VI. Der Aurone. Aur Zeit, als die Engländer nnd verschiedene Jndianerstämme, na mentlich die Huronen, mit den Franzosen nm den Besitz von Canada kämpften, hatte sich ein französisches Regiment unter dem Befehl des Grafen Montcalm am nördlichen Abhang der Gebirgskette gelagert, welche sich von den: Eriesee bis zur Mündung des Lorenzstroms hinzieht. DaS Lager befand sich auf dem Gipfel eines Hügels, der von steilen Felsen wie mit einem natürlichen Wall umgeben war. Wohin man auch den Blick wendete, man sah nichts als endlose Urwälder, zwischen denen nur hier und dort einer der vielen Flüsse hervorglänzte, die sich von Norden her in den Lorcnzstrom ergießen. Die Felswand, welche den Hügel umschloß, war nur an einer Stelle von einem Hohlweg durchschnitten, welcher, kaum dreihundert Schritt vom Lager entfernt, zwischen wilden Feldmassen sich hinzog und mit -hohem Heidekraut be wachsen war. Die Schildwach, welche hier aufgestellt wurde, konnte mit Leichtigkeit den ganzen Paß überblicken, ohne eine Ueberrumpclung befürchten zu müssen, und, falls ein Feind sich nahte, durch einen Schuß das ganze Lager in Bewegung setzen. Man befand sich erst einige Tage in dem Lager, als eines Mor-