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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060615028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906061502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906061502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-15
- Monat1906-06
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zue,k,teilt, während es die Post.Ubonnentei «uu Morgen m ernn ÄejawtauS-gbe «halt«. Diese» Blatt wird d« Lesern von Dresden «ud vm-edua- am Tage vorher bereit» alt Aiwird-Ausgabe VerugzgeMn bei uiraauna dir» unierr » und m»r,e»». an «id woniaaen nur einmal» >Mt. ««v>. dur<dau-würliaeKom. »,U«»ar» » Ml bei » Mk »o M. Bei aimnaliaer Zusiellunu durck die NatNWt. <odneBeltell,eld». ini-luS- B» «it «ntivrechendem Zuichlaa«. N«chdrnck aller »rtlkel u. Or„i»al. MWetlnnien nur mit deutlicher O»»li«»»»,ab« l.Dretd. Nackr.") »ISW«. Nachnllaliche bonorar- »»ivrllch» dletben nnberücklichtiat: «NNÜWUt» Manulkrtvie werde» «ich« »ulbrwalilt. T»learamm.»drrfle: Mnchetchlr» DreNde» GegvLrrr-eL L8SV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Anreizen'tarsf. Mmabme van »nküudlaun,«» B» nachmiiiaaS » Mr, G«nn> und veienaa» nur Marienstradc » von U bid V.iUbi Die Npaiiiäe Änir.d »eile lca. » Silben» » Pi.. An kündig»»,?» «ul drrvrivaiscite Zeile « Pfg : die rlvaliig« Zeile »ul Dril leite «o Pi,, alt» Ein,elandi geile « Pi, On «««u.ern nach «»«,- und a-ier««,t» >'v»Ui,e Grund,eile so Ll,„ aul Prioatlelte «o Pf, , ülvallige Zeile aul Derileite „nd als SingelandtsoPs,. «uswärilgeAul- träar nur geaen Borausbezaiilun,. vcleidlütter kalten :o Llenniae. Fernsprecher» «r. u und rvs». SauptgeschLfl-ftelle: Marienik, «l. IniiMe kleizcliiltkM Duukol von lÄrdö - 8tg.ilr LonLsntrlsrt ^ ' SxarsLin im KsdiLuod — LösiiLd üön 'UodlxesoiimLoiL Los I^oisodos. ' - varsr Noelidued verkäset von krau Uoa ülorxeNte, o vir«! gsZ. Lweslläuvb einer Ltaniof- küpesl unseroe klsiseb - Prtr-ikte? ««jeiierillriin ßostenivü ruxe«rlll!i. Lmw L e». I-li. llmdU. UI» H »1*» Llnieaal« Neueste Drahtberichre. Hvsiiachiichten, Bäckereioerband Scixonici. Radreinie», Gerichlsverhaiidlungen. Der Dreibund l 1ttckdckL Edd» Z Ve^a vplklll. in der österreichischen Delegation, „Der Biberpelz". Sächsische Kunstausstellung. Herkomec-Konkurreiiz. j -haktillss, TeZ» ^HUU» Le>/vvDa Neueste Drahtmelduugeu vom 14. Juni. Sur Lage l« Rußland. Petersburg. Der ,/Noivoje Wremja" zufolge bat Nuß- , . hat. als gemeiner „ nachdem die Untersuchung ergeben hat, daß der ehemalige Priester Ga von von Rutenberg und zwei Gehilfen desselben «r«ort»«t worden ist. Petersburg. In einer gestern unter dem Vorsitze von Professor Petrazyck, abgehaltenen privaten Beratung über die Agrarfrage sprachen sich die bäuerlichen Abgeordneten be- stimmt gegen die Bildung eines Landsonds für Verpachtung a» landarme Bauern und für die Ueberlassung von für die Enteignung verfügbar zu machendem Land aus Privatbesitz ou die Bauer» als volles Eigentum auS. Crimmitschau. Hier ist heute früh ^4 Uhr ein Grobfeuer auSgebrochen, das ein mit 3- bis 400 Zentner Laumwollabfällen und anderen nicht versicherten Gegenständen gefülltes Niederlagsgebäude der Firma Hugo Schneider voll ständig vernichtete. Das dicht benachbarte Fabrikgebäude der Färbereifirma H. lHlig, sowie die Tormühle konnten gerettet werden. Berli». Ariv.-Tel.) Die Landwirtschafts-Aus stellung in Schöneberg ist heute früh 8 Uhr für das grobe Publikum geöffnet worden und wurde sofort sehr zahlreich besucht. Die offiziell« Eröffnung durch den Kronprinzen erfolgt um 2 Uhr, der Besuch des Kaiser» um 4 Ubr. Um 4'/, Uhr werden der Kaiser und der Kronprinz eine Rundfahrt durch die Ausstellung unternehme». Vorher findet im großen Ring eine Vorführung voa Zucht- und Militärpferden statt. Weimar. Wie der „Welm. Ztg." von maßgebender Seite mitgeteilt wird, entbehrt das in verschiedenen Zeitungen verbreitet« Gerücht von einer Wiederverheiratung des Grobherzogs jeder Begründung. Köln. (Priv.-Tel.) Höheren Orte» wird nun auch den am Kölner Dom vorgekommenen Schäden Interesse zugewandt. Geste« nahmen der Oberpräsident der Rheinprovinz Freiherr V. Schorlemer, Professor Dr. Clemen, sowie mehrere Herren aus de« Ministerium, denen sich Vertreter des Domkapitels anschioffen, eine Besichtigung des Domes vor. Dombauineister Härtel über nahm die Führung und erläuterte den Herren die zu Tage ge tretenen Schäden am Steindildhauerwerk. Dem Kultusminister Wird ausführlicher Bericht über den Umfang der Schäden erstattet werden. — In Niewenhagen explodierte ein Böller, durch besten Splitter ein Mann getötet, ein zweiter tödlich und drei leicht verlebt wurden. — Die Kölner Straßenbahner B « w e g u n g ist beendet. Eine in verflossener Nacht sta »gefun dene Versammlung akzeptierte die von städtischer Seite gemachten Zugeständnisse. Stuttgart. Das Befinden deS gestern während der Sitzung des Abgeordnetenhauses von einem Obnmachtsansalle betroffenen Abgeordneten Haußmann ist nach befriedigend verlaufener Nacht heute entschieden besser. Bei dem Anfalle handelte es sich um ernste Kongestio'nserscheipungcn infolge von Überarbeitung. Bremen. Auf der Werft der Aktiengesellschaft „Weser" fand heute der Stapellauf desgroßen Kreuzers 6 statt. Die Taufe vollzog der GeneralobcZt Gras Schliefsen. Er führte in seiner Tau,rede aus: „Der Mann, dessen Namen daS Schiff tragen soll, hat vor 100 Jahren in der schwersten Zeit, die daS Vaterland Lurchzumachen gehabt hat, als alles verzagt und verzweifelt war. den Mut nicht sinken lassen und das Haupt aufrecht erhalten. »Seinem Rate, seiner Tatkraft, seinem unaufhörlichen Ringen ist es später zu danken gewesen, datz zweimal der Riese niedergeworsen, der Koloß gejällt worden ist. Er war es endlich, welcher den Besiegten bis zur äußersten Grenze der Kräfte verlolat hat. Jetzt leben wir in tiefem Frieden, ein goldenes Zeitalter und friedlicher Wettkampf scheint uns bevorzustehen, aber wenn doch nun einmal das Morgenrot blutig anbrechen. wenn doch einmal der Tag des Zornes er scheinen sollte, so wünsche ich dir, edles Schiff, daß du würdig deines Namens das erste bist beim Angriff, und daß du, nach dem die Nacht sich herabgcscnkt auf die schwarzen Fluten, wenn auch zerschossen und aus vielen Wunden blutend, das letzte bist, welches von der Verfolgung absieht. Damit taufe ich dich aus Be fehl Seiner Majestät des Kaisers „Gneiscnau". — Als Ver treter des ReichSmarineamts war Vizeadmiral v. AHIefeld er schienen. Zur Feier waren die Teilnehmer der gegenwärtig hier tagenden europäischen Fahrplonkonserenz geladen. London. iPriv.-Tel.f Die Soldaten deS 1. Infanterie- Regiments, die in Pakhurst in Garnison stehen, haben sich ge weigert, amerikanisches Konserve »fleisch zu essen. Ihr Beispiel wird von den «leisten übrigen Regimentern befolgt wer den. Die Soldaten ziehen vor, kern Fleisch zu essen und ver langen, daß das Koiiservenfleisch vor dem Gebrauche sowohl von einem Zivil- wie von einem Militärärzte untersucht werde. Wie verlautet, hat der Kriegsminister ungeordnet, den Wünschen der Soldaten Rechnung zu tragen. Liverpool. An Bord des kürzlich aus Amerika hier eingetroffenen Schiffes „Haverfort" hat eine Explosion stattgesunden, die meilenweit zu hören war. Das Schiff, dessen ganzes Teck aufgerissen ist, geriet in Brand, doch gelang es, des Feuers Herr zu werden. Man meint, daß die Explosion, bei der sechs Personen getötet und eine größere Anzahl verletzt worden sind, durch eine Höllenmaschine herbeigeführt worden sein könnte. OertlicheS und SiichfischeS. Dresden, 14 Juni. —* Se. Majestät der Könia übernachtete von gestern zu heute mit den Prinzensöbnen im Residenzschloffe. Der König und Prinzessin Mathilde besuchten am heutigen Fron leichnamsfeste den Gottesdienst und nahmen nach dem Hochamt in Begleitung der Damen und Herren des Dienstes an der Pro zession in der katholischen Hoskirche teil. Von mittags 12 Ubr ab erteilte der König im Nefidenz'sch loste nachstehenden Herren Audienz: Gel). Rat Dr. Bocrner, Senaispräsi'dcnt Brühl- Dresden, Kammerherr v. Bünau aus Bischbeim, Landgerichts präsidenten Tr. Hartmann-Vlauen und Schmidt^Leipzig, Geh. Instizrat Dr. Grützmann, Geh. Reaierungsräte Tr. Gelbbaar und Dr. Genthe-Tresdcn, Amtsgerichtspräsident Siegel-Leipzig, Vize-Zoll- und Steuerdirektor Geh. Finanzrat Dr. Rudcrt-Dres- den, Obcrforsttneister Geh. Forstrat Ääger-Sckiwarzeuberg, Ritt- meister d. R. Freiherr v. Kap-Herr aus Loekwitz, Geh. Hosrat Professor Dr. Kirchner-Leipzig. Kaiser!. Geh. Baurat Geh. Hof rat Professor Dr. Wallot. Geh. Hofrat Professor Dr. Fischer- Dresden, Geb. Hosrat Professor Dr. Schinarsowcheipzia, Geh. Kirchenrat Meier-Bautzen^ Geb. Medizinalrat Dr. Schmach Dresden. Geh. Bergrat Fstcher-Freibera, Geh. Berarat Georg, Zauckerode. Ämtsbauptmann Dr. Hübel-Barna, Laudgerichts- direktoren Oeier-Plauen i. V.. Hettner-Drcsden und Dr. Nepp chcn-Leipzig, Oberlanvesgericktsrat Dr. Tischer-Dresden. Eisem bahndircktions-O'berbaurat Rühle von Lilienstern, Obcrsinan^rat Wohirab-Dresden. Ober-Negierungsrat Schmiedel-Zwickau. Amtshauptmann Freiherr v. Welck-Annabera. Oberbürger- meister Schmid-Plauen >. V., Oberamtsrichter Dr. KÄstmorgen, Amtsgerichtsräte Justizräte Dr. Kaden und Weise. Amts- aericktsrat Nenner-Dresden, Bezirksschulinspektor Schulrat Dr. Putzgcr-Plauen i. V., Bezirkssteuerinspektor Obcrstcuerrat Thier-Leipzig, Professor Dr. Meister-Leipzig, Professor Scheibner-LeiSnig, Oberlehrer Professoren Lindner-Zschopau und Staakc-Meerane, Professor Sturm-Leipzia. Danitätsrat Dr. Schwabe-Leipzig, Kommerzienräte Biagofch-Lcipzig und Schulze-Dresden, Ingenieur Rühle v. Lilienstern-Zwickau. Buch- druckercibesitzer Förster-Zwickau, Bankier LipserEnnaberg. Pechsiedereibesitzer Piersing-Eich. Prokurist Böttckxr-Leipzij», Bahnhofsinspektor Kreller-Gößnitz. Prokurist Steyer-Leipzig und Gutsbesitzer Tamm-Dresden-Strehlen. —* König Friedrich August hat die Erlaubnis zur An legung der folgenden Auszeichnungen erteilt: des preußischen Kronen-Ordens 3. Klasse: dem Oberstleutnant Schramm. Bataillons-Kommandeur im 12. Fußartillerie-Regiment, und dem Oberstleutnant z. D. Ludovici, bisher 2. Stabsoffizier beim Landwehrbezirk Leipzig: des Ritterkreuzes 2. Klasse des sachsen-ernestinischen Haus-Ordens: dem Oberleutnant d. R Nestler des 107. Infanterie-Regiments und dem Oberzahl meister Bier des 12. Jäger-BataillonS: der silbernen Ver dienstmedaille desselben Ordens: den Vizeseldwebeln Breit- , Petermann und der lippischen silbernen Verdienst-Medaille: dem Unteroffizier Lange und den Ge freiten Kronbü ge l, Schneider, Stöber. Stopp und Wund rack nn Schützen-Regiment: des reußischen sj. L.s Ehrenkreuzcs 3. Klaffe: dem Stabsarzt d. R. Franke des Lanvwehroezirks Plauen. —* Der Nachfolger deS vor kurzem verstorbenen DereinSgeist- lichen ?. Weidauer wird, wie das „Chemn. Tagebl." berichtet, p .Albert Heinrich von der Trenk, seit dem Jahre 1900 Pfarrer in Bockau bei Aue. werden. Er ist soeben von dem Direktorium deS Landcsvereins für innere Mission zum VrreinS- geistliche» gewählt worden. Bereits zu Lebzeiten seines Vor gängers hatte ihn das erwähnte Direktorium sür dir neu zu grün dende zweite geistliche Stelle im Landesverein für innere Mission ausersehen. Der Gewählte wurde am 5. Juni 1872 in Reichen bei Grimma als Sohn des dortigen Pfarrers und nachmaligen Superintendenten und fürstlich reußischen Konsistorialrates von der Trenk in Greiz, der später wieder in sächsische Kirckendienste zn- rückkam und als Pfarrer von Neukirch am Hochwald vor einig» Jahren in den Ruhestand trat, geboren. Jin Jahre 1697 war er alS Vikar am evangelisch-lutherischen DiakonisseuhauS sür Thürin gen in Eisenach und damach bis zur Uebernahme deS Pfarramtes tn Bockau an verschiedenen Orten der Lausitz alS HtlsSgetstlicher tätig. —* Die Kaisers. Oberpostdirektion macht daraus aufmerksam, daß Neuanschlüsse an bestehende Fern sprechvermittlungsstellen. die im Herbst-Bau- "'"nitt zur Ausführung kommen, sollen, spätestens bis zum abschnitt zur Ausführung kommen sollen, spätestens vis zui 1. August bei dem zuständigen Vermittlungsamt anzumelden sind. * Der BerbaiidSiag deS Bäckerei-BerbandeS „Saxonia" in Freiberg wurde im Mittwoch fortgesetzt. Im „Tivoli" wurde die Bundesversammlung abgchalten, die von etwa 250 Dele gierten beschickt war. Der Verband zählt gegenwärtig IM Innungen mit 8572 Mitgliedern, die 6056 Gesellen und 5102 Lehrlinge beschäftigen. Wis dem Kassenbericht ergibt sich, daff die Einnahmen des Jahres 1905 sich ans 12 081 Mk-, die Ausgaben auf 12 745 Mk. belaufen. Nach dem Reseral des Obermeisters S i m on - L e i v z, g über den Minimal- arbeitstog wurde beschlossen, bei den früheren Beschlüssen des „Gerinania"-Verbandstagcs stehen zu bleiben. Ferner be richtete Herr Simon über die Lohnbewegung und die Streiks in diesem Jahre. Eine äußerst stürmische Debatte rief der Vortrag des Generalsekretärs Dr. Westvhal- Berlin über den Arbeitgeberschutzverband hervor, in dem dem Berliner Vorstände schwere Vorwürfe über nicht energstches Handeln gemacht wurden. Von einigen Seiten wurde vorgeschlagen, in Sachsen allein vorzuqcben. Schließlich einigte man sich in dem Beschlüsse, daß man prinzipiell einem Verbände aus breitester Grundlage zustimmte und ermächtigte den Vorstand, seinerseits den Anschluß an den großen Verband zu vollziehen. Inzwischen soll aber die Gründung von Orts gruppen des Arbeitgeberschutzverbandes in Sachsen weiter ge- «Mlst nnd Wissenschaft. „ Präs, -olgerin unserer trefflichen Bleibtreu, Frl. Platt vom Deutschen Theater zu Hannover, ihr Gastspiel aus Engagement. Anfangs stand das Tressen für die 'Dame nicht gut. Sie war nervös, viel zu laut und übertrieb — sie spielte die Rolle, ebnso wie die Marthe Schwerdtlein zum ersten Male! — in Ton wie Gebärde. Nach und nach wurde sie aber sicherer, der Pinselstrich breiter, der sprachliche Ausdruck voller, die Eharak- istii bestimmter, — man sühlte hinter all dem Ur am stc , .... Schade, daß man die Künstlerin nicht noch in einer Salonrolle seh«, kann; dann würde das abschließende Urteil über Umfang und Tiefe chrer Begabung noch bestimmter lauten können. So viel läßt sich aber schon jetzt sagen: soweit das derbkomische Fach in Frage kommt, würde das Engagement von Frl. Platt in jedem Falle einen Gewinn sür das Ensemble bedeuten, zumal ihr Talent noch bildunas- und entwicklungsfähig zu sein scheint. Auch rmt dem Publikum fand die Hannoveranerin, die »» manchem an unsere leider so früh verewigte Frau Wols er innert. rasch Fühlung: sie wurde an den einzelnen Aktschlüffen lebhaft applaudiert und mehrfach mit den übrigen Trägern deS Erfolges vor die Gardine zitiert. IV. 4* Kor-Sonzerte aus de« Weib«» Hirsch. Unter der Direkti«, deS Fräuleins Adelheid Bernhardt findet morgen, Freitag, abend, das zweite Konzert statt. An diesem Abend wird man Fräulein von der Osten von unserer Königlick)cn -ofoper als Konzertsängerin begrüßen. DaS bürste allein ge- NÜaen, der Veranstaltung ein volles Gelingen zu verbürgen Außer Fräulein von der Osten wird noch Herr Otto Ottber ' der in den ersten tünk Konzerten mrtwirken wird, da er dann einer Einladung des Fürsten Reuß Folge leistet, einige Zeit aus seinem Schloß fern Gast zu sein. um Stichs. Armst-AnSftellnng Dresden 1W6. n. iirli» lde en Tarstellungen deS HauptsaaleS verdienen ans Nadlers an erster Stelle genannt Unter den die beiden Geni zu werden an der reö. .. ..... junge, aus Elsterwerda stammende Kuehl-Schiller ist Kunstfreunden aus seiner in Emil Richters Kunstsalon während des vorigen November veranstalteten Sonderansstelliing noch in gutem Gedächtnis. Sie werden sich freuen, seinen „Kirchgang", das beste Stück der damaligen Sammlung, in der Ausstellung tn ganz veränderter Umgebung wiedklziifinden, und ohne Zweifel z»- grbe», daß er sich auch hier trotz seiner etwas düsteren Stimmung vorzüglich hält Der große Ernst und die ausgesvrochene Be gabung sür das Charakteristische, die Nadler anszeichnet. söhnen den Beschauer unschwer mit der durch den Vonvurf wemgstenS nicht unbedingt gebotenen Herbigkeit der Auffassung aus und lassen ihm diese schwarz gekleideten Bäuerinnen und Bauern aus dem wenig ergiebigen Elstcrwrrdaer Bnrchlande. die mit sorgen vollen Mienen an einem trüben Soiiiitagsmorgen beinahe feier lich ihrer Kirche zuschrriten, als vollendete Typen ihres Standes und Berufes erscheinen. Jedenfalls liegt Nadler die Schilderung derartiger Szenen immer noch viel näher, als diejenige heiterer und anmutiger Vorgänge Steht doch sein zweites Bild, ans dem bekränzte Mädchen mit ihren Müttern „auf dem Dorfplatze" benimstehen, an Kraft des Ausdrucks hinter dem eben genannten vedeiitend zurück, so erfreulich auch diese neuerliche L>chövsung deS Malers an und für sich sein mag Im Gegensatz zu Nadler bevorzugt der bisher hauptsächlich als Radierer hervorgetretene Walter Zeisina, der u»S alS solcher noch beschäftigen wird, lichte Tone. Sein „Gang z»m Markt" Tmgkirprn beladen, an der zinn Muttl '^mlt Flauen, die, mit steckt dleiöt. Viel anspruchsvoller alS Nadler und Zeising tritt Osina« Schindler mit seiner in einer der Ko,en tder ein gebauten Estrade hängenden „Verspottung Christi", die in einen monumentalen Renaiffancerahmen gefaßt rst, auf. Nie mand wird in dieser biblischen Darstellung den Maler des .on im Jahre 1901 in unser« Galerie gelangten Pferdc- ildes: „Im Kumtlampenschcin , das namentlich von Laien noch ,innrer vi6 zu hoch gepriesen wird, wieder erkennen. Sch.indler scheint sich von den acnrcartigen Stoffen ab- und dem Historien- und religiösen Bild zugcwendet zu 'haben. Die heurige „Verspottung" liegt nach derselben Richtung hin, die er schon im Jahre 1908 in seinen Pastellen „David und »Goliath" und in der „Studie zu einem Philister" einqeschlaaen Hai. Sie ist auch sicher ein entschiedener Fortschritt über diese »eiben frühe ren Leistungen hinaus. Die Malerei ist nicht bloß im höchsten Maße sauber und sorgfältig und die Zusammenstellung der Farben trotz der stärksten koloristischen Gegensätze mehr als aus den bloßen Effekt berechnet. Auch in der Charakteristik der Juden, die dem dornenaekrönten Heiland mit den drastischsten Gebärden die Torheit seines Unterfangens Vorhalten, verrät sich eine nicht gewöhnliche Beobachtungsgabe und eine Fülle von Studien, die nicht von heute auf morgen zu mache,, siitd Wenn trotzdem das Werk als Ganzes nicht recht befriedigt, so liegt das weniger on dem Umstande, daß wir uns bei Bildern von der Geschichte Christi an der Wahl orientalischer Kostüme und ausqesprochen jüdischen Typen schon seit geraumer Zeit satt gesehen haben und diese Lösung der Aufgabe bereits wieder für überwunden halten, als on der Uebertreibung, die sich der Künstler in der Darstellung dieser Juden vot zu schulden kommen lassen. Seine „Verspottung" ist durchaus ou-ttiert und streif, ebensosehr an die Karikatur, wie sein „Philister" von 1908, dessen widerlich grinsendes Gesicht zudem in der Physiognomie des hinter dem Heiland stehenden Pharisäers wiedevkehrt. Ms Talentprobe »nd Zeugnis eine» ehrlichen aceniprooc uno Zeugnis eines eyrlicqen sgeigr». aer icm di« Aufgabe nicht leicht macht, wird jeder Schind'erS Arbeit anerkennen müssen, aber wir zweifeln, ob er aus diesem Wege viel weiter kommen wird. Dagegen begrüßen wir in Mar Pietsckmonns ..Sommerabend" ein Werk, daS vermutlich der Eingebung einer glücklichen Stunde, wie sie auch dem gottbegnadeten Mtzsüer
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