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Dresdner Nachrichten : 05.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189802055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-05
- Monat1898-02
- Jahr1898
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- Dresdner Nachrichten : 05.02.1898
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xc, «„»»m, »>n »»«r- «7 die »üchlg Nummer kstolZl i» d>- LiuvltelÄNtllelie Manen sk.« n t» den Nkdenaonadmetzellen v «orm «dt»2lim Nackm «LunlLL« "u> Mane»In,» v N-'/»I Mir Mittag«. SInzei« »«tarif. LieNvaNi-eGrundietle ca »Eilbeni lbP!.,:'n'nut'a»n,en am der Privat Ie,»eZrilc »Pi..rovveijcile.untcrm Ltn«' igimietandi» «0 Pt. Grund »eite tui Moniagc oder nach fteiilaaeii » Pi iiür Samiljmnachrichlkii rc.X de« «o Pt - dliirmilrtiae Auitröge nur «egen vormitderatilun«. veleabiatterwerd m wPI.berechnet. Die Dresdner ' iäalick ' ichten ertcheiner oroen«. II. Iillliil»eit. ^i>i!ieiiIi»li8!!tiWe >5. Ktots moclams uost kvino 43. Jahrgang j IV^suLoLLvrr Lu LvLfSusoLLL'ursu. Tekegr -Adresse: Nachrichtm, Dresden. Iiicliwssi'eii. I-g^sr doektoinsr äautsekor unä snxlisebor olaxanter ^nruss-, ÜV8SV- unä kalototalolls i» n»sn maäornvn Ickrben unä Krima-tzuuIjtLtsu ru dilligston Ursisvn. fyfZokivl L 8ekns>l1ö»-, 8elietfkl8ln. 19. VttIVOtv»». ti»üt»r Ilitmli»!«!, I>I»ntr8tMe 14. V»p«t«n. ! «LWmWelili»!»» KHMnei' 4Vtu>t(»-^i»ki»ik-Vpipi» 0iALrr6ii-8^6oig.I-O68(ttläkt: AI«nitF»»tni»>«stv O Rr73L. xoxenüksr äor Lernstoin- Inclutitrie. Studentenunruhen in Oesterreich, verordnetensitzung, Hauptbahnhof, Politisches. Die Obstruktion, die der Thcitigkcit der österreichischen Volks Vertretung ein Ende gemocht Hot, ist in die akademischen Hörsnle verpflanzt worden, mit derselben Wirkung, da an sämmtlichen Hochschulen der habsburgischen Monarchie die Vorlesungen ein gestellt werden mussten. Ucberall haben die deutschen Studenten, mit Ausnahme einiger weniger klerikaler Verbindungen, den Beschluß des deutschen Akadeniikertagcs in Leitmeritz befolgt, den Besuch der Vorlesungen einzustellen, so lange das Verbot des Farbentragens in Prag nicht aufgehoben ist. Wo der bloße Aus- staud nicht genügte, um den beabsichtigten Effekt der gänzlichen Verhinderung des Unterrichts zu erzielen, hat inan nach dem Vor bild der Parlamentarier das Mittel der lärmenden Temvnstralivnen zu Hilfe genommen. An der Universität in Wien und der dortigen technischen Hochschule haben die akademischen Behörden die Vorlesungen bis zum IO. Februar sistirt. An den beiden deut scheu Hochschulen in Prag war der Studcntenstreik ein allgemeiner. Nur in der philosophischen Fakultät las ein Professor vor zwei Hörern. Ein Professor der juridischen Discipline» machte den Versuch, seine Vorlesung abzuhalten, aber er mußte wegen Lännens in den Gängen abbrcchcn. An der technischen Hochschule in Brünn wurden sämmtliche Vorlesungen verhindert. Tie czcchi- schen und die jüdischen Studenten hatten sich in den Hörsälen ein gesunden, aber ihnen folgten die deutschnationalen Akademiker, die, als die Professoren zu lesen begannen, so lange ihre Schlußrufc putschten, bis die Vorträge aushörten. In einzelnen Hörsäle» kam es zu stürmischen Scenen: so wurde ein Student, der die slavische Trikolore zur Schau trug, an die Lust gesetzt. Auch i» Innsbruck kam es dahin, daß die Vorlesungen bis zur Einholung eines Senatsbcschlusses eingestellt werden mußten. In Graz ging der Streik ohne Zwischenfälle von Statten, da die Professoren dem Verlangen der Studirenden, nicht zu lese», ohne Weiteres nach- gaben, während an der Bergakademie zu Leoben die Docenten Lurch Demonstrationen zur Entfernung aus den Hörsälen ge zwungen wurden. Gewiß wird man herzliche Freude darüber empfinden dürfen, daß sich die akademische Jugend, welche die Hoffnung und Zukunft des Vaterlandes verkörpert, in dein Kampfe des DcutschthumS um seine höchste» nationalen Güter cinmüthig und rückhaltlos auf die Seite der berufenen Vorkämpfer und Vertreter des deutschen Volkes stellt. Es wäre traurig, wenn cs anders wäre. In der deutschen Studentenschaft hat der nationale Idealismus von jeher seine stärksten Wurzeln gehabt und nur verknöcherte Philister, die Alles nur mit denl Maßslab nüchterner, begeisterungsunfähiger Verstandesweisheit bcurtheilen, oder bureaukratische Spießbürger, die von jeder temperamentvollen Opposition eine Erschütterung des ganzen Staatsgcbäudes befürchten, mögen die Nasen rümpse» und die Köpfe schütteln, daß auch die deutschen Studenten in dem heißen Streite um deutsches Recht und deutsche Sprache in ihrem leicht entflammte» Enthusiasmus Partei ergreifen und sich nicht mehr zurückhaltc» lassen, auch ihrerseits ihre kerndeutsche Gesinn ung zu bekunden, ohne ängstlich die Folgen zu erwägen. Das gewaltthätige Vorgehe», zu dem sich die deutschen Studenten ent schlossen haben, erscheint aber auch insofern begreiflich, als sie in unerhörter Weise herausgefordert worden sind, ohne daß ihnen die staatliche Autorität Schutz und Genugthuung gewährt hat. Wiederholt sind die deutschen Couleurstudenten in Prag von dem ezechischen Pöbel insultirt worden: statt das; sich aber die Behörden verpflichtet gefühlt hätten, die Studenten durch verstärkte Maß nahmen vor solchen Ausschreitungen zu schützen, haben sie sich ver anlaßt gesehen, das statutarisch verbriefte Recht der deutschen Studenten, Farben zu tragen, auszuheben, nachdem kurz vorher dieses Recht von dem Statthalter Böhmens ausdrücklich anerkannt worden war. Die Vergewaltigung des deutschen Studententhums steht fast auf der gleichen Höhe wie jene Gewaltaktion der Re gierung und der slavischen Reichsrathsmajorität, welche die parla mentarische Obstruktion provocirt hat. Das Recht der studirenden Jünglinge, bunte Bänder und farbige Mützen zu tragen, kann selbstverständlich nicht die Bedeutung der Sprachcnvcrvrdnungcn haben; aber hier wie dort hairdclt cs sich um dasselbe, um die un gerechte Maßregelung und Unterdrückung des Deutschthums. Sv wenig wie die parlamentarische Obstruktion mit ihren brutalen Gewaltmitteln ist die akademische mit ihren lärmenden Demon strationen und mit der Nachahmung eines Zwangsverfahrens, das sonst die Arbeiter im Kampfe gegen ihre Arbeitgeber anzuwcndcn pflegen, zu billigen. Aber man kann billiger Weise von der wild ausschäumenden, leicht entzündlichen und zu Excessen geneigten Jugend nicht mehr Besonnenheit. Selbstbeherrschung und Kalt blütigkeit. mehr Zügelung der elementaren Leidenschaft des Zomes über angethaneS Unrecht fordern, als von erfahrenen Männern, die gewohnt sind, vorsichtig die Folgen ihrer Handlungsweise zu prüfen. „Wir sahen," schreibt ein Wiener Blatt, „das Parlament in der Empörung gegen das Unrecht an seiner eigenen Zerstörung arbeiten, wir sahen Grauköpfe, ernste und erfahrene Männer in dem Getümmel der Obstruktion mit Pnltdeckcln und Pfeifchen die Vergewaltigung der Minorität abwehren, wir sahen die korrektesten alten Herren, die sonst der Gedanke einer Auflehnung gegen die Staatsgewalt schaudern machte, der Polizei sich entgegenstcllen, als sie in das Abgeordnetenhaus einrückte. Kann man in einer Mnlhmaßl. Witterung: Schnee und Rege». Hofnachrichten, LnndtagSverhandlungen, Stadt- GcrichtSverhandlungen. Mannergesangverein. Zeit, die solche Erscheinungen hervorbrachte, die Jugend ver- urtheilen, wenn sie von dem gebahnten Psade abirrt und die Hecke der akademischen Disciplin überspringt ?" Trotz alledem darf man sich der Einsicht nimmermehr ver schließen, daß der Streik der studirenden Jugend in Oesterreich schwere Bedenken und Gefahren einschlicßt. Es kann unter alle» Umständen nicht gebilligt werden, daß die Studenten ihre akademische Freiheit mißbrauchen, um sie als Mittel zur Auf lehnung gegen ihre Lehrer nnd die staatlichen Behörde» zu be nutze». Die Hanptansgabe der Studenten ist es, im ernste» Stieben nach wissenschaftlicher Wahrheit ihren Geist zu schulen, zu sammeln nnd zu verliefen: diese Hauptaufgabe muß beeinträchtigt werden, wenn sie ihr Interesse dein politischen Treiben znwenden und sich verleiten lassen, attiv in die Politik einzngreifen. Dazu fehlt ihnen vor Allem die Erfahrung, welche die ruhige Besonnen heit und Reise des UrtheilS giebt. Die Hörsäle der Hochphulen sind nicht dazu da, die Tummelplätze politischer Leidenschaften und der Schauplatz wüster Demonstrationen zu werden. Wenn man der akademnchen Jugend gestalten wollte, in ihrer heißblütigen Weise zur Tagespolitik Stellung zn nehmen, so erwächst die schwere Gefahr, daß sie, die inmitten schwerer Konflikte nnd Stürme vor Allem leicht den volltönenden Schlngworten des Radikalismus und der revolutionären Agitationen zugänglich ist, ein Spielball von Elementen wird, die dem nationalen und dem vaterländischen Gedanken nicht zum Segen gereiche,' können. Die Verantwortung, daß nun auch die akademische Jugend in den politischen Kampf hineingezogcn nnd solchen Gefahre» aus gesetzt ist, trägt in erster Linie die Regierung, die nicht rechtzeitig die Vorkehrnngsinaßrcgcln getroffen hat, um die drohende Bewegung auf den Hochschulen, welche durch ihre Unichlüsfigkeit, Nachgiebig' keil und Inkonsequenz gegenüber den ezechischen Gewaltihatcn nnd Hetzereien hervvrgernlcn wurde, zn beschwören. Tie Konferenz der Rektoren in Wien ist übereinstimmend der Ansicht gewesen, daß als Ursache» der bedauerlichen Stndentenbcwegung zunächst die Maßnahme» der früheren Regierung anzusehen seien, durch welche auch eine Erregung in der Siudenteuichasi erzeugt werden mußte. Aber allerseits wurde zugleicp konstalirt, daß die Bewegung der Studentenschaft mit den, Wechsel des Ministeriums zur Ruhe ge langt wäre, wenn nicht inzwischen Zustände in Prag eingetreten wären, welche die Schiitzlosigkeit der dortigen Deutschen und ins besondere der deutschen Studenten gezeigt hätten. Tie Pflicht der Wiener Regierung ist eS, den studentische» Aufruhr so bald als möglich zn beschwichtigen, aber nicht durch Harke nnd rücksichtslose Maßnahmen, durch welche sie nur bekunden würde, daß sie die staatliche Autorität blos einseitig den Deutschen gegenüber aufrecht erhallen will, sondern durch schonende Nachsicht, die sie zunächst durch Aushebung des Prager Farbeuverbvts zn belhätigen hatte. Fcnischreib- und F-crnsprrch-Btrichtc vom 1. Februar * Reichende r g. Ter Handelssenat des hiesigen Kreis gerichtS wies heute das Verlangen, czechisch zu verhandeln, mit ocr Begründung ab, daß die Verhandlungssprache des Kreisgerichts zu Reichenberg die deutsche sei, da die Czccheu einen unbedeutenden Prozentsatz im Gerichlsivrengel ansmachten. * R o »r. Kammer. (Fortsetzung.! Nachdem der Schatzminister in längerer Ausführung dargelegt, daß das Budget-Gleichgewicht trotz Ermäßigung der Gelreidezölle aufrecht erhalten bleiben werde, »ahm das Haus mit großer Mehrheit eine von der Regierung gebilligte Tagesordnung an, welche besagt, das; das Haus von der Opportunität der zeitweiligen Zulassung einer Ermäßigung der Getreidezölle überzeugt sei. Die Kämmer gehl hierauf zur Diskussion der einzelnen Artikel über. Berlin. Reichstag. Die Berathung des Postetats wird bei dem Titel „Staatssekretär" fortgesetzt. — Abg. Singer (Soz.) stimmt der von der Kommission vorgeschlagenen Resolution, betr. Annahme nnd Bestellung von Pasteten an Sonntagen nur noch Vormittags bis l2 Uhr, zu und vznlaugt feste (Grundsätze für das Unterstütznugs- und Remunerationsweseu, damit nicht gerade die bestliezahlten Beamten hohe Zuwendungen erhalten und die schlechtbezahlte» leer ausgehen. Auch in Bezug auf das Urlanbswesen seien die Unterbeamten besser zu stellen Durchaus nicht genügend sei die Sonntagsruhe für die U nterbeaiulen geregelt: überhaupt müßte eine Maznmal-Arbeilszeit für die Unterheamlen sestgestellt werden, wenn nicht für den Tag, so doch für die Woche. Den Mitgliedern des Assistcnten-Verbandes würden nach wie vor Schwierigkeiten gemacht, so habe der Oberpvsldircktor in Tarmsladl offen ausgesprochen, Leute, die dem Verband angehörcn, seien nicht würdig, in der ihnen zngewiescnen Vertrauensstellung ge lassen zn werden. Er hoffe, der Staatssekretär werde Abhilfe schaffen, zumal er anerkennenswerther Weise schon habe erklären lassen, das; er gegen den neuen Unterdeamten-Verband nichts cin- znwenden habe. — Staatssekretär v. Poddielski: Wir wollen oe» Beamten den Sonntag-Nachmittag frei geben durch Verlegung des Schalterdienstes auf die Mittagszeit und außerdem de» Bestell dienst am Sonntag eiuschräukcn. Das Publikum muß uns aber dabei helfen, denn was wollen wir mache», wenn sich am Sonn abend Abend zn große Mengen von Pasteten aushäusen. Das ganze Remunerationsweseu hat etwas Unangenehmes, aber es ist ohne dasselbe gar nicht ausznkommen. Ein Recht aus Urlaub kann man nicht geben, denn wenn Erkrankungen eintreten, soll dann der Betrieb stillstchen? Ein wohlwollender Vorgesetzter wird immer für seine Beamten sorgen. Die Stellvcrtretunaskosten sind ohnehin schon groß. Was die Maßregelung der Assistenten an langt, so erkläre ich, ich schaffe keine Märthrer. Auf meine An weisung hat der betreffende Postratk nicht gehandelt und ich habe sofort Remedur geschaffen, als ich davon Kenntnis; erhielt. Nur wenn der Verband hemmend cingrcifcn sollte in den Postbetrieb, müßte ich einschreite»; sonst geht der Verband an sich uns gar nichts an. Wir leben einmal in Deutschland in der Zeit der Vereinsmeierei (Heiterkeit). — Abg. Lenz mann (freis. Bvlksp.): Manches aber nicht Alles hat uns a» den Ausführungen des Staatssekretärs gefalle». Wir meinen überhaupt, daß die Kavallerie nicht der richtige Platz ist, um solche Fnchkenntnisse zu sammeln, aber wir trösten uns mit dem Sah: ..Wem Gott ein Amt Liebt, dem giebt er auch Verstand." Ter erste wichtige Akt des Staatssekretärs, die Beseitigung der Privat-Posten will uns nicht gefallen: erfreulich ist uns dagegen zu hören, daß der Sonn tagsdienst »och mehr eingeschränkt werden soll. Aber ob man den Nachmittag ganz dienstfrei lassen kann, Hst doch zweifelhaft und Iwar der Arbeite» menen De, freie Sonntag darf jedenfalls 'achtarbeit. In Z II. MstttEktltuif-rifÄsink ^ Verhaus in «1er Ickbrilc: Nrsnäen, Vliewaitreratrau»«, ZS, D unä fVul»eut,»o«^ti»8«e 5. Ktrie^eueratru^ev l8. A I2«'i»1v AtUo LIilltz FI»»»Ir»^ FlrLnIt 70.— 80.— Sonnabend, 5. Februar 1898. dem Assisteuten-Berbaud mögen manche Elemente lein, die bei den Kollege» die Unzufriedenheit »ähren, aber durch Schmälerung des KvalmvnSrechtS wird den; »ich! abgeholsen Ich wünschte lvaar. daß sich auch die anderen Uuierbeomteu, Briefträger -e, zu Ver einen zusanimcuthäteu. Redner empfiehlt noch Erweiterung der Packetauuahmeräuiiie, Gleichstellung der Sekretäre mit de» Ge- richtssekretärc» bezüglich des Gehaltes und der Arbeitszeit, baldige Persvualreforme», insbesondere die Zulassung der Aspsieuteu zu höheren Stellen bei Nachweis der uölhigeu Keuukuisse durch (Hamen und vor Allem Gehaltserhöhung sür Laudbriesträger und Postuuterheamte. — Staatssekretär v. Poddielski: Durch die Verfügung vom Januar, betr. die Anstellung der HilfS Unter beamten tcho» nach 8, anstatt wie bisher narb 12 Jahren, ist die Zahl der betreffenden fest angeslellken Beamte» sofort von noch nicht ittäM mit >7,00(1 gestiegen. Das kennzeichne die Bedeutung dieser Verfügung. Ein vom Vorredner envähnter Erlaß, das Wohnen der Uiiterbcamten betr., besagt nur, daß die Beamten, die etwa in einem Vorort wohne», die Erlaubnis; der vorgcietzlc» Be hörde dazu einholen müßten. — Abg. v. Lcvetzow tvns -äußert sich gegen den von der Kommission vorgeschlagcnen Weg, durch Streichung der OliOO Mk bei dem Ttaaissetretäigehalt einen Druck aus die Regierung auszuühcu, um auch für die Uiiterhecnuten und Landliriefträger höhere(R'hältcr zn erzwingen. Abg Lingcns iEenir.) verlangt gleichniäßigere Ausgestaltung der Lonnlagsrnhe für die Beamten und zu diesem Zwecke schönere Kvutrvle seitens der Eentralverwaltung. — Staatssekretär v. Poddielski: Wir sind fortdauernd bestrebt, Sonntagsruhe und Soniikagshciligung immer mehr anSzugestalten, aber cs kan» natürlich nickt Alles auf einmal geschehen. — Abg. Lie Hermann v Svnnenberg (deutliche Resormp ): Die kavalleristische Vorbildung sei dock kein zwar der Arbeite» wegen, -ver freie sonnrag niemals erkauft werde» durch eine vorgängige Na sondern ihm seine bürgerlichen Rechte lasse» wolle, sei doch etwas, wozu man sich und ihn beglückwünschen könne. Redner wünscht Einslelliing deS Tclcgmphenvertehrs a» Sonntagen. Wollte» jüdische Geschäftsleute das nicht, dann sollte man sür die Sonn tagsdiensle Briefträger mit jüdiickem Gclde anstellen Ganz anders als die frühere Verwaltung werde sicher die jetzige Verwaltung gegen ungezogene Ausländer, wie etwa im Falle Bachfvrd, verfahren. Redner wünichi weiter einheitliche Regelung der Nrlanh-sfrage, wünscht keinerlei Begünstigung der großen Waarenhäuier, es sei denn gegen Eptrazahlnng, »nd beschwert sich über Richtbeförderung antisemitischer Ansichis-Posikarlen. Staalsiekrelär v. Podbielski konsiatirt. es seien über die bc treffenden, in Frankinrt a. M. ansgegebenen Posttarle» im Lause I des Sonmicrs Beschwerden eingegangen, deshalb sei deren Be " sördening sistirt worden — Abg. M !i l l e r-F»lda Eentr : erklärt, für seine Freunde würde nur maßgebend sein was der Staats sekretär leisten werde, nicht was er bisher sür eine Stellung ein genommen habe. Was die Postreforme» anlange, so empsehle sich, mit denielben etwas schneller vorzngchen, namentlich mit der Portoermäßignna für kleine Postanweplingsbeträge. Dem Antrag der Bndgetlommissio» entsprechend wird die Gehaltserhöhung des Staatssekretärs um tiOOO Mk.. von 24,0»> ans 80,000 Mk.. ab gelehnt und die von der Koimnissioii vorgeschlagene Resolution. Packeihesörderuuge» a» Sonntage» bis >2lthr. augenomme» Die Resolution, betr Gehaltserhöhung von Pottuuterbeciinteu, kommt später zur Abstimmung. — Morgen: Haudelsvertmg mit dem Oraiijefrcistaat. Aushebung der Amtskautivu, Sviritussteuer, Konkursorduungsnovelle. Berlin. Der Kaiser wohnte der heutigen Sitzung des preu- siichen LaiideSökoiiouiickollegiums bei. Auf der Tagesordnung stand ^,dcr Einfluß des Ausbaues eines Netzes einheimischcr Wasserstraßen ans die wirthickastliche Entwickelung der deubcheu Landwirthschafl". Als Referenten spräche» Gutsbesitzer Sepdei und Laudesvlouoiuicralli Winkel,uauu aus Westfalen. Letzterer führte aus, es sei lein Zweifel, das; der Ausbau der eiiihcimpckeu Wasser Maßen der Industrie von großem Nutzen sein würde. Der Laudivirth ichait jedoch würde unter ilmstäudeu ein größerer Schaden als Nutzen durch den Ausbau eines Vietzes einheimischer Wasserstraßen er wachsen. Wen» erst der Tonau-Ems-Kaual, der Dounu-Maiu- Kaual und der Dvuau-Weser-Kanal ausgebaul sein würden, würde der Getreideimpvrt ein noch bedeutend größerer werden. Ter Koiikurreuckampf der laudwirthschasllicheu Produkte werde alsdann auf deutschem Boden ausgesochte» werden, indem, wie er befürchte, Deutichlaud unterliegen werde. Die deutsche Laudwirlhschait würde aber von einem Ausbau der Wasserstraßen Nutzen haben, wenn nach Ablauf der Handelsverträge ei» Zvllsckutz für die laudwirth- schasllichen Produkte geschaffen werde, der es den deutschen Laud- wirthen ermögliche, den Konkurrenzkampf au; dem Weltmärkte zu bestehen. Zum Mindesten müßten Kanalabgaben Angeführt werden, die dem Eiseubnhritarif entspräche» Er hoffe, daß die Industrie selbst hohe Kanalabgaben fordern würde, da sie andern falls sich selbst schädige. Berlin. Das Abgeordnetenhaus, dem der Gesetz entwurf, betreffend Bewilligung von Staatsmittel» zur Ent schädigung der durch das Hochwasser Geschädigte» zugegangen ist, beriech heute de» Justizetat. Der Jusnzmmister theiltc unter Anderem auf eine Anfrage mit, daß die -LlrafvvllzugSvorlage in Bearbeitung sei. Es sei demnach falsch, zu sagen, daß die brache aus dem tobten Punkte angelangt sei. — Tie gestrige ordentliche Generalversammlung des Vereins Berliner Getreide- und Produkten- händler beschloß eine Erklärung, in welcher gesagt wird, der Verein beharrt in seiner Gcsammtheit fest ans dem bisher eingenommenen Standpunkte. Er weist die Aufnahme der GeschästSthäligkeit an der Produktenbörse entschieden zurück, so lange die Ursachen nicht beseitigt sind, welche zum Verlasse» der Börse geführt haben. Der Verein ist nach wie vor entschlossen, Notirungen über Ge treide weder zu geben, noch deren anderweitige Veröffentlichung zu begünstigen. Berlin. Auf das Begrüßungs-Telegramm des konservativen Parteitags zu Dresden an den Kaiser ist folgende Antwort ein- 'en: „Herrn Landesdirektor Frciherrn v. Manteufscl. Sc. lät der Kaiser und König lassen dem konservativen Parteitag für den telegraphischen Huldigungsgrnß hcrziichst danken. Auf Allerhöchste» Befehl v. Lueanus". Berlin. Ein Konstantinopeler Telegramm der „Köln, versichert, der Eindrnck verstärke sich, daß Rußland, indem es Orientpolitik aus den bisher gewohnten Bahnen leite, weniger gegen die Türkei als gegen die Stellung Oesterreichs auf der Balkanhalbinsel sich wende. Rußland versuche das Schisma in der getroste Maiesll EL
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