Vor mir schwanken Fischer kähne im weichen Grau des eben müde schlafenden Meeres, einige kleine Palmen strecken im Garten ihre langen grünen Finger aus, an den Wänden hängen Bilder deutscher und italienischer Meister, alles ist heimatlich, traulich. Pier soll etwas geschehen, was der Ruhe bedarf. Das Ergebnis der Reise soll gesammelt werden. Ehe ich wieder in Deutschland bin, muß der Aern des Gewonnenen oder Ver lorenen feststehen, denn sonst verschlingen die heimischen Rlänge den Ton des Orients. Ich kenne mehrere viel gelesene Schriften über Palästina, denen man es anmerkt, daß sie erst in der peimat geschrieben wurden. Der Ort verändert in diesen Dingen sehr viel, denn er ändert die Stim mung. Pier ist Ruhe, hier will ich für mich schreiben, was ich wirklich fand und erlebte. Als ich aber nun anfangen wollte, vom religiösen Ergebnis der Reise nach Palästina zu reden, setzte sich der Engel der Pietät zu mir und sagte: „Ich kenne deine Stimmung, du bist sehr enttäuscht; ich bitte dich, laß dieses deine Leser nicht merken! Siehe, wieviele waren vor dir dort, sahen denselben toten Jammer und schrieben dann doch ein erbauliches Buch! Rannst du das nicht auch? Und wenn du es nicht kannst, dann schweige!" Ich merkte, daß er weggeflogen war, konnte aber nicht sofort über das ins Reine kommen, was er mir gesagt hatte. Wahrscheinlich war ich nicht der erste, neben dem er gesessen hatte. Es gab gewiß andere vor mir, denen er schon sanft das Tintenfaß weggenommen hatte, wenn sie Pegli bri Genua.