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Dresdner Nachrichten : 05.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192512058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19251205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19251205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-05
- Monat1925-12
- Jahr1925
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- Dresdner Nachrichten : 05.12.1925
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Ar. 5S9 Seite 4 Oertliches und Sächsisches. Sächsstrter Scvachkvnqretz zu Dresden Wic da» städtisch« ?ierkehr»aml mtttetll, wirb Ostern >V28 «rn» Anlaß bk» dOjährige» Bestelren- de» Dresdner Schach- verein» in unserer Stadt i» Verbindung mit dem Sächsischen S-chachtungreß die Sächsisch« Schachmeisterschaft ansgetragen. Daneben sind wcsiter« Veranstaltungen und Turniere geplant, die eirr« grvße Beteiligung erivarien lassen, »e. a. ein Länderweitkampf Deutschland gegen Oesterreich und et» t n i e r n a l t r> n o I e r S ch a ch iv e t t k a m p f, zu dem einige Ser ersten und bekannteste» Schachmeister der Well erscheinen mrrö n. Die Surüi DreS>den tz.,! zu den Kümpfen setzi schon einen Geldbeirtig iür Ehrenpleiie i» Aussicht gestellt. Loqelousslellunü im „Italientsche - DSrschen". Mit dein heutigen Tage beginnt die vom Kanarirn» »tichterklnb Groß-Dresden und vom Be rein Vogelschutz und -pflege, Dresden, veranstaltcle Vogelauoncilung im Ilgilenlschen Dorschen, Kein Ziveisel. da» die uni großer öiainrliebe nnü LachkennintS. aber auch nni aubeioldeiiiilcheni bleibe und unendlicher Mühe vor» bereiieie Aue>slctl»»g von den Freunden unserer gefiederten Sauger ebenso wie oom breitesten Publikum mit Freude und Genus, besucht werden wird. Nicht nur. das, vor den be- scheideueu Käsigen. >» denen die kleinen Lieblinge die treue Pflege ibrer menschlichen Beschützer mit köstlichem Gesang« beiobuen. so manchem das Her» weit aufgehen wird für GollcS schöne Natur — cS lehrt auch eine solche Ausstellung die so überaus notwendigen Neiinlnisse deS Vogelschutzes, der Bogelpslege und .Haltung, und sie beseitigt weiterhin die Vvr- urleile der Oeffeiillichkeit gegen Vogelzucht im Käsig, indem sie zeigt, wie durch sachgemäße iklebaudlung und Klitterung der 'Vogel lahrelang gesund und munter erhallen wird, wie er uns zu», freunde wird, den Verlust seiner Freiheit gar nicht suhlt, vielmehr uns durch seine» Gesang über so manche trübe ^beuSsiunde hinweghilst. Was in der Ausstellung geboten wird, ist durchaus erst- klassig. Gegen 1i>l> Kgnarienhähne bester Zucht, darunter Schlager von wundervoll tiefer GesaiigStiiunug. lassen au» ihren Käsigen ein märchenhaftes .Konz rt ertönen, das in der Tal auch die traurigste Seele ausheiteru müsite. ES ist durch- weg die sogenannte »Dresdner Gesa» isrlchtung". die hier ausgestellt ist. Aus ganz Deutschland sind die kostbaren Sauger vertreten. Hier feiert der berühmte „Seisertschc Slgnini", der setzt in der Kannrienzucl» die Welt beherrscht und uu» wieder einmal um die Palme der Meisterschaft ringt, seine rriumohe. Altmeister Seifert gehört dem Dresdner Züchlerklnb heute noch an. Es ist bemerkenswert, daß die sächsische Kangrieuzuchl schon seil lcglll die früher so gefeierte Harzer Zucht ganz verdrängt hat. Zn dieser Ausstellung zeigt sie wieder, das, sie ihren Nus mit Recht geniesii. Einzig schön ist eit, Gang durch die W a l d v o g e l s ch a u, die mit über li»t einheimischen und fremdländischen Vögeln beschielt ist. Haubenlerchen, im Heim l!> ausgezogen, Schama- drosseln. Sverbergrasmüeke». die seltenen Blaukehlchen und Blaiidrosselu. KlarinoS mit ihrem zilherschlagartigen Gesang, Steinrölel, K irschkernbeisier, Goldbrnstchen. Zebrafinken, Bastarde bester Beriasnitig aus Kanarienvögeln und Stieg litzen — und wic die kleinen Freunde alle heisieu mögen eS tsi eine Augen- und Obreiiweide. bei ihnen zu stehen. Die übrigen Teile der Ausstellung gelten der Bogelvtlegc, der sviitterkuude, der einschlägigen Literatur und dem Vogelzug. Bemcikeiiswcrl ist die Ausstellung einer neuen Kerbtier- n a h r u n g von ttaushoIz Hannover, die als beste Medizin für den kranken Vogel und als zweckdienlichste Nahrung zur Zucht und Ausbildung deS Gesanges von Kanarienvögeln angelprochen wird. Die A u S st « I l u n g i lt am '>.. tl. und 7. D e z e ui b e r von früh bis a b e n d S geöffnet. Das T!er unö üie Lan-sckinfl. Niibcgren^k ist die Vielgestaltigkeit der Allmutter Natur. Unter diesem Geleitiatze hielt Prvf. Dr. V r a e s; ans dem letz ten belehrende» Abend der Ortsgruppe Dresden der Ge rne r k s ct, a s l Sächsischer Staatsbeamten seinen be kannten farbenfrohen, von glühender Natur- und Heimatliebe durchpulsten Vichtbildervortrag über Tier und Land schaft. Nach prächtigen Schilderungen der traute» deutschen Heimaigcsilde lieg er die Zuhörer das Tier al» den uns Menschen verständlichsten Ansdruck der Schöpfung tm buch stäblichen Sinne des Wortes erleben. Wer sich die Mühe nimmt, das Tier in seinen mannigfaltigen Beziehungen zum Menschen liebevoll zn beobachten, der wird gar bald mit der ureigensten Muttersprache, die von Ansang an in uns gelegt ist, dem Tiere nahczntreten wissen: denn tm Tiere spricht daS Leben zum Leben. Zwischen seiner Seele und unserer Seele läsit sich leicht eine Brücke schlagen. Wic öde und leer würde unsere Erde sein, wenn sie, und wäre sie landschaftlich noch so schön, nicht belebt wäre durch die Tierwelt! Nicht nur nütz- lich, auch ästhetisch schön sind deS TiercS Lautäusierungen. Welch köstlicher Gennsi, ihnen verstehend zu lauschen! Die Marlitt. Zn ihrem 18N. GebnriStag. !i. Dezember. In der Tonhalle zu Zürich saßen am „Prosellorentisch" bei einer Flasche Wein Gottfried Kinkel, Johannes Scherr und Gotisried Keller beisammen. Man sprach über die Schrist- ttellerct der Damen, und Kinkel gab sich unter Hinweis aus die Rettung deö Kapitvis als Gegner derselben zu erkennen. „Was Geschnatter?" entgegneie Keller entrüstet. „GS ist wahr, es schreiben viele, und sie werden die Männer bald inS Ge dränge bringen, aber, das ist eben der Teufel, sie können was!" Und als dann die Rede aus die Marlitt und ihre „Goldclic" kam. fuhr der Dichter deS „grünen Heinrichs" fort: .Ich habe nicht allein diese Geschichte, sondern auch noch manche andere von ihr gelesen, und zwar von A biS Z, und habe keine Langeweile verspürt, im Gegenteil, ich habe das Frauen- zimmer, die Marlitt, bewundert." Dieses von Gottfried Keller bewunderte „Frauen, »immer" hieb eigentlich Gugenie Jvhn. Erst später aus Scheu vor der Ocssenllichkeit nahm sic de« Schriststellernamcn Marlitt an Am '> Dezember sind lüü Jahre verflossen, dab sie zu Arn- stadt in Thüringen geboren ward Die Musen hatten bei ihr Pate gestanden. Ihre herrlichen Stiinm-Mittel veranlasiten die Prinzessin Mathilde von Schmarzburg-SvnderShauscn, sie zur Sängerin auSbilden zu lassen. Aber daS leidige Lampen- sicber und ein sich entstellendes Ohrcnleidcn machten sie für die Bühnenlaufbahn untauglich. Nachdem sie von ihrer Gönnerin mehrere Jahre alS Reisebegleitern! und Vorleserin beschästigt worden war, kehrte sic in ihre Vaterstadt zurück und wandte sich fortan der Schriiistcllerci zu. Ernst Keil, dem ihre ersten Arbeiten durch EugenienS Bruder znaeiandt worden waren, erkannte sofort daS grobe, volkstümliche Talent der Marlitt Im Jahrgang 1885, seiner „Gartenlaube" druckte er ihre kleine Erzählung „Der Blau bart" ab. und 1888 folgte der erste gröbere Noinan, „Die Gold- eile". der die Dichterin zum Liebling der ,.Garten>anbe"-Ge- meinde machte. Ernst Keil erhöhte ihr Honorar käst aus» Doppelte und sicherte ihr ein IasireSgehalt von 888 Talern zu. Schon 1887 erschien ihr zweiter Noman, „DaS Geheimnis der alten Mamsell", und hatte einen Erfolg, wie er noch nicht daaciveieu war Hoch und niedrig. Hausfrau und Angestellte, alle griffen sie nach der „Gartenlaube", nm den Noman zu lesen Lobeserhebungen ln BerS und ^-wsa an» allen Welt teilen scicrlcn die Dichterin, und die Abonnentenzahl stieg von Nummer zu Nummer. — »Dresdner Aachrlchlea" — Sonnabend. S. Dezember ISrz Eine herrkiche vildrrrrihe — fast au»nahm»lo» der Natur mit unendlicher Geduld, feinstem künstlerischen Empfinden und zarter Sorgfalt abgcrungene Geheimnisse — illustrierten di« idealen Gedanke» de» Nedner» tn fesselnder Weis« Bom -och- und Schwarzwild b>» zum grimmen Elch, vom Murmeltier bi» zum Adler, vom niedlichsten Kautuchen». FuchS- und Igrlidnll bi» zum gravitätische» Freunde Adebar — Iah man spring, lebendige Szenen ihrer vor Menschenaugen svnst sorgfältig gehüteten Eigenart. Stare und Schwalben. Meisen und Nachtigallen, Drosseln und Lerchen traten mit den Zuhörern bildlich inS trauleste Zwiegespräch. Dab die listige Elster, die graziöse Bachstelze, der scheue Kiebitz nicht fehlten, das, man sich an den drolligen Gewohnheiten der Kampfläuscr, Wild- enten und Taucher erfreuen, und sogar Bussarde. Falken und Eulen frei tn der Natur bewundern konnte — ist bei der um- fallenden Sachkenntnis und dem kiumorovilen Erzählerton deS NeduerS eine Selbstverständlichkeit Den Schlub der Vicht» bilderrethe bildete» seltene Ausnahmen heimischer Schlangen, Eidechsen, Frösche und Schmetterliiige, sowie rin wertvolles Bild kämpfender Hirschkäfer. Der Vortragende entlieh seine Zuhörer, die sür den dargebotenen, nicht alltäglichen Genuß lebhaft dankten, mit einem herzlichen Appell, dir heimische Tierwelt zn hüten und zu schonen, soweit eS in der Kral» jede» einzelnen stehe. Keine Bek-eilissitzimg ohne Hommlnnci für die ^eopelin-Lckenes.Hpende! L>endet den Lrirag ö«r Lammmng an die k>aup«g»lcha1>»lielle Drerdner Nachrichten, LNanenstrab» Z». Lrdg„ oder «ahl» ihn Ser ein aut Postschechkonto ISvS Hre»den — Deutsche Abende der Deutschuationaleu Bolkspartci. Heute veranstalten die Gruppen D r e S d c n - N e u st a d I. West im Pieschener c^sellüh.islSlm^s, Leipziger Straße Mn. und die Gruppe Grnna tm tz'asö Müller. Ecke Bo de »dache» und Zwinglistraße. sc einen F-amilicnabend. Im Pieschener Gesellschg'tstmnö hält Herr Schriftsteller Dr. Albert, im Eafc- Müller Herr Rechtsanwalt Dr. Bert hold eine» Vor- ti ig. Sprech- und Gesa»gsvociläge sowie andere nrusikalischc Da bictnngen werden die Vorträge umrahmen. Bride Brr- anstaliuiigen beginnen abends !48 Uhr. Gesinuungsoerwandte Gäste sind nilllommen. Der Eintritt ist irri. — Znm Besten der Zeppelin-Eckener-Spendc. Zu dem Bor- trag von Paul Graetz über Zeichen» — Afrika — Sumatra — Neu Guinea mit etwa 288 farbigen Lichtbildern und Kinofilms diesen Sonntag, den ü. Dezember. 8 Uhr. im KünstlerhauS sind Eintrittskarten heute Sonnabend bei F. RieS, Seestrasie 21, und morgen Sonntag an der Saalkasse von ll biü l und ab ti Uhr zu lraben — Sozialdemokratischer Landesparteitag >928. In der letzten Sitzung der Landeöinstguzc» der Sozialdemokratischen Partei Sachsens wurde beschlossen, alS Termin für den LandeSparteitag den !!8. Januar l»2V aiiznsitz ». — Einstellung der Elbschissahrt. Infolge des in den letzten Tagen eingetrcteiie» strengen Frostes habe» sich die Elbschifs- sakvtögesellsctiasten gezwungen gesehen, den regelmäßigen Frachlverkehr auf der Elbe ein zu stellen. Auch der Personenverkehr wird voraussichtlich in den nächsten Tage» vollkommen stlllgelcgt werden müssen. Die Elbe führt bereits Treibeis. Freitag abend zeigte daS Thermometer — 8 Grad. — Ein gefahrvoller Flug über Dresden. Henke vormittag gegen lll Uhr überflog ein Frcibollon, von Norden kommend, die Stadt. Nachdem er daS Zentrum passiert halte, fiel der Ballon ziemlich schwell und stresste dabei ein HauS. Er zer- schlug bei dieser Gelegenheit einige Drähte. Wie wir hören, ist sür den Ballon und die Insassen dadurch kein Schaden ent standen. Ter Ballon ist bet LangcnhcnnerSdors sehr glatt gelandet. — Fiinkauöstclliing. Wie bereit« bekannt gegeben, kann eine Verlängerung der Ausstellung tm Lichthose deS Neuen Rathauses über den ü. Dezember hina iS nicht staltiinden. ES soll jedoch versucht werden, di« Ausstellung heute Sonnabend statt um ll tlbr erst um II Uhr abends zu schließen. Wegen der Laiitsprechervorsührung empfiehlt sich daher ein Abend- besuch der Ausstellung. — Die Nachfeier znm „Fest der Operette" am kommenden Montag tn den Räumen deS „Belvedere" beginnt um 8 lthr abends. Im Rahmen der gemütlichen, zwanglosen Veranstal tung werden von den Solomilgltedern des Rcsidenzthealcrs heitere Vorträge und Unterhaltungen geboten, während Heinz ElberS ml« seiner Kapelle die Tanzlustigen anseuern wird. Tischbcstellungcn sind an die Direktion deS „Bcloe>dere" zu richten. — Die GleiSbanarbeltcn aus der AngustuSbrücke hoben in. folge des eingctrclencn Frostweilers unterbrochen ivcrden müssen, so daß der Ttrasn:nbal»ibelriek> von Sonnabend abend wieder zweigleisig über die Brücke geführt werden kann. Di« Bauarbeiten iverden iui Frühjahr 1828 fortgesetzt. — Strobcnbahnverkehr zu den Soort-Sonderzllae«. Bet günstiger Wintersport-Witterung verkehren Sonn- und festtags ans den Linien I und 8 außer den fahrvlcinmä'siigen Wagen noch folgende Son-dernmgen: ab Straßcnbahnhof Ncu- gruna ».»0 und schv Uhr vorm., loivte ab TtrabenbahndH Tolkewitz z.42. 4ch2 und b.ilü Uhr vorm, nach Hauptdadichvj Ferner werden bei Ankunft der Lvnderzügr von SLtz Uh, nachm, an Sondrrwagen am Hauvtbadndos bereit, gestellt. Aul diesen Lvnberivaaen ist die Mitnahme »«, Schnerschuhen und Rodelschlitten nach Maßgabe de» Piave» und gegen Bezaliluna de» tartsmüßigen Prelle» unbeschränkt zulässig. Die Wagen sind durch Fensterlidtlder aekrnnzelit»,«». — Dresdner Nundsunkscuder. Heut« sind«! voa 2 dij 2FU llhr anläßlich der Funlausstclluug tm Ltchthos de» Neu«, Rathauses Dresden rin NachmittagSkonzert der Dresdner Rundsunthauskapellr statt. Im Dorüveraeftea. Bedien» dich selbst« Wtr gehen herrlichen Zeilen entgegen! In Deots^ land will mau jetzt auch die Leibslvedienuug in Ladeugrichasi«, einiutziru. Was man i» Amerila ichon hier und da laugebiich mit großem Erjvigei ringesühri Hai. Sogar in Gejchätien ili, Damentieidung. jMan denke!! An Stelle de» beredsame, Berkäuscr» oder der noch berediameren Verkänjerin ircie, deuUiche Preisauszeichnungen. Ängabr über Grüße und der. gleichen Dinge, die der Käufer zu wißen munichi Im übrige» Hehl dem Kunden das ganze Waceniager zur Beringung er sucht «n Ruhe an», was ihm vaßl DaS Personal gibt weder AnSkunsi noch berät es den Kunden, sondern ist nur daz» da, die Waren in Ordnung zn halten und de» «asienzcitel ausznichreibcn Geradezu prächtig ist da»I Denke nur einmal daran, ver. ebner Leser, welche Gesnhie dich beschlichen, wenn dich di« teure Gattin mit bestrickender Liebenswürdigkeit darum dal, ihr bei der Auswahl eines Huies behilflich zu sein. iIch greise nur ei» Beispiel ans Hunderten heran».! „Denn sonst gesälli er dir doch wieder nicht" — — tSagie sie. Nebenbei Halle sie auch die leise Hoffnung, daß sie elwaS mehr auSgcben könne, als wenn sie allein ginge. Man weiß, um ivieviel bester es sich einkanst, wen» der Mann mit dem Portemonnaie dabei istls Brav und goltergebe» also gingst du mit ihr i« ein Hulgeichäsl Wenn ich sage „ein", so zeugt das eigentlich von einem maßlosen Optimismus, de»» ersahrungSgemätz lernlcii du bei dieser Gelegenheit nicht ei», sondern drei bi» vier — in harlnäckigeii Fällen auch mehr — Damenhuigclchall« kennen. „Man muß sich doch erst etwas anlehen." Ja. nattir- lich, das muß man: nur Männer Handel» so übereilt, !m ersten beste» Geschälte zu kansen Die wirkliche Tragik begann aber erst bei der engere» Wahl Selbstverständlich gefielen dl, die ^ Modelle in den billigeren Preislagen am besten Aber der Mensch denkt, und die Verkäuferin lenkt. Sie drückte deiner besseren Hälfte auSgercchiiet die teuersten Hüte aus daö Bubi, köpschc», machlc dazu ei» IrünmrrischeS Gesicht, alS erlebe sie eben den schönsten Moment ihres Daseins, und sagte da»» intt schnielzcnder Hingabe: „Ganz rnlzückclid strhl der Hul gnädig« Frau . . . Wie für Sie gcichasse» " Unter unS gesagt: du sandest, der Hui sei eine „Dohle", die deine Fra» um zwanzig Jahre und fünf Monate aller mache. Außerdem !an. best du, daß er aus die Kaste eines Millionärs berechnet sei. Vielleicht twenn du ein Mann warst, der aus den Schlacht, feldcrn des Westen« und dev Osten« unzweiselhalte Proben höchster Tapferkeit geliefert hatte! wagtest du eine lelse Ein. rede . . . Umsonst — — „Ein sehr vornehmes Modell" — diese« Dlklnm, zusammen mit ein paar runden Angen, in denen eine ganze 'Welt von Enttäuschung und Erstaunen über deinen beklagenswerten Uiigelchmack labcr auch vrrzetbende Milde! lag, verschlossen dir den Mund. AlS innerlich ge. brochener und siiianziell schwer geschädigter Mann verließest du den Lade». Mit einem Hute, den weder du schön sandest, noch, im Grunde ihres Herzens, deine Frau Sie hätte gewiß auch einen billigeren genommen, wen» nicht die runde» Augen der ätherisch hin- und herichwebenden Verkäuferin sic be- zwniigci, hätten. Weiß man denn, ob sie nicht doch einen besseren Blick hatte sür kleidsame Damenhüte? ES gehen doch so viele durch ihre Finger . Und daS soll nun alles zu Ende sein! Nicht mehr wie ein geplatztes Gummischweiiichen wirst du unter dem Blicke runder Äugen znsgminenzusinkcn brauchen: Hobe Preise werden kein Mcdusenhaupt sür dich sein: kurz: daS Trauersviel wird sich in ein heiteres Lustspiel verwandeln. Und auch sür dich leibst wirst du lieber cinkanfcn, wenn du nicht bcl jeder Krawall« zu höre» brauchst, daß sie „sehr vornehm" oder «sehr elegant" sei, oder daß „alle" Herren sie kansen. Nur ei»S ist mir noch nicht recht klar. ES soll Damen gebe» lwenn nicht die Fama et» Lästermaul lsts, die einen ganzen Laden umkchren, wenn sie einen halben Meier Band kansen wollen. Wie »um wenn solche Damen sich selbst be. dienen dürfen? Wird man nicht lstatt wir gchoftt, weniger! mehr Personal brauchen, um die angerichtetcn Verheerungen wieder zn beseitigen? U l< Bei lästigem Husten raten wir Ihnen, die von Aersten als dröttiae Hiistenmedlzla hervorragend begutachteten „Sagilla" - KuslenbnnbvNS zu nehmen Lindern die Schmerzen, lösen den Schleim. „Sagitta" Bonbons lind in all-n Apotheken erhältlich, tz Nun kamen die GcisteSkinder der Marlitt alle nach, einander in der „Gartenlaube" zum Abdruck. „Die NelchS- gräfin Gisela" sl86Ss, „DaS Hetdeprinzeßchen" <I871s und «Die zweite Frau" l>874>. Obsrtwn die Dichterin nn'olge oichiischer Lähmung an den Fahrstuhl gefesselt war. ließen Fleiß und Schaffenskraft nicht nach. In dreijährigen Absiänden folgten die Erzählungen „Im Hanse deS Kommerzienrats", „Im SchilllngShos" und „Amtmanns Magd". Während dieser Zeit hatte die „Gartenlaube" eine Abonnrnlenzahl von 87l>llllt! er- reicht. In der .Fra» mit den Karlunkelsteinen" 118M! ent- faltete sie noch einmal den ganzen Zauber der von Ihr io meisterhaft verkörperten Trotzköpfchcn, mährend sic infolge schwerer Erkrankung „Tav Entenhaus" nicht mehr selbst be- enden konnte. ES ward non W. Helmburg z» Ende geführt. Am 22. Juni 1887 hauchte die Marlitt, die durch ihre Gaben daS Leben so vieler Menschen verschönt hatte, ihre» nimmermüden Geist ouS, und die Trauer um die allzu früh Versio ^ >e wirkte sich ln allen Sll >ll,ie» der Be.öWrung anS. WaS die Marlitt vor vielen ihrer schriststellernde» Schwestern auSzetchnct, ist die dichterische Ader, die in allen ihren Schriften pulsiert. Ihre poellevolle» Natnrschilder»». gen zeugen von großer wgrmempknndencr Vaterlandsliebe. Unsere Dichterin war eine echte dcuische Patriotin. Der Der. hcrrlichung von Ausland und Ausländertum hat ihre Feder niemals gedient. Meisterlich verstand sie, ihre Menschen ,n eine biS inS kleinste gcschildcrle Umwelt zu stellen und so jene Wirkung hcrvorzurufen, sür dle man später daS Schlagwort „Milieu" prägte. Ihre Heldinnen sind jene liebreizenden, spröden Trotz- kvpsche» mll dem Nimbus verfolgter Unschuld, die nach mancherlei Hemmungen n»d Demütigungen endlich zum wohl- nerdienten Ziel gelangen. Verbrechernaturen. wie sic die neuere Literatur vielfach zn ihren -HanplveZoneii erkiest und die oft nur valhologisch möglich sind, gibt eS in ihren Er- zählinigc» nicht Dafür werden Ihre klar gezeichneten, ein- lachen Charaktere nilt dem Zug ln« Ideale, die unsere Gros,, eitern und Eltern schon beglückt haben, auch die Menschen der Gegenwart und der Znknnst noch erfreue» und erheben. Ihre GoldeUc und die Felicitas im ..GebelmnlS der alten Mamsell" gehören zu jenen nnnergängllchen Mädchengcsiglten, zu denen die weibliche Jugend ln stiller Verehrung aufbllckt. In scdem Falle ist dem Schalken der Dl^erin eine nicht unwcsenttlche. knltnrelle Bedeutung betzumcllen. Die Buch ausgaben ihrer Romane sind in der ganzen Welt verbreite«. Durch gute Ucbersrtznngen tn bclnasie, alle lebenden Sprachen haben sich dle Marlittschen Werke auch überall lm Auslände eingebürgert und sind so zum gemeinsamen Besisi aller Völker der Erbe geworben. Max Hartung. Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Theater - Spirlplan sür heute. Opern« HauS: „SuiannenS Geheimnis". „Die Elixiere des Teufel»" l7l: Schauspielhaus: „Stella" l^8>: Albert- Theater: „Madame SanS-Gönc" l>48>: Relidrnz- Theatcr: „In Waldmännleins Reich" <K4>, „Die ver tauschte Frau" l^8l: Zentral-Theater: „Hans Grade- durch" l7>. s Eeiilral-Thrater. Heute, Sonnabend, Trsiaiiskllbrung de« WribnaclilsmarchcnS „Han» G r a d e d u r ch" van P. H. Hartwig. Beginn der Borslellnng 7 U b r, um auch den Kindern den abendlichen Besuch z» ermöglichen. s Veranstaltungen. Heute, X8 Nftr: Kilnstlerhau», »lavler- abeiid Dirl Lchäscr: 8 Uhr: Bcretiishau«, Männcrgesaiigvcreta „Ltederballc": kleiner KanimaniischaslSIaal, RezitailonSabrnd Timon. 1 Orgelvelper ln der Frauenkirche. >»«. itzrgelvelper. Lonnabrnd, den k. Tezembrr, nachmltlag» b Ulir: Werke für Orgel von I. S. Bach und Oilo Mailing, zwei WeUinochlvlieder von P. Lorncltn» sllr Lopran mtl Orgel Andante sür Violine mit Orgel von P. Nardlnt ikomponierl t7i>M. — Aussübrende «serlrud Banmgart, Sopran, Max Tangner. Violine, Merhard Pauilk, Orgel l. V. s Vortrogo/tbend. Im Frg»cnklnl> Sggle hörte man Kla vier- und Sprechnorträge, die heimische Kunstkräfte vermtt- lrlten Ianka Weinkauss entwickelt sich mehr und mehr zur achtlinagebiciriideii Pianistin mtl sehr sorgfältig ge>chulter Technik, blühendem GesangStonc und plastisch gestaltendem Klangsinn Das ctswa länglich germene Il-Moll-Larghetto non Henselt mutet doch ziemlich nerstgiibt an Da« Ebapln- Noctnrno Meü-Tnr! verträgt mehr Bertiinerltchnng. Ignaz Friedmans Redekunst vertrat alS Anfängerin Eltsgbctb Nordmann und mit wett reiferem Können Käthe Becker, die über sonore M.ttcl ocriNgt und pockend anfzn- bancn versteht. „Godtva" von Gustav Schüler und „Ritter Manuel" «Agnes Mtegell wurden zu Dgrblctnngen die innere Antetlnghmc bet der nicht gerade sehr zahlreich vertretenen Hörerlchak, weckten. ? s-* Konservatorlnm Einen besonderen AnztehunäSpunkt In der gestrige» Mnsikgnfführiing bildete die Wiedergabe von Bachs C-Mvll Konzert kür zwei Klaviere und Sireichorchoster. Zwei Schülerinnen a»S der Klalle Zimmcrmavn, sowie daS AnstaltSorchester. sorgten für eine stilgerechte einen Begriff oom Musizieren zn damaliger Zeit vermittelnde Wiedergabe. Va»l Büttner der dirigierte, ist zweisellvs der rechte Mann, nm ein historisches Ststck. wie diese« mit seinem be lebt konzertanten Ebarakter seinem reizvollen Wechsrlsviel der Linien plastisch z» acstaltrn. Zahlreiche SchiUri und Schülerinnen auS Pros. Kluge» Klasse ließen im übrige»
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