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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171202018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-02
- Monat1917-12
- Jahr1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1917
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SrrMcker «a SSMschtt. leüieu drei Naki, l>un»>«-rt« nur inllallck, letzten drei Jahrhunderte nur möglich durch einen Irr. wahn sondergleichen. Die ratfache besteht, und mir Kliffen sie anerkennen, daß »«stand im Lause dieirS Kriege» bi» zum heutige» Tage weitaus mehr gewonnen bat, als verloren. England hat nicht pur unsere Kolonien und Mesopoiaptien genommen, sondern die Stützen seiner See- und Kolonialherrschalt überall tteser und fester verankert. SS hat ferner die deutsche Kon. klirren» in fast allen Erbteilen heute beseitig», da» An. sehen und die Ehre deö Deutschtums durch ein »och nie dagcweseueS Ghstem von Vcrseumbnng und Lüge ben sch mutzt und nicbergetreten. In der ganzen transatlantischen Welt gelten wir als besiegt und aus. geschaltet. ES ist in Deutschland noch vielfach der voll ständig irrtümliche Glaube verbreitet, dab wir dem wirt schaftlichen Uebergervicht des Anglo-AmcrtkanertitmS durch Fleiß und Arbeit doch leicht so würben entgegentreten könne», »nie e» vor dem Kriege der Fall war. Delbst bei einem günstigen Frieden werden wir e» sehr "schwer haben, uns wirtschastlich wieder zu "holen. Bei einem Verzichtfrtcdcn aber oder einem Frieden, der uns nicht die notwendige Machtstellung England gegenüber gibt, würden wir Hemmungen im Export und Import erfahren, wie sich wenige bet untz zurzeit vorzuste llen verm üge n." Der Unterseeboot-Krieg. „ , . Madrid, 1. Dez. „Imparcial" meldet: Unterseeboote versenkten in den letzten Tagen das spanische Segel boot „Bucnaventura" aus Barcelona, den französischen 40V0-Tonnen-Dampfer „Pomona", mit Erz und Wein von Oran nach Brest, in der Nähe der Insel Madeira und den amerikanischen Dampfer „Targare St. Stöbert" mit Weizen labung.. iW. T B.) Der Zusammentritt der österreichische« Delegation. Wien, 1. Dez. Die Eröffnungssitzung der üsterretchi- fchen Delegation findet am 8. Dezember nachm, statt. Ansrage« im österreichischen Abgeordnetenhause. Wien, 30. Nov. Im Einlaufe des Abgeordnetenhauses befindet sich eine Anfrage der Christlichsoztale» und anderen deutschen Parteien, worin ein vollkommenes Einverständ nis mit der Antwort, die der Minister deö Aeußeren Graf Ezernin und der deutsche Reichskanzler aus das russische Friedensangebot gegeben haben, ausgedrückt und gesrag? wird, ob auch Rumänien den Mittelmächten ein gleiches Friedensangebot gemacht habe, ferner eine Anfrage der deutschen Sozialdemokraten, worin die Regierung ge fragt wird, ob sie als Ziel der Friedensverhandlungen einen allgemeinen für beide kämpfenden Gruppen gleich ehrenvollen Berstäubigungsfrieden ohne Eroberungen und ohne Kriegsentschädigungen im Geiste des, Selbstbrstim- mungSrechtes der Nationen anstrebc. (W. T. B i Während des Druckes nachts eingegangene Neueste Drahtmeldungen: Amtlicher bulgarischer Bericht. Sofia, 30. Nov. Mazedonische Front: In der Gegend von Bitolia lebhaftes Artillericfeuer. An den anderen Punkten der Front StürungSfeuer. Zwischen War dar und Doiran-See führten unsere Aufklärer- Abteilungen Angriffe gegen die feindlichen Gräben aus. (H. T. B.i Die russische« Truppe« für de« Waffenstillstandsvorschlag. Basel, 1: Dez. (Eig. Drahtmeld.) Die Londoner „Times" bringt am Freitag ein Petersburger Telegramm, wonach alle Truppenformationen den Vorschlag eines Waffenstillstandes angenommen haben. Die A«to«o«i« Beharabiens. Köln. 1. Dez, (Eig. Drahtmeld.) Pariser Blättern zufolge würde in Kischinew die Autonomie Bebara vt e n s ausgerufen. („Köln. Ztg.") Der Präsident des albanische« Komitees u«d vier seiner Anhänger «ege« Spionage erschösse«. (Lrahtmelbung unsere» Kölner Mitarbeiter».) Köln, 80. Nov. Der „Mattn" meldet aus Athen, die französischen Behörden von Koritza verhafteten den Präsi denten des albanischen Komitees und vier seiner Anhänger wegen Spionage. Sie wurden vom Kriegsgericht ver urteilt und sofort erschossen. l,,Köln. Ztg.") Die Brotratiouierung in Frankreich. Köln, 1. Dez. lEig. Drahtmelb.) Laut Schweizerischem Pretztelegraph beriet am Freitag der französische Mintstcr- rat über die von Clvmenceau in Aussicht genommenen Einschränkungen. Die tägliche Brotration werde voraussichtlich auf 800 Gramm festgesetzt, dafür aber die Qualität verbessert werde«. (,^küln. Ztg") Bekanntmachungen der ReichSbekleidnngsstelle. Berlin, 1. Dez. Der „Reichsanzetger" bringt vier Be kanntmachungen der R ei chsbekleidungs stelle über baumwollene Verbandsstoffe, über die zu ihrem Erwerb und ihrer Veräußerung berechtigten Stellen, über eine Aenderung der Ausnahmebewilligung zu 8 7 der Bundes- ratSverordnuna betr. Lieferungen an Kleinhändler und Be arbeiter auf Grund der Bescheinigung 4, sowie zur Ab- Änderung der Bekanntmachung über Bezugsscheine gegen Abgabe gebrauchter Kleidung und Wäsche und ihre Aus dehnung auf Schuhmaren und Uniformen. sW. T. B.) 2. Bozamder 1-14, Dsr Aelchetaa bewilligt a-gen ein« sozial demokratisch« Stimm« di« n«u«n fünf Milliarden Kriegskmüit«. - Belgrad von -er österreichisch-ungarisch«, Arm«« in Besitz genommen. 2. Dezember 141», Annahme de« chilf»di«nstg»s«tze» durch dm Aeichetag. — 1. Kriegelandeeversammlung de» Bunde» der Landwirte in Dresden. — Der König bat den Finanz- und Baurat bet der Staatöetsenbahnverwaltung Schünherr in Dresden »um planmäßigen technischen Oberrat bet der Staatöeisenbahn- verwaltung und Vorstand der Etsenbahn-Vetrtebsdtrektion Dresden-))!. und den Finanz, und Baurat Lehmann in Dresden zum planmäßige» technischen Qberrat bet der Generalbtrektton der StaatSeisenbahnen, und zwar beide unter Verleihung des Titels und Ranges als „Oberbau rat", ernannt, dem Oberfcuerwehrmann am König!. Schau- sptelhause Curt Uhltg bet seinem Uebertrttt in den Ruhe- stand bas Ehrenkreuz mit der Krone verliehen und ge nehmigt, daß der Assessor Dr. Mostg v. Aehrenfeld, zuletzt in Dresden, zurzeit im Felde, die mit der Ernennung zum Ehrenritter des JohannitcrordenS verbundenen Ab zeichen, der Kommerzienrat Langein Glashütte den öster reichischen Orden der Eisernen Krone 8. Klasse und die nach genannten Beamten der Poltzeidtrektton zu Dresden die ihnen verliehenen österreichischen Auszeichnungen an nehmen und tragen, und zwar der Negterungsrat Edler v. d. Planitz den Orden der Eisernen Krone 3. Klaffe und der Kriminalinspektvr Thiele das goldene Verdienst kreuz mit der Krone. — Fräulein Carola v. Malortie in Dresden wurde die Carola-Medaille in Silber mit Spange, dem Sekretär Hon er im Ministerium des Innern und den RatSsekre- tären Naschke, Strohrmann und Wricdt in Dres den das AlbrechtSkreuz, sowie dem Kaufmann Fritz Rose n- thal in Dresden der Titel und Rang als Hosrat verliehen. — Kriegsauszeichnung««. Dem Untcroffiz. Johannes Ander im Leib-Gren.-Reg. Nr. 100, Inhaber des Eiser nen Kreuzes 2. Kl., ist das Eiserne Kreuz 1. Kl. verliehen worden. Er ist ein Sohn des StaLtbez.-Aufs. Alwin Ander. — Die Friedrich-Angust-Medaille in Silber wurde den» Vizefeldwebel Curt Krantz, Direktor des König!. Kon servatoriums für Musik zu Dresden, verliehen. — Bestattungsfeier. Auf dem Garnisonsriedhafc fand gestern nachmittag die Beerdigung des auf dem Felde der Ehre gefallenen Obersten und Brigade-Kommandeurs Kurt Stengel statt. An der Traucrfeier nahmen u. a. teil Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Johann Georg, General der Infanterie z. D. d'Elsa, Krtcgsmtnistcr Generalleutnant v. Wilsdorf, General adjutant Generalleutnant v. Tettenborn, Stadtkommandant Generalleutnant v. Schrieben, Generalmajor Zschille und zahlreiche andere Offiziere, darunter Abordnungen ver schiedener sächsischer Regimenter. Ferner war auch bas Kadettenkorps mit einer Abordnung vertreten. Der Sarg war unter einer Fülle von Blumen verborgen, auf ihm lagen der Stahlhelm und der Degen des Verblichenen. Nachdem die Kapelle des Schützen-Regiments mit dem „Niederländischen Dankgebet" und der Reichesche Frieb- hofschor mit dem Choral „Was Gott tut, das ist wohl- getan" die Trauerfeier eröffnet hatten, hielt Herr Hof prediger Oberkonsistorialrat Friedrich die Trauerrede, die. sich auf den 81. Psalm, Vers 18 und 16, gründete: „Herr, ich hoffe auf dich: ich spreche: du bist mein Gott, meine Zeit liegt in deinen Händen". Ein kraftvoller Mann sei im Felde mitten ins Herz getroffen worden. Der Heim gegangene sei ein durchaus edler, geschloffener Charakter gewesen, der sich von den Wahlsprüchen habe leiten lassen: „Das Leben ist ein Kampf!" und „Ohne Fleiß kein Preis!" Was er einmal für recht erkannt, habe er nicht mehr los- gelassen. Er sei deutsch bis ins Innerste in seinem Fühlen gewesen, ein ganzer Mann in jeder Hinsicht und ein Mensch mit warmem Herzen. Von dem Augenblicke an, wo er der Wissenschaft entsagt und sich dem Svldatcn- berufe gewidmet habe, sei er in diesem aufgegangcn und habe so auch jetzt den Tod fürs Vaterland erlitten. Hierauf spendete der Geistliche der Gattin und den Kindern den Trost der Religion. Eine Freude sct es ihm gewesen, mit seinen beiden Sühnen draußen zu fechten, und ganz kurz vor seinem Tode habe er auch noch das Glück der einzigen Tochter segnen können. Von sechs Geschwistern begleite ein einziger Bruder (Major z. D. Stengel) den Heim gegangenen auf seinem letzten Wege. Nach erneutem Choralgesang und unter den Klängen des Chvpinschen Trauermarsches wurde hierauf der Sarg von acht Unter offizieren des Schützen-Regiments nach dem Grabe ge tragen, wo der Geistliche Gebet und Segen sprach. Das Lied Ich halt' einen Kameraden" und der RcgimentSmarsch des Schützen-Regiments bildeten die letzten Grüße, che man mit einer Hand voll Erde von dem Verblichenen Ab schied nghm. — Pfund Knnsthonig wird auf Ausweis 120 der laufenden Lebensmittelkarte am 10. Dezember verteilt. Die Anmeldung muß am 3. und 4. Dezember erfolgen. Ein Pfund dieses Honigs kostet 80 Pfg. — Ucber de« Bezug von Gemüse ans der Hand von Großhändler« befindet sich im Anzeigenteil dieser Nummer eine Ratsbekanntmachung. — »«Meldungen ««»»dringlicher SSHl»»r»rten nn» BezngOfcheine. Wer seine Kohlenkarte oder seinen Bezugs schein bisher noch bet keinem Händler unterbrlngen konnte, hat dazu bi» spätesten» Sonnabend, den 8. Dezember, dei einer Anzahl Firmen Gelegenheit, di« vom Rate zu Dresden nebst den sonstigen AnmcldungSbedlngungen tm Anzeigenteile dieser Nummer bekanntgegeben werden. — Spanferkel markenfrei. Der Verkauf von Span ferkelfleisch ohne Fletschmarken ist vom Ministerium des Innern bis zum 15. Januar auch für das Königreich Sachsen, und zwar auch in Gastwirtschaften und Fleischereien freigcgcbcn. Ebenso wird der Auskauf von Spanscrkeln, d. h. Ferkeln bis zu 15 Kilogramm, von allen Beschränkungen freigegeben. Der Höchstpreis für Spanferkel beträgt 3,20 Mk. pro Kilogramm Lebendgewicht. — Meldung sämtlicher männliche« Einwohner znm vaterländischen Hilfsdienst. Eine wichtige Bestimmung ist in der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 13. No vember 1017 Uber den vaterländischen Hilfsdienst enthalten. Zu diesem Dienst sich zu melden sind jetzt alle Einwohner verpflichtet, die nach dem 31. März 1858 geboren sind und das 17. Lebensjahr vollendet haben. Ausgenommen sind nur die, die zum aktive» Heere oder zur aktiven Marine gehören oder auf Grund einer Reklamation vom Dienst tm Heere ober in der Marine zurückgestellt sind. Auch die männlichen Angehörigen der österreichisch-ungarischen Man archie haben sich zu melden, wenn sie hier wohnen oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt hier haben und nicht zum aktiven Heere oder zur aktiven Marine gehören. Es haben sich sämtliche männliche Einwohner zu melden, also aus allen Kreisen und in allen Berussstellungcn, Privat personen, Kaufleute, Lehrer. Beamte, mögen sie in höchste» oder untergeordneten Stellungen sein, Angestellte, Be dienstetc, Arbeiter usw. Von der Meldung sind nur die bcsrctt, die sich bereits im März dieses Jahres znm vater ländischen Hilfsdienst gemeldet haben. Die Meldung hat persönlich zu erfolgen in der Zeit vom 10. bis mit 18. De zember 1017 im Lichthvfe des Neuen Rathauses. Sie kann schriftlich erfolgen bis zum 8. Dezember. Bei der schrift lichen Anmeldung muß ein besonderer Vordruck verwendet werden, der vom nächsten Dienstag, den 4. Dezember, an im Wahl- und Listcnamt, Landhauöstraße 17, oder bei der Bezirks-Inspektion zu entnehmen und genau und sorgfältig auözufttllen ist. Wer ein längeres Warten vermeiden will, wird guttun, sich eines solchen Vordruckes zu bedienen, ihn genau auszufüllen und rechtzeitig Landhausstraße 17, Erd geschoß links, cinzuliefern. — Zur Lage der Zeitungen. Kaum ein anderer Untcr- nehmerkreis hat dem großen Publikum von jeher so großes Entgegenkommen gezeigt wie die Zeitungen. Allen Wün sche» ist, wenn nur irgendein öffentliche« Interesse damit verbunden mar, nachgekommcii worden, selbst unter Aus erlcgung bedeutender Opfer, welche die Zeitungen auf sich nehmen mußten. Aus dieser Ueblichkeit hatte sich schon vor Das FrieöensangeLot. Au» dem Russenreiche tönt «in Ruf: Endigt, Völker, langes Blutvergießen, Senkt da» Schwert, da» so viel Leid erschuf. Laßt uns Waffenruh und Frieden schließen! Doch mit Zittern nur kann diesen Klang Frankreich und Falsch-England heut« hören; Ach, st« wußten all« Welt so lang' Durch der Lügen Mächte zu betören. Aber durch Las Friedensangebot Und entsiegelte Gehelmverträge Wird der Eirund des Lügenbau's bedroht» An des Baumes Wurzel nagt di« Säge. Darum fürchten sie den Frieden sehr Und, weil angstvoll sie -er Strafe Lenken, Möchten sie ihn gar zu gern im M«r Neuvergossnen Menschenbluts ertränken. Nur nach Raub und Beute stand ihr Sinn» Alle Welt erkennt'» in diesen Tagen, Jeder steht, daß sie nur für Gewinn, Nicht für Recht und Freiheit sich geschlagen. Aber wir, die Schwerter in der Jaust, Schau'n dem Tag der Wahrheit stolz entgegen; Fürchte ihn, wem's vor der Rache graust! Hell im Sonnenschein glänzt unser Degen. Lüge, die drei Jahr' in Halme schoß, Bricht zusammen unterm Hagelschlage. Daß die Wahrheit rein und riesengroß Endlich unoerhüllt zum Himmel rage. Frieden schafft der kriegesinüden Welt Nur die blanke, unbefleckte Wehre; Wer Len Kampf entfesselte, der fällt, Sieger bleibt dt« Wahrheit und die Ehret „Luginsland" in -en „Dre»-ner Nachrichten", Nach-ruck unL Dortrag nur mit -ieser Quellenangabe gestattet. Kunst und Wissenschaft. -f Dresdner Theatcrspielpla« für heute. König!. Opernhaus: „Der fliegende Holländer" (N8); König!. Schauspielhaus: „Die verhängnisvolle Gabel" (>Ll2), „Wallcnsteins Tod" ()<7): Residenz-Theater: „Die tolle Komteß^ (>L4), „Die Ladenkomtetz" ()48): Albert- Theater: „Sneewittchen" (3), „Die fünf Frankfurter" ((-68); Central-Th ratet: „Der liebe Augustin" ()L4), „Nanon" (8); Bolkswvhl-Theater: „Aschenbrödel^ (3), „Die Heerführer von Venedig" ()ti8). -f. Königliches Opernhaus. Man hat Josef Schwarz, den gefeierten Baritontsten der Berliner Hofvper, hier vor Jahresfrist tm Konzertsaal kennen und als ein GesangS- - talcnt schätzen gelernt, au dem auch der kritische Hörer Freude haben kann, ohne darum gleich in den Chorus der schrankenlosen Bewunderer und Vergötterer etnzustimmen. Gestern hat der Künstler den Rtgoletto gesungen und sich damit nun erst tn seinem eigentlichen Reich, der Bühne, gezeigt. Der Eindruck war stark, wenn auch nicht so sensa- ttonell, so aus allem Gewohnten heraussallend, als manche vielleicht erwartet hatten. Schwarz sang natürlich deutschen Text, wie das gegenwärtig zu verlangen ist; im übrigen bewegte er sich aber ganz tm italienischen Stil der Verblichen Musik. Enttäuscht muhten - nur bi« sein, die etwa einen italienischen Stimmdonnerer erwartet hatten. Die Stimme von Schwarz klingt auf der Bühne nämlich gar nicht sehr groß. Nicht der dramatische Akzent, sondern die weiche KanttleNe ist darum sein Feld: hier kommt sein edler, kultivierter, tu der schönen HVHe oft fast etnem dunk len Tcnor ähnelnder Bariton voll zur Geltung. Findet dann dte sorgsau» auSgearbcitete, manchmal nur etwas zu „gemachte" Darstellung, die durch eine drastische Charakter- rpaskc und gelegentlich auch durch ein echt italienisch farben freudiges Kostüm unterstützt wird, die rechte Linte innerer Ausgeglichenheit, banst ergibt sich eine ganz mächtige Gc- samtwertnng, wie sie die ergreifend lebendige Szene mit den Höflingen im dritten Akt als Höhepunkt des ganzen Abends ausstrahlte. Daß Schwarz trotz sein." italienischen Stimmknltur tn tieferen Lagen nicht immer ganz frei singt, daß ihm der Tost bet Fermaten auch manchmal ins Flackern gerät, ist nicht zu überhören; ebensowenig freilich seine wundervoll ruhige großzügige Atemphrasierung. Das zweite Gastspiel des Sängers in „Amelia" wird uns tm übrigen noch Gelegenheit zu weiterer Würdigung seiner Kunst geben. Am „Rigoletto"-Abcnd schloß sich ihm von der bekannten einheimischen Besetzung namentlich PattieraS glänzend disponierter. Herzog vortrefflich an. Das ausvcrkauftc HauS spendete sehr warmen Bei fall. ' 2. 8. s Mitteilung de» König!. Hoftheater. König!. Opernhaus. Dte Vorstellung „Amelia" mit Kammer sänger Joseph Schwarz als Gast beginnt morgen bereits um 7 Uhx. )- Dresdner Künstler anSwürtS. Adolf L u ß in a n n lMt an der Berliner Hofoper mit grobem Erfolg als Eleasaar in der „Jüdin"' gastiert. -s Der Gesangverein der Diaaiöeisenbahn-Beamien veranstaltet an, 4. Dezember, abends sL8 Uhr, im Gcwcrbchans sei» SS. Wohl- tätigkettökonzeri. -s Dresdner Philharmonisches Orchester. Das 8. Sinfonie- Kouzert findet mit Werken von Mozart, Chopin und Berlioz am Mittwoch (ö.) statt. Leitung Edwin Ltndner. Solist: Josef Pembaur. f «vnial. Sonservatorln«. Da» Jubiläumskonzert de» Herr» Professors Han» Fährmann findet am 8. Dezember, abend» 148 Uhr, im BcrcinShause statt. s Konzert«. BrontSlav Huberman (Violine), 8. De zember. Lilt Koppel (Klavier) und Wal-ter Davison (Violine), 8. Dezember. Liese W eh l i-g (Gesang) und Ilonko v. Pathy (Klavier), S. Dezember. Tanzabend der Geschwister Wiefenthal, 18. Dezember, W e i h n a ch t S - B o l k S. Kirchenkonzert tn der Kreuzkirche, 18. Dezember. 3. Musi kalischer Borirag (Schubert) von I. Wolfs-Deitmer, 18. De zember. Engen Linz, Klavierabend, IS. Dezember. Karten bei RirS. — 1. Konzert der Vereinigung der Musik reu n d e am 4, Dezember. HanS-Koetzler-Abcnd de» Strieg- cr--QuärtettS am 11. Dezember. Karten bei «ock. s Das Albert-Theater hat als diesmalige WeihnachtS- gäbe für die Dresdner Kinberwclt das alte liebe „Snee wittchen" in der Gürnetschen Bearbeitung hervor- gesncht. Es hat recht daran getan. Man nmß es dem aldxn Gürncr lassen das, er cs verstanden hat, die guten deutschen Volksmärchen nicht bloß in ein anmutiges, sondern auch t» ein schlicht kludertitmliches Btthnrngewanb zu kleiden. Vor allem ist ihm dafür zu danken, daß er ihnen nicht durch „Gcistrcichigkcitcn" und märchcnsremdc Zutaten die naturfrohe Märchenscele hcrausbearbcitct hat. I» gleichem Sinne hatte auch die Spielleitung Dr. Albertus dte gestrige Aufführung durchaus aus den schlichten, un geschminkten Mnrchcnton abgestimmt und an schmückende» Zutaten nur eben soviel hinzugcsiigt, als Ktndcraugen vertragen und Kinüerhcrzen verstehen können. Insofern war das trippelnde, ängstliche Suchen der mit Laternen ausgerüsteten sieben Zwerge samt allen guten Waldgcistcrn und sämtlichen Tieren des Waldes nach dem toten Snee wittchen eine> recht gefällige, sinngemäße Einlage. Die übrigen Tgnzeinlagen, von Vallcttmcisterin Käte Efsel- berg er einstndlcrt. bewegten sich tn altgewohnten Gleise», erfüllten aber vollauf ihre Ausgabe einer aiv- genehmcki Augenweide, was insonderheit von dem im Schlustbild ciligcfügtcn soldatischen Marschrcigcn gilt, an dem alle Waffengattungen des deutschen Land-, Sec- und LuftheereS und die Kricgsleute aller unserer Verbündeten beteiligt waren. Lotte Klein war ein liebliches, gold herziges Sneewittchen, Clemens Schubert ein schmucker Märchcnprinz, Hilma Schlüter die böse Königin. Auch alle übrigen Mitivirkcndcn stellten mit vernünftigem Maßhaltcn recht gelungene Märchenfiauren auf die Bühne: ein Svndcrlob verdienen die in ihrer schlichte» Natürlichkeit doppelt wirksamen Darstellerinnen der sieben Zwerge. Die Bühnenbilder nach Entwürfen de« Malers HanS Apothofskn mieden alle Uebci- ladung, waren aber mit künstlerischem Auge gesehen und sorgten än ihrem Teile mit für die rechte Märchenstim mung. Mit einem Worte: 's war hübsch, soggr märcben- hgft hübsch gestern bei Sneewittchen und den sieben Zwergen: der laute Jubel von groß und klein am Schluffe der gcht Bilder bezeugte cs. —ät. t »unftauostelluug Msx Sinz. Die Ausstellung des OrtS- verbande» Dresdner Künstlerinnen ist geschlossen worden, »m einer Weih nachiSauS stell» n g Platz zu machen. -s Shakespeare-Gesellschaft. Kaiser Karl von Oesterreich hat die Mitgliedschaft der Deutschen Shake speare-Gesellschaft erworben. Auch der verstorbene Kaiser von Oesterreich war gleich zahlreichen anderen gekrönten Häuptern Mitglied der aenannten Gesellschaft. »» »»» .Dresdner StnchriMen" « „r. »,««<«» T,re«ö.r 1»1» »
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