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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110623026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911062302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911062302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-23
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Dtes»« vlatt wir» de« Leser» Dr«»d«n «ch U«L«->«, «» L«g« »»rhu »euU» als Udena-Mrgade zugeftellt, während es die Post-Abonnenlen am Marge» ta et»u AesamtauSgabe erhalten. SS. JahrMg. 31172. Begu^grtütr »Or Drr4. d« »et i«,uq m-i. »all,« Zmraau», tan Sann- un» Manraaen nu» «tnmaN »,iä we, durch,u»wärtt»»<am- »tsstanär« >^0 «k. «»t «tnmalig«» Zu« drllun- durch di, Pa» !>M.<odn« ««tltlljeid!. Dt« drn Lrtern von Dresdrn u Umgrdun, am Dag» »arhrr »u» «»Itrlllin «brnd-»u,- ,ud«n rrdalun die auö- warii-rn «r,ted»c mit dr» Marge»-Auigab« lusammen »ugeftellt. Nachdrua »ur mir deut licher Quellen«»,»»« t„Dre«d, Nachr N ,u- Itilig. — Unoerlo»,!« Slanulkrtpie werden nicht autdewahrl. Telegramm-Adresse: Nachrichten Tresden. Geg^ürrSeL 1888 Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. Sauptgeschäftrstelle: rNarienstrasie Z8/is0. Kreit,,. 23. Juni lSII. Anzeige»-Ta ris Annahme »an Anklln biaunge» dt, nachm. » Uhr, Sannt«», nur Marrentlrahe US »an ,l dt, >/,l Uhr. D-e «»Ipollige Srundzeile tu». « Silben, 2L Pt . Kaueilie» Rachrvdirn uu, Dresden «0 Pt : tdetchatlt-Zlnretgen au, der Prwaltette Zeile !*>PI ; dte jwc>t»alliq- Zelle a. rer>i»tt««>Pt- — 7»n Nummern »ach Dann ».geieriagr» dte etnteattige Grund- «eile U0Pt.,autPrtv«i- seite «0 Pt , Faw>U«»» Nachrichte» a. Dresden dte Grundjeite APt. — 2lu»i»arr>»e Sliiftroqe nur »ege» voran,d-> «ahlun». — Jede, Ute« legbtair kostet lt> Pf- Aug.iAknsckei'f-AäökMß) LV- tz»-. ?LsuLnsckLs^2o7 ^ Xu /^oÜLt-NS ^10 Kvf^ugbsve -E-. Mrr7 eitrc^e ^Lsfer^. In London sand heute mittag 12 Uhr die feie klicke Krönung König Georg V. s,atl. Als Mörder der im letzten Herbst in Berlin er mordeten Frau Hossmann hat sich der Kellner Rumlcr in Leipa der Polizei gestellt. In Turmitz bei Aussig wurden deutsche Ltude li ier, von Sozialdemokraten übcrsallcn: ein Deutscher ist schwer verletzt. Das Befinden der Prinzess!» ElotHilde in Mailand ist derart, dag sie bereits die Sterbesakramente empfangen hat. Ter Liguidator der Koilgregeckiousgütel Tucz wurde wegen Unterschlag» n,i e n vom Pariser Schwurgericht zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Neuerte viMmeillungen voin 22. 3uni. Die KrüttttttgSfcier in London. London. Heute früh 6'-- Uhr ivnrden die grossen Psorten der Wesiminsler Abtei gevftnel, und in glänzende» Llaatskarossen begannen die Peers »uü Pecresses iu ibrcn roten, mit Hermelin verbrämten Roben, die indischen Fürsten in ihren jnlveleiigeichmllckten Gewändern und die anderen K r ö n n n g s g ä st e einzntresscn. Um 9 Uhr waren alle Geladenen in der Abtei versammelt, um die Ankunft des Künigspaarcs zn erivarlen. London. Aus Eharing - Croß war der Andrang der Menge heute so gewaltig, das, sic dte Polizeikette durchbrach. Doch gelang cs den Beamten, die Ordnung ohne Schwierigkeit aufrechlzuerhaiten. Um 8 Uhr setzte ein leichter Rege» ein. London, (hegen 8'-- Uhr verlies; der glänzende Zug der fremden Fürsten und Betitele» de,, Buckingham Palast und begab sich ain den Weg nach der Wcstminstcr Abtei. Tie Stütze des Zuges bildc.en das Trvmpeter- korps und die Musik der Leibgarden. Ter Zug bestand ans 11 LtaatSwagen mit Borreitern und Postillionen in ichar- lachnen Livreen. Tic Eskorte wird durch Royal Horse- Gnards in duntelblanen Unftormen und silbernen Kürassen gebildet. Um ü> Uhr »erlies; der Zug des Prinzen von Wales den Palast. Ter Prinz wurde von der Menge lebyast begrünt. Um toT Ubr kündigte die Artillerie im Hude Part durch 2> Kanonenschüsse an, daN der Zug des Kvniaspaa,cs sich in Bewegung setze. An der Spitze des Zuges marschierte» in mittelalterlichen Kostümen die königlichen Schissst»echte, hinter ihnen ritten die Aöiuiantcn des Königs. Es svtgien die Generale, dar unter die Feldmarjchällc Sir Jan Hamilton und Sir John French, alle in großer Unisvrm, in roten Wassenröcten mit sedcrgejchmücktcn Hüten und ordengeschmüctt. Tie Hurra- ruse begannen, als an der Spitze der königlichen Eskorte die Offiziere der indischen Kavallerie vorbeiriltcn. und sie wuchsen immer siärker an. sobald die grvs>e Ltaatskarosse des Herrscherpaares mit Borreitern und Postillionen in Sicht kam. Dieser Wagen, der ganz ans Gold und Glas ticsleht, wurde non acht isabellcnjarbcncn Pferden gezogen. Es folgte die Standarte, daraus Lord Kitchener, begleitet von dem Herzog und dem Prinzen Arthnr von Evn- iiaught, dem Prinzen Ludwig von Battenberg, dem Herzog von Teck, dem Prinzen Ehrisiian von Schleswig-Holstein und einer glänzenden Kavalkade von Adjutanten und Leib garden. Um 12 Uhr betrat das König spaar die Abtei. Ten Geistlichen solchen die groben Würdenträger des Hofs, denen Pagen »die Kronen trugen, mit den Standarten Eng lands. Schottlands, Irlands, des 'Bereinigten Königreichs und denen des Gröberen Britanniens, die von srüheren Bizekvnigen und Generalgonverncuren getragen wurden. Nun erschien die Königin, die große 18 Fuß lange Schleppe non sechs junge» Mädchen, den schönsten des cng- lftchen Adels, getragen, dann der König, dem Edellentc mit den Regalien voranschritten. König Georg selbst im Krönungsvrnat trug die Halskette des Hosenbandordens und d^ samtene Ltaatsbarcn. Sei» langer purpurner, mit Hermelin besetzter Krönungsmantel wurde von acht Pagen ge,ragen. Zn den Seiten des Königs gingen zwei Bischöfe und die königliche Leibwache. Tic jugendlichen Stimmen der Schüler von Weslminster vegrübtcn das Königspaar mit den traditionellen Rusen: „Viv.-it It-Pina, Vivsr Uox!" Ehe der König und die Königin die Thronjcssel cinnahmen, tuteten sie zum Gebet nieder. Tann folgte der erste Akt der Krönung, die feierliche „Anerlcnnnng" des Königs. Ter Erzbischof von Eanterbury, begleitet von dem Lord kanzler, dem Lord Grobkämmerer, dem Lord High Eon- siable Herzog von Fise, dem Earl Marichall und dem Wappenkönig des Hosenbandordens, stellte den König dem vcrsnmmetten Volk vor mit den ätzorten: „Hier zeige ich Euch den König Georg, den unziueneihaüen König dieses Königreichs. Seid Ihr also, die Ihr hierher ge kommen leid, um die Huldigung und Eure Pflicht zn leisten, bereit, cs zu tun?" Eine Trompcrenjansare und Zurufe: „Gott schütze König Georg!" vollzog die Aner kennung. Tann begann der religiöse Teil der Zeremonie. Rach der Predigt trat der Erzbischof vor den König und fragte ihn, ob er den Krönnngseid leisten wolle. Der König erhob sich, kniete am Hochaltar nieder und leistete mit ent blößtem Haupt den Eid aus die Bibel. Dann trat er vor den Krvnungsstiihl König Eduards, über dem die Lords Rosebcrn, Eadogan, Erewc und Minto einen Baldachin hielten, und der Erzbischof vollzog die Salbung, der sich die Investitur mit den Insignien der königlichen Macht anschlvb Mil den Snmbvtcn seiner Macht bekleidet, bestieg der König nun den Thron zur Krönung. Der Erzbischof sprach ein kurzes Gebet, die Krone wurde in Prozession vom Altar gebracht, und der Erzbischof setzte sie dem König miss Haupt. In demselben Augenblick setzten alle PeerS und die Wassenkünige sich ihre Kronen aus, und die Bcr- sammiiing brach in den lauten Nus ans: „Gott schütze den König!" Trompeten schmetterten, die Kanonen des TowerS und die Batterien in den Parks lösten Freudcnschüsse und alle Glocken der Stadt begannen zu läuten. London. Bei dem Auge der fremden Fürsten und Bcrtrcter nach der Westminstcr Abtei wurde bemerkt, dab dem deutschen Kronprinzen, der Kronprinzessin, sowie dein Prinzen Heinrich von Prcubcn eine sehr herzliche B cg rtt bring durch die Bevölkerung zuteil wurde, die eine deutliche persönliche Rote trug. Der Neger, hat aufgvhürt. Ter Himmel ist bedeckt. Erkrankung Mottls. M ü n ch e n. Der Generalmusikdirektor Mottl, der gestern abend mährend der Ausführung non „Tristan und Isolde" infolge Ucberanstrengung von Hcrzkrämpsen besaiten wurde, hat die Rach' leidlich verbracht. Sein Befinden war heute morgen gebessert: doch bedarf er noch längerer Zci! der Ruhe und Schonung. Sozialdemokratische Ausschreitungen bei den Ncichsraiswahlcn. Aussig. tPriv.-Tcl.» In Türmitz bei Aussig sind nach Bekannigabe des Rcichsratswahlresultats deutsche Studenten von Sozialdemokraten über fallen und ei» Deutscher schwer verletzt worden. Drei Sozialdemokraten wurden verhaftet. Schweres Automobilnnglitct iu Paris. Paris. Heute nacht stieb im Montinartrc-Bicrtel ein Autoomuib » s mit einem Automobil zusammc n, in dem sich 5 Personen, darunter zwei Beamte der nor wegischen Gesandtschaft, befanden. Alle Insassen des Auto mobils, das vollständig zertrümmert wurde, erlitten er hebliche Verletzungen. Der Sccmanusstrcik. Rotterdam. In einer gestern abgehaltcncn Vcr jammlung der a u s st n n d i g e n Seeleute crklärie der Vorsitzende, dab der Verband bereit sei, über eine Lohn crhübnng unter Beiscitelassuna aller anderen Forderungen zu verhandeln. Amsterdam. Heute nacht trafen mit der Bahn etwa 3 0 deutsche Seeleute hier ein und begaben sich nach dem Bureau der Compagnie Rvnale Maritime. Tie Polizei hatte einen strengen Ordnungsdienst eingerichtet, um Be leidigungen der Seeleute durch die Ausständigen zu vcr hindern. Bei ihrer Ankunft aus dem Bahnhose wurden die Deutschen von den Ausständigen ausgepsisscn. Tie Polizei machte von der Wassc Gebrauch. Einige Personen wurden verletzt. Ans dem Bahnhöfe wurde eine Verhaftung vorgcnommen. Budapest. Ter Rittmeister v. Umlaufs ist heule früh l Uhr 40 Mtn. in Wiener-Neustadt zum Ucbcrland- f l ii g e nach B n d a p e st ausgcsticgen und ohne Zwischen landung um 0 Uhr M Min. aus dem Rakoscr Flngseldc iu Budapest glatt gelandet. M aila n d. tPriv.-Tcl.) Das Befinden der P rin- zessin E l o t h i l d e gibt z» ernsten Bedenken Anlatz. Die Kranke empfing gestern abend die Sterbcsakra mente. Man befürchtet, daß die Katastrophe stündlich ein treten tann. London. Bei der gestrigen S p r i n g k o n k u r r c u z bei der Olympia - Horse - Show um den König Ednard- Goldpolal errang Deutschland den .'>. P l a tz. K onstantinop e l. Infolge der A m n c st i e sind in Uesküb 107 Mohammedaner »nd 131 Christen srcigelaben worden. Weitere Freilassungen werden in Prisiina und Prizrent erfolgen. Gala tz. Das B v r s c n g e b ä n d c st eht in F l n m- m c n. Tie Bureaus der rumänischen Flubschinahrtszciell- schaft sind fast vollständig zerstört. ll. veuttclm Srausklag. Die zweite Sitzung des 11. Deutschen Brancrtages begann heuic vormittag '311 Uhr und vereinte die Tcft- nehmcr wieder im groben Laake des Volkswväls. Zu ngchst ergriff vor Eintritt in die Tagesordnung Herr Viereck aus Rewyork das Wort. Zwischen Deutschland und Amerika beständen dank der Initiative des Kaisers KuiM mnl Äirrenrckatt. 's* Mitteilung aus dem Bureau der König! Hosthcater. Ter Bornertanf zu dem Lustspiet „Ter Leibgardist" von Franz Mol mir, mit dem das Kleine Theater ans Berlin Tienstag. den 27. Juni, sein Gastspiel eröffnet, beginnt bereits Sonnltg, den 25. Juni, vormittags Uhr an der Kaiie des Schauipiclhauscs. 7* Das Sommerkonzcrt des Dresdner Lehrer-Gesang vereins aus dem Lincteschen Bade war stark besucht. Aus Wind und Unwetter des Tages war schlietzlich noch ein freundlicher, wenn auch ziemlich kühler Abend geworden. Die Leistungen des von Professor F riedrich Brandes lange Jahre schon künstlerisch geleiteten Vereins sind als vorzüglich bekannt: auch der gestrige Abend sand die Sängerschaft im vollen Besitze ihrer ansehnlichen Mittel. Auster öfter gesuugenen Chören von Zöllner, Gocpscrt, Silcher. Paul Psttzner, A. v. Othegranen gab es drei Erst aufführungen und eine Neueinstudierung. So gut die Wiederaufführung von HcgarS „Kaiser Karl in der Io- hannisnacht" auch sich belohnte in einer ganz famosen, sein abgetönten Darbietung: die Mühen der neuen Einstudie rung verdient das Werk nicht. Es ist sicherlich eins von den schwächsten Stücken des Schweizer Meisters und in der Phrasierung geradezu miserabel. Man sehe sich an, wie beispielsweise die ersten vier Verse komponiert sind, um hinter das Geheimnis Hcgarscher Essektmusik zn kommen. Es wird nach Stichworten komponiert l„sch>veigcndc Welt", „Elscnspuk"> und eine Stimmsarbe unmittelbar neben dte andere gesetzt. Das hat schlietzlich mit echter Kunst nicht mehr viel z» tun und macht heftige Ausfälle gegen den Männerchorgesang und seine Literatur, wie sie dem wohl unterrichteten Dr. Georg Göhler in Leipzig l„Ucber musi kalische Kultur"! sehr verdacht worden sind, nur zu begreif lich. Hegar hat Bedeutendes geschrieben, aber der „Kaiser Karl" gehört wirklich nicht darunter. Seine Vertonung der Schenkendorfschen „Muttersprache" ist besser, aber auch nicht etwa ideal. Mit dem zarten und tonschöncn Bortrag dieses Stückes e^üneten die Sänger den Abend. Bon guter humoristischer Wlttuug erwies sich Paul PsitznerS neuer Chor „Ich hatt' einmal mein Geld im Sack" tGustav Falke): über die Hcraushebung oder Nichtbctonung der Negation im Schlubvcrs jeder Strophe läht sich freilich streiten. Georg Schumanns Satz des bekannten Kutschkclicdcs ist von ferner Kvmit. Die neuen Stücke fanden sämtlich beifälligste Aus nahme, uns der temperamentvolle Vermittler, Herr Pro fessor Brandes, ward herzlich bedankt. Die Kapelle des 01. Artillerie-Regiments lObermusikmeistcr Arnold) bot die übliche gefällige Umrahmung. 6. U. Wiederum hat der Tod iu die Reihen unserer tüch tigen Musiker eingcgrisscn. Wie schon kurz telegraphisch gemeldet, ist in Wernigerode Professor Robert Nadcckc ge storben, und eben kommt die Kunde, dab der ehemalige Wcimarischc Hoskapcllmeister Rudolf Krzyzanowski in einem Sanatorium bei Graz seinen schweren Leiden er legen ist. Der noch in den besten Jahren stehende Krzuzanowsti war ein fähiger Dirigent: sein grotzentcils vollberechtigter Streit mit der Grobherzoglich Sächsischen Intendanz gehört nicht unter die erfreulichsten Kapitel Weimarer Thcatergeschichte. Der 80 Jahre alt gewordene Robert Ra decke ist namentlich als Pädagog von Be deutung gewesen. In Leipzig ausgcbildet von Meistern wie Moritz Hauptmann, Rietz und Moscheles, bcschritt er früh eine angenehme und verdienstvolle Laufbahn als Dirigent, die ihn 1863 an die Berliner Hosoper führte. Bis 1887 blieb er in dieser bedeutenden Stellung: 1802 ward er Direktor des König!. Instituts für Kirchenmusik in Berlin. 1908, zwei Jahre nach seiner Pensionierung, er folgte seine Ernennung zum Ehrcnsenator der Akademie der Künste. Von Radeckes Kompositionen sind nicht viele be kannt geworden. Er betätigte sich schöpferisch aus allen musikalischen Gebieten. Nur von seinen ein- und mehr stimmigen Liedern fand manches Stück größere Ver breitung. und populär ward das schlicht-sinnige „Aus der Jugendzeit". X. Für dte zn Ehren Wallots anläßlich seines siebzigsten Geburtstages von seinen ehemaligen Schülern in der Galerie Arnold ans die Zeit vom l. bis 9. Juli vor bereitete B a u k u n st - A u s st c l l » n g sind von gegen 50 Ausstellern über 300 Werke angemcldet, so daß die Aus stellung einen anschaulichen Uebcrblict über oen Einfluß Wallots ans die jüngere deutsche Architettengcnciation bieten wird. Die aus den Herren Vachmann-Köln. Straumcr-Bcrlin und den Dresdner Architekten Bender, Bcyrich. Prof. Hempcl. M. Hcrfurt und O. Menzel be stehende Juni wird in den nächsten Tagen zusammcn- trctcn, um das umfangreiche Material zu sichte». LBom Schlesischen Musikfest. Aus Görlitz wird uns geschrieben: Das siebzehnte Schlesische Miisikfcst, das vom Sonntag bis zum gestrigen Tienstag gefeiert worden ist, wird in der Reihe der Schlesischen Miisikseste schon um eines äußeren Umstandes willen seine besondere Bedeutung behalten. Mit ihm ist die Weihe der Görlitzer Stadthalle zur Schlesischen Musil- sesthallc vollzogen worden. Der Raum, in dem man vordem in Abständen von ein bis drei Jahren die 'Feste veran staltete, die doch nicht nur dem Namen nach eine Ange legenheit der ganzen Provinz waren und sind, war ein alter roher Fachwerkban, an dem, von seiner allerdings ganz ausgezeichneten Akustik abgesehen, seine wundervolle Lage das Beste war. Im Jahre 1896 krönte der Gründer und seitherige Protektor der Schlesischen Musikfestc, Gras Bollv von Hohberg, der damalige Berliner Intendant, die Lumme seiner materiellen Opfer im Dienste der von ihm ins Leben gerufenen ideellen Veranstaltungen durch den Ankauf der Halle und ihre Ueberweisung iu den Besitz der Stadt. Am 26. Juni 1906 legte man den Grundstein zu der neuen Halle ans dem ehemaligen Reitplatz. Der neue Bau war Professor Schring-Bcrlin übertragen worden, und im Oktober vorigen Jahres hat seine Ein weihung stattsinden können. Der ungücklichc Zufall, der in der Kette der Miisikseste eine fünfjährige Unterbrechung verursachte, ist z» bekannt, als daß ein näherer Hinweis nötig wäre. Vergessen scheint er auch ofsizicll nicht zu sein. Jedenfalls vermeidet es die in drei Nummern aus- gcgebcne Festzeitnng in anfsallender Weise, die Name» des Erbauers zu erwähnen. Mit Unrecht, denn der Autor des schönen Baues und besonders des architektonisch und akustisch sein geratenen Fcstsaalcs hat einen nicht geringen Anteil an dem glän-enden Gelitten des FeKkS.
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