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Dresdner Nachrichten : 19.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-19
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.12.1896
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öolias vsutlor, »eemlm. Vsllstr. IS, vmptivifft in xri-8«t«r ^nsrvairi: LI»«»«« Ustsa uoci II«r«I«,, Ilai,» . Kü«t>««- uock L««,I Ii«. V»I»et««. E ÜMv Hitr8kk«I<!, HontWir«« 14. V»p«t«a. ^uliii8 8eI>L<MvI> Sss IS, pari. v. I. Lt. keleiicktiinM-k«Mi>Mi«je für Ous, vlklitr. 1-ickt, kvtrvisuiu, l^se^eu. -E- »ugll 8omk > LUv»rtt.8av»tr»si«I. ^ ^VoU«ov xenttreliw «I ttvi ri>n-, ttumvu- ^ >mt kiml« inintf'n > ieu ^Ndu t'rsidvu ^U8V«fft^»Nk ^ lll UIo»-t«n Ullä Kl»,»f'üv>» - uatse Xr>8ton>>er>i»i. ?- Klosett NH ksüesMel !» -,iö»8tsr F.us>vith1 bilUgLt! rrloarivd Kspplsvd,I.! loll.. A / !Naptea«tr«!,8e II, gexoniidar ,.I)esj Rgkrm". 8«»«Iv. « «i«nr«O0n I «nsxilsvliv ^»tSiHHiirm ii swpüsklt io Aro8SLrti88l«r dMixvl El. LL. II 20 Hlurivii8trri88« 20, k«kv UurLkuretiisnsttr^sv (3 L»b«a). äi» 4^11 Marinevrrmehrung in Frankreich. Hosnachrichten. AnSstellungSsest. Stadtverordnktensitz'ina. Weih- MuthmäMchc Witterung: 8 Ld VtT« VVV» AVIkftk^. nachten in Sicht, KreiSauüschuß. Gerichtsverhandlungen. „Lucia". „Der Schnüffle?'. Truve^ milder. ! VOillltlllklll», L v» ElkHvI . zeugt von einer sonst nicht immer französstchen Volksvertretung. Der An die geehrten Leser; Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist cs aothwendig, die Ueüeikorrgea auf das erste Vierteljahr 181)7 1 ci dem betreffenden Postamte sofort bewirken zu wollen, da andernfalls aus ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Aciilicferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die BezugSgebühr betrügt bei den Kotserl Postanstalten im Reichsgebiet vterteljährltch 8 Mark 75» Pf., in Oesterreich-lliigani 2 Fl. 58 Kr. >md im Ausland« 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Vostzw'chlaae. Alle Postanstallm im Deutschen Reiche, in Oesterreich-Ungarn und im Auslande nehmen Besiellnngen aus unser Blatt an. >er gewohnte» Mäßigung der franzosttchen Volksvertretung. Der Ministerpräsident Herr MSline erklärte sehr korrekt, daß die Regierung die Erneuerung des Flotten - Materials nach Maßgabe des bestehenden Bedürfnisses durcysükren werde. Im klebrigen wisse die Kammer wohl, daß Herr Lockroy von pollmchen Nebenabsichten geleitet würde. Mit diesem persön lichen Ausfall gegen den Antragsteller leitete Herr Msline den Schluß seiner Auseinandersetzungen ei», indem er Diejenigen ge hörig ..em'um nahm", die mir der vorgefaßten Absicht, unter allen Umstünden an der Marine kein gutes Haar zu lassen, an die Sache heranträten. Die politischen Nebenabsichten, ans die der Ministerpräsident anspielte, erhalte» »och eine besondere Beleuchtung durch einen Parlier Artikel der „Hamb. Nachr.", in dem daraus hingewieien wirb daß eS der Partei Lockrm, möglicherweise um eine Wieder- ' einiührnng der Kaperei zu Ihm, lei. Die Kaperei (d h. die > Schädigung des Gegners zur See durch Wegnahme seines Privat- Für Dresden nimmt dte"unlerzcich»rie Geschäftsstelle während der! Eigenlhnnis mittelst besonderer eigens zu diesem Zwecke aus- LWSMS! - - -«- - «- --m- ^ NLLkL'LL'L!^ Neu- und Abbes,ellungcn. sowie di« Anzeigen über erfolgte Woh- mit Ausnahme der Vereinigten Staaken und Spaniens, beschlossen '' Dresdm, wolle man entweder persönlich worden. Der in Rede stehende Artikel weist aber nach, wie sehr agsvcrSndernnae» in l nngen oder schrtftltch — »un^ r, »bringen gelle gelangen lassen. nicht durch Fernsprecher — an die Getchäfts- GeschSst-ftelle der „Dresdner Nachrichten", Martenstratze 88. Grdgeschotz. Politisches. Ob Herr Lockroy. der Rufer im Streit« um die Marine- vcimehmng in Frankreich, ein „ehrlicher Flottenenthusiast" oder ein politischer Frondeur nach Art derer um den heiligen Chauvin ist, kann man au« der Ferne im 'Augenblick nicht mit Sicherheit beurtheilen. Das Wahrscheinlichste dürfte wohl sein, daß das '«lischt Fluidum des Herrn Lockroy ouS einer kleinen Dosis von patriotischem JlottenenkhufiaSmos und einem sehr großen Zusatz prm ehrgeizigem Chauvinismus besteht. Auf jeden Fall ist klar, daß Herr Lockroy gern etwas werden will und das kann man in Haukeich am «heften dadurch, daß man „Mißstände" in der Re gierung und Verwaltung der Republik „aufdeckt", sich dabei aus deu Tugendhaften hinausivielt und schließlich den Preis sür die „Rettung des Vaterlands" in Gestalt eines mehr oder weniger hohen Amtes einhrimst. Ist dann die Versorgungsbestallung zur Thatlache geworden, so hört selbstverständlich die vorher so laute Kritik mit einem Male auf. bis — dieselbe Geschichte mit ver änderter Personenbesetzung von Neuem beginnt. Bei Herrn Lockroy kommt überdies der Umstand hinzu, daß er ichon früher einmal Marineminister in Civil gewesen ist und diese schönste Zeit seines Lebens, als er stolz in der Fülle der staatlichen Autorität eln- lerschreiten durfte, durchaus nicht vergessen kann. A» diese Ver hältnisse muß man denken, wenn man die lauten Wehernse Lockrot,'s über de» Zustand der französischen Marine richtig würdigen will, ^immerhin liegt aber auch ein gewisser sachlicher Kern den An- 'chuldtgungen. die gegen die Marine erhoben werden, zu Grunde, und zwar ist dies vornehmlich nach der persönliche» Seite hin der Fall. Während nämlich die Klagen über den zahlenmäßigen Be stand, die KriegStüchtigkelt und die artilleristische Ausrüstung der Schlachtschiffe ersichtlich auf Uebertretbungen beruhen, sind die Beschwerden üb« mangelhafte Ausbildung und Gewissenhaftigkeit der BerwakstmgSbeamten der französischen Marine schon zu oft mit überzeugende» Beweisen belegt worden, als daß man sie ohne Westen- als av» der Luft gegriffen bereichnen könnte. Die llebel. stände aus diese« Gebiete liegen in dem Vorherrschen eines öden BureoukratiSrnuS und NevotiSmuS. Würdigkeit. Fähigkeit, strenge Ehrenhaftigkeit eines Beamten kommen erst In zweiter Linie ln Frage. Die Hauptsache ist. daß ihm eine einflußreiche „Sippe" zu Gebote steht, die darum besorgt ist. ihrem Schützling ein bequemes Plätzchen za verschaffen, das ihm die leidigen DaseinSIorgen fern hält. DoS ist zwar mehr oder weniger in allen VerwaltungS- zwrlgen da dritten Republik da Fall, aber nirgends tritt die ge schilderte Unsitte so scharf hervor, nirgends ist sie so zur ein gefleischten Gewohnheit geworden wie in der Marincvenvaltung. Tic Folge davon ist u. A>, daß sich «in sehr gespanntes Verhält- niß zwischen dm Verwaltungsbeamten und dem OffizierkvrpS der Marine hrrauügebildet Hai. das vielfach Anlaß zu thcilweile sogar öffentlichen Reibereien giebt, die der DtSziplin nicht zum Vortheil gereichen. Auf diese erbitterte Stimmung in dm Kreisen der fran zösischen Marineoffiziere ist auch eine seinerzeit viel bemerkte Steuerung zurückzusührcn, die bei den Kieler Kanalfestlichkelten von «tnem sranzösischm Befehlshaber gegenüber einen, deutschen Offizier geihan wurde irnd an die bei dieser Gelegenheit erinnert werden mag: „ll n'v a plu8 ci'-mtoritä en kranee. Xons sommen eouuuutuiöii p»r 1^ eauaillo'. (Es giebt keine Autorität mehr in Frankreich lieber un» I,erricht da Pöbel.) Bezeichnend für die Beweggründe des Herrn Lockroy ist es. daß er nicht etwa an dem Punkt« der persönlichen Tüchtigkeit des MarinevawaltungSpersonals seinen Reformbebel ansetzt, sondern daß er sich mit weitan-schauendrn Plänen zur Vermehrung da Zahl der Kriegsschiffe trägt. Zuerst wollte er 200 Millionen zu diesem Zwecke fordern. Ais ihn aber der Widerstand, den seine Absichten schon in da Budgetkommission fanden, stutzig gemacht hatte, entschloß er sich. 50 Millionen obzulassen, und stellte ln da Kammer einen Antrag auf Bewilligung von IM. ans 8 Budget jahre zu vertheilenden Millionen „zur Beseitigung des Zustandes der Inferiorität der französischen KriegSstottc gegenüber den Flotten der anderen großen Seemächte". Die Behandlung, die dem Lockroy'schm Aiorn,antrage in da Kammer zu Tbell geworden ist. die Kaperei bei einem Konflikt mit England im französischen In Kresse liege, da nur aus diesem WM die Ueberleaenyeit der ma- liichm Flotte ausgeglichen werden könne, und entnimmt daraus die Vermlithilna. daß von Herrn Lockroy und seinen Freunden am Ende das Ziel versolgt werde, mit den 150 Millionen eine Kaper- sioltille zu organisiren, deren Wirksamkeit allerdings zur Voraus setzung hätte, daß Frankreich sich einseitig von dem Pariser Ver trage lossagte Damit wäre dann natürlich der segensreiche Ver trag überyanvt beseitigt. Man ersieht daraus, zu welchen schlimmen Konieguenzen, zu welcher allgemeinen Mißachtung von Humanität und vertragsmäßigen Rechten eS allmählich führen muß, wenn die europäischen Völker, unter der Wirkung der von Frankreich ausgehenden Suggestion, sich immer fester in den Ge danken einer bevorstehenden allgemeinen Katastrophe verrennen. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen leistete sich der Be richterstatter ein kleines taktisches Manöver, um bet der Betonung der die Nothwendiakeit einer weiteren Materialvermehrung der Flotte Nennung Englands als des eigentlichen Rivalen Frankreichs zur See zu iimaehen. Indem er den geduldigen Prügelknaben für Alles, den Dreibund in die Debatte zog. übrigens in durchaus leidenschaftsloser und unanstößiger Weiie. Ais dann der Marine- minister noch mit aller Verve, deren er fähig ist, die Versicherung abgegeben batte, daß die Marine ihre Pflicht kenne und sie jeder zeit erfüllen werde, bewies der allgemeine Beifall, der seinen Worten folgte, daß die Kammer froh war, die Lockroy'schen Millionen für dieses Rial noch mit guter Manier von sich ab schütteln zu können. Nur 73 Stimmen gaben dem Anträge des edeniaiigen Marineministers ein kümmerliches Ehrengeleit, wahrend die gegnerische Mehrheit die imposante Zahl von 335 Stimmen aus sich vereinigte. Man müßte freilich die Franzosen schlecht kennen, wenn man glauben wollte, daß. nachdem der Antrag Lockro» unter den Tisch des .Vnuies geiaüen sei, nun auch die ganze Angelegenheit dort liegen bleiben werde. Wenn der chnuvinritisjche See in Frankreich einmal gerast bat, muß er auch sein Spier haben. Das ist bei unseren westlichen Nachbarn ein unabänderliches Naturgesetz, aus dem sich der sonst nicht begreifliche Widerspruch erklärt, der in dem Um stande liegt, daß Herr Möline den Antrag Lockroy als gänzlich unangebracht bekämpfte und dennoch gleichzeitig die Einbringung einer entsprechenden Vorlage zu Beginn des nächsten Jahres ver sprach. Man kann aus dieiem Betipiel wiederum entnehmen, wie wenig die französischen Machthaber noch heute nach 2S Jahren von sich sagen können, daß sie mit einigermaßen fester Hand die Zügel führen und die Situation auch nur halbwegs beherrschen. Der chauvinistische Popanz schreckt sie noch immer und wenn th» irgend ein engherziger politischer Streber aus dem Kasten springen läßt, so verleugnet die Regierung ihre gewissenhafte Ueberzeugung von Dem. n»S »um Wohl des Staates notbwendia ist und was nicht, und macht den Schreiern und Hetzern halbe Zugeständnisse, um nur Ruhe vor weiterem Drängen zu bekommen, wenigstens für den Augenblick. Diese Schwäche gegenüber der chanvtnistüchrn Umtriebe, die jede neue französische Regierung von ihrer Vor gängerin als durchlaufendes Jnvcntarstück übernimmt, bringt ein fortdauerndes Moment der Unsicherheit in die auswärtigen Be ziehungen Frankreichs, auch wen» man anerkennen muß, daß Herr Hanotaux für seine Person nach Kräften bestrebt ist, den „Geist der Abenteuer", der schon so viel Elend und Unglück über Frank reich gebracht hat, aus der internationalen Politik icincs Landes zu dannen. Wenn das gründlich zu Wege gebracht werden soll, muß Frankreich sich vor allen Dmgen die politische Autorität »uruckgeben. die stark und pflichtbewußt allen Feinden der Ordnung. Ruhe und Sicherheit des Staats den Fuß unerbittlich auf den Stacken letzt, mögen sie zur Fahne der soziale» Revolution schwüren oder sich den giettzneriichrn Mantel des Chauvinismus umltängen. Die Chauvinisten sind nicht minder gefährlich als die Sozialisten; in sic müssen sogar als »och gefährlicher bezeichnet werden, weil sic durch die Entfesselung der KriegSsuric Jenen die Bahn frei mache» würden, die ihnen, so lange der Frieden in Europa erhalten bleibt, unlcr allen Entständen verschlossen bleiben wird. Ter sran- »ösischc Kricasminister General Billot hat an, Mittwoch in der Kammer irlbst erklärt, daß die heutige» Kriege „fürchterlich" sein würden Möge dieses Wort einen ernsten Nachhall in der öffent lichen Meinung Frankreichs finden, um Regierung und Volk zur gemeinsamen Abwehr aller chauvinistischen Umtriebe zu stärken! Kernschretd- nnd AernWrech-Berichte vom l8.Dezbr. Berlin. Bei dem gestrigen Diner beim Reichskanzler hat der Kaiser im Gespräch mit einem hervorragenden Politiker in Anknüptung an den Hamburger Ausstand seine Freude darüber ausgesprochen, daß die Arbeitgeber in Hamburg einen kräftigen Widerstand gegen dir unberechtigten Forderungen der Ausständigen geleistet hätten. Der Kaiser habe dann de» Gedanken einer Koa lition der Arbeitgeber eingehend ausgeiponnen. Durch die Bildung einer solchen Koalition würde allen Verführungen und Verhetz ungen mit Erfolg entgegrngetreten werden können; eine solche Koalition würde auch der Arbelterwell leibst zum Segen gereichen. — Zn der gestrige» Meldung des Rruter'schen Bureau« aus Tanger über die Ermordung des deutschen Kaufmanns Eduard tzarßner von der Firma Haehnec u. Joachim s Sohn kann die „Nordd. Mg. Ztg.^ ergänzend mitthcile», daß eS sich dabei ver- muthlich um einen 'Raubmord handelt. Der kaiserliche Gesandte kn Tanger hat von der marokkanischen Regierung sofort dir Er- rve, milder. Mittelung und Enthauptung der Schuldigen verlangt und sich geltend zu machende welkere Aniprüche Vorbehalten. Es bars er wartet, werden, fügt die „Nordd. Mg. Ztg." Hinz», daß die marokkanische Regierung es sich angelegen sein lassen wird, dieien berechtigten Forderungen möglichst schnell und nachdrücklich gerecht »u werden, lieber den Ermordeten theilt ein Arzt, der lahretang in Tanger gelebt hat und dort mit Haeßner befreundet war. mit Haeßner, ein geborener Berliner, sei vor etwa 30 Jahren nach Tanger gekommen, wo er dort gemeinsam mit einem anderen Ber liner ein E^vort- und Importgeschäft gegründet und sein »ach mehreren Millionen zählendes Vermögen erworben hat. Der Er mordete stand in der Mitte der vierziger Jahre und genoß in Tanaer großes Ansehen. — Die Annahme, daß der Wildmeistcr Schlüßler von dem dem Prinzen Friedrich Leopold gehörige» Jagdschloß Dreilinden bei Wnnnsee durch einen Wilddieb erschaffe» worden sei, hat sich bei näherer Besichtigung der Leiche als in thümlich erwiesen. Es steht jetzt fest, daß Schlüßler wahrscheinlich insolae plötzlicher Geistesstörung sich selber erschossen hat. Berlin. In Gegenwart des Geh. Obermedizinalraths Dr. Pistor hat sich gestern Nachmittag der Apotheker Paul Behrendt ans Altona im Kultusministerium vergiftet. Er hatte sich vergeb lich »m eine Apothekenkonzession beworben. * Hamburg. Der Senat beantwortete die von den Arbeitern eingereichte Resolution, worin dieselben die Vermittelung des Senats anriesen. Der Senat sei der Ansicht, der Ausstand wäre vermieden worden, wenn nicht das Vorgehen der Arbeitnehmer eine ruhige Erörterung der Forderungen und Beichwerden unmög lich machte und erachte es deshalb als Pflicht der Ausständigen, zunächst die Arbeit, soweit es noch ausführbar, unverzüglich wieder ouszunehmen. sodaß der Ausstand beendet würde. Hiernach werde der Senat veranlassen, daß eine eingehende Prüfung der Lohn- verhnltniffe und Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter und der verwandten Gewerbe statlfindr, um dann die Mißstände in gemein schaftlichen Verhandlungen mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu beseitigen. Leipzig. Der RetchsgerichtSrath Pap« ist gestorben. Tilsit. Die Strecke Ttlsit-Stallupönen ist zwischen Ragntt und Klapaten wegen Schneeverwehungen unsahrbar. Aachen. Die Bergwerkvewiiligungsgesellichast im Würmer Revier beabsichtigt die Erhöhung der Eubenlöhne um 10 Prozent. Aus Gmbe „Maria" erfolgt di« Erhöhung schon mit dem 1. Januar. M ünche n. In Bayreuth mit das Gerücht groß« Aufregung hervor, daß die Revision der Kasse des VoruhußvereinS. dessen Kassirer unlängst gestorben ist. ein Defizit von rund 200,000 M. ergeben hat. München. Der frühere Professor der Anatomie in Erlangen Dr. v. Gerlach ist gestern gestorben. Wien. Die „N. Fr. Presse" erfährt aus Belgrad, daß nach der Rückkehr des Königs Alexander die Entlassung des Ministeriums Krovalovtc und ein Umschwung in der inneren Politik zu erwarten seien. Voraussichtlich wird Simic zur Bildung eines KoalitionS- ministeriums berufen werden, um die Lösung der Versassungsfcagc durchziifnhren. P e st. Abg. Polonyi erklärt gegenüber den Anißerungen aus FrirdrichSriih. er werde im Reichstag ans den Neutralilätsvertrog znrückkommen und eine Aeußerung verlangen, ob Fürst Bismarck, wenngleich mit Bruch des Versprechens der Geheimhaltung au Rußland, vor 180 t Mittheiliingen über den Vectra - nach Wien habe gelangen lassen. Paris. Nach Meldungen aus Algier ist die Nachricht von der Besetzung der Oaie Jnsalah durch die im äußersten Süden von Algier oprrirenden Truppen unbegründet. Chiswick. ES steht letzt f?st, daß über 200 Städte und Dörfer von dem Erdbeben betroffen worden sind. Auch von ver ichiedenen Küstenpunkten werden Beschädigungen von Schiffen gemeldet, die auf den Wogen aneinanderstießeii. Die Ausdehnung der Erdbewegung betrug in den oberen Schichten wahrscheinlich nur i/« Zoll; wäre ff-Zoll Überschritten, so waren ganze Städte in Trümmer gelegt worden. Petersburg. Die Meldung von der Schließung der lim dersität Charkow ist unbegründet. Sofia. Anläßlich des Namenstags des Kaisers von Ruß- land wurde in der Kathedrale ein feierlicher Gottesdienst abgc- halten. dem der Fürst und die Fürstin bciwohutcn. Washington. Das im Senat heute angenommene Gesetz über die Einwanderung, welches an die Stelle des an, 30. Mai im Repräsentantenhaus!: angenommenen bezüglichen Gc'etzes trete» soll, wird nunmehr durch einen gemeinmincn Ausschuß beider Häuser bcrathcn werden. Die heutige Berliner Börse verkehrte wie die gestrige in« Ganzen in fester Haltung. Wohl war auch beute die Lage am Geldmärkte nicht allzu sreundiich. Für INtimogcld mußlcu 7 7' Proz. bezahlt werden, doch wurde dieieö Moment ziirückgcdräugr durch die günstigen StimmnngSberichtc von ausuiäits. naincullub von London und von Wien, iowic rheinisch-westfälischen Kohleumarki L t K K » durch die Nachrichten vom ..... Des Weiteren befesligleii Meldungen üdcr eine durchgrcisende Finantresorm i» der Türkei sowie dle Mittheilung. daß die hiesigen Makirrdankc» i» Beters! des Ultiinohandelö nut BcrgwerlSvapieren nach dem l. Januar 1807 sich vereinigt haben. Im weile, e» Verlause der Börse blieb die Haltung fest. Tie Kurie zogen fast durchweg weiter an. Der heute publizirte ReichSbanlausweiS ist ini Ganzen günstig, wenn auch die stärkere Belastung der Aniagrtoute» einiges Bedenke» hervorries. Bank-Aktien setzten durchweg höher ein. doch ginge» die KurSerhöhungen über ' Pro;, kaum hinaus Enenbah» Aktien hatten sehr stillen Verkehr, von heimischen Wectheu zogen Marlenburger an. fremde Eisenbahnen fest, namentlich östcrleicvilchc Wcrthe, Canada-Pacific lebhaft zu steigenden Kursen geh.»web. Re übrigen Wertbe waren behauvtet. Recht zuversichtlich war die Stimmung sür Montan-Aktien. deren Kurie säst durchweg anzogcn, besonders beachtet waren Bochum«. Harpen« und Hibccnia Renten still, ab« behauptet. Türken anziehend: heimische Anleihen fest. Uitimogeld ca. 7 Proz . Privaldiskont 4- . Proz. — Am Getreidemarktc bleibt das Geschäft still, doch war die Ten denz fest. Die Umsätze waren nur am Weizeiimarit einigermaßen bemerkenswerth. Wie an der heutigen Börse verlautete, trägt man sich in den Kreisen der Esieklivhändler mit dem Gedanken, dem Börsenverkehr vom l. Januar 1807 an gänzlich sernznvleiben und eine freie Bereinigung der Gelreidehändl« nach dem Halle'schen Vorbtide zu gründe». Weizen etwas höher, Roggen und Hafer behauptet, aber still. Ai» SpiriluSniarkt waren heute Termine besser beachtet, während lvev angebolen war und etwa 3 Psq. nachgeben mußte. — Wetter: Frost. Schön, Sükwrstwind.
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