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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061004022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906100402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906100402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-04
- Monat1906-10
- Jahr1906
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Dkfe» Blatt wird d« Lesen, von Dre»den m»d Umgebung am Tag« vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgebW: ««chNrN« NU »r^»> bei »Sa,,« tzukamm, durch unirr« «,««i und »»v«. a« Eoun- uud Montanen nur «inmav »Mt »ov< . durchauNwartiaeSom- miMonSre » Mtder» M »o vt Sei rinmaliner ÄuiirNnna durch die Voi, »Me lolm» Brite»,eil». imitu». land mit «ntivrechrndrm Zuichtaae. Nachdruck alt« Intikl u. Onninal- Mtlteilunnen »m «tt drutlichrr vu«>l«»an,»dr t.Drr»d. Nachr') «utliMn Nachtra,I»che Honorar, «nivrüche btrtben unberückllLllnt: «vntannte Manuilrivtr «erden nicht auidrwahrt. r»I«,ramm.»dr«lln: «,«nicht,« »,»«»«» Ureigen-tack. Annabme von Slnkündlaunge» bik »achminnnö s Nkr Somo und Ne>e,tauL nur Muiiensliabe SS »oU N dar »/.illdr. Die i waNiae Grund» tktlc «ca « Litt»» 2u Pia . An- tüuiuuuuncu »ui dri Pnuaucttc yeit» 2-P>» i dlc S iunltiae iieile au» Lert teile bv P»a. als 0>uac»a»idl eieile K0 P»a Au tttummer» «ach öoun» und !ie,erla,e„ , tualuor Giuudleitr so P»a. au» Prwatiettc io P»u., L»vai»>ae .teile au» 2eu»c»e und ult Eiuae»aud» so P»a AuawaMne Aus» trage »ur neuen Boraudde»aliluun. Betendtalier tolle» ru Ptcuuiae. Fernsprecher: Sir N und 2V»«. Hauptgeschäftsltelle: Marienstr SS. 81sr;LLSirpkVi7S I^11lSirn»LLoIr-8v1kv. VariliUs- ü 8tüelc 5-0 i'i? in ullan XjUNill^U», jN'OtN'I'ioN not 1'ailüiiuiid!» Vn «»sinra v«« Ii»»»?!!»« iliimülil IM Mdi»» lis>iliMti I« tülitrelis»«. engl, s L 4»«,»»«»» vit. ^slilnlsn. nll»««- «liil« M«. rn»ni»nnl«nllik>i dlllin« knins. . e.». »K88K NM. Neueste Drahtberichte. Hvsnachrichten, Landessyiwde, Flclschpieise, Gewerkvereine, Schutzpocken, Schwurgericht. ! vIIll»!. Nene Felddienstordnnng. Beethovens Waldstein-Sonate. I * ^uimerstiili, 4. Oltolier l Wir. Neueste Drahtmeldungeu vom 3. Oktober. Sur Lage in Rußland. Petersburg. (Priv.-Tel.) In Ossoweb wurde der Klein bürger RudSkt verhaftet, er ist beini Attentat aus den Minister Ltotvvtn beteiligt gewesen Rudsli behauptet, daß der durch die Explosion getötete Attentäter Maschizky geheitzen habe und direkt aus Gens nach Petersburg getonuueu sei, um das Attentat auszuführrn. Riga. (Priv.-Tek.) Vergangene Nacht wurde die lutherische Kirche in Reval von Unbekannten ausgeranbl. Den Tälern gelang es, zu entkommen. Odessa. Auf dem der Fürstin Wiazcmskn gehörigen Einte Karbina im Kreise Bender verbrannten die Bauern 27 000 Pfund Weizen. London. (Priv.-Tel.) Nach einer „Times"-Mcldnng ans Petersburg wäre ein neuer Pogrom in Kiew im Gange, wo die Anhänger der söge», russischen patriotischen Liga ans den Straßen schössen und mordeten. Unter der jüdischen Bevölterung herrsche grenzenlose Panik. — Nach einer weiteren „Timcs"-Met- dung auS Petersburg ereignete sich an der Küste vor Peterhof rln sonderbarer Vorfall. Neun Leichen, alle fürchterlich durch schossen nnd entstellt, wurden nnS Land geschwemmt, und zwar gerade an einer Stelle vor dem kaiserlichen Pa laste, der dicht am Strande liegt. — Der Mörder des Generals Koslow Waisilsew wurde, obwohl telegraphisch ein Begnadigungsgesuch bei der Kaiserin eingrreicht worden war, gehenkt. — P o b j e d o » o s > z e w ist schwer erkrankt. An seinem Aufkommen wird gezmeifelt. — Der Petersburger .Tirana" zufolge, begibt sich Ltolvpin im Laufe der nächsten Woche zum Zaren nach den finnischen Schälen, wo der Zar bis Mitte nächster Woche verbleiben wird. Berlin. Zn Beginn der heutigen Sitzung, -er Inter national Law-Asioc ia t i on verlas der Präsident unter lebhaftem Beifall folgendes vom Kaiser eingegangcnc Telegramm: ..Rominten, 2. Oktober. Mit dem Danke für Ihre Mich erfreuenden Huldigungsworte begrübe ich die Mitglieder der International Law-Association als Gäste in Meiner Haupt- und Residenzstadt Berlin. Mögen die dem Wähle der Menscl)- bcit gewidmeten Arbeiten der Konferenz aus deutschem Boden und inmitten von starkem Rechtsbcwubtlcin erfüllten deutschen Volkes besonders gedeihlich und erfolgreich sein. Wilhelm." Berlin. Der Hcmdcisminister Delbrück erschien heute mittag an der Börse, um einer Sitzung der Zulassungsstelle beizuwohnen. Der Minister machte vorher in Begleitung des Staatskommissars und des Präsidenten der Acltesten der Kaus- monnschaft einen Rnndgong durch die Börsensäle und beobachtete das geschäftliche Treiben an den einzelnen Märkten. Leipzig. Der Tischler Franz Heinrich Köhler wurde heute vom hiesigen Schwurgerichte wegen versuchten und voll- endeten Totschlags, ' wie wegen versuchten und vollendeten schweren Einbruchsd.cbstahls zu lebenslänglichem Zuchthaus« und zu 12 Jahren Zuchthaus nebst dauerndem Ehrenrechtsver- lüste verurteilt. Sein Complice, der Schlosser Peter Johann Beetz, wurde wegen der gleichen Diebstablsdelikte zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Beide haben in verschiedenen großen Städten Deutschlands, wie Bochum, Düsseldorf, Hannover, Äraunschweig und Halle, Ein- brucksdiebstähle verübt. Hanau. Heute vormittag stürzte bei einem Ncuanbau der Pneumatik-Reifensabrik Dunlop u. Co. das Dach ein. Drei Arbeiter wurden dabei getötet, mehrere andere trugen Verletzungen davon. Köln. (Priv.-Tek.) Nunmehr, nachdem mit der Schlie - ssung der Weinberge begonnen worden ist, sind behörd licherseits Erbebimgen angestcllt worden, um festznstellen, ob und in welchem Umfange die diesjährige Weinernte als eine M i ß - ernte anzusehen ist. Tatsächlich ist in einigen Distrikten die Lage derart trostlos, daß die Weinberge gar nicht geschlossen wer den. weil von einer Ernte überhaupt nicht die Rede sei» kann. In mehreren Gegenden des Oderrheins und der Mosel wollen die Weingutsbesitzrr rhre Weinitöcke vernichten nnd Lbsttulluren an- leacn. Die diesjährige Mißernte bedeutet für zahlieichc kleine Winzer einen schweren Schlag, den sie nicht so leicht überwinden werden. München. Der Kunstmaler Professor Christian Mali ist gestern hier gestorben. Paris. Ter gegenwärtig in Biarritz weilende Marine- minister Thomson erklärte einem Mitarbeiter der „Pelilc Gironde" in Bordeaux, das; der Bau von 2 0 neue n Unter seebooten noch im Laufe dieses Monals in Angriff ge nommen werden dürfte. Limoges. Tic hiesigen Bäckergc Hilfen traten in den Aus st and, weil ihnen die gcsorhcrte Lohnerhöhung ver weigert wurde. Gleichzeitig verständigten sic de» Protesten davon, daß sie, um die Stadt mit Brot zu versorgen, bereit seien, in der Bäckerei des sozialistischen Konsumvereins zu arbeiten. London. (Priv-Tel). „Daily Telegraph" meldet ans Mai land, das; König Viktor EManuel dieser Tage in großer Lebensgefahr geschwebt habe. Er wohnte im Palasie zu Raddo- »igi nnd ließ sich hier eine» Kinematographen voriiihien. Später entdeckte die Polizei, daß der Veranstalter der kincliialographischen Vorstellung ein notorischer Anarchist namens Dnto sei. Tuto wurde verhaftet. Odessa. (Priv.-Tel.) DaS hiesige russische Theater ist abgebrannt. Bei den Löicharbeiten fanden drei Studenten, die der Freiwillige» Feuerwehr angehörten, ihren Tod. Bier Feueiwehileute wurden schwer verletzt. Washington. Der derzeitige Gouverneur der Panama kanalzone Magoon ist zum interimistischen Gouverneur von Cuba ernannt worden und wird sich unverzüglich dort hin begeben. Kriegssekrelär Taft wird innerhalb 10 Tagen hier- her zurückerwartet. Kapstad 1. Nach einer hier veröffentlichten amtlichen Be- kanntmachung haben Südafrika und Australien vom 1. Oktober ab eine gegenseitige Zollpräferenz vereinbart. vertlicheS nnv Sächsisches. Dresden. 3 Oktober —Von heute bis mit nächste» Sonnabend weilt Se. Majestät der König zn Jagden in Rehefcld nnd nimmt während dieser Tage im dortigen Jagdschlösse Wohnung. Heute früh traf der Monarch, von Grillendnrg kominciid, in, Antvmobil im Nassauer Revier ein, wo die heutige Jagd stallfand. In seiner Bcgleitniw befinden sich: Oberhofiiiarschall Freiherr von dem BnSsche-Streithorst. Generaladjntanl Gencrallentnaut v. Altrock nnd Kammerherr vom Dienst Graf v. Zech-Burkersroda. Mit Einladungen zu diesen Jagden sind ausgezeichnet worden: Für heute Fürit v. Lobkowitz. für heule und morgen Graf zn Solms-Wildenfels, Oberstmarschall Gras Vitzthum v. Eckstädt, Oberhofmeister v. Mnlortie und Oberslallmerstcr Geiierallentnanl v. Hanak, für Freitag und Sonnabend Stnatsminister General der Infanterie Freiherr v. Hause», Kämmerer Generalleutnant v. Eriegern, Kammcrhcrr von der Decken auf Hof, Regiments kommandeur Oberst v. Eriegern, sowie für Freitag Kammerherr v. Carlowitz-Kuckuckstein und für Sonnabend Anitsvaiiptmaiin Dr. Mehnert-Dippvldiswalde. — Heute nachmittag werden auch Prinz Ernst Heinrich und die kleinen Prinzessinnen in Rebefeld einlrefse». —* Der neuernannte Reichsgerichtsrat Fuchs wurde vom Präsidenten des Reichsgerichts Frcihcrrn v. Secken dorfs vor dein 4. Zivilsenat des Reichsgerichts vereidigt und nahm seinen Sitz im 4. Strafsenat ein. dem die Strafsachen der sächsischen Gerichte unterstellt sind. Reichsgerichtsrat Fuchs war früher als Landgerichtsdirektor in Bautzen und Leipzig tätig. 1902 wurde er Präsident des Landgerichts in Freiberg i. S-, von wo seine Berufung an das Reichsgericht erfolgte. —* Die Sächsische AnwaltSkammer ließ Herrn Amtsgerichts- Präsidenten Kunz zu seinem 50jährigen Dienstjubiläum durch eine Abordnung ihres Vorstandes mit Herrn Justizrnt Tr. Mil lasch an der Spitze beglückwünschen. —* Die Landessynode hielt heute vormittag 10 Uhr ihre zweite ö s ? c u ll i ch e S > tz u n g ab: am Tücke des Kirchen- rcguncnts wohnten ihr Prä»»deut von Jahn und einige Kom missäre bei. Rach einem Gebet des Obcrho Predigers I ). Ä ck e r m a n n er'olgie ocr Regislranöeii-Voruag. ,»lu> Antrag des Geh. ».airckenrats I>. P a » l - Leipzig wurden iur die Vorbereitung der Rcgieruugserlassc Rr. »> nnd Rr. l2 bell den Bericht über den Zustand der Landeskirche von 1901 bis 1905 und die Regelung der Gehalls- und ionsiigen Stellenzulagen der Geistlichen, zwei S o n d e r a u ssch u j j e von je 11 Mit glieder» gciväbl!. Tgrauf wurden in den Versasiungs- ausichuß. der mit Zustimmung des Kircheiircgiinents von 0 ans II Mitglieder crhühri wurde, gewählt: »Superintendent Hcissclbarth-Freiderg. Bürgermeister Tr. Mcllig-Rcichenbacb. Kirchcnrat Robbe-Lcisnig. Geh. Rcgicruiigsrai Häpc-Lcipzig, Geh. Ministerialdirektor Dr. 'Schroedcr-'Trcsden. »Super intendent Herzog-Oelsnitz, »Superintendent Hosimcmn-Ehcmnitz, Oberamlsrichter Karing-Eriuimilichau, Gel». Rat Friedberg- Lcipzig, Pastor prim. Katzcr-Löban und Direktor Dr. Löbner- Lci pzig. Ol och der Ausschuß für Beschwerden und Petitionen wurde mit Genehmigung des Kirchenregimenls von 6 ans 11 Mitglieder erhöht: cs wurden gewählt: Ober- lonsistoricurgt 1>. Dibclius. Amlsacrichtsrat Ri:ichc-Au^. Geh. Kirchenrat 1). Pank, »Bürgermeister Cari-Marienberg, Oekono- micrgt Däwcritz-Leisnig, »Superintendent Hartung-Leipzig. Geh. »Kirchenrai Rie'ichel-Lcipzig, Marrer Woü-Zjchopau. Kirchen rat Meyer-Zwickau, Pfarrer »Reichel-Dresden und Privatus Tr. Vogel-Dresden. — Nächste Sitzung: »Donnerstag, vor mittags 10 Vhr. Tagesordnung: Wahlprüsungen. —* Die Fleischpreise halten sich immer noch auf einer reckt ansehnlichen Höhe und sind immer noch bedeulend höher als im vorigen Jahre. Rach dem soeben erschienenen Monats bericht des Statistischen Amtes -er Stadt Dresden sür Juli dieses Jahres ist sogar gegen den Juni d. I. wieder eine »Steige rung cingctrelcn. Im Juli 1905 bezist'ertcn sich die Preise sür 5,0 Kilogramm Schlachtgewicht für vollsteiichige, ausgcmäslete Ochsen höchsten Schlnchtwertes bis zn icchs Jahren auf 72 bis 76 Akk.: im Monat Juni d. I. stellten sich die Preise hierfür auf 76 vis 81 Mk. und im Juli -. I. ans 79 bis 85 Mk. Aehnlich liegt die Sache bei den Preisen für poll'lcischige. ousgemästete Kalben höchsten Schiachtweries. Im Juli 1905 betrugen die Preise 70 bis 72 Akk., im Juni d. I. 68 bis 72 Mk. und im Juli d. I. 70 bis 71 Mk. Für vollslcischigc, ousgciuästete Kühe höchsten Schlachtwertcs bis zu 7 Jahren zahlte man im Juli 1905: 67 bis 70 Akk., im Juni d. I. 65 bis 67 Mk. und im Juli 66 bis 69 Mk. Vollsleischjge Bulle» höchsten »Schlacht- wertes erzielten im Juli 1905 : 74 bis 76 Akk., im Monat Juni 71 bis 74 Akk. und im Berichtsmonat wieder den Höchststand von 75 bis 78 Mk. Auch die Preise sür Kälber sind gegen das Vor jahr wieder gestiegen. Es wurden bezahlt: sür feinste Mast rind beste Saugkälber im Juli 1905: 72 bis 78 Akk., im Vor monat 78 bis 81 Mk. und im Juli 1906: 73 bis 80 Mk. Schafe, und zwar beste Mastlämmer, sind gegen das Vorjahr ganz er heblich im Preise gestiegen. Sie erzielten im Juli 1905: 76 bis 78 Mk.. im Juni 1906 : 80 bis 82 Mk. und im Juli 1906 : 85 bis 86 Mk. Auch sür Schweine svollslcischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen, bis zu N5 Jahre altj stiegen die Preise wieder etwas gegen das Vorjahr. Man zahlte bec 50 Kilogramm Schlachtgewicht im Juli 1905: 71 bis 74 Mk., im Juni d. I. 68 bis 70 Mk. und im Juli 1906 : 70 bis 75 Mk. Der Fleischverbrauch hat sich im Jnli d. I., gegen das Vorjahr wieder etwas gehoben, denn während er in dem ge- nannten Monat des Vorjahres 21 812.8 Dovpclzcntncr betrug, stieg er im Jul, d. I. auf 22 681.5 Doppelzentner. Auf den Kopf der Bevölkerung kamen im Jnli 1905 : 4.29 Kilogramm und im Jnli 1906: 4,34 Kilogramm. Also auch hier ist er freulicher Weise eine geringe Steigerung zn konstatieren. —* Der A u s b r e i t n n g s v c r b a n d sLandcsvcrbands der Te»tscl»en Gcwerkvcrcine im Königreich Sachsen faßte in seiner letzten erweiterten Vorstandssitznng mehrere Beschlüsse, Kunst uud Wissenschaft. -f* Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Hos - theater. Im Schauspielhause beendigt Herr Emil Höser vom Dentschen Voltstlieater i» Wien Sonntag, den 7. Oktober, sein Gastspiel als „August Boß" in dem vieraktiaen Lustspiel DD er Compagnon" von Adolf L'Arronge. In derselben Vorstellung beginnt Frl. Dalldorf vom Stavttheater ln Leipzig ihr Gastipiel ans Engagement in der Rolle der Witwe Leiche. — Die nächste Neneinstudlerung des Schauspielhauses ist daS Lustspiel »D onna Diana" van Morrto in der Bearbei tung von C- Ä. West, die nächste Neuheit die Komödie „Lohn- diener" von Adolf Paul, die hier ihre ttrnnffiibrung erlebt. Sodann folgt eine Neueinstudierung von Shakespeares „König Lear", der seit 1896 nicht gegeben worden ist, fernerhin die Erstaufführung des Schauspiels „Ein idealer Gatte" von Oscar Wilde und des SchawpielS „Die Frau vom Meere" von Henrik Ibsen. Zur Nranfsührnng sind noch angenommen worden: „Der kleine Landprrdiger" von Banie, das Lustspiel „Das alte Heim" von Gustav Eßmann und die Kamödie „Ballast" von B. V. Knneticka. 4* Für das am l7. Oktober <>>8 Uhr, im „Gewerbehause" slattsindende Konzert der FranenortSqrnppe Dresden deS Allgemeinen De»tschcnSchulverel„S zur Erhaltung deS Teutschtnms im Anslande sind Konzertsängerin Frau Therese Behr-Schnabel (Berlin» und König!. Konzertmeister Herr Rudolf Närlich gewonnen worden. Außerdem wird die GewerbehauS- Kapelle unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Kapellmeisters Oliei, Mitwirken. (Karten bei RieS, Kaufhaus, und bet den Vorstandsdamen.) 4" Die Theater- und Redekunstschule Senff- Georgt veranstaltet nächsten Dienstag, den S. Oktober, nach mittags >/,4 Uhr, ihre erste der dieSmtnterlichen sechs Nach mittagsvorstellungen im Rrsidenztheater. Ein trittskarten hierzu sind nicht tm Theater, sondern nur Marschner- Straße 24 zn erhalten. 4" Frl. Paula Tulltnger veranstaltet Donnerstag, den 28. Oktober, rlne» Liederabend im Palmengarten. 4* DaS älteste Mitglted des Leipziger Stadt- Orchester». Herr Nikolaus Emil Rost, ist seit dem 5. Oktober 1856. also fünfzig Jahre, als Cellist im Gewaiidhauskonzerte tätig gewesen. !849 bis 185l spielte Rost unter Liszt in den ersten „Tannhkiuser"-- und „Lohengrin-Aufsiihrunaen in Weiniar mit. Im Gewandhause spielte er unter Dr. Rietz. Pcofessor Reinecke und Professor Nilisch; im Stadttheaterorchester ist er setzt 47 Jahre tätig. 4* Die Deutsche National-Jriaendbiihne in Weimar. Tie Idee der Schaffung einer Nationalvühne sür die deutsche Jugend in Weimar ist durch die am letzten Septembcrtag d. I. in Weimar anberaumte Versammlung von Interessenten »wesentlich -fördert worden, und nach dem Ergebnis der össentlichcn, sowie er internen Versammlung darf man vom »Standvunkl der jenigen. die sich von vornherein sür die Idee begeistert haben, mit Zuocrsicht aus Verwirklichung des Planes hassen. Aus die Einladungen in der Tagesprcsse, sowie auf privatem Wege hatte sich das für Weimar bei solchen Gelegenheiten typische Publikum eingafunden: etwas Hofgosellichast, ein Teil der litcrarstchcn uud Künstlerkreise, Lehrer der Mieren Schulen sowie Volksschulen — letztere, als im vorliegenden Falle besonders interessiert, »ehr zahlreich —. Privatgclehrte, Literaten und — aus allen vor genannten Kategorien gemilcht — »Damen. Der Vortrag des Gcl>eimen Hvsrats Professors Dr. »S t e r n-D r e S d e n fand bei den Anwesenden viel BBsall, ohne im Hinblick aus alles das. was in der TageSpresie bereits für und wider gesagt worden i^t, wesentlich neue Gesichtspunkte zu bieten. !Mt den von Stern ins Treffen geführten Gründen für die Sache durste sich selbst der Gegner mit Befriedigung abfindcn, wobei allerdings zu erwägen ist. daß — wie auch in der sich anschließenden „konstituierenden" Sitzung — faktische Gegner der »Sache ent weder nicht erschienen waren oder, von der Zwecklosigkeit einer Opposition in diesem Rahmen überzeugt, sich sür «Lchweigen entschlossen hatten. Die Ausführungen Sterns, der sich mit dankenswertem Eifer der Empfehlung des Projektes unterzog, basierten im großen und ganzen aus den Niederschriften von Adolf Bartels in seiner bekannten Broschüre. Wie angcdeutct, fand die Sache auch in der von etwa 150 Teilnehmern besuchten geschlossenen Sitzung allseitige Zustimmung und nach Er örterungen zu Einzelheiten, die sür heute noch belanglos für weitere Kreise sind, erklärten die Anwesenden in Form einer .Resolution", daß sie „mit der Idee, in Weimar sommerliche Nationalsestspiele für die deutsche Jugend im Nahmen des Hos- theaters in Weiniar alljährlich zu veranstalten, einverstanden find und ein jeder nach Kräften die Realisierung dieser Idee fördern wolle". Die Annahme dieser Rcü'lution erfolgte ein stimmig. nnd cs verdient betont zu werden, daß sich am eifrigsten sür eine schnelle Förderung des Werkes diejenigen auschrachcn, auf deren Urteil im Grunde genommen das Hauptaewicht gelegt wurde und gelegt werden muhte — die Lehrer. Als man sich über diesen Punkt einig war. schritt man zur Konstituierung eines Vereins, der unter dem Namen „S ch i I l e r-Bu n d" in Weimar in Zukunft seinen Sitz haben wird. Dem neuen ver heißungsvollen Bund traten sotort über IM Mitglieder bei. denen es nun obliegt, in ihrer jeweiligen Heimat und ibren Kreisen für die Idee zu wirken und weitere Anhänger und Mit glieder des Bundes zu werben. Alles in allem genommen, darf Weimar mit diciem ersten Erfolg der lang erwogenen und viel bekämpften Idee zufrieden sein: nach menschlicher Voraussicht wird die Jugend Dcut'cklands in Weimar die ihr so uöiige und zu gönnende Nationalbuhne in nicht allzu scrner Zeit berei »linden. 4* Die illustrierte Zeitschrift „Dresdner Lebe n" wid met ihre jüngste AiiSgavc (Nr. 6j den Gustav Adols-Festspiclen im Bercinshause. Mit einer von dem Vorstandsmitgliedc der Spiele, Herrn Telegraphen-Jnsvektor Rcichard, verfaßten, vor- trefflich klar und übersichtlich gehaltenen Darstellung des Inhalts der Tragödie, enthalt das Heft die Porträts des Festiviel-Borsitzenden Herrn Pastors Lic. D. Kühn, des Spielleiters Herrn Hofschauspiclcrs Paul, der Hauptdarsteller Frau Arndt-Lvrcnz, Hofschausviclcr Waldcck und sechs große Gruppenbilder aus den tragen den Momenten des Spieles. Außerdem verzeichnet das Heft die Namen sämtlicher Damen und Herren, die an den Fcstsviclabcndcn Mitwirken. Im Titel geschmückt ist das Heft mit einem der besten Bilder König Gustav Adolfs. Das Ganze gibt einen ausgezeichneten Uebcrbück über die Spiele, über deren Zweck und Ziel, und darf als eine wertvolle und bleibende Erinnerung on diese der Allgemciiil>cit warm empfohlen wer den. Zu beziehen ist das Hcst (Preis 20 Psg.s vom Vorstände der Festspicllcitung und vom Verlage: Schlotzstraße 19.
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