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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-08
- Monat1914-11
- Jahr1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1914
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Kreuz 2. Klasse und dem Ossizterkreuz des Albrechtsvrdens mit Schwerter» ausgezeichnet worden war, nun auch das Eiserne Kreuz 1 Klasse verliehen. — Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurden: Leutnant d. R. Eugen Koke im Hause Siegfried Schle singer, zurzeit uuter Beförderung zum Oberleutnant Kom mandeur der schweren Proviant-Kolonne 4, 2. Train-Abt., >4. Armeekorps: Leutnant im Feldart.-Regt. 04 Thilo Dähne. zurzeit im Res.-Feldart.-Regt. 28: Vizefeldwebel im Gren.-Regt. (00, Leib-Kompagnie. Albert Förster; Bizefelbwebel im Res.-Jäger-Batl. l3 Walter Rahe, Mit inhaber Ser Leinen Weberei I. G. Ratze, Cunewalde: Lanü- wehrmann im Leib-Gre»-2iegl. ioo. l2. Komp., OSkar Richter. Briefträger in Sebnitz: Schlitze im Schlitzen- Regt.« 2. Komp-, Walther K » ot h. — Se. Majestät der König hat genehmigt, baß die Nach genannten die ihnen verliehenen preußischen Auszeichnungen, und zwar der Ober-Postsekretär Rrchnnngsrat Flohr, -er Königl. WlirttembergischeHofmusikalienverleger Ernst Eulen- bera und der Riustkalienverlcger Max Forbera in Leipzig den Roten Aölervrden 4. Klasic und der Ober-Postschaffner a. D. Weigel in Leipzig das Allgemeine Ehrenzeichen sin Silber) annehmen und tragen. — Der Konsul der Republik Costa Rica in Dresden, Albert Rönisch, hat sein Amt nicdergelegt. — Exzellenz Generallcntnaut Barth, der Führer des LiebeSgabenznges nach dem Osten, ist gestern zuritckgekehrt und meldet vorläufig vollen Erfolg seiner Sendung. Die Liebesgaben haben die größte Freude hervorgerusen, da diese Truppen bisher »och keine traben empfangen hatten. — Ans dem Felde der Ehre gefallen sind u. a.: Oberst leutnant Haeser, Bataillons-Kommandeur in einet» Reserve-Regiment (26. Okt.): Major und Bataillons-Kvm- mandeur im Fnf.-Regt. 179 Louis Schmidt, Inhaber des Eisernen Kreuzes (27. Okt.): Leutnant d. R. im Schiitzcn- Regt. Walter Paul Reh (8. Okt.): Dipl.-Jng. Karl Robert Ricke, Inhaber des Eisernen Kreuzes, Bizeseldwebel d. R. im Pivnier-Batl. 20, Posen (27. Okt.): Architekt und Bau meister Hermann Albin Berger, Dresden, Gsr. d. L. (21. Okt.): Eins.-Freiw. Jäger Walter Kjetzig, DreSden- Altstadt (25. Okt): llnterofsizier ö. L. im Landw.-Ins.- Regt. 101 Arno Schubert, Sohn des Kanzleirats. Königl. Obrrhvssekrctärs Schubert: folgende Mitglieder deü Ver bandes Dresdner Kegelklubs: Bankprokurist Hans Göpsert, Kaufmann Walter Büttner, Dekorations maler Edwin Preu her, Kaufmann Hugo Forker. Bankbeamter Otto 'Reiser, Kaufmann Sldvlf Kschie- s ch v w. Ter Bezirksausschuß TrrSdeu-Altstadt hält Freitag den 18. Roveinbcr vorm. 10 llhr eine offen tliche Sitzung ab. — Führungen siir Berninndete in der Gemäldegalerie. Die Kunsthistorikerin Frl. Friederike Mette hat sich bereit erklärt, Verwundete unentgeltlich in der Galerie zu führen. Wer sich daran beteiligen will, mag sich Mittwochs 11 Uhr und Freitags 10 Uhr in der Kuppel der Gemäldegalerie einsinden. - Umtausch von Gold gegen Papiergeld durch die Post- ^ anstalien. Die Goldmünzen gehören in den Schatz der Rei ch sbank! Das beherzige jeder, der Goldmünzen im >2 Besitze hat! Die Pvstanstalten tauschen Gold gegen Papier- »L» gelö um und führen alle Goldmünzen der Rcichsbank zu. ^ Dies ist trotz eines Aushanges in den Schaltervorrüumen noch immer nicht hinreichend bekannt. Es wird deshalb erneut daraus hiiigewiesen, Satz die Pvstanstalten für jeder- A mann eine beaucme Gelegenheit zum Umtausch der Gold- münzen bieten. — Für «erste zu Futterzwcike» ist im Bereiche der deutschen SZ Staatseisenbahiien und bestimmter Privatbahnen am 4. Nov. g 1914, längstens für die Tauer des Krieges, ein Ausnayme- S «tarif eingeführt worden. Nähere Auskunft geben die Gütcr- L « abfertignngen. ^ — Beitritt neuer Gemeinden zum IcutralarbritSuachweiS. L - In den letzten Wochen traten die Gemeinden Bannewitz, Z^Lotz dvrf. 2k i c d e r p o n r i tz und R ä hnitz als Mitglieder «» ^ dem ZentrnlarbeitsnachweiS bei. — Als dritte Bolksvorftcünng im Königliche« Schau» « ^ spielhause wird Sonntag, den 15. November, „W ic die «Alten sungen" von K. bkicmann gegeben. Die Vor- fAstellung beginnt 'u-> Uhr nachmittags. Tie Eintrittskarten zu dieser Vorstellung werden, wie bisher, durch den Rat ^ der Stadt (Persvnalamt) summarisch an Arbeitcr- 2, und B e r u f s v e r e i n e abgegeben. An Dienstboten soll A- in der städtischen Krankentnsse für das häusliche und wirt- . schaftlichc Dienstpersonal (An der Krcnzkirche 18, 2.) eine r» Anzahl Karten einzeln abgegeben werden. Ter Einzelver- K kauf der Karten durch die Vereine beginnt nicht vor Mon tag, den 10. November. — Vormerkungen aus den Bezug der Fischkartcn des Jahres ISIS für die Fluren des 2. Elbstrombezirks werden werktags vom 9. bis 28. 'November von 8 biS 12 Uhr vor mittags in der Königl. Bauverwaltcrei Dresden II ent- gcgc»geilviiime>!. — Einen lansitzischr» Heimat-Abend zum Besten der Kriegsorg an isativu Dresdner Vereine planen die in Dresden bestehenden LandSinannschastcn der Bischoss- werdaer, Kamenzer, Königsbrücker, Oüerlausttzer und der Wen dische Verein Evrnvboh. Unter Vorsitz deS Schriftstellers Ad. Biesche !F. A. Esche) hat sich ein ans Mitgliedern der genannten Vereine bestehender vorbereitender Ausschuß gebildet. — Der Dresdner Lehrerverein hatte am Freitag zu einer öffentlichen Beriaminlung nach dem Tivolisaale ein geladen. in der Herr Pastor N. Mühlhausen, Leipzig, einen Bortrag übe» das Thema „Krieg und Fröm migkeit" hielt. Ans dem Bvrtrage, der u. a. auch ver schiedene Aeusterungen enthielt, die bei positiv gerichteten Ehiisten ans Widerspruch stvßcn dürften, sei nur folgendes wiedergegebeu: Mit dem Ausbruch des Krieges habe die Frvmmiglei» mit einer Kraft und Leidenschaft eingesetzt, wie niemand vvn uns es geahnt hatte, und diese religiöse Mobilmachung sei vhne jeden Befehl erfolgt. Daraus ginge hervor, welch ungeheure Summe religiösen Lebens und religiöser Kraft in der deutschen Volksseele ausge speichert tag. Tie religiöse Erhebung unterer Zeit sei aber auch nicht denibar gewesen, wenn nicht in Jungdeutschland durch die Schule die wahre Herzenssröinmigkeit hinetn- gcsenit wurden wäre. Ter innerste Nerv der deutschen Frömmigkeit sei das trutzige Bewußtsein, daß der göttliche Wcltwille sich durchsetzen werde und wir auf seiner Seite sind. In Gottes ewiger Weltensinsonie sei der Krieg zu nächst wohl eine Disharmonie, die sich aber auflöse in einen llinaenden Akkord eines neuen und höheren Lebens. Frankreich täte gut, diesen religiösen Sturm in Deutsch land nicht zu unterschätzen. Es plätschere tm seichten Ge wässer eines oberflächlichen Fretdcnkcrtums. Rußland habe wohl Kultus genug, aber nicht Frömmigkeit, wie sic der Deutsche verstehe. Im Reiche der heiligen Jungfrau würden Frauen geschändet und Kinder gemordet. Den Engländern komme es ans die fromme äußere Betriebsam keit au. Die deutsche Frömmigkeit, wortkarg aber herzens- sest, sei doch schöner und tausendmal wertvoller als der schwatzhafte englische Religionssport. Die deutsche Fröm migkeit habe sich als ein ethischer Wert erwiesen, als eine Quelle sittlicher Kräfte. Das trete in die Erscheinung in der Opfersrendigkeit und in der sittlichen Haltung unserer kämpfenden Heere. Die Disziplin würde nicht stichhaltcn, wenn sic nicht verankert wäre in dem sittlichen Jnncn- sonds des Kriegers. Der Krieg sei zu einem Reformator geworden, der gewirkt habe wie die Hammerschläge des Mannes von Wittenberg. Er habe mit viel Lauheit und Behaglichkeit aufgeräumt, und man könne nur hoffen, daß diese Wiederbelebung der Religiosität weithin und lange anhalte. — Die Ausführungen fanden lebhaften Beifall. Nach Schlußworten des Vorsitzenden und dem Absingen des Niederländischen Tankgebcts war die Versammlung Uhr zu Ende. - Der vaterländische Festabend, den am Freitag der Turnverein „Guts MuthS" in Hammers Hotel ver anstaltet batte, trug schon tm vorhinein durch seine viel- fettige, gediegene VortragSordnung die Gewähr deS Ge- lingens in sich. Der geräumige Saal war denn auch biS zum letzten Platz besetzt. Eröffnet wurde der Aberrd mit einem allgemeinen Gesänge und dem vvn dem Schüler des König - Georg - Gymnasiums M. Patzig ausdrucksvoll ge- sprochenen Gedicht Herbert Eulenbergs: Lied gegen Eng land. Hierauf rief der erste Vorsitzende de» Vereins. Herr R. Seifert, den Besuchern ein dankbares «Gut Heil" als Willkommen zu und gab insbesondere seiner Freude Ausdruck über bas Erscheinen der Vertreter städtischer und staatlicher Behörden, der Vereine der Vorstadt Striesen, namentlich aber der Tnrngenossen aus den Vrudervereine», sowie des KreiSvertreterS. Herr» Direktors Fickenwtrth, Vetters der König!. TurnlehrerbildungSanstalt. lieber hundert Mitglieder des Vereins seien dem Rufe zu den Fahnen gefolgt, vier hätten schon den Tod siir das Vater land erlitten. Mit besonderem Stolze erfülle es aber den Verein, daß sein Mitglied, Herr Gymnasiallehrer Dr. Hof- staetter, sich da- Eiserne Kreuz errungen habe. Die An sprache schloß mit einem „Gut Heil" auf das Vaterland. Kaiser und König, unser tapferes Heer in Feindesland und unsere wagemutige Flotte. Im Mittelpunkte der Dar- bietungen stand ein fesselnder Lichtbildervortrag des Herrn Oberlehrers Loose, der in anschaulicher Weise seine Reise durch England und Schottland vor und nach der Kriegs erklärung schilderte und durch eine große Zahl klarer Licht bilder die landschaftlichen und Stadteschvnhrtten der von ihm bereisten Teile des grobbritannischen Reiches vor Augen führte und mancherlei Bemerkenswertes vvn den etwa ll Tagen erzählte, die er noch nach der Kriegserklärung i» Englang zubringen mußte. — Hierauf folgten Vortrüge des Dcmmlerschen Doppelquartetts, dessen Leiter, Herr K. Demmler, mit dem von ihm vertonten Liede „Die deutsche Flagge", dein Führer des „17 9", Kapitän Weddi- gen, und seiner Mannschaft gewidmet, lebhaften Beifall sand. Prachtvoll gelang Herrn Kammermusikns Stel - ner (Viola) die Wiedergabe von „MaltherS Prcislied" aus den „Meistersingern" (am Klavier: Herr Kammermusikus Georg Pietzsch). Weiter erfreute mit Gesangsvorträge» Herr Opernsänger Kipper, am Klavier begleitet von seiner Gattin. Dann kam auch das Turnen zu seinem Rechte, und zwar durch Vorführungen der Turnerin nen, die erkennen ließen, daß das Frauenturnen beim „Guts Muths" eine ernste Pslege findet. Das Schlußbild der jungen Mädchen, die dabei Fähnchen in den Farben de» Reiches und der groben Bundesstaaten entfalteten, ent zückte so, daß man freudig in „Deutschland, Deutschland über alles" etnstimmte. Weitere Vorträge des Demmler- schen Quartetts und des Herr» M. Patzig, sowie hoch- anerkennenswerte schwierige Grnppenstellungen der Tur ner bildeten die Fortsetzung. Der herrlich verlaufene Abend, dessen Reinertrag zum Besten der K r i e g s u n t e r st ü tz - ung diente, hatte noch durch eine Vüchsensammlung der Turnerinnen einen besonders guten Abschluß gesunden. — Kricgowohltätigkcit. Tie Köche-Jnnung zu Dresden hat in ihrer letzten Quartalsversammlung be schlossen, während der Dauer des Krieges keine Vergnü gungen nbzuhalten, die hierfür zur Verfügung stehenden Gelder, sowie den Ueberschuß der Unterstützunqskasse, zu welchem einige Mitglieder noch 400 Mark stifteten. alS Kricgsbeihilfe der Franen und Kinder ihrer zu den Fahnen cinbernfenen Mitglieder zu verwenden und die im Feindes land stehenden Nernssgenossen öfters mit einer Liebes- gabensenduna zu erfreuen. — Die Zigarrenfirma Ge brüder Risse in Dresden hat dem Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz wiederum eine Rate ihrer KriegSspendc in Höhe von 1000 Mark überwiesen. — Zwei Angehörige der deutschen Marine, der Matrose Max Straube und der Maschinist Trenklc, gaben in der Geschäfts stelle des Noten Kreuzes je ein Paket warmer Wollfärber» ab, das ihnen vom Kaiserlich Deutschen Konsulat Galatz in Rumänien zur Ablieferung an irgendeine Sammelstelle nnvcrtraut worden »var, als ein bescheidenes Zeichen der Bewunderung und Dankbarkeit, welche die deutschen Mädchen und Frauen in Galatz in Rumänien für ihre Brüder im Kampfe und des deutschen Volkes Be stand und Ehre hegen. Ehre den Spenderinnen, die im fernen Lande so treu der Heimat gedachten. — Zum Thema „Engländerinnen und Amerikanerin, neu" schreibt inan uns: Um Verwechslungen mit Englände rinnen vorzubcugen, werden Amerikanerinnen gut tun. eine Schleife in amerikanischen Farben anzulegen. Das Sternenbanner wird jeder Deutsche achten. Noch mehr werden sie geschützt sein, wenn sie, was sie wohl meist ver mögen, deutsch sprechen. Wir Deutsche müssen in Amerika auch englisch sprechen. — Die Behandlung der deutsche» Gefangene« in Frankreich. Aus unserem Leserkreise wird uns geschrieben, daß Befürchtungen betresss der Behandlung der deutschen Gefangenen in Frankreich zum Teil wohl übertrieben sein dürften. Der Betreffende hat nach dem Verbleib des ver wundeten Sohnes einer ihm befreundeten Familie Nach forschungen angestellt und zu diesem Zwecke einen ihm und seiner Familie schon seit Jahren bekannten und bcsreunde- ten Arzt einer kleinen Stadt im südwestlichen Frankreich, der zugleich Bürgermeister ist, durch Vermittlung eines Schweizer Geschäftsfreundes um feine Unterstützung ge beten. Ter Arzt, der glaubwürdig und wahrheitsliebend ist, hat sofort geantwortet und dabei die tröstliche Versiche rung gegeben, daß die deutschen Verwundeten mit Sorgfalt behandelt würden. Tic deutschen Gefangenen sähen sehr gut aus und befänden sich infolge entsprechender Ver pflegung bei guter Gesundheit. — Hieraus läßt sich natür lich noch nicht der allgemeine Schluß ziehen, daß die Be handlung unserer Gefangenen in Frankreich allerorten gleich gut sei, doch ist zu hoffen, daß es überall so wie in dem hier geschilderten Falle sein möchte. — Folgende Bitte nm Liebesgaben für das Reserve- Lazarett II — Traindcpot (Königsbrücker Straße, Arsenal Turin O) geht uns von den Delegierten des Noten Kreuzes Geh. Rat Dr. v. Gehe-Blasewitz und G. A. Schröder-Dres den zu: Nachdem das Lazarett zur Aufnahme von ver wundeten und kranken Soldaten in mustergültiger Weise fcrtiggcstellt und seit einigen Tagen nunmehr belegt wor den ist, ergeht an die opferwillige Einwohnerschaft Dres dens und Umgegend das Ersuchen, die Lazarettverwaltung durch Darreichung von Liebesgaben freundlichst unterstützen zu wollen. Erbeten werden besonders: frische und ein gemachte Früchte, Marmeladen, kondensierte Milch, Schoko lade und Kakao, Rotwein, Zigarren, Zigaretten, Tabak, Pfeifen, Spiele, Schreibpapier und Postkarten. Die freund- lichit gespendeten Gaben bittet man in der Zeit zwischen tO und 12 Uhr vormittags und 2 bis 4 Uhr nachmittags bei der Lazarettverwaltung abgeben zu lassen. — Bildnisse unserer Heerstthrer. Der Verlag von Ger hard Stalling in Oldenburg hat es sich zur Aufgabe ge macht, Bildnisse unserer Heerführer in dem jetzigen furchtbaren Krieg herauszugeben, welche ganz be sonders als Ztm mersch muck für das deutsche Haus be stimmt sind. In fernen Zeiten werben aus den Tafeln der Geschichte die Namen unserer jetzigen deutschen Heerführer hervorleuchten, aber es wird auch heute in dem Wunsch vieler deutscher Familien liegen, die Bilder unserer großen Helden in ihrer Häuslichkeit vor sich zu haben. Zunächst bringt der genannte Verlag die Bilder der Generalobersten v. Hindenburg und des Freiherr» v. Hausen, und zwar in einer Auffassung und Ausführung (Photogravltre), die deö größten Lobes würdig sind. Sehr bald sollen noch die Bilder des deutschen Kronprinzen, des Kronprinzen Rupprecht von Bayern, de» Herzogs Albrecht von Württem berg und der Generale v. Bülow, v. Kluck, v. Heeringen. v. Smmich, v. Moltke, v. d. Goltz, v. Ttrpttz, v. Zeppelin, v. Beseler usw. folgen. Die Bilder werden in zwei Aus gaben geboten: a> Hapterformat 95 X 70 Zentimeter (Bild stäche, ohne weißen Rand X 4<>H Zentimeter); ds »«. vterfvrmat 48 X S7 Zentimeter (Btlbsläche ohne weiße» Rand 28.2 X 22,2 Zentimeter). Die große Ausgabe kostet 0 Mk.. die kleine nur 2,«0 Mk. — Fort mit de» Schmähbildern! „Der Krieg ist etne heilige Sache", die» Wort Heinrich v. Treitschked hat sich in der Gegenwart auf» neue alS eine unbedingte Wahrheit erwiesen, und wir erkennen die Heiligkeit vor allem in der kraftvvlle» Steigerung aller edlen Eigenschaften, die »um Teil verborgen in der Seele schlummerten. Wir sehen tm Sturm der Schlacht einfache Leut« sich zu wahrhaft heroischen Taten aufraffen und wetterbarte Männer barmherzige Für sorge üben. Leiber aber treten neben den hochaeprtesenen menschlichen Tugenden auch die Fehler und Schwächen in verstärkten Formen zutage. So setzt sich der gesunde Haß des braven Soldaten »egen den Feind bei einem Teile der bürgerlichen Bevölkerung in Beschimpfungen der feindlichen Staatsoberhäupter um. - Was gegenwärtig in Rußland. Frankreich und besonders England an Schmähungen gegen unseren Kaiser und den ehrwürdigen Herrscher Oesterreich. Ungarn- geleistet wirb, spottet jeder Beschreibung. In Deutschland, dem Lande der Wissenschaft, dem Lande der Dichter und Denker, sollten wir uns solcher unwürdige» Veschtmpsung der feindlichen Staatsoberhäupter enthalten. Leider findet man aber auch bei uns hier und da in den Schaufenstern Schmähbilder auf die Könige von England und Belgien, auf den Zaren und Poincars. Dergleichen entspricht nicht der Würde der deutschen 2kation. Wir müssen eine Ehre dareinsetzen, dem Gegner nicht nur auf dem Schlachtfelde überlegen zu sein, sondern auch in der Art, wie wir den Krieg mit geistigen Waffen führen. Den Feind, mit dem wir auf dem Felde der Ehre die Klinge kreuzen, durch niedrige Schmähbilder und Schimpfre-en anzugreifcn, ist nicht vornehm und setzt die Ehre der Nation herab, die sich solcher Mittel bedient. Ueberlassen wir das denen, die cs nötig haben, den eng. lischen Mob, die Pariser Apachen und die russischen MuschikS bei guter Laune zu erhalte». Unser deutsches Volk bedarf zur Belebung seines kriegerische» Schwunges solcher gif tigen Medikamente nicht. Es trägt die Kraft, den Feind zu besiegen, in sich selbst. Darum fort mit diesen Schmäh- bildern und Karten ans unser»» Witzblättern und Schau fenstern! — GeschLsiobesnch Frau Prinzessin Johann Veora in N«. »leitung der Hofdame Fräulein v. Schviibera beivirkt» im Svn- sektions- und Modewaren-Haus von Dcertz 8c Ztller, Hof lieferanten, Prager Straße 43, Einkäufe. Während de» Drucke» nachts elngegangene Neueste Drahtmeldungen. Kopenhagen. (Priv.-Tel.) Wie aus Paris hierher ge- meldet wird, haben die Deutschen das Bombarde ment von ArraS gestern mit größter Heftigkeit aus genommen. Die Stadt gleicht einem vollständigen Trüm merhaufen. Die ganze Bevölkerung sei geflüchtet, nur die Behörden seien zurückgeblieben, doch stehe deren Abreise nahe bevor. Gestern seien die allgemeinen Kämpfe mit größter Energie fortgesetzt worden. Sie schienen setzt ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Kein» der Heere hat die Stadt bisher genommen. Die Granaten fielen massen weise nieder und verwandelten die noch stehenden Häuser zu Asche. Deutsche Flieger kreisten über der Stabt und verjagten die sranzösischcn Flieger. Sie ließen zeit weise Bomben fallen. („Kriegsztg") Amsterdam. iPriv.-Tel.) Aus Paris wird amtlich vom Nachmittag gemeldet: Keine nennenswerte Verände rung. Die feindliche schwere Kanonade nördlich von und gegen die Stadt Arras blieb c r f v l g l os. DeS Feindes Angriffe in Belgien und Nvrdfrankretrh dauern fort. Die Deutschen scheinen die Armee dieser Strecke umzugestalten. Die in letzter Zeit gebildeten Rescrvekorps werben mit Aktiven verstärkt zwecks Versuchs, die Offensive zu er greifen. Westlich von Somme und Oise konsolidierten wir den bei dem Dorf Andecky westlich von Roye erzielten Er folg. Eine deutsche Trainkolonne wurde durch Artillerie im Raume von Nampoel vernichtet. („Kriegsztg.") Wien. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart, den 7. November: Die Lage auf dem nordöstlichen Kriegsschauplätze ist unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. Wien. (Priv.-Tel.) Die Korrespondenz „Rundschau" meldet aus Äonstantinopel: Die Lage im Kaukasus gilt als sehr ernst. Die Kriegsproklamation der Statt halter hat etne furchtbare Erregung Hervorgerufe,r. Die Gärung unter den Mohammedanern ist ungeheuer. Die Verhängung des KriegsrechtcS hat zahlreiche Verhaftungen nach sich gezogen, wodurch die allgemeine Unruhe erhöht wird. Die Liga zur Befreiung des Kaukasus entfaltet etne fieberhafte Tätigkeit. In Tiflis. Batum und Baku haben Straf,enknnügebungen stattgefundcn, die von Truppen unterdrückt wurden. Zürich. (Priv.-Tel.) Aus T o k t o wird gemeldet: Die gesamte Presse aller Lager, einschließlich der offiziösen „Hodschi", beginnt die Erörterung der Möglichkeit eines Konfliktes mit den Vereinigten Staaten wegen der Besetzung der deutschen Inselgruppen im BiS^ marck-Archipel und den Mariannen. Diese Besetzung durch Japan sei durch die Gefahren, die Japan durch den Panamakanal drohen, notwendig gewesen. Man fordert die englische Unterstützung für diesen Standpunkt. Sofia. (W. T. V.) Der Kriegsminister hat in der Sobranjc eine Vorlage über einen außerordentlichen Kredit von 83 Millionen zur Deckung der Ausgaben für die Armee cingebracht. Madrid. (W. T. B.) In einer Bereinigung der Kammerminderheit wurde der Beschluß gefaßt, die Regie rung zu ersuchen, das Kriegsbudget im Interesse der militärischen Schlagfertigkeit zu erhöhen. Köln. (Pxiv.-Tel.) Spanische Zeitungen berichten, der panische Botschafter in Rom habe telegraphiert, daß ihm Salandra bei der vorläufigen Uebernahme des Ministeriums des Aeußeren einen Besuch abgcstattet und dabei erklärt habe, daß Italien weder daran denke. Walona zu besetzen, noch seine Neutralität anfzugebcn. („Köln. Zig") London. <W. T. B.) Das Rcutersche Bureau meldet aus Kapstadt von heute: Ein Kommando der Auf ständischen überschritt gestern nachmittag die Eisenbahn bet Blocmhof in West-Transvaal, wurde aber von Regie rungstruppen unter den Kommandanten Delarey und Swats angegrisfcn. Dieser machte 5 Gefangene. Die Auf ständischen überschritten spät abends den Vaalfluß nach dem Freistaat und wurden von dem Kommandanten Oberst Limmer verfolgt. ' «er«». (W. T. B.) Vom lö. bis einschließlich 21. No vember werden wieder Fc l d p o st b r i e f e nach dem Feld heere im Gewichte von 250 bis 500 Gramm zugelassen werden. Straßburg. <W. T. B.) Jn^ einem MuntttonSdepot am Wasserturm ereignete sich gestern abend ein schwerer Nnglttcksfall durch unvorsichtige» Absetzen eines Kastens, in dem sich einige vom GefechtSfelbe zurückgesandte Zünder und Zündertetle befanden. Es entstand eine heftige Explosion, bet der ein Oberseuerwerker. der die Aussicht führte, und ein Arbeiter getötet, sowie zwei Arbeiter schwer verletzt wurden.
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