen. chlerwig-Holstei«. Dresdner N«chrichte«. Pr»di«zial«achrich1r«. (Bad Elster. Lauenstein.) St.tist.k «d «»nsvirthschaft. Fr«illrt«i. r«grSl«le«der. vörsen««ch- richte«.
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