Suche löschen...
Sächsische Staatszeitung : 01.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191712011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19171201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19171201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-01
- Monat1917-12
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 01.12.1917
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6"te2zu Nr. »79-^«ächftfch- Ltaa10zett,.ng — Sonnabend, 1. Dezember 1S17 — H Ari. Anna Scheele-und Marie Scheele, Frau verw. Schind ler qeb. Wieprecht, Fran Selma Seidel geb. Eichic, Fran Marie Bienert aeb. Ullrich, Frau verw. Förster geb. Steinhäuser, Fra«, Graber geb. Bahmann, Frau Lang geb. Förster, Krau «eydew'y geb. «e, Fran Elisabeth Sommer geb Willsch, Frau Steinhäuser geb. Frei«« v. Keller und Krau Hildegard Vogt geb. Pelz in Plauen, Lehrer Brückner m Hit Ersdorf, Schuldirektor Schultz und Oberlehrer Reichenbach in Chemnitz, Betriebtinspeltor Wendler und Garteninspettor Schindel bei der Badednelllon zu Bad Elster, Kochschullehrcrin Neubert in Eibenstock, Kaufman» u. Friedensrichter Kurlbanm in Anna berg, Graue Schwestern Anna Maria Mühr, Julianna Grün hagen und Anna Soika in Leipzig, Frau Reiß- ner geb. v. Bentivegni in Chemnitz, sowie Pfarrer Lippold in Gelenau und Schwarz in Wiesa, Helfer nnen Erika Fiedler, Jenny verw. Mallet geb. Müller und Ida Margarete M üller geb. Dast in Dresden, Schwester Martha Nowag in Grunau b. Ostritz. Pflegerin Marx geb Bvurquin n Herrnhut, Oder», Schwcstcr Alesiana Weißer in Grunau b. Ostritz, Schwester Agnes Hoss mann in Königsbrück, le t Schwester Anna Grüber in Zttan, Schwestern Elge Moosdorf und Frieda Rancke in Königsbrück, Hilfsschwester Johanna Wiß in Niederoderwip, Helferinnen verw. Eichler geb. Zöbisch u. Gertrud Enders in Plauen scwie Charlotte Knoll in Gelenau, Oberin verw. Beier geb. karger, Jvhannikrschwcster Emma Ohlsen und Helferin Tora Pöschmann in Dresden, H'ls'schweslern Dorothea Moiche in Meißen u Frieda Müller in Pnua, Helfer u Johanna kaubifch in Copitz, Hilfsschwefter ElUaveih v. Gersdorfs in Nicderlößnitz, Schwestern Hildegard Melchior in Reitzendorf und Ilse Berndt in Weißer Hw ch, Frau Alice Lange in Loschwitz, Pflegerin Agnes Müller in Neu- co^vig, sreuv. Hilfsschwester Elisabeth Gentsch in Chemnitz, Tia- kouissen Margarete Schäfer und Ella Moraiveg, H lssschwestcr Marta Mehnert, Diakonissen Charlotte Langer und Olga Fichte, Hilfsschwester Gertrud Dünnebier, Diakonissen Hulda Berger und Else Fritzsche, Hilfsschwester Hilda Ganerstädt, Diakonissen Martha Hahn, Emma Hartmann, c ertrud Elisabeth Hebold, Emma Hering, Anna Höppner, Frieda Kießling, Emma Köhler, Paula körnig, Frieda Kornmacher und Emma Lenk, Hilfsschwest r Margarete Michael, Diakonisse Martha Orlamünder, Hilfsschwcste n Johanna Otto und Margarete Ph.lipp, Diakonisse Li a Richter, Hortleitern, Freda Rudert, Diakonissen Elia Schimmel geb. Herold rmd L na Tempel, Hilssschwesteru Gräfin v. Wallwitz geb. v. Posern und Hedwig Wilhelm, sowie Diakonisse Mlda Zimmermann in Dresden, Helferinnen katharna Weber in Coswig und Jo« hauna Behr in Dresden, Schwester Gertrud Berthold in Rade beul, Hilssschwester Margarete Dörner, Schwester Gertrud Eck- hold, Helferin Edith Hahn, Krankenpflegerin, graue Schwester H ldegard Heisig, Schwester Frau Hengst geb. Jüngl ng, Hilss- schwestcr Helene Herzfeld, Schwester Elisabeth Jacob, Operationsschwester Maria Kalina, Schwester Gertrud K önig, Hilssschn" ster Hildegard Kroker, Schienstcr Elsa M arkowsky, Pflegerinnen Frau verw. Neifc geb. Stendal und Adelheid M c n rer, Schwester Elsa Nicvlmann , Hilssschweslcrn Charlotte Oßivald und Susanne Pantynski, Schivestern Johanna Plätzer und Agnes Rische, Helferin Ella Rudolph, Schwester Hüma S a m mler, Hilssschwester Gr rtraud Thiele, H. lscrin Adclbe d Tillich geb. Freim v. Richthof n, und Schwester Oberin Martha Wieczorek in Dresden, Hlssfchnnster Charlotte Wagner in Niedrrlößntz, Krankenpflegerin, graue Schwester Marie Wolf und Schwester Frieda Zernstein in Dresden, H lssschwcster Dorothea Banner in Oberlungwitz, Albertiner nncn Echwrstern Maria B öru ichen , Chr stme Pollack und Gertrud Theyson, sowie Pflegerin Frau von Kunth geb. Schwan in Dresden. Carota-Medaittc in L lver mit Lpange. FrI. Carola v. Malortie in Dresden. Carola-Medaille in Bronze mit Lpauge. Frau kacublcr geb. Fcnscky in Bautzen, Frau verw. Troll geb koch in Olsnitz i. P., Frau Marianne Hosmann geb. Schubert in Nossen, Frau verw. Widemann geb.-Wolf in Höckendorf, Frau Schumann geb. Reißig in Kreischa und Frau verw. Dillner geb. Holz in Nossen. Blbrecht»krenz. Sekretär Hoyer im Ministerium des Innern, Stadtsekrctär Sparkasscnkassierer Wimmer in Radeberg, Ratsselretäre Emil Raschle, Wilhelm Strohrmann und Wriedt in Dresden. Ehrentrenz mit der Krone. Gemeindcvorstände und Gutsbesitzer Wirth in Hemmendorf und Bochmann-Ende in Grcifenha.n. Friedrich Anaust-Medaille in Silber mit Spange. Operationsschwester Hildegard Teich in Dresden, Pflegerin Margarete Wünsche in Herrnhut, Helferim en Hanna Fähr mann und Helene Thumser in Plauen, Hilssjchwester Rosalie Katharina Schulze in Bad Elster, Helferinnen Marta Viertel nnd Charlotte Böhme in Gelenau, Helene Becker in Cop tz und Vera Stengel in Meißen, Horlleiterin Margarete Harleß in Dresden, Helferinnen Anna Mare Magdalene Wittig in Pausitz b. Niew, Marianne Helm, Charlotte Pauline Laura Müll er und Margarethe H ldegard Heyn in R esa, Susanne Burkhardt in Gröba b. Riesa, Johanna Margarets Schön herr in Riesa, Anna Ditz, Charlotte Richter und Johanna Wagner sowie Pflegerin L'zzi von Kunth in Dresden, Kanzleivo stand bei der Gewerbckammer Dresden Franke «. Leiterin des Kindergartens des Stadtvereins für Innere Mission Valeska Nadolny in Dresden, Burcauassisteut Otto llngcr b. d. Amtsh. Tresden-N., Obcrschutzmann u. Bollstreckungs.eamter Stelzer in kötzfchcnb oda, Wachtmeister Ganß äuge in Rade berg, Polizeiwachtmcister Junghans in Loschw tz, Frau Hennig geb. Heyne in Langebrück, Werkmeister Friedr chRobert Föhr in Z tzschewig, Weichenwärter Gustav Em.l Hofmann in Lan ebrück, Nebenzolleinnehmer a. D. Rodig in Wilsdruff, Frl. Eleonore Hartmann und Er ka Thoenes in Radebeul, Privat mann Ernst Werner in Königstein, Frau Boeck mann geb. Knoop, Frl. Lotte Fischer und «ruck. Johanne Sophie Helene Wiegandt in Dresden, Ratsexpedient.Süß in Roß wein, Kanzleworstände bei den Gewerbekammern Schender lein in Plauen und Wustmann in Zittau, Gutsbesitzer u. Gee rnemdevorstand Lamprecht in Körlitz, Fil. Annrllese Meusel und Martha Dorothea Christliebe Jeremias, Kindergarten- leckerin Käthe Seitz sowie Frl. Martha Helene Luise Urtel in Leipzig, Bureauassrstent Oclfchlägel b d. Amtsh. Chemnitz, Schankwirt Karl Hein in Kamenz, Gemeindevorstand u.Tschtec- me.ster Roschke m Schmorkau, gepr. Kochlehrerin Helene Gott» schock in Bischofswerda, Gutsbesitzer Samuel Paul Günther und Gemeindehauplkassierer Eisenreich in Wilkau, Standes- amtSreg strator Sachsenr öde rund Kupferschmiedeme,stcr Scholz in Crimm.tschau, Polizeiaktuar Alfred Bexnsteiu, Ratsaktuar Max Lorenz, Stickmeister und Fachlehrer Alexander Rudolph, Buchhalter Paul Schmidt, Schutzmänner Otto Richter und Gustav Michel, Kriminal'chnpmann Edelhäuser, Straßen- ausscher Lou S Grünert nnd Polize assistentin Margarete Wolfs in Plauen, Sekretär Weber und Bureouassistcnt Schmalfuß bei der Badedirettion zu Bad Elster, Obcrpfleger Franz Günther beim Krankenstist Zwickau, Diener Leonhardt und Hauptmann bei der Sächsisch n StaatSzeitung zu Dresden, Anfseher Beck bei der Strafanstalt Zwckau, zurzeit Aufseher bei dem Gefängnis Sierpr, und Ko pitzke bei der Strafanstalt Bautzen, zuletzt Auf« Eher bei dem Gefängnis Plock, TuchmachHmeyter Karl Kluge m Oederan. Kriedrich A«-«st M«d«iU« in Bronze Mi «*««-«. Frl. Ektsabeth Johanna Lang«, Johanna Hildegard Lange, Hildegard Charlotte Kaiser und Marie El.sadeth Kaiser in Leipzig, Makchinenschreiberinne» Zill und Becker b. d. Amtsb. Chemnitz, Wöckel b. d. AM»H. Auerbach, Backofen b. d. AmtSh. Zittau, Schüller b. d A«t»h Löbau, Rentzsch b. d. Kreish. Dresden, Rebfch d. d. Amtoh. Dippoldiswalde, Kühne b. d. Kreish Bautze«, sowie Rockstroh und Uhlig im Ministerium des Innern, Kran Johanne Beier geb. Fei- und Fleischbeschau«! u. Kastellan der Fieunauicllogc- Bern ha d Feig in Annaberg, Diener Schmidt bei der Sächsischen StaatSzeitung zu Dresden, Polizeiwachtmeister Burkhardt in Dippoldiswalde, Stadtwacht meister Schramm in Lauenstein, städt. Etraßenmeister Kerndt in Dippoldiswalde, sowie Hilfsschutzmann Ernst Herrmann in Coswig. Titel und Rang alo Hofrat. Verlagsbuchhändler u. Buchdruckereibesitzer vr. Heinrich Viktor kliulhardt in Leipzig und Kaufmann Fritz Rofcnthal in Dresden. Titel und Rang al» Kommissionsrat., Posthalter und Geschäftsinhaber Wobst in Bautzen. kFortsctzung des amtlichen Teiles in der 1. u. 2. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 1. Dezember, Ce. Majestät der König wird von Wien morgen 7 Uhr 50 Minuten früh hierher zunnkkehreu. Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen Maria Alix und Anna besuchten in Begleitung der Frau Ober- hosmeisteriu v. der Gabelentz-Liusiugen nachmittags die Aufführung zum Besten der Zentrale für Jugendfürsorge im Künstlerhause. Dresden, I. Dezember. Le. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg wohnte heute nachmittag §4-3 Uhr in Begleitung des persoul. Adjutanten Haupt manns v. d. Busch der Beerdigung des Obersten und Brigadekommandeurs Kurt Stengel auf dem Garnison- friedhofc bei. Kriegs-Wochenschau. kl Selbst sehr schwarzseherischc Seelen werden an gesichts der gegenwärtigen Kriegslage zugeben müssen, daß wir alle Ursache haben, zuversichtlich iu die Zukunft zu blicken. Tas russische Friedensangebot ist ja letzten Endes doch nur eiuc Wirkuug unserer früheren Siege von Tannenberg, Lodz und Warschau, von Tarnow- Goriice, Wilna lind Prest-Litowsk und wie sic alle heißen, und neuerdings der Niederlage der Italiener und der Mißerfolge der Engländer und Franzosen in Flandern und im Artois. Unsere Front steht allenthalben uuer- schültert rind unerschütterlich; überall ist ihre Einheit und die Einheit der Handlung gewahrt, die unsere Gegner bei ihren Unternehmungen so gern herbcifübren möchten. Wir schreiten von Erfolg zu Erfolg, während sic im großen und ganzen genommen nur eine Reihe mehr oder wewger mißglückter Versuche, die Kriegslage zu ihren Gunsten zu wenden, aufmweisen haben. Ja, man kann sagen, daß ihre Kriegskunst schon längst in ihren Grund festen ins Wanken geraten ist. Wir stehen, wie der Hr. Reichskanzler in der gestrigen Reichstagssitzung ge sagt hat, am Schlüsse eines Kriegsjahres, das auf den vielen Kriegsschauplätzen weitreichende Entscheioungen gebracht hat. Daß dres erreicht worden ist und daß die Pläne der Gegner trotz ihrer Anstrengungen zunichte ge macht worden sind lind wir T>ie unsrigen durchgesetzt habe», danke» wir der überlegenen Einsicht und der stählernen Entschlußkraft unserer Führung und der kampfes- tüchtigkeit unseres Heeres, der genialen, beweglichen Kampfeswcise Generalfeldmarschall v. Hindenburgs gegen über den schematischen nur aus Massenwirkung berechneten Maßnahmen unserer Gegner. Tas zeigt deutlich die Schlacht voll Cambrai. Tie englischen Anfangserfolge sind durch das Eingreifen unsrer Reserven vollständig wieder wettgemacht worden. Jeder neue Kampfestag brachte den Engländern schwere Ver luste, besonders bei dein Ringen um das Torf Bourlon und seinen Wald. Das Ergebnis der gewaltigen Schlacht ist nyr ein furchtbares Verbluten ihrer Streitkräfte. Ein besonders schwerer, aber glänzend bestandener großer Kampftag lvar für unsere heldenmütigen Verteidiger von Eambrai der 27. November. Scholl der Vor mittag sah beide Gegner auf der Front von Bourlon bis Fontaine in heißem Ringen. Ohne Rücksicht auf ihre Verluste stürmten die Engländer gegen unsere Stellungen an, sodaß sie sich schließlich in den Besitz von Bourlon Wald und Dorf setzten, aber sie wurden aus diesem Orte und aus Fontaine wieder hinaus geworfen. Auch der Heeresbericht vom 30. November meldet Angriffe der Engländer aus unsere Stellungen westlich von Bourlon; sie wurden wiederum unter schweren Verlusten zurückge schlagen. Nach alter Gewohnheit verbohren sic sich mit ihrer sprichwörtlichen Zähigkeit in eine hoffnungslos ge wordene Cache. General Haig verschwendet nutzlose Tatkraft zur Erzielung eines Teilerfolges. Großzügige Turchbruchsstrategie ist dies nicht. Die Tapferkeit unserer Truppen hält die Frontlinie seit dem ersten überraschen den Einbruch im wesentlichen unverändert. Wesentlich an Spannkraft nachgelassen hat die Kampfestätigkeit der Fran zosen; auch sie vermögen die militärische Gesamtlage in keiner Weise zu ändern. In Italien herrscht jetzt eine gewisse Rnhc der Unter- nehmungen. Die Armeen bereiten sich, zu weiteren Kümpfen vor. Es gilt die; Entscheidungsschlacht um die Piavcliuie, wo die verbündeten Heere jetzt haltgemacht habe». Heftig ist der Kampf in dem engen Raume zwischen Brenta und Piave. Nur nach und nach ge winnen die österreichisch-ungarischen Truppen Bode». Ei»e ga»zc Cperrlinie schon im Frieden nach alle» Regeln der Befestig»»gsknnst ausgeballter Stellunge» ist hier zu überwinden Tie abgehärteten und berggewohnten Tiroler Truppen leisten Übermenschliches, aber auch die Italiener kämpfen zähe und erbittert, denn sie wissen, daß mit dem Durchbruch des letzten Berteidigungsgürtels zwischen beiden Flüssen die Piavelinie rettungslos verloren ist. Daher wird sich die Weiterentwicklung der italienischen Offensive erst übersehen lassen, wenn der feindliche Widerstand zwischen Asiago, Brenta und Piave endgültig gebrochen ist. (Abgeschlossen am 30. November.) Politische Wochenschs«. Die vergangene Woche hat mit der Veröffentlichung der ruffischen Geheimdokumente eure wesentliche Klärung der politischen Lage geschaffen. Dem heuchlerischen ver bände ist der Sck;asspelz vorn Leibe gerissen worden, der seine räuberischen Gelüste bisher verhüllt hat. Die Be- deutung der Veröffentlichung der Gehoimverträge liegt nicht in erster Linie darin, daß ihr Inhalt der Welt bc- kanntgegeben wird, sondern in dem Umstand, daß diese Bekauntgabe von nichtdeutscher Seite geschieht. Im wesentlichen hatte Deutschland schon den Inhalt der Ge- heimverträge durch die Enthüllungen des früheren Reichs kanzlers Dr. Michaelis erfahren. Neu ist eigentlich nur die Tatsache, daß die russischen Truppen in Frankreich da zu bestimmt waren, die Neutralität des geplanten links rheinischen Pufferstaates zu wahren. Aber die Feststellung der Eroöerungsgelüste des Verbandes durch die maxima- listijche Negierung verstärkt die Wirkung der Enthüllungen des früheren Reich kanzlers ungeheuer. Mit dem Vorgehen Trotzkys ist die diplomatische Niederlage des Verbandes be siegeltworden. Englandund leine Gefolgsleutehaben immer so getan, als seien sie nur in den Kampf gezogen, um Serbien und später Belgien vor dem preußischen Militarismus zu retten, und jetzt nurd den neutralen Mächten plötzlich offenkundig, daß die Beschützer der kleinen Nationen überemgelommen waren, die Mittelmächte durch einen unerhörten Länderraub zu schwächen. Rußland sollte Konstantinopel mit der Westküste des Bosporus, die Inseln im Marmarameer und die Insel» JmbroS und Tenedos erhalten. England und Frankreich wollten sich ihrerseits durch die Ausdehnung ihres Machtkreises in Arabien, Syrien und Palästina schadlos haltem Außer dem sollten Frankreich und Rußland freie Hand bei der künftigen Grenzbestimmmlg des besiegten Tcutsch'and er halten. An Frankreich wäre demnach Elsaß Lothringen mit Einschluß der rheinischen Eisen- und kobleugruben- gegeuden gefallen. Im Osten wären dem Deutschen Reiche wahrscheinlich Ostpreußen, Stücke von West Preußen, Posen und Schlesien verlorengegangen. Ferner wünschte Rußland die Zustimmung Frankreichs dazu, daß das Verbot der Befestigung der Alandsinselu dnrch Ruß land nach Beendigung des Krieges aufgehoben werde. Der Vertrag vom Sommer 1915 sah überdies die Ge währung der italienischen Wünsche vor. Vorläufig wird die Bekanntgabe der Geheimverträge in den Verbands ländern »och von deren Regierungen hintertrieben. Aber die Wahrheit wird dnrch die neutralen Staaten auch ihren Weg zu den irregeleiteten Völkern finden, die wahrscheinlich noch rechtzeitig genug für einen für uns glücklichen Aus gang des Krieges erkenne» werden, aus wessen Seite die llrheber des WeltbraudeS zu finden sind. Mit der Veröffentlichung der Geheimabkommen Habelt die Bolschewiki tatsächlich den Bruch mit ihren ehemalige» Blmdesgenofsen herbeigeführt und somit die berüchtigte „Lntento eorckialc" gesprengt. England, Frankreich, Italic» u»d das vormaxima- istiiche Rußland sind mit der Veröffentlichung der Gc- heimverträge bloßgestellt worden, aber auch Wilson, der mit ermüdender Beständigkeit vorgab, für das Recht ein zutreten, ist die'Maske des Heuchlers vom Gesicht ge rissen worden. Tas dänische Blatt „Sozialdemokraten" veröffentlichte Teile einer von Wilson in einer Arbeiter- versammlnng gehaltenen Rede, in der er bekennt, daß ür den Eintritt der Vereinigten Staaten von Amerika n den Krieg wirtschaftliche Interessen in China und im übrigen Asien bestimmend waren. Ter Reichskanzler Graf v. Hertling konnte in seiner Antrittsrede die Mitteilnug machen, daß die Leiter der neuen russischeit Regierung allen Kriegführenden den Wunsch zu erkeunen gegeben haben, zu einem nahen Zeitpunkt in Verhandlung über einen Waffenstillstand einzutreten und dadurch zu einem allgemeinen Frieden zu gelangen. Tie deutsche Reichsleitung erachtet die Grundlage für die Aufnahme solcher Verhandlungen für gegeben und ist bereit, in solche Verhandlungen einm- treten, sobald die russische Regierung da u bevollmächtigte Vertreter sendet. Unter Betonung des vollen Selbst bestimmungsrechtes Polens, Litauens und Kurlands sprach der Reichskanzler die Hoffnung ans, daß der Schritt der russischen Regierung uns dem Frieden nahebringen werde. Mit Spannung sieht man der Haltung entgegen, mit der die Verbandsmächte den russischen Vorschlag aufnehmen werden. (Abgeschlossen am 30. November.) Der Krieg. Zur Lage. «an ven Fronten. Perlin, 30. November. Mehrere feindliche Patrouillen, die während der Nacht vorstießen, wurden nördlich Passchendaele verjagt. Im Anschluß an eigene erfolgreiche Patrouillentäliakeit war das beiderseitige Artilleriefeuer vor Hellwerden lebhaft. Gegen Morgen steigerte sich im Abschnitt Westroosebeke bis Zandvoorde das feindliche Feuer, verstärkt durch kräftige Feuerüber- fälle. Nach kurzem Nachlassen brach von Mittag an auf der ganzen Front wieder erhebliche Feuersteigerung ein. Stärkstes Feuer aller Kaliber lag auf Stellungen zwischen Becelaere und Gheluvelt. Die planmäßige Be schießung hielt den Abend und während der Nacht an. In den Abendstunden waren unsere Patrouille,« bei zahlreichen Unternehmungen erfolgreich. Östlich Rieuport brachten sie einen Offizier und 21 Mann aus den feind lichen Gräben zurück. Im Artois lag tagsüber lebhafte Artillerie« und Minentätigkeit bei Lens. Auf den, Hauptkampffelde bei Cambrai griffen die Eng'änder 8 Uhr vormittags nach starker Feuervorbereitung erneut zwischen Moeuvrcs und Bourlon an. Unter schwersten Feindverlusten wurde der Angriff restlos abgewicsen. Nach anhaltendem starken Feuer kam ein an derselben Stelle geplanter feindlicher Angriff nicht zur Entwicklung. Zeitweise steigerte sich das Feuer auch auf unsere Stellung zwischen Runnlly und Banteux. Unsere Artillerie bekämpfte mit Erfolg anmarschierendc Truppen, Auto- und Wagenverkehr hinter der englischen Front. Nachts hielt bei Guemappe, Bulleeourt nnd zwischen Jnchy und Fontaine heftige»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder