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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.06.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150627015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915062701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915062701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-27
- Monat1915-06
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.06.1915
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— i>S4 — „Jung Siegfried!" dachte Frau Marianne, ihm wohlaesällig zulächelnd. Dicht vor ihr parierte er lei» Ros, und schwang sich au» dem Sattel. „Gott zum Gruß. meine Gnädigste! Mas macht deute der Kopfschmerz-" „Fort, ivie weggeblafr». lieber Baron!" lachte sie verschmitzt. „ES tat Itznen wohl schrecklich leid, das, Sie gestern abend, da ich mich früher zu Bett legte, nur mit meine», Mann und Serena vorlieb nehmen muhten- Nnd Sic kommen gewiß ausschließlich darum, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen?" De» junge Mann errötete. Dann aber lachte auch er verschmitzt. „Gewiß. auch darum! Aber dann wollte ich mich nebenbei auch ein wenig erkundige». wie Fräulein Serena geschlafen hat-" „Sc — nebenbei bloß? Ru» — ich weih cS nicht einmal! Gestern abend sah ich Serena nicht mehr und heute früh . . . „Run-" „Ist sie fort! Jawohl, mein armer Baron «pannbcrg, Sie sind umsonst gekommen! Dieser -Nuiebusch ovu Serena ist iviedcr mal ein wenig „genial" „ewesen. Sie hat sich früh, wahrend wir »och schliefen, vom Kroncnwirt, der nach Troisberg zu», Markt snhr. mitneliinen lasse» und will bio abends bei ihrer Freundin Drtrud Wegcrer bleiben!" Frau Marianne lachte »och stärker. Sic muhte ganz gut, datz Spannberg nud Serena sich heimlich gut waren »nd er »nr in der Hoffnung, sic zu sehen, ge- toinmen war. Sein Gesicht, das immer länger und ernster geworden war, kam ihr urkomisch vor. In der Tat war Richard Spannberg sehr cnttünscht. Alles hätte er eher erwartet, als das, Serena gerade heute für den ganzen Tag zu ihrer Freundin sabre! „Gut. Sie ist also anSgerissen - übermütig wie immer! Aber eigen« tich schadet es nichts »ad Ihre Bosheit bat zu früh triumphiert, meine teuerste Fra» Dottor! Serena ist nämlich heute gar nicht die Hauptperson, sondern Ihr k'ere Gemahl, Zu dem wollte ich. Sr hält wohl »och sein Mittags- ichläsche»?" „Abermals setilgeschosscu, Baron! Wir haben noch gar nickst zu Mittag gegessen. Bernhard wurde nach Vasen egg gerufen. Sic müssen also schon — wenn Sie ihn erwarte» wolle» - mit mir vorlieb nehmen!" „Aber mir Bergungen, Gnädigste! He, Sie, Martin —" er winkte einem ältlichen Mann, der eben vom Wirtschaftshof her lam, „nehmen Sie meinen Gaul in Berwahruug. Inzwischen fragte Frau Marianne, der sein strahlendes Gesicht vorhin gleich ausgefallen war. neugierig: „Es ist wohl etwas sehr Dringendes, das Sie von Bernhard wollen?" Wieder blinzelte sie Spannberg verschmitzt lächelnd an. .Aha, auch die vollkommenste Frau, die ich kenne, ist neugierig!" „Rur unser Borrecht. Baron! Warum sollen mir nicht manchmal sein, was man uns so oft nur andiclstei? Darf ich'S wissen?" „Sie müssen es sogar wisse»! Aber — hat Ihr Gemahl Ihnen gestern abend nichts erzählt?" „Rein. Ich glaube übrigens, ich schlief schon, als er sich endlich entschloß, i» Beit zu geben. Rn», was ah, gottlob, da ist Bernhard endlich!" unterbrach ne sich. Iln scharfer Blick hatte ans der Landstraße das mit Pseilgeschwindigkeit ans sie zngleilende Ziveirad des Dvltvrs erkannt. „Run heisu's noch ein Biertelstiindchen warten mit allen Geständnisse», lnö wir geaesicn haben, lieber Baron! Sic leiste» uns natürlich Gesellschaft, bekommen zu», Trost rttie Zigarette und eine Tasse schwarzen Kaffee nnd dürfen auf Serenas Black sitzen!" Frau Marianne so rach rasch und fröhlich, wie cS ihre Art war. Dabei grünte ihr klarer Blick hereits freudig den Gatten, denn obwohl sic schon zwei undzwanzia Jahre verheiratet waren, hatten sie sich in ihrer harmonischen Elie immer noch eine gewisse ideale Liebe bewahrt, wie sic bei Ehepaaren, die keine eigenen Binder besitzen, nicht selten ist. Serena, eine entfernte Berwandtc ihres Mannes, mar nämlich nur an Bindesstatr von dem Ebevaar Helltrcnt angcnommen worden, wenn sic auch geliebt und erzogen wurde wie eine leibliche -Tochter. Dr. Bernhard Iellkrcitt war inzwischen an der Gartenpforte angelangt ,-nd vom Rad aeiprnngcn. Seine Hünengestalt mit dem ernsten sonnvcr brannten Gesicht, das schwarzes Haupt nnd Barthaar umrahmte, patzte sehr gut n der blonden Walkürenerscheinung Frau Mariannes, ln deren fröhlichem Gesicht immer lmi'end lustige Kobolde ihr Spiel trieben. Eben hellte auch diese — ü« - sonnige Heiterkeit, die von ei,»ein bisher Lurch keine» Schatten getrübten Lebens« glück sprach, den Krnst in HellkrentS Züge» auf. Aber heute blieben sic ernst und waren sogar, wie Frau Marianne au« de» ersten Blick merkte, tief erregt bis znr Bcrstörtheit. > lü»rtletz,,ng a», Ttenttog.) . Die Sphinx. Skizze von A l f r c d S e m e r a u. (Schluß.) Daheim wieder angekvmrnrn zündete sich Bram, seine Havanna au und stellt« das Kästchen vor sich hin. Er bearbeitete es mit allerlei feinste» Instrumenten, nachdem er es verschlossen hatte. Cr klopfte mit einem kleinen, mit dickem Tuch umwundenen Hammer die Wände ab, er schob behutsam Sonden in die Fugen. Cr fand nichts, das da» Rätsel gelüst hätte. Mißmutig stellte er das Kästchen zurück, schloß die Augen und vergegenwärtigte sich „vchwals den Fall. Für ihn bestand kein Zweifel daran, daß Bollrath die Kette e»t»ve»det vder vielmehr zurückbchalten hatte. Er wußte auch mir »m das Rätsel der Rvsensphinx. Plötz lich fuhr Braun auf. Wie kam er nur daraus- Rätsel der Rvsensphiiix! Er meinte eine» Unterschied in der Darstellung der Deckelsphinx vo» denen aus den Seitenwändeii bemerkt zu haben. Er betrachtete »vch einmal die Figuren genau. Kein Zweifel: Die Sphinxe der Seilen gliche» einander vollkommen. Be, der aus dem Deckel war der linke Hinterfuß etwas »ach »,,te» gestrecki. Man mußte „»nehmen, daß der Künstler damit irgendeine» Zweck versolgt habe. Und wiederum begann er daS Kästchen zu niltersuche». Mit eine», Male sprang er aus und schlug sich vor die Stirn: „Fel», sei»! Aber eigenilich hätte ich längst daran* gekommen sein müssen!" Um die fünfte Rachmittagsstunde ivnrüe Hern, Max Bvllrath ci» Herr gemeldet, der i», Aufträge des Bankiers Roland kam. Wie Braun cintrat, flog über Bollratbs glattes, scharsgcschnitteiieS Schau- spiclergesickst ein triumphierendes Lachet». Er erhob sich vv», Schreibtisch und erwiderte höflich die Verbeugung des Detektivs. „Ich bringe vvn Herrn Bankier Roland das Kästchen mit der Perlenkette, das Sie heute rinlüscn wollten," begann Braun ohne Umschweife. Vollratt, konnte eine Ueberraschnng nicht verbergen. „Tie Kette bringen Sic?" „Ja. ich darf wohl um Ueberreichung des Geldes bitten, indem ich das Kästchen ansvacke?" Vollrath starrte ihn noch immer an, dann ging er zum Schreibtisch und füllte ein Blatt in einem Scheckbuche aus. das er dem Detektiv überreichte. „Die Lumme ist richtig, ich darf mich wohl mit dcr Bank i» Verbindung setzen —" Ohne Antwort zu erhalten, ging er zu», Telephon, blätterte einen Augenblick im Buche und rief dann die 'Rümmer des Vanklicuiscs in den Apparat hinein. „Wie hoch beläuft sich das Guthaben des Herr» Bvllrath?" fragte er. „Was erlauben Sie sich?" fuhr Bollrath de» Detektiv an und kam auf ihn zu. „Einen Augenblick" — Brau» hielt seine» Arm wir eine Barriere vor — „So?" Er hielt sein Dlir an den Apparat. „Ich danie!" Dan» wandte er sich an Bollrath, der blaß vor Zorn vor ihm stand: „Das Papier ist wertlos — Sic haben Ihr Geld gestern abgchobe» — ich habe das übrigens erwartet — ich verlange das Geld also in Roten." Mit plötzlichem Ruck riß Bollrgtli einen Revolver heraus, doch ehe er ihn noch heben konnte, hatte ihm Braun den Arm »iedergeschlagen: „Sic kompli zieren den Fall — schade — Herr Roland wollte zwar von jeder Strafe abschcn, aber ich werde mich genötigt sehen —" „Strafe?" unterbrach ihn Bollrath. „Was sage» Sie —?" ..ES ist offenbarer Betrug, was Sic begingen —" „Ich will meine Kette, dann erhalten Sie Ihr Geld —" „Die Kette liegt dort." damit wies Braun auf de» Schreibtisch, „liegt dort seit acht Tagen. I>n übrigen muß ich Ihnen sagen, daß der Trick nicht sonder- sich originell ist —" Dcr Detektiv stellte das Kästchen ans den Schreibtisch „Wie Herr Roland ins Nebenzimmer »ach dem Siegellack ging, branchien Sic nur diesen Fuß zu drehen, der dem etwas vorgcstrcckten Fuße der Deckelsphinx ent sprach" — dcr Detektiv tat es — „und die Hintere Seitcnwand klappte geräuschlos n n und Sic hatten Ihre Kette wieder. Ein scl,r sinnreicher Mechanismus, der Sie wahrscheinlich schon oft in Versuchung führte. — Das Geld bitte ich also in Scheinen —" <>»» drk»»»^ N»»« - 3p-rI»Ix«»:k»N, un« dilUMt« fllr rp,e«. n«»»«, c,llk«?8e^I<>ü»lr»Le. deüiickvt «ick jstrk: WIrt>nikkerLtr.4k S ümer§M0LLeii sowie alle ent- ^stellenden Haut- peckenbclcrtiFt überraschend schnell L'.r'orhekcr *>OI2VNLL Lose L u. -'M. TiSkr.Ders. vrlvinonk-lkytlieko, ?otr°1sum- 2L5>Lollkör, Zxiriiln-Losksr »Hör öxslemv Kebr. Kollier. Oninser Ltr. 16. LMM' ütössieZ ZMisIgsschsss plslrs ksiledmget lt!s5MLlj8t>SgH ///,„E>,>MM in vre!>ci. 8slornonis-^p.> dleumsrlct. Vedi'.kickkoi'nl leompekeeLkrl?« knorm billig: KinderAtSgen u.5pokltz,sgen7 llisrenaus«akl: llatalorat: »>»i Die 3ngenekm5le k^ukbekleiäung. WWW sparte I^eukeiten. — Vorrüglicke PMorm. klügste 8e?ugsque!Ikl tm Konselvengssser M sWW lüMlikUttilk. /)'<-'§<?/'§//> FH kvclikkteiitWktz in allen Erötzcn bcr Veelivr, Marscdallstrahc 1. empf. Lvritzen, Spülkannen. 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