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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090528021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909052802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909052802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-28
- Monat1909-05
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Dresdner Nachrichten Freitag. 28. Mai 1VVL M« Nr. 147 krvd ManmAmaul v«-1»h«t Eich gegenwärtig auf der Reis» nach Marokko. Lauterbach sHeffens. In dem Bogelsbergüvrs« Oberwo- entstand gestern infolge Blitzschlags eine Feuer Sbrunft, -er vier Gehökte und die Kirche zum Opfer fiele«. Paris. Pkehreren Bkkittern zusoftre 1>at -er amerika- «rfche Milliardär Carnegie dein Präsidenten Falliöres vevmitber di« Absicht «uisgesp rochen. in Frankreich eine Stift» ug von fünf Millionen H r s. zu errichte», die de» Zweck haben soll, besonders verdienstvolle Haud- lsuaen »o belohnen. a Frankfurt a. M. iPriv.-Tel.f Die .Franks Zta." uretdet aus Petersburg: Gvremnktn wurde zum Mi nister des Aeiikeren ernannt. Dem zurückgetretenen Minister ISwolski. der keinen anderen Posten erhält, wurde vom Zaren eine Billa auf der Ielagin^Insvl zum Geschenk gemacht. Petersburg. Die Meldung -er „Franks. Ztg.". Goremykin sei zum Minister des Aeu He ren ernannt und ISwolSki. der keinen anderen Posten erhält, habe vom Kaiser eine Billa auf der Ielagin-Inft-l zum <»leschenk erhalten, wird als völlig n n b c g r ün 0 e t erklärt. Rio de Janeiro. Der Kriegsininister Fvnseea Ist von seinem Amte zurückgetreten. An seine Stelle wird ftteneral Mora es treten. Oertliches uuv Sächsisches. Dresden. 27. Mai —* An der Königlichen Tafel, die gestern nachmittag 6 Uhr zu Ehren Don Fernandos, Znsanten von Spanien, im »Valliaale des König!. Nesidenzschlosses stattfand, nahmen Seine Majestät der König und «e. König!. Hoheit Don Fer nando, Infam von Spanien, Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde mit den Damen und Herren des Königlichen und Prinzlichen Dienstes, den fremden Suiten und dem Ehren dienste teil. Ferner waren mit Einladungen ausgezeichnet worden: der bäurische Gesandte Graf v. Monlgelas. der spanische Gesandte Polo de Bernabe, Kriegsminister Freiherr o. Hausen. Minister des König!. Hauses o. Metzsch Reichenbach. preußischer oieneral brr Kavallerie v. Kleist. Generalinspekteur der Ka vallerie. Genera! der Infanterie o. Treitschke, kommandieren der General v. Broizem. Kommandeur der 24. Division, Ge neral der Infanterie d'Elsa, Stadtkommandant Generalleutnant v. Seudlih, sowie der Kommandeur der 2t. Kaoallerie-Brigade Generaluiajor Gadegast, Geh. Leg. Rat Kammerherr von Stieglitz, Abteilungschef im Kri.egsministerium Oberst Wils dorf. Kommandeur des 18. Ulanen Regiments Gras Vitzthum o. Eckstadt mit einer Deputation dieses Regiments, preußischer Major im Generalstabe o. Poseck usw. Während der Tafel er hob sich Se, Majestät der König zu folgendem Trinkspruch: „Freudig bewegt begrüne ich Sw. Üöiiigl. Hoheit in meinem Lande und an meinem Hose ald hochwillkommenen Träger des rhuslrogs und der Grüne meines erhabenen und sehr lieben Freundes, Sr. Majestät de« Königs von Spanien. Se. Majestät hat bei allerhöibstseinem Besuche im vorigen Fahre, an de» ich jederzeit mit lebhafter Freude znrückdenke, die Gnade gehabt, mich zum Ghrenvberst des ü, Fnsauterio-Neglments „Toria" zu ernenne,,, und mir heute durch Sw, König!. Hoheit die Abzeichen dieser Zäürde überreichen lassen. Ich empsinde cs als eine ganz besondere Auszeichnung, au der Spitze ctneS der ältesten und ruhmreichsten Regimenter der spanischen Armee zu stehen, eines Regiments, das in diesem Fahre a,ft lein IMsätirige« Bestehen zuriickblläen rann. F,i zahlreichen Schlachten und Gefechten ans dem Bode» dreier Srdteile hat das Regiment in dieser langen Zeit gesvct'tc». oft unter blutigen Verlusten, wie uns sein ruhm voller Beiname sagt, und stets mit vorbildlicher Tapferkeit. Nicht minder treu hat eS sich tm Dienste seines Königs und seines Vaterlandes in Zeiten des Friedens bewährt, und stolz darauf, an seiner Spitze stehen zu dürsen, heiste ich die Vertreter meines Regiments „Sorta" zum erstenmal hier herzlich willkommen. Sw. .König!. Hoheit aber darf ich biitcn, Sr. Majestät dem .König Alsonso nochmals meinen aufrichtigsten und innigsten Dank für die Auszeichnung, die er mir erwiese» hat, zu übermitteln und ollerhöchsidemselven zu versichern, dast eS mir allezeit zur hohe» Ehre und zur grosteu Freude gereichen wird, der Shrenoberst dieses schönen und tapferen Regiments zu sein. Alle die Wünsche, die mich, mein Haus und meine Armee beseelen snr eine lange und gesegnete Regierung Sr. Majestät des Königs Alsonso, für den Ruhm seiner Armee bringe ich zum Ausdruck, indem ich mein Glas leere aus das Wohl Sr. Majestät des Königs von Spanien." So. Konigl. Hoheit der I n f a n t erwiderte folgendes: .Von ganzem Herzen danke ich Ew. Majestät im Namen Tr. Majestät des Königs von Spanien und in meinem eigenen für die gnädigen Worie, die Sw. Majestät an mich gerichtet haben. Die liebenswürdige Erwähnung des Besuches, den mein erhabener Schwager und Beiter im letzten Jahre dieser schönen Residenz stadt gemacht hat, wird ihn, dessen bin ich sicher, hoch erfreue», denn Se. Ma,estät bewahrt die angenehmste Erinnerung an diesen Beiuch, ebenso wie an denjenigen Ew. Majestät am Hose von Madrid. SS war mir eine freudige Genugtuung, zu Horen, wie hoch Em. Majestät die Fhnen von Sr. Majestät dem König durch Ernennung zum Chef des alten und ruhmreichen Regiments ..Loria' erwiesene Auszeichnung einschatzen. DaS Regiment ist stolz au> seinen erhabenen Chef und bringt Ew. Majestät den ehrfurchts vollsten Dank dar für das gnädige Wohlwollen, mit dem Ew. Ma jestät geruht baden, seine hier anwesenden Vertreter zu emp fangen. Sc.König!. Majestät gedenkt ihrerseits stets dankbar der Ehre, von Ew. Majestät zum Chef des tapferen und glänzende» Ulanen-Regiments Nr. 18 ernannt worden zu sein, eines Re giments, dem auch ich bei dieser Gelegenheit meinen herzlichsten Grust entbieten möchte. Fch bin glücklich, von Sr. Majestät dem König den Austrag erhalten zu haben, Ew. Majestät die Uniform de» Regiment« „Dorla- ,u überbrtngen, und »egrüh« mit Stolz Sw. Majestät als erhabenes Mitglied der spant,chrn Armee. In- san« von Spanten und zugletch et« deutscher Prinz. Hobe ich etn ganz besondere-, lebendlges Interesse daran, die srrundschastUchen Bande zwischen Velden Ländern noch enger geknüpft zu sehen. Mit diesem Wunsche erheb« ich mein «las und leere e» aut da« Wohl Sw Majestät. Ihres «dntgltche» Hauses und de« sächsischen Heere« und Botte«.- Beide Trinksprüche wurden von Fanfaren der Königlichen Hostrompeter begleitet. Nach Aushebung der Tafel hielten die allerhöchsten und höchsten Herrschaften Tercle im Stucksaale ab und begaben sich hierauf zur Vorstellung in» Opernhaus. — Se. Majestät der König wohnte mit dem Infanten heute srüh 8 Uhr einer Uebung mit gemischten Massen aus dem GarnUoiiübungvplati bei und frühstückte mit dein hohen Gast« und Suiten im Ofsizierskasino de» Garde-Reiter-Regiments. Der Infam wird mit den Herren des Gefolge» um tt Uhr an der Tafel beim Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg teilnehmen und abends ln Uhr !0 Minuten nnt dem fahrplanmäßigen Zuge nach Wien «Kreisen. —* Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg besuchten gestern die Große Aquarell-Ausstellung in de» Räumen des Kunst vereins. Brüblsche Terrasse, und besichtigten die daselbst ausgestellten Werke mit größtem Interesse. —* Prinz >L u d w ig von Bauern wird, wie be reits kurz mitgeteilt, als Vertreter seines »Täters, des Prinz-Rogenre», Sonnftig, de» 13. Juni, in Begleitung des Generalmajors Frhrn. v. Kreß und seiner persönlichen Ad jutante», des Oberstleutnants Frhrn. v. Leonrod und des smiiptinaiiiis Grafen Holnstein, in Dresden eintrefsen und liier als Elast des Königs im Schlosse Wohnung »Ehmen. Montag, den 14. Juni, früh, fährt Prinz Ludwig mit dem König mich Zittau, wo die Ankunft um U> Uhr 40 Min. er folgt. Hier werden der König und der Prinz um >t Uhr a» einen! Fostgvftesdienst und an einer danach folgenden Mira de aus Anlaß deö 200jährigen Bestehens drS 3. Sachs. Infanterie-Regiments Prinz-Regent Luitpold von Bauern" Rr. 102, dessen Chef der Regent ist, sowie an der sich aiischliestenden Ofti.zicrSiafel teilnehmen. Die Rückreise nach Dresden erfolgt Montag abend. - * Lein ölftährigeo Dicnstjudiläum feierte am 20. d. M. der König!. Sächsische Generalkonsul für die Rheinprovinz und Westfalen, A l b e r t F reih e r r v. Oppenhei m in Köln. Ans diesem Anlaß hat Se. Majestät der König seine Glückwünsche dem Jubilar auSsprccheii lasse» und ihn in Anerkennung seines in diesem lange» Zeiträume stets be wiesenen Pflichteifers durch Verleihung des KvmturkreuzeS l. Klaffe des »AlbrechtsordenS ausgezeichnet. Wetterauosichtcn für Psingstcu. Herr Dr. Grvh- mann, Assistent an der Königl. Sachs. Laiideswetterivarte, schreibt uns: „Es in für viele eine arge lleberraschnng, wenn so kurz vor einem Feste schlechtes Wetter einlritt, zumal dann, wenn das Fest Pfingsten heißt und eine viele Hoffnungen erweckende Periode schöne» Wetters voranging. Der Witteruilgsunrschlag, der gestern eingetreten ist, stand uns bereits seit Montag bevor. Im Osten Deutschlands wird er sich erst noch entstellen, llm so besser ist dies für die Witterung an den eigentlichen Festtagen. Es liegt durch aus kein zwingender Grund zu der Annahme vor, daß die Pnngsiseiertage verregnen. Di« Ursache zu dem gegen wärtigen Regen ist ein Tief, das sich über Großbritannien anSbreitet und mit Ausläufern bis zu uns reicht. Da bei den Azoren sich heute ein kräftiges Hoch zeigt, auch im Norden sich noch hoher Druck befindet, kann der Befürch tung, daß das genannte Tief sich westwärts anSbreitet, nicht Raum gegeben werden. Es scheint vielmehr, als ob die beiden Gebiete hohen Druckes einer Vereinigung znstreb- ten. Allerdings bietet sich für eine solche Drnckverschiebnng ein Hindernis, nämlich die Ausfüllung des über Südfrank reich und Oberitalien lagernden TieseS. Wenn auch eben infolge der Bereinigung der beiden Hochs in doppelter Hinsichr auf Aufheiterung noch vor dem Feste zu schließen ist, so ist doch kaum anzunehmen, daß diese Aufheiterung un mittelbar bevorsteht und sich ohne jedwede Störung voll zieht. Breitet sich daS südwestliche Hoch aus, so machtsich diese Druckbewegung in der Weise bemerkbar, daß daS Barometer im allgemeinen steigt und dieser Anstieg nur durch kurze Sprünge, die jeweilig lokale Störungen als Gewitter oder Regenschauer im Gefolge haben, zeitweise unterbrochen wird. Volle Aufheiterung wird sich allmählich voll ziehen und ist in i n d e st e n s a m Freitag im Laufe des Nachmittags, spätestens a ni Sonnabend z ii er wa r t e n. Vollzieht sich der allgemeine Druckanstieg noch etwas raichcr. als wie er jetzt einsetzt, so könnte heiteres Weiler auch früher eintreten, was aber kaum der .Fall sein wird. Nun kann sich aber Aufheiterung noch infolge einer anderen Druckvcrschicbuna einstellen, die sich nicht regel mäßig entwickelt, sondern sich gleichsam sprunghaft vollzieht. Sprunghaft sink» dabei auch die Beivegungen des Baro meters. Während zunächst der unruhige Gang deS Baro meters fick auch im Wetter durch rasche» Wechsel vom Freitag an widerspicgelt, wird nach starkem Druckanstiege plötzlich nnd unvermittelk volle Aufheiterung, die spätestens am Sonntag mittag zu erwarten ist, eintreten. Ter Wind, der zunächst aus Südwesten weht und im enteren Falle nach kurzem Schwanken nach West und Süd auch als solcher Aufheiterung herbeisührt. springt im zweiten Falle rasch nach Osten um. Die Folge dieser raschen Drehung ist eine unvermittelte Aufheiterung. Ist heiteres Weiter aus die eine oder andere Weise entstanden, so hält es zunächst an. waS für den zweiten Psingstseier- taa Geltunq hat. Am Dienstag nach Pfingsten werden in beiden Fällen lokale Störungen rvahrscheinlich, die in Gewitter » sich Ausdruck verschaffen. Die T em - veratur wird der im Frühjahr zu erwartenden ent sprechen. nur wirb die Anfhetterung unter starkem Rück, gonge vor sich gehen, dem ein eLensolch starker Anstieg folgen wird. Diese Annahme» beziehen sich ans Mittel, deutschland und Nordbühme» in gleicher Weise, nur kann die Aufheiterung, je nachdem sie von Westen oder von Osten aus vor sich geht, in dem einen oder anderen Falle sich um einen halben Tag verfrühen oder verspäten. Für Nord böhmen gilt, dast die unmitteldar bevorstehenden Rege», satte etwas heftiger auftrete», als dies im allgemeinen für die Lagen der Fall ist. die sich nördlich des GebirgSkamme» ausbreiten. Ii» übrigen kan« auch hier dem Feste die eigentliche Würze, nämlich schönes Wetter, nicht abge. sprachen werde».- — Im übrigen „Kau» mersch wißen, weest nierich denn!" —* Die Studentenschaft der Technischen Hochschule hielt gestern abend im Vereinshause ihren K ö n i g « k v m m e r s ab. Der große Saal bot mit seiner Dekoration, den bunten Mützen und Kneipjacken der akademischen Jugend und den lichten Toiletten der Damen, die von der Galerie dem fröhlichen Treiben zuschanten, ein prächtiges Bild. Auf de», mit der Büste Sr. Majestät des Königs und Pslanzen- arrangements geschmückten Podium hatte die Kapelle der Pioniere Platz genommen. An der Ehrentafel war das oorpu-i rwackomiouiv äußerst zahlreich vertreten. Wir be merkten Sc. Exzellenz Ministerialdirektor Wirkt. Geh. Rat Dr. iur. Dr. in«, ehrenh. Waentia. den Rektor Maguisiens Pros. Hartung, den Prorektor Geh. Hosrat Dr. Möhlau, die Professoren Geh. Hvfräte Böhm, Dr. Drude, Engels, Dr. Foerster, Dr. Helm, Görgeö, Dr. Krause, Dr. v. Mcner, Pattenhanse». Geh. Hofrat Staatsrat Dr. Grübler,- die Professoren Dr. Bruck, Dipl.-Ing. Leivicki, Dr. Schessler, Schuhmacher nnd Dr. Walzet. Herr Sind. Haase l»Pol,f- hlimniaes. in dessen Händen die Leitung deS Kommerses lag, hielt die Köliigsrede. Er feierte den König als den Schirm- Herrn aller künstlerischeilBestrebuilge». Mehr alsden andere» Untertanen sei es der akademischen Jugend der Technischen Hochschule vergönnt gewesen, den Monarchen als Herr scher und Menschen näher kennen zu lernen. Wir sahen den König als Hörer bei den Vorlesungen und als Studen ten unter den Studenten. Als Kronprinz habe er oft in den akademischen Kreisen geweilt. Glücklich die Wissen schaft, die sich eines solchen verständnisvollen Protektors erfreut. Möge Se. Majestät noch lange erhalten bleiben zum Heile des Sachsenlandes und des Deutschen Reiches, dem er stets ein treuer Vuiidesgciivsse gewesen ist. Ti« Rede schloß mit einem Salamander aus den Landesherr». Die Kaiserrede hielt Sind. Halank sFiiikcnschastj, mäh rend Sind. B v r in a n n jEratos einen Salamander aus die Ehrengäste ausbrachtc. Im Anschluß an daS Lied: „Reicht mir das alte Burschenband" gedachte Exzellenz Di. W a enti g der Zeiten, ivv er vor !U Semestern »ach Heidel berg, der ewig-junge», zog. Er sprach aus die technische akademische Jugend, die dazu berufen sei, die Elemente in den Dienst der Kultur zu zwinge». Sind. Schickedantz lTcillvniael dankte dem akademischen Lehrkörper und bat um fernere tatkräftige Unterstützung beim Studium. Rektor MaguifieilS Prof. Har tu ng erwiderte mit einem Hoch auf die Studentenschaft, diesen ewige» Jungbrunnen. Sind. Rcidhardt «Ehernseiacj feierte in humoristtschcr Rede die Damen. Damit war der offizielle Teil beendet. Das Präsidium übernahm nunmehr Rektor MagnificnS Pros. Hartung, unter dessen Leitung man noch lange bei frohem Liederiang und Becherklang zusammenblieb. An Se. Majestät den König wurde ein Huldigungstclegramm abgesandt. - * Die Studentenschaft der Tierärztlichen Hochschule veranstaltete ihren Kö » igskv m in ers im Konzertsaale deS Zoologische» Elartens. ,'sahlreiche Ehrengäste wohnten der Feslseicr auf den Galerien des glänzend geschmückten Saales bei. Den Mittelpunkt der Ausschmückung bildete die Büste des Königs, um die frische Blattpflanzen grup piert waren. Uebcrragt wurde das Arrangement von der Säkularsahnc der Tierärztlichen Hochschule und den von elektrischen Glühlümpchen gebildeten Initialen deö Landes herrn. Die Fahnen der verschiedenen Korporationen der Hochschule grüßten von de» Galerien herab und erhöhten den Farbenalanz der fröhliche», in vollem studentischen Wichs erschienenen Evrvna. Unter den Ehrengästen befanden sich Herr Regicrnngsrat Dr. Vollmar vom Ministerium des Inner», sowie das Prvsessvrcn-Kollegium mit dem Rektor Geh. Medizinalrat Professor Tr. Ellenbcrger an der Spitze. An dem Festabend beteiligte sich auch der Finnlündische Studcnteiiklnb. Die Kommersmusik führte die Kapelle des Lcib-Grcnadicr-Ncgiments aus. Hehre Bc- acisteruna lüste die K ö n ig s r c d c d e s P r ä s id c n Herrn Eand. med. net. Wünsche aus. Auch die Studentenschaft empfinde de» Herzenswunsch, den Geburtstag des säch sischen Landeshcrrn festlich zu begehen. Demi immer, wo cs gelte, patriotische Feste zu feiern nnd des Herrschers zu gedenken, da lasse es sich die studentische Jugend nicht neh men, ihre Treue zmn angestammten Herrscherlmuse Wcttin zu bekunden. Die erhabene Person des Königs vereinige in sich eine solche Fülle von (»laben, daß cs unter den Herrschern wenige seinesgleichen gebe. All sein Tun und Denken lmbe ihn dem Volke näher gebracht. Allen im »Volke, auch dem Geringsten, gelte seine Fürsorge. Unter der »Versicherung unwandelbarer Treue und den Segens wünsche» für die weitere Regierungstätigkeit rieb die Fest- versammlung einen kräftigen Salamander ans den König und sang die Sachsenlmmne. Ans die Professoren, Dozen ten und Gaste toastete Herr Kand. Schwalbe. Er be glückwünschte die Professoren zu den ihnen vom »Monarchen zuteil gewordenen Auszeichnungen, die auch für die Stu- dcutenschast eine Eüruna bedeuteten. Für die Worte tief gehender Verehrung dankte im Aufträge der »Professoren und Dozenten Herr Obcrmcdiziiialrat »Professor Dr. Rüder mit dem Danke seiner Auftraggeber. Wenn eine und unten einen kleinen Spielraum, auch nach rückwärts schneidet sie nicht io hart an dem Deckel ab. Diese für das Auge beruhigend wirkende Erweiterung des Spieltisches dürste nicht nur technisch, sondern auch viochologisch von günstigstem Einfluß sein-, man hat eben hier nicht mehr das beklemmende Gefüllt wie bei der alten, so eng an das Gehäuse augepreßteil Klaviatur. Die Bvgcnklaviaiur lmt nach diesen Andeutungen alle Aussicht aus Ersolg. Die Große Aquarell-Ausstellung Dresden 1SOS. ii. Schon in unserem Borbcricht ist dgraus hingewiescn worden, ügß das künstlerische »Niveau der Ausstellung recht aniehnlich ist. Die Zahl der vortrefflichen Bilder ist un gewöhnlich groß: minderwertige sind von der, wie eS scheint, mit strenger Kritik arbeitenden Ausnahmcjnrn bis aus einige wenige nicht in Betracht kommende Ausnahmen zurück- gcwicsen worden. Aus diese Weise ist ein Geianneindruck erzielt worden, wie er so wohltuend lange nicht in einer Dresdner Ausitellinta zur Geltung kam. Es ist, als ob man eine Schauspiel-Vorstellung besuchte, an der alle Be teiligten an dem rechten »Platz stehen und ihr Bestes geben, in der keiner sich vordrüngt und keiner den anderen über trumpfen will. Das »Virtuosentum ist zugunsten eines soliden, künstlerische» Schaffens zurückgedrängt worden: cs gibt kein Ausprotzen, keine halsbrecherischen ZirkuSkunst- stückc. sondern ein ziemlich gleichmäßiges Beherrsche» der Auigaben, die selbstverständlich sehr verschiedenen Zielen zustrcben. »Aus diesem Nahmen fällt eigentlich nur der Münchener Hans von Bartels heraus, der wenig stens in seiner in einer Dachkammer mit schrägen Wän de» in der »Nähe eines Fensters in ihrem Bette schlafenden ..Bretouischen Bäuerin" ein solches Spiel der Lichter und eine solche glitzernde und gleißende Farbenpracht in Szene gesetzt hat, daß seiner Darstellung die Wahrschein lichkeit fehlt und man höchstens staunt, wie es möglich war. mit den Mitteln der Deckfarbenmalcrci ein Bunt- seuerwerk auszusühren. das dem Oelmaler kaum erreich bar iß. Auch in seinen beiden weiteren Bildern, einem kauernden „Holländischen »Mädchen" und einer Sirand- vartic mit dem Ausblick aus „die unendliche Ferne" des »Meeres, verleugnet er seine, scheinbar keine Schwierig keiten kennende technische Meisterschaft keineswegs, aber beide Arbeiten sind doch nicht so ausschließlich in den Dienst des Virtuosentums gestellt, wie die „Bretonische Bäuerin", sondern halten sich in den Grenzen, die ihnen durch das Material gesteckt sind. Ein ähnliches, technisch jedenfalls ungemein schwieriges Kunststück Hai der Ungar Z o l t L n Vercß in seinem rothaarigen Zigeuncrmäd- chen mit aufgelöstem .Haar, das sich in einem .Handspiegel besieht, geliefert, aber auch hier ist das Staunen, das uns dieser Ltudienkops abnüligt, so ziemlich alles, was sich zu seinen Gunsten sagen läßt. Immerhin entspricht die Art dieses Ungarn einer seiner Nation eigentümlichen, äußer lichen SchneidigTeit und kann als Ausnahmesall ein spezi fisches Interesse beanspruchen. Im übrige» zeigt die Aus stellung wieder einmal, wie sehr sich die verschiedenen Na tionen einander auf dem Gebiete der »Malerei, aber auch aus dem der Aauarcllmalerei, qenäheri haben. Unterschiede bestehen allerdings noch. Es ist nicht schwer, z. B. ein bei- gil'cheS, niederländisches oder englisches Aquarell auf seinen Ursprung zu erkennen, auch ohne den Namen des Urhebers zu kennen, aber das Gleichartige ist doch stärker, als das Gegenteilige. Aus diesem Grunde kann man eS verstehen, warum die Hänge-Ko min iio vn darauf verzichtet hat, die einzelnen Einsendungen nach Ländern und Kunftstäftc» z» trenne Tic Anordnung ist diesmal im wesentlichen nach rein künst lerischen Gesichtspunkten erfolgt. Einheimische und fremd- ländische Arbeiten hängen friedlich nebeneinander, und nur die Wiener >l>abcn ihre Räume für sich, die denn auch nach ihren »Angaben in dem immer etwas absonderlichen Wiener Lezeffionöge'chmack ausgestattct sind. Tie Bericht erstattung wird unter diesen Umständen gut tun, sich an das Gegebene zu halten und von Saal zu Saal, von Kabinett L» Kabinett weiter zu schreiten, weil die Ucbersichtlichkeit leiden würde, wenn das Zusammengobrachtc hier wicd-r an scinande r g e r i ss c n wü r de. Die leider ziemlich dunkle Vorhalle, die der Katalog als Scial ft bezeichnet, ist für Lcnbach und Hermann »Prell reserviert worden, neben denen nur noch der Dresd- ncr L s m a r S ch i n d l c r und der Berliner Ernst Psann schmidt, der Sohn nnd Schüler des bekannten Kircheimnalers Karl Gottfried P ia n n s ch m i d t, austauchen. Schindler bringt ein ziemlich umfangreiches, aber im »Vergleich zu seinen srühercn Arbeiten wenig ori- g-rnellcs »Pastell: „Die Weisen aus dem Morgenlandc": Pfannschmidt sandte vier Entwürfe zu Mvsaikgcmälden für die Berliner Kaiser Wilhelm-GedüchtniSkirche, eine „Berg predigt", eine .„Kreuzigung", eine „Anbetung der Weisen und der Hirten" und schließlich einen „Einzug in Jeru salem". In Stil und »Auffassung bewegen sie sich durchaus in der kirchlich gebundenen Art seines »Vaters: die Haupt- iache, wie sie in der schlicßlichen Ausführung am Orte ihrer Bestimmung wirken, kann man aus den hiesigen, kleinen Tafeln nicht beurteile». Die Aquarelle Hermann Prclls gehe» zum Teil auf eine ziemlich frühe Zeit zurück. Es sind Reisecrinncrungen aus Italien, Spanien, Holland. Frairkrekl). den Alpen und von der Nordsee, znm Teil von großer Frische und flott hcruntergemalt. Ihr .Hauptreiz besteht darin, daß sie zeigen, wie sich der ÄünsUcr von seinen großen mythologischen un- historischen Kompositionen immer wieder an der »Natur er holt und die flüchtigen Eindrücke einer packenden Landschaft oder eine« »Vorganges im gewöhnlichen Leben mit maleri scher Verve und großer Leichtigkeit festhält. Zum Lobe oder zum Tadel Lembachs »och etwas Neues vorzubringen, wird niemand von uns erwarten. Di« hier vereinigten Pastelle verraten seine bekannten Vorzüge und Schwächen ohnehin nach jeder Richtung. Verwunderlich ist nur, daß sich in eine Ausstellung wie die gegenwärtige auch ein Oelbild. das ziemlich uachgedunkelte BftdniS von Bjttrnson, verirrt hat. H. A. Lie r.
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