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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060616012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-16
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1906
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Privatieiic ->a Pia . rivallnie Ncilc ani TccNiNr und MS Cinuciandl uv Pia. Äu«>vnruae -lui- trüae nur acuen Paransberal inna. vrlesviLller tollen io Licuui««. Fernsprecher: Nr. U und 2VSL HaupIgeschäslSIielle: Marienstt.SS. IijItzi88N6I- i„, I>» ^ traben dVeltruk! ^ II»ui»t-^lv,I«^>ns« bol AI. LUivrlirTicklt, AI<c!»rtt»ilivr in»rten»t>l»»»e I I. kcpLiitliiren rllcr d)dtr,»s ill «ixener Iserlttitrlt. Löilists u. milüksts Lllsr loilslts- ---- !»k tlls dvsto Loilön, 1^- Loeliköiu pLikümiert. 2u Imlikii in all. öivsokl. SesoliLtton. ,e s ',7 L. ki oh> nr rotdon si.rl'teoLc!,! ru88MS8etillien für Llcrtt-, tiluiiiutUnss. ierummo, X-, rorlcUrrw. txol.lbmts. icrultiosv tteinv. knie- u. NiUt«tiit7.ma8etnnvn. n»iv»traelk- mnuckinan. lür lliittxeeisnk-hlnt/.llnclung u. Verrenkung ata. kortigt als 8risrialit.il I»»n«I»>xl»,t unä <>» tl>«»i»ii«l lVI. ll. Wenll8cliucll 8KN.. .W 8o»ni:i!-!« tr<">IIn«t. »>,„ IS l2 tiiri. Ma» 8 Ltiiaa«!' 6>>af Posndvwsk») und Sozialpoliiik. Miilelslaiidsvercinigniig, Kunftgeweche-Ausslelliing » « ZV»»« Schrislvernlcichung. Ge»setNo»vention. 8iun»inie» ».Gtiecheiilnnd. ZuFrauGasilyS Abschied Miitmntzl Witterimg: Mild, bedeckt. Tonnabttto, 16. Imü Graf Posadowskh und die deutsche Sozialpolitik. Wer den vor einiger Zeit, ausfälligerweise nnmittelbcir noch dem Schluffe der Rcichstaasverhondlungen. aufgetauchlen Ge- rächten von dem angeblichen Rücktritt des «Grasen Posadowskn irgendwie Glauben beinias;, hat sich weder als ein ansmerksamer Beobachter der sattsam bekannten Vorgänge kurz vor dem Aus einandergehen des Reichstags, noch als ein guter Kenner des Charakters unserer Neichsverwaltung erwiesen. Wenn etwas geschehen und geeignet sein konnte, die M i h v e r st ä n d n i s s e und G e g e n s ä tz e, die sich in sozialpolitischen fragen zwischen dem Staatssekretär des Innern und einem Teil der Kon servativen ergeben haben, in den Hintergrund treten zu lassen, so wurde das bewirkt durch die entschiedene Art. mit der der Stellvertreter des Reichskanzlers sich für Den Oberst von Deim ling einsetzte und denen enigegentrat, die vor lauter Parlamen tarismus-Herrlichkeit aller menschlichen Empfindung, allen Eigenschaften des Menschenkenners so fremd geworden sind, das; sie die selbstverständlichen Ueberlegungen und Erwägungen, die -n gunsten Des sür seine Aufgaben und Pflichten begeisterten Offi ziers sprechen mutzten und die Graf Posaoowski, in das rechte Licht rückte, nicht selbst anstellen konnten! Auch sonst hat Gras Vosadowsky, indem er «sich in den ssragen «der Bau mittel sür die Eisenbahn und der Anisiedicr-Enifchädigung vorbehaltlos an die Seite der von Staudy, von Richthofen und von Arnim stellt,«, gewiß dazu beigelragen, ein gutes Stück der in der konservativen Partei herrschenden Verstimmung in freundlichere Einpsindun- gen, wenn nicht in Sympathien umzuwandeln. Mer auch die Erwägung, datz die Neichsverwaltung, wie weitaus dir meisten Beamten und Körperschaften in Deutschland, zwar eine« konservativen Charakter trägt, ober doch, entsprechend dem Wesen Der inneren Reichspolitik und der Zusammensetzung des Reichstages, stark mit sozialen Anschauungen und Sirömun- gen durchsetzt ist. hätte die Behauptung von einem Aus scheide» de- Staatssekretärs de- Innern aus dieser Körperschaft, deren Seele und geistige» Oberhaupt bei zahllosen schwierigen Kragen gerade er ist. im gegenwärtigen Zeitpunkt als eine Aus geburt der Phantasie erscheinen lassen müssen. Di« vorübergehend erregte öffentliche Meinung hat sich denn auch wieder beruhigt. Kür das freiwcrdende Oberpräsidium der Provinz Sachsen, auf das sich angeblich der amtsmüde „Graf im Bart" zurückziehen sollte, ist „ein anderer" gesunden, und wohl nicht ohne Grund ist die Einladung des Kaisers an den Grafen «Posadowsky zur Teilnahme an der Stiftungsfeier deS Ltbr-Änsanterie-Baiaillons in Potsdam als «in« absichtlich berichtigende und aufklärende Antwort aus die erwähnten grundlosen Gerüchte gedeutet worden. Schlictziich ergibt sich der einfache Schlich von selbst, datz gerade jetzt, wo Kürst Bülow voraussichtlich noch längere Zeit eine Be- schräirkuug seiner AmtSgeschäste sich gefallen lassen mutz, der in el»«m halben Menschenalter erprobte und bewahrte Stell vertreter des Reichskanzlers vollends unentbehrlich ist. Bleiben noch die inneren Gründe. d>„ einen Rücktritt ves Gras«« Posadowsky wahrscheinlich und für gewisse politische Kreise wünschenswert machen sollen. Hier zu einem ürteil zu gelangen, ist nicht möglich, ohne der deutschen Sozial politik. dem eigentlichen Arbeits- und «Schaffensgebiet des Staatssekretär- des Innern, eine kurz« Betrachtung zu widmen. Wesen und Ziele der deutschen Sozial politik sind bekannt: ffe sind ebenso wie die Grundsätze und Richtlinien der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881. aus der unsere gesamte sozialpolitische Gesetzgebung beruht, Gemeingut des deutschen Volke» geworden. Gemeingut des dentjche« Volkes auch in praktischem Sinne! Denn wer wollte heute behaupten oder glauben, daß eS möglich wäre, die Verhältnisse und Einrichtungen, die auf dieser Gesetzgebung be ruhen, rückgängig zu machen! Und wenn eS wirklich möglich wäre, würde» die entschiedensten Bedenken dagegen geltend ge macht werden müssen, damit es nicht geschähe. Niemand, der die Dinge sieht, wie sie sind, denkt auch daran, einen derartigen Rückschritt zu tun, denn niemandem kann verborgen sein, datz Deutschland damit von der freie» Höhe, die eS wirtschaftlich und politisch erstiegen hat. sich selbst tn die dunklen Tiefen der Unzu friedenheit, der geistigen und materiellen Verarmung Hinabstürzen würde. Sein heutiges Ansehen in der zivilisierten Welt verdankt Deutschland, das darf nicht vergessen werden, nicht Klotz seinen militärischen, seinen wissenschaftlichen und den technisch-industriellen Leistungen. Vielleicht ebenso viel bat zu seiner Wertschätzung der Umstand beigetragen, daß eS dem Deutschen Reiche gelungen ist, ein Werk der VvlkSwvhlsabrt und VvlkSsürsorge zu schaffen, das nirgend» sonst auch nur entfernt seinesgleichen gefunden hat, für all« Staaten aber, die denselben Weg beschulten, vorbildlich wer- den wird. Da» eine kann irdenfall» mtt völliger Gewttzhrit be hauptet werden: Deutschland» sozialpolitische Gesetzgebung hat dt« germanische Vormacht an dt« Spitze der Kultur st aatrn gestellt und ihr dadurch wertvolle ideelle «d materiell« Vorteil« z»gewondt. zugleich ab« auch Pflichten auferlent, denen sie sich, ohne den Besitz deö Ehrenplatzes und kostbare Werte der Volkswohlfahrt in Frage zu stellen, auf die Dauer nicht entziehen kann. Damit ist schon die Frage beantwortet, ob die deutsche Sozialpolitik bei dem Erreichten stehe» bleiben darf. Unzweiiel- baft darf das nicht geschehen. „Ich glaube nicht", so hat Fürst Bismarck am 2. April >881 ii» Reichstage gesprochen, „datz mit der tozialen Frage, die seit 50 Jahren vor uns schwebt, unsere Söhne und Enkel vollständig ins Reine kommen werden." Seine Annalnne hat sich als richtig erwiesen. Der heutige Zu stand der tozialen Einrichtungen wird weder als befriedigend noch als abgeschlossen angeschcn werden können, und die Frage »ach dem Umfange und Charakter der sozialpolitischen Arbeit ist stritti ger denn je. Kann auf der einen Seite nicht verkannt melden, datz gewisse sozialpolitische Einrichtungen fast ganz und gar sozial demokratischer Willkür und der Herrschaft staatsfeindlicher Ideen an- beimgesallen sind, datz in vielen Fällen die soziale Fürsorge die Begehr lichkeit der Massen gesteigert, datz Pflichtbewußlsein und Selbstäiidtg- kritsgefühl deS einzelnen herabgemindert hat. so bleibt andererseits die Frage offen, in welcher Weise sich die Dinge entwickelt hätten, wenn die Arbeiterversichernngen, die Gewerbeordnung und die sonstigen Maßnahmen sür Arbeiterschutz und Arbeiterfürsorge nicht zur Einführung gelangt wären. Wichtiger al» diele Frage aber ist die andere. waStn Zu kunft geschehen soll. Wenn auS de» erwähnten Gründen ein maßvolles Fortschreiten auf dein einmal Angeschlagenen Wege geboten scheint — die Arbeiter-Witwen- und Waisen- Versicherung ist gesetzlich festgelegt und mit dem laufenden RkichShanShaltSetat bereits tn das Stadium finanzieller Kon solidierung eingetreten —, so wird andererseits unbedingt gefordert werden müssen, daß bei den bevorstehenden Reformen unserer Versicherungsgosetzgebunt, diejenigen Auswüchse, die den Wohlfahrts-Charakter der Fürsorge-Gebilde gefährden und ihre Wirkungen in eine vom Gesetzgeber nicht ge wollte antinationale Richtung lenken, nach Möglichkeit be seitigt werden. Di« bereits in der Thronrede angekündigtcn Vorlagen über die Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Be rufsverein«, di« Herabsetzung der Frauenarbeit, weiter« Be stimmungen über den Kinderschuh sz. B. gegen den Mißbrauch der Kinder für kirchliche Dienste in den katholischen Landes- teilen), di« Frag« der Lohntarifverträge, Heimarbeitsgesetz- gebung, die Novelle -um Unterstützungswohnsitzgesetz, das Hilfs- kassengesetz, die Vorbereitungen für das Gesetz zur Einführung der Urbciter-Hrnterbliebenenvcrsicherung, möglicherweise auch schon die große Reform der bestehenden Versicherungsgesehe, all dies« Fragen sind zur Erörterung und Entscheidung reif. Für die Zukunft des deutschen Volkes hängt viel, vielleicht alles davon ob. wie diese Aufgaben gelöst werden. Derselbe Mann, dem es gelungen ist, unter sehr schwierigen Verhältnissen neue langfristige Handelsverträge zu schaffen, mit denen Landwirtschaft, Handel und Industrie zufrieden sein können, wird hoffentlich auch die Kraft finden, die deutsche Sozialpolitik von der abschüssigen Bahn uferloser Wünsche und Forderungen auf den geraden Weg einer vorwiegend in natio nalem Sinne wirkenden Fürsorge zurückzuführen, die allein den inneren Frieden verbürgen kann. Denn darüber wird sich Graf Posadowsky mit der Mehrzahl des deutschen Volkes wohl in Uebercinstimmung befinden, datz bei allen sozialpolitischen Plänen fürderhin mehr als bischer auf die Interessen der land wirtschaftlichen und industriellen Kreise Rücksicht genommen werden mutz, wenn man diese wichtigsten Träger unseres modernen Wirtschaftslebens nicht mit Beitragslasten überbürden will. die. je länger, je mehr unerschwinglich sind. Auch wird die Neichsregieruna nicht achtlos an der tiefgehenden Miß stimmung weitester nationaler Bevölkerungsschichten vorüber gehen dürfen, di« dadurch und mit Recht hervorgerusen worden ist. datz der deutsch« Staatssozialismus trotz aller seiner vorbild lichen Fürsorge für das Wohl der arbeitenden Klassen zum größten Teil auf unfruchtbaren Boden gefallen ist und von der Sozialdemokratie für ihre umstürzlerischen Zwecke benützt, wie dies z. B. die Vorgänge in den Krankenkassen leider nur allzu deutlich zeigen: hier mutz in Zukunst unbedingt ein kräftiger Riegel vorgeschoben werden, sonst dürfte die bürgerliche Gesell schaft in ihrem eigensten wie auch im Staatsinteresse leicht ge zwungen werden, die Gefolgschaft verweigern zu muffen! Schließlich sollte sich Gras Posadowsky auch die Taffache vor Augen halten, daß heutzutage schon ein großer Test der Arbeiter schaft besser gestellt ist als viele Kategorien des Mittel- standes. ... Ist aus«leich«nde Gerechtigkeit das höchste Prinzip deS Staates, so sollte man in den maßgebenden Regierungs kreisen endlich daran gehen, auch den sachlich begründeten Forderungen deS Mittels.undeS freundlicher und tatkräftiger — al» bisher geschehen — zu entsprechen. kürzlich berichteten Unruhen in Der Lauschas! Irak» kcu"' ungünstigen illachrichten Angegangen. Soweit bisber festgesteilt werden konnte, ist vielmehr zu erwarten, daß die Ruhe daselbst mit den im 'Schutzgebiete vorhandenen Polizeunannschusicu wicderhergcslcllt werden wird. Zur Lage in Nuftlaud. Petersburg. William Bryan, welcher der heutigen Sitzung der RcichSduma beiwohnte, erklärte einem Vertreter der „Pelersb. Tclegr.-Agentur" gegenüber, er arbeite an e;nem Artikel über Rußland, wohin er zum zwcüc» Male gekommen sei. Er wolle der Frische der Eindrücke dieses Arliiels Durch zu wcilgehende mündliche Darlegungen seiner Ansichlen nicht Eintrag tun, könne aber sagen, daß er die Analogie zwischen den demokratischen Bewegungen Rußlands und Amerikas stu diere. Das russische Parlament habe ans ihn einen sehr gün stigen Eindruck gemacht. Die Führer der Parteien seien wahre Politiker. Petersburg, lieber die gestrigen U n r u h e n in Bje- lostok wird weiter gemeldet, daß cun eine katholische Pro zession eine Bombe geworscn wurde, bei deren Explosion meh rere Personen getötet wurden. Ferner wurden ans eine russisch- orthodoxe Prozession von einem Dache aus Ncvolvcrschüsse ab gegeben und dabei ein Geistlicher verletzt. Ta der Verdacht der Täterschaft auf die Inden siel, überfiel die Menge die jüdischen Häuser. Infolgedessen kam es zu heftigen Krawallen, in deren Verlause Militär euigrisf und Salven abgab. Etwa 200 Warenlager wurden dabei zerstört. Die Zahl der Opfer sieht noch nicht fest. Man schätzt sie auf etwa 30 Tote und einige Hundert Verwundete. In einem Teile der Bevölkerung ist der Glauben verbreitet, daß die Urheberschaft der Unruhen den sog. schivarzen Sotnien zuznschreibcn sei, daß aber der Ver dacht aus die Juden gelenkt wurde. Demgegenüber verbreitet die .Lletersb. Tclegr.-Agenlur" folgende amtliche Darstellung aus Bjeloslok: „Die gestrigen Unruhen brachen aus, als eine orthodoxe und eine katholische Prozession von einem Balkon aus durch Juden beschossen wurden. DasMililnr aniwortcle mit Schüssen. Die Inden schleuderten ans die flüchtende» Teil nehmer der Prozession Bomben. Während der entstehenden Panik wurden Kinder nicdcrgetrctcn. Ein katholischer Priester soll gelötet worden sein. Das Postamt und die Ncntxi wurden beschossen. Der Postverkchr ist eingestellt." Petersburg. (Priv.-Tel.l I» den hiesigen Fabriken be ginnen die Arbeiter, alle als Monarchisten bekannten Kame raden zu mißhandeln und aus der Arbeit zu zagen. In der kafferlichen Branntweinraffineric wurden mehrere Monarchisten totaeschlagen. Die Polizei wagte nicht, die Ausschreitungen zu verhindern Am Alexander-Prospekt hielten junge Leute, auch Mädchen, unvermutet Ansprachen revolutionären Inhalts. Die Polizei forderte die Pförtner ans, ihr bei ihrem Einschreiten zu Helsen, doch verweigerten diese den Gehorsam, obwohl sie kon traktlich dazu verpflichtet siud. Ziiri ch. lPriv.-Tel.) Die Haussuchungen bei Russen und Polen haben bedenkliche Dinge zu Tage gebracht, so ein chemisches Laboratorium zur Herstellung von Sprengstoffen, ferner eine so genannte D Y » a in i t s ch u l c, wo Versuche mit Sprengkörpern vorgcnommen wurden, dann in russischer und deiujcher Sprache abgefaßte Anleitungen zur Herstellung von Bomben. Tie Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor, wovon luindesteus 0 anfrcchl- erhaltcu werden. Stockholm. Die hiesige Presse fährt fort, sich mit der Landung russischer Truppen ans den Alands-Inseln zu beschäftigen. „Dagens Nyhcler" zufolge landeten am Diens tag das russische Panzerschiff „Asia" und mehrere Transportschiffe auf der Insel Presto 300 Man». An demselben Tage ist, wie das Blatt ferner meldet, Großfürst Alexander Michailowilsch von Hclsinaforö ans de», von vier Torpcdvjägcrn begleiteten rnjsischen Kriegsschiffe „Almas" ebenfalls dort cingctrosse». Im Sunde zwischen Bomarfnud und Preslö liegen gegenwärtig außer den genannten Schiffen das russische Panzerschrff „Finn" und vier Torpedoboote. Ans Presto sind provisorische Wohnungen sür die Soldaten errichtet worden. WV Berlin. sPriv.-Tel.j Heute nachmittag b Uhr 50 Mrn. bat der Kaiser die Reise nach Hannover, Hamburg und zur Kieler Woche ongetreten. — Der Kronprinz gibt morgen abend den Mitgliedern der Deutschen LandwirtschaftS-Geielt- schast ein Festmahl im Potsdamer Sladlichlosse. — Die Feier des Ritterschlages Der I oh a n n i t c r - O r d e n s - R i t l e r , die am 23. d. Mts. in der Kirche in Sonnenburg, wie alljähr lich, statlsindcn sollte, fälli diesmal, ciiigetretcner Hindernisse wegen, aus. Der Herrenmeistcr des Ordens, P r i n z AI b r e ch t von Preußen. Regent von Braunschweig, hält am 22. d. Mts. ein Kapitel des Ordens in seinem Schlosse in Camcnz ob. Berlin. (Priv.-Tcl.) Der ,,Reichs-Anz." publiziert die Novelle zum FI o t t e n g c s etz, sowie das Gesetz betreffend die Ausgabe von Reichsknssenschernen. das Gesetz betreffend die Entlastung des ReichsuroalidcnsondS und das Gesetz betreffend Abänderung des Gesetzes über die Bewilligung von Woh- nunasgcldzuschiissen. Diese Gesetze sind vom Kaiser unterm 5. bis 9. d. Mts. sanktioniert worden. Berlin. sPriv.-Tel.j Die Bildung einer allgemeinen Be rsicherungs-Gesellschaft .gegen Schäden ans Arbeitsniederlegungen ist gesichert. Die „Deutsche Arbeitgcber-Ztg." teilt mit, daß nach jahrelangen Verhandlungen die Satzungen der Gesellschaft des Vereins deutscher Arbeii- geber-Verbande zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen end gültig angenommen und die nachstehenden Korporationen ihr bei- aetreten seien: 1. Die Gesellschaft des Gcsamtverbandes deutscher Metall industrieller zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen, 2. die Gesellschaft des Verbandes sächsischer Industrieller zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen, 8. die Gesellschaft de» Neueste Drahtmeldunueu vom 15. Zuni. Koloniale-. Berlin. Uns Deutsch-Ostofrika sind, entgegen der Melderog der »Schlei. Ztg/ über de« »»» Gomxrneweni Gesellschaft de» Verl Gesellschaft des Verbandes von Arbeitgebern im Belgischen Jn- dustriebezirk zur Entsckädiauiw bei Arbeitseinstellungen, S. die lerltner ungen. v. erere» zur En».
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