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Dresdner Journal : 18.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188105188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-05
- Tag1881-05-18
- Monat1881-05
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 18.05.1881
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113 Xknoo^meot,prell, üe»<teut»ct>ev ltviebv» tritt kont- uoü 8teoij>elrui>cklit8 dlo»». l, U*i«U«! ^Sbrltcb: . . t8 St^rlr jl Mrlick: « S1>»r>l SO?f. kwreloe Nummern: tO?k. lu«er»teilpi einer pü, 6ea lt»um einer ^enpniteneo kvtitreilv SS kl boter „kin^oiuu^t" äi« Lei!« SO kk. Lr»ek«t»«»r IK^liod mit Xninskme äer 8onn- no6 keiert»8» Xbsnli» für 6en solxoncieo l'»!? Mitftvoch, den 18. Mai. DreMerIomMl. Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. 1881. Ioner»tea»on»kme «oirrRrt», » Lranlktetter, Ooiuo,t»»roiiLr de, lirentiner ^ourn»i»; Snmdnrs LerUa Vi«n l.,tprt^ Sn»«I - >r«,i»»?r»»kean ». N : //aa,en.*tr,n L ttc>Al«r, L«rii» Vi«L-S»wdiu'ss- ?r»^-l^ip,iz ?r»n2tllrt ». N. Nünvk«»: >»rlin: L. A.'ar»iclb, 1nr'ai«ien<1<int, vr«m»u: L'. >8e/üatte Sr»,l»u: T, LtunAen » Uiirenuj krinktnrr » » > L ^aeAer^eedv Uuvilknnälun^; üüriit»: (/. Mütter,' «»rmorir: 0 Lc/nt»»1«r, k»ri» L«rUll-?r»ntturr ». N Ilnrt^»rt: T-aud« L t^o., Snwdar^ /tl«»<tAen, Ä«>n«r Uerenn^ederr ÜSniel. krpvüiiion äs« Oreedner ^onrn»!,, I)re«jen, /vin^enitru»« Ho. 20. Amtlicher Theil. Dresden, 16. Mai. Se. Majestät der König haben illlergnädigst zu genehmigen geruht, daß Allerhöchst Ihr General- bezw. Flügel Adjutant, Generallieutenant von Carlowitz und Major von Schimpfs, den ihnen verliehenen Herzoglich Braunschweigischen Orden Heinrich- des Löwen mit Schwertern anlegen dürfen, und zwar: Ersterer das Großkreuz, Letzterer da- Com- mandeurkreuz II. Tlasse. Anordnung, die Revision der Wahllisten für die Landtags wahlen betreffend. Mit Rücksicht auf die im Laufe diefeS Jahres vor zunehmenden Ergänzung-Wahlen für den Landtag wer den alle nach § 23 deS Wahlgesetzes vom 3.. December 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 1369) mit Führung der Listen der Stimmberechtigten beauftragten Organe hierdurch besonder« daraus hingewiesen, daß diese Listen im Monat Juni laufenden Jahre- einer Revision zu unterwerfen sind und sofort am Anfänge de- genannten Monat- die in 8 11 der Ausführungs verordnung zu dem gedachten Wahlgesetze vom 4. De cember 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 1378) vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen ist. Da übrigens die Wahlen selbst diesmal zeitiger, al» gewöhnlich, vorzunehmen sein werden, so ist die Revision der Listen, wie hierdurch verordnet wird, so zu beschleunigen, daß sie bi- zum 12. Juni laufenden Jahre- vollendet ist. Es sind daher die zu diesem Zwecke er- sordrrlichen Vorkehrungen rechtzeitig zu treffen. Hierbei wird zugleich auf die Bestimmungen unter l 1, 2 und 3 deS Gesetzes, einige durch die Reform der directen Steuern bedingte Abänderungen gesetzlicher Lorschristen betreffend, vom 2. August 1878 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 211) Bezug genommen. Auch werden alle Obrigkeiten auf die Vorschrift m tz 9 der angezogenen Ausführungsverordnung vom 4 December 1868, nach welcher sie von allen ihnen bekannt gewordenen Fällen einer Entziehung der Stimmberechtigung den m,t Führung der Wahllisten beauftragten Organen Nachricht zu geben haben, hier mit ausdrücklich aufmerksam gemacht. Gegenwärtige Verordnung ist in allen Amtsblättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 21. April 1881. Ministerium des Innern. Nostitz-Wallwitz. Paulig. Nichtamtlicher Theil, u e b e r s t ch t. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Wiener Abcndpost. Presse. Neue sreie Presse. Wiener Allgemeine Zeitung.) Tage-grschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. Buda Pest. Hermannstadt. Paris. Rom London. St. Petersburg. Belgrad. Sofia. Konstantinopel.) vrtrieb-ergebuiffe der königl. StaatSrisenbahuen. (Kohlentransport.) Dresdner Rawrichten. Provinzialnachrichteu. (Leipzig. Colditz Zwickau. Glashütte. Zittau.) vermischte-. Feuilleton. Nrdigirt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 16. Mai: „Minna von Barnhelm-, oder: „Das Soldaten glück-. Lustspiel in 5 Acten von G. E. Lessing. Auch diese- unvergleichliche, immer jugendfrische Werk der klassischen Dichtkunst, al- eine sehr passende Wahl zu ermäßigten Preisen gegeben, konnte durch unsere Regie wieder mit einigen neuen Rollenbesetz ungen versehen werden. Für die Franziska war da- Zurückgreifen auf die in dieser Partie geübte Darstellerin, Frl. Guinand, dankenSwerth, denn eS ist selbstverständlich, daß diese mit der Minna gleichmäßig aufgewachsene und unter richtete Jugendgespielin nicht von einem jungen Mäd chen gespielt werde, welche» einer viel älteren Reprä sentantin der Minna gegenüber durch ihre Erscheinung diese» verhältniß perftflirt. Außerdem ist Franziska, ein Magnet für die ersten routinirtesten Talente aller Bühnenpersonale in der nachlessingschen Periode, eine viel zu schwierige Aufgabe für Anfängerinnen, auch wenn diese schon vielfach geübt sind. In der Minna ist der Darstellung de» Frl. Ulrich dankbare Anerkennung zu zollen. E» kann nicht zweifelhaft sein, daß diese ausgezeichnete, von Talents fülle und Eifer doppelt inspirirte Schauspielerin, sich noch auf längere Zett im Besitze jener geistigen jugend- tichen Elasticttät befindet, die eben nicht allein durch ote Jahre, sondern mehr noch und werthvoller durch .en poetischen Impuls der Kunst verliehen wird. Gingesandte-. Feuilleton. Tage-kalevder. Inserate. Erste Beilage. Dritte evangelisch - lutherische Lande-synode. (Sitz ung vom 16. Mai.) Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 16. Mai.) Lotteriegewinnliste vom 16. Mai. Inserate. Zweite Beilage. Telegraphische WitterungSberichtr. Börsennachrichten. Ltlegraphische Nachrichte:'.. Pari-, Montag, 16. Mai, AbrnbS. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer setzte heute die Be- rathung de- Antrag- auf Wirdrreinführung deS Listrnscrutiniums auf nächsten Donnerstag fest. Pari-, DienStag, 17. Mai. (Tel d. DreSdn. Journ.) In einer Besprechung der Krage deS neuen zwischen England und Frankreich abzuschlie- ßrnden Handelsvertrages meint da- „Journal deS D^batS", die Verhandlungen über neue Han delsverträge müßten auf der Basis wieder aus genommen werden, daß die gegenwärtigen Zölle durchaus nicht zu erhöben, sondern für einige Artikel herabzusetzen seien. Die Umwandlungen der Zölle »tt vulorvm in specisischr Zölle müsse durch eine internationale Commission erfolgen. Die gegenwärtigen Zölle müßten bi- zum April 1882 verlängert werden. London, Dienstag, 17. Mai, früh. (W.T.B.) Im Unterhause erfolgte zunächst die Beantwortung mehrerer Interpellationen. Der Unterstaotssecretär Dilke erklärte es demParla- mentSmttgliede Guest gegenüber für wünschenSwerth, daß eine Debatte über einzelne Punkte der tunesischen Frage bis dahin vertagt werde, wo der diplomatische Schriftwechsel bekannt sei. — Guest beantragt die Ver tagung des Hauses und legt in sehr lebhafter Weise gegen das gewaltsame Verfahren Frankreichs in LuntS Verwahrung ein. - Der Premier Gladstone bean standet eine DiScussion der tunesischen Angelegenheit. Die Beziehungen zwischen Tunis und der Türkei seien fett einer langen Reihe von Jahren ein Gegenstand der diplomatischen Correspondenz, wenn nicht einer Con- troverse gewesen. Guest habe Frankreich lebhaft ange griffen; e» sei jedoch nothwendlg, sich zu erinnern, daß England über ein Menschenalter hindurch in enger und ununterbrochener Allianz mtt Frankreich gestanden habe; die Anschuldigungen, die man erhebe, sollten daher bil liger Weise nur auf authentischer Information beruhen. Ebenso könne auch das Verhalten der englischen Regie rung erst dann beurtheilt werden, wenn der diploma tische Schriftwechsel vorliege. Der grüßte Theil des selben beziehe sich auf das Vorgehen des vorigen Ca- binets. — Guest zieht darauf seinen Antrag zurück. — In Beantwortung mehrerer anderer Anfragen erklärte Dille, Frankreich habe andere Mächte nicht consulttrt. — Auf eine bezügliche Anfrage des Parlamentsmtt gliedeS WormS erwiderte Dilke, England habe gegen die Ausweisung des britischen Staatsangehörigen Lewisohn au« St. Petersburg ohne Erfolg remonstrirt; da« russische Gesetz verbiete ausländischen Juden den Aufenthalt in St. Petersburg — WormS erklärt, er werbe demnächst einen bezüglichen Antrag einbrwgen. — Auf eine weitere Anfrage erklärt Dilke, das eng lische Cabinet habe der russischen Regierung wegen der In hohem Grade, wenn auch wieder modificirt durch ein anderes Fach, zeigt sich diese Selbsterhaltung der zündenden seeU,chen Schwungkraft bei Frau Bayer, die davon neben vielen sonstigen Beweisen auch eimn Beleg in der kleinen großen Episodenrolle der Dame in Trauer giebt. Hr. Swoboda pointirte seinen Just zwar ein wenig hart und scharf, zugespltzt für das unbegabte Naturell des Bedienten, doch sehr wirksam sür das große Publicum. Minder effectvoll, doch menschlich glaubhafter war die frühere Darstellung deS Hrn. Kramer, wenn auch freilich der Letztere rm Diener deS Grafen Wetter v. Strahl („Käthchen von Heilbronn-) viel mehr leistet als im Just. Der Wirth ist eine recht heitere, obgleich ein wenig weit in» Schwankartige hlnau-gehende Darstellung de« Hrn. Schubert. Als Tellheim wirkte Hr. v. d. Osten. Er war dabei, wie eS sein soll, von dem in der Rolle liegen den Pathos der Noblesse erfüllt und sprach mit natür licher und warmer Herzensbewegung. Doch die geistige Haltung in seinem Vortrag und Spiel hat mir keinen befriedigenden Eindruck, sondern den deS noch Ringen den, Unfertigen gemacht. Auch eine gewisse Steifheit in Stellung und Geberde kann ich von den Mängeln nicht ausnehmen. E- kommt darauf an, bei Tellheim den bi» zur Pedanterie strengen Ehrbegriff in die graziösesten und dabei doch männlichsten gesellschaft lichen Formen einzukleiden. Ungerechte Zurücksetzung und stolze Resianatlon haben ihn verletzt und todt- wund dem Passtmt»mu» in die Arme getrieben. Er darf aber dennoch in der Stimme nie so laut werden, al» e» Hr. v. d. Osten wurde; wenigsten» muß da» in Südrußlavd gegen Juden und Studenten vorgekom- menen Gewaltthätigketten keine Vorstellungen gemacht; Rußland habe selbst Schritte gethan, die Unordnungen zu unterdrücken. Vom Premier Gladstone wurde hierauf die Debatte über die zweite Lesung der irischen Land- bill wieder ausgenommen. Im Laufe der Berathuugen erklärte Gladstone, eine Verwerfung der Bill werfe auch die Regierung, die ihr Schicksal mit demjenigen der Bill verbinde. Die Conservativen würden, wenn sie dann zur Regie rung gelangten, eine noch viel weiter gehende Bill Vorschlägen müssen. Billige Amendements werde die Regierung annehmen, den Charakter der Bill könne sie aber nicht ändern. Liverpool, Montag, 16. Mai, Nachmittags. (W. T. B.) Zn das Centralbureau der hiesigen Polizei wurde kurz vor Mitternacht eine mit Dynamit gefüllte Röhre hineingeworfen, welche beim Erplodiren erheblichen Schaden anrichtete und namentlich viele Fenster zertrümmerte. Men schen find nicht verletzt. St. Petersburg, DienStag, 17. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Ein kaiserlicher Ukas vom 16. d. enthebt den Minister des Innern, Grafen Loris- Mrlikow, aus Gesundheitsrücksichten, seiner Bitte gemäß, seines Postens und ernennt an seiner Stelle den Grafen Zgoatiew zum Minister des Innern. Zum Domänenminister ist der Staatssecretär OstrowSki ernannt worden. Meldungen der Blätter zufolge sind außer dem Marineoffizier Suchanow, welcher, wie bereits signalisirt, bei Anlegung der Mine in der kleinen Gartenstraße betheiligt gewesen ist, in Kronstadt noch 2 Marinrlieutenantü verhaftet worden. We gen Entwendung mehrerer Minen auS der Minen- wcrkstabt der Krone ist eine Untersuchung eingr- leitet worden. (Vgl. die „TageSgeschichie".) Wie rin vom 15. d. datirteS Telegramm deS Genrralgouverneurs von Odessa, Generals v. Drentelen, auS Odessa meldet, tumultuirte daselbst gegen Abend ein unbedeutender Haufen meist von Betrunkenen und warf in einigen Zudenhäusern die Fenster ein. Gegen 9 Uhr Abends wurde durch energische Maßregeln dir Ordnung hergestrllt. An demselben Tage und am Vorabend desselben fan den gegen Juden Tumulte Statt in Losowaja, Romny, Smela und Wolotschiök. Außer in Smela, wo daS Militär einschritt, sind die Unordnungen nur unerheblich gewesen. Augenblicklich ist die Ruhe allerorts wieder hergrstrllt. Washington, Montag, 16. Mai. (W T. B.) Die Senatoren für New Aork, Conkling und Platt, haben ihr Mandat niebergrlegt, weil der Präsident Garfield auf die Ernennung Robertson's zum Direktor der Zölle in New-Dock besteht. Der Rücktritt der beiden Senatoren erregt großes Aufsehen. Dresden, 17. Mai. In Angelegenheit der Prager Universität sind gestern von der österreichischen Regierung zwei Ge setzentwürfe im Avgeordnelenhause d^s Reichsralhs emgebracht worden, welche im Hinblick auf die ruhm volle Vergangenheit dieser ältesten Hochschule des ehe maligen römischen Reichs deutscher Nation außerhalb deS österreichischen KaiserstaaieS vielleicht schmerzlichere Gcfühle wachrufen, als in diesem selbst, wo man sich mehr und mehr daran gewöhnt hat, den thatsächlichen Verhältnissen Rechnung zu tragen. Der eine Gesetz entwurf betrifft die Regelung der RechtSverhättnffse Ausbrausen ersichtlich nur das Wehe der Zurückhaltung durchbrechen Die Leistungen von Hrn. Jaffä und Hrn. Porth >m Riccaut be la MarUmäre und rm Wachtmeister sind sehr loben-wahr und erfreulich. O. B. Kunstindustrie. Ueber den „Chauvinismus- in der österreichischen Kunstindustrie dringt die „N. fr. Pr.- einen allerdings sehr streng geschriebenen Artikel, hinter dem sich jedoch der Ueberzeugungsmuth eine» patriotischen competenten Fachmannes — eine allerdings nur selten gern ge sehene, weil sehr unbequeme Erscheinung — nicht ver bergen kann. Scheinbar geht uns die österreichische Kunstindustrie und ein Urtheil darüber nichts an; in Wirklichkeit ist eS anders. E« erregt schon ein hohe- Interesse, wenn man das Resultat beobachtet, welche- sich auS einer nüchternen, pessimistischen Anschauung ergiebt. Mehr oder minder zerstreuen sich dann in jedem Lande eine Menge hoffnungsvolle Selbst täuschungen, die meistens von ungebahnten, doch uner füllten Bestrebungen herrühren. Die Industriellen geben sich überhaupt selten über bas Ganze einer Lan- desinüustrie Rechenschaft. Jener Artikel tritt in dieser Uebersichl sehr hart und scharf auf, doch er heilt wahr scheinlich, indem er verwundet. Auch das Ausland kann dadurch nicht nur lernen, eS kann darin auch Fingerzeige finden, in welche Lücken der nachbarlichen Industrie emzusprmgen ist, wenn sich die Möglichkeit dazu vorfindel. Es sei nur folgende« Ralsonnement angezogen - Die Qualität einzelner Leistungen, ja felbst ganzer Branchen bewerft eben für die Industrie nicht mehr, und der Studienordnung an der Prager Universität der andere Hal die Bewilligung eines NachtragScredite« für da« laufende Jahr zum Gegenstände behufs der zu dem 1. October 1881 in Aussicht genommenen Activirung zweier Facultäten der Universität mit böhmischer Vortragssprache, nämlich einer rechtS- und staat-wissenschaftlichen, sowie einer philosophisct en. Die Bezifferung des bezüglichen Aufwandes konnte bei den mancherlei hier in Betracht kommenden, noch nicht de finitiv gelösten Fragen nur eine approximative sein. Die Regierung hofft jedoch, mit einem Betrage von 23 000 Fl. im Ordinarium und Extraordinarium für den Rest des laufenden Jahre« das Auslangen zu finden. In dem ersterwähnten Gesetzentwürfe, betref fend die Regelung der Rechtsverhältnisse und der Stu- dienordnung an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag, ist die allerhöchsten Oites augeordnetc neue Ein richtung der Prager Universität nicht al- dlSpositlve Norm ausgesprochen, da die Regierung von der An sicht ausgeht, daß dieselbe als eine administrative Maßregel, abgesehen von der Bewilligung der erior- derlichen Geldmittel, der Mitwirkung der gesetzgebenden Factoren nicht bedarf. Es hat daher dieser Gesetzent wurf lediglich zum Zwecke, einige specielle Fragen, welche mit der Umgestaltung der Prager Universität zusammenhängen und sich der Regelung im admini strativen Wege entziehen, im Wege der Gesetzgebung zu ordnen. In diesem Sinne, sagt die halbamtliche „Wiener Abendpost- in einem die Regierungsvorlage com- mentlrenden Artikel, behandelt 8 1 des Gesetzentwurf- die Vermögensfrage. Die Prager Universität ist in Ansehung des ihr aus früherer Zeit auf Grund ver schiedener Rechtstitel zukommenden Vermö,en« therls an sich, thefts m ihren Facultäien Trägerin von Pri- valrechten. Es gilt diese- lnsbewndere von den eigent lichen Univeisitatsgebäuden, Carolinum mit den au- stogenden Hausern, dem betreffenden Theile des Cle- mentinum«, dem landtäflichen Gute Michle mit Malle- schltz und Sterbohol und außerdem einigen Capitalien und beweglichen Vermögensodjecten. Infolge der neuen Einrichtung der Prager Universität trelen nun an Stelle der bisher bestandenen Einen juristischen Person zwei ihrem Wesen und ihrer Organisation nach ge trennte selbstständige Rechtssudjecte, ohne daß von vorn herein feshgestelll wäre, in welcher W.ise dieselben al- Rechtsnachfolgerinnen der bisherigen Universität anzu sehen sind. Diese Frage ist allerdings in Ansehung der unbeweglichen Besitzsteuer insofern von keiner be- sondern Tragweite, als fchon seit dem vorigen Jahrhunderte die Verwaltung desselben sich m der Hand des Staates befindet und auch die Erträg nisse desselben dem Staate zufließen. Allem die Frage entbehrt denn doch auch m Ansehung diese- Vermögen- keineswegs jeder Bedeutung, da, ab gesehen von der principiellen Wichtigkeit derselben, mrt den erwähnten Gütern Wahl- und PräsentalionS- rechte verbunden sind, welche auch derzeit noch von der Universität ausgeübt werden. Der 8 1 des Ge setzentwurfes bringt nun in dieser Frage die der Billig keit entsprechende Bestimmung zum Ausdrucke, indem er beiden künftig bestehenden Universitäten, respectwe ihren Facultäten, in Ansehung des LorporattonSver- mögens das gleiche Recht wahrt. Die nämlichen Er wägungen, welche die Regelung der Frage de« Cor- poralwnsvermögtNs der Prager Universität im Geftz- gebungSwege nothwendig erscheinen ließen, erheischten auch die Regelung der dieser Universität oder ihren Facullättn hinsichilich einer Reihe von Stiftungen zu kommenden Rechte. In dem 8 2 deS Gesetzenlwurfe- erfolgt diese Regelung m einer der Tendenz der Be stimmung des 8 1 entsprechenden Weise. Der 8 3 dts Gesetzentwurfs betrifft die Frage der Zulässigkeit der Thettnahme von Stürmenden der einen Universität al- für eine Armee die Qualität einzelner Oifiziere und die Verläßlichkeit einiger Regimenter. Und die beste Armee, ist sie zu klein oder fehlen ganze Waffen gattungen, so ist sie verloren. Und unsere Kunstlndust- rre ist räumlich klein, ja sie erscheint kleinlich, wenn sie sich mit Einzelleistungen drapirt. UnS fehlt die Massenproduction. Der Umfang der Kunstindustrie »st in Oesterreich em relativ sehr enger, die Zahl der Emporien eine geringe. Die Organisation unserer Werkstätten ist nur selten eine großartige; zweckmäßiger Betrieb geht fast nie Hand in Hand Mit Genialität der künstlerischen Leitung; überhaupt steht bei un» der Künstler meisten- außerhalb de« Atelier- und ist dem Arbeiter meistens ein Fremder, statt daß der Erstere aus dem Atelier heraus- oder in dasselbe hlnemwächst. Die Qualität des Arbeiter» selbst ist namentlich m technsichec Beziehung gewöhnlich eine geringe, seine Bildung wett zurück, sem Fleiß und sein Ehrgeiz so geartet, wie der seiner Che^S: er will mit geringer Anstrengung große Ersolge erzielen. DaS ist die Maxmie. Und nun gar erst der kausmännische Unterneh mungsgeist unserer Kunstindustrie oder für unsere Kunf- mduftne! Unfr Capital hat keinen Sinn sür Jnvesttrung in kunstinduitriellen Unternehmungen; für Banken, Eisenbahnen und Bauunternehmungen ist immer Ca pital flüssig. Zu>- Begründung oder Erweiterung eines kunftmdustriellen Geschäftes ist kein halbmeg bedeutender Fond» zu finden. Daher haben wir mei stens Werkstätten mit vorwiegender Handarbeit, selbst dort, wo die Ma>chine vortreffliche Dienste leisten würde. Für diese kleinen Unternehmungen bildet ober die hohe Regie einer glänzenden Niederlage und da«
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